4 5 Die ersten. zehn Jahre

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1 20Jahre

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3 Die zweite Dekade

4 4 5 Die ersten zehn Jahre seines Wirkens hat der Initiativkreis Ruhrgebiet bereits in der Dokumentation Wir bewegen was aus Anlass des zehnjährigen Jubiläums publiziert. Die Idee des Initiativkreises geht auf das Jahr 1988 zurück, als das erste Treffen des Gründerkreises am 16. Juli 1988 im Apostelsaal des Bischöflichen Generalvikariats in Essen stattfand. Offiziell vorgestellt wurde der Initiativkreis Ruhrgebiet dann im Rahmen einer Pressekonferenz am 15. Februar Die Moderatorenteams Rudolf von Bennigsen- Foerder und Alfred Herrhausen, Friedhelm Gieske und Hilmar Kopper, Ulrich Hartmann und Helmut Burmester legten in den ersten zehn Jahren das Fundament für den bis heute anhaltenden Erfolg des Initiativkreises. Ihre Arbeit steht im Mittelpunkt des ersten Bandes. Sollten Sie Interesse an der Dokumentation der ersten zehn Jahre haben, so können Sie die Publikation im Internet downloaden unter:

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6 6 7 Inhalt

7 Inhalt Die ersten zehn Jahre 4 Inhalt 7 Vorwort 8 Wie alles begann 14 Alfred Herrhausen-Haus 24 Die Moderatoren der zweiten Dekade Dr. Kuhnt & Dr. h.c. Schumann 32 Dr. Melchior & Dr. Puppel 46 Prof. Dr. Keitel & Dr. Heuskel 58 Dr. Schulz & Dr. Heuskel 72 Dr. Müller & Dr. Materna 84 Ausblick Dr. Bernotat im Interview Die Projekte 109 Die Mitgliedsunternehmen 152 Die Persönlichen Mitglieder 172 Impressum 176

8 8 9 Vorwort Strategien für eine Modellregion Liebe Leserinnen, liebe Leser, Dr. Werner Müller Vorsitzender des Vorstands der Evonik Industries AG Dr. Winfried Materna Geschäftsführender Gesellschafter der Materna GmbH nicht wenige haben vor 20 Jahren dem Ruhrgebiet eine düstere Zukunft vorhergesagt. Die tiefen Einschnitte in der Kohleförderung und der massive Arbeitsplatzabbau in der Stahlindustrie schienen ein Schicksal als künftiges Armenhaus Deutschlands vorzuzeichnen. Es sah so aus, als könne das Ruhrgebiet sein schlechtes Image, seinen Grauschleier, wie Johannes Rau es treffend formulierte, nicht mehr abstreifen. Auch die Gründerväter des Initiativkreises Ruhrgebiet trieb die Sorge um, dass die Region Ruhr ein Landstrich ohne Zukunft werden könnte. Sie reagierten auf den für so selbstverständlich gehaltenen Niedergang der Region mit einer Vision. An die Stelle von Frust, Angst und Sorge setzte der erste Moderator des Initiativkreises Ruhrgebiet, Alfred Herrhausen, ein klares Ziel, das Mut und Selbstvertrauen einforderte: Wir glauben an das Ruhrgebiet und möchten nicht mehr und nicht weniger, als dass sich andere diesem Glauben anschließen. Die Sorgen und Ängste um das Ruhrgebiet sind heute Vergangenheit. 20 Jahre nach Gründung des Initiativkreises ist die Region Ruhr gegen starke Mitbewerber zur Kulturhauptstadt Europas 2010 ausgewählt worden. Die Region Ruhr hat in den vergangenen Jahren ihr Gesicht verändert. Die Klischees der Vergangenheit wurden endlich abgestreift sie dienen heute nur noch als mentale Grundlage für ein besonderes Selbstverständnis der Menschen an der Ruhr. Aus dem Ruhrgebiet, von dem Heinrich Böll einmal schrieb, dass es ein Land sei, in dem das Weiß nur ein Traum sei, ist heute ein gewichtiger Mitspieler im Wettbewerb der europäischen Regionen geworden.

9 Der Initiativkreis hat mit seiner stetigen Neuorientierung und seiner permanenten Suche nach neuen, beispielgebenden Projekten den Strukturwandel als dauerhafte Zukunftsaufgabe in der Region verankert. Die Menschen an Rhein und Ruhr haben schneller als andere begriffen, dass permanente Veränderung und zielorientierter Wandel das Erfolgsgeheimnis für eine zukunftsfähige Gesellschaft sind. Heute steht die Wirtschaft im Ruhrgebiet besser da als je zuvor. Die Wirtschaft, die in der Vergangenheit im Wesentlichen von Kohle und Stahl bestimmt wurde, hat nun ihre Basis verbreitert. Mittlerweile unterstützen über 70 Unternehmen die Idee, die vor 20 Jahren im Apostelsaal des Essener Generalvikariats geboren wurde. Heute können wir eine beeindruckende Bilanz vorweisen. Es ist ganz im Sinne der Gründerväter, dass sich der Initiativkreis nicht auf dem Erreichten ausruhen möchte. Bereits im vergangenen Jahr formulierte er im Rahmen seines Kongresses ContractFuture Ruhr2030 die Zukunftsstrategien für die Metropole Ruhr. So wie sich die Gründermoderatoren Rudolf von Bennigsen-Foerder und Alfred Herrhausen verpflichteten, den Strukturwandel des Ruhrgebiets voranzutreiben, so steht die heutige Moderatorengeneration in Zeiten der Globalisierung vor völlig neuen Herausforderungen. Dennoch hat sich der Anspruch des Initiativkreises bis heute nicht verändert: Es liegt wieder an den Mitgliedsunternehmen, die entscheidenden Impulse zu geben, um den Erfolg der Region im internationalen Wettbewerb langfristig sicherzustellen. Der globale Wettbewerb der Metropolen ist die neue Herausforderung für das Ruhrgebiet und die Mitgliedsunternehmen des Initiativkreises. Es ist nicht nur der Anspruch, im globalen Wettbewerb zu bestehen. Es ist vielmehr das Ziel, im Jahr 2030 eine Modellregion für die Metropolen der Zukunft darzustellen. Dafür muss sich die Metropole Ruhr auf ihre Stärken konzentrieren. Mit der strategischen Neuorientierung Ruhr bekommt die tradierte Idee, dass Unternehmen für die Weiterentwicklung des Ruhrgebiets Verantwortung übernehmen, eine neue, zeitgemäße Form. Die Region muss ihre neuen Stärken in den Bereichen Energie, Werkstoffe und Logistik weiter ausbauen. Um dies zu erreichen, haben die Unternehmen des Initiativkreises einen neuen Vertrag für die Zukunft der Metropole Ruhr geschlossen. Dieses ambitionierte Vorgehen für die Zukunft des Initiativkreises Ruhrgebiet hätte Alfred Herrhausen gefallen. Als er und seine Mitstreiter sich auf den Weg machten, formulierte Alfred Herrhausen: Jede Strategie beginnt mit einer Vision. Wir haben die Vision Ruhr2030 zwei Jahrzehnte nach Gründung des Initiativkreises klar formuliert. Es ist unser Ziel, sie im Sinne unserer Gründerväter gemeinsam zu verwirklichen. Dr. Werner Müller Dr. Winfried Materna

10 10 11 Vorwort Kontinuität und Vertrauen 20 Jahre Initiativkreis Ruhrgebiet Liebe Leserinnen, liebe Leser, die 1988 formulierte Vision unserer Gründer, aus dem sterbenden Ruhrgebiet einen starken und vielfältigen Wirtschaftsstandort und einen vitalen Lebensraum zu machen, ist Wirklichkeit geworden. Wer heute in das Ruhrgebiet kommt, findet erfolgreiche Bildungseinrichtungen, starke Unternehmen und eine Kulturlandschaft, die europaweit ihresgleichen sucht. Der Strukturwandel, der damals noch wie eine schwer zu bewältigende Herausforderung vor unseren Vorgängern lag, hat beeindruckende Fortschritte gemacht. In den vergangenen zwei Dekaden wurde der Initiativkreis Ruhrgebiet immer von engagierten Moderatoren geführt. Alle Persönlichkeiten, die sich bereitwillig in die Pflicht nehmen ließen, sich an herausgehobener Stelle für den Initiativkreis einzusetzen, unterstützten seine Ziele mit individuellen Impulsen und nachhaltigen Ideen. Dabei orientierten sich alle Moderatoren am Gründungsauftrag, der von Alfred Herrhausen und Rudolf von Bennigsen-Foerder eindeutig definiert worden war und nie infrage gestellt wurde. Bis heute hat sich der Initiativkreis Peter Lampe, Geschäftsführer Initiativkreis Ruhrgebiet (Vorsitz), Prof. Franz Xaver Ohnesorg, Geschäftsführer Initiativkreis Ruhrgebiet.

11 immer wieder den Herausforderungen der Zeit gestellt: Der Wandel des Ruhrgebiets veränderte auch das Gesicht des Initiativkreises. Während die Mitgliedsunternehmen der ersten Stunde fast ausschließlich aus der Energiewirtschaft und der Montanindustrie kamen, so ist heute das vielfältige branchenübergreifende Zusammenleben der Mitgliedsunternehmen des Initiativkreises ein Abbild des Strukturwandels. Fast alle Wirtschaftszweige sind heute im Initiativkreis vertreten: Immobilienunternehmen sind ebenso Mitglied wie Logistikfirmen, führende Handels- und Finanzunternehmen. Auch Dienstleistungsanbieter und Unternehmensberatungen gehören mittlerweile wie selbstverständlich zu den engagierten Mitgliedern des Initiativkreises Ruhrgebiet. Es ist unübersehbar: Auch das Wachstum des Initiativkreises sorgt inzwischen für neue Impulse. Besonders bei der Realisierung einzelner Projekte entfalten sich die so wertvollen wie unterschiedlichen Kompetenzen der starken Mitgliederbasis. Dabei wurde das Neue nie um des Neuen willen eingeführt, sondern Bewährtes und Erfolgreiches wurden beibehalten. Bestes Beispiel für die Kontinuität in und die Verbundenheit mit der Region ist die einzigartige Entwicklung des Klavier-Festivals Ruhr zum weltweit führenden Klavierereignis. Mit der Neuformierung des Gründungsauftrags im Rahmen des Strategieprogramms Zukunft Ruhr2030 in 2007 hat der Initiativkreis wieder einmal eindrucksvoll bewiesen, dass er eine treibende Kraft für das Ruhrgebiet ist. Diesen Erfolg verdankt er in erster Linie dem großen persönlichen Engagement seiner Mitglieder. Der persönliche Einsatz, das hohe gesellschaftliche Verantwortungsbewusstsein und die daraus resultierende nachhaltige Selbstverpflichtung jedes einzelnen Mitglieds sind das Erfolgsgeheimnis des Initiativkreises Ruhrgebiet. Wir danken, auch im Namen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Initiativkreises Ruhrgebiet, allen Moderatoren und Mitgliedern herzlich für das der Geschäftsführung uneingeschränkt entgegengebrachte Vertrauen. Und unser besonderer Dank gilt auch Herrn Dr.-Ing. Eckhard Albrecht, der als Geschäftsführer die Weiterentwicklung des Initiativkreises in sieben Jahren der vergangenen Dekade an der Seite der Moderatoren maßgeblich vorantrieb. Die gemeinsam erzielten Erfolge sind uns Auftrag und Verpflichtung, den eingeschlagenen Weg in eine erfolgreiche Zukunft kraftvoll fortzusetzen. Die vorliegende Dokumentation, die die Entwicklung des Initiativkreises Ruhrgebiet in den vergangenen zehn Jahren nachzeichnet und das Wirken der Moderatoren in dieser Zeit in den Mittelpunkt stellt, zeigt, dass dieser Prozess der Weiterentwicklung, der ständigen Veränderung geradezu ein Markenzeichen des Initiativkreises ist. Es war stets ein gemeinsames Anliegen der Moderatoren, neue Impulse, neue Ideen und neue gute Beispiele für die zukünftige Entwicklung des Ruhrgebiets aufzuzeigen. Peter Lampe Prof. Franz Xaver Ohnesorg

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14 14 15 Wie alles begann Wie alles begann Gespräch mit Traudl Herrhausen, Johanna von Bennigsen-Foerder, Weihbischof Dr. Franz Grave und Adolf Schmidt Dieser Ort ist historisch: der Apostelsaal im Generalvikariat des Bistums Essen. Er ist es in zweifacher Hinsicht wurde hier in Essen das erste Bistum für das Ruhrgebiet errichtet. Das ist nicht nur kirchenpolitisch von Bedeutung. Hier trafen sich vor 20 Jahren vier von Herkunft und Profession sehr unterschiedliche Männer zum vertraulichen Gespräch: der Bischof, der Banker, der Manager und der Gewerkschafter. Hier entwickelten der Ruhrbischof Kardinal Franz Hengsbach, Alfred Herrhausen, Sprecher des Vorstands der Deutschen Bank in Frankfurt, Rudolf von Bennigsen-Foerder, Vorstandsvorsitzender der VEBA AG in Düsseldorf, und Adolf Schmidt, ehemals Vorsitzender der IG Bergbau aus Wattenscheid, ein Instrument, das helfen sollte, der bedrückenden Strukturkrise im Ruhrgebiet eine Wendung zu geben.

15 Hier wurde der Initiativkreis Ruhrgebiet gegründet, als Ergebnis eines monatelangen Werbens bei der Wirtschaft. Es galt, eine Idee durch effizientes, gemeinsames Handeln zu verwirklichen. Hier treffen wir uns zum Gespräch: Traudl Herrhausen, Johanna von Bennigsen-Foerder, Weihbischof Dr. Franz Grave, damals Vertrauter des Kardinals, und Adolf Schmidt, der vor 20 Jahren den Anstoß gegeben hatte für jene stillen Aktivitäten, die zum Initiativkreis führten, und heute sagt: Also, ich erzähle, was damals in mir vorging. Ich hatte Angst, ich hatte große Sorge. Ich war gerade aus dem Vorstand der IG Bergbau ausgeschieden. Dem hatte ich auf die Stunde genau 20 Jahre angehört. 17 Jahre davon als Vorsitzender. Ich war um das mit dem Alten Fritz zu sagen der erste Diener der Menschen, die von der Strukturkrise negativ betroffen waren. Die ihre Arbeit verloren, die gerne weiter gearbeitet hätten, dort wo sie bis dahin gearbeitet haben. Aber die Krise war stärker. Sie kam über uns, sie drückte die Stimmung nach unten. Wichtige Kräfte aus der unteren Führungsschicht, auch aus der oberen Führungsschicht, verließen das Ruhrgebiet. Arbeitsämter aus dem süddeutschen Raum warben in unseren Ruhrgebietszeitungen um die Kräfte, die wir hier so dringend gebraucht hätten. Das war meine Sorge. Und dann das Ereignis in Duisburg-Rheinhausen. Dieser Kampf um das Hüttenwerk. Wahrscheinlich konnte ich ein bisschen besser verstehen, welches Feuer da brannte, weil ich in jedem Jahr zwei Schachtanlagen stilllegen musste. Wir haben Tränen gesehen, den Zorn erlebt, haben die Sorgen der Menschen erlebt und haben versucht, Instrumente zu schaffen, um zu helfen. Und dazu kam die große Sorge: Springt der Funke von Rheinhausen, der Kampf um dieses Hüttenwerk, über auf nur ein einziges Bergwerk, dann brennt auch die Ruhr. Dies galt es für meine Begriffe, für meine Vorstellung von Pflicht zu verhindern. Und da bin ich zu einem meiner größten Freunde gelaufen, zu Franz Hengsbach, und habe erzählt, was mich umtreibt, und ihn trieb das Gleiche um. Und wir waren uns einig: dass jetzt etwas geschehen müsse, um diese Entwicklung zu stoppen. Es galt, eine Idee durch effizientes, gemeinsames Handeln zu verwirklichen. Dazu müssen wir die Wirtschaft gewinnen, müssen da Partner finden. So wurde zuerst Alfred Herrhausen gewonnen. Das war das große Glück für den Initiativkreis. Traudl Herrhausen wirft ein: Ich glaube, er musste gar nicht lange gewonnen werden. Er hatte eine Funktion, ein Amt, er war Sprecher des Vorstands der Deutschen Bank. Das ist immer wichtig. Aber das Amt nützt nichts, wenn man innerlich nicht brennt. Alfred war

16 16 17 Wie alles begann Johanna von Bennigsen-Foerder nickt zustimmend: Die Zukunft des Ruhrgebiets lag ihnen sehr am Herzen. Umso wichtiger war es für meinen Mann, Verbündete zu finden. Und er war sofort dabei und begeistert von der Idee, etwas für die Region zu tun. Überhaupt hatten die vier Männer nie gedacht, dass es nicht gehen würde. Und es ist ganz erstaunlich, wenn man sich vorstellt, wie stark diese Idee geworden ist. Ein Grundsatz war ja von Beginn an, dass dieses Vorhaben ohne staatliche Bevormundung, also auch ohne Zuschüsse, durchgeführt werden müsste. Sie waren schon fest davon überzeugt, dass es geht und sie hatten sehr viel Vertrauen. sofort dabei. Alfred Herrhausen trieb es schon länger um. Mitte der 80er-Jahre hatte er einen Ausbildungspakt für Jugendliche vorgeschlagen, Unternehmen aufgefordert, junge Menschen auszubilden, unabhängig von der Frage, ob sie nach der Ausbildung übernommen werden könnten. Er hat gesagt: Das macht nichts, aber sie sind zwei Jahre von der Straße und lernen etwas. Geht nicht, gibt s nicht! Dass es im Ruhrgebiet einen großen Strukturwandel gibt, war ihm klar. Und dass der Strukturwandel nicht politisch verordnet werden kann, auch. Deshalb müsse es eine Initiative der Wirtschaft geben, auch das war für ihn klar, erinnert sich Traudl Herrhausen, und deshalb war er sofort dabei. Alfred war sowieso ein Anti-Bedenkenträger und er hat immer gesagt: Geht nicht, gibt s nicht, oder:,mich interessiert nicht, was nicht geht mich interessiert nur, was geht. Die Frage war, wie bekommt man einen Kreis zusammen, wie verpflichtet man ihn auf ein tätiges Mitwirken. Es ging ja nicht nur um ein Lippenbekenntnis. Die Gespräche im Kernkreis, der sich hier im Apostelsaal getroffen hat, blieben vertraulich. Dass sie stattfanden, konnte ihrer engsten Umgebung nicht verborgen bleiben. Und beinahe zwangsläufig hat Johanna von Bennigsen-Foerder dann ihren Mann eines Tages gefragt: Was macht ihr eigentlich immer beim Bischof? Die Ausrede, die Rudolf von Bennigsen-Foerder, dem mächtigen Veba-Chef, einfiel, lautete: Wir kümmern uns um das Seelenheil. Frau von Bennigsen- Foerder findet diese Erklärung auch im Nachhinein noch köstlich und ergänzt: Natürlich war es dann auch klar, dass da etwas geschieht, es sind ja auch Telefon-Anrufe zu uns nach Hause gekommen... Der Tagungsort des Kernkreises im Bischofshaus gab die Gewähr, in Ruhe, ohne Störung von außen, beraten, diskutieren zu können. Freilich war Kardinal Franz Hengsbach nicht nur der Gastgeber, der den runden Tisch zur Verfügung gestellt hat. Er saß mit daran. Und er brauchte auch einen Vertrauten. Das war Weihbischof Dr. Franz Grave: Ich war damals Leiter des Seelsorgeamtes und das war gleich

17 neben dem Bischofshaus, und morgens früh gegen 8.00 gab es die ersten Telefonanrufe. Denen schloss sich dann die Bitte an: Kommen Sie doch mal rüber. Ich habe da noch was zu erzählen. Da war gestern ein Ereignis, ich würde gerne noch einmal mit Ihnen darüber sprechen und reflektieren, und es gibt auch ein paar Konsequenzen, die wir bedenken müssen. Also, der Kardinal war ein sehr direkter Mann, der die Umwege nicht liebte, auch die technischen Wege zwischen den Gesprächen nicht, sondern sein Wort war: Ich muss die Menschen gesehen haben, ich muss mit ihnen gesprochen haben, ich muss sie gehört haben. Das war seine große Begabung und deshalb ging es auch immer sehr direkt zu, und ich wurde dann natürlich gleich mit in die Arbeit des Kernkreises einbezogen. Ich kann mich noch gut erinnern, als er mal an einem Samstagmorgen vom Kaffee in sein Arbeitszimmer kam wir hatten uns vereinbart, dass er sagte: Ich bin das ständige Nörgeln und Kritisieren der Leute hier im Ruhrgebiet leid. Diese negative Einstellung bringt uns überhaupt nicht weiter. Und dann wendete er das ins Positive und sagte: Ich kenne genug Leute, die aber genau anders denken, die eine positive Lebenseinstellung haben, die ganz schnell die Ärmel aufkrempeln würden, um aus diesem Ruhrgebiet mit seinen Problemen etwas Positives zu machen. Und damals gebrauchte er eigentlich schon das schöne Wort, was später den Kreis auszeichnete, also den Initiativkreis: Es gibt genug initiativkräftige Unternehmen, die muss man ansprechen. Und da bin ich ganz sicher, dass wir das zustande bringen. Also, er war den Menschen nahe, er war dann aber auch sehr dynamisch im Handeln, sagt Franz Grave und fügt hinzu: Obwohl von der Grundstruktur eher konservativ, war er doch ein visionär-begabter Mann, der nach vorne guckte und der Ideen hatte, der Ideen verbalisieren und auch mit anderen, außerhalb des kirchlichen Bereiches, sprechen, verdeutlichen und vermitteln konnte. Er war eben auch eine Integrationsfigur und konnte Vertrauen stiften, vielleicht sein größtes Kapital. Weihbischof Grave, damals zur Verschwiegenheit verpflichtet, erzählt jetzt von den regelmäßigen Kontakten mit dem Kardinal, von den Informationen über die Arbeit des Kernkreises,...und Sie können sich ja denken, dass bei seinem großen Arbeitsaufwand auch Zuarbeit notwendig war. Also, auch wenn man nicht mit am Tisch saß, hatte man den Gesprächsstand und den Beratungsstand im Kopf und musste es im Protokoll auch festhalten. Der Kardinal war ja auch dann ein sehr gewissenhafter Mann, der das, was er vereinbart hatte, zu Protokoll gebracht wissen wollte, damit man sich auch immer wieder vergewissern konnte und Kontinuität in der Arbeit hatte. Das Gespräch kreist um die Frage, ob man sich damals darüber im Klaren war oder ahnte, welche Mammutaufgabe man sich vorgenommen hatte? Adolf Schmidt erklärt in der unverwechselbar bedächtigen, aber deutlichen Diktion, die ihm eigen ist: Ob man sich darüber im Klaren war, das weiß ich nicht. Ich war mir nicht im Klaren. Ich wusste überhaupt nicht, wohin sich die Dinge entwickeln, was es am Ende werden sollte. Der Gewerkschaftsknecht, wie er sich manchmal selbst beschreibt, erwähnt seine freundschaftlichen Bindungen,

18 18 19 Wie alles begann Verbindungen zu von Bennigsen-Foerder. Schon über zwei Jahrzehnte, sagt Adolf Schmidt und meint damit die Zeit, die er im Aufsichtsrat der Veba saß. Wir haben uns auch gestritten. Das gehört ja zum freundschaftlichen Leben dazu. Aber unterm Strich waren wir einfach Freunde. Seine Kontakte zu Alfred Herrhausen ergaben sich erst später. Er hatte ihn in einem Vortrag gehört, war beeindruckt von seiner Nähe zu den Menschen hier, spürte, dass sie echt war. Und dann, erzählt Adolf Schmidt mit einem Adolf Schmidt macht deutlich, was ihn im Verlauf der Entwicklung beeindruckt hat: Ich ziehe nicht nur jetzt und hier, ich ziehe immer und überall meinen Hut tiefer vor diesen Leuten, die sich im Initiativkreis zusammengefunden haben. Das ist eine ganz fantastische Vorbildfunktion und für mich eines der schönsten Ergebnisse. Etwas zu tun, was nicht verordnet ist, was nicht mit Parlamentsbeschluss zustande gekommen ist, sondern durch das Zusammenwirken von ganz verschiedenen, also aus verschiedenen Ecken kommenden Menschen. Wunderbar. sanften Schmunzeln, kam es zu einem ersten Gespräch, Frau Herrhausen hatte einen wunderbaren Fisch gekocht. Das war ein Freitag und es gab natürlich in einem gut katholischen Haus Fisch. Es war ein ganz kleiner Kreis mit Pater Augustinus Henckel von Donnersmarck und da haben wir gekakelt, da haben wir auf den Tisch gelegt, was uns bewegt, und auf den Tisch daneben gelegt, was wir wohl ändern würden: Jugendarbeitslosigkeit, das war eingangs ein großes Thema. Dann haben wir uns ein zweites Mal bei mir in Wattenscheid getroffen, und dann hat sich das in Gesprächen verdichtet. Wir wollten ohne staatlichen Einfluss keine dauerhafte Institution, sondern eine Bewegung, die jetzt und heute hilft, so gut sie kann, und wenn sie nicht mehr gebraucht wird, dann ist sie nicht mehr da. Aber die galt es zunächst zu gewinnen, sie zu überzeugen, auch davon, dass für diese Idee und um das gesteckte Ziel zu erreichen, ein Obulus zu leisten sei. Da wurden eigentlich ziemlich einfache Regeln aufgestellt, sagt Traudl Herrhausen. Und Adolf Schmidt ergänzt: Da ging es um die Frage, wie viel Beitrag ist das nun wert und wie machen wir das. In meiner Gewerkschaft habe ich viele, viele Kongresse erlebt, wo es um den Beitrag ging. Da haben wir mitunter tagelang debattiert, ob es ein halber Pfennig mehr oder ein Groschen weniger sein müsste. Der Alfred Herrhausen stand auf und verkündete, er würde das so und so machen, bis zum Umsatz soviel und danach dann soviel. Mir ging die Kinnlade runter. Das versammelte Konzil der Unternehmensleiter und -führer was sie gedacht haben, weiß ich nicht aber sie haben mitgemacht! Bei dem Bemühen zu sortieren, wann was zu tun sei, ist Adolf Schmidt ein zuverlässiger Cicerone. Allen war bewusst, wie wichtig es (bis heute!) ist, die Vorurteile auszuräumen, die Ansichten über das Ruhrgebiet in den Köpfen der Menschen außerhalb des Reviers durch Informationen zu verändern. Eine Imagekampagne als Initialzündung wurde geplant. Adolf

19 Das war ein Bekenntnis, das hatte es bis dahin so nicht gegeben. Einmalig. Schmidt heute: Damals habe ich gedacht: Mein Gott, so ein Schwachsinn, muss das sein? Aber das war eines der klügsten Dinge, die uns eingefallen sind. Es war schon von großer Bedeutung, dass Konzernführer in allen großen Zeitungen in ganz persönlichen Anzeigen ihren Namen darunter setzten. Das war ein Bekenntnis, das hatte es bis dahin so nicht gegeben. Einmalig. Weihbischof Grave erinnert an die feste Überzeugung des Kardinals, dass in der Region Talente schlummern, die gehoben werden müssen. Dass Spannungen, die es ja auch gab zwischen Arbeitnehmern und Unternehmern, überwunden werden müssen im Dialog. Und er hat in vielen Predigten immer wieder gesagt: Ihr müsst auf die Bergleute schauen, das sind fleißige Leute, solidarische Leute, und das sind verlässliche Leute. Und sie sind auf ihre Art fromm. wie nachhaltig manchmal die Entscheidung, ins Revier zu kommen, beeinflusst wird von der Antwort auf die Frage, von welcher Qualität all das ist, was das Leben nach Feierabend ausmacht. Auch darum drehten sich die Diskussionen im Kernkreis, konkret, wie kulturelle Angebote zu akzentuieren seien. Der gute Ruf des Bochumer Schauspiels war eine feste Größe, die Ruhrfestspiele ein Anziehungspunkt, das Aalto in Essen ebenso, die Orchester und ihre Dirigenten aber reichte das? Der Wettbewerb mit anderen Regionen verlangte nach wesentlichen, nachhaltigen Ereignissen, die weit ins Land strahlen sollten. Als Konsequenz aus diesen Überlegungen entstand vor 20 Jahren das Klavier-Festival Ruhr das inzwischen aus der europäischen Kulturlandschaft nicht mehr wegzudenken ist, gesponsert vom Initiativkreis und seinen Mitgliedern. Eine Kulturlandschaft lebt einerseits durch das hohe Niveau ihres Angebotes in Theatern, Konzerten und Museen. Wie bringe ich auch den Wissenschaftsstandort in die Köpfe hinein?, Traudl Herrhausen verweist auf einen anderen Aspekt, der nach ihrer Erinnerung Alfred Herrhausen bewegte, nämlich herauszufinden, wie man die Abwanderung stoppen kann: Und wie kann man interessante, leistungsfähige, gut ausgebildete Leute ins Ruhrgebiet bringen? Die Verantwortlichen wissen nicht erst seit heute, wie wichtig die weichen Standortfaktoren sind, bemerkt andererseits Traudl Herrhausen, diese ungeheuer dichte Ballung von hervorragenden Universitäten hier, die vielleicht nicht gerade durch den Charme ihrer Gebäude auffallen, aber so hat man in der Gründungsphase dieser jungen Universitäten eben gebaut. Und wie vermittelt man die Existenz eines hervorragenden Medizin-Standortes, den wir hier haben?

20 20 21 Wie alles begann Und eines darf man auch nicht vergessen. Eigentlich war das höchste Ziel des Initiativkreises, Adolf Schmidt hat schon darauf hingewiesen, sich selbst so rasch wie möglich überflüssig zu machen. Das heißt, ein Ziel zu erreichen und dann wieder neu abzustimmen, ob man das Ziel erreicht hat. Nach 20 Jahren darf man fragen: Hat man es erreicht, mit der Konsequenz, sich unter Umständen überflüssig zu machen? Traudl Herrhausen antwortet: Mein Mann würde jetzt sagen: nein. Es gibt immer wieder neue Probleme und die Situation hat sich ja auch verändert. Wer hätte denn vermutet, dass wir in einer so rasanten Geschwindigkeit die neuen Technologien bekommen? Wer hätte vermutet, was für Werkstoffe Zufrieden kann man nicht sein, aber stolz, sehr, sehr stolz. inzwischen erfunden worden sind und wie wenig Personal in der modernen Wirtschaft, in der modernen Produktion heute gebraucht wird? Und eines tritt deutlicher hervor, als man es 1988 gesehen hat: das demografische Problem. Adolf Schmidt nimmt die Frage noch einmal auf, ob man mit dem Erreichten zufrieden sein könne: Zufriedenheit macht schläfrig. Aber der Initiativkreis darf sehr, sehr stolz auf sich sein. Auf das, was er dazu beigetragen hat, um mit dem Strukturwandel bis hierhin zu kommen. Er hat es nicht allein gemacht, aber er hat so viel dazu beigetragen, dass man gemeinsam etwas anpackt, um Probleme zu lösen und Neues zu entwickeln. Noch einmal: Zufrieden kann man nicht sein, aber stolz, sehr, sehr stolz. Einmalig! In unserem Vaterlande gab es einen zweiten Versuch, so etwas auf die Beine zu stellen. Schleswig-Holstein war das, unter der Überschrift Mehr als Meer. Fantastische Überschrift, aber gelungen ist das nicht. Wir hatten nicht so eine reißerische Überschrift. Aber gelungen ist es. Weil Menschen aus Unternehmen, die auf dem geschäftlichen Feld durchaus konkurrieren, gemeinsam an einem Ziel arbeiten, betont Traudl Herrhausen mit Nachdruck, das, finde ich, ist ganz wesentlich und ganz wichtig. Das verleiht dem Initiativkreis ein großes Gewicht. Das heißt, er ist nicht eine Lobby für irgendetwas, sondern es ist eine Interessengruppe, und das Interesse heißt ausschließlich: Entwicklung oder Neuaufstellung oder Weiterentwicklung des Ruhrgebiets. Wichtig ist, dass Themen frühzeitig angesprochen werden können in diesem Kreis, und zwar völlig ungeschützt, ohne Rücksicht auf Wahlen. Hier muss niemand irgendeine Fensterrede halten, sondern es können auch ganz unpopuläre Wahrheiten ausgesprochen und debattiert werden. Und daraus entstehen Initiativen, daraus entsteht auch ein Input für die Politik. Das, könnte ich mir vorstellen, wäre doch ein zukünftiges Feld, dass man etwas beispielhaft macht und dass man dann sagt, wir haben es drei Jahre untersucht, wir haben es wissenschaftlich belegt, also, es geht. Wer Adolf Schmidt ein wenig kennt, weiß, dass noch nicht alles gesagt worden ist, was, wie er findet, gesagt werden muss. In diesem Saal hier hat eine ganz wichtige, wahrscheinlich die wichtigste Gründerversammlung stattgefun-

21 den. Da war der Alfred Herrhausen schon ausgeguckt. Wenn man für so etwas nicht eine solche Persönlichkeit gehabt hätte, da hätten wir uns natürlich auch zerredet. Es war also ein Glücksfall, dass wir großartige Leute gefunden haben, die sich an dieser Idee führend beteiligt haben, nicht nur als Mitläufer, sondern richtig vorne hingestellt, mit breiter Brust. Das dürfen wir nirgendwo vergessen zu sagen, dass die Männer, die den Anfang gemacht haben, im Wesentlichen diese drei waren: der Kardinal, Alfred Herrhausen und Rudolf von Bennigsen-Foerder. Er spricht immer von den anderen, wirft Traudl Herrhausen ein, vergisst aber sich in seiner Bescheidenheit, der den entscheidenden Anstoß gab, zu erwähnen. Mein Beitrag lag in der vorkonstitutionellen Zeit, erwidert Adolf Schmidt, darauf lege ich auch Wert. Auch mit dem Respekt vor meiner Arbeit. Ich bin Gewerkschafter, ich bleibe das, ich bin das. Ich habe keine Berührungsängste zu niemandem und ich habe Respekt vor Leistungen, egal wer sie bringt. Dass diese verbale Abwehr seiner Würdigung niemanden der Beteiligten überzeugt, muss er hinnehmen. Der Initiativkreis Ruhrgebiet hat sich neue Ziele gesetzt, die mehr sind als bloße Gedankenskizzen. Manches klingt, wie vor 20 Jahren, utopisch: das Ruhrgebiet, die Metropole Ruhr, eine Modellregion für die nachhaltige Lösung globaler Herausforderungen, eine Weltmetropole im Wettbewerb der Regionen in der Welt. Aber Adolf Schmidt meint: Ich glaube nicht, dass das eine Utopie ist. Die Zeit hat uns neue Probleme präsentiert und wir müssen uns den neuen Problemen stellen. Und das, was den Initiativkreis ausmacht, zeigen, wieder ein Beispiel geben, wie vor 20 Jahren, dass es ohne Befehl, ohne Verordnung, ohne Drüberstülpen, ohne Unterwerfen geht, zeigen, was entscheidend ist: wie es miteinander geht. Ich würde mir wünschen, dass der Initiativkreis noch stärker als Beispiel dafür begriffen wird, wie Schwieriges gemeinsam bewältigt werden kann. Der Essener Journalist Rolf Buttler gehört zu den besten Kennern des Ruhrgebiets in Gelsenkirchen geboren, begann er 1946 als erster Volontär bei der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung. Nach mehr als zehn Jahren bei der bedeutendsten Tageszeitung im Ruhrgebiet wechselte er zum Westdeutschen Rundfunk. Er war Gründer des WDR-Studios in Essen und übernahm später die Leitung des WDR-Landesstudios in Dortmund. Als Moderator und Autor, Reporter und Essayist ist er einer der wenigen Journalisten im Ruhrgebiet, die sowohl in den Print- als auch in den elektronischen Medien zu Hause sind. Egal, ob er schreibt oder spricht: Der feinsinnige Sprachstilist Rolf Buttler erzeugt Bilder in den Köpfen seiner Leser und Zuhörer.

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24 24 25 Alfred Herrhausen-Haus Alfred Herrhausen- Haus Alfred Herrhausen war ein Kind des Ruhrgebiets. Im Jahr 1930 in Essen geboren, gehörte Herrhausen zu der Generation, die die Nachkriegszeit bewusst erlebte. Da er aus bescheidenen Verhältnissen kam, musste er sich das Geld für sein Betriebswirtschaftsstudium als Bergmann verdienen. Auch deshalb verlor er nie die Probleme der Menschen in der Region zwischen Rhein und Ruhr aus den Augen war er einer der drei Stahlmoderatoren, die ein Konzept für die krisengeschüttelten deutschen Hüttenkonzerne erarbeiteten. Seine Überzeugung, dass das Ruhrgebiet auch in schwierigen Zeiten nichts von seiner Attraktivität und ökonomischen Kraft einbüßen muss, gipfelte in der Gründung des Initiativkreises Ruhrgebiet. Herrhausen war Mitbegründer und zugleich erster Moderator. Und welcher Satz könnte besser ausdrücken, worum es dem Initiativkreis geht, als dieses Zitat Herrhausens: Wir glauben an das Ruhrgebiet und möchten nicht mehr und nicht weniger, als dass andere sich diesem Glauben anschließen.

25 Gestaltungswille und mutige Visionen Am 19. April 2007 wurde das gemeinsame Domizil des Initiativkreises Ruhrgebiet und der RUHR.2010 GmbH dem Andenken an Alfred Herrhausen gewidmet. Wie schon der frühere Sitz des Initiativkreises Ruhrgebiet, so soll die Arbeit des Initiativkreises mit dem Wirken des Gründungsmoderators verbunden bleiben. Dr. Werner Müller, Moderator des Initiativkreises Ruhrgebiet, betonte in seiner Rede zur Widmung des Alfred Herrhausen-Hauses, dass sich der Initiativkreis heute fast zwanzig Jahre nach seiner Gründung in seinem Wirken in der Tradition von Alfred Herrhausen sieht: Mit dem Projekt,ContractFuture Ruhr will sich der Initiativkreis Ruhrgebiet als treibende Kraft bei der Gestaltung der Metropole Ruhr positionieren. Ich bin sicher: An diesem Punkt hätte der Visionär und Stratege Alfred Herrhausen seine helle Freude gehabt. Glaube an die Kraft des Ruhrgebiets Es war für Alfred Herrhausen eine selbstverständliche Auffassung, die Sicht auf die ökonomischen Vorgänge immer wieder zu überdenken, Neues dazuzulernen und gleichzeitig alte Zöpfe, wenn nötig, abzuschneiden. Es waren gerade die besonderen Herausforderungen des Strukturwandels in der Region, die ihn dazu ermutigten, neue Impulse zu setzen. Diese visionäre Kraft und die ständige Weiterentwicklung von Ideen für das Ruhrgebiet prägen das Selbstverständnis des Initiativkreises bis heute. Wenn der Glaube an das Ruhrgebiet schon im Jahr 1988 die Basis für die Gründung des Initiativkreises war, so spiegelt sich dieses Zutrauen bis heute in den Projekten wider. Als Botschafter des Ruhrgebiets initiiert der Initiativkreis Ruhrgebiet Konzepte mit Symbolkraft, die Alleinstellungsmerkmale für die Region schaffen und ein Ruhrgebiet fördern, das stark und selbstbewusst in Richtung Europa blicken kann. Alle unsere Strategien und Impulse für Europas neue Metropole gehen im Kern auf die Ideen Alfred Herrhausens und der anderen Gründungsmitglieder zurück. Sein früher Tod stimmt noch heute fassungslos, sein Vermächtnis aber lebt innerhalb des Initiativkreises Ruhrgebiet weiter. Deshalb war es eine Herzensangelegenheit des Initiativkreises, dass die neue Heimstätte in der Brunnenstraße 8 den Namen Alfred Herrhausen-Haus trägt.

26 26 27 Alfred Herrhausen-Haus Widmungstafeln Alfred Herrhausen-Haus Alfred Herrhausen in Essen geboren am 30. Januar 1930, in Bad Homburg v. d. H. von Terroristen ermordet am 30. November 1989 war einer der großen Unternehmer des 20. Jahrhunderts. Nach seinem Studium der Betriebswirtschaftslehre in Köln begann er seine berufliche Laufbahn in der Versorgungswirtschaft zuerst ab 1952 bei der Ruhrgas AG und ab 1955 bei den Vereinigten Elektrizitätswerken Westfalen AG (VEW) in Dortmund. Ab 1970 wirkte er bei der Deutschen Bank, zuletzt als Sprecher des Vorstands. Alfred Herrhausen bekannte sich selbst immer wieder als Kind des Ruhrgebiets. Deshalb war ihm die Gründung des Initiativkreises Ruhrgebiet im Jahr 1988 ein Herzensanliegen. Als erster Moderator prägte er diese Vereinigung wichtiger im Ruhrgebiet tätiger Unternehmen weit über seine so brutal beendete Zeit seines Lebens hinaus. Die Stadt Essen und der Initiativkreis Ruhrgebiet widmen dieses Haus seinem Andenken. Widmungstafel am Eingang des Alfred Herrhausen-Hauses.

27 Die Gründer des Initiativkreises Ruhrgebiet: Dr. Alfred Herrhausen, Kardinal Franz Hengsbach, Dr. Rudolf von Bennigsen-Foerder. Kardinal Franz Hengsbach im Gespräch mit dem Initiator des Initiativkreises Ruhrgebiet, Adolf Schmidt.

28 28 29 Alfred Herrhausen-Haus Wir an der Ruhr gemeinsam nach vorn Für den erfolgreichen Aufbau der Bundesrepublik Deutschland war es von elementarer Bedeutung, die traditionelle Kohleförderung und die Stahlproduktion an Rhein und Ruhr rasch wieder in Gang und zu neuen Höchstleistungen zu bringen. Die Kehrseite dieses vom Ruhrgebiet aus ermöglichten Wirtschaftswunders zeigte sich bereits ab dem Jahr 1957, als die Weltmarktbedingungen für Energie die ersten Stilllegungen erzwangen. Bis dahin standen in 141 Zechen Bergleute in Lohn und Brot. Auch in der Stahlindustrie mussten seitdem massiv Überkapazitäten abgebaut werden. In den folgenden drei Jahrzehnten verloren im Bergbau und in der Stahlproduktion mehr als Menschen ihre Arbeit. Die dabei drohenden sozialen Verwerfungen führten zu einem intensiven Dialog zwischen dem Ruhrbischof Franz Kardinal Hengsbach und dem Vorsitzenden der Industriegewerkschaft Bergbau und Energie Adolf Schmidt, dessen Ziel es war, die Wirtschaft für die aktive Gestaltung eines notwendigen Struktur- und Bewusstseinswandels zugunsten der hier lebenden Menschen zu gewinnen. Beim damaligen Sprecher der Deutschen Bank, dem gebürtigen Essener Dr. Alfred Herrhausen, stießen die beiden Protagonisten auf offene Ohren: Herrhausen hatte auf der Ruhrgebietskonferenz, zu der von Bundeskanzler Dr. Helmut Kohl zum 18. Februar 1988 eingeladen wurde, folgerichtig die Anregung gegeben, eine von Unternehmern getragene Zukunftsinitiative Nach vorn mit dem Ruhrgebiet ins Leben zu rufen. Kardi- nal Dr. Hengsbach und Adolf Schmidt griffen dieses Momentum auf und baten Herrhausen und den Vorstandsvorsitzenden der VEBA AG, Dr. Rudolf von Bennigsen-Foerder, zu weiteren Gesprächen über die geplante Initiative. Schließlich lud der Kardinal für den 16. Juli 1988 in das Bischöfliche Haus, um dort den Initiativkreis gründen zu können. Neben Herrhausen, Adolf Schmidt und von Bennigsen-Foerder saßen damals die Herren Dr. Werner H. Dieter (Mannesmann), Dr. Friedhelm Gieske (RWE), Prof. Dr. Jürgen Gramke (Verein pro Ruhrgebiet), Dr. Heinz Horn (Ruhrkohle), Prof. Dr. Dr. Klaus Knizia (VEW), Dr. Klaus Liesen (Ruhrgas), Prof. Dr. Dr. h.c. Paul Mikat (Strukturkommission Montan-Region), Dr. h.c. Friedel Neuber (WestLB), Dr. Detlev Rohwedder (Hoesch), Dr. Wilhelm Scheider (Krupp) und Prof. Dr. Dr. h.c. Dieter Spethmann (Thyssen) am Tisch des Kardinals. In dieser Runde wurden die Grundlagen für die künftigen Aktivitäten des von nun an Initiativkreis Ruhrgebiet genannten Zusammenschlusses gelegt. Auf einer Pressekonferenz am 15. Februar 1989 wurden die ersten Imagekampagnen bekannt gegeben. Inzwischen haben sich mehr als 60 große Unternehmen aus Deutschland den Zielen des Initiativkreises Ruhrgebiet verpflichtet. Ihre Führungsspitzen repräsentieren als persönliche Mitglieder gemeinsam mit Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens den Initiativkreis Ruhrgebiet. Seit 1989 werden so zahlreiche Projekte ermöglicht, die dem Strukturwandel im Ruhrgebiet wichtige Impulse geben und das Image der Region fördern gemäß der Maxime, die Alfred Herrhausen bei der Gründung des Initiativkreises in die Worte gefasst hat: Widmungstafel im Alfred Herrhausen-Haus. Wir glauben an das Ruhrgebiet und wir wollen nicht mehr und nicht weniger, als dass sich andere diesem Glauben anschließen.

29 Sein Berufsweg führte ihn zuerst in die Industrie in die Versorgungswirtschaft: 1952 begann er als Direktionsassistent in der Hauptverwaltung der Ruhrgas AG in Essen wechselte er zu den Vereinigten Elektrizitätswerken Westfalen AG (VEW), Dortmund. Zum 1. Januar 1970 wurde Herrhausen zum stellvertretenden Mitglied des Vorstands der Deutschen Bank AG und schon 1971 zum ordentlichen Vorstandsmitglied berufen zuständig für das internationale Geschäft, für die Auslandsfinanzierung der Bank, für volkswirtschaftliche Fragen und für den Filialbereich Essen. Wir müssen das, was wir denken, sagen. Wir müssen das, was wir sagen, tun. Wir müssen das, was wir tun, dann auch sein. Alfred Herrhausen * 30. Januar November 1989 Alfred Herrhausen war ein charismatischer Unternehmer und ein philosophisch gebildeter Mensch, der sein eigenes ethisches Handeln am Kritischen Rationalismus Karl Poppers maß. Sein daran geschulter Verstand und sein Verantwortungsbewusstsein trieben ihn zu kühnen Strategien für die Unternehmen, die er führte, und deren Mitarbeiter er zu im Popper schen Sinne fehlerfreiem richtigem Denken anspornte. Dem internationalen Bankensystem empfahl er als Überlebensstrategie für die Dritte Welt die (erst sehr viel später) realisierte Vision einer systematischen globalen Schuldenreduktion. Und er glaubte an die Zukunft des Ruhrgebiets, als dessen Kind er sich immer wieder bekannte. Deshalb erklärte er den Initiativkreis Ruhrgebiet zur Chefsache und prägte als erster Moderator dessen Selbstverständnis weit über seine so tragisch knapp bemessene Wirkungszeit hinaus. Die Bundesregierung ernannte ihn Ende 1974 zum Mitglied der Studienkommission Grundsatzfragen der Kreditwirtschaft (Bankenstrukturkommission) und beauftragte ihn 1983, zusammen mit zwei weiteren Stahlmoderatoren, als neutraler Berater ein Konzept zur Neuordnung der deutschen Stahlindustrie zu erarbeiten. Seit Mai 1985 war Herrhausen gewählter Sprecher des Vorstands der Deutschen Bank, ein Amt, das er zusammen mit Dr. F. Wilhelm Christians bis zu dessen Pensionierung im Mai 1988 ausübte. Am 11. Mai 1988 ernannte ihn die Deutsche Bank zum alleinigen Sprecher ihres Vorstands. Am 30. November 1989 wurde Alfred Herrhausen von Terroristen in Bad Homburg v. d. H. ermordet. Die Stadt Essen und der Initiativkreis Ruhrgebiet widmen dieses Haus seinem Andenken. Alfred Herrhausen wurde am 30. Januar 1930 in Essen geboren. Er studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Köln. Dem Abschluss als Diplom-Kaufmann im Jahre 1952 folgte drei Jahre später die Promotion zum Dr. rer. pol.

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32 32 33 Dr. Kuhnt Dr. h.c. Schumann Hand in Hand: Dr. h.c. Erich Schumann und Dr. Dietmar Kuhnt. Dankbarer Gast: Friedensnobelpreisträger Yassir Arafat und Dr. Dietmar Kuhnt. Ehemalige Moderatoren im Gespräch: Dr. h.c. Erich Schumann und Dr. Werner Müller. Im Dialog mit der Jugend: Dr. Dietmar Kuhnt.

33 Dr. Dietmar Kuhnt Dr. h.c. Erich Schumann

34 34 35 Dr. Kuhnt Dr. h.c. Schumann Wo gibt es sonst ein so vielfältiges Reservoir an neuen Ideen und Konzepten?

35 Dr. Dietmar Kuhnt wurde am 16. November 1937 in Breslau geboren. Er führte von 1995 bis 2003 als Vorstandsvorsitzender die RWE AG. Dietmar Kuhnt studierte von 1957 bis 1961 Rechtswissenschaften an den Universitäten Köln und Freiburg. In Freiburg promovierte er im Jahr 1966 im Themenbereich des Strafrechts und absolvierte sein zweites Staatsexamen. Noch im selben Jahr startete Dietmar Kuhnt seine berufliche Karriere als Assistent innerhalb der Rheinisch-Westfälischen Wirtschaftsprüfungsgesellschaft mbh in Essen. Im Oktober 1968 wechselte er als Justiziar in die Rechtsabteilung der Hauptverwaltung der Rheinisch-Westfälischen Elektrizitätswerke AG wurde Kuhnt zum Leiter der Rechtsabteilung ernannt. Im Jahr 1982 erfolgte die Ernennung zum Direktor der Rheinisch-Westfälischen Elektrizitätswerke. Im Jahr 1989 wurde er Mitglied des Vorstands der RWE Energie AG und ab 1992 deren Vorstandsvorsitzender. Im Januar 1995 erfolgte die Berufung von Dietmar Kuhnt zum Vorsitzenden des Vorstands der RWE AG. Dieses Amt nahm der zweifache Familienvater bis Februar 2003 wahr. Dr. h.c. Erich Schumann wurde am 13. Dezember 1930 in Nürnberg geboren. Am 21. Januar 2007 verstarb der Verleger im Alter von 76 Jahren. Schumann studierte von 1950 bis 1956 Jura und Betriebswirtschaft an den Universitäten Erlangen, Bonn, Paris und New York. In der Zeit von 1956 bis 1960 war er Referendar und beendete diese Ausbildung mit der Großen Juristischen Staatsprüfung. Anschließend war er von 1960 bis 1977 als Rechtsanwalt im Bereich des Wirtschafts- und Steuerrechts in Bonn tätig. Im Jahr 1978 wurde Schumann Geschäftsführer und Geschäftsführender Gesellschafter der WAZ Mediengruppe in Essen, wo er die Nachfolge des Gründers Erich Brost antrat. Er baute die WAZ-Gruppe zusammen mit Günther Grotkamp in den 1980er- und 1990er-Jahren zu einem internationalen Medienunternehmen aus und leitete dieses Unternehmen bis zu seinem Tod im vergangenen Jahr.

36 36 37 Dr. Kuhnt Dr. h.c. Schumann Leitprojekte Das Gelände des ehemaligen Krupp-Hüttenwerks in Rheinhausen gehört heute zum Duisburger Hafen.

37 Mit dem ersten Leitprojekt Strukturwandel an der Ruhr im internationalen Vergleich dokumentierten Dr. Dietmar Kuhnt und Dr. h.c. Erich Schumann, dass sie das entschlossene Vorantreiben des Strukturwandels als Kern ihrer gemeinsamen Moderatorenaufgabe sahen. Internationalität und Offenheit für Neues sollten die jungen Akademiker mitbringen, die vom Initiativkreis in alle Welt geschickt wurden, um den ökonomischen Wandel und die strukturellen Veränderungen von Industrieregionen in der ganzen Welt zu untersuchen. Diese Forschungsergebnisse sollten aktiv in die Arbeit der Institutionen im Ruhrgebiet einfließen und Anregungen für die Zukunft des Ruhrgebiets geben. Bewusstseinswandel und Orientierung Gründergeist und Veränderungswille Dabei setzten die Moderatoren nicht allein auf die finanzielle Unterstützung von Projekten. Mit der Gründung der ideenbörse-progress wurde ein zweites Leitprojekt entwickelt, das den Unternehmergeist, die Risikobereitschaft und auch den Erfolgswillen junger Menschen an Rhein und Ruhr fördern sollte. Die ideenbörse-progress erleichterte Gründern den Einstieg in die Selbstständigkeit. Diese neuen Schwerpunkte waren eine Reaktion auf die vor zehn Jahren immer noch verhältnismäßig hohe Arbeitslosigkeit und das fehlende Wirtschaftswachstum an Rhein und Ruhr, das auch der deutlich unter dem Durchschnitt liegenden Selbstständigenquote zugeschrieben wurde. Das Team der ideenbörse-progress. Initiativkreis verlängerte sein Engagement Dr. Dietmar Kuhnt und Dr. h.c. Erich Schumann gaben mit ihrem Engagement für die Neupositionierung des Ruhrgebiets im globalen Wettbewerb der Regionen dem Gründungsauftrag des Initiativkreises eine neue Perspektive. Sie setzten in ihrer Amtszeit die Fortsetzung der Arbeit des Initiativkreises Ruhrgebiet für weitere fünf Jahre durch. Eine Entscheidung, der die Vollversammlung des Initiativkreises einstimmig folgte.

38 38 39 Dr. Kuhnt Dr. h.c. Schumann Strukturen verändern Menschen begeistern Interview mit Dr. Dietmar Kuhnt Unternehmensgründern und jungen Wissenschaftlern galt die Aufmerksamkeit der Moderatoren Dr. Dietmar Kuhnt und Dr. h.c. Erich Schumann. Gerade für den Vorstandsvorsitzenden der RWE AG waren die Jahre 1998 und 1999 eine Zeit großer beruflicher Herausforderungen. In Bonn zeichnete sich der Regierungswechsel zu Rot-Grün ab. Dies war mit nachhaltigen Folgen für die Energiewirtschaft verbunden, denn die neue Regierung wollte den Ausstieg aus der Kernenergie vorantreiben. Dr. Dietmar Kuhnt entschied sich trotz seiner großen beruflichen Belastungen, das Amt des Moderators des Initiativkreises anzunehmen und auszufüllen. Im Interview erinnert er sich gern an zwei bewegende Jahre in seinem Berufsleben.

39 Was waren Ihre Motive, die Aufgaben des Moderators zu übernehmen, wo Sie doch wussten, dass eine ganze Reihe von wichtigen beruflichen Herausforderungen für Sie anstanden? Ihre Motivation war also nicht allein persönlich begründet? Kann man aus Ihrer Antwort schließen, dass Sie sich gerade als Vorstandsvorsitzender eines hier ansässigen Unternehmens aus der Energiebranche der Region besonders verbunden fühlten? Ja, die RWE AG hat immer eine besondere Verantwortung für die Region gehabt. Unsere Wurzeln sind hier. Hugo Stinnes errichtete in Essen auf dem Gelände der Zeche Victoria Mathias das erste Kraftwerk, aus dem dann die RWE Aktiengesellschaft entstand. Auch wenn Der Strukturwandel an der Ruhr ist eine Aufgabe, die sicherlich mehr als die Arbeit einer Generation benötigen wird. Aufgaben und Herausforderungen haben mich nie geschreckt. Aber lassen Sie mich zur Begründung meines Engagements etwas weiter in die Geschichte zurückgehen. Die Kombination von Kohle und Stahl hier im Ruhrgebiet war eine der Voraussetzungen, dass nach dem Krieg der Wiederaufbau und der Aufschwung stattfinden konnte. Davon hat die ganze Nation, ganz Deutschland profitiert. Dann bekam das Öl eine immer stärkere Bedeutung und die Kohle geriet in eine Krise. Und diese Krise wirkte sich nach und nach negativ auf die gesamte wirtschaftliche Entwicklung im Ruhrgebiet aus. Dies erkannten zehn Jahre vor meinem Amtsantritt als Moderator die Gründer des Initiativkreises Ruhrgebiet: Rudolf von Bennigsen-Foerder, Kardinal Franz Hengsbach, Alfred Herrhausen und Adolf Schmidt. Sie haben den entscheidenden Anstoß gegeben, den Strukturwandel entschlossen voranzutreiben. Die Notwendigkeit, ihre Arbeit fortzusetzen, hat sich auch im Jahre 1998/1999 gezeigt. Deswegen habe ich damals gerne Ja gesagt zu der ehrenvollen Aufgabe, Moderator des Initiativkreises zu werden. die RWE AG zu meiner Zeit schon lange ein international orientiertes Unternehmen war, als Vorstandsvorsitzender hatte ich eine besondere gesellschaftliche Verpflichtung und habe diese sehr gern wahrgenommen, zusätzlich zu den Aufgaben, die ich ohnehin hatte. Man sollte jedoch ebenfalls nicht vergessen,

40 40 41 Dr. Kuhnt Dr. h.c. Schumann gleich. Wir haben junge Leute, Studierende aus den Universitäten an der Ruhr, ins Ausland geschickt. Vornehmlich in Regionen, in denen ähnliche strukturelle Voraussetzungen wie im Ruhrgebiet herrschten. Wir wollten herausfindass man in der Position des Moderators des Initiativkreises Ruhrgebiet natürlich auch besondere Möglichkeiten hat, bestimmte Dinge in Gang zu setzen. Der Moderator des Initiativkreises rückt quasi automatisch in die Rolle des Sprechers für die Wirtschaft der Region. Ob er will oder nicht, er wird als erster Ansprechpartner der Wirtschaft an der Ruhr wahrgenommen. Hat diese Rolle Ihre Haltung zum Ruhrgebiet verändert? Nein, denn als Vorstandsvorsitzender der RWE AG habe ich mich immer dieser Region verbunden gefühlt. Und durch die Moderatorenrolle wurde diese Haltung und dieses Gefühl, sich für diese Region, die es wirklich wert ist, einzusetzen, noch bestärkt. Sie sind in der zweiten Dekade des Bestehens des Initiativkreises der erste Moderator, dessen Co-Moderator, Erich Schumann, nicht mehr lebt. Wie haben Sie die Verlegerpersönlichkeit in dieser Zeit erlebt? ihn sehr geschätzt. Er war ein sehr ideenreicher Mensch, der, sobald er sich für eine Sache entschieden hatte, diese auch konsequent umsetzte. Mit ihm gemeinsam im Tandem für das Ruhrgebiet zu arbeiten, war für mich persönlich eine sehr schöne Zeit, an die ich mich gern erinnere. Er hat mich sehr unterstützt. Sie haben sich in Ihrer Amtszeit, das haben Sie von Anfang an betont, sehr stark am Gründungsauftrag des Initiativkreises orientiert. Sie haben die Grundidee, den Strukturwandel in der Region voranzutreiben, in den Mittelpunkt gestellt. Was war aus Ihrer heutigen Perspektive das wichtigste Leitprojekt, das Sie auf den Weg gebracht haben? Lassen wir im Moment einmal das Thema Leitprojekte außen vor. Zu meiner Zeit wurde darüber diskutiert, ob der Initiativkreis weitergeführt werden sollte. Wir waren 1998/1999 noch nicht so weit, sagen zu können, der Strukturwandel hat sich vollzogen. Wir konnten also nicht erklären: Wir haben den Urauftrag erfüllt und unser Ziel erreicht. Es war eine ganz wichtige Aufgabe in meiner Amtsperiode, die Mitglieder davon zu überzeugen weiterzumachen. Es ist notwendig, den Initiativkreis weiter fortzusetzen! Für mich war die Übernahme dieses Amtes auch dadurch beeinflusst, dass sich Erich Schumann bereit erklärte, mich als Co-Moderator zu unterstützen. Ich kannte Erich Schumann zu diesem Zeitpunkt bereits seit vielen Jahren und habe Zu den Leitprojekten: Eigentlich waren es zwei Initiativen. Zunächst entwickelten wir das Projekt Strukturwandel im internationalen Ver-

41 Er ist nach wie vor wichtig. Wenn wir mal in die neuen Bundesländer schauen, haben wir geglaubt, dass spätestens nach zehn Jahren Deutscher Einheit eine vollständige Angleichung der Lebensverhältnisse stattgefunden haben wird. Das war viel zu optimistisch. Wenn man heute die Dinge realistisch betrachtet, muss man feststellen, dass dieser Prozess eine ganze Generation lang andauern wird. Der Strukturwandel an der Ruhr ist eine Aufgabe, die sicherlich mehr als die Arbeit einer Generation benötigen wird. Und man mag enttäuscht sein, dass es uns, der Politik und allen gesellschaftlichen Gruppen noch nicht gelungen ist, den Strukturwandel so voranzutreiben, dass er als abgeschlossen betrachtet werden kann. Aber wir haben bis heute einiges erreicht. Mit dem Konzept Zukunft Ruhr2030 hat die heutige Moderatorengeneration ihre Inhalte und Ziele im Bewusstsein formuliert, dass wir weiter an der Entwicklung der Strukturen im Ruhrgebiet arbeiten müssen. Deswegen ist es notwendig, den Initiativkreis weiter fortzusetzen. Wo gibt es sonst ein so vielfältiges Reservoir an neuen Ideen und Konzepten? den, wie gehen diese Regionen und Städte mit dem Thema Strukturwandel um und was können wir von ihnen lernen. Unser zweites neues Projekt war die ideenbörse-progress, das wir gemeinsam mit der Privatuniversität Witten-Herdecke auf den Weg gebracht haben. Wir wollten mit Unterstützung unserer Mitgliedsunternehmen junge Leute animieren, Unternehmer zu werden, den Mut zu finden, ihre Chancen in der Selbstständigkeit zu suchen. Inwiefern kann man heute sagen, dass der Gründungsauftrag noch aktuell ist? Nach zehn Jahren Initiativkreis Ruhrgebiet war der Strukturwandel sicher noch nicht abgeschlossen, aber wie wichtig ist der Gründungsauftrag nach 20 Jahren des Bestehens für den Initiativkreis heute? Eine internationale Werbekampagne kann vielen Menschen zeigen, welch großes Potenzial es bei uns gibt. Der Initiativkreis ist in den letzten Jahren deutlich gewachsen. 70 Unternehmen sind nun dabei und auch innerhalb der Unternehmen kann man sehen, dass der Strukturwandel stattgefunden hat. So sind zum Beispiel erfolgreiche Mittelständler, Logistikunternehmen, Beratungsgesellschaften, Dienstleistungs- oder Immobilienunternehmen Mitglieder des Initiativkreises Ruhrgebiet. Wie erklären Sie sich den Zuspruch zu dieser Institution?

42 42 43 Dr. Kuhnt Dr. h.c. Schumann Ich freue mich darüber. 70 Partner sind eine beeindruckende Zahl und es bestätigt, dass wir unsere Botschaft erfolgreich verbreiten konnten. Aber, ich darf sagen, dass 70 Mitglieder schon eine große Runde darstellen. Es darf nicht dazu kommen, dass der Initiativkreis sich so entwickelt, als müsste man ihm aus Prestigegründen angehören. Es muss ein Arbeitskreis bleiben und ihm müssen Persönlichkeiten angehören, die gewillt, bereit und auch in der Lage sind, zum Erfolg beizutragen. Es gibt für diesen Arbeitskreis noch einiges zu tun. Im Verhältnis zu anderen Regionen auch in Nordrhein-Westfalen hat das Ruhrgebiet nach wie vor eine hohe Arbeitslosenquote. Die relativ geringe Zahl von Selbstständigen und das im Vergleich mit anderen Regionen verlangsamte Wachstum sind leider immer noch kennzeichnend für das Ruhrgebiet. Glauben Sie, dass einige Probleme trotz des Engagements des Initiativkreises zu spät angepackt wurden? Man kann nicht alles auf einmal anpacken. Rom ist auch nicht an einem Tag erbaut worden. Was wir vielleicht nicht hinreichend gesehen und beachtet haben, ist, dass wir mehr für unseren Bekanntheitsgrad in der Welt tun müssen. Wir müssen mehr für uns werben. Eine internationale Werbekampagne kann vielen Menschen zeigen, welch großes Potenzial es bei uns gibt. Wir haben es in der Vergangenheit auch nicht geschafft, mehr junge Leute für das Ruhrgebiet zu interessieren. Es fehlen nach wie vor internationale Schulen, um auch ausländische Führungskräfte für dieses Gebiet ich möchte mal sagen zu begeistern. So zu begeistern, dass sie sagen: Da müssen wir hin, da können auch unsere leitenden Angestellten mit ihren Familien gut leben. Wir haben diesen Aspekt, uns besser zu verkaufen, bisher zu sehr vernachlässigt. Gerade in diesem Themenbereich sind noch viele Aufgaben zu lösen und deswegen hat der Initiativkreis auch heute noch eine wichtige Funktion. Sie haben es angesprochen, dem Ruhrgebiet fehlt es an jungen Menschen. Wo liegt denn in einer alternden Gesellschaft das größte Zukunftspotenzial hier in der Region? Wir haben demografische Nachteile. Unser Ruhrgebiet ist eine der Regionen, die an Bevölkerung verliert. Der demografische Wandel ist eines unserer größten Probleme, aber wir können ihn auch als reizvolle Chance begreifen. Wir haben das Potenzial, für dieses Problem gute Lösungen zu finden. Hinzu kommt ein weiteres Thema, das wir anpacken müssen. Wir reden immer wie selbstverständlich von der Metropole Ruhr. Der Begriff ist zwar schön, muss aber noch mit Leben gefüllt werden. Bis-

43 Wir müssen uns diesem Wettbewerb stellen und unsere Strukturen verändern. Dann werden wir erfolgreich sein. her ist der Metropolengedanke mehr ein Versprechen für die Zukunft, aber noch nicht Realität. Um tatsächlich eine Metropole zu schaffen, in der mögliche Synergien ausgenutzt werden, brauchen wir auch eine verbesserte politische Zusammenarbeit, über die Grenzen der Kreise und Städte hinweg. Das ist eine Vision, wie sie auch im Strategiepapier Ruhr2030 zusammengefasst wird. Die Ziele, die dort formuliert sind, sind ambitioniert. Das Ruhrgebiet soll zu einer Modellregion für die globalen Metropolen werden. Glauben Sie, dass das Ruhrgebiet die Kraft hat, diese Anstrengungen für einen Spitzenplatz im globalen Vergleich auf sich zu nehmen? Hier hilft nicht der Glaube, sondern hier muss angepackt werden. Ich bin sehr zuversichtlich, dass es uns gelingt, diese Vision Wirklichkeit werden zu lassen: das Ruhrgebiet als weltweit wettbewerbsfähige Metropole für Industrie, Handel, Dienstleistungen, Forschung, Kultur und Sport. Das ist die Aufgabe, mit der wir uns befassen müssen. Wir müssen auch an unsere Politiker, lokal, regional und national, appellieren, dass sie dieses Ziel mit unterstützen. Wir dürfen nicht weiterhin klein, klein denken. Das tun andere Regionen auch nicht. Wir müssen uns diesem Wettbewerb stellen und unsere Strukturen verändern. Dann werden wir erfolgreich sein.

44 44 45 Dr. Kuhnt Dr. h.c. Schumann Wandel durch Vision und Tatkraft Bodo Hombach über Dr. h.c. Erich Schumann Agieren statt reden, Zeichen setzen, Leuchttürme bauen, die den Menschen in der Region Lust und Mut auf die Zukunft machen, war und ist das erklärte Ziel der im Initiativkreis Ruhrgebiet tätigen Unternehmen. Wir im Ruhrgebiet gemeinsam nach vorn, lautete der Claim des 1988 gegründeten Initiativkreis Ruhrgebiet. Während meiner damaligen landespolitischen Tätigkeit habe ich die Initiative der Gründerunternehmen und der damit verbundenen Philosophie, das wirtschaftliche und kulturelle Potenzial dieser einzigartigen Region offensiv herauszuheben und zu fördern, aktiv unterstützt. Die Mitglieder des Initiativkreises, der sich wie das Who s who der deutschen Wirtschaft liest, sind Persönlichkeiten, die den Shareholder Value nicht zum ausschließlichen Primat des unternehmerischen Handelns machen. Weltweit beschäftigen die 70 Unternehmen etwa 2,5 Mio. Menschen und erwirtschaften einen Jahresumsatz von insgesamt 700 Milliarden Euro. Sie zeigen soziale Verantwortung gegenüber der Region und den hier lebenden Menschen. Wir alle profitieren von ihrem Erfahrungs- und Ideenschatz. Der Initiativkreis hat im Laufe seines 20- jährigen Bestehens einen bedeutenden Beitrag zur wirtschaftlichen, kulturellen und sozialen Re-Urbanisierung geleistet. Er hat Vertrauen gesät und Selbstbewusstsein geerntet. Er hat bürgerschaftliches Engagement im besten Sinne vorgelebt und gezeigt, dass spürbare, identifikationsstiftende Veränderungen nur aus der Gesellschaft selbst heraus zukunftsfähige Entwicklungsprozesse vorantreiben. Nichts könnte nachhaltiger wirken als eine Änderung des Bewusstseins bietet die Chance für ein neues, stolzes und produktives kulturelles Selbstverständnis der Menschen an Rhein und Ruhr. Es ist ein tiefes und gewachsenes Bekenntnis zur Einheit in Vielfalt und ein Zusammengehörigkeitsgefühl, das von einer einzigartigen Erfahrung genährt wird. Die hat uns Revierbürger gelehrt, dass die Menschen im Ruhrgebiet zwar immer größere Probleme hatten als in anderen Regionen, aber dass wir sie

45 immer aus eigener Kraft lösen konnten. Diese Fähigkeit zu träumen, Visionen zu entwickeln und anpackend umzusetzen, ist im genetischen Code des Menschenschlages an Rhein, Ruhr und Lippe fest verankert. Das in Jahrzehnten gewachsene Gemeinschaftsgefühl, die gelebte Offenheit und Solidarität im Ruhrgebiet wäre ohne die immer auf die Zukunft ausgerichtete Medienlandschaft nicht möglich gewesen. Es fügt sich nahtlos ins Bild, dass die WAZ Mediengruppe zu den Gründungsmitgliedern des Initiativkreises Ruhrgebiet gehörte. In der Zeit von 1998 bis 1999 übernahm der Geschäftsführende Gesellschafter, Dr. Erich Schumann, die Rolle des Co-Moderators und initiierte gemeinsam mit dem damaligen Moderator Dr. Dietmar Kuhnt wegweisende Projekte. Dazu zählten u. a. das Projekt Strukturwandel an der Ruhr im internationalen Vergleich, die Gründung des Start-up-Projektes ideenbörse-pro- GRESS, die beispielhafte Aktion Dialog mit der Jugend, die in unserem Haus auch heute noch erfolgreich fortgeführt wird, und der Schülerwettbewerb Ruhrgebiet Europa, meine Zukunft. Dr. Erich Schumann war gebürtiger Franke, überzeugter Europäer und absolut verwurzelt im Ruhrgebiet als Anwalt für die Region, für die Menschen der Region, so die Laudatio anlässlich der Ehrung als Bürger des Ruhrgebiets Für ihn entschieden nicht Herkunft oder Klasse über den Erfolg, sondern Engagement, Kreativität und Fleiß. Er lebte das Selbstverständnis der WAZ Mediengruppe des unternehmerischen Nach-vorn-Schauens vor. Stillstand bedeutete für ihn Rückschritt. Mit Qualitätsjournalismus, neuen Ideen und zukunftsträchtigen neuen Geschäftsfeldern stärkt die WAZ Mediengruppe ihre Marktposition, sichert Arbeitsplätze und fördert eine zukunftsweisende Medienkultur. Unsere Zeitungen sind Instanzen der Glaubwürdigkeit. Sie sind Mittler, fördern den Diskurs, den Austausch und damit auch die Anteilnahme am gesellschaftlichen und politischen Geschehen. Weniger die Kanäle, vielmehr die relevante Nachricht, das Überraschende, das Bewegende werden Maßstab der Berichterstattung sein. Mit unserem crossmedialen Online-Portal derwesten.de haben wir einen weiteren Markstein für die interaktive Kommunikation gesetzt. Die WAZ Mediengruppe ist mit ihrem Medienangebot ein bedeutender Faktor im Kulturhauptstadt-Land So ist sie stolz darauf, gemeinsam mit den Mitgliedsunternehmen des Initiativkreises das Ruhrgebiet ganz nach vorn zu bringen. Herzlichen Glückwunsch! Bodo Hombach wurde am 19. August 1952 in Mülheim an der Ruhr geboren. Nach Volksschule und Fernmeldehandwerker-Lehre holte er das Abitur nach und studierte Sozialarbeit. Parallel war er im Alter von 22 Jahren persönlicher Referent des DGB-Vorsitzenden von Nordrhein-Westfalen wurde Hombach Landesgeschäftsführer der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Nordrhein-Westfalen, 1979 wechselte er in gleicher Funktion zur SPD Nordrhein- Westfalen. Für Johannes Rau managte er erfolgreich die Landtagswahlkämpfe 1980, 1985 und In den Jahren 1990 bis 1998 war er Landtagsabgeordneter in Düsseldorf. Als Marketingdirektor ging er 1991 zur Salzgitter Stahl AG und stieg später zum Geschäftsführer der Preussag Handel und der Preussag International GmbH auf. Im Juni 1998 wurde der Berater von Gerhard Schröder NRW- Wirtschaftsminister, im Oktober Kanzleramtsminister. Von 1999 bis 2001 war Hombach Sonderkoordinator des Stabilitätspakts für Südosteuropa in Brüssel. Seit Februar 2002 ist Bodo Hombach Geschäftsführer der WAZ Mediengruppe in Essen.

46 46 47 Dr. Melchior Dr. Puppel Daumen hoch für das Ruhrgebiet! Dr. Wulf H. Bernotat und Dr. Jochen Melchior. In einem Boot. Dr. Henner Puppel auf Schlag im Initiativkreis-Vierer. Gemeinsam für das Ruhrgebiet: Dr. Jochen Melchior, Dr. Clemens Börsig und Prof. Dr. Engelbert Heitkamp. Ernsthafte Mienen bei der Arbeit: Dr. Jochen Melchior, Dr. Henner Puppel und Friedrich Späth in der Vollversammlung des Initiativkreises Ruhrgebiet.

47 Dr. Jochen Melchior Dr. Henner Puppel

48 48 49 Dr. Melchior Dr. Puppel Wir wollen Botschafter für das neue Ruhrgebiet sein und weitere finden, die sich in diesem Sinne engagieren.

49 Dr. Jochen Melchior wurde am 27. April 1943 in Berlin geboren. Der Industriemanager lenkte von 1995 bis 2004 als Vorstandsvorsitzender die Geschicke der STEAG AG. Nach einer Ausbildung bei der Deutschen Bank studierte er von 1964 bis 1968 Betriebswirtschaft an den Universitäten Köln und Cambridge, zwei Jahre später erfolgte die Promotion. Seine berufliche Laufbahn begann 1968 als Assistent des Generaldirektors bei der Massey-Ferguson GmbH in Kassel. Die nächsten Stationen: Bis 1973 war Melchior Finanzdirektor und Controller bei dem Tochterunternehmen Gebrüder Eicher GmbH, München; von 1974 bis 1977 sanierte der Wirtschaftswissenschaftler für die Quandt- Gruppe ein Werk der CEAG in Soest und war Controller/ Projektleiter der CEAG Dominit AG, Dortmund. Von 1977 bis 1979 leitete er die Zentralabteilung Strategische Planung bei der AEG-Telefunken in Frankfurt/M. Anfang 1980 stieß der Industriemanager schließlich zur Essener Ruhrkohle AG. Am 1. Juni 1987 rückte Melchior in den Vorstand der STEAG AG, Essen, auf. Seit November 1995 war er Vorstandsvorsitzender des Konzerns. Dr. Henner Puppel wurde am 20. Januar 1940 im ostpreußischen Königsberg geboren. Von 1991 bis 2007 war er Sprecher des Vorstands der NATIONAL-BANK AG in Essen. Nach dem Studium der Rechtswissenschaften, das er 1964 beendete, promovierte er während der Referendarausbildung 1968 zum Dr. juris utrisque. Vervollständigt wurde die Ausbildung durch eine sechsmonatige Station bei der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft in der Generaldirektion Innerer Markt. Nach Abschluss der Ausbildung begann Dr. Henner Puppel 1969 seine berufliche Karriere bei der Bayerischen Vereinsbank, die er 1987 als Direktor der Filiale Mannheim verließ, um Sprecher des Vorstands der Wüstenrot- Bank in Ludwigsburg zu werden. Dies blieb er bis Er wechselte dann auf den Stuhl des Sprechers des Vorstands der NATIONAL-BANK AG, den er von 1991 bis 2007 ununterbrochen innehatte.

50 50 51 Dr. Melchior Dr. Puppel Leitprojekte Die Villa Hügel. Ein glanzvoller Ort für die erste Ruhr-Gala.

51 Zur Jahrtausendwende übernahmen Dr. Jochen Melchior und Dr. Henner Puppel ihre Aufgaben als Moderatoren des Initiativkreises Ruhrgebiet. Der Strukturwandel an Rhein und Ruhr war zu diesem Zeitpunkt schon weit vorangeschritten. Die Moderatoren stellten jedoch fest, dass viele positive Entwicklungen von der Außenwelt zu wenig wahrgenommen wurden. Unter dem Oberbegriff Botschafter des Ruhrgebiets legten Dr. Jochen Melchior und Dr. Henner Puppel neue Leitprojekte fest, die sich auf die aktive Imageverbesserung des Ruhrgebiets nach außen konzentrierten. Das neue, vielfältige Gesicht des veränderten Ruhrgebiets sollte besser kommuniziert werden. Multiplikatoren und Medien Mit dem ersten internationalen Journalistentag im Oktober 2001 lud der Initiativkreis Ruhrgebiet 70 ausländische Journalisten ein. Dieses Vorgehen fand ein positives Echo. So titelte die Neue Züricher Zeitung: Ruhrgebiet, das Kulturgebiet. Mit diesem Projekt konnten wertvolle Unterstützer und Multiplikatoren in den Redaktionen auf der ganzen Welt gewonnen werden. Gemeinsam das Image verbessern Internationale Studenten Gleichzeitig engagierten sich Dr. Jochen Melchior und Dr. Henner Puppel auch über den Aspekt der Imagepflege hinaus. Mit dem Internationalen Stipendiatenprojekt Exploring the Ruhr in Germany wurden Forschungsaufenthalte von jungen Akademikern aus der ganzen Welt im Ruhrgebiet möglich gemacht. Neun Monate lang forschten 16 Stipendiatinnen und Stipendiaten aus 13 Ländern an der Ruhr. Sie wurden von den Mitgliedsunternehmen des Initiativkreises aktiv betreut, besuchten die Hochschulen der Region und knüpften wichtige und intensive Kontakte, die heute noch halten. Glanzvolle Gäste: die Ruhr-Gala Fast 400 Gäste aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft fanden im Januar 2002 den Weg in die Villa Hügel zur ersten Ruhr-Gala. Wichtige ausländische Multiplikatoren aus zahlreichen Unternehmen, der türkische Ministerpräsident Mesut Yilmaz genauso wie zahlreiche hochrangige Manager aus der ganzen Welt kamen an die Ruhr. Ursprünglich sollte die Gala bereits im September 2001 stattfinden. Aus Respekt vor den Opfern der schrecklichen Terroranschläge in den USA vom 11. September wurde der Veranstaltungstermin jedoch um wenige Monate verschoben. Das Konzept Motivation nach innen und Kommunikation nach außen zog sich wie ein roter Faden durch die Amtszeit von Dr. Henner Puppel und Dr. Jochen Melchior. Dr. Jürgen Rüttgers zu Gast beim Initiativkreis Ruhrgebiet.

52 52 53 Dr. Melchior Dr. Puppel Botschafter und Motivatoren Interview mit Dr. Jochen Melchior und Dr. Henner Puppel Wir wollen Botschafter für das neue Ruhrgebiet sein und weitere finden, die sich in diesem Sinne engagieren, diese Worte finden sich im abschließenden Tätigkeitsbericht der Moderatoren Dr. Jochen Melchior und Dr. Henner Puppel, der im Februar 2002 erschien. Ihr Anspruch wurde zu einem kontinuierlichen Markenzeichen des Initiativkreises, das nachfolgende Moderatoren gern aufnahmen und fortführten. Mit der Ruhr-Gala initiierten Melchior und Puppel ein Ereignis, das bis heute Bestand hat und ein ebenso traditioneller wie würdiger Rahmen für den Stabwechsel der Moderatoren

53 ist. Nicht weit vom Veranstaltungsort der ersten Ruhr-Gala, der Villa Hügel, entfernt, treffen sich die Moderatoren, die den Initiativkreis in den ersten zwei Jahren des neuen Jahrtausends geführt haben, im Parkhaus Hügel nun wieder. Auch heute noch verbinden den ehemaligen Vorstandsvorsitzenden der STEAG AG und den langjährigen Sprecher des Vorstands der NATIONAL-BANK AG viele Gemeinsamkeiten: Aktiv in Aufsichtsräten und Ehrenämtern sind sie auch heute noch gefragte Ratgeber. Ihre gemeinsame Arbeit beim Initiativkreis Ruhrgebiet begann mit einem überraschenden Telefonanruf: Herr Dr. Kuhnt war am Flughafen Düsseldorf, als er mich anrief. Er hätte die dringende Bitte, dass ich seine Nachfolge als Moderator des Initiativkreises antrete, erinnert sich Jochen Melchior heute mit einem Schmunzeln. Der designierte Moderator bat sich zwei Tage Bedenkzeit aus, sagte dann aber zu, nicht ohne sich vorher die Unterstützung von Henner Puppel gesichert zu haben: Mich hat die Anfrage ein wenig überrascht, denn ich war bereits damals kein Youngster mehr im Initiativkreis. Aber ich habe gern und nur nach kurzem Überlegen zugesagt; und dann sind wir zusammen losmarschiert. chior gibt unumwunden zu, dass er das Amt seinerzeit auch als persönliche Herausforderung begriff: Von den Moderatoren des Initiativkreises wird außerordentliches Engagement verlangt. Alle Mitglieder in unserem Kreis sind Persönlichkeiten, die in ihrem Unternehmen die Spitzenfunktion innehaben und erfolgsorientiertes Arbeiten gewohnt sind. Da ist es selbstverständlich, dass sie Spitzenleistungen auch von denjenigen verlangen, die in ihrem Namen den Initiativkreis weiterentwickeln sollen. Wir hatten uns fest vorgenommen, das in uns gesetzte Vertrauen nicht zu enttäuschen. Eine Aufgabe, die einen sicheren Kompass verlangt. Dabei hilft manchmal auch der Blick auf persönliche Vorbilder, wie Henner Puppel gern bekennt: Für mein berufliches Leben gab es klare Vorbilder. Der ehemalige Vorstandssprecher der Bayerischen Vereinsbank, die es heute leider nicht mehr gibt, Dr. Werner Premauer, war für mich eine solche wichtige Persönlichkeit. Sein Führungsstil und seine integre Art haben mich als jungen Mann sehr geprägt. Von den Moderatoren des Initiativkreises wird einiges verlangt. Der ehemalige Energiemanager Jochen Melchior nahm sich hingegen gern ein Beispiel an seinen Vorgängern im Amt: Zwei meiner wichtigsten Vorbilder waren ebenfalls Moderatoren des Initiativkreises. Wer genau, das bleibt sein Geheimnis. Vorbilder und Maßstäbe Es galt von Anfang an, höchsten Ansprüchen gerecht zu werden. Die Vorgänger des neuen Teams hatten den Verlängerungsbeschluss des Initiativkreises erwirkt und erfolgreich neue Schwerpunkte im Bereich Gründerförderung in der Regionalforschung gesetzt. Jochen Mel- Das neue Ruhrgebiet darstellen Entschlossen machten sich beide Moderatoren auf die Suche nach neuen Ideen, die das Ruhrgebiet bekannter machen sollten. Was uns überhaupt nicht schmeckte, war das Image des Ruhrgebiets außerhalb der Region. Die Meinungsäußerungen und Kommentare waren alles andere als freundlich. Solche Bemerkun-

54 54 55 Dr. Melchior Dr. Puppel Menschen hier mit der Entwicklung noch nicht im Reinen waren. Es war wichtig, dafür zu sorgen, dass auch die Menschen im Ruhrgebiet bewusst erleben, wie sehr sich die Region zu ihrem Vorteil verändert. Wir beabsichtigten eine gleichgewichtige Wirkung unserer Arbeit nach innen wie nach außen. Dem selbst gesteckten Ziel folgend, als Botschafter nach außen und Motivatoren nach innen zu wirken, arbeitete das neue Spitzenduo rasch an der Erweiterung des Projektportfolios des Initiativkreises. Es sollten besonders die Multiplikatoren des neuen Ruhrgebiets angesprochen werden. Forscher und Gründer, Sportler und Unternehmer, Journalisten und Studierende waren die Kernzielgruppen, die in das Botschafterprojekt einbezogen wurden. gen haben uns zu dem Entschluss gebracht, uns nach außen hin besser darstellen, besser präsentieren zu müssen, fasst Jochen Melchior seine noch nicht vergessenen, ärgerlichen Erfahrungen außerhalb des Ruhrgebiets zusammen. Aber ein weiterer, nicht zu vernachlässigender Aspekt spielte bei der Neupositionierung des Initiativkreises ebenfalls eine Rolle: die Identität der Menschen an der Was uns überhaupt nicht schmeckte, war das Image des Ruhrgebietes außerhalb der Region. Ruhr. Henner Puppel erläutert die Notwendigkeit, auch nach innen zu wirken: Als ein aus Süddeutschland Zugereister merkt man sehr schnell, dass der Wandel, den wir so intensiv forcieren, von den Bürgern mitgetragen werden muss. Ich hatte das vage Gefühl, dass die Die Ruhr-Gala entsteht Stärken fokussieren, das Profil schärfen, die ganze Vielfalt des Ruhrgebietes zeigen; für all diese guten Absichten wurde ein Projektformat gefunden, das anspruchsvoll und aufmerksamkeitsstark zugleich war. Jochen Melchior hatte die Idee zur Ruhr-Gala, verbunden mit einer Tour an die Ruhr, die für die weitere Geschichte des Initiativkreises eine große Rolle spielen würde: Es war doch ein nahe liegender Gedanke, wenn wir Botschafter des Ruhrgebiets sein wollten, die Menschen zu holen, die etwas zu sagen haben in Politik, Wissenschaft und Wirtschaft. Aber schon in statu nascendi kam es zum vorzeitigen Aus für die Premiere im Oktober Die Anschläge auf das World Trade Center am 11. September 2001 zwangen die Verantwortlichen aus Gründen der Pietät, kurz nachdem die Einladungen in alle Welt versandt worden waren, die Veranstaltung zu verlegen. So fand die erste Ruhr-Gala erst im Februar 2002 statt. Auch an den einen oder anderen Skeptiker kann sich Jochen Melchior erinnern: Es war zunächst ein Wagnis, denn es gab durchaus Stimmen, die diese Idee

55 kritisch kommentierten. Aber das hat sich schnell gelegt. Heute gibt es niemanden mehr, der die Ruhr-Gala ernsthaft infrage stellt. Ein langfristiger Erfolg also, denn für die Ruhr-Gala 2008 haben sich fast 500 Gäste angekündigt. Eine Entwicklung, die von den Initiatoren der Gala sehr begrüßt wird. Jochen Melchior gibt jedoch auch zu bedenken: Es soll nicht nur eine gesellschaftliche Veranstaltung der Menschen sein, die an der Ruhr leben, sondern die an der Ruhr Lebenden sollen ihre Geschäftspartner, ihre Kunden, ihre Freunde hierher holen. Dieser Grundgedanke darf nicht verloren gehen! Die erste Ruhr-Gala war viel mehr als eine gesellschaftliche Veranstaltung. Verbunden mit einem intensiven Programm, einem gelungenen Mix aus Wirtschaft und Kultur, High-Tech, Medizin und Musik blieb sie in nachhaltiger Erinnerung. schlug. Die vorgestellten Unternehmen und Institutionen wurden nicht nach Größe ausgewählt, sondern nach Kriterien wie innovativen Inhalten oder Kreativität. Den neuen Multiplikatoren für das Ruhrgebiet wurden sowohl Solarenergie-Unternehmen für Brennstoffzellen als auch mikrotherapeutische Maßnahmen aus der Medizin oder Innovationen der Nano-Technologie präsentiert. Aber nicht nur Unternehmen und Investoren sollten das neue Ruhrgebiet kennenlernen: Mit dem Stipendiatenprogramm Exploring the Ruhr in Germany wurde eine ganz neue Komponente in das Projektfolio des Initiativkreises eingebracht. 15 ausländische Studierende aus China und Brasilien, der Türkei, Frankreich, Großbritannien, Italien, Norwegen, Moldawien, der Slowakei, Polen, Kanada und Sambia blieben neun Monate lang an der Ruhr. Ganz im Sinne der Moderatoren wurde der Studienaufenthalt durch ein Unternehmenspraktikum ergänzt. Für Henner Puppel, Mittelstand im Initiativkreis neue Partner beleben Das Moderatorenteam Melchior/Puppel setzte auf die verbesserte Verknüpfung und die Nutzung der Stärken der einzelnen Mitgliedsunternehmen; und brachte dabei auch sein eigenes, ganz persönliches Netzwerk im Sinne der Sache ein. Viele neue Mitglieder fanden den Weg in den Initiativkreis, vornehmlich aus dem Mittelstand, der besonders Henner Puppel sehr am Herzen liegt: Die klare Dominanz der großen Unternehmen hat sich gewandelt. Wir sind bis heute deutlich im mittelständischen Bereich gewachsen. Auch die Mittelständler sind eine wichtige kreative Kraft des Ruhrgebiets. Ihre Innovationsfreude, ihr Engagement in der Ausbildung und auch ihre Verbundenheit zur Region sind ein Segen. Eine Einschätzung, die sich auch im Besucherprogramm der Tour an die Ruhr nieder- rückblickend, nur ein Anfang für ein wichtiges Leitthema, das im Ruhrgebiet eine noch viel größere Rolle spielen sollte, die Bildung: Wir müssen uns zur Elite bekennen. Neben allen vorhandenen bildungsfördernden Maßnahmen müssen auch Eliten in den Fördergedanken stärker einbezogen werden. Ein deutlich gesteigertes Bildungsniveau, vermittelt durch Schule, Universität oder berufliche Qua-

56 56 57 Dr. Melchior Dr. Puppel lifizierung, ist unsere Zukunft. Das ist ein zentrales Thema für diese Region. Ein Gedanke, der von Jochen Melchior mit Nachdruck unterstrichen wird: Es leben über 5 Millionen Menschen hier. Wir müssen deren Potenziale deutlich stärker fördern. Die Gleichung ist ganz einfach: Bildung heißt neue Berufe, heißt neue Produkte, heißt neue Märkte. Ganz simpel! Diesen Kreislauf müssen wir noch intensiver anstoßen. Und da liegen unsere Nachfolger richtig, wenn sie sich auf unsere Kernkompetenzen konzentrieren. Wir brauchen Innovationen in der Logistik, der Werkstofftechnik und auch in meiner Branche, der Energie. Wir müssen uns an die Spitze aller Regionen in Deutschland setzen. ins Ruhrgebiet und berichteten in ihren Heimatländern. Die Neue Züricher Zeitung beschrieb in einer Schlagzeile, was den Menschen zwischen Duisburg und Unna schon bekannt, für die Schweiz jedoch eine neue Erkenntnis war: Ruhrgebiet, das Kulturgebiet. Ein Kompliment für die Region, das Jochen Melchior damals ganz besonders freute: Im Bereich der Kultur haben wir die größten Fortschritte erzielt. Das Ruhrgebiet hatte über Jahrzehnte und Jahrhunderte wenig Kulturelles zu bieten. Über lange Jahre haben wir für die Kultur zu wenig getan. Viele Unternehmer haben vorrangig ihre geschäftlichen Interessen verfolgt. Heute ist das anders. Da gehört es einfach dazu, sich an der Spitze eines Unternehmens für die Kunst- und Kulturförderung zu engagieren. Das Ruhrgebiet als verspätete, aber junge und vitale Kulturregion? Henner Puppel schätzt das unverbrauchte Bewusstsein für Kultur; und sieht darin auch ein Identität stiftendes Element für die Zukunft der Region: An der Ruhr hat es nie Königs- oder Fürstenhöfe gegeben, die Künstler und Kulturschaffende mit lukrativen Auftragsarbeiten hierher geholt haben. Es ist bemerkenswert, dass das vielfältige kulturelle Leben aus der Region selbst entstanden ist. Das haben sich die Bürger eigenständig und hart erarbeitet. In den industriellen Zentren sind auch mit Hilfe großer Förderer wie Krupp oder Grillo neue Kunst- und Kulturstätten entstanden. Heute gibt es zum Beispiel in Essen mit der neuen Philharmonie ein angesehenes Konzerthaus, eines der besten deutschen Opernhäuser und ein ausgezeichnetes Schauspielhaus. Das ist eine große Leistung. Die Qualität unserer Kultur kann sich mit jeder Region der Welt messen. Darauf können wir stolz sein. Ruhrgebiet Kulturgebiet Ergänzt wurden die inhaltlichen Schwerpunkte der Botschafterprojekte durch eine intensive, auch internationale Öffentlichkeitsarbeit. Bereits im Oktober 2001 fand der 1. Internationale Journalistentag im Ruhrgebiet statt. Über 70 ausländische Medienvertreter fanden den Weg Kultur als Motor des Wandels An keiner Stelle tritt der Strukturwandel in kräftigeren Konturen zutage als in der Kultur. Und auch innerhalb des Initiativkreises ist das kontinuierlichste aller Engagements ein kulturelles. Das Klavier-Festival Ruhr erlebte unter der Schirmherrschaft von Puppel den ersten

57 Auftritt von Maurizio Pollini. Jahre später, im Jahr 2008, wurde Pollini mit dem Preis des Klavier-Festivals ausgezeichnet. Dennoch warnt der Musikliebhaber Puppel davor, zu viele und zu große Erwartungen in die Strukturen verändernde Wirkung des weltweit einmaligen Tastenfestivals zu setzen: Wir sollten unser ältestes Projekt nicht mit zu hohen Erwartungen überfrachten, denn schließlich ist der Initiativkreis nicht wegen des Klavier-Festivals ins Leben gerufen worden. Eines ist jedoch nicht von der Hand zu weisen. Das Klavier-Festival ist zu einem wichtigen Imageträger für die Arbeit des Initiativkreises geworden. Unser erfolgreicher Intendant Professor Franz Xaver Ohnesorg hat tragfähige Konzepte entwickelt, um nicht nur die klassischen Konzertbesucher, sondern auch Jugendliche und Kinder für die Musik zu gewinnen. Das ist ebenfalls eine wichtige Aufgabe für das Klavier-Festival und den Initiativkreis. Der Initiativkreis wächst weiter Am Ende der Amtszeit von Melchior und Puppel unterstützten 50 Unternehmen den Initiativkreis Ruhrgebiet. Bis zum Jahr 2002 war dies die höchste Mitgliederzahl, die der Initiativkreis je erzielt hat. Wenn es nach Jochen Melchior ginge, dann könnte diese Zahl noch gesteigert werden: Vielleicht werden es einmal 100 sein. Heute ist es ein Qualitätsmerkmal für ein Unternehmen der Region, Mitglied des Initiativkreises zu sein. Man bewirbt sich um die Mitgliedschaft, weil wir Erfolg hatten und haben. Wer hätte gedacht, dass wir 20 Jahre nach Gründung des Initiativkreises nicht Im Bereich der Kultur haben wir die größten Fortschritte erzielt. mehr über Krisen und Probleme reden, sondern uns auf die Kulturhauptstadt RUHR.2010 freuen. Henner Puppel und Jochen Melchior bleiben dem Initiativkreis als Persönliche Mitglieder verbunden. Wir haben während unserer gemeinsamen Arbeit festgestellt, dass der Initiativkreis nicht auf das Know-how gestandener Persönlichkeiten verzichten sollte, deshalb haben wir vorgeschlagen, dass ehemalige Moderatoren zu Lebzeiten Persönliche Mitglieder bleiben sollen. Die Vollversammlung ist diesem Vorschlag einstimmig gefolgt, erläutert Puppel einen weiteren wichtigen Beschluss in der gemeinsamen Ära. Die Liste der realisierten Projekte ist lang. Vieles, was nach der Jahrtausendwende von Jochen Melchior und Henner Puppel angestoßen wurde, wirkt bis heute nach. Ist man da nicht fast ein wenig traurig, dass man ein solch interessantes Amt nach nur zwei Jahren wieder abgeben muss? Jochen Melchiors Antwort fällt klar und deutlich aus: Nein. Das Amt des Moderators ist eine große Belastung, wenn man parallel dazu ein Unternehmen führen muss. Außerdem ist der Wechsel notwendig, um immer wieder neuen Schwung und neue Ideen einzubringen. Aber man kann für Kontinuität sorgen. Es ist eine der Pflichten des Moderators, einen geeigneten Nachfolger zu präsentieren. Jochen Melchior entschied sich für einen Anruf bei Prof. Dr. Hans-Peter Keitel

58 58 59 Prof. Dr. Keitel Dr. Heuskel Vollversammlung des Initiativkreises Ruhrgebiet im Jahr Zwei Tandems: die Moderatoren Dr. Henner Puppel, Dr. Jochen Melchior, Dr. Hans-Peter Keitel und Dr. Dieter Heuskel am Flughafen in Düsseldorf. Dr. Hans-Peter Keitel im Gespräch mit Prof. Dr. Rainer F. Storb, Fred Hutchinson Cancer Research Center, Seattle. Engagement für das Weltkulturerbe: MoMa-Chef Glenn D. Lowry zu Gast auf Zollverein.

59 Prof. Dr. Hans-Peter Keitel Dr. Dieter Heuskel

60 60 61 Prof. Dr. Keitel Dr. Heuskel Wer den Ball abspielte, wusste immer, der andere macht das Tor.

61 Prof. Dr. Hans-Peter Keitel wurde am 4. August 1947 im rheinhessischen Kusel geboren. Er war von 1992 bis 2007 Vorstandsvorsitzender der HOCHTIEF AG. Keitel schloss seinem Bauingenieur- Studium an der Technischen Universität in Stuttgart ein arbeits- und wirtschaftswissenschaftliches Aufbaustudium in München an promovierte er am Institut für Baubetriebswissenschaft der Technischen Universität München. Erste berufliche Erfahrungen sammelte Keitel im Tunnelbau und bei der Steuerung von Großprojekten. Von 1975 bis 1987 übernahm er bei Lahmeyer International, Frankfurt am Main, verschiedene leitende Positionen im In- und Ausland, unter anderem in Süd- und Mittelamerika. Seine langjährigen Erfahrungen in der Projektsteuerung nutzte er von 1986 bis 1987 als technischer Berater des Bankenkonsortiums für den Ärmelkanaltunnel. Zur Essener HOCHTIEF AG kam Keitel Als Direktor beim Vorstand und ab 1990 als Vorstandsmitglied betreute er vor allem das Auslandsgeschäft und die ausländischen Beteiligungsgesellschaften wurde er zum Vorstandsvorsitzenden bestellt. Im Jahr 2007 zog er sich auf eigenen Wunsch aus dem Vorstand zurück. Dr. Dieter Heuskel wurde 1950 in Daun/Eifel geboren. Nach dem Abitur studierte er Volkswirtschaft in Bonn. Im Rahmen seiner Promotion verbrachte Heuskel drei Jahre in Westafrika, wo er diverse Industrie- und Entwicklungsprojekte leitete. Nach Abschluss der Promotion startete Dr. Dieter Heuskel seine berufliche Karriere bei The Boston Consulting Group (BCG). Heuskel gehört zu den Mitbegründern des Düsseldorfer BCG-Büros im Stadttor und hat die Entwicklung des Unternehmens in Deutschland maßgeblich beeinflusst. Im Jahre 1998 wurde er zum Vorsitzenden des deutschen Management-Teams ernannt, das die operativen Entscheidungen für BCG Deutschland trifft. Im selben Jahr wurde er auch Mitglied des höchsten internationalen Entscheidungsorgans von BCG, des Executive Committee. Zum Jahresende 2004 verzichtete er auf seine Wiederwahl. Die Schwerpunkte seiner Beratungsarbeit sind Gesamtstrategien für diversifizierte Unternehmen, Portfolio-Entwicklung und die Begleitung konzernweiter Veränderungsprozesse.

62 62 63 Prof. Dr. Keitel Dr. Heuskel Leitprojekte Zeche Zollverein.

63 Im Jahr 2001 hatte die UNESCO die Zeche Zollverein in Essen-Katernberg zum Weltkulturerbe erhoben. Für diese Herausforderung suchten die neuen Moderatoren des Initiativkreises Ruhrgebiet, Dr. Hans-Peter Keitel und Dr. Dieter Heuskel, eine zukunftsfähige Gesamtstrategie. Neben dem Leuchtturm-Projekt Weltkulturerbe Zeche Zollverein etablierte das neue Moderatoren-Duo das Projekt Spitzenmedizin im Ruhrgebiet. Ziel war es, die Förderung und Vernetzung herausragender medizinischer Leistungen im Ruhrgebiet zu unterstützen, um den Ruf des Ruhrgebiets als weltweites Zentrum der Spitzenmedizin zu stärken. Zollverein und Spitzenmedizin: Leitprojekte mit Symbolkraft Kompetenz für Zollverein Gemeinsam mit der Entwicklungsgesellschaft Zollverein (EGZ) und in einer engen Zusammenarbeit mit dem Direktor des Museum of Modern Art (MoMA), Glenn D. Lowry, sollte die Zukunft von Zollverein als Internationales Kompetenzzentrum für Design und Designwirtschaft weiterentwickelt werden. Denken für Zollverein. Der Business-Plan-Wettbewerb. Als Herausforderung für die besten Business Schools der Welt kreierte der Initiativkreis einen mit US-Dollar dotierten Business-Plan-Wettbewerb für die zukünftige Gestaltung des Weltkulturerbes Zeche Zollverein. 59 Teams von Wirtschafts- und Management- Hochschulen aus der ganzen Welt engagierten sich in diesem Wettbewerb. Die 11 besten Teams wurden zu einer Kick-Off-Week ins Ruhrgebiet eingeladen. Die Entwicklungsgesell- Auszeichnung: Transparentes Krankenhaus. schaft Zollverein nutzte die Ergebnisse des Wettbewerbs als wichtiges Ergänzungselement zur Umsetzung des städtebaulichen Masterplanes von Rem Koolhaas. Medical Valley Ruhr So wie aus dem Weltkulturerbe Zeche Zollverein die weltweit wichtigste Adresse für Design werden sollte, so sollte aus dem Ruhrgebiet das Medical Valley der Zukunft werden. Mit dem internationalen Kongress Spitzenmedizin im Ruhrgebiet in Duisburg im Dezember 2002 startete das Initiativkreis-Projekt offiziell. Entscheider aus der Gesundheitswirtschaft, der Politik und aus der Medizin loteten gemeinsam die Chancen und Möglichkeiten für die Vernetzung der medizinischen Leitprojekte im Ruhrgebiet aus. Als nachhaltigstes Ergebnis dieser Bemühungen ist sicherlich die Transparenzinitiative der Ruhrgebietskrankenhäuser zu erkennen. Es entstand der Klinik-Führer Rhein-Ruhr. Heute ist er der meistverkaufte Krankenhaus-Führer in Deutschland.

64 64 65 Prof. Dr. Keitel Dr. Heuskel Initiativen mit Symbolkraft Interview mit Prof. Dr. Hans-Peter Keitel und Dr. Dieter Heuskel Initiativen mit Symbolkraft Das Weltkulturerbe Zeche Zollverein und das Medical Valley Ruhr standen im Mittelpunkt der Moderatorenschaft von Prof. Dr. Hans- Peter Keitel und Dr. Dieter Heuskel. Im Gespräch blickten beide ehemaligen Moderatoren auf ihre gemeinsame Zeit zurück, beschäftigten sich intensiv mit den drängenden Zukunftsherausforderungen des Ruhrgebiets und den kommenden Aufgaben des Initiativkreises. Es war ein Diskurs zwischen zwei Persönlichkeiten, denen die Zukunft der Metropole Ruhr am Herzen liegt. Wir heißen Initiativkreis Ruhrgebiet. Wir präsentieren keine fertigen Lösungen, sondern wir starten Initiativen. Das ist der Kern unseres Wirkens, betont Prof. Dr. Hans-Peter Keitel, gemeinsam mit Dr. Dieter Heuskel Moderator in den Jahren 2002 und 2003, und veranlasst den Autor zu einem Blick ins Lexikon: Als Initiative (von lat. initium, Anfang) bezeichnet man den Anstoß zu einer Handlung oder den ersten Schritt zu eben dieser Handlung. Man kann in diesem Sinne die Initiative ergreifen oder aber die Initiative jemand anderem überlassen. Die Initiative jemand anderem zu überlassen, gehörte nicht zu den Stärken des Moderatoren-Tandems Keitel/Heuskel. Ohne zu zögern, griffen sie nach der größten Herausforderung, die das Ruhrgebiet im Jahr 2002 zu bieten hatte: die Gestaltung der Zukunft des Weltkulturerbes Zeche Zollverein. Das majestätische Industriedenkmal war im Jahr zuvor von der UNESCO in eine Reihe mit den Pyramiden von Gizeh, dem Eiffelturm und dem Kölner Dom gestellt worden. Das erste Denkmal für Industriekultur als Weltkulturerbe. Eine Sensation für das Ruhrgebiet. Für den Chef des führenden Bauunternehmens in Deutschland, Prof. Dr. Hans-Peter Keitel, eine einzigartige Chance, die es zu

65 nutzen galt. Mit dem Direktor des New Yorker Museum of Modern Art (MoMA), Glenn D. Lowry, wurde im November 2002 einer der bedeutendsten Kulturmanager der Welt nach Essen- Katernberg geholt, um Rat und Impulse zu geben; Zollverein sollte in der Industrieregion des Ruhrgebiets dieselbe Signalwirkung entfalten wie das Guggenheim-Museum für Bilbao. Wir präsentieren keine fertigen Lösungen, sondern wir starten Initiativen. Lowry war begeistert. Auch er erkannte die von den Moderatoren des Initiativkreises vermuteten Möglichkeiten. Zollverein hat das Potenzial, eines der aufregendsten und innovativsten Zentren für Design in Europa zu werden, ließ er sich nach seinem Besuch in Essen zitieren. Ausgestattet mit dieser Expertise starteten die Moderatoren in einen wahren Reigen von Förderprojekten. Neben dem internationalen Business-Plan-Wettbewerb How to Manage the World Heritage Zollverein: Chances and Risks of Creating a Flagship wurde der Initiativkreis temporärer Gesellschafter der Zollverein School of Management and Design und entwickelte zukunftsweisende Konzepte für die Integration der Design-Fakultäten Duisburg-Essen und Wuppertal in den Entwicklungsprozess des Weltkulturerbes. Außerdem übernahm er das Sponsoring für die Ausstellung Die Welt von Charles und Ray Eames im Sommer Die Resonanz war überwältigend: 59 Top-Teams aus der ganzen Welt beteiligten sich am Wettbewerb. Große Namen waren dabei, die Oxforder European Business School of Management genauso wie die Universitäten in Chicago und Toronto. Unterschiedliche Welten Where is your Business Plan? lautete Lowrys erste Frage, als er Zollverein inspizierte. Gewohnt für das MoMA mit hohem Engagement und überzeugenden Konzepten jährlich mehr als 50 Mio. US$ aus privaten Mitteln einwerben zu müssen, blieb ihm ein an öffentlichen Fördermitteln orientierter Kulturbetrieb fremd und umgekehrt. So sind die ambitionierten Pläne letztlich Papier geblieben. Eine Tatsache, die den ehemaligen Moderator Keitel der sich zusammen mit einem seiner Vorgänger Ulrich Hartmann zeitweise auch im Aufsichtsrat von Zollverein engagierte sehr betrübt: Das ist für mich ein tränenreiches Kapitel. Heute sind wir viele Jahre weiter und sehen, was mit diesen

66 66 67 Prof. Dr. Keitel Dr. Heuskel medizin im Ruhrgebiet. Das neue Themenfeld erweist sich als richtiger Impuls zum richtigen Zeitpunkt. Heute wird es wie selbstverständlich aufgenommen, dass die Landesregierung in NRW ankündigt, im Kern des Ruhrgebiets einen Gesundheitscampus zu errichten, in dem medizinische und technische Einrichtungen für Forschung, Anwendungen und Ausbildungen in Nordrhein-Westfalen zusammengeführt werden sollen. Im Jahr 2002 steckte die Vernetzung der Medizin im Ruhrgebiet noch in den Kinderschuhen. Den Auftakt bildete die Tagung Spitzenmedizin Gesundheitswirtschaft als Chance, zu der Entscheidungsträger aus dem Gesundheitswesen, der Politik und Wirtschaft zusammenkamen, um die Perspektiven der Spitzenmedizin in NRW auszuloten. Prof. Dr. Hans- Peter Keitel erinnert sich an den ersten runden Tisch, an dem zunächst die Chefärzte zusammengekommen waren: Erst waren alle sehr Konzepten möglich gewesen wäre. Aber hier kommt der Initiativkreis an seine Grenzen. Er kann hervorragende Ideen entwickeln und Anstöße vermitteln, dann muss sich jemand finden, der die Kraft und die Ausdauer für die Realisierung hat. Für Dr. Dieter Heuskel, den langjährigen Leiter des Management-Teams und seit 2007 Chairman der Boston Consulting Group in Deutschland, ein symptomatisches Beispiel für das fehlende Zusammenwirken von Politik und Wirtschaft im Ruhrgebiet: In Gesprächen mit Politikern habe ich immer wieder erlebt, wie diese sich angesichts wirtschaftlicher Veränderungen ohnmächtig fühlen. Sie sind es aber nicht. Das hat unter anderem zur Folge, dass sich manche kaum mit Wirtschaft beschäftigen und sich auch wenig für Anregungen interessieren, die von Seiten der Wirtschaft kommen. Die Triebfeder für meine Arbeit im Initiativkreis ist es von Anfang an gewesen, beide Bereiche stärker miteinander zu verzahnen. Denn ich bin zutiefst davon überzeugt, dass sie zusammengehören. Spitzenmedizin im Ruhrgebiet In anderen Fällen hat sich gezeigt, dass es auch anders gehen kann und welche Vorteile es mit sich bringt. Der zweite Projektschwerpunkt der Ära Keitel/Heuskel war das Thema Spitzen- abwartend, aber dann entwickelte sich ein fruchtbares Gespräch zwischen den Spitzen der Medizin. Wir fanden eine gemeinsame Basis, auf der wir das Thema weiterentwickeln konnten. Mit Erfolg: Auf der ersten öffentlichen Auftaktveranstaltung Spitzenmedizin im Ruhrgebiet im Dezember 2002 wurden eine ganze Reihe von Aktionen, Tagungen und Kongressen

67 Er ist das Ergebnis einer Transparenzinitiative, die durch Patientenbefragungen, Ärztebefragungen und einer gemeinsamen Erhebung standardisierter Leistungsdaten der Krankenhäuser an der Ruhr entstanden war. Bis heute wurden von den bisher drei Auflagen des Klinik-Führers Rhein-Ruhr insgesamt rund um das Thema Gesundheit vorgestellt und später auch realisiert. Von anspruchsvollen Fachtagungen zur Zukunft der Biomedizin in der Universität Witten-Herdecke bis zum Gesundheitscheck während des ersten Ruhr-Marathons reichte die Spanne der Projekte und Initiativen. Besonders vorangetrieben wurde das Thema von Dr. Dieter Heuskel, in Fortsetzung einer Initiative des vorangegangenen Moderatorenpaares: Aufgespürt hatten das Thema bereits Dr. Jochen Melchior und Dr. Henner Puppel im Rahmen der ersten Ruhr-Gala. Ich war zu dieser Zeit erst in meinem zweiten Mitgliedsjahr im Initiativkreis Ruhrgebiet. Mir wurde rasch klar, dass es sich um ein wichtiges und sehr spannendes Thema für die Region handelte, weil sich darin Ökonomie und strukturelle Veränderungen in der Gesellschaft verbinden. Mit dem Klinik-Führer Rhein-Ruhr, der unter der Leitung von Heuskel erarbeitet wurde, gelang ein großer Wurf. In seiner deutschlandweiten Untersuchung zur Qualität von Krankenhäusern bezeichnete das Hamburger Magazin Stern den Klinik-Führer Rhein-Ruhr als den Pionier unter den Klinik-Führern in ganz Deutschland. Exemplare verkauft. Das Themenfeld Spitzenmedizin im Ruhrgebiet gehört auch aktuell zu den zentralen Projektfeldern des Initiativkreises. Erfahrungen, die sich ergänzen ein Erfolgsduo Die kooperative Art, der beträchtliche Umfang und der große Erfolg der Zusammenarbeit lassen kaum darauf schließen, dass das Duo Keitel/Heuskel zunächst gar nicht gesetzt schien. Nach zehn Jahren, seit 1992 war Prof. Dr. Hans-Peter Keitel Persönliches Mitglied, wurde das Amt des Moderators an den damaligen Vorstandsvorsitzenden der HOCHTIEF AG herangetragen. Der Co-Moderator stand noch nicht fest. Es lag in Keitels Hand, sich einen Um das Ruhrgebiet weiter nach vorn zu bringen, müssen neue, zeitgemäße Lösungen gefunden werden.

68 68 69 Prof. Dr. Keitel Dr. Heuskel Partner zu suchen: Es gab den einen oder anderen Vorschlag. Damals habe ich darauf bestanden, zuerst mit Dr. Heuskel zu sprechen. Ich hatte den Eindruck, es könnte in dieser Kombination, auch mit unseren unterschiedlichen beruflichen Hintergründen und den unterschiedlichen praktischen Tätigkeiten, die wir ausübten, sehr gut passen. Heute kann man sagen, dass es eine ideale, ja freundschaftliche Zusammenarbeit war. Die Frage, warum es denn gepasst hat, beantwortet Dr. Dieter Heuskel mit einer Metapher aus dem Fußball: Wir Ich glaube, wir sind uns häufig unserer eigentlichen Stärken nicht bewusst. hatten beide die gleiche Grundeinstellung zur Sache. Auf dieser Basis ergab sich auch eine reibungslose Arbeitsteilung. Wer den Ball abspielte, wusste immer, der andere macht das Tor. Kontinuität und neue Impulse die Herausforderungen für das Ruhrgebiet Mit seinem Eintritt im Jahr 1992 gehört Prof. Dr. Hans-Peter Keitel heute zu den dienstältesten Persönlichen Mitgliedern des Initiativkreises. Fast von Anfang an hat er die Arbeit des Initiativkreises begleitet. Gefragt nach einer Bilanz nach zwanzig Jahren, bewertet er die Anstrengungen differenziert, aber im Tenor positiv: Heute ist das Ruhrgebiet in einem deutlich besseren Zustand als zur Zeit der Gründung des Initiativkreises. Gut, dass es ihn gibt; aber ich bin mir nicht ganz sicher, ob heute noch jemand den Anstoß dazu geben würde. Die Gesamtsituation ist besser als vor 20 Jahren, aber es ist nach wie vor eine Menge zu tun. Wir sind immer noch in einem riesigen Strukturwandel, den wir im Großen und Ganzen gut bewältigen. Um das Ruhrgebiet weiter nach vorn zu bringen, müssen also neue, zeitgemäße Lösungen gefunden werden, die auch nach Meinung der ehemaligen Moderatoren nicht einfach auf der Hand liegen. Dr. Dieter Heuskel bringt die aktuellen Probleme auf den Punkt: Das Ruhrgebiet braucht eine wachstumsorientierte Struktur, die auch bei der demografischen Entwicklung auf Wachstum setzt und nicht der Entvölkerung tatenlos zusieht. Dafür brauchen wir wettbewerbsfähige Unternehmen. In 2008 haben wir den ersten Ruhr Award an ein Unternehmen vergeben, das eine Bohrtechnik aus

69 dem Bergbau für die Geothermie marktfähig gemacht hat. Wenn wir also bestehendes Know-how, das scheinbar nicht mehr gebraucht wurde, übersetzen in die neue Welt mit ihren drängenden Problemen, wie z. B. der Energieknappheit, dann gibt es die einmalige Chance, dass durch die Weltsonderkonjunktur alte Stärken revitalisiert werden. Und diese Chancen müssen wir dringend nutzen. Ein Grundgedanke, der im Rahmen der strategischen Neupositionierung des Initiativkreises intensiv diskutiert wurde und seinen Niederschlag im Arbeitsprogramm Zukunft Ruhr fand, das der Initiativkreis in der Vollversammlung im November 2007 endgültig verabschiedete. Schon mein unmittelbarer Nachfolger als Moderator, Dr. Ekkehard Schulz, hat Projekte angestoßen, sich intensiver mit Werkstoffen wie z. B. Stahl zu beschäftigen, gibt Keitel zu bedenken. Ich glaube, wir sind uns häufig unserer eigentlichen Stärken nicht bewusst. Man muss nicht immer wieder Neues anpacken, sondern bestehende Stärken des Ruhrgebiets nachhaltig weiterentwickeln. Dazu bedarf es der richtigen Strukturpolitik. Das ist ein unverzichtbarer Bestandteil. So ist ja unübersehbar: Wir verlieren im Ruhrgebiet systematisch an infrastruktureller Qualität, was Verkehr und Logistik angeht. Ein industrieller Ballungsraum mit dieser Größe und Siedlungsdichte zwingt uns schlicht dazu, einen riesigen Sprung nach vorne zu machen. Strukturen verbessern Ein weiteres strukturelles Defizit sehen Keitel wie Heuskel in der fehlenden politischen Einheit des Ruhrgebiets. Für beide ist es ein gravierender Nachteil, dass es keine Instanz gibt, die für das Ruhrgebiet insgesamt spricht, nicht für mehr und nicht für weniger. Wir könnten gemeinsam wahrscheinlich viel mehr für diese Region tun, wenn die Politik ihre Strukturen an dieser Stelle ernsthaft auf den Prüfstand stellen würde, wie es für Unternehmen im Wandel selbstverständlich ist. Diese Defizite zusammenhängend zu konkreten Handlungsempfehlungen zusammenzufassen, war die Absicht der Neuformulierung des Gründungsauftrags des Initiativkreises im Programm Zukunft Ruhr2030. Dieser Ansatz findet im Grundsatz die Unterstützung der beiden Ehemaligen. Sie vertrauen beide jedoch nicht allein auf die heilende Wirkung einer mutig beschriebenen Vision. Ihnen geht es vielmehr um die Formulierung langfristig tragfähiger Antworten auf die besonderen Herausforderungen des Ruhrgebiets, und sie warnen, wie Dr. Dieter Heuskel, vor Illusionen: Nehmen wir zum Beispiel das Thema Migration. Es wird uns als einer der großen Megatrends in Europa die nächsten 50 bis 100 Jahre begleiten. Wenn wir es schaffen, aus dem in der Einwanderungsregion Ruhrgebiet Gelernten ein tragfähiges Modell in Bezug auf die Integration für ganz Deutschland zu machen, dann ist für mich diese Vision tragfähig und hat auch Erfolg. Visionen von Illusionen zu unterscheiden, auch darin sieht Prof. Dr. Hans-Peter Keitel eine wichtige Aufgabe für die Geschäftsführung und die

70 70 71 Prof. Dr. Keitel Dr. Heuskel nachfolgenden Moderatoren im Initiativkreis: Eine Vision, egal wie sie definiert ist und wo man sie jetzt sieht, muss ganz weit nach vorne weisen, aber zumindest theoretisch erreichbar sein. Sie muss noch in Reichweite liegen, und das geht nur, wenn sie mit den Realitäten verknüpft ist. Wir haben hier gute Beispiele für das erfolgreiche Realisieren einer Vision: Der Initiativkreis hat dazu beigetragen, dass das Ruhrgebiet im Jahr 2010 europäische Kulturhauptstadt ist. Vorzeigeprojekt seit 20 Jahren das Klavier-Festival Ruhr Ein Leuchtturm für die Arbeit des Initiativkreises Ruhrgebiet ist bis heute das weltweit bekannte und in seiner Form einzigartige Kla- vier-festival Ruhr, zu dem die besten Pianisten ins Ruhrgebiet kommen. Von Jahr zu Jahr überzeugt das Festival mit höchstem künstlerischen Anspruch und Publikumsrekorden. Eine Leistung, die sicherlich auch den europäischen Jurymitgliedern, die das Ruhrgebiet zur Kulturhauptstadt Europas RUHR.2010 gemacht haben, nicht verborgen geblieben sein kann. Kein Projekt wurde vom Initiativkreis Ruhrgebiet mit einer vergleichbaren Ausdauer weiterentwickelt wie das Festival, das aus dem Bochumer Klaviersommer entstand. Besonders gut erinnert sich Prof. Dr. Hans- Peter Keitel an das Jahr 1995, als der Erfolg des Festivals am seidenen Faden hing: Wir mussten damals über Nacht einen neuen Intendanten suchen. Franz Xaver Ohnesorg hatte ich in

71 meiner Funktion als Kuratoriumsmitglied der Kölner Philharmonie kennen und schätzen gelernt. Also habe ich ihn angerufen. Er saß gerade in einem Taxi in London und hat spontan zugesagt, uns zu helfen. Heute sind wir froh und glücklich, dass daraus eine solch lange und erfolgreiche Zusammenarbeit geworden ist. Auf der Suche nach dem Erfolgsgeheimnis des Klavier-Festivals Ruhr findet der ehemalige Schirmherr Dr. Dieter Heuskel zwei Motive: Entscheidend ist die Tatsache, dass die Finanzierung nicht ausschließlich aus dem Budget des Initiativkreises kommt, sondern der Löwenanteil immer wieder neu eingeworben werden muss. Und es gibt keine Automatismen, sondern die Qualität muss von Jahr zu Jahr bestätigt werden. Zukunft des Initiativkreises Was für das Klavier-Festival gilt, ist in gewisser Hinsicht auch für den gesamten Initiativkreis charakteristisch. Auch nach zwanzig Jahren ist der Initiativkreis eine Organisation auf Zeit. Alle fünf Jahre wird darüber beraten, ob die gemeinsame Arbeit fortgesetzt werden soll oder der Gründungsauftrag als erfüllt betrachtet werden kann. Der aktuelle Verlängerungsbeschluss gilt bis zum Jahr Heute darf man die Frage stellen, welche Umstände dafür gesorgt haben, dass der Initiativkreis so viele Mitglieder hat und eine so breite Zustimmung erfährt, obwohl er eigentlich nur eine temporäre Organisation ist. Für Prof. Dr. Hans-Peter Keitel war ein Punkt ganz besonders entscheidend: Wir hatten von Anfang an eine Regel, die ich für unverzichtbar halte. Es gibt keine Vertretung. Die Mitglieder sind entweder selbst anwesend oder entscheiden nicht mit. Das stärkt die Identifikation, auch wenn es Themen gibt, die zyklisch wiederkehren, beispielsweise die Suche nach einem Slogan oder die Diskussion um Ruhrgebiet oder Ruhr, Ruhr oder Rhein-Ruhr. Eine Tendenz im Initiativkreis ist unübersehbar. Die Mitgliederzahl steigt von Jahr zu Jahr. Mittlerweile sind es 70 Unternehmen, die den Initiativkreis aktiv unterstützen und fördern. Besonders erfreulich auch aus Sicht des Unternehmensberaters Dr. Dieter Heuskel ist die Tatsache, dass der Strukturwandel im Ruhrgebiet auch an der Mitgliederstruktur des Initiativkreises ablesbar ist: Die Durchmischung von verschiedenen Branchen bringt neue Perspektiven und das ist eine wichtige Belebung. Genauso wie der Punkt, dass auch Unternehmen von außerhalb sich diesem Kreis anschließen. In jedem Moment des Gesprächs ist zu spüren: Das Thema Ruhrgebiet ist für die zwei ehemaligen Moderatoren höchst lebendig, und das, obwohl beide nicht aus dem Ruhrgebiet stammen, ihre Moderatorenschaft schon seit Jahren abgeschlossen ist und sie auch in ihren Unternehmen nun nicht mehr an vorderster Front arbeiten. Es gibt noch einige Wünsche, die es zu erfüllen gilt: Der Initiativkreis, der sich für das Ruhrgebiet als Ganzes engagiert, braucht auch Ansprechpartner auf der Seite der Politik, die in derselben Dimension Die Leute reden hier Klartext und sind bodenständig, das ist ihre Stärke. denken. Das heißt: die sich für das ganze Ruhrgebiet verantwortlich fühlen. Die beiden Jahre als Moderatoren haben zwei bedeutende Manager näher an das Ruhrgebiet herangeführt. Aus der gemeinsamen Aufgabe ist eine Herzensangelegenheit geworden, die nicht zuletzt mit den Menschen im Ruhrgebiet zusammenhängt. Dr. Dieter Heuskel spricht auch für seinen Mitmoderator, wenn er sagt: Die Leute, die hier im Ruhrgebiet leben, reden Klartext und sie sind bodenständig. Das sehe ich als eine große Stärke. Wer hier ohne viel Aufhebens um seine Person mitmacht, der ist immer willkommen.

72 72 73 Dr. Schulz Dr. Heuskel Dr. Ekkehard Schulz verabschiedet den langjährigen Initiativkreis-Geschäftsführer Dr. Eckhard Albrecht in den Ruhestand. Stabwechsel: Dr. Ekkehard Schulz gibt das Moderatorenamt an Dr. Werner Müller weiter. Ingenieure für morgen gewinnen: Dr. Ekkehard Schulz und Wissenschaftsministerin Dr. Annette Schavan mit Kindern im ThyssenKrupp-Ideenpark.

73 Dr. Ekkehard Schulz Dr. Dieter Heuskel

74 74 75 Dr. Schulz Dr. Heuskel Im Initiativkreis begreifen wir das Ruhrgebiet als eine zusammenhängende Region, für die wir uns mit allen Kräften einsetzen.

75 Dr. Ekkehard Schulz wurde am 24. Juli 1941 im westpreußischen Bromberg geboren. Seit 1998 führt er als Vorstandsvorsitzender die ThyssenKrupp AG. Er begann ein Studium des Bergbauingenieurwesens an der Bergakademie Clausthal, das er mit seiner Promotion abschloss trat Schulz in die Thyssen-Niederrhein AG in Oberhausen ein. Nach mehreren Stationen im Thyssen Konzern wurde er 1986 in den Vorstand der Thyssen Stahl AG in Duisburg aufgenommen wurde Schulz zum Vorstandsvorsitzenden der Thyssen Stahl AG in Duisburg ernannt, die zu den größten Stahlproduzenten der Welt zählte. Schulz lenkte das Unternehmen in den folgenden Jahren erfolgreich durch die weltweite Montankrise und gestaltete maßgeblich den Fusionsprozess der Thyssen Stahl AG und der Krupp-Hoesch Stahl AG zur ThyssenKrupp Stahl AG, deren Vorstandsvorsitz er zum 1. September 1997 übernahm wurde ihm eine Honorarprofessur an der Technischen Universität Clausthal übertragen.

76 76 77 Dr. Schulz Dr. Heuskel Leitprojekte Auf dem Weg zur Werkstoffmetropole: Ruhr-Universität Bochum und ThyssenKrupp gründen das ICAMS zur Entwicklung neuer Werkstoffe. Das Interdisciplinary Centre for Advanced Materials Simulation mit Sitz an der Ruhr-Universität Bochum nimmt 2008 seine Arbeit auf. NRW-Innovationsminister Prof. Andreas Pinkwart freut sich über die Unterstützung von Dr. Ekkehard Schulz und Dr. Karl-Ulrich Köhler, ebenfalls Vorstandsmitglied der ThyssenKrupp AG.

77 Mit Dr. Ekkehard Schulz und Dr. Dieter Heuskel wurde das Leitprojekt Spitzenmedizin im Ruhrgebiet kontinuierlich weiter verfolgt. Die erfolgreiche Publikation des Klinik-Führers Rhein-Ruhr, der innerhalb von einer Woche ausverkauft war, und die ebenfalls veröffentlichte Neuauflage im Jahr 2005 brachten einen weiteren großen Erfolg für das Projekt Spitzenmedizin im Ruhrgebiet. Werkstoffregion Ruhrgebiet Kreativität und Material Als neues Leitprojekt kam Werkstoff Forschung und Entwicklung dazu. Unter der Führung von Dr. Ekkehard Schulz wurde das Ziel verfolgt, die Werkstoffregion Ruhrgebiet im europäischen Vergleich an die Spitze zu führen. Mit dem internationalen Werkstoffkongress, einem neuen Informationsportal für die Werkstoffforschung, Stipendiatenprogrammen und dem entscheidenden Impuls zur Gründung eines interdisziplinären Zentrums zur Prozesssimulation wurden eine ganze Reihe von Maßnahmen aufgelegt, die alle dem gleichen Ziel dienten: dem Ruhrgebiet eine herausragende Alleinstellung im Bereich der Werkstoffforschung und Entwicklung zu verschaffen. Als Motor für Innovationen im Bereich der Werkstoffe sollte dem Ruhrgebiet der Sprung an die Weltspitze gelingen. Mit der Internetplattform und der Gründung des ICAMS (Interdisciplinary Centre for Advanced Materials Simulation) sollten die Stärken der Region zur branchenübergreifenden Werkstoffforschung gebündelt werden. Die Metropole Ruhr als Zentrum der Werkstoffforschung Auf dem Weltwerkstoffgipfel, der Rhein-Ruhr International Materials Conference im Oktober 2005, konnten namhafte Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik in der Villa Hügel in Essen begrüßt werden. Unter dem Leitthema Energietechnik wurden die Chancen der Energieversorgung von morgen genauso diskutiert wie die Zukunft fossiler Energie oder der Nuklearenergie. Unter der Ägide von Dr. Ekkehard Schulz und Dr. Dieter Heuskel wurden die entscheidenden Impulse für die Entwicklung des Ruhrgebiets zum Werkstoffstandort Nr. 1 in Deutschland gegeben. Dr. Klaus Töpfer als Gastredner des Werkstoffkongresses 2005 in Essen.

78 78 79 Dr. Schulz Dr. Heuskel Ideen und Werkstoffe Interview mit Dr. Ekkehard Schulz Wie Kreativität und neue Materialien das neue Ruhrgebiet formen Werkstoffe & Innovationen, so hieß das neue Leitprojekt, das vom Initiativkreis Ruhrgebiet unter der Ägide von Dr. Ekkehard Schulz, Vorstandsvorsitzender der Thyssen- Krupp AG, begonnen wurde. Ein Schwerpunktthema, das im neuen Projektrahmen Zukunft Ruhr2030 intensiv weiterverfolgt wird, denn vom Flugzeug bis zur Nanotechnik sind Materialien unerlässlich für die Entwicklung von Produkten. Der neue Moderator verfolgte ehrgeizige Ziele: Das Ruhrgebiet sollte an die Spitze der Werkstoffregionen weltweit rücken. Dr. Ekkehard Schulz, der fast sein gesamtes Berufsleben im Ruhrgebiet verbrachte, nutzte die Chance als Moderator, viel von dem großen Know-how des ThyssenKrupp Konzerns in die Arbeit des Initiativkreises einzubringen. Mit der Gründung des ICAMS (Interdisciplinary Centre for Advanced Materials Simulation) schuf er ein vorbildliches Institut, das für nachhaltige Synergien zwischen Wirtschaft und Wissenschaft sorgt.

79 Was waren Ihre Motive, die Ihnen angetragene Funktion des Moderators seinerzeit zu übernehmen? Für mich war die Annahme des Moderatorenamtes eine Ehrensache. Als Vorstandsvorsitzender von ThyssenKrupp vertrete ich einen Konzern, der wie kein anderer im Ruhrgebiet verwurzelt ist und diese Region inzwischen seit fast 200 Jahren entscheidend geprägt hat. In allen Phasen dieser Entwicklung, von den Anfängen der Industrialisierung im 19. Jahrhundert bis hin zum Strukturwandel unserer Tage, war ThyssenKrupp stets ein gestalterischer Faktor. Wir sind dieser Region heute sagt man: diesem Standort stets treu geblieben und empfinden hier eine besondere Verantwortung. Unser Bekenntnis für das Ruhrgebiet zeigt sich in jüngster Zeit nicht zuletzt an der Entscheidung, in Essen unseren neuen Firmensitz zu bauen. Die jeweiligen Moderatoren nehmen quasi automatisch die Rolle eines Sprechers für das Ruhrgebiet ein. Hat diese exponierte Funktion Ihre Haltung oder Ihre Beziehung zur Region beeinflusst oder gar verändert? Was waren die Projekte, die in Ihrer Ära von besonderer Bedeutung waren, die Sie als Leitprojekt bezeichnen würden? Das Ruhrgebiet ist heute mehr als nur ein Ballungsgebiet, in dem 5,3 Millionen Menschen leben. Es ist mehr als nur eine bedeutende Wirtschaftsregion. Es ist ein in seiner Vielfältigkeit einmaliges soziokulturelles Kleinod. Als Moderator des Initiativkreises Ruhrgebiet hatte ich Gelegenheit, alle verschiedenen Gesichter des Ruhrgebietes näher kennen zu lernen. Mein positives Bild hat sich nicht geändert, wohl aber erweitert und damit meine Überzeugung gefestigt, in einer Region mit besonderem Charakter zu leben. Zur zweiten Frage: In einer so lebendigen Region wie dem Ruhrgebiet verändert sich ständig etwas. Es gibt eine Vielzahl von Projekten, die Menschen hier sind ungeheuer kreativ. Zu den wichtigsten Projekten unter meiner Moderatorenschaft zähle ich die Einberufung der 1. Rhein-Ruhr International Materials Conference. Als gelernter Werkstoffingenieur weiß ich, dass intelligente Werkstoffe für die Sicherung und Verbesserung unserer modernen Welt Wir haben schon viel erreicht, aber es bleiben noch Herausforderungen. unverzichtbar sind. Werkstoffe bestimmen unseren Alltag vom Satelliten bis zum Kugelschreiber. Viele bahnbrechende Erfindungen wären ohne die ständige Weiterentwicklung von Werkstoffen nicht denkbar. Und wo könnte eine solche Werkstoffkonferenz besser angesiedelt sein als im Ruhrgebiet mit seiner langen und erfolgreichen Montangeschichte. Hier haben wir auch heute noch die exzellenten Ingenieure und Wissenschaftler, die das Potenzial von Werkstoffen weiterentwickeln. Ein Ergebnis dieser Konferenz war die Entscheidung für das Interdisciplinary Centre of Advanced Materials Simulation (ICAMS). Wir haben zusammen mit Partnern aus Industrie, Wissenschaft und Politik ICAMS mit drei Stiftungslehrstühlen an der Ruhr-Universität Bochum gegründet. Das ICAMS soll Simulationen vom einzelnen Atom bis zu ganzen Bauteilen durchführen. In dieses Private-Public-Partnership-Projekt investieren wir zusammen mit unseren industriellen Partnern und dem Land Nordrhein-Westfalen in den nächsten fünf Jahren rund 24 Mio. Euro. Wir erwarten dadurch eine drastische Verkürzung der Zeiten, die heute noch für die Entwicklung neuer Werkstoffe erforderlich sind. Ingesamt erhält Nordrhein-Westfalen durch das ICAMS ein Projekt mit Leuchtturmwirkung und stärkt seinen Ruf in der Werkstoffentwicklung.

80 80 81 Dr. Schulz Dr. Heuskel Der Initiativkreis wurde 1988/ 89 mit dem Ziel gegründet, die strukturellen Veränderungen im Ruhrgebiet zu unterstützen und das Image dieser Region zu verbessern. Inwiefern bleibt dieser Gründungsauftrag für Sie im Grundsatz nach nunmehr 20 Jahren aktuell? Der Strukturwandel im Ruhrgebiet ist noch nicht abgeschlossen. Wir haben schon viel erreicht, aber es bleiben noch Herausforderungen. Die Arbeitslosigkeit ist beispielsweise noch immer zu hoch. Bislang ist es noch nicht tivkreises. Und deshalb ist sein Wirken nach wie vor nötig und wichtig. Die Ziele des Initiativkreises sind immer noch hochaktuell. Der Initiativkreis wächst. Seit 20 Jahren bekennen sich immer mehr Unternehmen und Führungspersönlichkeiten zum Initiativkreis Ruhrgebiet. Heute unterstützen 70 Unternehmen die Ziele dieser Institution. So viele wie nie zuvor. Wie erklären Sie sich den stetig wachsenden Zuspruch? So müssen wir auch die Herausforderungen der Zukunft angehen: gemeinsam. gelungen, für jeden weggefallenen Arbeitsplatz aus der alten Zeit eine neue, zukunftssichere Stelle zu schaffen. Auch die Abwanderung ist noch ein Problem. Viele zweifeln, ob sie im Ruhrgebiet auch auf lange Sicht gut leben können. Diese Zweifel müssen wir ausräumen, denn sie sind unbegründet. Außerdem ist es wichtig, das Image der Region zu verbessern ein zentrales Anliegen des Initia- Die Unternehmen kennen das Potenzial dieser Region. Sie wissen: Die Infrastruktur ist hervorragend und die Arbeitnehmer sind qualifiziert. Im Umfeld vieler Universitäten sind Forschungsparks entstanden, von denen immer neue Ideen und Entwicklungen kommen. Es gibt Start-up-Unternehmen, die mit etablierten Konzernen zusammenarbeiten. Große vergeben Forschungsaufträge an Kleine. Es gibt

81 einen intensiven Austausch. Aus dem alten Montangebiet ist eine High-Tech-Region mit dem Fokus auf Werkstoffe, Energie und Logistik, IT, Bio- und Medizintechnik geworden, flankiert von einer wachsenden Zahl damit einhergehender Dienstleistungen. Diese Region hat Zukunft. Nur: Dies alles müssen die Menschen im Ruhrgebiet auch erkennen. Damit sie bleiben. Und wir müssen die Attraktivität des Ruhrgebiets das heißt Bildung, Ausbildung und ein attraktives Angebot an Kultur und Sport für die Menschen außerhalb unserer Region herausstellen. Damit sie kommen. Deshalb ist es ein zentrales Anliegen für jedes Unternehmen im Ruhrgebiet, das Image zu verbessern. Darüber hinaus macht es einfach Freude, dabei zu sein und mitzugestalten. Nehmen wir zum Beispiel die Patenschaften, die unsere Mitgliedsunternehmen für Schulen übernehmen. Die Schüler erhalten praxisnahe Einblicke in die Berufswelt und die Unternehmen lernen den möglichen eigenen Nachwuchs frühzeitig kennen. Diese Schulpatenschaften haben wir seit Jahren bei ThyssenKrupp Steel erfolgreich erprobt, deshalb haben sich auch viele Mitglieder des Initiativkreises diesem Projekt angeschlossen. Wie beurteilen Sie die aktuelle Situation des Ruhrgebiets? Wo sehen Sie Stärken, aber auch Defizite, die nicht erkannt oder zu spät angepackt wurden? Wenn wir sehen, welchen Weg wir im Strukturwandel schon hinter uns gebracht haben, ist das moderne Ruhrgebiet eine wahre Erfolgsgeschichte. Das hängt sicher zu einem großen Teil mit den Tugenden der hier lebenden Menschen zusammen: bodenständig, ehrlich, zuverlässig und offen. Schon immer war das Ruhrgebiet ein Schmelztiegel, der Fremde und Fremdes schnell integriert hat. Anders wäre der Aufstieg dieser Region zu Europas größtem Industriegebiet seinerzeit auch gar nicht möglich gewesen. Die Menschen sind heute noch immer so. Deshalb haben neue Unternehmen und Zuzügler hier die Chance, schnell heimisch und erfolgreich zu werden. Im Initiativkreis begreifen wir das Ruhrgebiet als eine zusammenhängende Region, für die wir uns mit allen Kräften einsetzen. Aber in den Städten und

82 82 83 Dr. Schulz Dr. Heuskel wuchs auf dem Arbeitsmarkt. Da ist es verheerend, wenn eine Region mit der Abwanderung junger Menschen und Familien zu kämpfen hat. Auch deshalb müssen wir mit vereinten Kräften im Initiativkreis, aber auch in der Politik dagegensteuern. Unser Ziel ist eine Imageverbesserung. Wir werden aber nur glaubwürdig sein, wenn wir die bestehenden Probleme, vor allem die noch immer vergleichsweise hohe Arbeitslosigkeit in den Griff bekommen. Das Ruhrgebiet hat ca. 5,7 Millionen Einwohner. Worin liegt das Potenzial der Menschen in der Region? Ihr größtes Potenzial liegt in ihrer Anpassungsfähigkeit an neue Situationen, an ihrer Fähigkeit, Neues anzunehmen. Ohne diese Tugend wären wir im Strukturwandel noch nicht da, wo wir heute stehen. Welche Leistung, welche Initiative für das Ruhrgebiet in den letzten 20 Jahren hat Sie besonders beeindruckt? Kommunen herrschte zu lange auch ein Konkurrenzdenken. Man kämpfte gegeneinander um Unternehmensstandorte, um Fachpersonal, um Forschungsmittel. Das hat sich inzwischen aber geändert. Die Kommunen haben erkannt, dass sie weiterkommen, wenn sie alle an einem Strang ziehen und nicht ihre Stadt, sondern die Region Ruhrgebiet in den Vordergrund stellen. Das Ruhrgebiet steht vor weiteren tiefgreifenden Veränderungen. Wo sehen Sie die größten Herausforderungen für die Zukunft? Das Ruhrgebiet steht als Region natürlich nicht alleine da. Deshalb sind viele Herausforderungen hier deckungsgleich mit der Situation in Deutschland insgesamt. Allerdings sind die Auswirkungen bei uns in einigen Fällen ausgeprägter. Nehmen wir als Beispiel die demografische Entwicklung. Die Gesellschaft wird älter, die Menschen leben länger. Das ist natürlich gut, aber damit auch der Wohlstand für alle bleibt, brauchen wir ausreichend jungen Nach- Besonders beeindruckt hat mich, dass wir im Ruhrgebiet 2010 Kulturhauptstadt sein werden. Die Bewerbung dafür wurde während meiner Moderatorenzeit ausgearbeitet und abgegeben. Wir mussten gegen Städte wie Köln antreten, die auf den ersten Blick mehr Chancen hatten. Ich kann mich noch gut erinnern, dass es zweifelnde Stimmen gab, Menschen, die sich wenig Hoffnung machten. Aber wir haben es geschafft, und zwar nicht nur, weil wir ein attraktives Konzept hatten, sondern vor allem, weil wir diesmal alle an einem Strang ziehen. Diese gemeinsame Anstrengung, die schließlich mit der Vergabe des Projekts durch die EU belohnt wurde, sehe ich beispielhaft für die gesamte Entwicklung des Ruhrgebiets. So müssen wir auch die Herausforderungen der Zukunft angehen: gemeinsam. Dann werden wir es auch schaffen. Der Initiativkreis hat die Vision Zukunft Ruhr entworfen. Wagen Sie einen Blick in die Zukunft? Wie wird das Ruhrgebiet 2030 aussehen?

83 Wir haben diese Vision unter das Motto gestellt: Im Jahr 2030 wird die Metropole Ruhr eine Modellregion für die nachhaltige Lösung globaler Aufgaben sein. Das ist auch meine feste Überzeugung. Wir sind bereits auf dem Weg dorthin. In Wissenschaft und Forschung bilden die Hochschulen des Ruhrgebiets und die bei ihnen angesiedelten Wissenschaftsparks schon heute einen Anziehungspunkt. Im Jahr 2030 wird der Strukturwandel nicht nur abgeschlossen sein. Die Lehren aus dieser Mammutaufgabe werden als Erfahrungsgrundlage für die angesprochenen nachhaltigen Lösungen dienen. Das alles wird uns aber nur dann gelingen, wenn wir es schaffen, genügend qualifizierte Menschen auszubilden. Schon heute müssen wir Kinder für Technik begeistern, damit wir 2030 genügend wissenschaftlich-technischen Nachwuchs haben. ThyssenKrupp hat daher 2004 die Initiative Zukunft Technik entdecken ins Leben gerufen, mit der wir genau dieses Ziel verfolgen. Hier können wir auch im Initiativkreis noch mehr tun. Im Jahr 2030 wird die Metropole Ruhr eine Modellregion für die nachhaltige Lösung globaler Aufgaben sein.

84 84 85 Dr. Müller Dr. Materna Gemeinsam nach vorn: Dr. Winfried Materna, Dr. Werner Müller, Dr. Wulf H. Bernotat. Zukunft Ruhr2030: Dr. Werner Müller und Dr. Winfried Materna präsentieren die Ergebnisse des Zukunftskongresses ContractFuture Ruhr2030. Der Chef im Gespräch: Dr. Werner Müller und Teilnehmer des Dialogs mit der Jugend.

85 Dr. Werner Müller Dr. Winfried Materna

86 86 87 Dr. Müller Dr. Materna Das Ruhrgebiet soll zur Metropole werden. Wir erfinden uns neu.

87 Dr. Werner Müller wurde am 1. Juni 1946 in Essen geboren. Er ist Vorsitzender des Vorstands der Evonik Industries AG. Nach dem Abitur 1965 in Meppen studierte Müller Volkswirtschaft an der Universität Mannheim und Philosophie und Linguistik in Duisburg und Bremen promovierte Müller an der Universität Bremen. Von 1973 bis 1980 war er bei der RWE AG tätig, zuletzt als Referatsleiter Marktforschung wechselte er zur VEBA AG (Leiter Energiestab) und wurde später dort auch Generalbevollmächtigter wechselte er zur VEBA-Tochter Veba Kraftwerke Ruhr AG und war als Vorstand für Energiekauf, Energieverkauf, Fernwärme und Entsorgungswirtschaft/Müllverbrennung zuständig schied er aus diesem Amt aus und wurde selbstständiger Industrieberater. Von 1998 bis 2002 war Müller Bundesminister für Wirtschaft und Technologie. Werner Müller wechselte 2003 zurück in die Wirtschaft auf den Vorstandsposten der Ruhrkohle AG (RAG) übernahm er die Leitung des RAG-Konzerns und wurde Vorsitzender des Vorstands. Mit der Umbenennung des Konzerns im Jahr 2007 führt er als Vorstandsvorsitzender die Geschäfte der Evonik Industries AG. Dr. Winfried Materna wurde am 25. Juli 1944 im ostpreußischen Allenstein geboren. Er gründete im Jahr 1980 die MATERNA GmbH und ist seither der Geschäftsführende Gesellschafter. Von 1966 bis 1969 studierte Materna Mess- und Regeltechnik an der Ingenieurakademie Gauß in Berlin. Anschließend folgte von 1969 bis 1973 ein Studium der Elektrotechnik und Informatik an der Technischen Universität Berlin begann Materna seine Assistenztätigkeit an der Universität Hamburg im Fachbereich Informatik. In diesem Fach promovierte er im Jahr Von 1978 bis 1979 übernahm Materna die Leitung eines Forschungsprojektes im Bereich der Universität Dortmund folgte die Gründung einer GbR im Bereich Datenverarbeitung und schließlich im Jahr 1980 die Gründung der MATERNA GmbH, Dortmund, mit Teilhaber Helmut an de Meulen. Von 1997 bis 2004 war Dr. Materna acht Jahre Präsident der IHK zu Dortmund und ist inzwischen deren Ehrenpräsident.

88 88 89 Dr. Müller Dr. Materna Leitprojekte Zukunftskongress ContractFuture Ruhr2030.

89 Wie sieht das Ruhrgebiet im Jahr 2030 aus? Im Auftrag des Initiativkreises Ruhrgebiet und unter der Federführung renommierter Beratungsgesellschaften aus dem Kreis seiner Mitglieder wurden in sechs Arbeitsgruppen Zukunftsperspektiven für die Region entwickelt. Mit konkreten Handlungsempfehlungen wurden die Ergebnisse im Rahmen des Kongresses ContractFuture Ruhr2030 vorgestellt und ausformuliert. Im Mittelpunkt der Überlegung stand der Wandel des Ruhrgebiets vom traditionell geprägten Industriestandort hin zu einer modernen Metropole. Vision und Strategie Aus dem Leitprojekt Zukunft Ruhr2030 entstand die Formulierung einer Vision für das Ruhrgebiet: Mit Innovationen in Wirtschaft und Wissenschaft, Infrastruktur und Logistik, Medizin und Gesundheit, Kultur und kultureller Bildung konzentriert sich die künftige Strategie des Initiativkreises Ruhrgebiet auf die vielversprechendsten Zukunftsfelder der Metropole Ruhr. Wir erfinden uns neu! Zukunft Ruhr2030 Projekte auf dem Prüfstand Zusätzlich hat der Initiativkreis in einem Projektreview sämtliche bisherigen Engagements kritisch untersucht. Das Ergebnis: Bewährte Projekte werden im Kontext des Leitprojekts Zukunft der Metropole Ruhr2030 aufgehen. Mit diesem neuen Konzept geht der Initiativkreis in die Zukunft und konzentriert sich auf die aktive Förderung des Standorts Ruhrgebiet. Damit wurde der Initiativkreis Ruhrgebiet unter der Führung von Dr. Werner Müller und Dr. Winfried Materna ganz im Sinne seines Gründungsauftrags programmatisch erneuert. Dieser Gründungsauftrag soll nun noch mindestens für weitere fünf Jahre in die Zukunft getragen werden. Ruhr2030 Award: Prof. Dr. Bruno O. Braun (links) und Peter Lampe, Vorsitzender der Geschäftsführung des Initiativkreises Ruhrgebiet (rechts), überreichen den mit Euro dotierten Preis an das Bochumer Siegerteam.

90 90 91 Dr. Müller Dr. Materna Fahrplan in die Zukunft Interview mit Dr. Werner Müller und Dr. Winfried Materna Mit Zukunft Ruhr2030 bekommt die Vision Metropole Ruhr eine Strategie Das Ruhrgebiet soll zur Metropole werden. Wir erfinden uns neu, mit diesen Worten stellte Initiativkreis-Moderator Dr. Werner Müller am 16. Oktober 2007 auf der Zeche Zollverein gemeinsam mit Dr. Winfried Materna seine Vision für die Zukunft des Ruhrgebiets vor. Der Kongress ContractFuture Ruhr2030 wurde ein großer Erfolg. Fast 20 Jahre nach seiner Gründung erneuerte der Initiativkreis Ruhrgebiet seinen Arbeitsauftrag für die Region: mit einem Zukunftsprogramm, mit Selbstverpflichtungen der Unternehmen und Handlungsempfehlungen für die Politik. Die Initiativkreis-Vision ist mutig: Im Jahr 2030 soll die Metropole Ruhr eine Modellregion für die nachhaltige Lösung globaler Herausforderungen sein. Seine Moderatoren formulierten ganz im Sinne Alfred Herrhausens zu diesem Anspruch die passende Strategie. Das Konzept ist einfach. Wir sind eine Industrieregion und müssen das bleiben. Neben den vorhandenen Stärken des Ruhrgebiets mussten wir jedoch neue Felder finden, die wirtschaftlich tragfähige Säulen für die Metropole Ruhr werden können, skizziert Dr. Werner Müller die Grundlinien des Arbeitsprogramms Ruhr2030. Neue Initiativen neue Projekte Doch hinter diesem schlichten Satz verbirgt sich ein großes Paket von Maßnahmen und Projekten, die der Initiativkreis direkt im Anschluss an den Kongress ContractFuture Ruhr2030 beschlossen hat. Im Innovationspakt Ruhr versuchen Politik und Wirtschaft gemeinsam Forschungs- und Entwicklungsaufgaben in der Metropole Ruhr zu bündeln und drastisch zu steigern: Der Ruhr2030 Award soll marktfähige Innovationen prämieren, eine Place-Branding-Kampagne soll die Metropole Ruhr weltweit bekannt machen, die infrastrukturellen Defizite der Metropole Ruhr sollen in einer übergreifenden Arbeitsgruppe erörtert und beseitigt werden, und der Initiativkreis überprüft ab sofort jährlich, welche Fortschritte die Metropole Ruhr macht. Der von renom-

91 lang Status-Analysen und Handlungsempfehlungen für ihre Themenfelder. Sie präsentierten im Oktober 2007 die Ergebnisse im Rahmen des Zukunftskongresses ContractFuture Ruhr2030 in der Zeche Zollverein. Eine in der Geschichte des Initiativkreises bis dato einmalige Herangehensweise, die Dr. Werner Müller im Rückblick auch für notwendig hielt: Es war gut, dass wir uns etwas mehr Zeit für die Vorbereitung des Zukunftskongresses genommen haben ursprünglich sollte er früher stattfinden. Aber wir wollten die Ergebnisse in einem angemessenen Rahmen präsentieren, und die Bundeskanzlerin konnte erst im Herbst des Jahres 2007 zu uns kommen. Aber so hatten wir ausreichend Zeit, ihn wirklich gut vorzubereiten und nachhaltige Themenschwerpunkte zu setzen. Jetzt ist es an meinen Nachfolgern, innerhalb der Ruhr2030-Themenfelder,Energie Werkstoffe Logistik eigene Arbeitsschwerpunkte und neue Ideen einzubringen. Der Initiativkreis hat mit seinen Ideen und Projekten auch zu einem Mentalitätswandel beigetragen. mierten Wissenschaftlern erarbeitete Ruhr2030 Index soll ab sofort jährlich die wichtigsten ökonomischen Entwicklungen im Ruhrgebiet messen und transparent machen. In sechs Arbeitsgruppen entwickelten die Mitglieder des Initiativkreises unter der Federführung namhafter Beratungsunternehmen mehr als ein Jahr Neuanfang und Fortsetzung Tatsächlich ist die programmatische Erneuerung des Initiativkreises auch eine Synthese vieler zuvor ergriffener Initiativen. Dafür gibt es in der Vergangenheit des Initiativkreises erfolgreiche Beispiele, wie beim Schwerpunkt Werkstoffe, der bereits vom vorangegangenen Moderatorenteam Schulz/Heuskel eingebracht wurde. Mit Ruhr2030 unterstreicht der Initiativkreis seine Rolle als wichtiger Impulsgeber für eine erfolgreiche Zukunft der Metropole Ruhr. Eine neue Vorgehensweise, die jedoch nicht mit Traditionen brechen soll, wie Dr. Winfried Materna betont: Zukunft Ruhr2030 ist nicht das Ende, sondern der Anfang eines Prozesses. Nehmen wir als Beispiel unsere Standortmarketingkampagne, die wir weiter vorantreiben. Es ist unser Ziel, etwas Kontinuierliches zu machen. Wir wollen ein einheitliches Markenbild für die Metropole Ruhr durchsetzen. Wir wollen ein

92 92 93 Dr. Müller Dr. Materna tet. Die Konzentration gilt ab sofort dem Themenfeld Energie Werkstoffe Logistik. Ein Generalrevirement, das die Moderatoren im Konsens mit den Mitgliedern realisierten, wie Dr. Werner Müller am Ende seiner Amtszeit unterstreicht: Ich lege Wert darauf, dass wir die Themenfelder im Geschäftsführenden Arbeitskreis und das sind ja immerhin 10 Vertreter der 70 Mitgliedsunternehmen einvernehmlich festgelegt haben. Wir sind mit umfangreichen Fragebogenaktionen erstmals auf alle Mitglieder zugegangen. Was jetzt an Themen festgelegt wurde, findet die breite Zustimmung des Initiativkreises und richtet sich ein Stück weit schon in die Zukunft. Die Mitarbeit der Geschäftsführung wird in Zukunft an Bedeutung zunehmen, denn sie muss diese Themenfelder kontinuierlich weiterverfolgen und mit den Ideen der nachfolgenden Moderatoren synchronisieren. Zurück zu den Wurzeln? Vieles im Arbeitsprogramm Ruhr2030 klingt für Skeptiker ein wenig nach einer Renaissance klassischer Industriepolitik im Initiativkreis. Fragen der Infrastruktur und Ansiedlung, Branchenschwerpunkte und Arbeitsplätze rücken die bisher erfolgreich praktizierte Förderung so genannter weicher Faktoren wie Bildung oder Kulturförderung in den Hintergrund. Schließlich war das Klavier-Festival Ruhr bis dato das erfolgreichste Kapitel in der Geschichte des Initiativkreises. Dr. Werner Müller lässt keinen Zweifel an der zukünftigen Positionierung der Metropole Ruhr: Wir sind eine Industrieregion. Und wir können auch zukünftig eine Industrieregion bleiben. Das setzt aber voraus, dass industrielle Neuinvestitionen akzeptiert werden. Wenn man verfolgt, was die Bevölkeneues Bild des Ruhrgebiets über die Medien transportieren. Gelingt uns dies nachhaltig, so können wir uns auch international attraktiver positionieren. Ruhr2030 als kontinuierlicher Prozess für mehr globale Aufmerksamkeit und damit auch Wettbewerbsfähigkeit. Ein Gedanke, den Dr. Werner Müller gern aufgreift und weiterentwickelt: Wir befinden uns in einem internationalen Wettbewerb der Metropolen. Es ist also unsere Aufgabe, die Stellung des Ruhrgebiets nicht nur in Deutschland, sondern auch international zu verbessern. Die ersten richtigen Schritte haben wir unternommen. Zumindest mit den europäischen Metropolen können wir schon heute mithalten, wenn wir uns auf unsere Stärken konzentrieren. Wir müssen mehr Anziehungskraft erlangen. Anziehungskraft heißt nicht nur Wirtschaftskraft, es bedeutet auch Attraktivität für den Zuzug von Bevölkerung. Ein Anspruch, den Dr. Winfried Materna auch nach innen verfolgt wissen möchte. Das Ruhrgebiet muss schon bei den Kleinen anfangen, sich als Metropole zu präsentieren: Wir müssen in die Schulbücher. Im Atlas darf nicht mehr,ruhrgebiet stehen, sondern die Region muss als Ruhr oder Metropole Ruhr abgebildet sein. Gemeinsam ist eine neue Identität in dieser Region zu entwickeln. Die Metropole Ruhr muss sich im internationalen Wettbewerb ein neues Gesicht geben. Neue Strategie alter Initiativkreis? Die bisher geübte Praxis der Moderatoren, sich am Anfang auf ein neues Leitprojekt zu verständigen, wurde mit Ruhr2030 modifiziert. Das bisherige Projektportfolio wurde in den Themenkatalog von Ruhr2030 eingearbei-

93 Wir müssen uns den Realitäten stellen. rung zu Industrieinvestitionen im Ruhrgebiet sagt, dann ist da in den letzten zwei bis drei Jahren ein erheblicher Wandel zu beobachten. Es gibt deutlich mehr Initiativen gegen neue Industrieansiedlungen. Das konterkariert natürlich unsere Ziele, neue Investitionen für die Region zu gewinnen. Es steht völlig außer Frage, ohne Industrie ist das Ruhrgebiet nicht in eine gute Zukunft zu bringen. Nur mit Dienstleistungen halte ich das nicht für machbar. Die Bevölkerung muss Verständnis dafür entwickeln, dass auch neue Industrien oder neue Anlagen angesiedelt werden. Wenn das nicht möglich ist, haben wir ein Problem. Eine Einschätzung, die der mittelständische Unternehmer aus der IT-Branche und Co-Moderator Dr. Winfried Materna bestätigt und ergänzt: Die immer noch klare Dominanz der industriellen Strukturen existiert im Bewusstsein der Bevölkerung auch deshalb weniger, weil sich die ehemals schmutzigen Industrien gewandelt haben. Häufig haben sich in den Köpfen der Menschen einfach alte, industriell geprägte Klischees festgesetzt, die nicht mehr rational hinterfragt, aber bei jeder Neuansiedlung reflexartig abgerufen werden. Wir sollten anerkennen, dass das Ruhrgebiet heute eine Symbiose zwischen Großindustrie auf der einen Seite und mittelständischer Struktur auf der anderen Seite ist. Es gibt eine erfolgreiche Kooperation zwischen beiden Seiten. Diese müssen wir weiter vertiefen. Bei allen Fortschritten und Erfolgen des Initiativkreises in der Vergangenheit in vielen vergleichenden Standortanalysen steht das Ruhrgebiet auch heute noch nicht ganz oben. Neue Probleme erwarten das Ruhrgebiet: Der spürbare Bevölkerungsrückgang, das überalternde Verkehrswegenetz, der demografische Wandel hin zu einem zahlenmäßigen Übergewicht der älteren Generation. Probleme, die Dr. Winfried Materna als Herausforderung sieht: Das ist der Unterschied zur Vergangenheit. Wir haben uns strategisch auf diese neuen Fragen einzurichten und für sie neue Lösungen zu finden. Wir dürfen es nicht versäumen, damit zu beginnen, uns im Wettbewerb im Globalisierungswettbewerb ein neues Gesicht zu geben. Wir müssen den Sprung zur Metropole schaffen, bevor die strukturellen Defizite sich verfestigt haben. Der demografische Wandel ist in einen strukturellen Vorteil umzumünzen. Wir müssen uns den Realitäten stellen. Wir werden älter, wir werden weniger und wir werden bunter. Und was bleibt? Was kann der Initiativkreis konkret bewegen? Zwar wurden immer wieder neue und vielversprechende Initiativen erfolgreich auf den Weg gebracht, allerdings wurden viele Ideen nicht

94 94 95 Dr. Müller Dr. Materna keine Satzung, es gibt keinen Vorsitz, erst recht kein Präsidium. Nur einen Comment, nach zwei Jahren die Moderatoren auszutauschen. Dr. Werner Müller, der als Mitarbeiter von Rudolf von Bennigsen-Foerder bereits erste Bekanntschaft mit dem Initiativkreis in der Gründungsphase machte, übernahm 2006 die Moderatorenschaft. Ich habe es aus zwei Gründen gemacht. Erstens, weil ich von meivon Politik und Gesellschaft aufgenommen, fortgeführt oder weiterentwickelt. Mit der Kulturhauptstadt RUHR.2010 konnten die Unternehmen des Initiativkreises unter Beweis stellen, dass sie gemeinsam mit den Kommunen und der Landesregierung erfolgreiche Projekte Wichtig bleibt das Thema Zukunft Ruhr2030. auf den Weg bringen können. Aber was bringt dieses Engagement für den Bürger des Ruhrgebiets: Ein Beispiel. Ein konkreter Erfolg ist, dass das Mitgliedsunternehmen Deutsche Bahn im Rahmen der Kulturhauptstadt RUHR.2010 die Bahnhöfe im Ruhrgebiet aufwerten möch- te, verweist Dr. Werner Müller auf die verknüpfende Kraft des Initiativkreises. Auch Dr. Winfried Materna, der als Gründer im Ruhrgebiet als erster IT-Unternehmer in den Initiativkreis eintrat, sieht noch weitere Argumente für das konkrete wie nachhaltige Wirken des Initiativkreises: Der Initiativkreis hat mit seinen Ideen und Projekten auch zu einem Mentalitätswandel beigetragen. Dieser Wandel führte dazu, dass wir hier mehr Leute finden, die den Mut haben, sich selbstständig zu machen. Vor zehn Jahren war die vom Initiativkreis entwickelte ideenbörse-progress an der Universität Witten-Herdecke noch ein Novum. Heute freue ich mich, dass an der Dortmunder Universität ein Lehrstuhl für Entrepreneurship eingerichtet wurde. Fächerübergreifend können junge Menschen lernen, wie man sich als Unternehmer verhalten muss. Darauf können wir auch ein wenig stolz sein. Vernetzung und Motivation, Kompetenzvermittlung und Initiative, Werbung und Kommunikation. Die Mittel des Initiativkreises sind heute kaum noch als solitär anzusehen. Mittlerweile gibt es weltweit eine ganze Reihe von Partnerprojekten und Engagements, die sich mit dem Initiativkreis vergleichen lassen. Seine DNA, sein genetischer Code, bleibt jedoch einmalig. Persönliche Mitglieder, die sich nicht vertreten lassen dürfen, sitzen zweimal jährlich zusammen und entscheiden über ihre gemeinsamen Initiativen. Es gibt

95 nem Aufsichtsrat Professor Schulz gefragt wurde und man einem Aufsichtsratsmitglied keine Absage erteilen kann, und zweitens, weil ich mich eigentlich aus Überzeugung gern für das Ruhrgebiet einsetze. Persönliche Motive wirkten auch am stärksten bei Dr. Winfried Materna, der an der Seite von E.ON-Chef Dr. Wulf H. Bernotat seine Dienstzeit als Co-Moderator fortsetzen wird: Alle Persönlichen Mitglieder verbindet der Gedanke, gemeinsam etwas für die Metropole Ruhr erreichen zu wollen. Übrigens auch über Meinungsverschiedenheiten oder gar Wettbewerbspositionen hinweg. Sich aber trotzdem zusammenzufinden und dann gemeinsam etwas zu bewegen, das ist eine besondere Kraft und eine besondere Stärke, die den Initiativkreis einmalig macht. tigsten Zukunftsfragen gegeben. Die von uns gemeinsam entwickelte Vision gilt es weiter zu verfolgen. Das bleibt die Kernaufgabe des Initiativkreises Ruhrgebiet. Gemeinsam haben Dr. Werner Müller und Dr. Winfried Materna dem Initiativkreis einen neuen Zukunftsauftrag vermacht. Das ist auch ein Ergebnis der guten menschlichen Zusammenarbeit zwischen den beiden Moderatoren, von denen einer nun weitermachen wird. Deshalb bleibt das Fazit auch dem scheidenden Moderator Dr. Werner Müller vorbehalten: Wichtig bleibt das Thema Zukunft Ruhr2030. Mit dem in diesem Prozess entwickelten Strategiepapier haben wir die Antworten auf die wich-

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98 98 99 Ausblick Kontinuität wahren Kooperationen fördern Dr. Wulf H. Bernotat, Moderator des Initiativkreises Ruhrgebiet im Gespräch mit Bernd Ziesemer, Chefredakteur Handelsblatt Dr. Wulf H. Bernotat führt seit dem 1. Juli 2008 als neuer Moderator den Initiativkreis Ruhrgebiet. Der Vorstandsvorsitzende der E.ON AG übernahm das Amt von EVONIK-Chef Dr. Werner Müller. Im Rahmen der Ruhr-Gala am 30. August fand die offizielle Stabübergabe statt. Handelsblatt-Chefredakteur Bernd Ziesemer interviewte den neuen Moderator zu dessen Zielen und Aufgaben. In gekürzter Fassung erschien das Interview auch im Handelsblatt vom 29. August Warum haben Sie in diesem Jahr zugesagt, die Aufgabe als Moderator des Initiativkreises zu übernehmen? Sie waren bereits in der Vergangenheit dafür vorgesehen, lehnten damals aber ab.

99 Ich habe vor 2 Jahren nicht aus grundsätzlichen Erwägungen abgelehnt, sondern mit Rücksicht auf die damalige Situation bei E.ON. Unser Unternehmen stand damals mitten im Übernahmekampf um Endesa in Spanien. Deshalb musste ich die Zusage, die ich dem damaligen Moderator, dem Vorstandsvorsitzenden von Thyssen- Krupp, schon gegeben hatte, wieder zurückziehen. Ich hätte nicht genug Zeit und auch nicht die innere Freiheit gehabt, mich dem Initiativkreis voll zu widmen, so wie es diese anspruchsvolle Aufgabe erfordert. Und meine grundsätzliche Einstellung ist: Wenn ich etwas mache, dann muss ich es richtig machen. Auch im Nachhinein glaube ich, das war in der damaligen Situation die richtige Entscheidung. Auf der anderen Seite war ich mir aber damals wie heute der Verpflichtung und Tradition bewusst, mich als Vorstandsvorsitzender von E.ON für das Ruhrgebiet einzusetzen. Rudolf von Bennigsen-Foerder, der langjährige Vorstandsvorsitzende der VEBA, aus der ja E.ON entstanden ist, war einer der Gründer des Initiativkreises. Und auch Ulrich Hartmann, mein Vorgänger bei E.ON, war Moderator des Initiativkreises und hat diese Aufgabe mit großem Engagement erfüllt. Deshalb ist es eigentlich nur konsequent, wenn ich diese Arbeit fortsetze. Und heute, nachdem E.ON viele Akquisitionen in Europa, USA und Russland erfolgreich unter Dach und Fach gebracht hat, fühle ich mich auch innerlich ein bisschen freier, diese herausfordernde Aufgabe zu stemmen. Der bisherige Moderator des Initiativkreises, Evonik-Chef Werner Müller, sagte vor kurzem: Wenn man Moderator des Initiativkreises ist, dann bekommt man ständig Anrufe von Leu- ten, die die Hand aufhalten für Kulturprojekte oder andere Initiativen. Sind Sie darauf vorbereitet? Schon heute werden ja alle Mitglieder des Initiativkreises doch in diesem Sinne angesprochen und angeschrieben. Ob ich nun Moderator bin oder nicht, ich werde fast täglich um Engagements und finanzielle Unterstützung gebeten. Das kennt jeder von uns, der ein großes Unternehmen leitet. Man muss dann allerdings sehr ernsthaft prüfen, was man machen will und was nicht. E.ON hat ja Wenn ich etwas mache, dann muss ich das richtig machen. beispielsweise im Zusammenhang mit der Kulturhauptstadt 2010 bereits viele Verpflichtungen übernommen. Wir werden zwei Ausstellungen im Museum Folkwang in Essen unterstützen wie wir es auch bisher schon getan haben. Und wir werden dann noch einmal eine Millionen Euro für das Projekt RUHR.2010 zur Verfügung stellen. Wir sind also einer der Hauptunterstützer der Kulturhauptstadt Sie bringen jetzt also nicht noch einmal einen extra Koffer Geld mit ins neue Amt? Ich glaube, das kann man nicht erwarten und das wird auch nicht erwartet, wenn man Moderator des Initiativkreises ist. Wir werden immer

100 Ausblick nehmen mit der Landesregierung zu tun. Ich habe darüber auch schon mit Ministerpräsident Jürgen Rüttgers gesprochen und ihm dabei das Angebot unterbreitet, dass der Initiativkreis unter meiner Moderatorenschaft zumindest enger mit der Landesregierung zusammenarbeiten möchte. Wenn wir die Initiativen des Landes mit denen des Initiativkreises zusammenbringen, kann durch diese Bündelung der Kräfte mehr bewegt werden. Sie sollen ja nicht nur die Moderatorenrolle im Initiativkreis übernehmen, sondern auch den Aufsichtsratsvorsitz für die Kulturhauptstadt Wie sehen Sie Ihre Rolle dort? Kann man da noch Akzente setzen, wo bereits alles langfristig geplant ist? sehr genau überlegen, was wir finanziell unterstützen. Das war bei Werner Müller und bei Evonik auch nicht anders. Was wollen Sie überhaupt anders machen als Ihr Vorgänger? Man sollte zunächst einmal Kontinuität wahren. Ich glaube, es wäre falsch, wenn jeder neue Moderator den Ehrgeiz hätte, in zwei Jahren unbedingt neue Akzente setzen zu müssen. Wir haben im Rahmen des Zukunftskongresses im letzten Oktober ja Arbeitsfelder definiert, um die sich der Initiativkreis kümmern wird. Natürlich werde ich mich um neue Ideen und Konzepte kümmern. Aber im Moment muss zunächst einmal das beschlossene Programm umgesetzt werden. Eines aber ist mir dabei wichtig: Ich habe die feste Absicht, dies mehr als bisher auch im Einver- Natürlich habe ich bereits mit Fritz Pleitgen, dem Vorsitzenden der Geschäftsführung der RUHR.2010 GmbH, gesprochen. Aber als Aufsichtsratsvorsitzender sollte man nicht aktiv in die Programmgestaltung für die Kulturhauptstadt eingreifen. Dafür haben wir eine Geschäftsführung. Wie bei jedem Unternehmen soll der Aufsichtsrat auch bei der Kulturhauptstadt 2010 überwachen, kontrollieren, begleiten, aber nicht inhaltlich eingreifen. Natürlich muss man als Aufsichtsrat mit der Geschäftsführung darüber sprechen, wie die geplanten Aktivitäten finanziert werden können und wie man das Geld optimal einsetzt. Aber da endet dann eigentlich auch die Aufgabe des Aufsichtsrats. Ich habe nicht die Absicht, mich in die programmatische Gestaltung einzumischen. Wie schon gesagt, das ist Sache der Geschäftsführung. Glauben Sie an eine nachhaltige Wirkung der Kulturhauptstadt 2010 für das Ruhrgebiet? Ich denke schon. Die Folgen können nur positiv sein für die ganze Region. Durch die Kulturhauptstadt 2010 wird vielen vielleicht zum ersten Mal deutlich, dass es im Ruhrgebiet eine

101 Die Folgen der Kulturhauptstadt 2010 können nur positiv sein für die ganze Region. ungeheure Vielfalt an kulturellen Angeboten, eine Vielzahl an Museen, an Ausstellungen, an Schauspielhäusern und an Konzerthallen gibt. Wir erreichen hier eine kulturelle Dichte wie sonst wohl nirgendwo anders in Deutschland. Das Ruhrgebiet zeigt ein sehr umfassendes, nahezu komplettes Angebot, und ich denke, das muss man auch deutlich machen. Bisher verbinden mit dem Ruhrgebiet viele ja eigentlich weniger die Kultur, sondern eher die Geschichte von Kohle und Stahl. An den tief sitzenden Klischees über das Ruhrgebiet müssen wir arbeiten. Wir müssen klarmachen: Das Ruhrgebiet hat sich bis heute vielleicht noch nicht vollständig, aber doch sehr stark verändert. Und dieser Transformationsprozess muss fortgesetzt werden. Die Kultur kann da eine begleitende und verstärkende Rolle spielen. Das liegt sicherlich daran, dass er selbst Klavier spielt und ich nicht. Nun sind weder die schönen Künste noch der Initiativkreis Ihre Hauptbeschäftigung. Kann es nicht zu Reibungsflächen mit Ihrem Hauptjob als E.ON-Chef kommen? Sie müssen zum Beispiel als Konzernchef konsequent international denken bei Investitionsentscheidungen. Vom Moderator des Initiativkreises aber erwartet man, dass er Investitionen ins Ruhrgebiet holt Das eine schließt das andere nicht aus. Wir haben unser Unternehmen schon seit geraumer Zeit deutlich international ausgerichtet und sind inzwischen in 30 Ländern tätig. Das wird auch weiter so gehen. Das heißt, wir werden uns schwerpunktmäßig im Ausland entwickeln müssen. Trotzdem vergessen wir nicht, wo unsere Wurzeln sind. Auch im Ruhrgebiet Wenn Sie persönlich mal Lust auf Kultur haben, wohin gehen Sie? Und sagen Sie jetzt nicht, in die von E.ON geförderten Ausstellungen. Weil Sie in diese Ausstellungen ja gehen müssen also in die Ausstellungen gehe ich natürlich wirklich gerne und ganz sicher nicht, weil ich es muss. Ich besuche auch schon seit vielen Jahren sehr gerne das Klavier- Festival. Und ganz allgemein gesagt gehe ich auch sonst gerne in die Essener Philharmonie und höre mir dort Sinfoniekonzerte an, weil ich ein klangstarkes Orchester meist noch lieber höre als einen einzelnen Klaviervirtuosen im Gegensatz zu Ihrem Vorgänger Werner Müller, der lieber ein Klavierkonzert hört als Sinfonien.

102 Ausblick Ich habe die Menschen im Ruhrgebiet schätzen gelernt, die sehr offen sind, sehr direkt, und eine sehr deutliche Sprache pflegen. Ich glaube ja, denn der Strukturwandel ist zwar weit vorangekommen, aber noch nicht abgeschlossen. Wir haben in Teilen des Ruhrgebiets, zum Beispiel in Gelsenkirchen, immer noch eine Arbeitslosigkeit, die ist so hoch wie in Ostdeutschland. Oder, wenn man durch das Ruhrgebiet fährt, dann sieht man ja immer noch Regionen, die in ihrer baulichen Substanz und ihrer Infrastruktur noch nicht so weit sind wie sie sein sollten. Oder ein anderes Beispiel für den Strukturwandel: Wir gehen im Ruhrgebiet in den nächsten Jahren aus der Kohle raus. Das dauert zwar noch ein bisschen bis 2018 aber damit beenden wir doch eine geschichtliche Epoche. Heute haben wir inklusive Fachsind wir vor Ort unternehmerisch aktiv, denken Sie nur an E.ON Ruhrgas, an unser Kraftwerk Scholven in Gelsenkirchen oder unsere Immobiliengesellschaft. Wir bekennen uns zu dieser Region. Und unser Hauptsitz liegt in Düsseldorf zwar nicht im Ruhrgebiet selbst, aber doch in seiner unmittelbaren Nähe. Für mich persönlich kommt hinzu, dass mich dieser Veränderungsprozess im Ruhrgebiet interessiert. Ich bin ja ein Zugereister und lebe jetzt bereits seit etwa 13 Jahren hier in der Region, in Essen. Ich habe die Menschen im Ruhrgebiet schätzen gelernt. Sie sind sehr offen, ehrlich und direkt und sie pflegen deshalb eine deutliche Sprache. Die Menschen hier sind aber auch interessiert und tolerant gegenüber Neuem. Inzwischen ist mein Freundeskreis hier sehr viel größer als in Hamburg, wo ich früher lange Zeit zu Hause war. Ich glaube in München und Hamburg ist man deutlich zugeknöpfter als im Ruhrgebiet. Eigentlich wollte ich später nach meiner Pensionierung ja wieder wegziehen, zurück nach Hamburg. Aber diesen Plan habe ich längst aufgegeben und mir ein Haus gebaut in Essen, wo ich bleiben will. Nichts gegen das Ruhrgebiet. Aber muss man nicht ein bisschen aufpassen im Initiativkreis, so zu tun, als sei das Ruhrgebiet eine Metropolregion wie Greater London? Natürlich soll man nicht übertreiben. Aber im Ruhrgebiet leben nun mal gut 5,3 Millionen Menschen. Da fällt es schwer zu verstehen, warum es dann doch so viele Abgrenzungen und Rivalitäten zwischen den einzelnen Städten und Gemeinden gibt. Ich sehe mehr Verbin- dendes als Trennendes. Die Städte im Ruhrgebiet könnten zum Beispiel im Bereich der Wirtschaftsförderung noch enger kooperieren. Wieso bündelt man nicht die Kräfte für ein gemeinsames Standortmarketing der ganzen Region? Erste gute Ansätze gibt es durch die gemeinsame Wirtschaftsförderungsgesellschaft Metropole Ruhr bereits. Für einen möglichen ausländischen Investor ist es doch gleich, wo er sich im Ruhrgebiet ansiedelt. Wenn es in dieser Region gute Standorte gibt, dann sollte man gemeinsam für sie etwas tun. Aber jede Stadt einzeln schaut auf die eigenen Steuereinnahmen. Ja, das stimmt. Aber vielleicht gibt es ja trotzdem Möglichkeiten, aus diesem engen Denken heraus eine Gemeinsamkeit zu entwickeln und so Kräfte zu bündeln. Das wäre für mich eine wichtige Aufgabe, mit der man sich beschäftigen sollte. Ich weiß aber sehr wohl, dass das schwierig ist. Ursprünglich sollte der Initiativkreis den Strukturwandel im Ruhrgebiet fördern. Ist das noch zeitgemäß?

103 hochschulen rund Studierende im Rhein-Ruhr-Raum, früher hatten wir mal Bergleute. Im öffentlichen Bewusstsein ist dieser Wandel so noch gar nicht angekommen. Die Politik versucht aber immer wieder, den Strukturwandel eher zu bremsen. chen und auch geschrieben. Und gleichzeitig haben wir Einzelfälle wie Nokia oder zuletzt Siemens, über die regt sich die Öffentlichkeit massiv auf. Sicher: Jeder Arbeitslose ist einer zuviel, aber die Arbeitslosigkeit insgesamt ist ja massiv gesunken. Gefährlich ist jetzt eher, dass das Thema in der Prioritätenliste der Politiker und auch der Bürger tendenziell nach unten sinkt. Die Politiker selbst sehen das natürlich anders. Die würden sagen: Wir haben nur hier und da Zugeständnisse gemacht an bestehende Strukturen, gerade was den Bergbau angeht, um den Wandel nicht zu abrupt herbeizuführen. Die Menschen brauchen Zeit für den Wandel. Ich denke, es geht letztlich in der Diskussion mehr um die Frage der Geschwindigkeit: Wie schnell kann man den Strukturwandel herbeiführen? Da gibt es Unterschiede. Die große Gemeinsamkeit ist jedoch klar erkennbar: Alle wollen den Strukturwandel, auch die Politiker. Sollten Sie die Landespolitik in solchen Fragen nicht stärker mit ins Boot holen? Ich sehe keinen Grund, warum der Initiativkreis nicht stärker mit der Landespolitik kooperieren sollte. Und da gibt es auch ein gutes Grundverständnis zwischen Jürgen Rüttgers und mir, dass wir die wichtigsten Entwicklungsprojekte für Nordrhein-Westfalen gemeinsam diskutieren und anpacken sollten. Die Landesregierung hat die Schlüsselprojekte für Nordrhein-Westfalen ja klar definiert. Die Debatte über den Rückzug von Nokia aus dem Ruhrgebiet hat aber sicherlich nicht dazu beigetragen, den Strukturwandel zu fördern und die Region für ausländische Investoren attraktiver zu machen. Sicher kann man darüber streiten, ob diese Debatte glücklich und notwendig war. Wenn man dieses Thema einmal aus der gesamtwirtschaftlichen Beschäftigungssituation in Deutschland betrachtet, dann haben wir in den letzten Jahren pro Tag netto Arbeitsplätze geschaffen. Darüber wird weniger gespro- Was ist für Sie das allerwichtigste Projekt dabei? Alle sind wichtig, wir brauchen da keine Rangordnung oder Prioritätensetzung. Aber für mich persönlich ist die Entwicklung der Verkehrsinfrastruktur sicherlich besonders wichtig im Ruhrgebiet. Und das habe ich auch mit dem Ministerpräsidenten besprochen vor allem das Thema Straßenbau. Wir haben nach meinem Eindruck gerade im Ruhrgebiet in den letzten Jahrzehnten zu wenig für den Verkehr getan. Die Idee, die Leute aus dem Auto in die

104 Ausblick Nahverkehrszüge zu bringen, ist gescheitert. Der Autoverkehr wächst im Ruhrgebiet von Jahr zu Jahr. Deshalb haben wir im Ruhrgebiet jeden Morgen einen Verkehrsinfarkt. Da muss etwas getan werden. Sie stehen auch jeden Tag im Stau zwischen Düsseldorf und Essen. Ja. Wenn man noch weiter in Richtung Osten fährt und die A40 nimmt von Dortmund in Kann nicht gerade der Initiativkreis eine Rolle in der Verkehrspolitik spielen und die finanziell ja immer noch klamme Landesregierung für Public-Private-Partnership-Modelle begeistern? Sollte man meinen. Wir haben ja mit HOCHTIEF ein Mitglied bei uns im Initiativkreis, die Vorreiter dieses Konzeptes für öffentliche Baumaßnahmen, den Autobahnausbau und ganz allgemein den Straßenverkehr sind. Wenn der Staat schon nicht baut, wäre es sinnvoll, wenn ein privater Träger einspringt. Wie schnell kann man den Strukturwandel herbeiführen? Richtung Essen und dann über die A52 in Richtung Düsseldorf, dann weiß man: Das ist praktisch ein permanenter Stau und kein fließender Verkehr. Wacht die Politik da allmählich auf? Aber kann man im Initiativkreis 70 Unternehmen in solchen Fragen überhaupt auf eine Linie bringen? Sind Sie bei der Größe überhaupt arbeitsfähig? Nicht alle Unternehmen arbeiten bei jeder Entscheidung aktiv mit. Je nach Thema beschränken sich die Mitglieder auf die finanzielle Förderung, die ja Grundlage für alles ist. Und es gibt ja schließlich auch die Möglichkeit der Mitarbeit in Arbeitskreisen oder an einzelnen Projekten. Wichtig ist, alles vernünftig zu koordinieren und am Ende alle mit ins Boot zu holen. Ich glaube ja, und da unterscheidet sich die jetzige Landesregierung von ihren Vorgängern. Die Sozialdemokraten wollten aus parteiprogrammatischen Gründen in erster Linie die öffentlichen Verkehrsmittel fördern, während bei der jetzigen Regierung auch eine Bereitschaft erkennbar ist, wieder in den Straßenbau zu investieren. Da müssen Sie als Moderator aber verdammt diplomatisch sein. Und Sie sind ja ansonsten nicht unbedingt dafür bekannt, dass Sie alles immer mit Konsenssoße übergießen Einerseits ist Diplomatie gefragt, weil man natürlich alle an Bord halten will. Andererseits gibt es aber durchaus die Möglichkeit, als

105 Moderator zusammen mit einem kleineren Kreis von Mitgliedern bestimmte Themen voranzutreiben und auch mitzugestalten und die anderen Mitglieder dann einzubinden. Ich glaube, nur so funktioniert der Initiativkreis, sonst wäre er wahrscheinlich nicht arbeitsfähig. Als Vorstandsvorsitzender bei E.ON können Sie Ihren Erfolg am Börsenkurs ablesen. Was wird für Sie am Schluss nach zwei Jahren als Moderator die Messlatte sein, um zu sagen, ob Sie erfolgreich waren oder nicht? Dafür gibt es sicherlich nicht so objektive Maßstäbe wie in einem Konzern. Aber ich bin in meiner Arbeit immer selbstkritisch genug gewesen, um zu wissen, wann Dinge gut gelaufen sind und wann weniger gut. Und schließlich wird am Ende ja auch die Öffentlichkeit Bilanz ziehen, nicht zuletzt die Medien. Bernd Ziesemer ist Chefredakteur der Wirtschafts- und Finanzzeitung Handelsblatt. Nach dem Studium absolvierte er die Henri-Nannen- Schule in Hamburg. Er begann seine Karriere als Korrespondent für Nachrichtenagenturen in Bonn und Frankfurt. Zwischen 1985 und 1987 war er außenpolitischer Redakteur der Wirtschaftswoche in Düsseldorf, 1987 bis 1990 Ressortleiter Politik der Wirtschaftswoche. Zwischen 1990 und 1994 arbeitete er als Bürochef des Handelsblatts und der Wirtschaftswoche in Moskau wechselte Ziesemer als Korrespondent für die Wirtschaftswoche nach Tokio, wo er bis Ende 1997 blieb. Danach arbeitete er eine Zeit lang als Autor der Wirtschaftswoche, bevor er 1999 zum stellvertretenden Chefredakteur des Handelsblatts berufen wurde. Seit 2002 ist er Chefredakteur des Blatts. Zwischen Januar 2003 und August 2005 war er im Zuge der Kooperation der beiden Zeitungen zugleich ehrenhalber Assistant Editor des Wall Street Journal Europe.

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109 Projekte des Initiativkreises Ruhrgebiet in den Jahren Zukunft Ruhr2030 Strategien für die Metropole Ruhr Spitzenmedizin im Ruhrgebiet Die Metropole Ruhr ist idealer Standort für die Gesundheitswirtschaft Dialog mit der Jugend Rekordbeteiligung von Jahr zu Jahr Ruhr-Gala Die Metropole Ruhr feiert ideenbörse-progress Der Initiativkreis Ruhrgebiet unterstützt Selbstständige Nobelpreisträger im Ruhrgebiet Wissenstransfer und Imageverbesserung Weltkulturerbe Zollverein Kathedrale der Industriekultur Uni-Cup Ruhr Vorbild Oxford vs. Cambridge Stipendiatenprogramm Exploring the Ruhr Kulturhauptstadt Europas RUHR.2010 Der Initiativkreis Ruhrgebiet unterstützt das Projekt Kulturhauptstadt RUHR.2010 Klavier-Festival Ruhr Eine unendliche Erfolgsgeschichte Das Klavier-Festival Ruhr beflügelt seit 20 Jahren das Ruhrgebiet

110 Projekte Zukunft Ruhr2030 Strategien für die Metropole Ruhr Das Ruhrgebiet als Zukunftsmodell für die Metropolen der Welt das ist die Vision des Initiativkreises Ruhrgebiet und seiner Mitglieder für das Jahr Im Rahmen des Leitprojekts Zukunft Ruhr2030 arbeitet der Initiativkreis seit 2007 engagiert an der Realisierung dieser Vision. Gründungsauftrag erneuert: Wir erfinden uns neu. Mit dem Projekt Zukunft Ruhr2030 erneuert der Initiativkreis Ruhrgebiet faktisch seinen Gründungsauftrag und unterstreicht damit seine Rolle als Impulsgeber und treibende Kraft für eine erfolgreiche Zukunft der Metropole Ruhr. Als sich die ersten Moderatoren, Rudolf von Bennigsen-Foerder und Alfred Herrhausen, in die Pflicht nehmen ließen, waren die Auswirkungen des Strukturwandels zu bewältigen. Heute, in Zeiten der Globalisierung, steht das Ruhrgebiet vor völlig neuen Herausforderungen. Der Initiativkreis möchte, wie vor 20 Jahren, die entscheidenden Impulse geben, um den Erfolg der Region im internationalen Wettbewerb sicherzustellen. Ein Kongress mit Folgen. Ein Kongress mit Folgen. Mit ContractFuture Ruhr2030 erneuerte der Initiativkreis seinen Gründungsauftrag.

111 Wirtschaft bestimmt die Strategie Gemeinsamer Ausgangspunkt aller Überlegungen ist die Veränderung des Ruhrgebiets vom traditionellen Industrieraum hin zu einer modernen Metropolregion. Die entscheidenden Fragen für die Metropole in diesem Prozess sind: Wo liegen heute die Stärken und Schwächen? Welches sind die wesentlichen Trends der nächsten Jahre? Wo liegen die zukünftigen Chancen, wo die Risiken? Welche Herausforderungen kommen auf die Region zu? Und wie kann sie sich zu einer europäischen Spitzenregion entwickeln? Das Leitprojekt Zukunft Ruhr bietet beides: Bestandsaufnahme und Kongress ContractFuture Ruhr2030 Ein symbolträchtigerer Ort wäre im ganzen Ruhrgebiet für den Initiativkreis nicht infrage gekommen. In der Essener Zeche Zollverein, einem 1986 stillgelegten Steinkohlen-Bergwerk, das die UNESCO seit 2002 offiziell als Weltkulturerbe führt, stellte der Initiativkreis Ruhrgebiet am 17. Oktober 2007 seine Visionen für eine Entwicklung des Ruhrgebiets bis zum Jahr 2030 vor. Der Industrie-Koloss aus rostigem Stahl und kohleschwarzem Gemäuer hatte schon einiges erlebt: aber noch keinen Kongress in diesen Dimensionen und keine Präsentation mit einem solchen visionären Anspruch. Den Zukunftskongress ContractFuture Ruhr2030 kann man mit Fug und Recht als den Startschuss für die Zukunft des neuen Ruhrgebiets bezeichnen. Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel beim Zukunftskongress. Vision. Modell-Lösungen für die Metropolen der Welt. Das Ziel des Leitprojekts Zukunft Ruhr2030 ist die Entwicklung und Umsetzung eines Zukunftsprogramms für die Metropole Ruhr. Das Programm soll die Vision für das Jahr 2030 zur Realität werden lassen. Diese Vision ist darauf ausgerichtet, die Metropole Ruhr zu einer Modellregion für nachhaltige Lösungen globaler Herausforderungen zu machen. Sie wird Lösungen, insbesondere technischer und infrastruktureller Art, entwickeln und in der eigenen Region umsetzen. Diese Modellprojekte werden vom Ruhrgebiet aus in alle Welt exportiert. Dadurch wird das Ruhrgebiet am Wachstum anderer Regionen partizipieren und wiederum eigenes Wachstum generieren. Basis für diese Entwicklungen werden Innovationen sein: So wird die Metropole Ruhr zum Standort neuer Ideen und Erfindungen und kann sich gleichzeitig durch den Markterfolg seiner Unternehmen überregional auszeichnen. Illustre Gästeliste Diesen keinesfalls utopischen Blick in die Zukunft ließen sich weder Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel und NRW- Ministerpräsident Dr. Jürgen Rüttgers noch 400 weitere Gäste aus Wirtschaft und Politik entgehen. Sie alle waren der Einladung des Initiativkreises zur Präsentation des Projekts ContractFuture Ruhr2030 gefolgt. Das große Ziel formulierte Dr. Werner Müller, Vorstandschef der Evonik Industries AG und Moderator des Initiativkreises: Die Region soll zur Weltmetropole Ruhr werden, wir erfinden uns neu. Das Ruhrgebiet soll in Zukunft in einem Atemzug mit Shanghai, Tokio oder New York genannt werden. Es rüstet sich für den globalen Wettbewerb der Metropolen. Das außergewöhnliche Event wurde verstärkt durch eine ebenso visionäre wie mutige Präsentationsform. Bedeutende Wirtschaftsführer und Wissenschaftler aus der Region präsentierten live und via Aufzeichnung die Visionen für die Metropole Ruhr. Verstärkt wurden die Statements durch Live-Performances und Computeranimationen, Schauspielkunst und andere Elemente eine innovative Darbietung. Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft und öffentlichem Leben waren in das Projekt eingebunden. Bundeskanzlerin Angela Merkel zeigte sich begeistert: Was das Ruhrgebiet jetzt anfasst, ist die Weiterentwicklung zu einer Metropolregion.

112 Projekte Prof. Dr. Richard Florida: The flight of the Creative Class. Mehr als eine Analyse Zukunft Ruhr2030 bot den Besuchern sowohl eine Analyse des Status Quo des Ruhrgebiets als auch ein greifbares Konzept für die Metropole Ruhr: Die Unternehmen des Initiativkreises schließen heute einen neuen Vertrag für die Zukunft des Ruhrgebiets. Damit unterstreichen wir unsere Verbundenheit zu diesem Standort und reichen all jenen die Hand, die mit uns gemeinsam die Metropole Ruhr gestalten möchten, so betonte Dr. Werner Müller in seiner Begrüßungsrede. Eine Herangehensweise, die auch bei NRW-Ministerpräsident Jürgen Rüttgers große Unterstützung fand: Eine solch konkrete öffentliche Selbstverpflichtung von Unternehmen zur Entwicklung einer Region hat es noch nie gegeben. Für Dr. Werner Müller ist die strategische Neuorientierung des Ruhrgebiets ein dringendes Anliegen geworden: Wir müssen den globalen Wettbewerb akzeptieren. Und anschließend wollen wir ihn gewinnen! Dies setzt eine Konzentration auf die Stärken der Metropole Ruhr voraus. Die Bedeutung des Zukunftsvertrags für die Menschen in der Metropole Ruhr hob Dr. Winfried Materna, Geschäftsführer der Materna GmbH Information & Communications und stellvertretender Moderator des Initiativkreises, hervor: Mit,ContractFuture Ruhr2030 bekommt die tradierte Idee, dass Unternehmen für die Zukunft des Ruhrgebiets Verantwortung übernehmen, eine zeitgemäße Form. Davon werden die Menschen im Ruhrgebiet profitieren. Neben den im Strategiepapier skizzierten Maßnahmen setzt der Initiativkreis auch auf Großereignisse, die als Katalysato- ren für einen wirtschaftlichen Schub sorgen sollen. Dr. Werner Müller nannte in diesem Zusammenhang die Weltausstellung Expo, die bereits 2020 im Ruhrgebiet stattfinden könnte. Talent, Toleranz und Technologie Als Keynote Speaker gab Prof. Dr. Richard Florida einen Überblick über seine Theorie der Kreativen Klasse und ging dabei insbesondere auf die Bedeutung der drei Faktoren Technologie, Talent und Toleranz für die Regionalökonomie ein, nicht ohne auch Bezüge zur Situation im Ruhrgebiet herzustellen: Wir erleben den Übergang von der industriellen zur kreativen Wirtschaft. Die Herausforderung besteht darin, zu einer wirklich kreativen Gesellschaft zu werden. Zum ersten Mal in der Geschichte hängt das wirtschaftliche Wachstum nicht mehr von natürlichen Ressourcen, von Rohmaterialien, Fabrikanlagen oder körperlicher Arbeitskraft ab. Nur noch ein Faktor spielt eine entscheidende Rolle: das menschliche Geistesvermögen. Florida erläuterte in seinem Vortrag, dass die Analyse der größten Metropolen der Welt, der Knotenpunkte des Wirtschaftswachstums, deutlich zeige, was Kreativiät und Toleranz für den einzelnen Menschen in Gesellschaft und Gemeinschaft bedeuten. Region auf gutem Weg Auf dem abschließenden Podium diskutierten Dr. Jürgen Großmann, Vorstandsvorsitzender der RWE AG, Dr. Ekkehard Schulz, Vorstandsvorsitzender der ThyssenKrupp AG, Dr. Winfried Materna, Co-Moderator des Initiativkreises Ruhrgebiet und Prof. Dr. Richard Florida über die Zukunftsperspektiven der Metropole Ruhr. Dabei wurde deutlich, dass sich die Region bei der Anpassung an die Erfordernisse der Kreativen Ökonomie auf einem guten Weg befindet. Die Journalisten, die ebenfalls zahlreiche Gäste des Kongresses waren, bewegte die Frage, wie die Politik auf die Anregungen des Initiativkreises Ruhrgebiet reagieren soll? Auf jeden Fall konstruktiv! NRW-Ministerpräsi-

113 dent Jürgen Rüttgers bezeichnete die Zielsetzung des Initiativkreises als richtig und mutig. Er befürwortete die Strategie, einen Weg einzuschlagen, der an die Weltspitze führe. Angela Merkel lobte den Optimismus des Initiativkreises und verwies auf das erste Großereignis, das das Ruhrgebiet in naher Zukunft zu bewältigen hat: die Kulturhauptstadt Europas RUHR.2010 zu sein. Dieses Ereignis wird Spuren in der europäischen Entwicklung hinterlassen, betonte die Kanzlerin. Mit dem Zukunftskongress hat der Initiativkreis Ruhrgebiet einmal mehr bewiesen, dass er für entscheidende Impulse getragen von der Wirtschaft sorgen kann. ContractFuture Ruhr2030 bildet den Anfang für einen intensiven Dialog und leitet die Umsetzung der Handlungsempfehlungen in konkrete Maßnahmen ein. Die Projekte: Innovationspakt Ruhr Ausgaben für Forschung und Entwicklung sollen deutlich steigen Der Initiativkreis Ruhrgebiet entwickelt gemeinsam mit seinen Mitgliedsunternehmen, der Landesregierung und wissenschaftlichen Einrichtungen der Region den Innovationspakt Ruhr. Ziel ist es, den Anteil der Ausgaben für Forschung und Entwicklung in den nächsten sieben Jahren zu verdoppeln. Neben dieser Selbstverpflichtung sollen konkrete Projekte Gegenstand des Paktes werden. Die gemeinsame Initiative soll bereits kurzfristig zu deutlichen Steigerungen der Forschungsund Entwicklungsausgaben besonders im Meta-Kompetenzfeld Werkstoffe Energie Logistik sorgen. Erste konkrete Maßnahme im Rahmen des Innovationspakts Ruhr war die Auslobung des Ruhr2030 Award durch den Konzentration auf die Stärken der Metropole Ruhr Als Handlungsempfehlungen wurde festgehalten, dass sich die Metropole Ruhr künftig auf ihre Stärken in den Bereichen Energie, Werkstoffe und Logistik konzentrieren soll. Außerdem ist die Weiterentwicklung der Region zur größten Verkehrsdrehscheibe Europas anzustreben. Zusätzlich sollen die Potenziale in der Gesundheitswirtschaft effizienter genutzt sowie das Bildungssystem gestärkt werden. Eine wichtige Forderung an die regionale Politik ging ebenfalls vom Zukunftskongress aus: Die Kommunen sollen in allen Bereichen enger zusammenarbeiten. Ausgehend von diesen Leitlinien entwickelte der Initiativkreis Ruhrgebiet konkrete Projekte und Maßnahmen, die in den kommenden Jahren sein Handeln maßgeblich bestimmen werden. Der Initiativkreis Ruhrgebiet hat mit seinem Strategiepapier Zukunft Ruhr2030 den Rahmen für die Entwicklung in den nächsten zwei Dekaden geschaffen. Die Wirtschaft wird dann, unter anderem mit dem erarbeiteten Maßnahmenkatalog, konkrete Beiträge zu den einzelnen Schritten leisten, um die Vision vom Ruhrgebiet als Modellregion und Europas neue Metropole in die Tat umzusetzen. Podiumsdiskussion: Was bietet das Ruhrgebiet? Initiativkreis Ruhrgebiet. Schirmherr des Innovationspakts Ruhr ist Dr. Werner Müller, Moderator des Initiativkreises Ruhrgebiet und Vorstandsvorsitzender der Evonik Industries AG. Infrastruktur verbessern das Ruhrgebiet als Modellmetropole für Mobilität und Logistik Ziel des Initiativkreises Ruhrgebiet und seiner Mitgliedsunternehmen ist es, die Metropole Ruhr als größte Binnenverkehrsdrehscheibe Europas zu entwickeln, die Effizienz des Verkehrssystems auf internationales Spitzenniveau zu steigern und das Ruhrgebiet als weltweite Modell-Metropole Mobilität und

114 Projekte Logistik zu etablieren. Im Februar 2008 hat sich ein Arbeitskreis, bestehend aus Mitgliedsunternehmen des Initiativkreises Ruhrgebiet, konstituiert, mit dem Ziel, ein Arbeitsprogramm zu folgenden Themen zu entwickeln: und wissenschaftlichen Einrichtungen der Region aufgerufen, ihre Vorschläge beim Initiativkreis Ruhrgebiet einzureichen. Die aus unabhängigen Fachleuten und Persönlichkeiten besetzte Jury konnte schließlich gut 20 qualifizierte Bewerbungen auf ihre Preiswürdigkeit beurteilen. Den Jury-Vorsitz übernahm der Präsident des VDI und Persönliches Mitglied im Initiativkreis Ruhrgebiet Prof. Dr. Bruno O. Braun. Namhafte Wissenschaftler, wie der Präsident der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung Prof. Dr. Manfred Hennecke oder Prof. Dr. Burkhard Monien, Präsidiumsmitglied der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften, fungierten ebenso als Juroren wie die Persönlichen Mitglieder des Initiativkreises Ruhrgebiet Stefan Eikelmann, Dr. Dieter Heuskel, Dr. Werner Müller, zugleich Schirmherr dieses Projektes, Dr. Sieghart Scheiter, Dr. Stephan Scholtissek, Dr. Burkhard Schwenker und Erich Staake. Dr. Winfried Materna, stellvertretender Moderator des Initiativkreises Ruhrgebiet. Wachstumsperspektiven für den Luftverkehr Bessere Umschlagplätze für den Güterverkehr Lückenloses und bedarfsgerechtes Verkehrswegenetz Intelligente Verkehrssteuerung und innovative Verkehrsträger Intelligente Konzepte zur Finanzierung von Infrastruktur Wissenschaftliche Exzellenz im Bereich Mobilität und Logistik Die Schirmherrschaft für das Projekt hat Dr. Herbert Lütkestratkötter, Vorstandsvorsitzender der HOCHTIEF AG, übernommen. Ruhr2030 Award: Innovationspreis Energie Werkstoffe Logistik Mit dem Ruhr2030 Award dotiert mit Euro zeichnete der Initiativkreis Ruhrgebiet in diesem Jahr erstmals herausragende Innovationen im Meta-Kompetenzfeld Energie Werkstoffe Logistik aus. Seit dem 8. April 2008 waren Fachleute aus den Unternehmen Spannende Entscheidung Die Jury machte sich die Entscheidung über die Auszeichnung nicht leicht. Nach einer intensiven Bewertung aller Bewerbungen konnten sich drei nominierte Teams nach der Jurysitzung Hoffnung machen, den neuen Innovationspreis für das Ruhrgebiet entgegenzunehmen. Die Nominierten, im Einzelnen die Getriebe-Innovation Hydrotransmatic Plus, die Schneidwerkzeugentwicklung Rattenscharfe Messer und das Bochumer Bohrverfahren GeoJetting, waren nach Meinung der Jury alle auf unterschiedliche Weise preiswürdig. Die Preisverleihung des Ruhr2030 Award des Initiativkreises Ruhrgebiet im Erich-Brost-Saal auf der Zeche Zollverein war deshalb von großer Spannung und Erwartung geprägt. Dann verkündete der Juryvorsitzende Prof. Dr. Bruno O. Braun die Entscheidung und gratulierte dem Siegerteam im Namen der Jury: Das Höchstdruckwasserstrahlbohrverfahren,GeoJetting für den Bau von Erdwärmeanlagen ist ein hervorragendes Beispiel dafür, wie ein gemeinschaftlich an der Hochschule entwickeltes Produkt an den Markt herangeführt werden sollte. Deshalb ist das Team um Prof. Bracke von der Hochschule Bochum ein mehr als würdiger Preisträger des diesjährigen Wettbewerbs um den Ruhr2030 Award. Das GeoJetting -Ver-

115 fahren nutzt das traditionelle Know-how aus der Bergbautechnologie und entwickelt es für die Zukunftsmärkte Geothermie und Rohstoffe weiter. Das Patent wird bereits seit Mai 2008 in einem Joint Venture mit der Vaillant GmbH kommerzialisiert. Die Verleihung des Ruhr2030 Award 2008 war ein großer Erfolg und wird auch zukünftig ein wichtiger Baustein des Leitprojektes Zukunft Ruhr2030 sein. der Initiativkreis seine Bereitschaft erklärt, zusammen mit der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Metropole Ruhr, der RUHR.2010 GmbH und dem Regionalverband Metropole Ruhr das Dachmarkenkonzept weiterzuentwickeln. Internationale Schulen wichtiger Standortfaktor Dem Ruhrgebiet fehlt es an internationalen Schulen. Doch diese sind ein wichtiger Standortfaktor, denn Top-Manager entscheiden bei der Wahl des Arbeitsplatzes nicht allein nach Gehalt oder Gestaltungsmöglichkeiten, sondern auch mit Blick auf ihre Familien. Eine exzellente Schule mit englischsprachigem Unterricht fällt da ins Gewicht. Die Wirtschaft im Ruhrgebiet muss also auch vor dem Hintergrund des oft beklagten Fachkräftemangels ein Eigeninteresse an einer internationalen Schule haben. Die Mitgliedsunternehmen des Initiativkreises Ruhrgebiet unterstützen die Initiativen zur Einrichtung internationaler Bildungsmöglichkeiten, um das Ruhrgebiet für ausländische Spitzenkräfte mit Familien attraktiver zu gestalten. Schirmherren dieses Vorhabens sind der ehemalige NRW- Ministerpräsident Wolfgang Clement sowie Bundestagspräsident Dr. Norbert Lammert. Place-Branding-Kampagne: Markenzeichen für die Metropole Ruhr Das Projekt Place-Branding-Ruhr ist Ergebnis und Auftrag der Arbeitsgruppe Regionalmarketing, die ihre Arbeit im Oktober 2007 abschloss. Kommunikationsverantwortliche aus den Mitgliedsunternehmen und unabhängige Experten haben ein gemeinsames Briefing entwickelt, das die Grundlage für die Auswahl bildete. Im Anschluss an den Kongress Zukunft Ruhr2030 wurde schließlich die Agentur Grey mit der Ausarbeitung eines Kampagnenkonzeptes beauftragt. Schirmherr der Kampagne ist Dr. Winfried Materna. Für das aktualisierte Dachmarkenkonzept hat der Initiativkreis Ruhrgebiet die Anregungen, Wünsche und Ideen seiner Partner eingearbeitet. Schon kurz nach der Präsentation der Imagekampagne für das Ruhrgebiet hat Dr. Jürgen Rüttgers, Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen. Ruhr2030 Index Wo steht die Metropole Ruhr im Vergleich zu anderen Metropolregionen? Gemeinsam mit dem Institut der deutschen Wirtschaft Köln entwickelt der Initiativkreis Ruhrgebiet den Ruhr2030 Index, der zum einen die Entwicklung der Metropole Ruhr im internationalen Vergleich und zum anderen die Wirksamkeit von einzelnen Maßnahmen messbar und stärker sichtbar machen soll. Den Index zeichnen dabei folgende Merkmale aus: Das Messkonzept ermöglicht die gleichzeitige Einbindung quantitativer und qualitativer Indikatoren. Die Sicht der Unternehmen fließt in die Bewertung mit ein. Der Index erlaubt die Revision/den Austausch einzelner Indikatoren. Die Messung ist für das Jahr 2008 geplant. Fortschrittsmessungen werden im Jahresrhythmus erfolgen.

116 Projekte Auszug aus dem Strategiepapier Zukunft Ruhr2030 Die Gesamtvision Im Jahr 2030 wird die Metropole Ruhr eine Modellregion für die nachhaltige Lösung globaler Herausforderungen sein. Die Metropole Ruhr wird Lösungen, insbesondere technischer und infrastruktureller Art, entwickeln und in der eigenen Region umsetzen und sie wird sie weltweit exportieren. Dadurch wird das Ruhrgebiet am Wachstum anderer Regionen partizipieren und eigenes Wachstum generieren. Basis für diese Entwicklung werden Innovationen sein. Die Metropole Ruhr wird also nicht nur ein Standort der Ideen und Erfindungen sein, sondern sich darüber hinaus durch den Markterfolg seiner Unternehmen auszeichnen. Der Gesamtvision wiederum lassen sich Teilvisionen zuordnen: 2030 ist die Metropole Ruhr die neue Boomtown für die Umsetzung unternehmerischer Ideen, so wie es schon vor 200 Jahren war. Gründer finden hier optimale Ausgangsbedingungen; aus kleinen Unternehmen werden große. Die Region ist wieder Anziehungspunkt internationaler Investitionen. Im Bewusstsein internationaler Entscheidereliten hat sich die Metropole Ruhr fest etabliert werden hier innovative und nachhaltige Lösungen für drängende Zukunftsprobleme unserer Gesellschaft entwickelt, gebaut und erprobt. Vor allem im Meta-Cluster Energie Werkstoffe Logistik hat die Metropole Ruhr ein internationales Alleinstellungsmerkmal und eine Vorreiterrolle etabliert. Hier werden Technologien, Konzepte und Lösungen entwickelt, mit denen eine sichere, effiziente und kostengünstige Energieversorgung sichergestellt und das Klimaproblem bewältigt werden kann. Hier werden die Materialien entwickelt, die eine Boosterfunktion für neue technische Lösungen des 21. Jahrhunderts haben. Hier wird demonstriert, wie wachsende Verkehrsströme intelligent und effizient gemanagt werden können und Mobilität als industrieller Wachstumstreiber funktioniert. Die Metropole Ruhr hat 2030 als gesündeste Region Deutschlands die beste medizinische Versorgung des Landes. Wegweisend wird hier gezeigt, wie Technik in den Dienst des Menschen gestellt wird. Das Bildungssystem mit seiner differenzierten Frühförderung, Schul- und Hochschulausbildung und den Möglichkeiten zum lebenslangen Lernen ist zu einem internationalen Vorbild entwickelt worden. Die Innovationsrate ist hoch, die Pipeline neuer Lösungen ist voll, ständig wird Neues erfunden, niemand bleibt hier stehen. Die Metropole Ruhr ist 2030 ein Hot Spot für die kreative Klasse, ein Anziehungspunkt für Talente aus aller Welt. In dieser Städtelandschaft sind Archipele künstlerischer, wissenschaftlicher und technischer Kreativität, Oasen der Lebensqualität und Cluster der Zukunftsindustrien perfekt miteinander vernetzt. Die Metropole Ruhr ist das Modell für Metropolregionen in aller Welt. Kultur ist in dieser kreativ aufgeladenen Region ein wichtiger Wachstumstreiber. Die Kreativwirtschaft boomt, fördert Innovation in allen Lebensbereichen. Die Metropole Ruhr steht 2030 für Experimentierfreude, in der Musik, im Theater, den bildenden Künsten und wird damit weltweit wahrgenommen. Die Story der Metropole Ruhr weckt Spannung und Interesse, ihre Dachmarkenstrategie wird getragen von einem schlagkräftigen zentralen Regionalmarketing. Ein Team von Städten agiert nach einem gemeinsamen Masterplan.

117 Aus der Presse Neue Wege fürs Revier Mehr Arbeitsplätze, bessere Verkehrswege und viel Kultur. Der Initiativkreis Ruhrgebiet denkt jetzt schon an NRZ, 12. Oktober 2007 Das Revier wird Metropole Welt am Sonntag, 21. Oktober 2007 Achtung Shanghai, London,Tokio! Jetzt will euch das Ruhrgebiet Konkurrenz machen. BILD-Zeitung, 17. Oktober 2007 Aufbruchstimmung im Revier Mit dem Zukunftskongress Ruhr2030 setzt die Wirtschaft ein Zeichen und verleiht der Entwicklung zur Metropolregion neue Dynamik. Handelsblatt, 17. Oktober 2007 Wegweiser in die Weltspitze WAZ, 4. Oktober 2007 Ruhrgebiet soll Modell werden Unternehmen wollen Ausgaben für Forschung verdoppeln. FAZ, 17. Oktober 2007 Vom Kohlenpott zur Metropolregion Initiativkreis Ruhrgebiet bündelt Kraft von 64 Top-Unternehmen und treibt entscheidende Wirtschafts-, Wissenschafts- und Kunstprojekte voran. Süddeutsche Zeitung, 17. Oktober 2007 Kanzlerin lobt das Ruhrgebiet Rheinische Post, 17. Oktober 2007 Visionen für den Pott Focus, 16. Oktober 2007 Wir an der Ruhr sind die Macher Westfalenpost, 17. Oktober 2007

118 Projekte Spitzenmedizin im Ruhrgebiet Metropole Ruhr ist idealer Standort für die Gesundheitswirtschaft Die Metropole Ruhr ist heute eine der bedeutendsten Gesundheitsregionen Europas. Dies ist nicht zuletzt dem Umstand zu verdanken, dass sich der Initiativkreis Ruhrgebiet bereits seit dem Jahr 2002 mit dem Leitprojekt Spitzenmedizin im Ruhrgebiet der Aufgabe widmet, die Metropole Ruhr nach innen und außen als idealen Platz für die Gesundheitswirtschaft weiterzuentwickeln. Heute ist das Medical Valley Ruhr nicht wie vor sechs Jahren eine Vision, sondern Realität das Ergebnis hartnäckiger Arbeit aller Beteiligten. Koordination und Leuchttürme Was mit einer Koordinationsstelle für die medizinischen Leuchtturmprojekte im Jahr 2002 anfing, ist heute Realität. Das Ruhrgebiet ist ein beliebter Zielort für den internationalen Patiententourismus, der gute Ruf der medizinischen Spitzenversorgung im Ruhrgebiet ist weltweit bekannt. Mit zahlreichen Veranstaltungen und Publikationen hat der Initiativkreis Ruhrgebiet das Thema Spitzenmedizin im Ruhrgebiet in den Fokus der nationalen und internationalen Aufmerksamkeit gerückt. Heute ist die medizinische Infrastruktur des Ruhrgebiets einzigartig: Die Metropole Ruhr weist die bundesweit höchste Dichte an niedergelassenen Ärzten und Krankenhäusern auf. Wichtige Forschungseinrichtungen und zahlreiche Universitäten garantieren eine enge Verzahnung von Forschung und Lehre. Innovative Unternehmen aus allen Bereichen der Medizintechnik, der Biotechnologie und zunehmend der Informationstechnologie sind erfolgreich in der Region tätig. Ein Bestseller in dritter Auflage: der Klinik-Führer Rhein-Ruhr.

119 Pionier Klinik-Führer Rhein-Ruhr Einen wichtigen Beitrag zu diesem Ruf leistet auch der Klinik-Führer Rhein-Ruhr, der seit 2004 gemeinsam mit der Boston Consulting Group und dem Initiativkreis Ruhrgebiet veröffentlicht wird. Dieses in einer umfangreichen Befragung von Patienten, Ärzten und Kliniken erstellte Handbuch ist eine wichtige Entscheidungshilfe auf der Suche nach der bestgeeigneten Behandlung. Klinik-Führers Rhein-Ruhr ist für Patienten und Ärzte eine wichtige Orientierungshilfe zur Auswahl des richtigen Krankenhauses. Auch im deutschlandweiten Vergleich mit anderen Publikationen schnitt der Pionier unter den Klinik-Führern (Magazin stern) hervorragend ab. Mit umfassenden Daten und übersichtlich dokumentierten Leistungen der Angebote der einzelnen Krankenhäuser ist er bundesweit einmalig. Transparenz und Wettbewerb Im Rahmen des aktuellen Klinik- Führers 2008/2009 vergab der Initiativkreis in diesem Jahr zum ersten Mal das Emblem Teilnehmendes Krankenhaus. Dieses Emblem dokumentiert, dass sich die jeweilige Klinik der Befragung durch die Redaktion gestellt hat. Mit der Teilnahme am Klinik-Führer Rhein-Ruhr ermöglichen es die Kliniken, dass Patienten und ihre Angehörigen genauso wie einweisende Ärzte einen tieferen Einblick in die Qualität ihrer Arbeit bekommen können. Die aktuelle Auflage des Horst Defren, Cornelia Sack und Prof. Dr. Darko Kröpfl stellen den Klinik-Führer im Huyssenstift vor. Unabhängigkeit und Kompetenz Für die wissenschaftliche Betreuung des Klinik-Führers garantiert das Picker Institut Deutschland, das die Patienten- und Ärztebefragung koordiniert hat. Für die Auswertung der Leistungs- und Strukturdaten der Krankenhäuser zeichnete der Lehrstuhl für Medienmanagement an der Universität Duisburg-Essen verantwortlich. Zudem verlässt sich der Initiativkreis Ruhrgebiet bei der Begleitung des Projekts auf ein Gremium herausragender Mediziner aus der Region. Präsentation des Klinik-Führers für die teilnehmenden Krankenhäuser. Heute lassen sich über 400 Fachabteilungen und 75 Kliniken, das ist jede zweite im Ruhrgebiet, für den Klinik- Führer untersuchen. Der Klinik-Führer Rhein-Ruhr ist der erfolgreiche Beweis dafür, dass die Initiative, den Gesundheitsstandort Ruhrgebiet besser zu vernetzen, auf fruchtbaren Boden gefallen ist.

120 Projekte Dialog mit der Jugend Rekordbeteiligung von Jahr zu Jahr Der Dialog mit der Jugend startete vor zwölf Jahren im Rahmen des Projektfeldes Jugend Technik Zukunft als eine kleine Veranstaltungsreihe. Heute ist der Dialog mit der Jugend nach dem Klavier-Festival Ruhr das dienstälteste Projekt des Initiativkreises Ruhrgebiet und überzeugt von Jahr zu Jahr mit wachsendem Zuspruch und Teilnehmerrekorden. Seit 1996 Jahren stellen sich die Persönlichen Mitglieder des Initiativkreises dem Dialog mit angehenden Abiturienten und geben einen Einblick in ihre tägliche Arbeit. Inzwischen sind die Veranstaltungsangebote zu einem wichtigen und unerlässlichen Kontaktinstrumentarium gewachsen, das sowohl bei den Unternehmen als auch bei Schulen, Lehrern und Schülern auf großes Interesse stößt. Informationen direkt vom Chef Die Möglichkeit, aus erster Hand wirklich wichtiges Managementwissen zu erhalten, wird von vielen Schülern genutzt. Wichtige Informationen zur Berufsorientierung, zur Weiterqualifizierung in Unternehmen und auch für die persönlichen Perspektiven sind gefragt. Die Unter- Für technische Berufe im Stahlbereich begeistert Dr. Ekkehard Schulz Schüler in Duisburg.

121 sich das Format Fallstudie herauskristallisiert. Sie befähigt die Schüler dazu, eine Aufgabe aus dem Unternehmensalltag gemeinsam mit professioneller Hilfe zu lösen und dem Vorstand des Unternehmens zu präsentieren. Fragen sind ausdrücklich erwünscht! nehmen des Initiativkreises profitieren ebenfalls vom Dialog, indem sie potenzielle Nachwuchskräfte frühzeitig kennenlernen können. Im Jahre 2008 wurde die Reihe Dialog mit der Jugend mit 45 Terminen und der Rekordzahl von 3000 teilnehmenden Schülerinnen und Schülern abgeschlossen. Neue Veranstaltungsformate steigern die Nachfrage Mittlerweile gibt es für die Oberstufenschüler der Region drei Gesprächsformate: Der klassische Dialogtermin bietet den Schülern die Chance, mit einem der führenden deutschen Top-Manager in persönlichen Kontakt zu treten und auf Augenhöhe zu diskutieren. Darüber hinaus eröffnet der Praxistermin dezidierte Einblicke ins Unternehmen. Als ein besonderes Highlight für die Schülerinnen und Schüler hat Netzwerk-Projekt mit Zukunft Heute ist der Dialog mit der Jugend unter dem Leitprojekt Zukunft Ruhr2030 ein wichtiger Ausgangspunkt für übergreifende Engagements im Bereich Wirtschaft und Schule. Über ein sorgfältig gepflegtes Netzwerk aus Unternehmen, Institutionen, Ministerien und Bildungsverantwortlichen forciert der Initiativkreis die Zusammenarbeit zwischen Schulen und Unternehmen. Er fördert neue Ideen und begleitet vielversprechende Initiativen. Aus diesen Kontakten entstehen neue Bildungsvorhaben, wie z. B. die Kooperation mit der Wissensfabrik Unternehmen für Deutschland und der Thyssen- Krupp AG und weitere innovative Pilotprojekte, die mit Hilfe der Unternehmen des Initiativkreises im Ruhrgebiet durchgeführt werden. Das Projektfeld Wirtschaft und Schule setzt auf das Engagement und auch auf das Interesse der teilnehmenden Jugendlichen. Beim Dialog mit der Jugend des Initiativkreises Ruhrgebiet bekommt man ohne Wenn und Aber eine Zusage auf den dringenden Wunsch: Ich möchte gerne den Chef sprechen und zwar persönlich! Talk mit dem Chef. Dr. Wulf H. Bernotat ermutigt Schüler zu Engagement im Dialog mit der Jugend.

122 Projekte Ruhr-Gala Die Metropole Ruhr feiert Alle zwei Jahre erlaubt sich das Ruhrgebiet, sich selbst zu feiern. Erstmals aufgelegt wurde die Gala im Jahr 2002 mit der Absicht, wichtige Entscheidungsträger aus Wirtschaft und Politik mit dem Standort Ruhrgebiet vertraut zu machen. Das veränderte Bild des sich wandelnden Ruhrgebiets sollte im In- und Ausland geschärft und die Stärken der Metropole Ruhr sollten herausgestellt werden. Die Ruhr-Gala des Initiativkreises Ruhrgebiet ist seit der ersten Veranstaltung zum wichtigen Datum im gesellschaftlichen Kalender des neuen Ruhrgebiets geworden. 9/11 verhindert Auftaktveranstaltung Die Eliten der globalen Wirtschaft sollten ursprünglich im September 2001 erstmals im Rahmen der Ruhr-Gala und einer gemeinsamen Tour an die Ruhr ins Ruhrgebiet geholt werden. Die Terroranschläge in New York am 11. September 2001 ließen eine festliche Veranstaltung jedoch schlichtweg nicht zu. Sie wurde in den Januar 2002 verschoben. Der Platz für die Ruhr-Gala 2008: die Philharmonie Essen.

123 Premiere mit großem Zuspruch Bei der Premiere der Ruhr-Gala stand ein gelungener Mix aus Informationen, wirtschaftlichen Themen und Kultur auf dem Programm. Fast 400 hochrangige Vertreter aus Politik und Wirtschaft fanden den Weg nach Essen. Der damalige Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen, Wolfgang Clement, sprach das Grußwort. Schon im Rahmen der ersten Ruhr- Gala wurde das Thema Hightech-Medizin an Rhein und Ruhr vorgestellt. Seitdem bilden impulsgebende Vorträge und Filmbeiträge zu den Stärken und dem Potenzial der Metropole Ruhr den Rahmen der Veranstaltungen. dem den offiziellen Rahmen für den Moderatorenwechsel innerhalb des Initiativkreises Ruhrgebiet. In diesem Jahr übergibt Dr. Werner Müller symbolisch den Moderatorenstab an Dr. Wulf H. Bernotat. Im Jahr 2008 findet die Ruhr- Gala erstmals nicht in der Villa Hügel, sondern aus Platzgründen in der Philharmonie Essen statt schließlich beherbergt die Villa Hügel gerade große Teile der Sammlung des Museums Folkwang in zehn großen Räumen und fünf Kabinetten steht nun die Kunst im Mittelpunkt bis der Neubau des Museums im Jahr 2010 fertiggestellt ist. Die neue Metropole erkunden Zum Konzept der Ruhr-Gala gehörte bei den ersten beiden Veranstaltungen zunächst auch das mit den Worten Tour an die Ruhr betitelte Erkundungsprogramm, in dessen Rahmen die Gäste die Meilensteine des Strukturwandels an der Ruhr erlebten: Weltkulturerbe Zollverein, Gasometer Oberhausen, Arena auf Schalke Attraktionen, die das Ruhrgebiet international zum touristischen Reiseziel gemacht haben und als Keimzelle unternehmerischen Wachstums für die Wirtschaft viel mehr sind als nur weiche Standortfaktoren. Heute nutzen viele internationale Gäste der Ruhr-Gala auch ohne offizielles Rahmenprogramm die Zeit, um sich mit der kommenden Kulturhauptstadt vertraut zu machen. Heimat der Ruhr-Gala: die Villa Hügel. Beliebte Tradition in der Philharmonie Essen fortgesetzt Inzwischen ist die Ruhr-Gala längst zur beliebten Tradition geworden. Sie bildet außer- Ruhr-Gala 2006: Dr. Werner Müller und Dr. Jürgen Rüttgers.

124 Projekte ideenbörse- PROGRESS Der Initiativkreis Ruhrgebiet unterstützt Selbstständige Neue Ideen eröffnen Perspektiven, geben Impulse, verändern und schaffen neue Strukturen, Wirtschaftszweige und Arbeitsplätze. Die hervorragende Infrastruktur des Ruhrgebiets mit der dichtesten Hochschullandschaft Europas, seinen kreativen und gut ausgebildeten Menschen bietet große Entwicklungspotenziale, um die Zukunft aktiv zu gestalten. Mit seinem Projekt ideenbörse-progress unterstützt der Initiativkreis Ruhrgebiet schon seit 1998 seinerzeit unter dem damaligen Moderator und Vorstandsvorsitzenden der RWE AG, Dr. Dietmar Kuhnt nachhaltige Existenzgründungen in den Bereichen High Tech und Innovative Dienstleistungen. So fördert er auch die Ansiedlung neuer Unternehmen und die Schaffung von Arbeitsplätzen in der Metropole Ruhr. Weit über staatliche Förderprogramme hinaus bietet der Initiativkreis beim Start in das Unternehmertum eine individuelle Intensivberatung als one-stop-shop mit einem besonderen Fokus auf Gründungsideen aus den Bereichen Biotechnologie, Informationsund Kommunikationstechnologie, Mikrosystemtechnik, Umwelttechnologie, Medizintechnik Gründerberatung vor Ort. Die ideenbörse-progress.

125 und innovative Dienstleistungen. Der Gründerboom zum Ende des vorigen Jahrtausends hat eine Vielzahl von Beratungs- und Förderinstitutionen hervorgebracht. Doch keine Initiative ist so praxisorientiert wie die ideenbörse- PROGRESS. Erfolgreiche Bilanz nach zehn Jahren Die Erfolgsgeschichte der ideenbörse belegt, dass intensive Begleitung durch Profis bei Unternehmensgründern oft zum Durchbruch führt: Seit 1998 wurden rund 400 Existenzgründungen intensiv begleitet, aus denen insgesamt über sichere Arbeitsplätze in existenzfähigen neuen Unternehmen entstanden sind. Schon häufig erhielten Unternehmen, die die Wittener Gründerberater unter ihre Fittiche genommen haben, Preise für Ideen, Businesspläne oder Produkte. Beispielsweise das seit 3 Jahren intensiv betreute Jung-Unternehmen CognoMedic mit Sitz im Dortmunder Technologiepark. Es wurde auf der Learntec 2006 für das Beste Produkt 2006 mit dem D-ELINA-Preis (Deutscher E-Learning- Innovations- und Nachwuchs-Award des Deutschen Netzwerkes der E-Learning-Akteure e. V.) ausgezeichnet bereits der dritte Preis in Folge für das Unternehmen seit Betreuung durch das Team der ideenbörse. Das E-Learning-Produkt Notfall auf der Station ist ein an der alltäglichen Pflegepraxis ausgerichtetes elektronisches Schulungsangebot zum Thema Reanimation für ärztliches Personal und Pflegepersonal in Kliniken. Damit hat das Unternehmen für medizinische Wissensvermittlung die mit Experten aus Personalentwicklung, Hochschulen und Ministerien besetzte Jury überzeugt. Großes Interesse. Informationen der Gründerberatung sind gefragt. Professionelle Begleitung von Anfang an In enger Kooperation mit der Universität Witten-Herdecke begleitet die ideenbörse-pro- GRESS mit einem Expertenteam aus nationalen und internationalen Mitgliedsfirmen des Initiativkreises Ruhrgebiet Menschen mit Mut zur Selbstständigkeit vom ersten Konzept bis zum wettbewerbsfähigen Unternehmen. Voraussetzung für die Intensivbegleitung durch die ideenbörse-progress, die bis zu zwei Jahre lang und ohne Kosten für den Existenzgründer erfolgt, ist ein schlüssiges Unternehmenskonzept, aus dem gemeinsam der Business-Plan entwickelt wird; beginnend mit der Situationsanalyse bis zu den Plandaten für Marketing, Personal und Finanzen sowie deren Realisierung.

126 Projekte Nobelpreisträger im Ruhrgebiet Wissenstransfer und Imageverbesserung Wohl kein Preis auf der ganzen Welt hat die Strahlkraft des Nobelpreises. Im Herbst eines jeden Jahres wird die Bekanntgabe der neuen Preisträger mit Spannung erwartet. Über 18 Jahre lang lud der Initiativkreis Ruhrgebiet Nobelpreisträger in die Region ein. Bereits 1990 besuchte Henry Kissinger als erster Nobelpreisträger das Ruhrgebiet. Ihm folgten jedes Jahr durchschnittlich zwei Nobelpreisträger aus der ganzen Welt. Zwischen Forschung und Weltpolitik Es war von Anfang an das Ziel, einem großen Publikum Einblicke in die wissenschaftliche Forschung genauso wie in die Mechanismen der Weltpolitik zu ermöglichen. Im Mittelpunkt der Reihe stand immer der Versuch, den Dialog mit Wissenschaftlern zu fördern und der Forschungsregion Ruhrgebiet neue Impulse zu geben. Neben den bedeutenden Friedensnobelpreisträgern wie Henry Kissinger, Shimon Peres und Yassir Arafat besuchten auch deutsche Nobelpreisträger gerne das Ruhrgebiet. Als Beispiele seien Prof. Horst Ludwig Störmer (Nobelpreisträger für Physik 1998) oder die erste deutsche Nobelpreisträgerin Prof. Christiane Nüsslein-Volhard (Nobelpreisträgerin für Medizin 1995) genannt. Prof. Zhores Alferov, Nobelpreisträger für Physik, im Gespräch mit Ranga Yogeshwar.

127 Mit dieser Reihe wurde der Ruf des Ruhrgebiets als internationaler Standort für Wissenschaft und Forschung nachhaltig gestärkt. Noch heute gilt Nobelpreisträger im Ruhrgebiet als bundesweit beispielhafte Veranstaltungsreihe für den intensiven Dialog zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit. Prof. Robert Huber, Nobelpreisträger für Chemie, im Gespräch mit Prof. Bruno O. Braun. Prof. Christiane Nüsslein-Volhard, Nobelpreisträgerin für Medizin, trägt sich in das Gästebuch ein. Prof. Zhores Alferov bei seinem Vortrag. Dr. José Ramos-Horta, der Friedensnobelpreisträger von 1996, war im Jahr 2003 zu Gast in Mülheim an der Ruhr.

128 Projekte Weltkulturerbe Zollverein Kathedrale der Industriekultur Am 31. August 2002 wurde der Essener Industriekomplex Zeche und Kokerei Zollverein offiziell zum Weltkulturerbe erklärt. Ein wichtiges Datum und eine wichtige Auszeichnung für die Zukunft des ehemaligen Zechen- und Kokereigeländes. Seit diesem Tag reiht sich Zollverein in die Liste des UNESCO-Welterbes der Menschheit ein, auf der sich so bedeutende Bauwerke wie das Bauhaus-Gebäude in Dessau oder das Taj Mahal finden. Software für ein Denkmal Mit seinem im Jahr 2002 ins Leben gerufenen Leitprojekt Weltkulturerbe Zollverein hatte der Initiativkreis maßgeblichen Anteil daran, dass Zollverein auf den Weg zu einem national und international anerkannten Kompetenzzentrum für Design und Designwirtschaft gebracht wurde. Auf Bestreben des damaligen Moderators Prof. Dr. Hans-Peter Keitel, ehemaliger Vorstandsvorsitzender von HOCHTIEF AG, engagierte sich der Initiativkreis in den Jahren 2003/2004 für Projektschwerpunkte, die die ökonomische Entwicklung des Weltkulturerbes zum Ziel hatten. Weltkulturerbe. Zollverein ist Herausforderung und Verpflichtung.

129 Software für einen Giganten: Business-Plan für Zollverein. Internationale Teams im Wettbewerb. Schöpfen und Gestalten Zollverein als Designstandort Der Initiativkreis Ruhrgebiet war Mitinitiator und, gemeinsam mit den Universitäten Wuppertal und Duisburg-Essen, temporär Gesellschafter der Zollverein School of Management and Design einer europaweit einzigartigen Lehr- und Forschungseinrichtung. Diese Business School vernetzt und verbindet Unternehmensführung und Kreativität in Lehre, Forschung, Weiterbildung und Beratung. Speziell zugeschnittene Master- und Promotionsstudiengänge konfrontieren zum einen Designer mit Fragestellungen des Managements und machen andererseits Entscheider aus der Wirtschaft mit Designprozessen vertraut. Seit 2008 wird die Zollverein School ohne die Unterstützung des Initiativkreises weitergeführt. Die besten Ideen für Zollverein der Business-Plan- Wettbewerb Zudem startete der Initiativkreis im Jahr 2003 einen internationalen Business- Plan-Wettbewerb How to Manage the World Heritage Zollverein. Zur Bewerbung wurden rund Teams von Business Schools, Fachhochschulen und Universitäten aus aller Welt eingeladen. Ziel war es, innovative und schlüssige Konzeptionen zu präsentieren, wie Zollverein zu einem international bedeutenden Anziehungspunkt für Kulturwirtschaft und Design werden kann, der wirtschaftlichen Erfolg und Arbeitsplätze bringt. 59 Teams bewarben sich um die Teilnahme an dem mit US-Dollar dotierten Wettbewerb. Eine hochkarätige Jury, bestehend aus dem damaligen Landesbauminister Dr. Michael Vesper, dem Essener Oberbürgermeister Dr. Wolfgang Reiniger, dem Stararchitekten Rem Koolhaas, Glenn D. Lowry, Direktor des Museum of Modern Art New York, dem Moderator des Initiativkreises Ruhrgebiet Dr. Hans- Peter Keitel sowie Ulrich Hartmann, Aufsichtsratsvorsitzender der E.ON AG und gleichzeitig Schirmherr des Projekts, prämierte die beste Idee. Letztlich wurde der erste Platz zweimal vergeben: Die Teams der Joseph L. Rotman School of Management, Kanada, und der ESADE Business School Barcelona, Spanien, konnten gleichermaßen überzeugen.

130 Projekte Uni-Cup Ruhr Vorbild Oxford vs. Cambridge Der Klassiker des Rudersports weltweit ist bekanntlich das Rennen zwischen den beiden englischen Traditionsuniversitäten Oxford und Cambridge. Seit 1829 rudern auf der Themse in London in jedem Jahr die Mannschaften der beiden renommiertesten britischen Universitäten gegeneinander. Das Boat Race lockt als Sportereignis jedes Jahr eine Viertelmillion Zuschauer an die Ufer der Themse, etwa acht Millionen Briten verfolgen das Spektakel am Fernsehgerät. Aber auch an der Ruhr hat das Rudern eine große Tradition. Der frühere Rektor der Universität Essen, Prof. Dr. Karl Rohe, hatte deshalb die Idee, im Ruhrgebiet die Tradition eines Ruderwettbewerbes zwischen den einzelnen Universitäten nach dem Vorbild des Boat Race zu etablieren. Er selbst hat diese Idee an den Initiativkreis herangetragen, konnte aber dessen Realisierung nicht mehr erleben. Startschuss im Jahr 2001 Das Moderatorenpaar Dr. Jochen Melchior und Dr. Henner Puppel unterstützten den Vorschlag Rohes und sahen in dem Wettbewerb eine gute Möglichkeit, das gewünschte Zusammenwachsen der Universitäten auf diesem Wege weiter zu forcieren. Den ersten Uni-Cup Ruhr Faire Fans. Anfeuerungen gibt es auch für die Mannschaft aus England.

131 Das Blue Boat macht sich warm. Ruderer aus Oxford bereiten sich auf das Rennen vor. gab es am 20. Mai Seitdem findet er alljährlich im Rahmen der großen Regatten in Essen und Duisburg in der Bootsgattung Vierer ohne Steuermann statt. Die Boote aus den Universitäten Duisburg-Essen, Witten-Herdecke, Bochum und Dortmund konkurrieren über die Sprintdistanz von 500 Metern gegeneinander. Bereits ein Jahr nach der erstmaligen Durchführung des Uni-Cups Ruhr konnte der Oxford- Achter als weiterer Gegner für die Ruhr-Unis gewonnen werden. Ein gemeinsamer Achter aus Mitgliedern der Ruhruniversitäten fordert seither in jedem Jahr den Gewinner des legendären Boat Race aus Großbritannien zum Duell heraus. Rennen vor über Zuschauern Der Initiativkreis Ruhrgebiet begleitete das Projekt über fünf Jahre lang mit Trainingszuschüssen und fand die volle Unterstützung der Universitäts-Rektoren. Zum Uni-Cup Ruhr pilgern mittlerweile, auch nach Auslaufen der Förderung des Initiativkreises Ruhrgebiet, jähr- lich fast Studenten. Sportlicher Leiter ist heute Volker Grabow, Ruderweltmeister von 1983 aus dem Ruhrgebiet. Er führt die sportliche Koordination dieses Projektes weiter, das mit viel studentischer Initiative und weiteren Sponsoren fest etabliert werden konnte. Prestige im Spiel Sportlich bewegt sich der Uni-Cup Ruhr auf hohem Niveau. Mit ehemaligen Welt- und Europameistern sowie Mitgliedern der aktuellen Rudernationalmannschaften aus dem Olympiastützpunkt Dortmund sind die Boote der Universitäten Bochum, Dortmund und Duisburg-Essen ein guter Beweis dafür, dass die Hochschullandschaft im Ruhrgebiet reich an Spitzensportlern ist. Während es für die Universitäten Duisburg-Essen, Dortmund und Bochum in erster Linie um das Prestige geht, steht für die Boote der Universität Witten-Herdecke, der kleinsten Universität im Ruhrgebiet, der olympische Gedanke im Vordergrund: Dabei sein ist alles. Die zwei schnellsten Vierer bilden den Achter. Die Ruhr-Vierer bei der Siegerehrung.

132 Projekte Stipendiatenprogramm Exploring the Ruhr Exploring Urban Ecosystems in the Ruhr Region of Germany: Implementation Strategies, mit dieser Arbeit überzeugte die Kanadierin Kirsten Robinson die Jury des Initiativkreises. Sie gewann den Innovationspreis 2001 und durfte ihre Arbeit im Rahmen eines Fachkongresses mit dem Titel Exploring the Ruhr 150 Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik vorstellen. Kirsten Robinson war die erfolgreichste aus weit über 1000 Bewerbern aus der ganzen Welt, die an dem Programm Exploring the Ruhr teilnahmen. Mit Prof. Dr. Klaus R. Kunzmann, Universität Dortmund, und Prof. Dr. Bernhard Butzin, Ruhr-Universität Bochum, koordinierten zwei erfahrene Wissenschaftler das ambitionierte Programm, an dem insgesamt 16 Spitzen-Nachwuchsforscher aus der ganzen Welt teilnahmen. Dr. Henner Puppel und Dr. Jochen Melchior begrüßen internationale Stipendiaten des Programms Exploring the Ruhr.

133 Johanna von Bennigsen-Foerder begrüßt die Chinesin Jing Tian, die am weitesten gereiste Stipendiatin des Initiativkreises Ruhrgebiet. Exploring the Ruhr war das Nachfolgeprojekt des 1999 in der Ära von Dr. Dietmar Kuhnt und Dr. h.c. Erich Schumann ins Leben gerufenen Leitprojekts Strukturwandel im internationalen Vergleich. Während im Strukturwandel- Projekt Studierende aus dem Ruhrgebiet die ganze Welt bereisten, so war die Absicht des Exploring -Projektes, ausländische Studierende zu gewinnen, sich aus ihrer Perspektive mit den Problemen des Ruhrgebiets auseinanderzusetzen. Im Oktober 2000 startete das Projekt. Zwei Drittel ihres Aufenthaltes verbrachten die Studenten an den Partner-Universitäten in Dortmund, Bochum, Essen, Duisburg und Witten- Herdecke. Hinzu kamen drei Monate Praxisauf- enthalt in den Mitgliedsunternehmen des Initiativkreises. Ein besonderes Privileg genoss die Chinesin Jing Tian. Ihr Aufenthalt wurde durch eine gemeinsame Patenschaft von Traudl Herrhausen und Johanna von Bennigsen-Foerder ermöglicht. Der Zugang zu den Stipendien erfolgt allein auf fachliche Überlegungen hin: Kreativität und Engagement, Teamgeist und Flexibilität waren neben hervorragenden fachlichen Leistungen die wichtigsten Zugangsvoraussetzungen. Sprachkenntnisse spielten eine untergeordnete Rolle. Mit Stipendiaten aus China, Brasilien, Türkei, Frankreich, Großbritannien, Italien, Norwegen, Moldawien, der Slowakei, Polen, Kanada und Sambia war Exploring the Ruhr sicherlich das internationalste aller Initiativkreis-Programme für Studierende.

134 Projekte Kultur durch Wandel Wandel durch Kultur Der Initiativkreis Ruhrgebiet unterstützt das Projekt Kulturhauptstadt RUHR.2010 Der Titelgewinn ist eine großartige Chance für das Ruhrgebiet und seine Menschen. Schon allein die Bewerbung hat einer ganzen Region zu neuem Selbstbewusstsein verholfen. Der Titel Kulturhauptstadt Europas bietet die Möglichkeit, Deutschland und Europa ein neues Bild vom Ruhrgebiet zu zeigen, freute sich Dr. Werner Müller, Moderator des Initiativkreises Ruhrgebiet, nachdem am 11. April 2004 in Brüssel das Ruhrgebiet als Sieger des Wettbewerbs ausgerufen wurde. Knapp drei Jahre hat das Rennen um den begehrten Titel Kulturhauptstadt 2010 gedauert. Offiziell wurde die Entscheidung der Jury im November 2006 vom EU-Rat noch bestätigt. Dass sich das Ruhrgebiet im aufwendigen Bewerbungsverfahren so erfolgreich präsentierte, war auch vielen spektakulären Aktionen und Projekten der Mitglieder des Initiativkreises Ruhrgebiet zu verdanken. Die ehema- Otmar Alt hat ein Herz für das Ruhrgebiet.

135 lige RAG (heute Evonik) zum Beispiel verhüllte ihre Konzernzentrale mit einer überdimensionalen Liebeserklärung: dem Quadratmeter großen Gemälde I love Ruhrgebiet von Otmar Alt. Unternehmen unterstützen die Kulturhauptstadt Wandel durch Kultur Kultur durch Wandel lautete das Motto der Bewerbung. Die Stadt Essen trat stellvertretend für das gesamte Ruhrgebiet an. Das erklärte Ziel: Die Region, die viele immer noch allein mit Stahl und Kohle in Verbindung bringen, europaweit als Kulturmetropole bekannt zu machen. Das sächsische Görlitz wiederum präsentierte sich zusammen mit dem Über 3000 Testimonials für RUHR.2010: Die RAG-Zentrale (heute polnischen Zgorzelec als Modellfall Evonik) mit neuer Fassade. für ein zusammenwachsendes Europa. In der RUHR.2010 GmbH ist der Initiativkreis Ruhrgebiet Gesellschafter und stellt mit seinem Moderator auch den Aufsichtsratsvorsitzenden. Dr. Wulf H. Bernotat hat diese Aufgabe am 1. Juli 2008 von Dr. Werner Müller übernommen. 8,5 Mio. Euro haben die Unternehmen des Initiativkreises zugesagt, um die Kulturhauptstadt zu einem Erfolg in der Region werden zu lassen. Der Vorsitzende der Geschäftsführung des Initiativkreises Ruhrgebiet, Peter Lampe, ist ebenfalls im Aufsichtsrat und Arbeitsausschuss vertreten. Dr. h.c. Fritz Pleitgen vor der Vollversammlung des Initiativkreises Ruhrgebiet. Seit 1985 wird jährlich eine europäische Kulturhauptstadt benannt. Jedes Jahr erhält eine andere Stadt den Titel, um ihren kulturellen Reichtum und markante Merkmale der Region vorzustellen. Im Jahr 2010 geht die Auszeichnung turnusgemäß an eine deutsche Stadt. Vor zwei Jahren beschloss das Europäische Parlament, ab 2009 die neuen EU-Länder mit einzubeziehen. Deshalb ist 2010 auch das ungarische Pécs europäische Kulturhauptstadt. Dritte europäische Kulturhauptstadt wird das türkische Istanbul als Vertreter eines Nicht-EU-Landes.

136 Projekte Eine unendliche Erfolgsgeschichte Das Klavier-Festival Ruhr beflügelt seit 20 Jahren das Ruhrgebiet Die Schirmherren des Klavier-Festivals Ruhr 1989 Dr. Wolfgang Röller 1990 Edzard Reuter 1991 Dr. Mark Wössner 1992 Dr. Heinz Kriwet 1993 Klaus Piltz 1994 Ulrich Hartmann 1995 Ulrich Hartmann 1996 Dr. Dietmar Kuhnt 1997 Dr. Gerhard Cromme 1998 Dr. h.c. Erich Schumann 1999 Dr. Jochen Melchior 2000 Dr. Henner Puppel 2001 Dr. Ekkehard Schulz 2002 Karl Starzacher 2003 Prof. Engelbert Heitkamp 2004 Harry Roels 2005 Dr. Werner Müller 2006 Dr. Dieter Heuskel 2007 Dr. Wulf H. Bernotat 2008 Dr. Thomas A. Lange Der rote Flügel in den Innenstädten, das Tastenlogo auf den Konzernzentralen oder die proppenvollen Konzertsäle an lauen Abenden gehören mittlerweile genauso zum Sommer an der Ruhr wie der gemeinsame Familienausflug ins Herner Freibad, in die Essener Gruga oder an den Dortmunder Hengsteysee. Das Klavier- Festival Ruhr ist längst zum Markenzeichen der Kultur-Metropole Ruhr geworden. Nach innen wie nach außen. Im Sommer sind Lang Langs Tastenkünste in der Philharmonie Essen, in den Betriebskantinen der Ruhr-Konzerne ebenso selbstverständlich Gesprächsstoff wie Gerald Asamoahs Dribblings oder Borussias neuer Trainer. Kein Wunder bei Zuschauerzahlen, die an die Dauerkartenrekorde von Schalke und Dortmund erinnern. Rund Menschen sind nun schon seit Jahren zu Gast in den Spielstätten an der Ruhr allein im Jubiläumsjahr Eine unendliche Erfolgsgeschichte befand die WAZ zum Ende des Festivals Das Markenzeichen des Klavier-Festivals Ruhr: der rote Flügel.

137 Alfred Brendel, Preisträger des Klavier-Festivals Ruhr 2004, bei seinem Abschiedskonzert Der Initiativkreis als Auslöser Das erfolgreiche Pianisten-Treffen verdankt sein Bestehen von Anfang an dem Initiativkreis Ruhrgebiet, denn schon in seinem Gründungsjahr machte der Initiativkreis aus dem lokal verankerten Bochumer Klaviersommer ein Festival, das sich nach und nach im Revier ausbreitete. Ursprünglich hatte Jan Thürmer, Urenkel des Klavierbauers Ferdinand Thürmer, 1984 zum 150-jährigen Bestehen seiner Pianofortefabrik diesen Bochumer Klaviersommer ins Leben gerufen. Und mit dem im Sommer 1988 eingeweihten Thürmer-Saal stand in Bochum ein Kammermusiksaal zur Verfügung, in dem zu Beginn ein Großteil der Konzerte stattfand. Mit der Finanzkraft der wichtigsten Ruhrgebiets-Firmen im Rücken konnte Thürmer nun unter dem Titel Klavier-Festival Ruhr weit großzügiger planen: 1991 gab es bereits 62 Konzerte in elf Städten mit klangvollen Namen von Ashkenazy bis Zacharias und bald schon einen mehrjährigen Chopin-Zyklus mit Joachim Kaiser. Künstlerische Konsequenz Als Franz Xaver Ohnesorg 1996 die Künstlerische Leitung übernahm, bekam das Festival einen entscheidenden Schub. Der Gründungs- Intendant der Kölner Philharmonie erkannte sofort das enorme Potenzial der Region. Er setzte von Anfang an auf eine klare, konsequent über mehrere Jahre hin angelegte künstlerische Programm-Linie und auf einen gekonnten Mix zwischen großen Namen und neuen Talenten und auf die kreative Nutzung besonderer Spielstätten. Mit Erfolg: Es gibt inzwischen kein anderes Festival, bei dem sich die pianistische Weltelite so regelmäßig die Klinke in die Hand gibt, das so viele und vor allem so viele verschiedene Spielstätten aufweist wie dieses. Stetiges Wachstum Das Klavier-Festival Ruhr ist stetig weiter gewachsen im Jahr 2008 gab es 77 Veranstaltungen auf 28 Podien in 15 Städten. Und die Künstler folgen Ohnesorgs Einladung immer wieder gerne: Im Laufe der Jahre gaben beispielsweise Pierre-Laurent Aimard 10, Martha Argerich 10, Daniel Barenboim 15 und Rudolf Buchbinder 15 Konzerte. Vor allem aber ist es dem Intendanten ein Anliegen, junge Pianisten zu fördern. Und so gehört es längst zur Kernidee des Festivals, jedes Jahr neue interessante Pianisten ins Ruhrgebiet einzuladen, sodass der Anteil der Debütanten oft bei bis zu 50 Prozent liegt. Dazu zählen einerseits junge Preisträger internationaler Wettbewerbe, die in der Reihe Die Besten der Besten vorgestellt werden. Andererseits aber auch Stipendiaten, die von den Preisträgern des Festivals vorgeschlagen werden und im darauffolgenden Jahr ihr Festival-Debüt geben können wurde erstmals der Preis des Klavier-Festivals Ruhr an herausragende Musiker, die dem Festival eng verbunden sind, verliehen (siehe Seite 149). Unter den Preisträgern findet sich auch Dmitri Bashkirov, der als Klavierpädagoge einen geradezu legendären Ruf genießt. So ist es kein Zufall, dass er bisher der einzige Pianist ist, der in der Reihe Große Klavierschulen der Gegenwart gleich zweimal eine Auswahl seiner Schüler beim Klavier-Festival Ruhr präsentieren konnte: 1998, zum Auftakt der Serie, und 2006, zu seinem 75. Geburtstag, erneut folgte der russischen Schule Bashkirovs die amerikanische Leon Fleishers, dem das Festival 2008 zum 80. Geburtstag gratulierte. Weiterhin waren die berühmte italienische Accademia Pianistica di Imola, drei Generationen der französischen Klavierschule vertreten durch Yvonne Loriod, Dominique Merlet und Pierre-Laurent Aimard, Gary Graffman und seine Studenten vom Curtis Institute ebenso wie die Wiener Klavierschule repräsentiert von Oleg Maisenberg, Stephan Vladar und Paul Gulda zu erleben stell-

138 Projekte Daniel Barenboim und Lang Lang bei ihrem gemeinsamen Auftritt 2008 in Essen. te der Liedpianist Irwin Gage einige seiner Meisterschüler vor porträtierte das Festival erneut eine russische Schule: nämlich die von Alexei Lubimov. Lubimov hat parallel auch die Serie der Internationalen Meisterkurse des Klavier-Festivals Ruhr fortgesetzt. Foren für Musikhochschulen Von Adam Harasiewicz und Russell Sherman bis zu Alexander Lonquich, Robert Levin und Herbert Henck haben viele bedeutende Pianisten im Ruhrgebiet ihr Wissen vermittelt. Es ist dem Festivalleiter wichtig, erfolgversprechende Foren für die Musikhochschulen des Landes NRW zu schaffen, beispielsweise bei der alljährlichen Extraschicht, der Nacht der Industriekultur, zu der Studierende aktueller Meisterklassen der Musikhochschulen in Düsseldorf, Essen, Köln und Münster eingeladen werden. Vielfältiges Angebot, klare Strukturen Dem Klavier-Festival Ruhr dienen und dienten immer wieder Geburts- und Gedenktage als Anlass, sich dem Klavieroeuvre eines einzelnen Komponisten gezielt zu widmen. Zahlreiche Komponisten-Schwerpunkte widmeten sich unter anderem Karlheinz Stockhausen (1996 und 2008), Maurizio Kagel (1997), Conlon Nancarrow und Wolfgang Rihm (1997, 2007), Wilhelm Killmayer (2002), York Höller (1997, 2005), Pierre Boulez (2005), Morton Feldman (2001 und 2002) und Hans Werner Henze (2001 und 2006), den amerikanischen Komponisten Earl Brown, John Cage, Philip Glass, Steve Reich und Terry Riley (2002), russischen Avantgardisten (2003) und zu Beginn des dreijährigen Mozart-Zyklus jungen österreichischen Komponisten (2004). Hinzu kamen zahlreiche Uraufführungen, zumeist von Werken, die das Klavier-Festival selbst bei Komponisten in Auftrag gegeben hatte (siehe Seite 146). Diese Aufzählungen zeigen, dass beim Klavier-Festival Ruhr generations- und stilübergreifend die ganze Bandbreite moderner Klaviermusik eine Heimat gefunden hat. Länder, Geburtstage und pianistische Themen Die Schwerpunkte: Neben Geburts- und Gedenktagen wie im Jahre 1997, als man gleichzeitig Johannes Brahms, Franz Schubert und Felix Mendelssohn Bartholdy hochleben ließ schuf Franz Xaver Ohnesorg auch Strukturen durch Länderschwerpunkte, indem er die Pianisten und das Repertoire beispielsweise der USA (2002), Russlands (2003) und zu Beginn eines dreijährigen Mozart-Zyklus Österreichs (2004) in den Mittelpunkt einer Jahresplanung stellte. Im Jahr 2005 war das Schwerpunktthema zusätzlich dem höchst pianistischen Thema der Transkriptionen und Paraphrasen gewidmet, woran das Festival 2006 mit dem kaum

139 weniger pianistischen Schwerpunkt Variationen anknüpfen konnte, was wiederum gut zum intensiv gefeierten Mozart-Jahr passte schließlich widmete sich das Festival dem Oeuvre Ludwig van Beethovens dem Erben Mozarts. Im olympischen Jahr 2008 stand China als Länderschwerpunkt auf dem Plan und als Fortführung der Mozart-Beethoven-Linie Franz Schubert. Kammermusik mit Klavier Das Klavier ist ein fantastisches Instrument für alle möglichen Arten der Kammermusik. Im Repertoire des Klavier-Festivals Ruhr besitzt sie einen hohen Stellenwert. So widmete sich das Festival beispielsweise im Rahmen des Mozart- Schwerpunkts den sogenannten Wunderkind- Sonaten, die der Salzburger Geiger Benjamin Schmid zusammen mit Ariane Haering den damit korrespondierenden späteren Werken derselben Gattung gegenüberstellte. Severin von Eckardstein widmete sich 2006 drei Mozart-Klavierkonzerten in der Kammermusik- Fassung von Johann Nepomuk Hummel, ein Projekt, mit dem das Festival eingeladen von RWE auf eine umfangreiche Osteuropa-Tournee gehen konnte. Und 2008 verabschiedete sich das legendäre Alban Berg Quartett mit einer denkwürdigen Aufführung der Schubert - schen Forelle mit Lisa Leonskaja. Tan Dun: Sein Klavierkonzert The Fire erlebte 2008 mit Lang Lang seine europäische Erstaufführung. Raritäten und Entdeckungen Die höchst selten zu hörenden drei großen spätromantischen sinfonischen Klavierkonzerte von Max Reger, Hans Pfitzner und von Ferruccio Busoni erklangen bewusst während der drei letzten Festivals des 20. Jahrhunderts. Zum 50. Todestag von Wilhelm Furtwängler im Jahr 2004 spielte Gerhard Oppitz zusammen mit den Essener Philharmonikern dessen mehr als einstündiges Klavierkonzert. Selten zu erlebende Klavierkonzerte des 20. Jahrhunderts standen auch im Jahr 2005 auf dem Programm, als das WDR Sinfonieorchester Köln mit Katia und Marielle Labèque Toro Takemitsus Quotation of Dream für zwei Klaviere und Orchester und Witold Lutosawskis Variationen über ein Thema von Paganini in der Transkription für zwei Klaviere und Orchester aufführte. Im gleichen Jahr erklang Paul Hindemiths erst spät Ayami Ikeba und Anne-Sophie Mutter begeisterten 2007 mit einem Mozart-Programm. Gabriela Montero brachte 2008 Essens Philharmonie zum Singen.

140 Projekte Keith Jarrett, Gary Peacock und Jack DeJohnette 2007 in der Philharmonie Essen. Das Education-Programm des Klavier-Festivals Seit Ohnesorgs Berufung zum Geschäftsführer des Initiativkreises und damit zum Intendanten des Festivals ist ein umfangreiches Education-Programm integraler Teil des Klavier-Festivals Ruhr. Ziel dieses modellhaften Bildungsprogramms ist es, die Chancen des Festivals zu nutzen, Menschen unterschiedlichen Alters und verschiedener sozialer und kultureller Herkunft zu einer aktiven Auseinandersetzung mit den Künsten anzuregen und sie auf diese Weise nachhaltig für klassientdecktes Klavierkonzert für die linke Hand bei seiner westdeutschen Erstaufführung wirkte das WDR Sinfonieorchester bei der europäischen Erstaufführung von Tan Duns neuem Klavierkonzert mit. Die Ruhr swingt bei der JazzLine des Festivals Dass die JazzLine des Festivals eine besondere Bedeutung besitzt, zeigt sich unter anderem daran, dass der Top-Trompeter Till Brönner bereits zum zweiten Mal die Gelegenheit hatte, beim Abschlusskonzert des Festivals seine piano friends vorzustellen nach Don Grusin, Larry Goldings und dem Senkrechtstarter Michael Wollny 2006 waren dies 2008 Dado Moroni, Olaf Polziehn und Leszek Mozdzer. Darüber hinaus trifft sich beim Klavier-Festival Ruhr regelmäßig alles, was im Piano Jazz Rang und Namen hat. In 2007 gelang es der Festival-Intendanz zudem, Keith Jarrett, der nur noch äußerst selten auftritt, mit seinem Trio für seine Premiere im Ruhrgebiet zu gewinnen wurde Paul Kuhn zu seinem 80. Geburtstag geehrt bei einer Jazznight mit drei jungen deutschen Jazzpianisten. Monty Alexander begeisterte das Publikum 2008 in der Gebläsehalle Hattingen.

141 Richard McNicol beim Discovery-Projekt Mechanische Musik. sche Musik und die Welt des Klaviers zu begeistern. Mit dem englischen Musiker und Pädagogen Richard McNicol konnte Franz Xaver Ohnesorg dafür einen der international wichtigsten Musikvermittler für das Ruhrgebiet gewinnen. Durch die enge Zusammenarbeit mit renommierten Festival-Pianisten sowie über die nachhaltige Kooperation mit Kultur- und Bildungseinrichtungen aus dem gesamten Ruhrgebiet kann das Education- Programm des Klavier-Festivals Ruhr bereits zwei Jahre nach seiner Gründung eine erstaunliche Erfolgsbilanz vorweisen. Die große Vielfalt und das innovative Potenzial des Bildungsprogramms zeigen sich in den drei Arbeitsfeldern: Abenteuer Klavier Little Piano School, Begegnungen Encounters und Entdeckungen Discovery Projects. Little Piano School Dass das Klavier für Kleinkinder nicht nur ein faszinierendes Spielzeug sein kann, sondern sich in geradezu idealer Weise dazu eignet, sie in die Welt der Musik einzuführen, beweist die Little Piano School des Klavier-Festivals Ruhr. In diesem äußerst erfolgreichen Modellprojekt im Bereich der frühkindlichen Bildung, das auf der gleichnamigen Methode der renommierten italienischen Klavierpädagogin Kim Monika Wright basiert, werden Kinder im Alter von 18 Monaten bis 6 Jahren auf spielerische Weise an die Musik und das Klavierspiel herangeführt. In Kleingruppen entdecken sie mit dem Klavier Jedes kleine Kind liebt Musik. Es hängt von uns Erwachsenen ab, ob wir in der Lage sind, den Kindern die Musik, die von Geburt an in ihnen steckt, zu zeigen und ihre Liebe zur Musik zu erhalten. (Kim Monika Wright) nicht nur ein faszinierendes Musikinstrument, sondern entwickeln auch soziale und persönliche Fähigkeiten, die ihnen auf ihrem weiteren Lebensweg von Nutzen sein können. Im Mai 2006 hat das Klavier-Festival die Little Piano School in Zusammenarbeit mit der Folkwang Hochschule und der Folkwang Musikschule ins Ruhrgebiet geholt. Nach intensiver Vorbereitung durch Kim Monika Wright begannen Studierende der Folkwang Hochschule im Oktober 2006 ihre Unterrichtstätigkeit mit drei Kleingruppen an der Folkwang Musikschule. Seitdem ist die Little Piano School kontinuierlich weiterentwickelt und erweitert worden. Nach zweijähriger Laufzeit erhalten bereits mehr als 60 Kinder in zwölf Gruppen zweimal in der Woche Unterricht. Encounters Kinder und Jugendliche im Austausch mit großen Pianisten das ist die Idee der Reihe Encounters. Welche kreativen Energien die Zusammenarbeit mit bedeutenden Pianisten bei Kindern und Jugendlichen freisetzt, zeigt sich hier auf eindrucksvolle Weise. In persönlichen Begegnungen erleben Klavierschüler, aber auch deren Instrumentallehrer, große Festival-Künstler aus unmittelbarer Nähe und erhalten von ihnen nicht nur für ihr Klavierspiel wichtige Impulse.

142 Projekte Kinder wirklich gut zu unterrichten, ist die wertvollste Begabung, die es gibt. Beim Instrumentalunterricht wie beim Training eines begabten jungen Sportlers geht es um dieselbe Balance: Wie steigert man sich immer mehr und hat gleichzeitig Spaß dabei? (Emanuel Ax) Discovery-Projekte Seit dem erfolgreichen Start der Reihe im Frühjahr 2007 haben sich rund 700 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene aus verschiedenen Städten des Ruhrgebiets in neun großangelegten Discovery-Projekten in ganz unterschiedlichen Kunstformen selbst schöpferisch betätigt. Im Zentrum der Discovery-Projekte, die z. B. während des Klavier-Festivals Ruhr 2007 präsentiert wurden, stand Musik von Camille Saint-Saëns, George Crumb, George Benjamin und den Beatles. Darüber hinaus führte der Initiativkreis Ruhrgebiet im Herbst 2007 in Zusammenarbeit mit den Bochumer Symphonikern und dem MELEZ-Festival ein exemplarisches Education-Projekt zu Igor Strawinskys Petruschka durch. Dabei wurde das Projekt im Rahmen eines interkulturellen Jahrmarktfestes in der Bochumer Jahrhunderthalle vor mehr als begeisterten Zuschauern präsentiert. Zum 20-jährigen Festival-Jubiläum hat das Education-Programm des Klavier-Festivals seine Aktivitäten in allen Arbeitsfeldern auf höchst erfolgreiche Weise deutlich erweitert. Ziel dabei war es, bereits bestehende Kooperationen mit Künstlern, Kultureinrichtungen, Schulen und Hochschulen auf nachhaltige Weise zu vertiefen, neue Partner zu gewinnen und mit den teilnehmenden Kindern und Jugendlichen sowie ihren Lehrern noch intensiver zusammenzuar- Auszubildende des Friedrich-Albert-Lange-Berufskollegs mit ihrer Klangskulptur beim Mechanik- Projekt im Wilhelm Lehmbruck Museum Duisburg. beiten. Durch die Wahl von übergeordneten Themen und die Veranstaltung von Lehrerworkshops konnten die Discovery-Projekte auf noch wirksamere Weise in den Schulalltag integriert werden. So setzten sich beispielsweise die Teilnehmer des Projekts Vogelstimmen anlässlich des 100. Geburtstags des französischen Komponisten Olivier Messiaen nicht nur musikalisch und künstlerisch mit der Musik des passionierten Vogelliebhabers auseinander, sondern behandelten das Thema Vögel zugleich auch im Biologie- und Kunstunterricht sowie in ornithologischen Führungen. In einem umfangreichen Projekt zum Thema Kunst, Musik und Maschinen haben u. a. Auszubildende der Fachrichtung Metallbau des Duisburger Friedrich- Albert-Lange-Berufskollegs, angeregt von den Maschinen-Skulpturen Jean Tinguelys, aus Alteisen eine großformatige kinetische Klangskulptur gebaut und im Zuge dieses Prozesses auch die Stahlproduktion bei ThyssenKrupp Steel kennengelernt. Schließlich haben sich Oberstufenschüler in einem interdisziplinären Projekt zum Thema Etüden mit der Musik von György Ligeti und der Thematik des Übens nicht nur musikalisch und tänzerisch beschäftigt, sondern Vorgänge des sensomotorischen Lernens und der Bewegungssteuerung auch mit einem renommierten Neurowissenschaftler erörtert. Nach zum Teil mehrmonatiger Workshop-Arbeit präsentierten die Teilnehmer die Ergebnisse ihrer Arbeit während des Klavier-Festivals Ruhr 2008 vor mehr als begeisterten Zuhörern.

143 Till Brönner und seine piano friends im Finale des Klavier-Festivals Ruhr Klavier-Festival Ruhr digital für Musikfreunde in aller Welt und für zu Hause Eine ganz neue Qualität der Nachhaltigkeit erarbeitete sich das Festival mit der überwiegend aus Konzertmitschnitten bestehenden EDITION KLAVIER-FESTIVAL RUHR. Seit 1997 brachte das Klavier-Festival Ruhr pro Jahr eine Dokumentations-CD heraus. Dank der Unterstützung der NATIONAL-BANK kann das Klavier-Festival seit 2006 zudem pro Jahr in Boxen mindestens sechs CDs veröffentlichen, sodass in der Zwischenzeit eine Größenordnung von zwölf bis fünfzehn neuen CDs pro Jahr erreicht wurde. Im Jubiläumsjahr liegen bereits 12 Boxen vor, in denen insgesamt 50 CDs mit Sonderausgaben enthalten sind ein Meilenstein auch bei der Förderung der young professionals. Langjährige Kooperation Wenn es um die Außendarstellung des Festivals geht, darf natürlich die langjährige Kooperation mit dem WDR Hörfunk nicht vergessen werden. Jeweils über zehn Konzerte der Festivals 2007 und 2008 wurden beispielsweise aufgezeichnet und auf WDR 3 gesendet kam erstmals der DLF hinzu. Eine weitere Kooperation mit der Firma EURO- ARTS führte dazu, dass das Klavier-Festival Ruhr nun auch zunehmend in Bild und Ton präsentiert wird: Vier DVD-Produktionen entstanden während des Festivals Zum einen wurden die Klavierkonzerte Ludwig van Beethovens in der Interpretation Daniel Baren- boims und der Staatskapelle Berlin in der Jahrhunderthalle Bochum live aufgezeichnet, eine Einspielung, die den internationalen Rang, den sich das Klavier-Festival Ruhr auch auf diesem Feld erarbeitet hat, exemplarisch verdeutlicht. Zum anderen hat der gefeierte Filmemacher Jan Schmidt-Garre an der Ruhr drei einfühlsame Porträts der Pianisten Boris Berezowski, Roland Pöntinen und Marc-André Hamelin gedreht. Und nicht zuletzt brachte allein die Erstausstrahlung der europäischen Premiere des neuen Klavierkonzerts von Tan Dun mit Lang Lang auf 3sat eine Einschaltquote von Zuschauern. Rekorde in Zahlen In den letzten dreizehn Jahren haben über Menschen das Klavier-Festival Ruhr besucht, davon allein in den Jahren 2005 bis Der Ticket-Umsatz hat sich seit der Berufung von Franz Xaver Ohnesorg zum Geschäftsführer des Initiativkreises im Jahr 2005 mehr als verdoppeln lassen, das Sponsoring des vollständig privat finanzierten Festivals gar verdreifachen. Erfolgszahlen, die zeigen, dass das Festival nicht nur künstlerisch, sondern auch wirtschaftlich auf einem bis dato kaum vorstellbaren Erfolgsweg ist, der seit 2007 übrigens auch von einem Förderverein unterstützt wird. Heute kann man mit Fug und Recht feststellen: Das Klavier-Festival ist da, wo es die Initiatoren haben wollten ganz vorne an der Weltspitze! Glück auf!

144 Projekte Anhang Klavier-Festival Ruhr: Fakten im Überblick Edition Klavier-Festival Ruhr CD-Veröffentlichungen (bis Dezember 2008) Volume 1-8 / 10 CDs NATIONAL-BANK COLLECTION I Almanach Aufnahmen 55 Pianisten 41 Komponisten Boris Bloch, Tzimon Barto, Gianluca Cascioli, Cristiana Pegoraro, Michael Ponti u. a. Volume 9 / 3 CDs»Transkriptionen & Paraphrasen«Live-Mitschnitte von Konzerten des Klavier-Festivals Ruhr A. & J. Paratore, Nikolai Tokarev, Irina Puryshinskaja, Anika Vavic, Tamara Stefanovich u. a. Volume 10 / 2 CDs Wolfgang Amadeus Mozart/Alexander Zemlinsky: Die Zauberflöte für 20 Finger (für Klavier 4-händig eingerichtet) Maki Namekawa & Dennis Russell Davies, Klavier Volume 11 / 5 CDs NATIONAL-BANK COLLECTION II Portraits Aufnahmen 2005/ Portraits von den Nachwuchspianisten Kirill Gerstein, Benjamin Hochman, Chu-Fang Huang, Tim Horton, Tamara Stefanovich und Nikolai Tokarev, sowie ein Mitschnitt vom Konzert des großen Klavier-Pädagogen Claude Frank Volume 12 / 3 CDs Franz Schubert: Die Schöne Müllerin/Winterreise/Schwanengesang Bernhard Berchtold und Irina Puryshinskaja Volume 13 / 2 CDs Portraits: Severin von Eckardstein ermöglicht von RWE Severin von Eckardstein (Klavier), Andrea Lieberknecht (Flöte), Andrej Bielow (Violine), Nicolas Altstaedt (Violoncello) Werke von Wolfgang Amadeus Mozart, Franz Schubert, Maurice Ravel und Sergej Prokofjew Volume 14 / 3 CDs Variationen Ur- und Erstaufführungen Live-Mitschnitte vom Klavier-Festival Ruhr 2006 Giuseppe Andaloro, Elena Bashkirova, Till Fellner, Robert Levin, Peter Serkin, Nikolai Tokarev, Lars Vogt u. a. Volume 15 / 6 CDs NATIONAL-BANK COLLECTION III Portraits Aufnahmen 2006/ Portrait-CDs mit den Nachwuchspianisten David Fray, Herbert Schuch, Vladimir Kharin, Christian Chamorel. David Kadouch und Denis Kojoukhine, sowie eine CD mit Ausschnitten aus den Mozart-Lectures mit Robert Levin Volume 16 / 2 CDs Ludwig van Beethoven/Alexander Zemlinsky: Fidelio für 20 Finger (für Klavier 4-händig eingerichtet) Maki Namekawa & Dennis Russell Davies, Klavier, sowie mit Waltraud Meier und Kurt Moll als Sprecher Volume 17 / 3 CDs Beethoven und & Neue Klaviermusik Mitschnitte vom Klavier-Festival Ruhr 2007 Ben J. Kim, Sun-Wook Kim, Alexander Lonquich, Roland Pöntinen, Olga Scheps, Tamara Stefanovich, Irina Zahharenkova, Christoph Prégardien & Siegfried Mauser, Maki Namekawa & Dennis Russell Davies, Yaara Tal & Andreas Groethuysen

145 Volume 18 / 2 CDs Das Klavier-Festival Ruhr 2007 in der neuen Mercatorhalle Duisburg ermöglicht von Haniel Herbert Schuch, Marc-André Hamelin, Chorakademie am Konzerthaus Dortmund, Duisburger Philharmoniker, Bochumer Symphoniker, Jonathan Darlington, Steven Sloane, Alexander Lonquich Werke von Ludwig van Beethoven, Franz Liszt und Camille Saint-Saëns Volume 19 / 9 CDs NATIONAL-BANK COLLECTION IV Portraits III Aufnahmen 2007/2008, 9 Portrait-CDs von Ya-Fei Chuang, Alice Sara Ott, Gwilym Simcock, Christopher Tainton, Mirjana Rajic, David Kadouch, Francesco Piemontesi und Ben J. Kim, sowie von den Abschiedskonzerten für Irwin Gage Volume 20 / 3 CDs Schubert & Neue Klaviermusik Mitschnitte vom Klavier-Festival Ruhr 2008 (erscheint im Herbst 2008) DVDs vom Klavier-Festival Ruhr Daniel Barenboim (Klavier und Leitung) und die Staatskapelle Berlin ermöglicht von der NATIONAL-BANK und RWE Ludwig van Beethoven: Klavierkonzerte 1-5 Boris Berezovsky: Change of Plans Werke von van Beethoven (Diabelli Variationen), Medtner, Llywelyn, Godowsky und Liadov Roland Pöntinen: Listening to Yourself Werke von Couperin, Rameau, Busoni, Saariaho, Chopin, Albéniz, Rachmaninov und Ravel Marc-André Hamelin: Porträt Concert Interview Werke von Haydn, Chopin, Debussy, Hamelin und Gershwin Aus der Presse Schwarz-weißes Paradies SZ Alles, was das Herz begehrt WAZ Glücklich jene, die dabei waren WAZ zu den Konzerten von Daniel Barenboim und der Staatskapelle Berlin Die Kunst, Melodien aus dem Ärmel zu schütteln FAZ; Keith Jarrett, Gary Peacock und Jack DeJohnette in der Philharmonie Essen The Ruhr Piano Festival is inspiring younger generations with an array of artistic initiatives GIG International Arts Manager

146 Projekte 40 Uraufführungen von Datum Komponist Werk Interpret/Projekt 1997 York Höller Partita für zwei Klavier* Elena Bashkirova/ Brigitte Engerer 1997 Jenö Takácz Steirische Konzertpolka (1997) Elzbieta Wiedner-Zajac 1998 Marc-André Hamelin Circus Galop. Player Piano (J. Hocker) Fassung für zwei Player Pianos 1998 Wolfgang Rihm Antlitz (Violine u. Klavier)/Von weit* Siegfried Mauser u. a Michael Harrison Revelation»Music for the Michael Harrison Harmonically Tuned Piano«2002 Wilhelm Killmayer»Hüben u. Drüben«Tzimon Barto 11 Erzählungen für Klavier* 2004 Beat Furrer Drei Klavierstücke* Markus Hinterhäuser 2004 Olga Neuwirth»Marsyas«* Thomas Larcher 2005 Johannes Maria Staud Peras. Musik für Klavier* Anika Vaviç 2005 Marco Stroppa Ahu Tongariki* Tamara Stefanovich 2005 York Höller Monogramme Tamara Stefanovich 14 Charakterstücke für Klavier 2005 Steffen Schleiermacher Am Liegetisch (für Player Piano) Player Piano (J. Hocker) 2005 Marc-André Hamelin Solfeggietto à cinque pour Player Piano Player Piano (J. Hocker) 2005 György Ligeti Étude pour Piano No. 15, White on White Player Piano (J. Hocker) (Fassung für Player Piano) 2005 Michael Denhoff Invention für Player Piano No. 8. Player Piano (J. Hocker) (Player Piano) 2005 Astor Piazolla Tango-Fuga aus der Oper Gershwin Piano Quartett»Maria de Buenos Aires«(Bearbeitung Gershwin Piano Quartett) 2005 Igor Strawinsky Étude pour Pianola Transkription Svetlana Smolina/ für zwei Klaviere von Daniel Michalak Maxim Mogilevsky 2006 Franz-David Baumann»Tausend Stiefel«* Panama Ensemble (nach einem Text von Max Kruse) 2006 Krsysztof Meyer»Souvenir de Sanssouci«Player Piano (J. Hocker) 2006 Steffen Schleiermacher»Geharnischt!«für zwei synchronisierte Player Piano (J. Hocker) Player Pianos 2006 Michael Denhoff»Cadenabbiaer Glockenbuch«op. 78a* Player Piano (J. Hocker) für 2 synchr. Player Pianos 2006 Dafydd Llywelyn Mutata Consilia Wechselpläne Boris Berezovsky (Klavierséance Psychogramm in drei Sätzen) 2006 Thomas Larcher Konzert für Klavier und Orchester* Thomas Larcher Münchner Kammerorchester 2006 Hans Werner Henze»Scorribanda pianistica für 2 Klaviere«Siegfried Mauser/ (Bearbeitung Martin Zehn) Christian Chamorel 2006 Sir Harrison Birtwistle»Lied«für Klavier und Violoncello* Till Fellner/ Adrian Brendel

147 Datum Komponist Werk Interpret/Projekt 2007 Bernard Rands Préludes* Robert Levin 2007 Michael Denhoff Zwölf Inventionen op. 88 für Player Piano* Player Piano (J. Hocker) 2007 Steffen Schleiermacher Fünf Stücke für eine Jahrmarktorgel* Player Piano (J. Hocker) 2007 Conlon Nancarrow Sonatina Version für Player Piano Player Piano (J. Hocker) 2007 Wilhelm Killmayer Lieder und Balladen nach Mörike Siegfried Mauser/ Christoph Prégardien 2007 Wolfgang Rihm Goethe-Lieder Siegfried Mauser/ Christoph Prégardien 2007 Chen Yi»China West Suite«für zwei Klaviere* Maki Namekawa & Dennis Russell Davies 2007 Jan Müller-Wieland»Weiß trennt sich von schwarz«tamara Stefanovich Sechs Fassungen für Klavier* 2007 Peter Ruzicka»Parergon«Christopher Tainton Sieben Skizzen zu»hölderin«für Klavier* 2007 Kaija Saariaho Prelude (solo) Roland Pöntinen 2008 Philip Glass Four Movements for two pianos* Maki Namekawa & Dennis Russell Davies 2008 Vassos Nicolaou Fünf Etüden* Tamara Stefanovich 2008 Jens Joneleit»In der Höhe«für Klavier solo* Siegfried Mauser 2008 Jan Müller-Wieland Trio für Klavier, Violine und Violoncello* Siegfried Mauser/ Gottfried Schneider/ Sebastian Hess 2008 Matthias Pintscher Un despertar (Octavio Paz) Siegfried Mauser/ für Singstimme und Klavier Thomas Bauer *Auftragskomposition für das Klavier-Festival Ruhr Aus der Presse Ein gutes Tier ist das Klavier, still, friedlich und bescheiden. Und muss dabei doch vielerlei erdulden und erleiden. Was immer Wilhelm Busch zu diesem Stoßseufzer veranlasst hat Besucher des Klavier-Festivals Ruhr kann er jedenfalls nicht gewesen sein. Seit zwanzig Jahren beflügelt das ungewöhnliche Festival eine Vielzahl ebenso außergewöhnlicher Spielorte im gesamten Ruhrgebiet. Erstaunlich ist der Erfolg nicht nur wegen dieses unkonventionellen Rahmens, sondern auch wegen der geradezu monothematischen Konzentration auf ein einziges klassisches Instrument, das gleichwohl in vielerlei Facetten vorgestellt wird. Wie weit hier die Spanne reicht, zeigten die Klavierabende von Maurizio Pollini und Tamara Stefanovich, die zu den Höhepunkten der Saison zählten. FAZ

148 Projekte 29 Erstaufführungen von Datum Komponist Werk Interpret 1993 Aribert Reimann»Eingedunkelt«** Brigitte Fassbaender/ Aribert Reimann/ Marianne Hoppe 1993 Krystof Maratka Fantasy** Gustavo Romero 1994 Aaron Jay Kernis Violinsonate (Joshua Bell gewidmet)** Joshua Bell/ Jon K. Parker 1994 Wolfgang Rihm Phantom und Extase Anne-Sophie Mutter/ Phantasien für Violine und Klavier** Lambert Orkis 1997 Mauricio Kagel Westen: Ragtime à trois ( ) Schönberg Ensemble/ Marjan Bon u. a Thomas Adès Darkness Visible (nach John Dowland) Thomas Adès 2002 Milton Babbitt The Old Order Changeth* Ofra Yitzhaki 2002 Ben-Zion Orgad Tone Gestures Nr. 2 & 4* Ofra Yitzhaki 2002 Menachem Zur On Wings of an Echo* Ofra Yitzhaki 2002 Ellen Taaffe Zwilich Lament* Ofra Yitzhaki 2002 George Perle Musical Offering für die linke Hand Leon Fleisher 2002 Giacinto Scelsi Rotativa für zwei Klaviere und 9 Personen MusikFabrik NRW (1. Wiederaufführung nach 1946) 2002 George Antheil Ballet Pour Instruments Dennis Russell Davies/ Mécaniques Et Percussion**** MusikFabrik NRW u. a Paul Hindemith Klaviermusik mit Orchester Gerhard Oppitz (Klavier nur linke Hand) op. 29*** 2005 Claire Cowan Shadows Hands John Chen 2006 Elliott Carter Intermittences* Peter Serkin 2006 Chick Corea Klavierkonzert Nr. 2»The Continents«** Chick Corea/ Bayerische Kammerphilharmonie 2007 Yehudi Wyner Toward the Center* Ya-Fei Chuang 2007 George Benjamin Piano Figures** Pierre-Laurent Aimard 2007 Kaija Saariaho Ballade** Roland Pöntinen 2007 Huang Ruo Zwei Stücke für Klavier* Chu-Fang Huang 2007 Sebastian Themessl»Panta Rhei«** Gottlieb Wallisch 2008 Tan Dun Konzert für Zheng und Streichorchester** Yuan Li/ Tan Dun/ WDR Sinfonieorchester 2008 Tan Dun Konzert für Klavier und Lang Lang/ Orchester The Fire * Tan Dun/ WDR Sinfonieorchester 2008 Erik Griswold Two Sichuan Folksongs* Margaret Leng Tang (Bearbeitung)

149 Datum Komponist Werk Interpret/Projekt 2008 Tan Dun Dew-Fall-Drops** Margaret Leng Tang 2008 Alan Hovhaness Jhala** Margaret Leng Tang 2008 Ge Gan-ru Gu Yue (Ancient Music) ** Margaret Leng Tang 2008 Somei Satoh Cosmic Womb** Margaret Leng Tang * Europäische Erstaufführung ** Deutsche Erstaufführung *** Westdeutsche Erstaufführung **** Erstaufführung der Originalversion Preisträger und Stipendiaten Klavier-Festival Ruhr von Die bisherigen elf Preisträger: 1998 Bella Davidovich 1999 Daniel Barenboim 2000 Dmitri Bashkirov 2001 Graham Johnson 2002 Leon Fleisher 2003 Pierre-Laurent Aimard 2004 Alfred Brendel 2005 Pierre Boulez 2006 Chick Corea 2007 Martha Argerich 2008 Maurizio Pollini Von den Preisträgern wurden bislang folgende zehn Stipendiaten ausgezeichnet: 1998 Peter Jósza 1999 Saleem Abboud Ashkar 2000 Denis Lossev 2001 Joseph Breinl 2002 Nikolas Angelich 2003 Tamara Stefanovich 2004 Tim Horton 2005 David Fray 2006 Gwilym Simcock 2007 Mauricio Vallina Von LUEG ermöglicht: das rote Flügelauto.

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152 Mitgliedsunternehmen Die Mitgliedsunternehmen des Initiativkreises Ruhrgebiet A.T. Kearney GmbH A.T. Kearney gestaltet weltweit die Zukunft von Unternehmen. Als eine der führenden Top-Management-Beratungen verbindet das in 33 Ländern operierende Unternehmen strategische Weitsicht mit operativer Erfahrung, um für die Klienten nachhaltige Wettbewerbsvorteile zu erzielen. Gemeinsam werden so seit 80 Jahren zukunftsfähige Lösungen für die komplexen Herausforderungen im globalen Wettbewerb erarbeitet. Accenture GmbH Accenture ist ein weltweit agierender Managementberatungs-, Technologie- und Outsourcing-Dienstleister. Mit dem Ziel, Innovationen umzusetzen, hilft das Unternehmen seinen Kunden durch die gemeinsame Arbeit leistungsfähiger zu werden. Umfangreiches Branchenwissen, Geschäftsprozess-Know-how, internationale Teams und hohe Umsetzungskompetenz versetzen Accenture in die Lage, die richtigen Mitarbeiter, Fähigkeiten und Technologien bereitzustellen, um so die Leistung seiner Kunden zu verbessern. Mit Mitarbeitern in 49 Ländern erwirtschaftete das Unternehmen im vergangenen Fiskaljahr (zum 31. August 2007) einen Nettoumsatz von 19,70 Milliarden US-Dollar. Adam Opel GmbH Die Adam Opel GmbH ist ein deutscher Automobilhersteller, der nach Umwandlung in eine AG im Jahre 1929 (seit 2005 GmbH) zum US-amerikanischen Automobilkonzern General Motors gehört. Der Unternehmenssitz ist Rüsselsheim. An vier deutschen sowie sieben weiteren europäischen Standorten befinden sich Produktionswerke. Der Konzern hat etwa Beschäftigte und machte im Jahr 2007 einen Umsatz von 15,6 Milliarden Euro. Im Werk Bochum werden die Opel-Erfolgsmodelle Astra und Zafira gefertigt. ALDI Einkauf GmbH & Co. KG ALDI ist eines der führenden internationalen Einzelhandelsunternehmen mit über Filialen in Europa. Das Ziel von ALDI ist es, dass der Verbraucher die wichtigsten Lebensmittel ganz in der Nähe, immer frisch, immer von hoher Qualität und immer zum günstigen Preis kaufen kann. Daraus hat ALDI ein Prinzip gemacht: Qualität ganz oben Preis ganz unten. Darauf vertrauen 85% aller Haushalte in Deutschland und kaufen bei ALDI ein.

153 AXA Konzern AG Mit Beitragseinnahmen von 9,8 Mrd. Euro, mehr als acht Millionen Kunden und rund Mitarbeitern zählt der AXA Konzern zu den größten Versicherungs- und Finanzdienstleistungsgruppen in Deutschland. Seine Geschäftstätigkeit definiert das Unternehmen mit Vorsorge, Vermögensmanagement, Versicherung. Es ist Teil der AXA Gruppe, einem der weltweit führenden Versicherungsunternehmen und Vermögensmanager mit Tätigkeitsschwerpunkten in Europa, Nordamerika und dem asiatisch-pazifischen Raum. BDO Deutsche Warentreuhand AG Die BDO Deutsche Warentreuhand AG wurde 1920 mit Hauptsitz in Hamburg gegründet. Heute betreuen rund Mitarbeiter an 27 Standorten nationale wie internationale Mandate unterschiedlicher Branchen und Größen vom Mittelständler bis zum DAX-Unternehmen. BDO Deutsche Warentreuhand AG ist zudem Gründungsmitglied von BDO International, der einzigen der fünf weltweit tätigen Netzwerke von Wirtschaftsprüfungsgesellschaften mit europäischer Tradition. BDO International ist ein Netzwerk von rechtlich selbstständigen Gesellschaften mit Mitgliedsfirmen in 107 Ländern. Bistum Essen Vielfältig wie die Region ist auch die katholische Kirche zwischen Rhein, Ruhr und Lenne. Immer wieder neu hat sich das Bistum Essen in seiner jungen Geschichte den Herausforderungen einer Gesellschaft im Wandel gestellt. Der Dienst am Menschen war und ist hier ein ganz selbstverständlicher Auftrag, der zur Identität des Bistums Essen gehört. Die Geburtsstunde des Ruhrbistums schlug am 1. Januar Die flächenmäßig kleinste Diözese Deutschlands zählt heute rund Katholiken. Nach Kardinal Franz Hengsbach, dem Gründerbischof, und seinem Nachfolger, Dr. Hubert Luthe, ist Dr. Felix Genn seit 2003 der dritte Ruhrbischof. Booz & Company Booz & Company ist mit Mitarbeitern in 57 Büros auf allen Kontinenten eine der weltweit führenden Strategieberatungen. Zu den Klienten gehören erfolgreiche Unternehmen sowie Regierungen und Organisationen. Gründer Edwin Booz formulierte bereits 1914 die Grundlagen der Unternehmensberatung. Heute arbeitet Booz & Company weltweit eng mit Klienten zusammen, um die Herausforderungen globaler Märkte zu meistern und nachhaltiges Wachstum zu schaffen. Dazu kombiniert das Unternehmen einzigartiges Marktwissen sowie tiefe funktionale Expertise mit einem praxisnahen Ansatz.

154 Mitgliedsunternehmen Brauerei C. & A. Veltins GmbH & Co. KG Irgendwann erfrischt es jeden! Die Premium-Marke als verlässlicher Partner für Gastronomie und Handel steht für Produktqualität und unbeschwerten Genuss. Traditionelle Braukunst und eine ganz individuelle Rezeptur sind der Schlüssel zum Erfolg von VELTINS. Gebraut wird unter Verwendung ausgewählter Rohstoffe strikt nach dem deutschen Reinheitsgebot aus dem Jahr Die Brauerei C. & A. Veltins, Meschede-Grevenstein, erreichte im Geschäftsjahr 2007 einen Ausstoßrekord von 2,64 Mio. hl und setzt damit ihre dynamische Entwicklung im Premium-Markt fort. Brenntag Holding GmbH Mit mehr als Mitarbeitern an rund 300 Standorten und einem Umsatz von rund 6,7 Mrd. Euro im Geschäftsjahr 2007 ist Brenntag das weltweit führende Unternehmen der Chemiedistribution. Brenntag agiert als Bindeglied zwischen den Chemieproduzenten und der weiterverarbeitenden Industrie. Seinen Kunden und Lieferanten bietet das Unternehmen individuellen Service, der auf der genauen Kenntnis der jeweiligen Produktionsabläufe und Vertriebsstrukturen basiert. Qualifizierte Mitarbeiter sorgen für höchste Servicequalität angefangen bei der anwendungstechnischen Beratung über die Online-Auftragsabwicklung bis zur bedarfsgerechten Lieferung. CEMEX Deutschland AG Die CEMEX Deutschland AG ist einer der größten Anbieter von Transportbeton, Zement, mineralischen Rohstoffen und Betonbauteilen in Deutschland. Spezialbaustoffe und vielfältige Dienstleistungen wie Betonförderung oder Betoninstandsetzung ergänzen das Leistungsspektrum der CEMEX Deutschland AG. Das Baustoffunternehmen mit Hauptsitz im nordrhein-westfälischen Ratingen beschäftigt bundesweit rund Mitarbeiter an über 330 Standorten. CORPUS SIREO Holding GmbH & Co. KG CORPUS SIREO betreut an 13 Standorten in Deutschland und Luxemburg ein Immobilienvermögen von 21,1 Mrd. Euro. Damit gehört der Konzern zu den großen Asset Managern für Wohn- und Gewerbeimmobilien in Europa. Als Asset Manager deckt CORPUS SIREO von der strategischen Analyse und dem Ankauf über die Wertsteigerung und Kostensenkung bis hin zum Verkauf die gesamte Wertschöpfungskette von Immobilien ab. Als Co-Investor errichtet CORPUS SIREO gemeinsam mit kapitalstarken Partnern Plattformen für Wohn-, Gewerbe- und Einzelhandelsimmobilien mit einem Volumen zwischen hundert Mio. und mehreren Mrd. Euro.

155 Deutsche Annington Immobilien GmbH Die Deutsche Annington Immobilien GmbH, Bochum, gehört mit rund vermieteten und verwalteten Wohnungen und rund Mitarbeitern zu den führenden deutschen Wohnungsunternehmen. Die DAIG verfolgt als integriertes Immobilienunternehmen drei Kernaktivitäten: die Wert steigernde Bewirtschaftung ihres bundesweiten Wohnimmobilien-Portfolios, den selektiven Verkauf von Wohnungen an Mieter, Selbstnutzer oder Kapitalanleger sowie die Akquisition attraktiver Wohnungsbestände zur nachhaltigen Steigerung des Unternehmenswerts. Deutsche Bahn AG Die Deutsche Bahn AG wurde 1994 gegründet als Zusammenschluss von Bundesbahn und Reichsbahn. Sie ist heute als Europas größte Eisenbahn und Nummer 2 der internationalen Speditions- und Logistikbranche eines der führenden Mobilitäts- und Logistikunternehmen weltweit Mitarbeiter in 150 Ländern, davon in Deutschland, setzen sich täglich dafür ein, Mobilität und Logistik für die Kunden sicherzustellen und die dazugehörigen Verkehrsnetze auf der Schiene, im Landverkehr sowie in der See- und Luftfracht effizient zu steuern und zu betreiben. Deutsche Bank AG Die Deutsche Bank AG ist eine weltweit führende Investmentbank mit einem starken und erfolgreichen Privatkundengeschäft sowie sich gegenseitig verstärkenden Geschäftsfeldern. Mit Mitarbeitern in 76 Ländern bietet die Deutsche Bank weltweit einen umfassenden Service. Ziel der Bank ist es, der global führende Anbieter von Finanzlösungen für anspruchsvolle Kunden zu sein und damit nachhaltig Mehrwert für Aktionäre und Mitarbeiter zu schaffen. Mehr als Kunden im Mittelstand vertrauen der Deutschen Bank. Deutsche BP AG Mit den erfolgreichen Marken Aral, BP und Castrol ist die Deutsche BP die Nummer Eins auf dem inländischen Tankstellen- und Schmierstoffmarkt. Die historischen Wurzeln der Deutschen BP reichen zurück ins Jahr Über 100 Jahre danach nimmt BP in Deutschland mit einem Jahresumsatz von rund 43 Mrd. Euro im Jahr 2007 eine Spitzenposition unter den Wirtschaftsunternehmen ein Mitarbeiter sind für die BP in Deutschland tätig, davon die meisten in NRW. Weltweit beschäftigt die BP-Gruppe Mitarbeiter in mehr als 100 Ländern auf sechs Kontinenten und zählt damit zu den größten Unternehmen der Welt.

156 Mitgliedsunternehmen Deutsche Telekom AG Die Deutsche Telekom AG ist mit über 119 Millionen Mobilfunkkunden sowie rund 37 Millionen Festnetz- und über 13 Millionen Breitbandanschlüssen (Stand 31. Dezember 2007) eines der führenden integrierten Telekommunikationsunternehmen weltweit. Mit den drei Produktmarken T-Home, T-Mobile und T-Systems stellt die Deutsche Telekom ihren Kunden weltweit moderne Telekommunikationsprodukte und -dienste aus einer Hand zur Verfügung. Im Geschäftsjahr 2007 erwirtschaftete der Konzern mit rund Mitarbeitern weltweit einen Umsatz in Höhe von 62,5 Milliarden Euro die Hälfte davon außerhalb Deutschlands. Duisburger Hafen AG Der Duisburger Hafen ist der weltgrößte Binnenhafen. Jährlich werden hier rund 100 Mio. Tonnen Güter per Schiff, Bahn und LKW umgeschlagen. Die Hälfte des Gesamtumschlags entfällt auf die öffentlichen Häfen, die von der Duisburger Hafen AG (duisport) gemanagt werden. Heute zählt Duisburg zu den großen Logistikplätzen in Europa. Für die Lagerung und Distribution von Gütern bietet der Standort 1,5 Mio. Quadratmeter überdachte Lagerfläche. Schon heute gilt Duisburg als Schnittstelle für intermodale Verkehre. Im sogenannten Kombinierten Verkehr bestehen wöchentlich über 330 Bahnverbindungen zu rund 80 Zielen in Europa. E.ON AG E.ON zählt mit insgesamt 30 Milionen Kunden zu den größten privaten Energieunternehmen weltweit. Das Unternehmen erwirtschaftete mit seinen rund Mitarbeitern 2007 einen Umsatz von 68,7 Milliarden Euro und ist in rund 30 Ländern aktiv. Das Geschäft erstreckt sich über die gesamte Wertschöpfungskette von der Gasförderung und Stromerzeugung in modernen Kraftwerken über Transport- und Verteilnetze bis zum Gas- und Stromzähler der Kunden. Versorgungssicherheit, Klimaschutz und die Lieferung bezahlbarer Energie sind die wesentlichen Ziele des Unternehmens. E.ON Ruhrgas AG Die E.ON Ruhrgas AG ist der größte Gasversorgungskonzern Deutschlands mit Sitz in Essen, der seit 2003 eine 100%ige Tochtergesellschaft der E.ON ist. Sie bietet eine umfassende Palette von Dienstleistungen und Produkten für den Transport, die Speicherung, die Vermarktung und den Einsatz von Erdgas an. In ihrer mehr als 80-jährigen Firmengeschichte hat sich die E.ON Ruhrgas AG vom regionalen Verteilerunternehmen zu einer international tätigen Gasgesellschaft entwickelt. Zu den Kunden zählen regionale und lokale Energieunternehmen, Industriebetriebe sowie Kraftwerke. Im Jahr 2006 arbeiteten Mitarbeiter für den Gasversorgungskonzern.

157 EDS ITELLIUM GmbH EDS ITELLIUM ist eine Mehrheitsbeteiligung der EDS in Deutschland und mit ihrem Centre of Retail Expertise (CORE) auf handelsspezifische Geschäftslösungen fokussiert. Das Portfolio von CORE deckt die gesamte Wertschöpfungskette des Handels von Beratung über Systemintegration bis hin zur kundenspezifischen Anwendungsentwicklung ab. Weltweit ist EDS zurzeit in 56 Ländern vertreten und hat Mitarbeiter. Sie erwirtschafteten im Geschäftjahr 2007 mehr als 22,1 Mrd. US Dollar Umsatz. Emschergenossenschaft und Lippeverband Die Emschergenossenschaft wurde am 14. Dezember 1899 als erster deutscher Wasserwirtschaftsverband in Bochum gegründet. Dieses Modell stand Pate für eine ganze Reihe weiterer Wasserverbände; darunter den am 18. Januar 1926 gegründeten Lippeverband. Emschergenossenschaft und Lippeverband haben von Anfang an eng kooperiert und arbeiten unter dem Dach einer einheitlichen Unternehmensstruktur zusammen. Als selbstverwaltete Körperschaften des öffentlichen Rechts werden die beiden Verbände durch ihre Mitglieder Städte, Wirtschaft und Bergbau getragen und finanziert. Über die jährlichen Versammlungen und die Verbandsräte wirken die Mitglieder bei der Meinungsbildung und den Entscheidungen mit. Die wichtigsten Aufgaben von Emschergenossenschaft und Lippeverband sind Abwasserreinigung, Sicherung des Abflusses, Hochwasserschutz und Gewässerunterhaltung. Dazu werden zahlreiche Kläranlagen, Pumpwerke, Abwasserkanäle und Regenbecken betrieben. Ernst & Young AG Ernst & Young ist einer der Marktführer in der Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung, Transaktionsberatung sowie Risiko- und Managementberatung. Über Mitarbeiter sind durch gemeinsame Werte und einen hohen Qualitätsanspruch verbunden. Gemeinsam mit den Kollegen der internationalen Ernst & Young-Organisation werden so Mandanten überall auf der Welt betreut. Das gemeinsame Ziel aller Mitarbeiter ist es, unter Einsatz all ihrer Ressourcen, Fähigkeiten und Kompetenzen das Potenzial der Mandanten zu entfalten.

158 Mitgliedsunternehmen Evangelische Kirche von Westfalen Die Evangelische Kirche von Westfalen (EKvW) ist mit 2,6 Millionen Mitgliedern die viertgrößte der 23 Landeskirchen, die in der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) vereinigt sind. Die westfälische Kirche erstreckt sich vom Münsterland bis zum Siegerland, von Paderborn bis zum Ruhrgebiet. Die EKvW baut sich von ihren 556 Gemeinden her auf. Sie sind in 31 Kirchenkreise gegliedert. Höchstes Leitungsgremium der Landeskirche ist die Landessynode. Den Vorsitz führt der Präses, der als leitender Theologe das Amt des Bischofs innehat. Seit 2004 ist Präses Alfred Buß im Amt. Evonik Industries AG Mit den Geschäftsfeldern Chemie, Energie und Immobilien ist Evonik eines der weltweit führenden Unternehmen in der Spezialchemie, Experte für Stromerzeugung aus Steinkohle und erneuerbaren Energien sowie eine der größten privaten Wohnungsgesellschaften in Deutschland. Evonik ist in mehr als 100 Ländern der Welt aktiv. Mehr als Mitarbeiter erwirtschafteten im Geschäftsjahr 2007 einen Umsatz von rund 14,4 Milliarden Euro und ein operatives Ergebnis (EBIT) von über 1,3 Milliarden Euro. Fahrzeug-Werke LUEG AG Die LUEG-Gruppe gehört mit 27 Standorten in NRW und Sachsen und ca Beschäftigten zu den großen Automobilhandelsgruppen Deutschlands. LUEG bietet Vertrieb und Service von 11 Automobil-Marken, darunter Mercedes- Benz, smart, Volvo, Opel, Ferrari/Maserati. Der Gesamtabsatz lag 2007 bei Fahrzeugen. Flughafen Düsseldorf GmbH Die Flughafen Düsseldorf GmbH ist Betreiber des größten Flughafens im bedeutendsten deutschen Ballungsraum. Mit Mitarbeitern wurde 2007 ein Umsatz von 400 Mio. Euro erzielt. Insgesamt bieten 230 Unternehmen am Flughafen Arbeitsplätze. Mit 180 Flugzielen weltweit und über 18 Mio. Fluggästen jährlich hat der Flughafen Düsseldorf eine herausragende Bedeutung für die Mobilitätsbedürfnisse der Bürger und der Wirtschaft in NRW.

159 Franz Haniel & Cie. GmbH Haniel ist ein international agierender Konzern mit mehr als Mitarbeitern. Er erzielte im Jahr 2007 einen Umsatz von 29,2 Milliarden Euro. Die fünf Unternehmensbereiche Celesio, CWS-boco, ELG, TAKKT und Xella sind in unterschiedlichen Branchen aktiv alle in marktführenden Positionen. Darüber hinaus hält Haniel einen Aktienanteil von 34,24 Prozent an der METRO AG. GAGFAH GROUP Die GAGFAH GROUP ist mit bundesweit rund Mietwohnungen und weiteren für Dritte verwalteten Wohnungen das führende börsennotierte Wohnungsunternehmen in Deutschland. Die GAGFAH ist ein langfristig orientiertes Wohnungsunternehmen und ein verantwortungsvoller, leistungsstarker Vermieter mit bundesweitem Wohnungsangebot. Der Großteil der Einnahmen wird aus der Vermietung von attraktivem Wohnraum erzielt. GEA Group Aktiengesellschaft Die GEA Group ist ein weltweit erfolgreicher Technologiekonzern mit mehr als 250 Unternehmen in 50 Ländern. Im Geschäftsjahr 2007 erwirtschafteten die Mitarbeiter einen Konzernumsatz von rund 5,2 Milliarden Euro. Als Ingenieurunternehmen konzentriert sich der Konzern auf den Spezialmaschinenbau mit den Schwerpunkten Prozesstechnik und Komponenten. Die Technologien kommen in der Nahrungsmittelwirtschaft, der chemischen und petrochemischen Industrie, der Energiewirtschaft, in der Lufttechnik, dem Schiffbau sowie in den Bereichen Pharma und Kosmetik zum Einsatz. GELSENWASSER AG GELSENWASSER versorgt Kunden Haushalte, Gewerbe und Industrie mit Trink- und Betriebswasser sowie Erdgas und entsorgt deren Abwasser. Aus dem einst regionalen Wasserversorger entwickelte sich eines der größten Trinkwasserversorgungsunternehmen Deutschlands. Inzwischen ist GELSENWASSER zum international operierenden Dienstleister für Wasser, Abwasser und Energie avanciert und mit einer Vielzahl von Niederlassungen und Beteiligungen in weiten Teilen Deutschlands sowie benachbarten europäischen Ländern wie Polen, Frankreich und der Tschechischen Republik präsent.

160 Mitgliedsunternehmen Grey Group Germany GmbH & Co. KG Create Value ist Mission und Leistungsversprechen. Damit wurde die Grey Gruppe die Nr. 2 in Deutschland. Mit den Erfahrungen aus fünf Jahrzehnten und der Arbeit an über 1000 Marken in unterschiedlichsten Märkten, kreiert Grey den Mehr-Wert. Für nationale und internationale Kunden wie Deichmann, Karstadt, Procter & Gamble, Handelsblatt, Deutsche Bank, BAT, um nur einige zu nennen. Und mit einem Leistungsangebot, das alle Kommunikations-Disziplinen umfasst. HDI-Gerling Industrie Versicherung AG Die HDI-Gerling Industrie Versicherung AG steht für umfassende Versicherungslösungen, abgestimmt auf die individuellen Bedürfnisse von Mittelstand und Großunternehmen. Besonders zeichnet das Unternehmen die Verbindung aus Erfahrung und Expertise, exzellentem Service und einem breiten Leistungsspektrum aus. Die international tätige HDI- Gerling Industrie Versicherung AG gehört zur HDI-Gerling Sachversicherungsgruppe und damit zum Talanx-Konzern. Heitkamp BauHolding GmbH Die Heitkamp BauHolding GmbH bündelt sämtliche Bauaktivitäten in der Unternehmensgruppe Heitkamp. Geschäftsfelder sind insbesondere der international betriebene Ingenieur- und Kraftwerksbau sowie der Infrastrukturbau. Darüber hinaus hat sich die Gruppe auf das Bauen im Bestand spezialisiert. Ebenso werden Nischenaktivitäten in Verbindung mit Bergschäden sowie Sanierungen aller Art bundesweit realisiert. HOCHTIEF AG HOCHTIEF ist einer der führenden internationalen Baudienstleister. Mit mehr als Mitarbeitern und Umsatzerlösen von 16,45 Mrd. Euro (2007) ist das Unternehmen auf allen wichtigen Märkten der Welt präsent. Der Konzern deckt mit Leistungen in den Bereichen Entwicklung, Bau, Dienstleistungen, Konzessionen und Betrieb den kompletten Lebenszyklus von Infrastrukturprojekten, Immobilien und Anlagen ab.

161 Hypothekenbank in Essen AG Die Hypothekenbank in Essen AG wurde am 23. Januar 1987 gegründet. In 20 Jahren stieg die Bilanzsumme von 1,1 Mrd. Euro auf über 100 Mrd. Euro. Im November 1994 erwarb die Commerzbank AG mit 51% der Kapitalmehrheit an Essen Hyp und hält mit der Wirkung vom 3. Januar % des Grundkapitals der Bank. Die Aktionärin hat am 29. Januar 2008 beschlossen, dass die Bank rückwirkend zum 1. Januar 2008 auf die Eurohypo AG verschmolzen wird, um dort das Staatsfinanzierungsgeschäft zu bündeln. Das Hauptgeschäftsfeld der Essen Hyp ist die Kreditvergabe an nationale und internationale öffentliche und öffentlich-rechtliche Schuldner. Daneben vergibt sie langfristige Immobilienkredite für die Finanzierung von gewerblich und wohnwirtschaftlich genutzten Immobilien. IKB Deutsche Industriebank AG Die IKB Deutsche Industriebank ist die führende Spezialbank für langfristige Unternehmensfinanzierung in Deutschland. Zielgruppen sind der innovative und wachstumsstarke Mittelstand, gewerbliche Immobilieninvestoren sowie ausländische Unternehmen und Projektpartner. Die IKB ist im SDAX gelistet, größter Aktionär ist die KfW Bankengruppe. ista International GmbH ista ist das weltweit führende Unternehmen für das verbrauchsgerechte Erfassen und Abrechnen von Energie, Wasser und Hausnebenkosten. Die Dienstleistungen für Hausverwaltungen und Energieversorgungsunternehmen reichen von der Lieferung und Installation von Messgeräten über die Verbrauchserfassung bis hin zur verbrauchsabhängigen Abrechnung. Das Unternehmen, mit Hauptsitz in Essen, betreut mit Mitarbeitern rund 12 Mio. Nutzeinheiten in 25 Ländern. IVG Immobilien AG Die IVG Immobilien AG zählt zu den führenden Immobiliengesellschaften in Europa. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf Büroimmobilien in ausgewählten deutschen und europäischen Metropolen. So wird zurzeit über ein Niederlassungsnetzwerk vor Ort ein Immobilienvermögen von 20 Mrd. Euro verwaltet. Die Marktaktivitäten werden über vier eigenständige Geschäftsbereiche entwickelt: IVG Investment, IVG Funds, IVG Development und IVG Caverns. Allen Geschäftsbereichen gemeinsam ist ein Ziel: profitabel zu wachsen.

162 Mitgliedsunternehmen Klöckner & Co AG Klöckner & Co ist der größte produzentenunabhängige Stahlund Metalldistributeur im Gesamtmarkt Europa und Nordamerika. Das Kerngeschäft des seit Mitte 2006 an der Börse notierten Unternehmens ist die lagerhaltende Distribution von Stahl- und Nicht-Eisen-Metallen. Ca aktive Kunden werden durch über 260 Lager- und Anarbeitungsstandorte in 15 Ländern in Europa sowie Nordamerika versorgt. Das Unternehmen erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2007 mit mehr als Mitarbeitern einen Umsatz von etwa 6,3 Mrd. Euro. KÖTTER Holding International GmbH Die KÖTTER Unternehmensgruppe geht aus einem vor mehr als 70 Jahren gegründeten Sicherheitsunternehmen hervor. Die Geschäftsfelder erstrecken sich von personeller Sicherheit und Sicherheitstechnik über Reinigungs- und Personaldienstleistungen bis hin zum Gebäudemanagement. Ob Einzeldienste oder Serviceleistungen als komplexe Systemlösungen für Kunden erbracht werden KÖTTER Services steht für Dienstleistungsqualität. Der Systemdienstleister ist an über 50 Standorten in Deutschland vertreten und erwirtschaftete im Jahr 2007 mit seinen bundesweit Mitarbeitern einen Gruppenumsatz von 262 Millionen Euro. KPMG Deutsche Treuhand-Gesellschaft Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG ist ein weltweites Netzwerk rechtlich selbstständiger, nationaler Firmen mit über Mitarbeitern in 145 Ländern. Auch in Deutschland gehört KPMG zu den führenden Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmen und ist mit über Mitarbeitern an mehr als 20 Standorten präsent. Die Leistungen sind in die Geschäftsbereiche Audit, Tax und Advisory gegliedert. Im Mittelpunkt von Audit steht die Prüfung von Konzern- und Jahresabschlüssen. Tax steht für die steuerberatende Tätigkeit von KPMG. Der Bereich Advisory bündelt hohes fachliches Know-how zu betriebswirtschaftlichen, regulatorischen und transaktionsorientierten Themen. Kümmerlein Simon & Partner Die 1927 gegründete Wirtschaftskanzlei Kümmerlein Simon & Partner ist heute die größte Anwaltspraxis im Ruhrgebiet. Sie berät mit 36 Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälten Wirtschaft und Verwaltung in allen Kerngebieten des Wirtschaftsrechts und im Öffentlichen Recht. Neben der Ruhrindustrie zählen viele mittelständische Unternehmen und Konzerne aus dem In- und zunehmend auch Ausland zum Mandantenstamm. Kümmerlein Simon & Partner zählt zu den 50 Top-Kanzleien Deutschlands (Juve-Handbuch Wirtschaftskanzleien 2007/2008).

163 MAN Ferrostaal AG Die MAN Ferrostaal AG, Essen, ist mit Mitarbeitern und einem Umsatz von 1,4 Mrd. Euro (2007) der Industriedienstleister in der MAN Gruppe. Mit den Sparten Projects und Services bedient MAN Ferrostaal weltweit Kunden in mehr als 60 Ländern. MAN Ferrostaal ist eine Tochter der im DAX notierten MAN Aktiengesellschaft, München. Die MAN Gruppe ist eines der führenden Fahrzeug-, Motoren- und Maschinenbauunternehmen in Europa mit rund 16 Mrd. Euro Umsatz. MATERNA GmbH Als führendes Software-Unternehmen der Informations- und Kommunikations-Technologie beschäftigt MATERNA europaweit rund Mitarbeiter und erzielte 2007 einen Umsatz von 175 Millionen Euro. Das Portfolio des Geschäftsbereiches Information besteht aus Prozess- und Technologie- Beratung sowie der zugehörigen Implementierung von IT- Lösungen für Unternehmen und öffentliche Verwaltungen. Die Business Unit Communications vertreibt Service-Plattformen, Premium Content Services sowie Sprach- und Videoanwendungen. MC Bauchemie Müller GmbH & Co. KG Seit 1961 steht der Name MC Bauchemie für technisch anspruchsvolle Produkte und Systemlösungen, von denen weltweit Planer, Architekten und Bauherren profitieren. Die Zielsetzung, praxisgerechte und wirtschaftliche Lösungen zu entwickeln, hat zu vielen Produktinnovationen geführt und setzt Maßstäbe in der Bauchemie. An über 50 Standorten in mehr als 30 Ländern wird das breite Leistungsspektrum der MC von einem kundennahen Vertriebsnetz in die tägliche Praxis umgesetzt. MESSE ESSEN GmbH Die MESSE ESSEN liegt in der wirtschaftlich stärksten und bevölkerungsreichsten Region Deutschlands. Jedes Jahr kommen bis zu 1,5 Millionen Besucher aus mehr als 120 Nationen nach Essen, um Kontakte zu pflegen und neue zu knüpfen. Damit zählt die MESSE ESSEN zur Spitzengruppe der besucherstärksten Messeplätze und zur Top Ten in Deutschland. Das Programm der MESSE ESSEN umfasst rund 50 Messen und Ausstellungen im Jahr. Dreizehn davon sind internationale Leitmessen. Diese finden in 18 Hallen und der Galeria statt. Insgesamt nutzen rund Aussteller jährlich den Messeplatz Essen. Nahezu jeder vierte kommt aus dem Ausland.

164 Mitgliedsunternehmen NATIONAL-BANK AG Die NATIONAL-BANK AG ist eine der bundesweit führenden unabhängigen Regionalbanken für anspruchsvolle Unternehmen, Freiberufler und Privatkunden. Das Institut betreut mit mehr als 800 Mitarbeitern über Kunden an mehr als 20 Standorten in Nordrhein-Westfalen. Die NATIONAL-BANK AG ist eine Filialbank. Ihre Präsenz vor Ort, die persönliche Verbindung zwischen Kunde und Bank, ist wichtiger Bestandteil ihrer Geschäftsphilosophie. Die Nähe zu den Kunden ist die Basis für ihren nachhaltig erfolgreichen Marktauftritt. Durch die Fokussierung auf ihre Kompetenzen nutzt die NATIONAL-BANK AG die bestehenden Nischen im Markt konsequent und risikobewusst. NRW.BANK Die NRW.BANK ist die Förderbank für das Land Nordrhein- Westfalen. Sie unterstützt die Unternehmen, Kommunen und Menschen im bevölkerungsreichsten Bundesland mit dem gesamten Spektrum kreditwirtschaftlicher Förder- und Finanzierungsprodukte, angefangen von den Förderprogrammen des Landes, des Bundes und der EU über Eigenkapital- bis hin zu Fremdkapitalfinanzierungen. Dabei arbeitet sie wettbewerbsneutral mit allen Bankengruppen zusammen. Ihre Geschäftsfelder sind Existenzgründungs- und Mittelstandsförderung, Kommunal- und Infrastrukturfinanzierung, Soziale Wohnraumförderung und Individualförderung. Pilkington Holding GmbH Die NSG Group, zu der Pilkington seit 2006 gehört, ist einer der weltweit größten Hersteller von Glas- und Glasprodukten für die Bau- und Fahrzeugmärkte. Das Unternehmen mit einem Jahresumsatz von umgerechnet rund 5,5 Mrd. Euro beschäftigt über Mitarbeiter. Es besitzt bzw. ist beteiligt an 51 Floatglaslinien auf vier Kontinenten. Die Gruppe hat drei Business Lines: Building Products, Automotive und Specialty Glass. Die Gruppe ist in Deutschland mit den Business Lines Building Products und Automotive vertreten und beschäftigt hier rund Mitarbeiter. PricewaterhouseCoopers AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers ist in Deutschland mit Mitarbeitern und einem Umsatz von 1,35 Milliarden Euro eine der führenden Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaften. An 28 Standorten arbeiten Experten für nationale und internationale Mandanten in den Bereichen Wirtschaftsprüfung und prüfungsnahe Dienstleistungen (Assurance), Steuerberatung (Tax) sowie Transaktions-, Prozess- und Krisenberatung (Advisory).

165 ProLogis Germany Management GmbH ProLogis ist der weltgrößte Eigentümer, Verwalter und Entwickler von Logistikimmobilien, mit Geschäftstätigkeit in 121 Märkten in Nordamerika, Europa und Asien. Das Unternehmen besitzt, managt und erschließt Vermögenswerte im Wert von 38,8 Milliarden $ auf einer Gesamtfläche von 48,9 Millionen qm, die sich auf Immobilien verteilen (Stand: 31. März 2008). Kunden von ProLogis sind Hersteller, Einzelhandels-, Transport- und 3PL-Logistikunternehmen sowie andere Firmen mit großem Distributionsaufkommen. ProLogis beschäftigt weltweit mehr als Mitarbeiter. RAG Aktiengesellschaft Am 1. Januar 2008 hat für die RAG Aktiengesellschaft (RAG) ein neues Kapitel in der Unternehmensgeschichte begonnen. Das Unternehmen sowie das angepasste, jetzt schwarze RAG-Logo signalisieren Bergbau-Kompetenz. Die Förderung deutscher Steinkohle ist das Kerngeschäft der schwarzen RAG. Rund 21 Millionen Tonnen Steinkohle fördern die Bergleute in den deutschen Revieren. Etwa 80 Prozent werden von der Stromwirtschaft abgenommen, knapp 17 Prozent benötigt die Stahlindustrie. Bei der RAG AG arbeiten rund Mitarbeiter, die einen Umsatz von über vier Milliarden Euro erwirtschaften. Rhein-Ruhr Collin KG Die Rhein-Ruhr Collin KG (RRC) wurde im Oktober 1987 von Gert Collin mit seinem Partner Hollweg als Mehrheitsgesellschafter gegründet. Das Unternehmen ist ein technischer Fachgroßhändler mit zwei Geschäftsbereichen: Gebäudetechnik und HTI, d. h. Versorgung, Entsorgung, Brückenbau, Industriebedarf. In der Gebäudetechnik ist die RRC zurzeit mit acht Tochter- und Enkelgesellschaften an insgesamt ca. 70 Standorten tätig. Im Bereich HTI sind z. Z. insgesamt 20 Gesellschaften mit ca. 65 Standorten in der gesamten BRD und im Ausland tätig. Die Familien Collin und Hollweg sind auch heute noch alleinige Gesellschafter des Unternehmens. Roland Berger Strategy Consultants GmbH Roland Berger Strategy Consultants ist eine der weltweit führenden Strategieberatungen. Mit 36 Büros in 25 Ländern ist das Unternehmen erfolgreich auf dem Weltmarkt aktiv. Rund Mitarbeiter haben 2007 einen Umsatz von mehr als 600 Mio. Euro erwirtschaftet. Die Strategieberatung ist eine unabhängige Partnerschaft im ausschließlichen Eigentum von rund 160 Partnern.

166 Mitgliedsunternehmen Ruhrverband Mehr als 5 Millionen Menschen erhalten ihr Trinkwasser in stets ausreichender Menge und guter Qualität von der Ruhr. Mit seinen Talsperren gleicht der Ruhrverband die stark schwankenden Abflüsse der Ruhr aus und sichert die Wasserversorgung auch in trockenen Zeiten. 73 Kläranlagen reinigen die Abwässer der Gemeinden und Industriebetriebe und sorgen so für die Reinhaltung der Flüsse. Der Gewässerschutz ist Voraussetzung für vielfältige Freizeitaktivitäten an der Ruhr. RWE AG Die RWE AG ist eines der führenden Strom- und Gasunternehmen in Europa. Im vergangenen Jahr haben die Mitarbeiter einen Umsatz von rund 42,5 Milliarden Euro erwirtschaftet. Die wichtigsten Märkte für die Erzeugung sowie den Vertrieb und Handel von Energie liegen in Deutschland, Großbritannien und Zentralosteuropa. Hier setzen 20 Millionen Stromkunden und 10 Millionen Gaskunden auf die Produkte von RWE. Darüber hinaus fördern der Konzern Gas und Öl in Europa sowie in Nordafrika. Das Geschäft mit erneuerbaren Energien wird deutlich ausgebaut. Sal. Oppenheim jr. & Cie. KGaA Sal. Oppenheim jr. & Cie. ist mit einem aufsichtsrechtlichen Eigenkapital von 2,2 Mrd. Euro und einer Bilanzsumme von 41,1 Mrd. Euro die größte unabhängige Privatbankgruppe in Europa. Das Bankhaus befindet sich seit seiner Gründung im Jahr 1789 in Familienbesitz. Schwerpunkte der Geschäftstätigkeit von Sal. Oppenheim sind die Vermögensverwaltung und das Investment Banking. Mit der zu Beginn des Jahres 2005 erworbenen BHF-BANK betreut und verwaltet die Sal. Oppenheim Gruppe heute ein Vermögen von rund 150 Mrd. Euro und beschäftigt in Deutschland und Europa über Mitarbeiter. Siemens AG Die Siemens AG ist ein weltweit führendes Unternehmen der Elektronik und Elektrotechnik. Der Konzern ist auf den Gebieten Industrie, Energie und im Gesundheitssektor tätig. Rund Mitarbeiter entwickeln und fertigen Produkte, projektieren und erstellen Systeme sowie Anlagen und bieten maßgeschneiderte Lösungen an. Siemens steht seit mehr als 160 Jahren für technische Leistungsfähigkeit, Innovation, Qualität, Zuverlässigkeit und Internationalität. Im Geschäftsjahr 2007 erzielte das Unternehmen einen Umsatz von 72,4 Mrd. Euro und ein Ergebnis der fortgeführten Aktivitäten von 3,9 Mrd. Euro.

167 SIGNAL IDUNA Gruppe Die SIGNAL IDUNA Gruppe Dortmund/Hamburg entstand Anfang des 20. Jahrhunderts aus Selbsthilfeeinrichtungen des Mittelstandes. Sie bietet heute ein komplettes Angebot von Versicherungen und Finanzdienstleitungen aus einer Hand an. SIGNAL IDUNA erzielte Ende 2007 Beitragseinnahmen von rund 4,6 Milliarden Euro. In der Gruppe betreuen rund Mitarbeiter 11 Millionen versicherte Personen und Verträge. SIGNAL IDUNA ist mit Tochterunternehmen in Ungarn, Polen und der Schweiz tätig. SMS group Die SMS group ist eine Gruppe von international tätigen Unternehmen des Anlagen- und Maschinenbaus. Im Mittelpunkt steht dabei die Verarbeitung von Stahl- und Nichteisen-Metallen. Der auf allen Kontinenten agierende Verbund gliedert sich unter dem Dach der SMS metallurgy in die Unternehmensbereiche SMS Demag und SMS Meer. Als Holding ist die SMS GmbH für die strategische Planung und Kontrolle der Unternehmensgruppe verantwortlich. Über die Hälfte des im Geschäftsjahr 2007 erwirtschafteten Umsatzes von rund 2,94 Mrd. Euro entfällt auf den Unternehmensbereich SMS Demag. Tengelmann Unternehmensgruppe 1867 als Kolonialwarenhändler in Mülheim an der Ruhr gegründet, ist die Unternehmensgruppe Tengelmann heute ein in 5. Unternehmergeneration geführter, international ausgerichteter Handelskonzern. Zu den Geschäftsfeldern gehören die Kaiser s- und Tengelmann-Supermärkte, die nordamerikanische Supermarktkette A & P, der Lebensmitteldiscounter Plus, die Bau- und Heimwerkermärkte OBI sowie der Textilund Nonfood-Discounter KiK. Verschiedene Dienstleistungsgesellschaften runden das Portfolio der Unternehmensgruppe Tengelmann ab. Im Geschäftsjahr 2006/2007 erwirtschaftete das Unternehmen mit rund Mitarbeitern in 15 Ländern und mehr als Filialen einen Jahresumsatz von fast 25 Mrd. Euro. The Boston Consulting Group GmbH The Boston Consulting Group (BCG) ist eine internationale Managementberatung und weltweit führend auf dem Gebiet der Unternehmensstrategie. BCG wurde 1963 von Bruce D. Henderson gegründet und ist heute an 66 Standorten in 38 Ländern vertreten. In den sieben deutschen Büros darunter Düsseldorf sowie in Wien erwirtschaftete BCG im Jahr 2007 mit 767 Beratern einen Umsatz von 361,5 Millionen Euro.

168 Mitgliedsunternehmen ThyssenKrupp AG Die Schwerpunkte Stahl, Industriegüter und Dienstleistungen mit ihren fünf Segmenten Steel, Stainless, Technologies, Elevator und Services markieren die Kompetenzfelder von ThyssenKrupp. Mit 51,7 Mrd. Euro Umsatz und rund Mitarbeitern (Geschäftsjahr 2006/2007) besetzt der Konzern mit seinen Aktivitäten weltweit überwiegend Top 3-Positionen. TRIMET ALUMINIUM AG Die TRIMET ALUMINIUM AG ist ein Familienunternehmen mit internationalem Marketing-Netzwerk und Deutschlands größter Aluminiumproduzent. TRIMET entwickelt sich seit der Gründung 1985 in einer kontinuierlichen Dynamik weiter, stets unabhängig, flexibel und absolut kundenorientiert. Rund Mitarbeiter arbeiten mit dem Zukunftswerkstoff Aluminium auf höchstem Niveau. Sie produzieren, gießen, vermarkten und recyceln an sieben Standorten in Deutschland zum Nutzen der Kunden und in ernster Verantwortung für die Umwelt. TÜV NORD AG Wir machen die Welt sicherer : Die TÜV NORD Gruppe ist mit über Mitarbeitern, davon mehr als mit technisch-naturwissenschaftlichem Hintergrund, einer der größten technischen Dienstleister in Deutschland und im Norden die Nummer eins. Darüber hinaus ist sie in über 70 Staaten Europas, Asiens und Amerikas tätig. Die führende Marktposition verdankt die Gruppe der technischen Kompetenz und einem breiten Beratungs-, Service- und Prüfspektrum in den Geschäftsbereichen Mobilität, Industrie Services, International, Rohstoffe sowie Personal und Bildung. TÜV Rheinland Holding AG TÜV Rheinland ist ein international führender Dienstleistungskonzern. An 360 Standorten in 62 Ländern arbeiten Menschen und erwirtschaften einen Umsatz von 984 Millionen Euro im Jahr. Anspruch und Leitidee des Konzerns ist die nachhaltige Entwicklung von Sicherheit und Qualität. TÜV Rheinland hat eine 135 Jahre lange Tradition und ist seit 2006 Mitglied im Global Compact der Vereinten Nationen. Verlagsgruppe Handelsblatt GmbH Die Verlagsgruppe Handelsblatt GmbH mit Sitz in Düsseldorf zählt zu den führenden deutschen Medienhäusern für Wirtschaft und Finanzen mit dem Handelsblatt gegründet, veröffentlicht sie heute Wirtschaftszeitungen, Magazine allen voran die WirtschaftsWoche, Fachzeitschriften, Fachbücher und produziert hochwertige Internet-Angebote. Seit Ende der sechziger Jahre gehört sie zur Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck, Stuttgart.

169 WAZ Mediengruppe Die WAZ Mediengruppe mit Hauptsitz in Essen ist eines der bedeutendsten europäischen Medienunternehmen. In Deutschland gibt der Konzern elf Tageszeitungen heraus. Die WAZ Mediengruppe hält zudem Mehrheitsbeteiligungen an elf lokalen Radiosendern in Nordrhein-Westfalen und startete im Oktober 2007 Deutschlands größtes regionales Internetportal, DerWesten.de. Im Magazinbereich besitzt die WAZ-Gruppe unter anderem den Münchener Gong-Verlag, den Westdeutschen Zeitschriften-Verlag und zahlreiche Fachzeitschriften. Im Jahr 2006 erwirtschaftete das Haus mit Mitarbeitern einen Umsatz von 1,741 Mrd. Euro. Westfalenhallen Dortmund GmbH Die Westfalenhallen Dortmund GmbH betreibt die Westfalenhalle 1, ein Veranstaltungszentrum von internationalem Ruf. Als Messeplatz sind die Westfalenhallen die Nummer eins in Westfalen und gehören zu den Top 4 in NRW. Das Unternehmen verfügt über ein unmittelbar an die Hallen angebundenes Kongresszentrum, ein Hotel und Sporteinrichtungen, die von der Olympiastützpunkt Westfalen GmbH betrieben werden. Pro Jahr strömen 2 Millionen Menschen in die Westfalenhallen. WestLB AG Die WestLB AG ist europäische Geschäftsbank mit Sitz in Nordrhein-Westfalen. Mit einer Bilanzsumme von 286,5 Mrd. Euro (Stand: ) gehört sie zu den führenden Finanzdienstleistern in Deutschland. Als Sparkassenzentralbank ist sie Kompetenzzentrum und Bindeglied zu den internationalen Finanzmärkten für die rund 125 Sparkassen in Nordrhein-Westfalen und Brandenburg. In einem engen Geschäftsverbund mit den Sparkassen bietet die WestLB ein Universalbank-Angebot mit Schwerpunkten in den Bereichen Kredite, Spezialfinanzierungen, Kapitalmarkt- und Private Equity-Produkte, Asset Management, Transaction Services und Immobilienfinanzierungen. WGZ BANK AG Die WGZ BANK ist seit 1884 Zentralbank für nunmehr 228 Volksbanken und Raiffeisenbanken im Rheinland und in Westfalen. Neben ihrer Zentralbankaufgabe nimmt die WGZ BANK als traditioneller Partner des rheinisch-westfälischen Mittelstandes die Rolle als dessen verlässlicher Finanzberater wahr. Als moderne Geschäftsbank bietet sie ihren Firmenkunden ein breites Spektrum maßgeschneiderter und qualifizierter Produkte und Dienstleistungen an. Als Handelsbank ist die WGZ BANK aktive Teilnehmerin im weltweiten Geld-, Devisen- und Derivatehandel, im Handel mit Kapitalmarktprodukten sowie im Wertpapieremissions- und Konsortialgeschäft. Zudem ist sie für Kapitalmarktpartner Anbieterin mit individuellen Kapitalmarktprodukten.

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172 Mitglieder Liste der Persönlichen Mitglieder Johanna von Bennigsen-Foerder Traudl Herrhausen Theo Albrecht Mitglied des Verwaltungsrats Aldi Einkauf GmbH & Co. OHG Rolf Aßhoff Mitglied des Vorstands HDI-Gerling Industrie Versicherung AG Dr. Burckhard Bergmann ehem. Vorsitzender des Vorstands E.ON Ruhrgas AG Dr. Wulf H. Bernotat Vorsitzender des Vorstands E.ON AG Detlef Bierbaum Mitinhaber Sal. Oppenheim jr. & Cie. KGaA Christian Bischoff Senior Vice President & Managing Director ProLogis Germany Management GmbH Dipl.-Ing. Christoph Blume Sprecher der Geschäftsführung Flughafen Düsseldorf GmbH Prof. Dr.-Ing. Harro Bode Vorsitzender des Vorstands Ruhrverband Bankdirektor Werner Böhnke Vorsitzender des Vorstands WGZ BANK AG Dr. Clemens Börsig Vorsitzender des Aufsichtsrats Deutsche Bank AG

173 Prof. Dr. Bruno O. Braun Vorsitzender des Vorstands TÜV Rheinland Holding AG Dr. Günther Bräunig Vorsitzender des Vorstands IKB Deutsche Industriebank AG Dr. Stephan Brock Vorsitzender des Vorstands CEMEX Deutschland AG Jürgen Buchsteiner Geschäftsführer Brenntag Holding GmbH Dr. Helmut Burmester ehem. Vorsitzender des Vorstands Klöckner & Co AG Gert Collin Persönlich haftender Gesellschafter Rhein-Ruhr Collin KG Dr. Eckhard Cordes Vorsitzender des Vorstands Franz Haniel & Cie. GmbH Dr. Gerhard Cromme Vorsitzender des Aufsichtsrats ThyssenKrupp AG Burkhard Dallosch Mitglied des Vorstands Hypothekenbank in Essen AG Wijnand Donkers Vorsitzender der Geschäftsführung Deutsche Annington Immobilien GmbH Burkhard Ulrich Drescher Vorsitzender der Geschäftsführung GAGFAH Group Dr. Karl-Gerhard Eick Stellv. Vorsitzender des Vorstands Deutsche Telekom AG Stefan Eikelmann Sprecher der Geschäftsführung Booz & Company GmbH Uwe Fechtner Direktor Werk Bochum Adam Opel GmbH Dr. Uwe Franke Vorsitzender des Vorstands Deutsche BP AG Dr. Friedhelm Gieske ehem. Vorsitzender des Vorstands RWE AG Rolf Göbel Mitglied des Aufsichtsrats PricewaterhouseCoopers AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Prof. Dr. Jürgen Gramke Vorsitzender des Vorstands INEA Institute for European Affairs e.v. Dr. Franz Grave Weihbischof Bistum Essen Dr.-Ing. Jürgen Großmann Vorsitzender des Vorstands RWE AG Ulrich Hartmann Vorsitzender des Aufsichtsrats E.ON AG Erivan Haub Chairman Tengelmann Unternehmensgruppe Karl-Erivan W. Haub Geschäftsführender Gesellschafter Tengelmann Unternehmensgruppe Prof. Dr. Dr. Engelbert Heitkamp Vorsitzender des Aufsichtsrats Heitkamp BauHolding GmbH Dr. Joachim Henneke Vorsitzender der Geschäftsführung Messe Essen GmbH Dr. Dieter Heuskel Geschäftsführer The Boston Consulting Group GmbH Heinz Hilgert Vorsitzender des Vorstands WestLB AG Hendrik Hollweg Mitglied des Vorstands/ Regional Lead Partner West Ernst & Young AG Thomas Holtgräfe Vorstand Fahrzeug-Werke LUEG AG

174 Mitglieder Bodo Hombach Geschäftsführer WAZ Mediengruppe Dr. Ludwig Jörder Hauptgeschäftsführer Westfalenhallen Dortmund GmbH Joe Kaeser Mitglied des Zentralvorstands Siemens AG Prof. Dr.-Ing. Hans-Peter Keitel Mitglied des Aufsichtsrats HOCHTIEF Aktiengesellschaft Dr. Frank Keuper Vorsitzender des Vorstands AXA Konzern AG Friedrich P. Kötter Geschäftsführer Kötter Holding International GmbH Dr. Dietmar Kuhnt ehem. Vorsitzender des Vorstands RWE AG Dr. Thomas A. Lange Sprecher des Vorstands NATIONAL-BANK AG Dr.-Ing. Wolfhard Leichnitz Vorsitzender des Vorstands IVG Immobilien AG Dr. Klaus Liesen Ehrenvorsitzender des Aufsichtsrats E.ON Ruhrgas AG Dr. Thomas Ludwig Vorsitzender des Vorstands Klöckner & Co AG Dr.-Ing. Herbert Lütkestratkötter Vorsitzender des Vorstands HOCHTIEF Aktiengesellschaft Dr. Winfried Materna Geschäftsführer MATERNA GmbH Information & Communications Hartmut Mehdorn Vorsitzender des Vorstands Deutsche Bahn AG Laurence Mehl Geschäftsführer Verlagsgruppe Handelsblatt GmbH Dr. Jochen Melchior ehem. Vorsitzender des Vorstands STEAG AG Prof. Dr. jur. Dr. h.c. Paul Mikat Kultusminister a. D. Land Nordrhein-Westfalen Dr. Matthias Mitscherlich Vorsitzender des Vorstands MAN Ferrostaal AG Detlef Mucks-Büker Superintendent Evangelische Kirche von Westfalen Dr. Werner Müller Vorsitzender des Vorstands Evonik Industries AG Dr.-Ing. Claus-M. Müller Geschäftsführender Gesellschafter MC-Bauchemie Müller GmbH & Co. KG Jürg Oleas Vorsitzender des Vorstands GEA Group Aktiengesellschaft

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