Modul 4 Kompetenzbereich 7.2 Psychiatrie. Depression Burnout Stress
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- Adolph Abel
- vor 8 Jahren
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Transkript
1 Modul 4 Kompetenzbereich 7.2 Psychiatrie Depression Burnout Stress
2 Depression Burnout Stress
3 DEPRESSION
4 Definition Lat. deprimere, niederdrücken Ist eine Störung der Stimmungslage Nach innen, auf sich selbst gerichtete Aggression Betroffen sind: Antrieb Vegetative Funktionen (Schlaf, Appetit, Libido) Soziale Interaktionen (Kontakte, Kommunikation) Denken (Schuldgefühle, kreisendes Denken)
5 Symptome 1 «Äusserliche» Symptome Starre, eingefrorene Mimik, Maskengesicht Niedergeschlagener Blick Verlangsamte Bewegungsmuster, verminderte Schrittlänge Blasse und schlaffe Haut Stockende, einsilbige Sprache mit stereotyp sich wiederholenden Gedankeninhalten / Klagen
6 Erscheinungsformen Leichte Depression Erfüllt Kriterien einer depressiven Episode Mittelgradige Depression Leidet unter Symptomen Schwierigkeiten, normale Berufstätigkeit und soz. Aktivität wahrzunehmen / fortzusetzen Schwere Depression Meist stationärer Aufenthalt Benötigen oft Unterstützung in der Körperpflege Überwachung der Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme
7 Symptome 2a Psychische Symptome Freudlosigkeit, Interesselosigkeit Hoffnungslosigkeit, Wertlosigkeit Konzentrationsmangel, keine Ideen haben «Gedächtnisverlust», Gefühl der «Verblödung» Angst, meist ohne erkennbaren Grund Schuldgefühle, «an allem Schuld zu sein» Entscheidungsunfähigkeit «Ambivalenz» Gefühl der Gefühlslosigkeit Unfähigkeit zu weinen
8 Symptome 2b Psychische Symptome Psychotische Symptome Verarmungswahn Versündigungswahn Krankheitswahn
9 Symptome 3 Körperliche Symptome Grosse Müdigkeit, Kraftlosigkeit Schlafstörungen, vor allem frühes Aufwachen grübeln Morgentief Sehstörungen, Ohrensausen Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen Verstopfung, evtl. Durchfall Vielfältige Schmerzen (z.b. Kopf, Rücken, Herz, Bauch) Herzklopfen Verlust des sexuellen Interesses
10 Einteilung nach Ursachen Reaktive Depression (ein schweres Ereignis) Erschöpfungsdepression (viele Ereignisse während längerer Zeit) Neurotische Depression (verwurzelt in kindlicher Entwicklung depressives Grundmuster) Endogene Depression («vererbte» Depression, unbekannte Ursache) Somatogene Depression (körperliche Erkrankung) Larvierte Depression (som. Beschwerden im Vordergrund, psy. Symptome im Hintergrund)
11 Unterscheidung Traurigkeit Ist keine Depression Ist eine Abschiedssituation Gehört zu den Grundgefühlen Ist ein lebendiges Gefühl Ist lebensnotwendig Löst bei Mitmenschen Trost aus Depression Ist eine Krankheit Weder der Patient noch die «Welt» ist Schuld daran aber beide sind beteiligt Eine Depression kann man nicht «weg machen wollen» Appell an den gesunden Menschenverstand ist nutzlos, verstärkt Schuldgefühle Selbst wenn jemand geheilt ist, wird es nie mehr so sein wie früher ( jede schwere Krankheit zeigt einem Menschen auf, wie vergänglich er ist )
12 Allgemein gültige Regeln im Umgang mit Menschen in einer depressiven Phase Positives Verhalten Menschen mit seiner Krankheit ernst nehmen, ihm respektvoll und verständnisvoll begegnen. Günstige Prognose der Krankheit betonen («Es kommt sicher wieder gut, ich begreife, dass Sie dies im Moment nicht glauben oder verstehen können Negatives Verhalten Den Patienten auffordern, sich zusammen zu nehmen Behaupten, es gehe schon besser Nicht wie kleine Kinder behandeln
13 n Positives Verhalten Auslösende Motive und die Lebensgeschichte besprechen Geplante Behandlungsmassnahmen erklären Angepasste Unterstützung bei der Körperpflege Ausreichende Ernährung Über mögliche Nebenwirkungen der Medikamente sprechen Auf zeitweilige Stimmungsschwankungen vorbereiten Negatives Verhalten In die Ferien oder zur Kur schicken Wichtige Entscheide fällen lassen
14 Positives Verhalten Ein Therapieziel nach dem anderen setzen: Überforderung vermeiden Pat. immer wieder neuen Erfolg erleben lassen Offene Aussprache über Suizidimpulse Soziales Umfeld berücksichtigen, Familie miteinbeziehen Negatives Verhalten Wahnideen anzweifeln Suizidäusserungen verharmlosen oder übergehen
15 Leitlinien zur therapeutischen Haltung gegenüber depressiver Menschen aus:harald J.Freyberger, Rolf-Dieter Stieglitz (Hrsg.), Kompendium der Psychiatrie und Psychotherapie, Karger, 1996, S. 149 «Wir erkennen, dass Sie jetzt eine schwere Krankheit und tiefe Hoffnungslosigkeit haben. Es gibt erfolgreiche antidepressive Behandlungen. Ihre Depression wird abklingen. Wann die Symptome gelindert sind oder die Depression zu Ende ist, wissen wir nicht, aber es wird geschehen. Wir kennen uns mit der Behandlung von depressiven Menschen aus, wir haben damit professionelle Erfahrung. Sie sind kein Einzelfall.
16 Fortsetzung Leitlinien Wir wollen und können Ihnen nichts wegnehmen, auch nicht die letzte Möglichkeit des Suizids. Wir wollen aber vorher alle anderen Möglichkeiten mit Ihnen gemeinsam durchführen, z.b. die jetzt anstehende Therapie Bezüglich des Suizids wollen wir ein Bündnis (einen Vertrag) schliessen: Sie berichten uns von aufkommenden Suizidgedanken/ - plänen und geben uns damit die Chance, mit Ihnen an einem anderen Ausweg zu arbeiten Wir, vor allem aber Sie brauchen viel Geduld, es wird Fortschritte und Rückschläge geben, entscheidend ist aber, dass die Depression heilbar ist.»
17 «Checks» Objektive Wahrnehmungen Frage Menschen, welche lachen weinen schimpfen Wut ausdrücken sich ekeln. «Gibt es noch etwa, was Ihnen Freude macht?» sind nicht depressiv
18 Ursachenfelder biologisch-psychisch-soziales Krankheitsverständnis (häufig sind alle an der Depression beteiligt) Organische Ursachen Chronische Überbelastung Stress Schwere psychische Krisen Betrifft den ganzen Menschen in:. Seiner Person. Seinem Denken. Seinem Fühlen. Seinem körperlichen Erleben. Seinem Handeln Vererbung Anlagen Familiäre Häufung Reaktion auf Erlebtes Biographie
19 Auslösende Faktoren Übergänge (Pubertät, Heirat, Pensionierung) Kränkungen, Ungerechtigkeiten, Streit Verluste (v.a. Beziehungen, aber auch Arbeit) Körperliche Erkrankung Langjährige Überbelastung (Arbeit, Beziehung, kranke Kinder, kranker Partner, Schulden, etc.) Plötzliche Entlastung (bestandene Prüfung, Tod eines lang gepflegten Menschen, etc.)
20 Komplikationen Suizidalität, Suizidversuche, Suizid «Falsche» Entscheidungen: Scheidung, Kündigung, Wohnungswechsel Körperliche Erkrankungen Immunschwäche (Infektionen), Krebs, Herzkrankheiten, Fehlernährung Belastung der Beziehung
21 Therapie psychisch physisch sozial «Fachverstand» / Therapie durch Fachperson Psychotherapie (v.a. kognitive Verhaltenstherapie) Somatotherapien Medikamente, Licht, Bewegung, Wachtherapie, Wickel, Massagen, Elektrokrampftherapie (EKT), Atemtherapie) Sozial wirksame Massnahmen Beschäftigung, Einbezug des Umfeldes, Klärung von Alltagsfragen
22 Was bietet ein Klinikaufenthalt? Rahmen Geborgenheit / Sicherheit Gespräche mit Patienten und Personal Distanz zum persönlichen Umfeld Gespräche mit der Familie Schutz für sich selber (Suizidgefahr) Entlastung des Umfeldes / der Familie
23
24 Burnout = Depression Findet an der Arbeitssituation statt Wichtig ist die Veränderung der Arbeitssituation
25 Symptome Chronische Müdigkeit trotz Auszeit Kann sich nicht erholen «Innerliche» Kündigung Zynismus Körperliche Beschwerden, v.a. Schlafstörungen Psychische Beschwerden, v.a. Gereiztheit Kognitive Leistungseinschränkung Verhaltensänderung: Rückzug Alkohol- und Medikamentenkonsum
26 Therapie A) Individuell B) Betrieblich Möglichst nicht zu lange mit der Arbeit aussetzen Lebensmotto überprüfen Lebensentwurf überprüfen Lebensziel? Respekt vor Menschen Rücksicht Was ist das Ziel des Betriebes? (etwas Gutes tun oder viel Gewinn?) Gesundheitsdienst Reintegration
27 STRESS
28 Stress Definition Druck, Anspannung Durch äussere Reize psychische und physische Reaktion, welche Lebewesen befähigt, spezielle Anforderungen zu bewältigen Führt zu erhöhter körperlicher und geistiger Belastung
29 Zur Entstehung von Stress benötigt es Stressoren Ich gerate in Stress, wenn Motive, Einstellung Ich setze mich selbst unter Stress, indem Stressreaktion (führt längerfristig zu Erschöpfung und Krankheit) Wenn ich im Stress bin, dann
30 Stressreaktionen Distress Ängste, soziale Probleme, Umweltprobleme Adrenalinausschüttung Anspannung Flucht, Kampf, Schrecken Unwohlsein, Krankheit Eustress Erfolg, Freude, Humor Sexualhormone, Endorphine Entspannung Gelassenheit; Motivation, Energie Wohlbefinden
31 Entstehung von Gesundheitsstörungen Belastung durch Konflikte im beruflichen oder familiären Bereich Angriff von aussen oder «Jagdsituation» (z.b. Sonderangebote, Freizeitangebote) Reizüberflutung, Informationsüberfluss (Telefon, Fernsehen, Printermedien, Computer)
32 Vom Stress zur Krankheit Stress (subjektives Erleben) Innere Anspannung Körperliche Verspannung Störung im Bereich des autonomen NS Störung körperlicher und psychischer Rhythmen Verlust des natürlichen Rhythmus (Spannung Entspannung) Organische Schäden Funktionelle Störungen psychische Störungen Körperliche Krankheit Psychische Schädigung
Depression. Burnout. Stress
Depression Burnout Stress FaBe NHB DEPRESSION Definition Lat. deprimere, niederdrücken Ist eine Störung der Stimmungslage Weiterhin betroffen sind Antrieb Vegetative Funktionen (Schlaf, Appetit, Libido)
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