Die Chawâridsch. Auszug aus dem Buch der Scharî a von Muhammad ibn Al-Husain Al-Âdschurrî. Übersetzt von Abu Sulaiman Überarbeitet von Abu Abdulmelik

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1 Die Chawâridsch Auszug aus dem Buch der Scharî a von Muhammad ibn Al-Husain Al-Âdschurrî Übersetzt von Abu Sulaiman Überarbeitet von Abu Abdulmelik 1. Auflage

2 Vorwort des Übersetzers Alles Lob gebührt Allah, Ihn loben wir und Ihn bitten wir um Hilfe und Verzeihung. Wir suchen Zuflucht bei Allah vor dem Schlechten in uns selbst und unseren schlechten Taten. Ich bekenne, dass es nichts Anbetungswürdiges außer Allah gibt und dass Muhammad, Allahs Segen und Frieden sei auf ihm, sein Diener und Gesandter ist. Oh ihr, die ihr den Iman verinnerlicht, fürchtet Allah so, wie es Ihm gebührt und sterbt nicht anders, denn als Muslime (3:102) Oh ihr Menschen, fürchtet euren Herrn, der euch erschaffen hat aus einem einzigen Wesen; und aus ihm erschuf Er seine Gattin, und aus den beiden ließ Er viele Männer und Frauen entstehen. Und fürchtet Allah, in dessen Namen ihr einander bittet, sowie im Namen eurer Blutsverwandtschaft. Wahrlich Allah wacht über euch! (4;1) Oh ihr, die ihr den Iman verinnerlicht habt, fürchtet Allah und sprecht aufrichtige Worte, auf das Er eure Taten segensreich fördere und euch eure Sünden vergebe. Und wer Allah und seinem Gesandten gehorcht, der hat gewiss einen gewaltigen Sieg erlangt (33:70-71) Ich bitte darum, diese wenigen Seiten zu Ende zu lesen, egal welche Einstellung du hast. Denn ich habe hier lediglich Ayat (Quranverse), Hadithe und Überlieferungen der Sahaba und Tabi in angeführt. Sei aufrichtig mit dir selbst und verschließe dein Herz nicht gegenüber den Worten der Besten dieser Umma, auch wenn diese Worte dich an deinem wunden, empfindlichen Punkt treffen und dir das Gesagte nicht gefällt. Wir Muslime folgen nicht unseren Neigungen, Trieben und Emotionen, sondern der Offenbarung Allahs. Was auch immer Allah befiehlt, dem folgen wir und das allein lieben wir. In letzter Zeit wird viel über Takfir geredet. Die Leute, die dies tun, werden oft mit den Chawaridsch verglichen. Doch wer sind die Chawaridsch, was waren und sind ihre Eigenschaften? Das Wort Chawaridsch ist die Einzahl von Châridschî und wird von dem Wort charadscha (hinausgehen, verlassen) abgeleitet. Es sind damit Leute gemeint, die den Gehorsam gegenüber den islamischen Herrschern verlassen und Fitna verbreiten. Die Chawaridsch sind zur Zeit Alis (ra) das erste Mal mit diesem Namen als Gruppe bezeichnet worden, auch wenn der Prophet (möge Allah ihn in Ehren halten und wahren) sie selbst so nannte und vor ihnen warnte. Anstatt Worte zeitgenössischer Gelehrter zu zitieren, verweise ich auf die Gelehrten der ersten Generationen nach dem Propheten (möge Allah ihn in Ehren halten und wahren) und zitiere hier aus dem Buch: As-Scharî a (739 Seiten) des Imam Muhammed ibn Al-Husain Al-Âdschurrî (ca n.h). Er war einer der großen Hadithgelehrten seiner Zeit, er hinterließ uns zahlreiche Werke. Sein bedeutendstes Werk war das Buch der Schari a, in welchem er die Aqida der Ahl As-Sunna sehr deutlich und detailliert anhand von Ayat, Hadithen und Aussagen der ersten drei

3 Generationen der Muslime erklärte. In diesem Buch steht nun folgendes Kapitel über die Chawaridsch, dem ich noch Auszüge aus dem Kapitel desselben Buches beigefügt habe, wie sich ein Muslim gegenüber Herrschern und während schlimmer Fitna zu verhalten hat: 1 Kapitel über die Chawaridsch Die Gelehrten sind sich früher wie heute darüber einig, dass die Chawaridsch ein übles Volk sind, sich gegen Allah den Erhabenen auflehnen, auch wenn sie beten und fasten und sich in der Ibada bemühen, denn dies nützt ihnen nichts. Auch wenn sie nach außen hin vorgeben, das Gute zu gebieten und das Schlechte zu verbieten, dies nützt ihnen nichts, weil sie Leute sind, welche den Quran nach ihren Neigungen interpretieren und den Muslimen (die Religion) falsch darstellen. Allah der Erhabene und der Prophet (möge Allah ihn in Ehren halten und wahren) haben uns vor ihnen gewarnt und ebenso die rechtgeleiteten Kalifen (ra), die Sahaba (ra) und wer ihnen im Guten gefolgt ist. Die Chawaridsch sind die Üblen, Unreinen, Schmutzigen, sie revoltieren gegen die Herrscher und sehen es als erlaubt an, die Muslime zu töten. Der erste von ihnen trat zur Zeit des Propheten (möge Allah ihn in Ehren halten und wahren) auf: er war ein Mann, der den Gesandten Allahs (möge Allah ihn in Ehren halten und wahren) tadelte, während er Beute in Dscha râna verteilte. Er sagte: Sei gerecht, oh Muhammad, denn ich sehe, dass du nicht gerecht bist! da sagte er (möge Allah ihn in Ehren halten und wahren): Wehe dir, wer ist gerecht, wenn ich es nicht bin? Umar (ra) wollte ihn töten, doch der Prophet (möge Allah ihn in Ehren halten und wahren) verbat es ihm, ihn zu töten. Er (möge Allah ihn in Ehren halten und wahren) berichtete: Ihr werdet es verabscheuen, sein Gebet mit diesem und dessen Anhängern zu beten und sein Fasten mit ihm zu fasten, sie irren von der Religion ab. (Muslim 1063, Ibn Mâdscha 172, Ahmad 3/353, siehe auch Buchari 6163, Muslim 1064, As-Sunna von Ibn Abi Asim 924, Malik 1/204, Abu Dawud 4764, An-Nasâi 5/78, Ibn Hibban 6741, u.v.m.) [...] Anschließend traten sie in vielen Städten auf, sie versammelten sich und gaben vor, das Gute zu gebieten und das Schlechte zu verbieten, bis sie nach Medina kamen und Uthman ibn Affân (ra) töteten 2. Die Sahaba des Gesandten Allahs (möge Allah ihn in Ehren halten und wahren) haben sich darum bemüht, dass Uthman (ra) nicht getötet wird, doch sie waren dazu nicht im Stande. Anschließend revoltierten sie (die Chawaridsch) gegen Ali ibn Abi Tâlib und waren nicht mit seinem Urteil zufrieden, sie kamen mit ihren Worten hervor: Nur Allah darf richten, woraufhin Ali (ra) sagte: Ein wahres Wort, mit dem Falsches beabsichtigt wurde. Ali (ra) bekämpfte sie und Allah ehrte ihn dadurch, dass er von ihnen getötet wurde [...] 1 Ich habe mir erlaubt, die schwachen Überlieferungen und Wiederholungen auszulassen, sowie einige zu lange Hadithe, deren Kernpunkte schon in anderen erwähnt wurden. Solche Textlücken habe ich durch [...] gekennzeichnet. 2 Die Gelehrten sind sich nicht ganz sicher, ob die Mörder von Uthman (ra) auch als Chawaridsch zu bezeichnen sind.

4 Anmerkung des Übersetzers: Der Imam Al-Âdschurrî erwähnt eine Reihe verschiedener Isnade für den obigen Hadith, ich habe die Stellen oben in Klammern gesetzt, damit man diese verschiedenen Versionen nachschlagen kann. Von Anas ibn Malik und Abu Sa id (ra) wird überliefert, dass der Gesandte Allahs (möge Allah ihn in Ehren halten und wahren) sagte: In meiner Umma werden Meinungsverschiedenheiten und Spaltungen aufkommen, Leute, die gut reden können, aber schlecht handeln. Sie lesen den Quran, doch er geht nicht über ihre Kehle hinaus 3, sie verlassen den Dîn wie ein Pfeil den Bogen verlässt und kommen erst zurück (zum Dîn), wenn der Pfeil wieder auf die Bogensehne springt 4, sie gehören zu den schlimmsten Menschen und Geschöpfen, Tûba sei für den, der sie bekämpft, oder den sie töten. Sie rufen zum Buche Allahs, doch sie haben nichts damit gemeinsam. Wer sie bekämpft, ist Allah näher als diese. Die Sahaba fragten: Oh Gesandter Allahs, was sind ihre Eigenschaften? Er sagte: Sie rasieren sich (den Kopf) 5 (Abu Dawud 4765, Ahmad 3/224, von Al-Albani und anderen als sahih eingestuft) [...] Muhammad ibn Al-Husain sagte: Dies ist die Eigenschaft der Hurûriya, sie sind die Schlimmsten, die Chawaridsch, über welche Allah gesagt hat: sie folgen dem, was mutaschâbih 6 ist, weil sie Fitna wollen und weil sie es interpretieren wollen, doch nur Allah kennt dessen Interpretation... ( li *Imran: 7), und auch der Prophet (möge Allah ihn in Ehren halten und wahren) hat vor dieser Eigenschaft gewarnt: Von Aischa: der Gesandte Allahs (möge Allah ihn in Ehren halten und wahren) las folgende Aya: Er ist es, der auf dich das Buch herabsandte, darunter sind Ayat, die klare Regeln enthalten, sie sind die Mutter (Grundlage) des Buches und andere, die mutaschâbih sind. Was die anbelangt, in deren Herzen Krankheit ist, sie folgen dem, was mutaschâbih ist, weil sie Fitna wollen und weil sie es interpretieren wollen, doch nur Allah kennt dessen Interpretation... ( li *Imran: 7), anschließend sagte er: wenn ihr diejenigen seht, die darüber streiten, so sind es jene, die Allah damit gemeint hat, hütet euch vor ihnen. (Buchari 4547, Muslim 2665, Abu Dawud 4598, Ibn Madscha 47, At-Tirmidhi 2993, Ahmad 6/48, At- Tayâlasi 1432, Ibn Hibbân 73) Von Sa*îd ibn Dschubair 7 (ra) wird über folgende Aya überliefert:...und andere, die mutaschâbih sind..., dass er sagte: Die Mutaschâbihât sind Ayât im Quran, die 3 Metapher: sie lesen den Quran, verstehen ihn aber nicht, das heißt nur ihr Hals profitiert vom Quran, indem er gelesen wird, aber es sind nur die Buchstaben, denn den Inhalt des Quran haben sie verdreht. 4 Metapher: sie werden nie zum Din zurückkehren, wie auch ein Pfeil nicht auf die Bogensehne zurückspringt. 5 Die ist nur eine ihrer Eigenschaften und es bedeutet, dass sie sich die Haare ganz rasieren. 6 Mehrdeutig; unklar 7 Ein Tâbi*î, der 95 n.h. von Al-Haddschâdsch ibn Yûsuf At-Thaqafî ermordet wurde, er war einer der größten Quran- und Hadithgelehrten unter den Schülern der Sahaba.

5 von einigen Leuten verwechselt werden, wenn sie diese lesen. Deswegen sind viele in die Irre gegangen, die dies (also mutaschâbih zu kennen) behauptet haben. Jede Sekte liest Ayât vom Quran und behauptet, dass sie damit die Rechtleitung getroffen haben. Zu den Mutaschâbihât, welche die Hurûriya (Chawâridsch) befolgen, ist die Aya: Und wer nicht nach dem urteilt (richtet, herrscht), was Allah herab gesandt hat, jene sind die Kafirûn. (Al-Mâida: 44) und sie lesen in diesem Zusammenhang: und dann wenden sich die Ungläubigen von ihrem Herrn ab. (An-N âm: 1). Wenn sie also einen Imam (Herrscher) sehen, der nicht mit der Wahrheit regiert, sagen sie: er hat Kufr begangen, und wer Kufr begangen hat, der hat sich von seinem Herrn abgewendet und damit Schirk begangen. Diese Imame (Herrscher) sind also Muschrikun (Götzendiener)! daraufhin revoltieren sie gegen diese und machen, was du gesehen hast, weil sie diese Aya falsch interpretieren. Bei Ibn Abbâs (ra) wurden die Chawaridsch erwähnt und er wurde gefragt, was sie vom Quranlesen denn hätten? Da sagte er: Sie glauben an die klaren Regeln des Quran und gehen in den Mutaschâbihât in die Irre., anschließend las er: doch nur Allah kennt dessen Interpretation. Und diejenigen, die tiefes Wissen haben, sagen, wir glauben daran... ( li *Imran: 7). Bei Ibn Abbâs (ra) wurden die Chawâridsch erwähnt und dass sie sich doch so sehr im Gebet bemühen. Doch da sagte er: Sie bemühen sich in der Ibada nicht mehr als die Juden und die Christen, doch sie sind in die Irre gegangen. Zu Al-Hasan Al-Basrî wurde gesagt: Oh Abu Sa*id, ein Châridschî ist in Churaiba (Ort bei Al-Basra) aufgetreten, da entgegnete er: Der Arme, er sah etwas Unislamisches und hat es kritisiert, doch dabei ist er in etwas noch viel Unislamischeres geraten! Anmerkung des Übersetzers: Er hatte einen Herrscher gesehen, der unislamisch handelt, aber sich als Muslim bezeichnend gegen ihn revoltieren wollte. Muhammad ibn Al-Husain sagte: Wenn jemand einen Châridschî sieht, der sich um die Ibada bemüht, aber gegen den Herrscher revoltiert, egal ob dieser gerecht oder ungerecht ist, und eine Gruppe mit ihnen auszog und die Schwerter zückten und es dann auch noch als helal (erlaubt) ansehen, die Muslime zu töten, so soll man sich nicht dadurch verführen lassen, dass er den Quran rezitiert, lange betet, oft fastet oder schöne Worte im Bereich des (islamischen) Wissens redet, wenn er der Mezheb der Chawâridsch folgt. [...] Anmerkung des Übersetzers: Es folgen einige Hadithe über die Ermordung Alis (ra) und die Fitna zu seiner Zeit. Ich habe diese aus Platzgründen ausgelassen, weil das darin enthaltene über die Chawaridsch, was wichtig für unsere Zeit ist, schon gesagt wurde.

6 Die Chawaridsch sind die Hunde von Dschahannam: Anmerkung des Übersetzers: Nicht jeder, der die Hölle betritt, bleibt für ewig darin, das heißt, diese Aussage ist nicht gleichbedeutend mit der Aussage, dass diese Leute keine Muslime sind. Abu Umama Al-Bâhilî (ra): Subhânallah, was hat der Schaitan mit dieser Umma gemacht? Sie sind die Hunde des Feuers, die Hunde des Feuers (dreimal), die übelsten Leichen im Schatten des Himmels. In einer anderen Version: die Hunde Dschahannams Von Abu Aufâ (ra), vom Propheten (möge Allah ihn in Ehren halten und wahren), der sagte: Die Chawâridsch sind die Hunde des Feuers! (Ahmad 4/355, At-Tayâlisî 1/155, Ad-Dailamî in Al-Firdaus 2/205, Al-Baihaqî 8/188, von Al-Albani als sahih eingestuft) Muhammad ibn Al-Husain sagte: Ich habe nun genug über die Chawaridsch berichtet und Klarheit geschaffen für denjenigen, den Allah vor der Mezheb der Chawaridsch verschont hat und nicht ihre Meinung vertritt, die Unterdrückung der Herrscher und das Unrecht der Anführer erduldet, und dennoch nicht mit dem Schwert gegen sie vorgeht. Er bittet Allah darum, das Unrecht von ihm und den Muslimen zu entfernen. Er macht Du*a für die Muslime, dass Er sie zum Guten führen soll, er verrichtet mit ihnen Hadsch und geht mit ihnen gegen die Feinde der Muslime vor, betet mit ihnen Dschum*a und *Îd. Wenn sie ihm befehlen zu gehorchen und er dazu in der Lage ist, gehorcht er ihnen und wenn er dies nicht kann, entschuldigt er sich. Wenn sie ihm etwas Verbotenes befehlen, so soll er nicht gehorchen. Wenn zwischen ihnen Fitna ist, so soll er sich zu Hause einsperren und seine Zunge und Hand im Zaum halten. Er neigt nicht zu dem, was sie machen, und will keine Fitna. Wer diese Eigenschaften hat, ist auf dem geraden Weg in scha Allah. Kapitel über Gehorsam gegenüber den Herrschern über die Muslime, Geduld zu haben und nicht zu revoltieren, solange sie zum Gebet rufen Al-Hasan Al-Basrî befahl, als einige Leute zu ihm kamen, dass sie zu Hause bleiben und ihre Türen schließen sollten. Anschließend sagte er: Bei Allah, wenn Leute durch ihren Herrscher geprüft werden, aber geduldig sind, dann wird Allah dieses (Übel) bald von ihnen entfernen, denn sie werden zum Schwert greifen und vom ihm gerichtet. Bei Allah, es gibt keine besseren Tage. Daraufhin rezitierte er: Und das schönste Wort deines Herren wurde über Banu Israil vollbracht, weil sie geduldig waren. Darauf haben Wir das zerstört, was Fir*aun und sein Volk getan und was sie gebaut haben. (Al-A*râf: 137)

7 Von Umm Salama (ra) vom Gesandten Allahs (möge Allah ihn in Ehren halten und wahren), der sagte: Es werden Herrscher über euch kommen, die islamisch und gleichzeitig unislamisch handeln, wer sie erkennt, wird verschont, wer sie verabscheut, ist sicher, doch (wehe dem), der mit ihnen zufrieden ist und ihnen folgt. Die Sahaba sagten: Sollen wir sie nicht bekämpfen? da sagte er: Nein, solange sie beten! (Muslim 1854, Ahmad 6/302, Abu Dawud 4760, At-Tirmidhi 2266) Von Anas ibn Malik: der Gesandte Allahs (möge Allah ihn in Ehren halten und wahren) sagte: Hört und gehorcht, auch wenn über euch ein abessinischer Sklave gesetzt wird, dessen Kopf wie eine Rosine aussieht. 8 Von Wâil Al-Hadrami (ra): Yazid ibn Salama Al-Dschu*fî (ra) fragte den Gesandten Allahs (möge Allah ihn in Ehren halten und wahren): Was meinst du, wenn über uns Leute herrschen, wir sie nach unserem Recht fragen, sie es uns aber nicht geben, was befiehlst du uns dann? er antwortete: Wende dich davon ab., er fragte dies noch ein zweites und drittes Mal, da packte ihn Al- Asch*ath ibn Qais Al-Kindî (ra) und er sagte: Hört und gehorcht, denn gegen sie ist das, was sie tun und gegen euch ist das, was ihr tut. (Muslim 1846, At-Tirmidhi 2199) Von Suwaid ibn Ghafla: Umar ibn Al-Chattâb (ra) sagte mir: Vielleicht wirst du noch nach mir leben. Gehorche also dem Imam, auch wenn er ein abessinischer Sklave sein sollte. Wenn er dich ungerecht behandelt, dann gedulde dich, wenn er dich schlägt, gedulde dich. Wenn er dich zu etwas ruft, was deinen Dîn schädigt, so sage: ich höre und gehorche, aber mein Blut ist weniger wert als mein Dîn. (sahih) Von *Auf ibn Malik Al-Eschdscha*î (ra): ich hörte den Gesandten Allahs (möge Allah ihn in Ehren halten und wahren) sagen: Die besten eurer Herrscher sind diejenigen, die ihr liebt und die euch lieben, für die ihr betet und die für euch beten. Die schlechtesten eurer Herrscher sind diejenigen, die ihr hasst und die euch hassen, die ihr verflucht und die euch verfluchen 9 wir sagten: Oh Gesandter Allahs, sollen wir uns ihnen deswegen etwa widersetzen? er entgegnete: Nein, solange sie unter euch beten, solange sie unter euch beten. Wenn jemand von ihnen über euch herrscht, und ihr seht, dass er etwas tut, worin er sich gegen Allah auflehnt, so soll er das kritisieren, worin er sich gegen Allah aufgelehnt hat. Doch entreißt nicht einmal eine Hand aus dem Gehorsam gegenüber Allah dem Glorreichen. (Muslim 1855, Ahmad 6/24, Ibn Hibbân 4589, Al-Baihaqî 8/158, Ad-Dâramî 2/324). 8 Buchari 7142, Muslim 1298, Ahmad 3/114, Ibn Madscha 2860, At-Tayâlisî 2616, Abu Ya*lâ Dies bedeutet nicht, dass es erlaubt ist, lebendige zu verfluchen, dies bedeutet nur, dass es soweit kommen wird, denn der Prophet (möge Allah ihn in Ehren halten und wahren) hat es verboten, Menschen, die noch leben, egal wie schlimm sie sind, zu verfluchen. Denn ein Fluch bedeutet, dass man aussagt, dass die Person von Allahs Barmherzigkeit weg ist, doch nur Allah kann bestimmen, wem Er barmherzig ist und wem nicht. Allah wendet die Herzen der Diener, wie Er will.

8 Kapitel über Der Vorzug, sich in der Fitna davon zurückzuziehen, sich daran zu beteiligen. Furcht um die Herzen, etwas zu begehen, was Allah der Erhabene verabscheut und sich in den Häusern aufhalten und Allah dem Erhabenen dienen. Von Abu Huraira (ra): der Gesandte Allahs (möge Allah ihn in Ehren halten und wahren) sagte: Es wird Fiten 10 wie Sommerstürme geben, wer sitzen bleibt ist besser, als derjenige, der aufsteht. Wer stehen bleibt ist besser als derjenige, der losgeht. Und wer ihnen seinen Kopf zuwendet, dem wendet sie sich zu. (Buchari 7081, Muslim 2211, At-Tayâlisî 2344, Al-Baihaqî 8/190) in einer Version von Abu Musa heißt es noch am Ende: und haltet euch fest an euren Häusern! (also verlasst sie nicht, sonst werdet ihr der Fitna erliegen) (Sahih, Abu Dawud 4262, Ahmad 4/208, Al-Hâkim 4/440, von letzterem und Adh-Dhehebi als sahih eingestuft) Von Ma*qal ibn Yasâr: der Gesandte Allahs (möge Allah ihn in Ehren halten und wahren) sagte: Die Ibada zur Zeit der Kämpfe und Wirren ist besser als die Auswanderung zu mir. (Muslim 2948, At-Tirmidh i 2201, Ibn Madscha 3985, Ahmad 5/25, Ibn Hibbân 2957, Ibn Abi Schaiba 1946). 10 Mehrzahl von Fitna

9 Auswertung des Übersetzers: Die Fehler der Chawaridsch: 1. Sie sagen, dass wer eine große Sünde begeht, Kâfir ist. Manche Chawaridsch differenzieren etwas mehr und sehen nur einige große Sünden als Kufr an. 2. Die alten Chawaridsch sagten, der Iman sei nur ein Teil, entweder man hat ihn oder verliert ihn. Sie leugneten somit die Stufen des Iman, den kleinen Schirk und den kleinen Kufr. Die heutigen Chawaridsch (, die heutzutage auch unter dem Namen Takfiris bekannt sind,) leugnen teilweise den kleinen Kufr. Sie sagen heute auch, dass der Iman Stufen hat. 3. Sie revoltieren gegen islamische Herrscher, die ihrer Meinung nach (großen) Kufr begangen haben, weil sie Details der islamischen Rechtsordnung nicht korrekt umsetzen, obwohl sich die Herrscher als Muslime bezeichnen, die Säulen des Islam praktizieren, den Islam zumindest teilweise unterstützen und auch sagen, dass sie nach islamischen Prinzipien regieren. 4. Sie erklären vor allem Gelehrte (aber auch andere Muslime) zum Kuffâr, die nicht ihrer Meinung folgen. Sie begründen dies mit dem Satz: Wer den Kafir nicht zum Kâfir erklärt, ist selbst Kâfir. Diese Aussage stützt sich auf keinen Beweis in Quran und Sunna! Die Chawaridsch sind eine Sekte, die den Weg der Ahl As-Sunna verlassen hat. Ich habe die Eigenschaften der Chawaridsch aufgeführt, damit jeder sich selbst fragen kann, ob er dazu gehört oder nicht. Ich warne jedoch davor, Leute voreilig als Chawaridsch zu bezeichnen. Möge Allah uns vergeben, von den Leuten sein lassen, die immer auf dem Weg der Salaf As-Salih bleiben und unsere Herzen vor Hartherzigkeit bewahren. Dieses Dokument darf frei überall verteilt und gedruckt werden. Der Verkauf und jegliche Änderung ist verboten. Das Dokument darf ausschließlich als ganzes weitergegeben werden. Alle Rechte sind vorbehalten. Falls ihr Fehler findet im Text meldet das bitte unter: