DER RING DES NIBELUNGEN. richard WagNer EIN BÜHNENFESTSPIEL FÜR DREI TAGE UND EINEN VORABEND

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1 DER RING DES NIBELUNGEN richard WagNer EIN BÜHNENFESTSPIEL FÜR DREI TAGE UND EINEN VORABEND

2 DER RING DES NIBELUNGEN PRoDUktIoNStEAm 01 BESEtzUNG 02 SoNDERvERANStALtUNGEN 06 terminübersicht 10 RING-ABoS & PREISE 11 GEDANkENSPLIttER 12 PALIDo 18 BäckEREI RING 20 city-ring 22 SPoNSoREN 23 BIoGRAPHIEN 26

3 DER RING DES NIBELUNGEN Ein Bühnenfestspiel für drei Tage und einen Vorabend Musik und Dichtung von Richard Wagner Musikalische Leitung Dennis Russell Davies Inszenierung Uwe Eric Laufenberg Bühne Gisbert Jäkel Kostüme Antje Sternberg Dramaturgie Wolfgang Haendeler

4 2 Besetzung Vorabend Das Rheingold Götter Wotan Gerd Grochowski Loge Michael Bedjai Donner Seho Chang Froh Iurie Ciobanu / Pedro Velázquez Díaz Göttinnen Fricka Karen Robertson Freia Sonja Gornik / Brit-Tone Müllertz Erda Bernadett Fodor Nibelungen Alberich Björn Waag Mime Matthäus Schmidlechner Riesen Fasolt Dominik Nekel Fafner Nikolai Galkin Rheintöchter Woglinde Mari Moriya Wellgunde Gotho Griesmeier Floßhilde Valentina Kutzarova Bruckner Orchester Linz premiere 26. okt 2013 Erster Tag Die Walküre Siegmund Michael Bedjai Hunding Albert Pesendorfer / Dominik Nekel Wotan Gerd Grochowski Sieglinde Sonja Gornik / Brit Tone-Müllertz Brünnhilde Elena Nebera Fricka Karen Robertson Bruckner Orchester Linz premiere 22. Mär 2014

5 Zweiter Tag Siegfried Besetzung 3 Siegfried Lars Cleveman Mime Matthäus Schmidlechner Der Wanderer Gerd Grochowski Alberich Björn Waag Fafner Nikolai Galkin / Dominik Nekel Brünnhilde Elena Nebera Erda Bernadett Fodor Bruckner Orchester Linz premiere 01. Nov 2014 Dritter Tag Götterdämmerung Siegfried Lars Cleveman Gunther Björn Waag Hagen Albert Pesendorfer Alberich Björn Waag Brünnhilde Elena Nebera Gutrune Sonja Gornik / Brit-Tone Müllertz Chor des Landestheaters Linz Extrachor des Landestheaters Linz Bruckner Orchester Linz premiere 07. Feb 2015

6 4 BildspurEn Das Zeichen ist ein Riss, der sich stets nur auf dem Gesicht eines anderen Zeichens öffnet. roland barthes

7 BildspurEn 5 Unbegangen sind die Wege auf der Steilwand des Himmels. ingeborg bachmann

8 6 Sonderveranstaltungen Sonderveranstaltungen Samstag, und Sonntag, Das Rheingold Die Götter lachen laut Wagner auf Stelzen mit den Stelzern Vorplatz Musiktheater (Eintritt frei) Samstag, Richard Wagners Ring des Nibelungen in der Welt des Plakats Ausstellungseröffnung Die private Sammlung des deutschen Regisseurs und langjährigen Intendanten Heinz Lukas-Kindermann umfasst mehr als 300 bis in die 1920-er Jahre zurückreichende Exponate aus aller Welt und wird kontinuierlich vervollständigt. Die Sammlung wurde bisher unter anderem an der Mailänder Scala, der Wiener Staatsoper und der Deutschen Oper Berlin ausgestellt und präsentiert in umfassender visueller und assoziativer Vielfalt die Auseinandersetzung unterschiedlicher Plakatkünstler mit Wagners Ring des Nibelungen. Sonntag, , Uhr Der Ring an einem Abend von Richard Wagner und Loriot Mit Brit-Tone Müllertz, Elena Nebera, Karen Robertson; Michael Bedjai, Gerd Grochowski, Jürgen Müller, Albert Pesendorfer, Matthäus Schmidlechner, Björn Waag; Gert Voss (Sprecher) Bruckner Orchester Linz Musikalische Leitung: Dennis Russell Davies In Kooperation mit dem Brucknerfest

9 Ringvorträge Sonderveranstaltungen 7 Montag, Wagner, Gold und Wir Elke Heidenreich (Schriftstellerin und Literaturkritikerin) Montag, Mythos und Moderne im Ring des Nibelungen Prof. Dieter Borchmeyer (ehemaliger Professor für Neue deutsche Literatur an der Universität Heidelberg und Präsident der Bayerischen Akademie der Schönen Künste) Mittwoch, Dr. Nike Wagner (Publizistin, Dramaturgin und Leiterin des Kunstfestes Weimar) Mittwoch, Antisemitismus im Ring Prof. Jens Malte Fischer (Kulturwissenschaftler und ehemaliger Professor für Literaturwissenschaft an der Universität- GHS Siegen und Theaterwissenschaft an der Universität München) 128. Lesezeichen Sonntag, Bruno Klimek Verder & Wagni oder Der Rückzug der Musik in die Stille Opera buffa in sieben Situationen Präsentation des Librettos durch Mitglieder des Schauspielensembles des Landestheaters Linz Künstlerische Leitung: Thomas Kasten Eine Operngeschichte, die von Wagner und Verdi erzählen soll, muss in mundgerechten Häppchen, in überschau- und verdaubaren Kanapees gereicht werden, in mutig, also mutwillig zugespitzten Situationen. (...) Gemeinsam ist ihnen die Suche und der Aufbruch zur Terra incognita des modernen Musiktheaters. Sie gehen verschiedene Wege. Als Künstler und Menschen. Sie begegnen sich nie. (...) Verdi mag es nicht, mit Wagner verglichen zu werden. Wagner lässt neben sich nur Wagner gelten. (aus der Vorbemerkung Bruno Klimeks zu seinem Opernlibretto)

10 8 BildspurEn Aus dem bewegten Wasser rauscht / ein feuchtes Weib hervor. Johann wolfgang von goethe

11 BildspurEn 9 Mannigfache Wege gehen die Menschen. novalis

12 10 Terminübersicht Das Rheingold 2013/2014 premiere 26. okt 2013 Die Walküre 2014 premiere 22. Mär 2014 Do Di Mi So Mi Fr Sa Alle Vorstellungen um Uhr Sa So Mo Sa Sa Mo Sa Siegfried 2014/2015 Götterdämmerung 2015 premiere 01. Nov 2014 premiere 07. Feb 2015 Sa So Do Sa So Do So Sa Mi Sa So Das Rheingold 2015 Die Walküre 2015 Wiederaufnahme 13. Feb 2015 Wiederaufnahme 21. Feb 2015 Di Fr Do So Alle Vorstellungen um Uhr

13 Ring-abos & Preise 11 Die drei Ring -Abonnements Ring A das Rheingold FR Die Walküre Sa Siegfried Sa Götterdämmerung Sa Ring B (Der Oster-Ring) das Rheingold Di Die Walküre Do Siegfried So Götterdämmerung Mi Ring C (Der Mai-Ring) Das Rheingold Fr Die Walküre So Siegfried Do Götterdämmerung So Verlosung: Den Goldring zum Abo Unter allen neuen Ring-Abonnenten, die bis zum 31. Dezember 2013 ein Ring-Abo zeichnen, verlost das Landestheater Linz einen Palido-Goldring im Wert von 1000, (siehe Seite 18/19). 1S 1A Stehplatz PREISE C 57,00 53,00 49,50 43,00 29,00 24,00 13,00 8,00 PREISE D 66,00 61,00 56,00 47,00 37,00 28,00 16,00 9,00 Zuschlag Premieren Zuschlag Wochenenden (Do So) 9,00 8,00 7,00 7,00 6,00 5,00 4,00-3,00 3,00 3,00 3,00 3,00 3,00 3,00 - RING ABO 217,00 202,00 187,00 160,00 125,00 99,00 62,00 Preise C: Das Rheingold Preise D: Die Walküre, Siegfried, Götterdämmerung kontakt Abo-Service (Montag Freitag, Uhr) h.woess@landestheater-linz.at

14 12 Gedankensplitter Zeitaktuelles Welttheater Gedankensplitter zum Ring des Nibelungen Wolfgang Haendeler Splitter springen ab, wenn auf einen massiven Block aus festem Material mit Kraft und mit Genauigkeit in der Wiederholung eingeschlagen wird. Das Felsmassiv des Ring des Nibelungen ist jedoch so groß, dass man sich sehr bewusst entscheiden muss, wo genau das Werkzeug angelegt wird. Wartet doch Band 3 der Dichtungen und Schriften von Richard Wagner vom Beginn des Rheingold bis zum Ende der Götterdämmerung mit mehr als 300 stolzen Textseiten auf sich sein Gold in der Gestalt des Ringes, der aus ihm geformt wurde, zurückholt. Allerdings ist dies nicht so zu verstehen, als wäre am Ende der Erzählung vom Ring der Anfang wiederhergestellt. ( ) Der Ring des Nibelungen setzt das Ende der Götter in Szene, welche zur Erhaltung der Macht sich des Goldes zu bedienen versuchten und so jegliche Legitimation ihrer göttlichen Existenz verlieren. Der erste Erzählstrang berichtet also vom Ende der durch Geldwert und Machterhalt sich auszeichnenden Welt. Von den noch zahlloseren kleinen Interpretations-Felsen bietet Friedrich Voßkühlers Kunst als Mythos der Moderne (1999) eine auf wenigen Seiten die Tetralogie strukturierende und interpretierende Deutung an: Der erste Erzählstrang gibt dem gesamten Werk seinen Titel. Es ist im engeren Sinn die Geschichte vom Ring des Nibelungen. Diese Geschichte ist zirkulär konstruiert. Sie beginnt mit dem Raub des Rheingoldes durch den Nachtalberich, und sie schließt damit, dass der Rhein Der zweite Erzählstrang handelt von Wotan und damit von der Tragödie jenes obersten Gottes, der, um seine Macht zu erhalten, eines Menschen bedarf, der sich nicht von Geld und Macht blenden lässt; kurz: der eines freien, allein der inneren Naturnothwendigkeit verpflichteten Menschen bedarf, weil nur dieser jenen Ring aus dem Gold des Rheins vor dem Zugriff des Nachtalberich bewahren kann. ( ) So zeugt Wotan das Geschlecht der Wälsungen, um einen Spross zu erziehen, der ganz seiner Vorstellung entspricht, wie der Mensch

15 Gedankensplitter 13 zu sein habe: keinen Konventionen unterworfen, nur seiner inneren Stimme gehorchend, zur bedingungslosen Liebe fähig und deswegen nicht korrumpierbar. Und so wird die Macht der Götter mit Notwendigkeit durch jenen zerstört, den Wotan am höchsten liebt und den er für seine Macht am meisten braucht: durch ( ) Siegfried. Die Tragödie dieses Heldenmenschen, ( ) Siegfried, ist der dritte Erzählstrang der Tetralogie. Im Gegensatz zu Alberich, Wotan und Mime, die auf die Macht aus sind, die der Ring verschafft, ist für Siegfried diese Eigenschaft des Ringes völlig wertlos. Der Mittelpunkt seines Lebens ist die Liebe. Er erlebt sie mit einer alles verschlingenden Macht, als er ( ) Brünnhilde begegnet, der zur menschlichen Frau gewordenen Göttin weil Tochter des Wotan und der Erda, die allerdings von Wotan verstoßen ist. Die Liebe zwischen Siegfried und Brünnhilde, die Vereinigung des reinen Menschen mit der Tochter des obersten Gottes, die um der Liebe willen zur Menschenfrau wurde, lässt alle Niederungen der Macht und des Geldes hinter sich und zeigt dem Zuschauer das, was der Mensch ist und wozu er werden soll: Spiegel der inneren Naturnothwendigkeit. In der Liebe wird der Mensch Gott und das bedeutet für Wagner: nichts als Mensch. Auch wenn diese Aufschlüsselung der dreifachen Erzählstruktur ein bewusst vereinfachendes Modell ist, verdeutlicht sie doch anschaulich, wie sehr Der Ring des Nibelungen in der Religionsgeschichte und in der Religionskritik und Geschichtsphilosophie des 19. Jahrhunderts beheimatet ist Der Abgesang auf die Götter und das Scheitern des neuen utopischen Menschheitspaares sind bei Wagner noch eine epische bzw. musiktheatralische Großtat, die, ungeachtet ihres Pessimismus, aus einer selbst- und sendungsbewussten Welterklärungs-Haltung unternommen worden ist. Solch Welterklären ist im 20. Jahrhundert erschwert worden und dem 21. Jahrhundert weitgehend abhanden gekommen. Was

16 14 Gedankensplitter kann eine Ring-Deutung leisten, die anerkennt, dass die Geschichte zwar nicht zu Ende ist (wie sollte sie auch?), dass aber auch nicht mehr von ihr in der einen großen mythischen Erzählung gesprochen bzw. gesungen werden kann?! Back to the characters (and to the figures and groups) ist ein Vorschlag, der vielleicht nicht der Rezeption, sondern dem Werk selbst mit frischem Mut begegnet, in dem sich mitunter Sein und Schein geradezu komödiantisch vermischen. Höhepunkt der Ring-Komödie ist vielleicht das muntere Quiz-Duell, das sich der Wanderer und Mime im 1. Aufzug des Siegfried liefern. Mit lexikalischer Einfalt à la Brockhaus werden hier erst Nibelungen, dann Riesen und Götter (Quiz-Fragen an den Wanderer) und im Anschluss Wälsungen, Nothung und die hervorstechende Eigenschaft des neuen Nothung-Schmiedes: Furchtlosigkeit (Quiz-Fragen an Mime) definiert. Wotans eitle Selbstbeweihräucherung ( Wotan waltet der Schar, nie verdirbt doch der Speer ) liest sich im Lichte des Wotan-Fricka-Dialogs in der Walküre ( Not tut ein Held, ( ), zu wirken die Tat, die, wie not sie den Göttern, dem Gott doch zu wirken verwehrt. ) und Wotans Eingeständnis gegenüber Brünnhilde ( Das sind die Bande, die mich binden ) wie ein vergilbter Propaganda-Text. Nur Mime, dem Zwerg, kann man das noch verkaufen. Und genau diese klassifizierende Ordnung, die in dem besagten Quiz noch einmal entworfen wird, ist eben schon mit der zweiten Szene im Rheingold desavouiert. Nämlich dann, wenn die Riesen als Lohn für Walhall Freia als Pfand nehmen können und der repräsentative Prachtbau für die Götter mit dem zeitweiligen Verlust des Apfel - bzw. ewigen Jugendmonopols einhergeht. Bezeichnend, dass das vielzitierte Gesetz Was du bist, bist du nur durch Verträge sich Wotan von Fasolt sagen muss, noch bezeichnen-

17 Gedankensplitter 15 der, wie der Vertrag zwischen Wotan und den Riesen überhaupt zustande kam: Wüsst ich um euren Vertrag, dem Truge hätt ich gewehrt; doch mutig entferntet ihr Männer die Frauen, um taub und ruhig vor uns allein mit den Riesen zu tagen, beschwert sich Fricka bei Wotan und verweist damit auf die Gender -Spur, der sich nachzugehen lohnt. Die hier vollzogene Gleichsetzung zwischen Vertrag und Trug diskreditiert vielleicht generell ein Sprechen, das hier die Welt in Kasten einteilt, dort Personen zu Sachverhalten degradiert (z. B. als Pfand) und, im Hinblick auf Siegfried, die gesamte Erschaffung eines neuen Menschen unter den kalt kalkulierten Plan einer bloßen Funktionslücken-Schließung stellt: Wie macht ich den Anderen, der nicht mehr ich, und aus sich wirkte, was ich nur will? (Wotan in der Walküre). Bis auf Siegmund und Siegfried ist der Sprechakt bei allen Männern im Ring auf Herrschaft aus, während die Frauen Erda, die Rheintöchter, Sieglinde, bedingt Fricka und Gutrune, aber allen voran: Brünnhilde sich mit dem Wort oft zuerst zu einem Gefühl (Brünnhilde), einer Einsicht (Erda) oder einem zweckfreien Spiel (die Rheintöchter) bekennen. Wäre es im Gegensatz zu Voßkühler nicht auch denkbar, das Scheitern der Götter wie auch das Scheitern des utopischen Helden, Siegfrieds, an einer empathielosen, auf Definitionen und Satzwahrheiten fixierten, Systeme herausbildenden Sprache festzumachen, in der der Heldenmensch allein deshalb scheitern MUSS, weil er ursprünglich nichts anderes ist als ein Mittel zum Zweck in Wotans eigenem Rettungsplan? Scheitert im Ring nicht nur Wotan, sondern der Plan an sich, vielleicht gar jenes funktional und tendenziell autoritär ordnende Verständnis von Sprache (exemplarisch im Modell der subjekt-unabhängigen Satzwahrheit)? Und müsste eine wahrhaftige Menschlichkeit nicht einem erfolgreichen Aufbegehren gegen dieses

18 16 Gedankensplitter Götter-Gesetz entspringen, wie es Brünnhilde für Siegfried einmal wagt (der Satzwahrheit von Wotans Gebot die Existenzwahrheit der eigenen Überzeugung gegenüberstellend)? Und wenn dem so wäre? Ist es gut, dass (diese) Götter und Helden sterben?! Der neue Linzer Ring (Musikalische Leitung: Dennis Russell Davies, Regie: Uwe Eric Laufenberg, Bühne: Gisbert Jäkel, Kostüme: Antje Sternberg) greift solcherlei Fragen auf und wird Wagners in sich geschlossene, mythische Nibelungen-Welt in eine offene Zeit- und Weltenreise übertragen, die am Ausgangs- (Beginn vom Rheingold) und Zielpunkt (Götterdämmerung) das im Mythos und in der Utopie enthaltene archaische Potenzial der Wagnerschen Tetralogie erlebbar machen wird, und zugleich (ab Nibelheim im Rheingold, in der Walküre und im Siegfried) entscheidende historische und soziale Verortungen aufgreift (Industrialisierung in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, emanzipatorischer Aufbruch und autoritärer Rückfall am Ende der 20-er und zu Beginn der 30-er Jahre des 20. Jahrhunderts, nachgeholtes Denken konkreter Utopien zum Ende der 60-er bzw. zu Beginn der 70-er Jahre) und in der Verschränkung dieser beiden divergierenden Realitätsebenen eines wagt und sein will: zeitaktuelles Welttheater. Die zweifarbigen Bildcollagen zeigen Gesichter, Gestalten und Orte, die, im freien Spiel der Phantasie, mit den Figuren und Schauplätzen aus dem Ring in Verbindung gebracht werden können. Sie bilden weder das Werk noch die Linzer Inszenierung ab, legen aber Spuren zu den vielfältigen Lesarten von Wagners großer Menschheits- und Weltdeutung. Als weltweit erstes Theater wird das Landestheater Linz einen kompletten szenischen Ring des Nibelungen mit dem neu edierten Orchestermaterial des Schott- Verlags (Mainz) nach der Richard Wagner-Gesamtausgabe herausbringen.

19 BildspurEn 17 Niemand hat das Recht zu gehorchen. Hannah arendt

20 18 PALIDO Die Macht der Liebe Der Linzer Ring des Nibelungen als einmaliges Erinnerungsstück aus dem Hause PALIDO Ringe sind, seit Menschen Schmuck tragen, Zeichen von Liebe und Macht. In keinem Werk der Musikgeschichte ist dies so anschaulich dargestellt wie in Richard Wagners Ring des Nibelungen: Die drei Rheintöchter bewachen im Rhein das Rheingold und werden bei ihrem Spiel von Alberich, einem Nibelungen, beobachtet. Allzu unbekümmert weisen sie sein Werben zurück und verraten ihm, dass maßlose Macht und die Herrschaft der Welt demjenigen zuteil werden könne, der aus dem Rheingold schüfe den Ring. Das könne jedoch nur einer, der der Minne Macht entsagt. Sie ahnen nicht, dass Alberich dies prompt tun wird und das Gold gewaltsam dem Felsen entreißt. Der aus diesem Gold geschmiedete Ring bringt ihm zwar Macht, aber auch Hochmut, und Alberich wird von den Göttern überlistet und gedemütigt. Der Ring, zuvor von Alberich verflucht, wandert unter großem Einsatz von zahlreichen Menschenleben über Wotan an Siegfried, der ihn Brünnhilde schenkt. Erst durch Der Ouroboros (eine Schlange, die sich in den eigenen Schwanz beißt und so mit ihrem Körper einen geschlossenen Kreis bildet) ist das bildliche Signet für die Linzer Neuinzenierung von Wagners Ring des Nibelungen; aus einer freien, äußerst kunstvollen Bearbeitung dieses Motivs entsteht auch der PALIDO-Ring zum Linzer Ring!

21 PALIDO 19 Der Ring ensteht Ein Kreativteam des Landestheaters und Designer von PALIDO arbeiten zur Zeit am Ring! Brünnhildes Freitod, der einem Opfer gleichkommt, wird der Fluch des Ringes gelöst und der Ring dem Rhein wieder übergeben. Wagner zeigt in diesem Meisterwerk das Wechselspiel zwischen Liebe und Macht. Der Ring des Nibelungen ist das musikalische Großereignis, mit dem der Neubeginn der Opernära in Linz durch das neu erbaute Linzer Musiktheater würdig gefeiert wird. Für alle, die ein Erinnerungsstück an dieses denkwürdige Ereignis besitzen wollen und von der unvergänglichen Musik und der tragischen Erzählung, die mit dem Sieg der Liebe endet, berührt wurden, hat PALIDO einen Ring von unvergleichlicher Schönheit geschaffen, der im Opernshop des Musiktheaters sowie bei allen österreichischen PALIDO-Juwelieren er standen werden kann. Ein starkes Zeichen tiefer und beständiger Zuneigung, die unerschütterlich besteht!

22 20 Bäckerei Ring Wir sind RING mit Herz & Seele Das Motto der traditionsreichen Linzer Bäckerei RING kann ab sofort auch auf den ersten Ring des Nibelungen im neuen Musiktheater am Volksgarten übertragen werden: Das Landestheater Linz als auch die Bäckerei RING vereinen sich im Hinblick auf das theatralische Groß ereignis der Spielzeiten 2013/2014 und 2014/2015 zu einer kulinarisch-künstlerischen Allianz, die Richard Wagners Bühnenfestspiel nicht nur in Ohr und Aug, sondern auch im Gaumen jubilieren lässt. Ab Mai 2013 ist in den Filialen der Bäckerei RING der eigens für das Landestheater Linz kreierte Nibelungen-Ring erhältlich: ein dem Ouroboros aus der ägyptischen Mythologie nachempfundenes, kreisrundes Gebäckstück in zwei Varianten süß und salzig, das in sich die Tradition des Backhandwerks und die Kreativität des Theaters vereint. Hauptpreis: 2 Eintrittskarten für die jeweilig aktuelle Premiere im Zyklus Der Ring des Nibelungen im Musiktheater am Volksgarten 2. Preis: 2 Eintrittskarten für eine weitere Vorstellung im Zyklus Der Ring des Nibelungen 3. Preis: Ein Frühstück in der Bäckerei Ring für 2 Personen

23 BäckErEi ring 21 Der Ring in aller Munde hat es in sich! Ganz gleich ob als Frühstück in der Bäckerei RING oder als herzhafter abendlicher Pausen-Snack im Musiktheater: Mit jedem von Ihnen verspeisten Exemplar des Nibelungen-Rings erhöht sich Ihre Chance, bei einer der begehrten Premieren von Wagners opus magnum im Musiktheater dabei zu sein. Sowohl im Oktober 2013 für den Vorabend mit dem Rheingold als auch im März 2014 für den Ersten Tag mit der Walküre gilt: Für jeden Kauf eines Nibelungen-Rings erhalten Sie einen Stempel in Ihren Sammelpass. Jeder vollständig ausgefüllte Sammelpass kann am Gewinnspiel teilnehmen; der Einsendeschluss ist jeweils acht Wochen vor dem Termin der Premiere (siehe Seite 10). Die Anschrift lautet: Landestheater Linz Musiktheater Frau Eva Schütz Am Volksgarten Linz

24 22 city-ring RING frei! ein MusiktheaterPädagogisches ProJekt in zusammenarbeit Mit dem linzer city-ring Wenn im Oktober 2013 zum ersten Mal die wogenden Wellen des Vorspiels zu Richard Wagners Rheingold aus dem Orchestergraben des neuen Musiktheaters am Volks garten steigen, so ist das ein besonderer Augenblick nicht nur für Wagnerfreunde. Das möchten wir im Rahmen eines besonderen Projektes auch mit Schülerinnen und Schülern aus Linz und Umgebung feiern. In Zusammenarbeit mit dem Linzer City-Ring bietet das Landestheater Linz jungen Menschen aller Altersstufen die Möglichkeit, in die Tiefen des Rheines einzutauchen und ihren ganz persönlichen Ring zu schmieden. Welche Assoziationen ruft dieses Symbol hervor und welche Folgen ergeben sich in Wagners Musikdrama durch den Raub des Rheingoldes und durch die Herstellung des Rings? In Workshops, Führungen, Probenbesuchen und Diskussionen können Schülerinnen und Schüler Themen aus Richard Wagners Ring des Nibelungen behandeln und dazu eigene Ideen entwickeln. Selbst entworfene, gemalte, modellierte und angefertigte Ringe werden Teil einer Ausstellung in Geschäften auf der Linzer Landstraße sein. Also dann: RING FREI! Kontakt und Information: Musiktheaterpädagogik Nadine Grenzendörfer Telefon +43 (0) 732/

25 sponsoren 23 WIR DANkEN DEN musiktheater-sponsoren OBERÖSTERREICH

26 24 BildspurEn Wir wähnen eine Schatzgrube wunderbarer Schätze entdeckt zu haben...

27 BildspurEn 25 maurice maeterlinck

28 26 Biographie Dennis Russell Davies Musikalische Leitung Dennis Russell Davies wurde in Toledo (Ohio) geboren und studierte Klavier und Dirigieren an der New Yorker Juilliard School. Seine Tätigkeit als Dirigent in Oper und Konzert, als Pianist und Kammermusiker ist gekennzeichnet durch ein breit gefächertes Repertoire, das vom Barock bis zur jüngsten Moderne reicht, durch spannende und durchdachte Programmkonstellationen und durch eine enge Zusammenarbeit mit zahlreichen Komponisten des 20. Jahrhunderts und der Gegenwart: Zu ihnen zählten bzw. zählen u. a. Aaron Copland, John Cage, Luciano Berio und Hans Werner Henze, William Bolcom, Philip Glass und Michael Nyman, Kurt Schwertsik, Heinz Winbeck, Philippe Manoury und Manfred Trojahn. Nach seinen ersten Positionen als Chefdirigent des Saint Paul Chamber Orchestra ( ) und des American Composers Orchestra, New York ( ) übersiedelte er 1980 nach Deutschland und Österreich. Von 1997 bis 2002 war er Chefdirigent des Radio-Symphonieorchesters Wien, wurde 1997 als Professor ans Mozarteum in Salzburg berufen und war von 1995 bis 2006 Chefdirigent des Stuttgarter Kammerorchesters. Darüber hinaus ist er seit 2009 Chefdirigent des Sinfonieorchesters Basel. Als Chefdirigent des Bruckner Orchesters Linz und Operndirektor am Landestheater Linz ist Dennis Russell Davies seit 2002 tätig. Nach seinen wiederholten Auftritten bei den Bayreuther Festspielen ( ) dirigierte er u. a. bei den Salzburger Festspielen, beim Lincoln Center Festival New York, an der Houston Grand Opera sowie an der Hamburgischen und der Bayerischen Staatsoper. Derzeit steht er in steter Verbindung mit der Lyric Opera of Chicago, der Metropolitan Opera New York, der Opéra National de Paris und hat soeben, im Jänner 2013, die neue Oper von Philip Glass The Perfect American über Walt Disney am Teatro Real in Madrid herausgebracht.

29 Biographie 27 Uwe Eric Laufenberg wurde 1960 in Köln geboren und erhielt seine Ausbildung zum Schauspieler an der Folkwang Hochschule in Essen. Sein Debüt als Schauspielregisseur gab er 1988 am Schauspiel Frankfurt mit der Inszenierung von Harald Kuhlmanns Stück Pfingstläuten. Nachdem er sich von 1990 bis 1993 am Schauspiel Köln und von 1993 bis 1996 am Schauspielhaus Zürich als Regisseur bzw. Oberspielleiter erfolgreich hatte profilieren können, ging er von 1997 bis 2000 als Regisseur und Mitglied der Theaterleitung ans Maxim Gorki Theater Berlin. Als Schauspielregisseur war er des Weiteren auch am Deutschen Theater Berlin, am Residenztheater München und am Wiener Burg theater tätig. Seit 1992 hat sich Uwe Eric Laufenberg auch im Musiktheater an internationalen Häusern als Opernregisseur etablieren können, u. a. in Brüssel, Barcelona und in Dresden war seine Inszenierung von Ernst Kreneks Karl V. bei den Bregenzer Festspielen zu sehen. Als Intendant führte er das Hans Otto Theater in Potsdam in den Jahren von 2003 bis 2009 so erfolgreich, dass sich nahtlos die Berufung zum Intendanten der Oper Köln anschloss. Hier konnte Laufenberg in nur drei Jahren durch zahlreiche herausragende Produktionen eine beispiellose Rückgewinnung des Kölner Opernpublikums Uwe Eric Laufenberg Inszenierung in die Wege leiten, wofür die Kölner Oper unter seiner Leitung von der Opernwelt für 2012 zum Opernhaus des Jahres gekürt wurde. Nachdem er im Herbst 2012 die Kölner Oper aufgrund der von städtischer Seite nicht eingehaltenen Finanzzusagen verließ, wurde er kurz darauf zum Intendanten des Hessischen Staats theaters Wiesbaden ernannt, wo er ab der Spielzeit 2014/2015 die künstlerische Gesamtverantwortung für das traditionsreiche Fünf- Sparten-Haus mitsamt den international renommierten Maifestspielen übernehmen wird.

30 28 Biographie Gisbert Jäkel Bühne Gisbert Jäkel wurde 1954 in Aachen geboren und arbeitet seit 1984 europaweit als Bühnenbildner in den Bereichen Schauspiel und Oper. Nach seinem Bühnenbildstudium an der Kunsthochschule Köln bei Prof. Rolf Glittenberg und Assistenzen am Schauspielhaus Köln, an der Hamburgischen Staatsoper und am Opernhaus La Monnaie in Brüssel ging er von 1984 bis 1986 als fest engagierter Bühnenbildner zunächst an die Städtischen Bühnen Freiburg, bevor er von 1986 bis 1990 die Ausstattungsleitung am Schauspiel Frankfurt innehatte. Von 1992 bis 1997 war er im Festengagement als Bühnenbilder an der Schaubühne am Lehniner Platz engagiert und gas- tierte zudem an der Pariser Opéra de la Bastille sowie am Schauspielhaus Zürich und an der Brüsseler Oper La Monnaie. Von 1997 bis 2005 hat er als freischaffender Bühnenbildner an zahlreichen großen internationalen Häusern gearbeitet u. a. in Berlin (Deutsche Oper und Komische Oper), Wien (Burgtheater) und in Graz (Opern- sowie Schauspielhaus). In Graz übernahm er auch erstmals die künstlerische Gesamtkonzeption für Regie und Bühne: 1998 bei Verdis Rigoletto. Daraufhin wurde ihm sogleich die Neuinszenierung und Bühnenbildgestaltung für den gesamten Grazer Ring des Nibelungen übertragen, der zwischen 1999 und 2000 herauskam. Die künstlerische Zusammenarbeit mit Uwe Eric Laufenberg führte ihn von 2005 bis 2007 als Regisseur und Bühnenbildner fest ans Hans Otto Theater Potsdam. Seit 2008 arbeitet er wieder frei und war zuletzt an der Oper Basel, der Komischen Oper Berlin, am Konzerthaus Berlin, bei den Bregenzer Festspielen, bei den Schwetzinger Festspielen und wiederholt an der Kölner Oper engagiert, wo er 2010 mit Uwe Eric Laufenberg Mozarts Don Giovanni her ausbrachte. Weitere künstlerische Weggefährten waren Andrea Breth, Nicolas Brieger, Günter Krämer, Marco Bernardi, Ingo Kerkhof und Hans Neuenfels.

31 Biographie 29 Antje Sternberg wurde in Berlin geboren. Nach einer Ausbildung als Herrenmaßschneiderin studierte sie Kostümgestaltung an der Hochschule für Bildende Künste in Dresden. Im Anschluss war sie zunächst als Kostümassistentin am Berliner Metropol-Theater tätig, bevor sie 1999 als Kostümdirektorin am Hans Otto Theater Potsdam engagiert wurde. Dort konnte sie ihre ersten eigenen Kostümbilder verwirklichen. Von 2003 bis 2009 arbeitete sie mit Uwe Eric Laufenberg als Intendanten zusammen. Mit ihm wie mit Gisbert Jäkel verbinden sie kontinuierlich gemeinsame Produktionen. So entstanden Leo Tolstois Krieg und Frieden in einer Schauspiel-Fassung am Hans Otto Theater (2004; Regie und Bühne: Gisbert Jäkel), Ernst Kreneks Oper Karl V. bei den Bregenzer Festspielen (2008; Regie: Uwe Eric Laufenberg, Bühne: Gisbert Jäkel) und an der Kölner Oper Don Giovanni und Die Entführung aus dem Serail (jeweils 2010; Regie: Uwe Eric Laufenberg und Bühne: Gisbert Jäkel). Das Kostümbild für den Ring des Nibelungen ist ihre erste Arbeit am Landestheater Linz. Antje Sternberg Kostüme

32 30 BildspurEn Wo aber Gefahr ist, wächst das Rettende auch!

33 BildspurEn 31 Friedrich Hölderlin

34 32 Biographie Gerd Grochowski Wotan / Wanderer Bassbariton Gerd Grochowski war zuletzt als Kurwenal (Tristan und Isolde) an der Metropolitan Opera New York unter Daniel Barenboim zu erleben. Als Kurwenal gab er auch sein Debüt an der Mailänder Scala und an der Staatsoper Unter den Linden Berlin. Bei seinen Hausdebüts an der Nederlandse Opera Amsterdam und der Bayerischen Staatsoper sang er die Partie des Orest (Elektra). Für seine Interpretation in der Titelrolle des Doktor Faust von Busoni am Staatstheater Stuttgart wurde er von der Zeitschrift Opernwelt 2005 zum Sänger des Jahres nominiert. Des Weiteren gab der Künstler den Don Pizarro (Fidelio) an der Hamburgischen Staatsoper. Als Schischkow (Aus einem Totenhaus) in der Regie von Patrice Chéreau und unter Pierre Boulez war er bei den Wiener Festwochen zu Gast, und im Herbst 2009 debütierte Gerd Grochowski am Teatro Real in Madrid in der Partie des Dr. Schön (Lulu). Wichtige Rollen bzw. Gastauftritte in den letzten Spielzeiten waren zudem sein Debüt am Londoner Opernhaus Covent Garden als Telramund (Lohengrin) im Jahr 2009, die Partie des Gunther (Götterdämmerung) in Aix-en-provence 2009 und 2010 bei den Osterfestspielen in Salzburg unter Sir Simon Rattle sowie das wiederholte Engagement an der Oper in San Francisco als Prus in Die Sache Makropoulos (2010) und Gunther in der Götterdämmerung (2011). Es folgten das Rollendebüt als Amfortas (Parsifal) in Lyon, Klingsor (Parsifal) in München, außerdem Telramund in Tokio und San Francisco (2012) und das Debüt als Blaubart (Herzog Blaubarts Burg) in konzertanter Form beim Orquestra de Barcelona. Den Ring muß ich haben! Wotan Demnächst wird Gerd Grochowski als Gunther in einer Neuproduktion des Ring des Nibelungen an der Mailänder Scala sowie an der Staatsoper Berlin zu erleben sein.

35 Biographie 33 Die in zahlreichen Wettbewerben mit Preisen ausgezeichnete Sopranistin Elena Nebera ist regelmäßig als Gast am berühmten Mariinski-Theater in St. Petersburg zu erleben. So sang sie zuletzt dort die Partien der Cho- Cho-San (Madama Butterfly) und Lisa Nur Todgeweihten taugt mein Anblick! Brünnhilde (Pique Dame) unter der musikalischen Leitung von Valery Gergiev. Mit dem namhaften Maestro trat Elena Nebera auch als Senta und Chrysothemis beim Festival in Baden-Baden sowie in Rotterdam und Edinburgh auf. Sie studierte zunächst am Rimsky-Korsakow-Konservatorium in St. Petersburg und setzte ihr Studium danach an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Graz fort. Im Jahr 2000 wirkte die junge Sopranistin in Iphigenie auf Tauris bei den Salzburger Festspielen mit. Bei ihrem Debüt am Teatro La Fenice in Venedig wurde Elena Nebera im Frühjahr 2007 als Interpretin der Partie der Frau in Schönbergs Monodram Erwartung stürmisch gefeiert, woraufhin ihr diese überaus anspruchsvolle Rolle aus der Frühzeit der Opern-Moderne auch im Megaron in Athen sowie an der Staatsoper Stuttgart übertragen wurde. Zudem konnte sie über- Elena Nebera Brünnhilde wältigende Erfolge als Sieglinde am Opernhaus in Dortmund und als Cho-Cho-San mit Maestro Zubin Mehta in Valencia verbuchen. Anlässlich der Wiedereröffnung des Teatro de Bellas Artes in Mexiko verkörperte sie 2011 die Leonore in Fidelio neben Francisco Araiza als Florestan führte Elena Nebera Richard Strauss Vier letzte Lieder mit der Nordfjord Opera auf, wurde an der Komischen Oper Berlin als Lady Macbeth von Mzensk gefeiert sowie als Cho-Cho-San an der Staatsoper Warschau und als Kaiserin (Frau ohne Schatten) beim Edinburgh Festival.

36 34 Biographie Lars Cleveman Siegfried Lars Cleveman schloss sein Opern-Gesangsstudium an der Universität in Stockholm 1988 ab und avancierte in kürzester Zeit zu einem der gefragtesten Tenöre an den großen Opernhäusern Skandinaviens und ganz Europas. Von 1990 bis 2009 gehörte er dem Ensemble der Königlichen Oper Stockholm an, wo er sich mit zahlreichen zentralen Rollen seines Faches ein umfangreiches Repertoire erwarb: als Des Grieux (Manon Lescaut), Grigorij (Boris Godunow), in den Titelpartien von Otello, Parsifal, Don Carlo, Les Contes d Hoffmann und Werther, als Don José (Carmen), Pinkerton (Madama Butterfly) und Herzog von Mantua (Rigoletto), als Froh (Das Rheingold), Erik (Der fliegende Holländer), Siegfried (Siegfried und Götterdämmerung), Tristan (Tristan und Isolde) und Manrico (Il Trovatore). Als Gustavo (Un ballo in maschera), Des Grieux, Manrico und Cavaradossi (Tosca) ist Cleveman häufiger Gast an der Königlichen Oper Kopenhagen. In Stuttgart gab er den Siegmund (Die Walküre) und in Kiel war er als Otello und Parsifal zu hören. In Kopenhagen trat er in einer Serie von konzertanten Aufführungen an der Seite von Nina Stemme als Tristan in Tristan und Isolde auf, am Concertgebouw Amsterdam war er als Siegmund unter Lothar Zagrosek zu hören. Sein Debüt am Royal Opera House Covent Garden gab Wie ich froh bin, daß ich frei ward, nichts mich bindet und zwingt! Siegfried Lars Cleveman im Oktober 2009, als er in zwei Aufführungen von Tristan und Isolde kurzfristig die Partie des Tristan übernahm. Im Sommer 2011 gab Lars Cleveman sein Bayreuth-Debüt als Tannhäuser und war in der Spielzeit 2011/2012 an der Nationaloper Riga als Siegfried in der Götterdämmerung zu hören.

37 Biographie 35 Die Sängerlaufbahn des deutschen Tenors begann auf ungewöhnliche Weise. Erst nach seiner Ausbildung zum Dachdeckermeister entdeckte er seine Liebe zum Gesang, vorerst als Jazz-Sänger mit reicher Bühnenerfahrung, dann im Bereich der Oper und der klassischen Musik. Seine Gesangsausbildung erhielt er an den Musikhochschulen in Hannover und Siegmund heiß ich, und Siegmund bin ich: Bezeug es dies Schwert, das zaglos ich halte! Siegmund Köln. Meisterkurse und Fortbildungen belegte er bei Josef Metternich und Rudolf Piernay. Bereits während des Studiums erhielt der Künstler häufig Gastverträge; ein erstes Festengagement folgte im Jahr 2000 am Theater Aachen. Hier konnte er sein Repertoire aufbauen und wichtige Rollendebüts in Neuproduktionen erarbeiten. Konzerte und Gastverträge führten ihn nach Wuppertal und Münster, Hannover und Leipzig sowie nach Klagenfurt, wo er in der Wozzeck-Inszenierung von Olivier Tambosi als Tambourmajor zu erleben war. Zu seinem Repertoire gehören inzwischen zahlreiche zentrale Rollen seines breit gefächerten Tenor-Faches; zu hören war er u. a. als Lenski (Eugen Michael Bedjai Loge / Siegmund Onegin) und Tamino (Die Zauberflöte), als Cassio (Otello) und Sänger (Der Rosenkavalier) sowie als Max (Der Freischütz), Don José (Carmen) und Cavaradossi (Tosca). Seit 2008 ist Michael Bedjai festes Mitglied im Ensemble der Volksoper Wien, wo er u. a. als 1. Geharnischter (Die Zauberflöte), als Tassilo (Gräfin Mariza) und Prinz Sou-Chong (Das Land des Lächelns), als Pinkerton (Madama Butterfly), Herzog von Mantua (Rigoletto) und Don José und abermals als Cavaradossi auf der Bühne stand.

38 36 Biographie können und war bereits in den Partien der Donna Anna (Don Giovanni), Fiordiligi (Così fan tutte) und Agathe (Der Freischütz), der Vitellia (La clemenza di Tito) und Giulietta (Les Contes d Hoffmann), der Rosalinde (Die Fledermaus) und Hanna Glawari Haltet ein, ihr Männer! Mordet erst mich! Sieglinde Sonja Gornik Freia / Sieglinde / Gutrune Sonja Gornik absolvierte ihre Gesangsausbildung an den Musikhochschulen in Mainz und Graz. Bereits während ihres Studiums war sie Mitglied im Jungen Ensemble am Staatstheater Mainz. Darüber hinaus führten Gastengagements die junge Sopranistin u. a. an das Theater Kiel, das Staatstheater Darmstadt und an die Oper Frankfurt. Die vielfach ausgezeichnete Sängerin u. a. zählte sie 2004 und 2005 zu den Gewinnern des Gesangswettbewerbes der Kammeroper Schloss Rheinsberg und errang 2006 den 1. Preis beim Meistersingerwettbewerb in Neustadt an der Weinstraße hat sich früh ein umfangreiches Repertoire in zentralen Rollen ihres Faches erarbeiten (Die lustige Witwe) auf der Bühne zu erleben. In den Spielzeiten 2010/2011 bis 2012/2013 war sie fest am Theater Lüneburg engagiert, wo insbesondere ihre Rollen-Debüts als Tosca und Donna Elvira begeistert aufgenommen wurden. Mit der Spielzeit 2013/2014 wechselt sie fest ins Ensemble des Landestheaters Linz. Zuvor wird sie noch im April 2013 als Freia in Wagners Rheingold am Gran Teatre del Liceu in Barcelona auftreten. Im Konzertbereich war die Sopranistin mit der Philharmonie Ludwigshafen (Dirigent: Ari Rasileinen), dem Brandenburgischen Staatsorchester Frankfurt (Dirigent: Heribert Beissel) mit dem Neuen Orchester Köln (Dirigent: Christoph Spering) und dem Aalborg Symphonieorchester in Dänemark (Dirigent: Gregor Bühl) zu hören führten sie Konzerte in das Konzerthaus Berlin und den Berliner Dom, wo sie die Vier letzten Lieder von Richard Strauss darbot.

39 Biographie 37 Brit-Tone Müllertz stammt aus Dänemark und erhielt ihre Gesangsausbildung, die sie 2005 mit dem Diplom erfolgreich abschloss, an der Königlichen Dänischen Akademie in Kopenhagen. Weitere Studien führten sie zu Tonny Landy und Eva Johansson. Meisterkurse in Dänemark, Norwegen, Holland und der Schweiz, die ihre musikalische Ausbildung ergänzten, absolvierte sie bei Margaret Price, Elisabeth Söderström und Philip Langridge, bei Edith Mathis, Thomas Quasthoff, Andreas Schmidt und Thomas Hemsley sowie bei Rudolf Jansen, Helmut Deutsch, Roger Vignoles und Malcolm Martineau. Seit dem Jahr 2008 ist sie kontinuierlich mit der Kammeroper Underground Music Theatre aufgetreten und hat in diesem Rahmen auch an der Königlichen Dänischen Oper in Kopenhagen gastiert. So laß mich dich heißen, wie ich dich liebe: Siegmund so nenn ich dich! Sieglinde Begeisterten Zuspruch erntete zudem ihre Interpretation der Poppea (L incoronazione di Poppea) an der Oper Funen (Dänemark) im Jahre Konzertauftritte absolvierte sie mit den Symphonieorchestern von Aaalborg und Sonderjylland: als Solistin in Rossinis bzw. Pergolesis Stabat mater, Händels Brit-Tone Müllertz Freia / Sieglinde / Gutrune Messias und Bachs Johannes-Passion, in Mozarts Requiem und Carl Nielsens Symphonie Nr. 3 sowie als Agathe in Szenen aus Webers Oper Der Freischütz. Mit Beginn der Spielzeit 2013/2014 ist sie festes Ensemblemitglied am Landestheater Linz.

40 38 BildspurEn Wenn es sich nicht selbst macht, ist es kein System.

41 BildspurEn 39 niklas Luhmann

42 40 Biographie den Siegfried-Fafner in der dortigen Neuproduktion von Wagners Ring des Nibelungen nominierte ihn die Zeitschrift Opernwelt für seine Ihr dient ihm doch des Nibelungen Sohn. Hagen Albert Pesendorfer Hunding / Hagen Albert Pesendorfer stammt aus Österreich und studierte Querflöte und Gesang an der Anton Bruckner Privatuniversität in Linz und an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien erhielt er sein erstes solistisches Festengagement an der Oper Erfurt. Nach einem weiteren Festengagement in Innsbruck wechselte er 2006 an die Staatsoper Hannover, wo er bis 2012 im Engagement blieb und zahlreiche große Rollen seines Faches interpretieren konnte: u. a. den Landgraf (Tannhäuser), Phillip II. (Don Carlo) und den Baron Ochs auf Lerchenau (Der Rosenkavalier), Sparafucile (Rigoletto), Timur (Turandot) und Sarastro (Die Zauberflöte), Rocco (Fidelio) und Fasolt, Hunding und herausragenden Leistungen als Hunding und Hagen an der Staatsoper Hannover zum Sänger des Jahres. In der Spielzeit 2011/2012 wirkte Albert Pesendorfer als Sarastro bei den Domstufenfestspielen in Erfurt mit, gab den Hans Sachs am Staatstheater Nürnberg, den Baron Ochs am Aalto-Theater Essen und in Wiesbaden und feierte gleich drei große Haus-Debüts: an der Deutschen Oper Berlin als Baron Ochs, an der Hamburgischen Staatsoper als Daland und an der Staatsoper Budapest als Gurnemanz im Parsifal. Zur Eröffnung der Maifestspiele 2012 gab er sein umjubeltes Rollendebüt als König Heinrich im Lohengrin am Staatstheater Wiesbaden und war zu Beginn der Saison 2012/2013 erneut als Gurnemanz in einer Neuproduktion des Parsifal am Theater Lübeck zu hören. Seit der Spielzeit 2012/2013 ist Albert Pesendorfer Mitglied im Sängerensemble der Deutschen Oper Berlin. In Linz war er bereits zum Spielzeitauftakt 2010/2011 als Hans Sachs in Wagners Meistersingern von Nürnberg zu erleben.

43 Biographie 41 Björn Waag wurde in Norwegen geboren und studierte zunächst neben den Fächern Gesang und Dirigieren auch Musikwissenschaft und Philosophie. Von 1979 bis 1981 war er Kulturredakteur beim Morgenbladet, der ältesten Tageszeitung Norwegens wurde er Meisterschüler von Dietrich Fischer-Dieskau und Ernst Haefliger. Nach seinem ersten Festengagement in Trier (1984) holte ihn Tobias Richter 1987 an die Bremer Oper, von wo aus er 1994 ans Nationaltheater Mannheim unter den Intendanzen von Klaus Schultz und Ulrich Schwab wechselte. Von 2001 bis 2008 war er am Theater Basel engagiert, wo er grundlegend durch die inhaltlich-konzeptionelle Arbeit von Michael Schindhelm und Dietmar Schwarz geprägt worden ist und selbst im Theater und über das Theater hinaus als Professor an der Hochschule für Musik, als Künstlerischer Leiter von FRONT STAGE BASEL sowie als Initiator Mit goldner Faust euch Göttliche fang ich mir alle! Alberich und Präsident von LiedForum Basel e. V. nachhaltig vielfältige kulturelle Impulse setzen konnte erzielte Waag mit seinem Rollendebüt als Beckmesser seinen bis dahin größten Erfolg, woraufhin ihn Wolfgang Wagner nach Bayreuth einlud. Björn Waag Alberich / Gunther 2000/2001 wirkte Waag im neu geschmiedeten Ring des Nibelungen an der Oper Graz (Regie und Bühne: Gisbert Jäkel) als Alberich sowie als Gunther mit. Die Partie des Alberich interpretierte er noch mehrmals: in Stuttgart (Regie: Jossi Wieler, Musikalische Leitung: Lothar Zagrosek) sowie in Mannheim und Kiel. In Linz war er bereits in der gefeierten Meistersinger- Inszenierung von Olivier Tambosi als Beckmesser sowie in Janáčeks Oper Das schlaue Füchslein als Förster zu erleben. Zuletzt verbuchte er in der Titelpartie von Manfred Trojahns Oper Orest an der Staatsoper Hannover (Deutsche Erstaufführung) einen umjubelten Erfolg.

44 42 Biographie Dominik Nekel ist gebürtiger Wiener und studierte Violoncello, Sologesang, Lied und Oratorium an den Universitäten seiner Heimatstadt. Nach kurzer Lehrtätigkeit und ersten Engagements an österreichischen Bühnen führte ihn sein künstlerischer Werdegang nach Deutschland zunächst als Gast an das Mainfrankentheater Würzburg, dann als Ensemblemitglied an das Ulmer Theater und zuletzt an das Staatstheater Meiningen, wo er früh Gelegenheit bekam, sich ein breitgefächertes Repertoire als seriöser Bass anzueignen. So verkörpert Dominik Nekel bereits in jungen Jahren erfolgreich große Partien des deutschen Faches, darunter Rocco (Fidelio), Daland (Der fliegende Holländer), Gurnemanz (Parsifal), Doktor (Wozzeck) und Landgraf (Tannhäuser). Als Mozart- Was du bist, bist du nur durch Verträge. Fasolt Dominik Nekel Fasolt im Rheingold / Hunding / Fafner in Siegfried Sänger und im italienischen Fach stand er u. a. als Leporello (Don Giovanni), Colline (La Bohème), Raimondo (Lucia di Lammermoor), Ramphis (Aida) und Pater Guardian (La forza del destino) auf der Bühne. Auch abseits der Opernbühne ist Dominik Nekel ein gefragter Solist bei großen Oratorien, Passionen und Messen, wie auch für verschiedenste Werke zeitgenössischer Komponisten. Mitglied im Opernensemble des Landestheaters Linz ist Dominik Nekel seit der Spielzeit 2010/2011; zuletzt war er in gleich drei Glanzrollen seines Faches zu erleben als Don Alfonso in Così fan tutte, als Ochs im Rosenkavalier und in der Titelpartie von Don Pasquale.

45 Biographie 43 Matthäus Schmidlechner ist gebürtiger Salzburger und erhielt seine Gesangsausbildung an der Anton Bruckner Privatuniversität in Linz. Sein Gesangsstudium bei William Mason, Thomas Kerbl und Kurt Azesberger schloss er im Jahr 2005 mit Auszeichnung ab. Neben zahlreichen solistischen Auftritten im Bereich des Oratoriums (Die Schöpfung, Elias, Das Buch mit sieben Siegeln, Weihnachtsoratorium) war Matthäus Schmidlechner bereits seit 2003 in Gastauftritten am Landestheater Linz zu erleben (als Prinz Paul in Offenbachs Die Großherzogin von Gerolstein und als Wenzel in Smetanas Die verkaufte Braut). Ich Dummer vergaß, was einzig gut: Liebe zu mir sollt er lernen; Das gelang nun leider faul! Wie bring ich das Fürchten ihm bei? Mime über Siegfried Seit der Spielzeit 2007/2008 gehört Matthäus Schmidlechner zum Solistenensemble des Landestheaters Linz und hat sich dem Publikum in zahlreichen markanten und großen Rollen seines Tenor-Faches als ausdrucksstarker und wandlungsfähiger Sängerdarsteller präsentieren können. So war er im Bereich des Musicals und der Operette u. a. als Freddy (My Fair Lady), Adam (Der Matthäus Schmidlechner Mime Vogelhändler), Bobinet Chicard (Pariser Leben) und Baron Koloman Zsupán (Gräfin Mariza) zu erleben; als Wagner-Sänger konnte er sich mit der Partie des David (Die Meister singer von Nürnberg) profilieren, und gleich dreimal war er Titelheld in drei großen, stilistisch höchst unterschiedlichen Musiktheaterwerken des Barock bzw. der jüngeren und jüngsten Gegenwart: in Rameaus Platée, Brittens Albert Herring und bei der Uraufführung von Balduin Sulzers Kaspar H.

46 44 Biographie Karen Robertson Fricka / Waltraute Karen Robertson stammt aus Australien und absolvierte ihre Ausbildung in ihrer Heimat sowie in Großbritannien; ihre Laufbahn begann sie im Mezzosopran-Fach. So debütierte sie bei ihrem ersten Fest-Engagement an der Victoria State Opera als Santuzza (Cavalleria rusticana), als Octavian (Der Rosenkavalier) und als Komponist (Ariadne auf Naxos). Von 1989 bis 1994 war sie Ensemblemitglied des Royal Opera House Covent Garden und sang dort eine Vielzahl von Mezzosopran-Partien in Opern von Mozart, Donizetti und Rossini, von Meyerbeer, Bizet und Puccini sowie von Wagner, Strauss und Prokofjew. Seit der Spielzeit 1994/1995 ist Karen Robertson Mit- glied im Opernensemble des Landestheaters Linz und hat zahlreiche der zentralen Partien im Sopranfach interpretiert; den Anfang machte die der Desdemona in Verdis Otello. Es folgten die Partien der Tatjana Gewänne mein Gatte wohl sich das Gold? Fricka (Eugen Onegin), Elsa (Lohengrin), Gräfin (Capriccio) und Senta (Der fliegende Holländer), die Titelpartien in Tosca und Madama Butterfly, die Partien der Leonore (Fidelio), Marschallin (Der Rosenkavalier), Elisabeth (Tannhäuser) und Ellen Orford (Peter Grimes), der Katja (Katja Kabanova) und der Isabella in Glass The Voyage. Mit besonderer Eindringlichkeit gestaltete sie zuletzt zwei ausgesprochen heraus fordernde Partien ihres Faches: erneut die der Marschallin in der Rosen kavalier- Inszenierung von Anthony Pilavachi und die der Madame de Croissy in Roland Schwabs Inszenierung der Poulenc-Oper Dialoge der Karmelitinnen. Gast-Engagements führten Karen Robertson nach Frankreich, England, in die Schweiz und nach Deutschland; auch als Konzertsängerin ist sie mit einem umfangreichen Repertoire im In- und Ausland gefragt.

47 Biographie 45 Bernadett Fodor wurde in Ungarn geboren und erhielt ihre musikalische Ausbildung am Richter-Konservatorium in Györ bei Veronika Dobi-Kiss und an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien. Weitere Erfahrungen sammelte sie in Meisterkursen bei Ks. Sylvia Sass und Thierry Pillon (2007 in Pezenas, Frankreich) und Dame Gwyneth Jones (2010 in Bayreuth). Sie ist Preisträgerin mehrerer ungarischer Gesangswettbewerbe (Schubert- und Kodály-Sonderpreis) und hat 2010 in Wien den 1. Birgit-Nilsson-Gedächtnispreis zur Förderung junger Opernsängerinnen gewonnen. Ihr Bühnendebüt gab sie 2008 als Suzuki (Madama Butterfly) in der NCPA Mumbai mit dem Symphony Orchestra of India unter der musikalischen Leitung von Johannes Wildner. Ebenfalls 2008 war sie an der neuen Studiobühne in Wien als Judith in Herzog Blaubarts Burg Höre! Höre! Höre! Alles was ist, endet. Erda zu erleben. In weiteren Produktionen der Musikuniversität gab sie die Mutter in Humperdincks Hänsel und Gretel und Madame Flora in Menottis The Medium. Im November 2010 debütierte sie an der Oper Frankfurt als Schwertleite in Wagners Walküre unter der musika- Bernadett Fodor Erda lischen Leitung von Sebastian Weigle und in der Regie von Vera Nemirova war sie abermals an der Oper Frankfurt wiederum in der Walküre als Roßweisse zu erleben; im selben Jahr gab sie ihr Debüt am Teatro Colón in Buenos Aires als Floßhilde und Schwertleite. Im Mai 2013 steht ihr an der Frankfurter Oper ein großes Rollen-Debüt bevor. Dort wird sie erstmals als Ulrica in Verdis Un ballo in maschera zu hören sein. Mit Beginn der Spielzeit 2013/2014 ist Bernadett Fodor festes Ensemblemitglied am Landestheater Linz.

48 46 impressum ImPRESSUm MedieNiNhaber und herausgeber OÖ Theater und Orchester GmbH, Landestheater Linz Promenade 39, 4020 Linz Tel. +43(0)732/ , Fax DW Spielzeit 2012/2013 intendant Rainer Mennicken kaufmännischer vorstandsdirektor Dr. Thomas Königstorfer text und redaktion Wolfgang Haendeler redaktionelle Mitarbeit Thomas Barthol, Magdalena Hoisbauer termine Helene von Orlowsky service Simon Ertl konzeption und gestaltung EN GARDE Interdisciplinary GmbH Fotos S. 6: Foto der Stelzer v. Wolfgang Hauck S. 6: Ring-Plakat: Leihgabe v. Heinz Lukas-Kindermann S. 21: Foto der Bäckerei RING S. 26: Dennis Russell Davies, Foto v. Reinhard Winkler S. 27: Uwe Eric Laufenberg, Foto v. Eva-Maria Görtz-Laufenberg S. 28: Gisbert Jäkel (prv. Leihgabe) S. 29: Antje Sternberg (prv. Leihgabe) S. 32: Gerd Grochowski, Foto v. Bettina Stöß S. 33: Elena Nebera, Foto v. der Agentur Beate I. Mennicken S. 34: Lars Cleveman, Foto v. Anna Thorbjörnsson S. 35: Michael Bedjai, Foto v. der Agentur Natalie K. Kreft S. 36: Sonja Gornik, Foto v. Arthur Pirvu S. 37: Brit-Tone Müllertz (prv. Leihgabe) S. 40: Albert Pesendorfer, Foto v. der Agentur opera4u S. 41: Björn Waag, Foto v. S. 42: Dominik Nekel, Foto v. Reinhard Winkler S. 43: Matthäus Schmidlechner, Foto v. Reinhard Winkler S. 44: Karen Robertson, Foto v. Reinhard Winkler S. 45: Bernadett Fodor, Foto v. der Agentur opera4u druck Gutenberg-Werbering, Linz Änderungen, Irrtümer, Satz- oder Druckfehler vorbehalten stand März 2013