W RTSCHAFT. Das Geschäft mit der Pause IM SÜDWESTEN. Tank- und Rastanlagen. Ausbildung in der Krise. Heimkehrer. Jogispezialisten.

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1 W RTSCHAFT Ausbildung in der Krise Hilfsangebote für Betriebe und ihre Azubis IM SÜDWESTEN Heimkehrer Azadeh Falakshahi und Florian Frey von Herman ze German JULI/AUGUST 2020 erscheint am Tank- und Rastanlagen Das Geschäft mit der Pause Jogispezialisten Molkerei Schwarzwaldmilch feiert 90-jähriges Bestehen Dosenklassiker Pandemie beflügelt Maggis Ravioli-Produktion in Singen Zeitschrift der Industrie- und Handelskammern Hochrhein-Bodensee Schwarzwald-Baar-Heuberg Südlicher Oberrhein

2 Editorial Liebe Leserinnen, liebe Leser Raststätten und Autohöfe entlang der Autobahnen und Bundesstraßen spielen eine große Rolle für Lkw-Fahrer, für Geschäftsreisende und gerade jetzt, da die Urlaubs saison trotz Corona beginnt für Touristen. Anhand einiger südbadischer Unternehmen werfen wir einen Blick auf diese selten unter die Lupe genommene Branche (Seite 6). Bild: Florian Forsbach Zur Unterstützung von Auszubildenden und Ausbildungsbetrieben in Coronazeiten hat die Landesregierung zwei Prämienmodelle auf den Weg gebracht. Das seit längerem diskutierte Hilfsprogramm der Bundesregierung war zum Zeitpunkt unseres Redaktionsschlusses (25. Juni) noch nicht in Kraft (Seite 54). Das fast schon unendliche Thema Brexit hat Auswirkungen auch auf einzelne Personen in unserer Region. So kehrten unsere Köpfe des Monats, die Herman ze German -Gründer Azadeh Falakshahi und Florian Frey, von London nach Hause zurück. Sie hatten während der vergangenen Jahre ein florierendes Unternehmen aufgebaut, das in der britischen Hauptstadt Ulrich Plankenhorn badische Currywurst verkaufte. Aufgrund drohender Leitender Redakteur Importschwierigkeiten und des Coronalockdowns schließen sie die Londoner Läden und konzentrieren sich auf ihre Herman ze German -Filiale in Lörrach, die sie vor einem Jahr eröffnet haben (Seite 14). Seit vielen Jahren ein Klassiker für die schnelle Mahlzeit sind Ravioli von Maggi. Sie werden in Singen hergestellt, an die 30 Millionen Dosen im Jahr. Als während des Lockdowns viele Menschen zu Hause arbeiteten, stieg die Nachfrage (Seite 72). Viel Spaß beim Lesen IHK-Zeitschrift Wirtschaft im Südwesten 1

3 INHALT JULI/AUGUST 4 PANORAMA 6 TITEL Tank- und Rastanlagen: Das Geschäft mit der Pause 11 LEUTE 11 Maik Wassmer/Robin Gey Andreas Finke/Christian Ramm/ Horst Eckert Rolf Kuttruff/Carina Kuttruff Stephan Patrick Tahy/ Frank Richter 12 Stefan Preuss/Mickaél Pandion Hanns-Georg Schell Reinhard Bösl Kerstin Krieglstein/ Hans-Jochen Schiewer Arnd Müller Joachim Pfister/Boris Philippeit/ Markus Nägele 13 Gründer: Sandra Ziehlinger 14 Kopf des Monats: Azadeh Falakshahi/Florian Frey 16 Gründer: Monika Traub/Thomas Zimber 17 REGIO REPORT Neues aus dem IHK-Bezirk und öffentliche Bekanntmachungen 38 UNTERNEHMEN 38 Schwarzwaldmilch Schwarzwaldmilch 90. Geburtstag Die Molkerei Schwarzwaldmilch feiert 90. Geburtstag. Gegründet wurde das Unternehmen, um die Milchversorgung der Bevölkerung sicherzustellen. Dieses Jahr meldet es wieder Rekordzahlen REGIO REPORT Neues aus dem IHK-Bezirk und öffentliche Bekanntmachungen 17 Köpfe des Monats Azadeh Falakshahi & Florian Frey Die Gründer der Londoner Currywurst-Kette Herman ze German sind zurück in der Heimat. Vor einem Jahr haben Azadeh Falakshahi und Florian Frey in Lörrach ihren ersten deutschen Laden eröffnet. Themen der Titelseite 2 IHK-Zeitschrift Wirtschaft im Südwesten

4 WIS IM NETZ Ausgewählte Inhalte und das komplette E-Magazin unter: wirtschaft-im-suedwesten.de 6 TITELTHEMA: Tank- und Rastanlagen Das Geschäft mit der Pause Mit Sprit verdienen die Betreiber von Tank- und Rastanlagen nicht viel Geld. Wesentlich wichtiger sind Shops und Restaurants. Um das Geschäft mit der Pause und das Dauerthema Lkw-Stellplätze geht es in unserer Titelgeschichte ab Seite Office 98, IMS Gear 41 Kohler Maschinenbau 42 Hansgrohe Volksbank Trossingen 43 Wehrle-Werk, Sedus Stoll 44 Siko 45 Schloss Reinach, Graf 46 Endress + Hauser, Weberhaus 47 Parkhotel Adler 48 Bedrunka + Hirth E-Werk Mittelbaden 49 Duravit, Schmolck 54 Ausbildung und Corona Hilfen in der Krise Was geschieht mit den Azubis, wenn der Betrieb coronabedingt in der Krise ist oder sogar Insolvenz anmelden muss? Wir geben einen Überblick über Hilfen und neue Anreize der Bundesregierung, trotz Krise auszubilden. 50 PRAXISWISSEN 50 Recht 51 Recht/Steuern 52 Innovation/Umwelt 53 Bildung 57 MESSEN News 72 DIE LETZTE SEITE Aus dem Südwesten: Ravioli von Maggi aus Singen Aus dem Südwesten Ravioli aus Singenn Ravioli kennt praktisch jeder. Während des Lockdowns ist die Nachfrage nach dem Klassiker aus der Dose gestiegen. Hergestellt t wird er im Maggi-Werk in Singen.. 72 STANDARDS 56 Literatur 68 Börsen 69 Impressum BEILAGENHINWEIS Dieser Ausgabe ist ein Prospekt der Wortmann AG in Hüllhorst beigelegt IHK-Zeitschrift Wirtschaft im Südwesten 3

5 Panorama Europa-Park und Rulantica wieder eröffnet Maske in der Achterbahn Die Wasserwelt Rulantica am Rande von Rust musste wegen der Coronapandemie rund drei Monate, von Mitte März bis 9. Juni, schließen, und der Europa-Park konnte erst am 29. Mai und damit zwei Monate später als geplant in die Saison starten. Es war eine schwierige Zeit, sagte Roland Mack bei einer Pressekonferenz am 26. Mai. Finanziell habe man einen gewaltigen Umsatzverlust von rund 100 Millionen Euro bis zum heutigen Tag hinnehmen müssen. Die Familie habe Eigenkapital verbrannt. Investitionen seien zum Teil geschoben worden, andere Baustellen aber aufrechterhalten worden wie die Attraktion Piraten von Batavia, die nach einem Brand zerstört worden war und Ende Juli wieder eröffnet werden soll. Rund der Mitarbeiter wurden während des Lockdowns in Kurzarbeit geschickt, beziehungsweise wurde die arbeitslose Zeit vieler Saisonkräfte verlängert. Als klar gewesen sei, dass man mit der Liquidität über die Runden komme, seien die Gehälter aufgestockt worden, so Mack. Inzwischen sind die meisten Mitarbeiter zumindest teilweise zurück, der Betrieb in Hotels, Park und Wasserwelt läuft wieder, wenn auch anders als zuvor: Die Besucherzahlen wurden reduziert, Abstandsregeln müssen eingehalten, Schutzmasken getragen, Tickets auch für den Park vorab online gebucht werden. Mack hofft, dass die Gäste Spaß haben und, so wie auch die Mitarbeiter, gesund bleiben. Ziel für dieses Jahr sei eine schwarze Null. mae GEWERBLICHE WIRTSCHAFT IN ZAHLEN 2019/2020 Betriebe Beschäftigte Umsatz Ausland (mit mehr als 50 Beschäftigten) (in 1000) (in Mio Euro) (in Mio Euro) Februar März April Februar März April Februar März April Februar März April Stadtkreis Freiburg Breisgau-Hochschwarzwald Emmendingen Ortenaukreis Südlicher Oberrhein Rottweil Schwarzwald-Baar-Kreis Tuttlingen Schwarzwald-Baar-Heuberg Konstanz Lörrach Waldshut Hochrhein-Bodensee Regierungsbezirk Freiburg Baden-Württemberg Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, die Angaben sind gerundet und ohne Gewähr (WiS 07-08/2020 ) 4 IHK-Zeitschrift Wirtschaft im Südwesten

6 Euroairport Basel Mulhouse Freiburg Fast keine Passagiere D ie auswirkungen der Coronakrise auf den Euroairport sind gravierend. Im april und mai verzeichnete der Flughafen einen Passagierrückgang um je 99,8 Prozent gegenüber den Vorjahresmonaten. Das teilten matthias Suhr, Direktor des Flughafens Basel mulhouse Freiburg, und sein Stellvertreter Frédéric mitte Juni bei einer Pressekonferenz mit. Dagegen legte die Fracht etwas zu, vor allem Vollfrachtflüge. Über den Flughafen wurden Sonderflüge mit Sanitäts- und Schutzmaterial abgewickelt sowie Covidpatienten aus dem Elsass evakuiert und wieder zurückgebracht. Eine Prognose für das ganze Jahr sei derzeit schwierig. Suhr rechnet im schlechtesten Fall mit einem rückgang der Passagierzahlen um 80 Prozent, nämlich mit 1,8 millionen anstelle von 9,1 millionen Passagieren wie im Vorjahr. auch die industriellen aktivitäten auf dem Flughafen, vor allem der Firmen Jet aviation, amac aerospace, air Service Basel und nomad, sind stark zurückgegangen. So will Jet aviation bis zu 300 seiner Stellen abbauen. Insgesamt arbeiten auf dem Gelände des Flughafens menschen. Eine wichtige maßnahme für den Flughafen ist die Sicherung der Liquidität, die derzeit aufgrund der vergangenen guten Jahre (2019: 24,3 millionen Euro Gewinn bei 157,5 millionen Euro Umsatz) komfortabel sei, so Suhr. Der Flughafen will die Krise aus eigener Kraft ohne staatliche Hilfen meistern. man wird auch die Investitionen auf ein Fünftel des vorgeschlagenen Budgets kürzen und das langfristige Investitionsprogramm überprüfen. Die Planungen für den Bahnanschluss als Teil eines grenzüberschreitenden S-Bahnnetzes werden indes weiterverfolgt. anfang Juni arbeiteten lediglich 60 der insgesamt 400 Beschäftigten des Euroairports. Der größte Teil der mitarbeiter war in Kurzarbeit, im Homeoffice, im Urlaub oder baute Überstunden ab. Die aufnahme des Flugverkehrs erfolgte peu à peu ab mitte Juni. Die größten märkte für den Flughafen sind Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Spanien. Die Flugverkehrsgesellschaften größte ist Easyjet mit neun Flugzeugen am Euroairport (ursprünglich zwölf) wollen zunächst etwas weniger Ziele anfliegen und in geringerer Frequenz. auch sie warten die weiteren Entwicklungen ab. upl In eigener Sache: Leserbefragung Bewerten Sie die WiS W ir möchten die Wirtschaft im Südwesten (WiS), die gemeinsame Zeitschrift der drei Industrie- und Handelskammern im regierungsbezirk Freiburg, weiter verbessern. Dabei ist uns die meinung der Leser sehr wichtig. Sie können uns helfen, indem Sie sich kurz Zeit nehmen für unsere onlineumfrage. Die Befragung dauert nur wenige minuten. kat Bild: markus mainka - stock.adobe.com Hier geht s zur Onlineleserbefragung: Einen Passagierrückgang um 99,8 Prozent verzeichnete der Euroairport im april und mai. Seit 21. Juni wird der Flugverkehr peu à peu wieder aufgenommen IHK-Zeitschrift Wirtschaft im Südwesten Mai 2020 Verbraucherpreisindex Deutschland Baden-Württemberg Index 106,0 106,5 Veränderung zum Vorjahr +1,4% +0,7% Basisjahr 2015=100; Quelle: Statistisches Landesamt/Statistisches Bundesamt (angaben ohne Gewähr) 5

7 Tank- und Rastanlagen Das Geschäft mit der Pause Den Tank und den Bauch füllen, die Blase leeren oder einfach mal Pause machen: Raststätten erfüllen recht grundlegende Bedürfnisse von Reisenden. Ein regionaler Blick in die Branche zeigt, womit die Betreiber ihr Auskommen verdienen und wel- che Themen ganz oben auf ihrer Agenda stehen. 6 Bild: Stefanie Keller/xxmmxx- istock, Montage: Falkenstein

8 titel Reisende im Pkw machen sie freiwillig, bei lkw- Fahrern regeln die gesetzlichen Vorgaben für lenk- und Ruhezeiten die Pausen: Nach viereinhalb Stunden muss der Fahrer eine dreiviertel Stunde rasten, einmal täglich elf Stunden Pause machen und alle sieben tage mindestens einmal außerhalb des Fahrzeugs übernachten. Karl-Heinz Schneider kennt die Regeln genau und weiß deshalb um die Bedürfnisse der Fahrer. Der 68-Jährige arbeitet seit Jahrzehnten im tankstellengeschäft. Im kleinen Büro hinter dem tresen seines europa-park-rasthofs an der Ausfahrt Herbolzheim der A 5 erzählt er bei espresso und Zigarillo von seinem Berufsleben. Schneider ist im Freiburger Stadtteil Wiehre aufgewachsen, hat Kfz-Mechaniker gelernt, seinen Meister gemacht und 1977 eine Shell-tankstelle samt Werkstatt eröffnet, die ersten Jahre in der Kronenstraße, dann im Stadtteil St. Georgen verlegte er seine Geschäftstätigkeit in die Ortenau und übernahm in Kappel-Grafenhausen eine tankstelle, die zum Autohof erweitert wurde zunächst als Pächter, bald kaufte er die tankstelle, die sich aufgrund ihres Standorts an der Autobahn sehr gut entwickelte. es war damals die umsatzstärkste tankstelle in ganz Deutschland, berichtet Schneider. Zum teil standen die lkw bis zur A 5. Weil er in Kappel-Grafenhausen aber nicht expandieren konnte, kaufte er Anfang der 1990er-Jahre ein Grundstück nahe der damals neu entstehenden Anschlussstelle Herbolzheim eröffnete er dort seinen zweiten, Quadratmeter großen Standort: den europa-park-rasthof, den viele am weithin sichtbaren Windrad erkennen. Den damit erzeugten Strom speist Schneider bislang ins Netz ein, ab kommendem Jahr soll er grünen Wasserstoff für eine neue Wassserstofftankstelle liefern. Investitionen in erneuerbare energien und in effizienz ziehen sich wie ein grüner Faden durch die Schneider sche Firmengeschichte und reichen von der Solaranlage über die Grundwasserheizung beziehungsweise Kühlung bis zu den Strom- und Gaszapfsäulen sowie der sparsamen Waschanlage. Gerade weil er in einer Branche arbeitet, die der Umwelt viel abverlangt. Ich habe Kinder und enkel, ich mache mir Gedanken um die Zukunft, sagt Schneider, dessen Söhne Maik-thorsten und Dirk-Jens seit vielen Jahren im Familienunternehmen arbeiten. Zu Schneiders Firmengruppe gehören heute die zwei tankstellen, jeweils samt lkw-stellplätzen, Waschanlage, Shop und Restaurant, Hotels mit zusammen fast 300 Betten, Burger-King-Filialen»Ich hatte damals die umsatzstärkste Tankstelle Deutschlands«Karl-Heinz Schneider, Shell-Autohof, Kappel-Grafenhausen & europa-park Rasthof, Herbolzheim RASTANLAGEN & AUTOHÖFE Damit alle Verkehrsteilnehmer notwendige Erholungspausen machen können, schreibt das Bundesfernstraßengesetz Parkplätze und bewirtschaftete Rastanlagen, sogenannte Nebenbetriebe, vor. Durchschnittlich alle 50 bis 80 Kilometer sind bewirtschaftete Betriebe vorgesehen. Rund 430 sind es entlang des rund Kilometer umfassenden deutschen Autobahnnetzes. Die Konzessionen dafür werden bislang von den Straßenbauverwaltungen der Länder vergeben (ab 2021 von der Autobahn GmbH in Vertretung des Bundes). Diese schließen mit privaten Dritten einen standortspezifischen Konzessionsvertrag, der die gegenseitigen Rechte und Pflichten regelt, zum Beispiel Betriebspflicht, Öffnungszeiten, Vertragslaufzeit. Der Konzessionär zahlt an den Bund eine absatzabhängige Konzessionsabgabe. Anders sieht es bei den rund 220 Autohöfen aus, die nicht direkt an der Autobahn liegen, sondern über Anschlussstellen erreichbar sind. Sie werden privatwirtschaftlich und ohne öffentlich-rechtliche Bindung oder Betriebspflicht betrieben. Ihr Kundenkreis ist nicht auf die Verkehrsteilnehmer der Bundesautobahnen beschränkt. Es gibt keine rechtsverbindliche Normierung für Autohöfe und ihre Aufgaben. kat Quelle: Bundesverkehrsministerium/Regierungspräsidium Freiburg und insgesamt rund 250 Mitarbeiter. Schneider ist sowohl Inhaber als auch Betreiber seiner beiden tankstellen und damit ein exot in der Branche. So verdient er zwar etwas mehr mit dem Kraftstoffverkauf als andere. Doch zu seinem ertrag steuern längst die weiteren Geschäftsbereiche deutlich mehr bei, vor allem die Hotels. Hier übernachten viele Urlauber aus Skandinavien und den Niederlanden. Knapp ein Drittel der Gäste sind Geschäftsreisende, auch lkw-fahrer. einige Speditionen mieten in Schneiders Häusern dauerhaft Zimmer, denn wenige andere Hotels können lkw-parkplätze anbieten. Schneider hat 120 in Herbolzheim und 50 in Kappel-Grafenhausen. Durchschnittlich euro hat er für jeden Platz investiert, weil er davon ausging, dass die lkw dann auch bei ihm tanken. Doch mittlerweile sind die Fahrzeuge sparsamer und die tanks größer geworden, sodass die laster von Polen bis Spanien mit einer Füllung kommen. Die zehn euro Gebühr, die die trucker bei Schneider zahlen und von denen sie sechs euro als Wertgutschein im Restaurant anrechnen können, finanziert diese Investition nicht. Oskar Dold, Inhaber der gleichnamigen Spedition und Vorsitzender des Verbands des Verkehrsgewerbes Baden (VVB), hat für seinen Quadratmeter großen lkw-parkplatz am Hauptsitz in Buchenbach nahe Freiburg rund eine Million euro investiert. Hier wie an den anderen fünf Standorten der Spedition in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz gibt es nicht nur ausreichend Parkplätze, sondern auch toiletten, Duschen und Kaffeeküchen für die knapp 50 fest angestellten eigenen Fahrer. Dold hat sich auf schnelle regionale transporte spezialisiert. So behauptet er sich gegen billigere, vor allem osteuropäische Konkurrenz und punktet bei seinen Fahrern, was angesichts des Fachkräftemangels in der Branche immer wichtiger wird. Denn die logistik ist so organisiert, dass die Fahrer fast immer abends daheim sein oder im eigenen Niederlassungsnetz übernachten können. Das ist nicht nur deutlich bequemer, sondern oft auch sicherer als auf Rastplätzen, sagt Dold. Frachtdiebstahl sei ein Dauerthema. Waren und Sprit im Wert von mehr als zwei Milliarden euro jährlich verschwinden laut Zahlen der Arbeitsgemeinschaft Diebstahlprävention in Güterverkehr und logistik durch aufgeschlitzte Planen. Als Firmenchef hat Dold das Problem fehlender lkw-stellplätze intern gelöst. Als Verbandsvertreter setzt er sich indes für mehr IHK-Zeitschrift Wirtschaft im Südwesten 7

9 titel Mangel an Lkw-Stellplätzen Wenn die Wirtschaft wächst, nimmt der Güter- verkehr zu, und das war seit mehr als zehn Jahren durchgehend der Fall. Daran hat auch der Coronalockdown nur kurz etwas geändert. Die Zunahme des Güterverkehrs findet praktisch nur auf der Straße statt, weil wir in den zurückliegenden Jahrzehnten nicht in die Alternativen wie die Schiene investiert haben, sagt Norbert Uphues, Verkehrsexperte der IHK Südlicher Oberrhein. Die Straßen und die Rastanlagen seien nicht auf diese Zahlen ausgelegt. Das Problem der unzureichenden Parkmöglichkeiten spitze sich deshalb seit Jahren zu. Zwar werden neue Anlagen gebaut, aber die Zahl der Stellplätze wächst nicht in gleichem Maße wie der Verkehr, sagt Yvonne Feißt, Verkehrsreferentin der IHK Hochrhein-Bodensee. laut einer Studie der Bundesanstalt für Straßenwesen von 2019 fehlen in Baden-Württemberg lkw-abstellmöglichkeiten. Diese Zahl ergibt sich aus der Differenz zwischen den durchschnittlich in den Nachtstunden abgestellten lastern (10.340) sowie der an bewirtschafteten und unbewirtschafteten Rastanlagen, Zollanlagen, Autohöfen sowie sonstigen Orten ermittelten Zahl der Abstellmöglichkeiten (7.313). Auf den Regierungsbezirk Freiburg dürfte etwa ein Viertel entfallen, das entspräche einem Mangel von rund 750 lkw-stellplätzen. Dagegen nehmen sich die Zahlen des Regierungspräsidiums Freiburg (RPF) für geplante neue Stellplätze bescheiden aus: Für 66 zusätzliche Abstellmöglichkeiten an sieben Rastanlagen entlang der A 5 gibt es bereits ein Baurecht. Weitere 17 lkw-parkstände sollen durch den Umbau der tankanlage Schauinsland zur Rastanlage March entstehen. eine Rastanlage mit 186 neuen lkw- Parkständen bei Weil am Rhein befindet sich laut Gernot Schill, Verkehrsreferent des RPF, in einem sehr frühen Planungsstadium. Parallel arbeitet das RPF an anderen Projekten zur lösung der Problematik, berichtet Schill. So erwäge man beispielsweise, sich an der Finanzierung des Umbaus der ehemaligen Zollanlage Ottmarsheim im elsass zu beteiligen, um dort 50 lkw-stellplätze zu realisieren. Sehr vielversprechend klingt das Pilotprojekt Kolonnenparken, für das derzeit Voruntersuchungen an der Rastanlage Breisgau laufen. Mittels der telematisch gesteuerten intelligenten Parktechnik könnte sich die Zahl der lkw-stellplätze von jetzt 43 auf 121 fast verdreifachen auf gleicher Fläche. Bis zur Realisierung dieser Projekte bleiben die Zustände für die Fahrer mancherorts menschenunwürdig ohne sanitäre Anlagen und Verpflegungsmöglichkeiten. Fehlende lkw-parkplätze entlang der Autobahnen gefährden zudem die Verkehrssicherheit, denn sie zwingen die Fahrer zum Wildparken nicht nur auf den Rastanlagen, sondern auch IHK Hochrhein-Bodensee: Yvonne Feißt yvonne.feisst@ konstanz.ihk.de IHK Schwarzwald- Baar-Heuberg: Martin Schmidt martin.schmid@ vs.ihk.de IHK Südlicher Oberrhein: Norbert Uphues norbert.uphues@ freiburg.ihk.de auf Parkplätzen sowie in autobahnnahen Gewerbe- und sogar in Wohngebieten. Die Verkehre bahnen sich ihren Weg, sagt IHK-expertin Feißt. Und wenn die Fahrer halten müssen, müssen sie halten. Verstöße gegen die lenk- und Ruhezeiten speichert der elektronische Fahr- tenschreiber auf dem Chip der Fahrerkarte 28 tage lang, und einige länder ahnden sie mit hohen Bußgeldern. Doch die Gemeinden zeigen wenig Interesse, Flächen für lkw-parkplätze zur Verfügung zu stellen, weil sie davon nicht profitieren. Das ist kein Gewinnerthema für Kommunen, sagt IHK-Referent Uphues. Um Bewegung in das thema zu bringen, haben die baden-württembergischen IHKs einen Arbeitskreis mit Kommunen und Verkehrsverbänden ins leben gerufen. Besonders dramatisch ist die Situation nahe der Schweiz. Die Probleme dort lassen sich nicht mit zusätzlichen lkw-stellplätzen lösen, sagt Uwe Böhm, Geschäftsführer International der IHK Hochrhein-Bodensee. Denn entlang der Schweizer Grenze verschärft das dortige Nachtfahrverbot die Situation zusätzlich. Zwischen 22 und 5 Uhr sowie wochenends (ab 13 Uhr am Samstag) ist die Zollanlage geschlossen, und der Güterverkehr staut sich entlang der Autobahn. Der größte Parkplatz auf der A 5 ist die Verzollerspur, scherzt Böhm. Meist ab 19 Uhr wächst der Stau vor der Grenzanlage auf mehrere Kilometer länge und löst sich manchmal erst am nächsten Nachmittag wieder auf. Dort gibt es keine toiletten oder Duschen, und schlafen können die Fahrer auch kaum, falls sich doch wieder etwas bewegt. Der Grund für den Grenzstau ist die Verzollung. Dafür müssen die Fahrer ihre Kabinen verlassen und zum Zoll marschieren und zwar sowohl zum Schweizer als auch zum deutschen. Denn es geht einerseits um die Ausfuhr aus der eu und andererseits um die einfuhr in die Schweiz. Diese zwei Vorgänge dauern durchschnittlich eine halbe Stunde pro lkw. Auf dem Zollhof selbst gibt es nur 60 Parkplätze, deshalb entsteht der Rückstau auf die Autobahn. Wesentlich schneller bewegt sich die sogenannte transiter-r- spur. Die dürfen jene lkw nutzen, die die Verzollungsverfahren schon elektronisch abgewickelt haben. Die Fahrer können im laster bleiben und die entsprechenden Dokumente im Vorbeifahren an drei parallelen Hochkabinen vorzeigen. Das dauert durchschnittlich fünf Minuten. Der Anteil der lkw, die diese Möglichkeit nutzen, stagniert allerdings bei 50 Prozent, berichtet Böhm. Dafür gebe es vielerlei Gründe. ein wesentlicher sei, dass in vielen Speditionen die Fachleute fehlen, weil sie gar keine Zollabteilungen mehr haben. Zum teil planen die Firmen die Wartezeiten einfach in ihre Abläufe ein. kat 8 IHK-Zeitschrift Wirtschaft im Südwesten

10 Bild: Bim - istock»das Geschäft ist noch nicht wieder auf Vorkrisenniveau«Peter Kessler, Rastanlage Rötenbach, Friedenweiler Parkmöglichkeiten und neue Modelle ein. Zumal er weiß, dass viele Unternehmen keine finanziellen Spielräume haben, um sich selbst Parkplätze zu bauen. Eine alte Forderung des Verbands des Verkehrsgewerbes Baden (VVB) ist daher, dass sich die öffentliche Hand nicht nur bei den Nebenbetrieben der Autobahnen engagiert (siehe Kasten Seite 7), sondern sich auch an privaten Projekten beteiligt. In Rötenbach ist dies erstmals geschehen. Von Freiburg kommend wenige Kilometer hinter der Gutachtalbrücke liegt sie idyllisch mitten in einem Waldstück des Hochplateaus zwischen Neustadt und Löffingen. Die Rastanlage Rötenbach an der B 31 ist in doppelter Hinsicht eine Premiere: Es ist die erste mit Bundesmitteln finanzierte Rastanlage, die an einer Bundesstraße statt einer Autobahn liegt. Und es ist das erste Projekt, für das sich die öffentliche Hand mit Privatinvestoren zusammengetan hat. In dem Fall waren das der französische Mineralölkonzern Total beziehungsweise seine deutsche Zentrale in Berlin und die Neustädter Unternehmerin Katrin Vollmer, die früher selbst als Tankstellenpächterin arbeitete. Sie will in Rötenbach neben der neuen Rastanlage ihr Projekt Campovia mit Hotel, Veranstaltungsräumen, Gastronomie und Einzelhandel sowie einem Investitionsvolumen von mehreren Millionen Euro verwirklichen. Mit Euro hat Vollmer sich bereits an den Erschließungskosten beteiligt, 7,9 Millionen Euro hat der Bund in die Anlage investiert. Ihm gehören die 40 Lkw-Stellplätze. Dass die Fahrer dort gratis parken und rund um die Uhr kostenfrei die Toiletten der Rastanlage nutzen dürfen, war denn auch eine Konzessionsauflage des Bundes. Tatsächlich übernachten an Werktagen regelmäßig um die 50 Laster und Lenker bei ihm, berichtet Peter Kessler. Der 35-Jährige pachtet die Tankstelle samt Autowaschstraße, Bistro, Shop und Sanitäranlagen. Zuvor hatte er 14 Jahre angestellt für Total im Stuttgarter Raum gearbeitet und eine zweijährige vom Konzern finanzierte und IHK-zertifizierte Weiterbildung absolviert, um das nötige fachliche und betriebswirtschaftliche Know-how als Selbstständiger zu erlernen. Auch zum Startkapital steuerte Total knapp die Hälfte bei. Ende Juli 2019 wurde die Rastanlage für den Verkehr freigegeben. An der feierlichen Eröffnung konnten Peter Kessler und seine Frau allerdings nicht teilnehmen - sie mussten selbst im Laden stehen, weil ihnen kurzfristig Aushilfen abgesprungen waren. Mittlerweile beschäftigt das junge Unternehmen 14 Mitarbeiter, darunter sowohl Voll- und Teilzeitkräfte als auch Aushilfen. Der Start war holprig und das erste selbstständige Jahr hart. Sie haben manches Mal im Geschäft übernachtet, um den 24-Stunden-Service gewährleisten zu können. Doch die neue Rastanlage wurde gut angenommen, und die Zahlen liefen nach Plan. Bis Corona den Verkehr auf der B 31 fast zum Erliegen brachte und den Kesslers 50 Prozent ihres Umsatzes wegbrach. Den erwirtschaften sie zum überwiegenden Teil mit Snacks, Süßigkeiten, Getränken, Knabbereien, Tabak, Zeitschriften und Souvenirs im Shop und Bistro. Von jedem verkauften Liter Sprit bleiben ihnen nur einstellige Centbeträge. Es kommen ähnlich viele Lkw- wie Pkw-Fahrer, berichtet Kessler, während der Reisezeit dominieren Touristen. Tagsüber wirkt der große Parkplatz verlassen. Ab 16 Uhr füllen sich die Plätze, und morgens um 3 Uhr verlassen die ersten schon wieder ihr Nachtquartier. Die Trucker schätzen die neue Anlage samt Duschen sowie funktionierendem Internet und Satellitenempfang. Auch während des Lockdowns hat Peter Kessler den 24-Stunden-Betrieb aufrechterhalten. Das Geschäft erholt sich jetzt, ist aber noch nicht auf Vorkrisenniveau, berichtet er. Mitte Juni wartete er auf die Genehmigung von Soforthilfe, gab sich aber zuversichtlich: Wir kommen da durch IHK-Zeitschrift Wirtschaft im Südwesten 9

11 titel TANK UND RAST Herbe Einbußen während der Coronazeit erlebte auch die ATR Südbaden GmbH. Das Umsatzminus ihrer vier Rasthöfe auf dem südlichsten Teil der A 5 lag bei etwa 80 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Bad Bellingen ist die älteste und größte Anlage von ATR Südbaden. Traurige Bekanntheit erlangte der letzte deutsche Rasthof vor Basel Anfang der Nullerjahre aufgrund des ADAC-Raststättentests, bei dem er zweimal ganz unten landete. Das lag an den Containern, sagt Peter Grathwol gelassen, einer der beiden Geschäftsführer. Sie waren als Provisorium gedacht, viel zu lange geblieben und erst 2009 einem schicken, fast drei Millionen Euro teuren Neubau gewichen. Seither sind die schlechten Urteile passé. Die Investition finanzierte Tank und Rast (siehe Kasten). Dem ehemaligen Staatskonzern gehören sowohl die Flächen als auch die Gebäude samt Möbeln und Inventar. ATR Südbaden pachtet und betreibt sie, mittlerweile bereits in zweiter Generation. Erwin Grathwol, der zuvor wie sein Kollege Karl-Heinz Schneider eine Shell-Tankstelle in Freiburg betrieben hatte, gründete und führte den Betrieb von 1980 bis Mit dem Generationswechsel zu seinem Sohn Peter Grathwol und seinem Schwiegersohn Michael Nübling firmierte das Unternehmen zur GmbH um. 2007, 2008 und 2012 übernahm ATR zudem die Rasthöfe Schauinsland, Breisgau und Weil am Rhein und wuchs damit auf rund 200 Mitarbeiter. Eine typische Entwicklung: Entlang der A 5 zwischen Karlsruhe und Basel gibt es heute nur noch zwei Betreiberfirmen: die ATR Südbaden GmbH und die Kammerer KG in Baden-Baden, zu der alle fünf Rasthöfe nördlich von Freiburg gehören. Auch sonst hat sich einiges verändert seit der Privatisierung von Tank und Rast. Das Sortiment wurde standardisiert, die Sanitäranlagen kamen unter das Dach der Tochter Sanifair, und es gibt immer mehr Partnerschaften mit bekannten Marken wie Mc Donald s, Burger King, Nordsee, Subway oder Starbucks. Kritiker bemängeln regelmäßig die Monopolstellung und die hohen Preise, Grathwol und Nübling indes sehen die Vorteile der Entwicklung. Das war der richtige Weg, sagt Nübling. Es hat uns Frequenz gebracht, vor allem, seit die Autobahnschilder auch auf das Angebot hinweisen. Das einheitliche Warenwirtschaftssystem erleichtere den Einkauf. Zudem seien die Toiletten früher ein großes Problem gewesen, berichtet Grathwol. Jetzt sind sie sauber, und das schätzen die Kunden. Seit den Investitionen in die Gebäude sei der Vandalismus zurückgegangen. Je wertiger es aussieht, desto höher ist die Hemmschwelle, sagt Grathwol. Auch mit den vielen Lkw-Fahrern, die auf den angegliederten Parkflächen übernachten, gebe es kaum Probleme.»Kraftstoff ist das Mittel, die Gäste anzulocken«michael Nübling, ATR Südbaden GmbH, Bad Bellingen Die Autobahn Tank & Rast Gruppe GmbH & Co. KG verfügt über 90 Prozent der Konzessionen für Nebenbetriebe (siehe auch Kasten Seite 7) an deutschen Autobahnen. Zu ihrem Netz zählen rund 360 Tankstellen und 400 Raststätten mit 50 Hotels sowie 17 Autohöfe. Die Anlagen betreibt Tank & Rast meist nicht selbst, sondern verpachtet sie an mittelständische Franchisepartner. Das zunächst staatliche Unternehmen ging 1994 aus der Gesellschaft für Nebenbetriebe der Bundesautobahnen und der Ostdeutschen Autobahntankstellengesellschaft hervor wurde Tank & Rast privatisiert und seither mehrmals verkauft. Seit 2015 gehört es einem Konsortium um die Allianz-Tochter Capital Partner, die Munich-Re-Tochter MEAG, Omers Infra structure, Infinity Investments SA und China Investment Corporation (CIC). kat Quelle: Tank& Rast Die wichtigsten Kunden sind Pendler, Geschäftsreisende sowie Urlauber. Und die wichtigste Einnahmequelle ist auch an der Autobahn keineswegs der Sprit. Der Kraftstoff ist nur noch das Mittel, um die Gäste anzulocken, sagt Nübling. Einträglich sind der Shop und die Gastronomie, die zusammen rund 80 Prozent des Ertrags ausmachen. Entsprechend hart schlug der Corona lockdown zu Buche. Mitte Juni hat ATR Südbaden in Absprache mit Tank & Rast ihre Restaurants wieder hochgefahren. Der erste Tag nach der Grenzöffnung zu den Nachbarländern verlief extrem gut berichten Grathwol und Nübling. Jetzt hoffen sie, dass es so weitergeht. Kathrin Ermert Bild: helfei - Adobe Stock 10 IHK-Zeitschrift Wirtschaft im Südwesten

12 PERSONALIEN Leute FREIBURG Zwei Veränderungen meldet der Freiburger Energieversorger Badenova: Der unter anderem für Personal und Finanzen zuständige Vorstand Maik Wassmer (50, Bild) ist zum 30. Juni und damit zwei Jahre vor dem offiziellen Ablauf seines Vertrags aus dem dreiköpfigen Führungsgremium ausgeschieden. Als Gründe wurden unterschiedliche Auffassungen innerhalb des Vorstandes über die Weiterentwicklung und Aufstellung des Unternehmens genannt. 13 Jahre lang war Wassmer Vorstand bei Badenova. Er habe an wesentlichen Weichenstellungen mitgewirkt und viele Zukunftsthemen vorangebracht, heißt es in der Pressemitteilung. Das Unternehmen führen nach wie vor Thorsten Radensleben (Vorsitzender) und Mathias Nikolay. Die Badenova-Netzgesellschaft bnnetze indes hat einen dritten Geschäftsführer: Seit 1. Juni führt Robin Gey (43) den ebenfalls neuen Bereich Markt und Entwicklung. Er steht laut Pressemitteilung gleichberechtigt an der Seite der bisherigen Geschäftsführer Reinhold Lohr (Betriebswirtschaft) und Volker Geis (Technik), die die Netzgesellschaft seit der Gründung im Jahr 2014 gemeinsam führen. Robin Gey arbeitete seit 2006 in verschiedenen Funktionen und mit unterschiedlichen Aufgaben bei Badenova beziehungsweise ihren Tochter- und Partnerunternehmen. mae FREIBURG Andreas Finke (51, links) hat zum 1. Juni den Vorsitz der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Freiburg übernommen. Damit hat der Diplom-Theologe die Nachfolge von Christian Ramm (66, rechts) angetreten, der Ende Mai in den Ruhestand verabschiedet wurde. Finke startete seinen beruflichen Werdegang 1996 beim Kolpingwerk Deutschland in Köln wechselte er als Senior Experte und Projektleiter E-Recruiting in die Zentrale der Bundesagentur für Arbeit (BA) nach Nürnberg. Nach mehreren Führungsaufgaben, die ihn nach Saarbrücken, Dresden und Stuttgart führten, übernahm er vor drei Jahren die Bilder: Foto & Design GmbH & Co. KG Leitung der Agentur für Arbeit Lörrach. Jetzt berief ihn der Vorstand der Bundesagentur für Arbeit an die Spitze der Agentur für Arbeit Freiburg. Sein Vorgänger Christian Ramm hatte diese Position sieben Jahre lang inne. Nachfolger von Andreas Finke an der Spitze der Agentur für Arbeit in Lörrach ist dessen ehemaliger Stellvertreter Horst Eckert (61). sum LAUFENBURG Seit April führen Rolf Kuttruff (63) und seine Tochter Carina Kuttruff (26) gemeinsam das Draht Center Hochrhein. Carina Kuttruf absolvierte erst ein duales BWL-, dann berufsbegleitend ein Master-Studium und arbeitet bereits seit 2015 im Unternehmen. So habe sie das Zaungeschäft in den vergangenen Jahren von Grund auf gelernt und sich als feste Größe im Unternehmen etabliert, heißt es in der Pressemitteilung hat sie bereits Einzelprokura erhalten. Rolf Kuttruff führt das Unternehmen, das 1948 unter dem Namen Kunzelmann in Albbruck-Unteralpfen gegründet wurde, seit Bis 2021 will er die Geschäftsführung komplett an seine Tochter übergeben und langsam aus dem Unternehmen aussteigen. Die Draht Center Hochrhein GmbH ist nach eigenen Angaben eines der führenden Zaun- und Tortechnikunternehmen in der Region. Neben Privatleuten und kleinen Handwerksbetrieben zählen auch international tätige Großunternehmen zu den Kunden. Seit 2017 hat es seinen Sitz im Neubau im Gewerbegebiet Rütte-West. 15 Mitarbeiter sind beschäftigt. mae HORNBERG Stephan Patrick Tahy (54, Bild) ist seit 1. Juli Vorstandsvorsitzender der Duravit AG. Sein Vorgänger Frank Richter hatte sein Vorstandsamt zum 30. Juni niedergelegt (wie berichtet ). Tahy war zuvor CEO der De Longhi GmbH Deutschland und bei Mattel Inc. als Vice President und General Manager tätig. Der zweifache Familienvater ist in Heidelberg geboren, studierte dort Mathematik und hält einen MBA der Universität Mannheim, wie das Unternehmen mitteilt. Weitere Vorstandsmitglieder von Duravit sind Thomas Stammel und Martin Winkle (zum Unternehmen siehe Seite 49). sum

13 LEutE PERSONALIEN VILLINGEN Stefan Preuss (53, Bild) ist seit 1. Mai Geschäftsführer der Verkehrsverbund Schwarzwald-Baar GmbH (VSB). Er folgt auf Mickaél Pandion (56), der das unternehmen von Januar 2018 bis Ende März dieses Jahres geleitet und es laut VSB verlassen hat, um sich anderweitig zu orientieren. Stefan Preuss ist Diplom-Volkswirt sowie Verkehrsentwicklungsplaner und seit mehr als 20 Jahren im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) tätig. Zuletzt war er Geschäftsführer des tarifverbunds Ortenau (tgo) in Offenburg. Der VSB hat laut Pressemitteilung den Zweck, ein einheitliches Fahrkartensystem für alle Bus- und Bahnleistungen im Landkreis Schwarzwald-Baar anzubieten und abzurechnen. Neun Mitarbeiter sind beschäftigt. mae FREIBURG/LONDON Hanns-Georg Schell (57), geschäftsführender Partner der Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft Bansbach GmbH am Standort Freiburg, ist in das zehnköpfige Board von Kreston International gewählt worden. Das Netzwerk mittelständischer Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaften, zu dessen Gründungsmitgliedern Bansbach 1971 zählte, hat mittlerweile rund 200 Mitgliedsunternehmen in mehr als 110 Ländern mit zusammen rund Mitarbeitern an 600 Standorten. Das ehrenamtliche Board, dem Schell nun für fünf Jahre angehört, überwacht die hauptamtliche Geschäftsführung des Netzwerks. Als erster Freiburger Vertreter von Bansbach im Kreston-Board soll Schell sich um den Ausbau in Deutschland und um die Entwicklung weiterer Beratungsschwerpunkte weltweit kümmern. ine WALDKIRCH Veränderung bei der Waldkircher Sick AG: Der langjährige Vorstand Reinhard Bösl (Bild) wurde zum 30. Juni mit Erreichen der festgesetzten Altersgrenze für Vorstände verabschiedet. Bösl, der im Juli 62 Jahre alt wird, war vor 13 Jahren in den Vorstand des Sensorspezialisten berufen worden. Zunächst besetzte er das neu geschaffene Vorstandsressort Logistik automation. Bald betreute er zudem die asiatischen tochtergesellschaften. In den vergangenen Jahren wurde sein Ressort ausgeweitet. unter dem titel Systems & Industries entwickelte er die Segmente Fabrik-, Logistik- und Prozessautomation sowie das Systemgeschäft weiter und trug wesentlich zur breiten Branchenaufstellung sowie Internationalisierung von Sick bei, wie es in der Pressemitteilung heißt. Die Aufgabenbereiche des Ressorts wurden auf die fünf verbliebenen Vorstandsmitglieder Robert Bauer (Vorsitzender), Mats Gökstorp, Martin Krämer, Markus Vatter und Tosja Zywietz übertragen. sum Bild: Patrick Seeger FREIBURG/KONSTANZ Von Freiburg nach Konstanz und zurück: Kerstin Krieglstein (56) wurde Ende Mai zur Rektorin der Universität Freiburg gewählt. Sie tritt ihr Amt am 1. Oktober an und steht dann als erste Frau an der Spitze der Hochschule. Die Chemikerin und Pharmakologin ist seit August 2018 Rektorin der universität Konstanz. Zuvor war sie ab 2007 erst Professorin für Anatomie an der universität Freiburg und dann von 2013 bis zu ihrem Wechsel nach Konstanz hauptamtliche Dekanin der Medizinischen Fakultät. Krieglstein folgt auf Hans-Jochen Schiewer (64), dessen zweite Amtszeit am 30. September endet und der sich nicht erneut beworben hatte, sondern an seinen Lehrstuhl für Germanistische Mediävistik zurückkehrt. Die universität Konstanz bedauert laut einer Pressemitteilung Krieglsteins Wechsel nach Freiburg sehr und hat das Verfahren zur Neuwahl einer Rektorin oder eines Rektors eingeleitet. Krieglstein werde ihr Amt in Konstanz bis 30. September ausführen. sum LAHR Arnd Müller (50, Bild) leitet seit Mitte Mai das Lahrer Grohe-Werk. Er folgt auf Hans-Martin Souchon (57), der das unternehmen verlassen hat (wie berichtet). Müller verfügt laut Pressemitteilung über eine mehr als 25-jährige Erfahrung im Maschinen-, Anlagen- und Apparatebau und bekleidete in dieser Zeit verschiedene Positionen. Zuletzt war er Geschäftsführer einer deutschen unternehmensgruppe der amerikanischen Curtiss- Wright-Corporation. Im Lahrer Grohe-Werk arbeiten rund 750 Menschen. Etwa Produktvarianten für Duschen und Duschsysteme werden dort produziert. In den vergangenen drei Jahren hat Grohe circa 15 Millionen Euro in den Standort investiert. mae RHEINFELDEN Die ED Netze GmbH in Rheinfelden hat eine neue Führungsspitze: Joachim Pfister (60, links) und Boris Philippeit (52, rechts) leiten seit 1. Juni den südbadischen Netzbetreiber. Sie folgen auf Markus Nägele (59), der zum 1. April in den Bereich Wärme- und Energielösungen bei Energiedienst gewechselt ist. Der Elektrotechniker Pfister leitete zuvor bei der Netze BW GmbH den Bereich Netzführung Strom und Gas. Bei ED Netze verantwortet er den technischen Bereich, Philippeit den kaufmännischen. Der Volljurist und Politikwissenschaftler Philippeit leitete zuletzt den Stab und die Kommunalbetreuung der Energiedienst Holding AG. Die Kommunalbetreuung werde in den kaufmännischen teil der ED Netze gehen, heißt es in der Pressemitteilung. sum 12 IHK-Zeitschrift Wirtschaft im Südwesten

14 GRÜNDER LEutE Frau Ziehlinger: Placement, Coaching, Karriereberatung - was verbirgt sich hinter diesen Schlagworten? Im Berufsleben vieler Menschen gibt es Brüche, die einerseits schwer zu verdauen sind und die andererseits auch die Chance auf Weiterentwicklung bieten. Hier berate ich meine Einzelkunden, wie es weitergehen kann und helfe, neue Lösungen zu finden. Firmen unterstütze ich dabei, für Mitarbeiter, von denen man sich trennen will oder die man innerhalb des unternehmens anderen tätigkeiten zuführen möchte, entweder außerhalb oder innerhalb der Firma andere berufliche Perspektiven zu finden. Oft hilft dabei mein Blick von außen. Wichtig ist die Individualität der Lösungen. Die Wertschöpfung für Firmen steigt damit signifikant. Was sind die persönlichen Voraussetzungen für Ihre erfolgreiche Arbeit? Da gibt es mehrere. Zum Einen, ganz banal ausgedrückt, ich liebe Menschen. Zum Zweiten - es braucht Verständnis für die jeweilige Situation des Einzelnen sowie - zum Dritten - für das unternehmerische und wirtschaftliche umfeld. Grundlagen hierfür sind meine langjährige berufliche Erfahrung und meine einschlägigen Qualifikationen. Sandra Ziehlinger Gründerin: Sandra Ziehlinger (55) Ort: Konstanz Gründung: Januar 2018 Branche: Dienstleistungen Idee: Placement und Karriereberatung Berufliche Veränderungsprozesse im Fokus Botschafterin für gute Beziehungen Wie sah Ihr Werdegang bis zur Existenzgründung aus? Ich habe eine humanistische Schulausbildung genossen und dann, sehr praktisch, Hochbauzeichnerin gelernt. Nach Familiengründung, trennung und mit der Erfahrung als alleinerziehende Mutter bin ich 1999 in ein Projekt eingestiegen, in dem mehrere Bildungsträger sich um Entlassungen, Wiedereingliederungen und Weiterbildungen der Belegschaft eines größeren Konstanzer unternehmens, das insolvent ging, gekümmert haben. Das war für mich hochinteressant, und ich habe diesen Weg weiterverfolgt, unter anderem mit dem Organisieren von Lehr- und Lerntagen in Konstanz. Ich war dann Lektorin in einem technischen Weiterbildungsinstitut und habe mich mit demografisch bedingten Veränderungen in den technischen Berufen befasst. Anschließend kam eine tätigkeit im Akkreditierungsprozess eines Studiengangs an der HtWG Konstanz. Ich habe dann eine Ausbildung bei der IHK zur Personalfachkauffrau absolviert und bin zu einem unternehmen der Pharmabranche gegangen, um dort die Personalabteilung aufzubauen. Dasselbe habe ich für ein Solarunternehmen gemacht. Die fünf Jahre vor meiner Selbstständigkeit war ich bei der Arbeitsagentur Konstanz als Karriereberaterin tätig. Und warum haben Sie sich selbstständig gemacht? Ich hatte ein großes Beziehungsnetz aufgespannt, mehrere tausend Beratungen durchgeführt und wollte in meiner tätigkeit frei sein, um noch individueller beraten zu können, sozusagen als Botschafterin für gute Beziehungen. Es gibt außerdem derzeit sehr spannende Entwicklungen wie den Fachkräftemangel, die Digitalisierung und jetzt die Coronakrise. Alles wirkt sich intensiv auf die Arbeitswelt aus. War der Schritt riskant? Veränderung bedeutet immer ein gewisses Maß an Risiken und auch den Mut, diese einzugehen. Dabei spielen natürlich Ängste, Hoffnungen, Emotionen eine Rolle - bei mir genauso wie bei meinen Auftraggebern. Mir macht es Spaß damit umzugehen, und in gewisser Weise bin ich der lebende Beweis dafür, dass das, was ich mache, zum Erfolg führt. Können Sie von Ihrer Tätigkeit leben? Das konnte ich. Corona hat mich jetzt etwas ausgebremst, aber es wird erfolgreich weitergehen, davon bin ich überzeugt. Interview: upl IHK-Zeitschrift Wirtschaft im Südwesten 13

15 Leute KOPF DES MONATS Lörrach statt London Azadeh Falakshahi & Florian Frey Herman ze German LÖRRACH/LONDON. Zurück in die Heimat zu kommen, war längst geplant. Vor zwei Jahren starteten Azadeh Falakshahi (37) und Florian Frey (40) die deutsche Dependance ihrer Londoner Currywurst-Kette Herman ze German mit einem Foodtruck in der Lörracher Innenstadt. Seit einem Jahr haben sie einen Laden in der Galerie am Altern Markt unter dem Sporthändler Decathlon. Die Idee war eigentlich, die Geschäfte in London und Lörrach parallel zu führen. Sie hatten extra einen Geschäftsführer auf der Insel eingestellt, ihre Wohnung in London gekündigt und sind nach Südbaden gezogen, um sich auf den Start in Deutschland konzentrieren und entspannt die weitere Entwicklung in Sachen Brexit abwarten zu können. Doch dann kam Corona und hat den beiden, wie so vielen Gastronomen, ein ganz anderes Drehbuch diktiert. Neustart statt Expansion lautet dessen Titel. Von den vier Londoner Läden werden Falakshahi und Frey sich trennen. Sie liegen in touristischen und geschäftlichen Hotspots der britischen Hauptstadt. Genau da also, wo pandemiebedingt seit Monaten und wohl auch auf absehbare Zeit nichts los ist. Auch eine Wiedereröffnung mit reduzierter Gästezahl würde sich kaum rechnen. Wir zahlen da extreme Mieten, die wir zur Primetime unterschrieben haben, sagt Frey. Jetzt müssten wir viel investieren vor dem Hintergrund, dass am Ende des Jahres der Brexit ansteht. Deshalb endet die britische Erfolgsgeschichte von Herman ze German noch vor der Übergangsphase nach dem EU-Austritt Großbritanniens. Das schmerzt sehr, sagt Falakshahi. England war ein Stück Heimat geworden. Wir haben da fast 14 Jahre gelebt. Die gebürtige Lörracherin, die am Hans-Thoma- Gymnasium ihr Abitur gemacht hatte, war 2005 nach Brighton gegangen, um dort Editorial Photography zu studieren. Während ihrer ersten Semesterferien jobbte sie in Basel und lernte Florian Frey kennen, der dort als Friseur arbeitete. Er ist in Schopfheim-Wiechs aufgewachsen, hatte die Realschule in Zell im Wiesental besucht und in einem Schopfheimer Friseursalon gelernt. Am Ende des Sommers folgte Frey seiner neuen Liebe in die südenglische Unistadt. Sie teilten sich ihr WG-Zimmer, und weil er sich inmitten der Künstler und Kreativen nützlich machen wollte, begann Frey für alle zu kochen. Von jedem Heimatbesuch brachte er Würste der Metzgerei Hug aus Steinen im Wiesental mit, probierte Currysaucen aus und stieß damit auf großen Zuspruch. Der Kreis der englischen Wurstfans wuchs, und bald veranstalteten Frey und Falakshahi in dem Pub, in dem sie jobbte, einmal die Woche Currywurst- Abende. Unter den Pub-Gästen saß ein Festivalveranstalter, der die beiden fragte, ob sie einen Stand für ihn machen würden. Wir sagten natürlich ja. Ohne Ahnung und Equipment, erzählt Falakshahi. Sie liehen sich also Geld, kauften einen gebrauchten Foodtruck und starteten kopfüber ins Abenteuer Gastronomie ohne Know-how, dafür aber mit professionellem Hermanze-German -Schriftzug samt Logo. Den hatte ihnen ein von der deutschen Wurst begeisterter Designer im Artswap gegen ein Werk von Falakshahi gestaltet. Zwei Jahre zogen die Südbadener mit ihrem Imbisswagen umher, ehe sie 2010 mithilfe privater Investoren das erste Restaurant in London eröffneten. Die Läden zwei bis vier folgten binnen weniger Jahre. Etwa 40 Mitarbeiter beschäftigten sie zuletzt. Ein Laster mit mehr als einer Tonne Wiesentäler Würschtle der Metzgerei Hug fuhr wöchentlich nach England. Rückblickend staunen sie, was sie geleistet haben. Wir waren so unter Strom, sagt Falakshahi. In London lasse man sich beeindrucken von anderen Leuten, die viel mehr Läden leiten. Dabei ist es ein Riesenunterschied, ob man selbst sein Geschäft aufbaut oder sich ins gemachte Nest setzt. Das Selbstbewusstsein, dass ihnen in London manchmal fehlte, haben sie nach Lörrach mitgebracht. Wir merken jetzt, dass wir viel» England war Heimat geworden «mehr können als wir dachten, sagt Frey. Das hilft beim Neustart, ebenso wie ihre vielen Freunde in der Region, zu denen der Kontakt nie abgerissen ist und die ihnen im Coronalockdown unter die Arme gegriffen haben. Der Lieferdienst hat sich wirklich gelohnt, berichtet Falakshahi. Die Leute wollten uns echt unterstützen. Das wundert nicht. Die England-Heimkehrer sind herzlich und offen, von ihrer Arbeit begeistert und sehr kollegial. Sie stehen selbstverständlich gemeinsam mit den Mitarbeitern am Grill, fahren die Essenslieferungen persönlich mit dem Lastenrad aus und versprühen keinerlei Großstadtdünkel. London und Lörrach: Falakshahi und Frey lieben die Megacity und die kleine Grenzstadt gleichermaßen, am liebsten in Kombination. Die Idee, beides miteinander zu kombinieren, haben sie nicht ganz aufgegeben. Irgendwann wird es vielleicht eine Wiedergeburt von Herman ze German in England geben. Einstweilen aber steht Lörrach im Mittelpunkt, und die wirtschaftliche Situation dämpft die Expansionspläne der Vor- Corona-Zeit. Play safe lautet jetzt das Motto, sagt Frey. Gerade können wir nichts riskieren. Weitere deutsche Standorte gebe es vorerst nicht. Aber der Foodtruck steht für mobile Einsätze bereit. kat 14 IHK-Zeitschrift Wirtschaft im Südwesten

16 KÖPFE des Monats IHK-Zeitschrift Wirtschaft im Südwesten 15

17 LEutE GRÜNDER MARKGRÄFLER ROLLERTOUREN Monika Traub (49) und Thomas Zimber (55) haben in Müllheim-Hügelheim einen Laden für Tretroller eröffnet und veranstalten Rollertouren für bis zu 60 Personen. Zu ihren Kunden zählen Privatleute genauso wie Firmen und Vereine. Außerdem haben sie bereits Fitnesstraining mit dem Tretroller in den Volkshochschulen Markgräflerland und Freiburg angeboten und hoffen, dass sie dies 2021 wieder tun können. Auf ihre Geschäfts idee kamen die beiden, da sie selbst Spaß daran haben, mit Tretrollern durch die Weinberge zu fahren. Ihr Unternehmen Markgräfler Rollertouren haben sie Ende 2016 gegründet. Noch betreiben sie es nebenberuflich. Monika Traub, gelernte Industriekauffrau, arbeitet hauptberuflich als Lohn- und Gehaltsbuchhalterin, Thomas Zimber, Diplom-Ingenieur Elektrotechnik, als Informatiker liefen die Geschäfte gut, sie setzten Euro um. Dieses Jahr wollten wir richtig durchstarten, berichtet Thomas Zimber. Doch wegen der Coronapandemie fielen im Frühjahr alle gebuchten Touren aus, und der Verkauf brach ein. Der Verkauf läuft langsam wieder an, und wir hoffen, dass wir im Sommer und Herbst noch einige größere Touren veranstalten dürfen, sagte er Anfang Juni. mae

18 REGIO REPORT IHK Hochrhein-Bodensee ANDREAS SCHWAB Der Christdemokrat Andreas Schwab (47) ist seit 2004 für Freiburg und Südbaden im Europaparlament und dort unter anderem zuständig für die Themen Binnenmarkt und Wirtschaft. Vor seiner Tätigkeit als Abgeordneter arbeitete der promovierte Jurist in unterschiedlichen Positionen für die baden-württembergische Landesregierung. Schwab kommt gebürtig aus Rottweil, ist verheiratet und hat vier Kinder. Gespräch mit dem Europaabgeordneten Andreas Schwab zur Coronakrise»Die EU hat zu lange in einer Art Schockstarre verharrt«grenzschließungen, Wirtschaftskrise, Interessenskonflikte: IHK-Hauptgeschäftsführer Claudius Marx hat im Gespräch mit dem Europaabgeordneten Andreas Schwab (CDU) gefragt, warum wir in der Coronakrise von der EU so wenig gehört haben. Claudius Marx: Herr Dr. Schwab auf einer Skala von 1 miserabel bis 10 blendend wie geht s Ihnen, wie dem Europäischen Parlament und wie der EU? Andreas Schwab: Kurz und knapp 6, 5, 4. Marx: Das freut uns für Sie. Aber warum geht es dem Parlament besser als der EU insgesamt? Schwab: Das Parlament hat sich trotz großer Gegensätze und fehlender Mehrheiten auf gemeinsame Interessen verständigt, was bei IHK-Zeitschrift Wirtschaft im Südwesten den Mitgliedstaaten gerade eher schwieriger ist. In Berlin liegen die Interessen eben anders als in Paris oder Rom. Marx: Die EU ist in etwa so alt wie ich selbst. Für meine Eltern war es noch die EWG, später dann die EG, für uns heute die EU. Das W für Wirtschaft ist aus dem Namen verschwunden. Dennoch ist es der Binnenmarkt mit seinen vier Grundfreiheiten für Waren, Dienstleistungen, Personen und Kapital, der vielleicht am meisten zum Wohlstand der Unionsbürger und damit mittelbar auch zum Frieden in diesem Erdteil beigetragen hat. Binnenmarkt, auf den Punkt gebracht, heißt nichts anderes als die Überwindung der Binnengrenzen. Vor diesem Hintergrund ist es nicht übertrieben zu sagen: Wo innereuropäische Grenzen wieder geschlossen werden, geht es an die DNA der Union. Umso mehr waren wir alle überrascht, als quasi über Nacht die Grenzen geschlossen wurden. Ging es Ihnen, Herr Dr. Schwab, auch so? Hat Sie das auch kalt erwischt? Schwab: Ich war schockiert, vor allem über das Ausmaß der Grenzschließungen. Manche Entscheidung basierte wohl eher 17

19 REGIOREPORT IHK Hochrhein-Bodensee auf Angst, auf der Furcht vor einem noch schlimmeren Ausbruch, als auf nüchternen Tatsachen. Aber ich will das nicht kritisieren, im Nachhinein ist man immer schlauer. Ich glaube, dass wir die Maßnahmen der vergangenen Monate jetzt ohne Vorwurf genau analysieren müssen. Mit Grenzschließungen kann man nicht gegen die Pandemie vorgehen. Richtig wären vielmehr regionale Schutzzonen um die Infektionsherde herum gewesen. Eine Grenzschließung für das ganze Land mag sich vielleicht für Malta oder Zypern eignen, aber nicht für Frankreich oder Deutschland. INHALT 17 Gespräch mit Andreas Schwab EU zu lange in Schockstarre 20 Coronavirus IHK-Hotline weiter geschaltet 21 Tipp topp! Ehrenurkunden für Mitarbeiter 22 Seminare und Weiterbildung 24 IHK-Region Ein Wimmelbild zum Erkunden 26 Projekt für mehr Energieeffizienz Azubis als Energiescouts 27 Interview mit Alexandra Thoss Großer Schwung an Ausbildungsverträgen könnte später kommen 28 Tradition mit Abstand Wirtschaftsjunioren treffen IHK- Geschäftsführung 29 Bildungspartnerschaften Eine Firma, neun Schulen 30 Lehrgänge und Seminare der IHK Marx: War es gut, dass die Nationalstaaten hier selbst und autonom entschieden haben? Schwab: Eine nationale Grenzschließung kann kurzfristig eine Schutzmaßnahme sein, aber nicht in einem Land Claudius Marx wie Deutschland mit so vielen Nachbarn. Weder mit der Grenzschließung zu Dänemark noch zur Schweiz hätte man den Ausbruch in Heinsberg verhindern können. Auch die pauschale Grenzschließung zu Frankreich war zu viel. Man hätte mit den Franzosen über eine Isolierungszone rund um das Südelsass sprechen müssen. Das Europäische Parlament hat deswegen die Europäische Kommission aufgefordert zu überprüfen, ob wir den Schengener Rahmen anpassen müssen, um bei einer Pandemie oder einer Naturkatastrophe nicht mit nationalen Grenzschließungen zu agieren, sondern mit lokalen, gegebenenfalls auch grenzüberschreitenden Lösungen. Marx: In der Schengen-Verordnung heißt es, dass Grenzkontrollen wieder eingeführt werden können, wenn eine Gefahr für die innere Sicherheit oder die öffentliche Ordnung besteht. Das war bei der Schweiz zuletzt nicht mehr der Fall. Hier wie dort war die Situation vergleichbar. Der wirtschaftliche Schaden, der in unserer Region entstand, war aber immens. Den Unternehmen fehlte über Wochen und Monate die Hälfte ihres Geschäftsgebietes, die Hälfte ihrer Kunden. Nun sind alle erleichtert, dass die Grenzen wieder öffnen aber auch besorgt, dass sich das wiederholen könnte. Ist eine erneute Grenzschließung möglich? Schwab: Eine erneute Grenzschließung darf nicht passieren. Allen muss klar sein, dass man sich in einer Pandemie nicht mit dem Reisepass verteidigen kann. Aber es könnte passieren, und das hätte langfristige Folgen. Wenn es hier auf Dauer keine Rechtssicherheit gibt, werden sich Grenzgebiete leeren, weil Investoren sie meiden. Marx: Für die exportorientierte deutsche Wirtschaft ist die Lage aktuell besonders hart. Der Export ist im April gegenüber dem Vorjahresmonat um 30 Prozent eingebrochen, der größte Einbruch seit Beginn der Handelsstatistik. In Frankreich sind es sogar 48,3 Prozent, dramatisch ist auch die Lage in Italien und Spanien. Frau Merkel und Herr Macron haben ein ambitioniertes Paket über 500 Milliarden Euro zur Unterstützung der Mitgliedstaaten geschnürt, Frau von der Leyen hat es mit 750 Milliarden noch getoppt. Der 18 IHK-Zeitschrift Wirtschaft im Südwesten

20 Zankapfel sind wohl die nicht-rückzahlbaren Zuschüsse. Ist das der Einstieg in eine Vergemeinschaftung der Schulden oder umgekehrt der Ausstieg aus der Vertragsgrundlage, dass die EU keine Nationalstaaten finanzieren darf? Schwab: Nein. Die EU muss jetzt einfach Unterstützung leisten, weil viele Mitgliedstaaten dazu selbst nicht in der Lage sind. Es handelt sich klar um eine Ausnahmesituation und ja, es ist ein kostspieliges Unterfangen. Aber wenn es uns nicht gelingt, den Binnenmarkt wieder anzuwerfen, dann haben wir ein noch viel größeres Problem. Dennoch: Die Förderprogramme und Zuschüsse müssen an Kriterien geknüpft sein. Wer Hilfe bekommt, muss sich zu nachhaltigem Wirtschaften, nachhaltigen Finanzen und der Gesundheit der Bürger verpflichten. Marx: Der EU wurde vielfach vorgeworfen, sie habe in der Coronakrise versagt oder, wie man so sagt, sie habe nicht stattgefunden. Ist der Vorwurf berechtigt? Schwab: Das ist ein berechtigter Vorwurf. Auch die EU wurde von der Pandemie überrascht, hat am Anfang zu lange in einer Art Schockstarre verharrt und damit die Alleingänge der Mitgliedstaaten überhaupt erst möglich gemacht. Die EU sollte mehr Verantwortung übernehmen und dafür den notwendigen Mut aufbringen. Marx: Das wünschen wir uns alle. Zum Schluss - und weil nicht alles Corona ist: Auch der Brexit ist noch nicht ausgestanden. Die Verhandlungen schleppen sich. Dabei sollten sie bis Jahresende zum Erfolg kommen. Bei den Buchmachern stehen die Wetten auf 10 für ein Gelingen des Abkommens zu 1,02 für ein Scheitern. Worauf würden Sie wetten? Schwab: Nicht auf die 10 (lacht). Wir sollten uns auf ein Scheitern einstellen. Es gibt aktuell keine Verständigungsbereitschaft. Die Unternehmen in unserer Region sollten durchaus damit rechnen, dass es einen harten Brexit geben kann IHK-Zeitschrift Wirtschaft im Südwesten 19

21 REGIOREPORT IHK Hochrhein-Bodensee Bild: Jenny Sturm - stock.adobe Coronavirus: Hilfen für das Hotel- und Gaststättengewerbe IHK-Hotline weiter geschaltet Das Team der IHK-Corona-Hotline steht den IHK- Mitgliedsunternehmen weiterhin für alle Fragen rund um Corona zur Verfügung. Von Montag bis Donnerstag von 9 bis 17 Uhr und am Freitag von 9 bis 13 Uhr sind die Mitarbeiter unter folgenden Nummern zu erreichen: und Das Beratungsteam der Hotline steht auch zur Begleitung der Anträge der Landeshilfen für das Hotelund Gaststättengewerbe gerne zur Verfügung. Informationen dazu und bald auch die Antragsformulare (zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses am 25. Juni war das noch nicht der Fall) gibt es unter wm.baden-wuerttemberg.de/de/service/foerderprogramme-und-aufrufe/liste-foerderprogramme/ stabilisierungshilfe-corona-fuer-das-hotel-und-gaststaettengewerbe/ Ausführliche Informationen rund um die Auswirkungen der Coronapandemie und Unterstützungsmöglichkeiten sind auch auf der Internetseite der IHK unter abrufbar - und zwar in den Rubriken Verordnungen Soforthilfe Finanzierung Recht- und Steuern Aus- und Weiterbildung International Sonstiges Interessante Links Außerdem verschickt die IHK einen Sonder-Newsletter Corona, der unter folgendem Link abonniert werden kann:

22 Tipp topp! Die IHK steht ihren Mitgliedsunternehmen beratend zur Seite: von der Aus- und Weiterbildung über die Existenzgründung bis hin zur Unternehmensförderung, von der Standortpolitik und dem Bereich International über Innovation und Umwelt bis hin zu Recht und Steuern. In dieser Serie möchten wir Ihnen wertvolle Hinweise geben. Falls Sie selbst eine Frage haben, dann schreiben Sie uns gerne an Jubel für das Jubiläum Ehrenurkunden für Mitarbeiter Für viele Betriebe ist es unerlässlich, ihre Mitarbeiter langfristig an sich zu binden. Wertschätzung spielt dabei stets eine wichtige Rolle. Denn fühlen sich die Mitarbeiter wertgeschätzt, arbeiten sie mit mehr Freude und Motivation und bleiben dem Unternehmen so mit großer Wahrscheinlichkeit länger erhalten. Trifft dies auf den Großteil der Mitarbeiter zu, herrscht insgesamt ein gutes Arbeitsklima, das sich zudem positiv auf die Ergebnisse auswirken wird. Um Mitarbeiter langfristig an sich zu binden, gibt es verschiedene Maßnahmen, die von kostenlosen Getränken und Obst über Sportangebote bis hin zu gemeinsamen Ausflügen und Feiern reichen. Ein fester Bestandteil vieler Weihnachtsfeiern ist das Ehren von Jubilaren. Denn Dienstjubiläen sind eine wunderbare Gelegenheit, Mitarbeitern für ihre Treue und gute Arbeit zu danken. Hierfür stellt die IHK Hochrhein-Bodensee Ehrenurkunden aus, bei deren Vergabe Folgendes beachtet werden sollte: a) Neben der traditionellen Auszeichnung von Arbeitnehmern anlässlich der 25-, 40- und 50-jährigen Betriebszugehörigkeit können auch Jubilare ab einer 10-jährigen Betriebszugehörigkeit mit einer Staffelung von jeweils fünf Jahren geehrt werden. Für Mitarbeiter, die nach langjähriger Tätigkeit in den Ruhestand verabschiedet werden, muss das Datum der Ehrenurkunde kein Jubiläumsjahr sein. b) Die Unternehmenszugehörigkeit soll in der Regel ununterbrochen sein. Der Beginn der Dienstzeit wird berechnet vom Eintritt in das Unternehmen an, unter Einschluss etwaiger Lehrzeit und Elternzeiten. Kürzere Unterbrechungen, beispielsweise infolge von Krankheit, Kurzarbeit, Weiterbildungsmaßnahmen, Teilnahme an militärischen Übungen sowie Unterbrechungen zur Erfüllung der aktiven Dienstpflicht in der Bundeswehr oder beim Zivildienst, werden in die Dienstzeit mit eingerechnet. c) Die Ehrenurkunde kann ausschließlich vom Arbeitgeber beantragt werden, durch den auch die Überreichung erfolgt. d) Der Preis für eine Urkunde beträgt 10 Euro; eine Mehrwertsteuer fällt nicht an (Paragraf 2, Absatz 3 Umsatzsteuergesetz) IHK-Zeitschrift Wirtschaft im Südwesten Für Mitarbeiter mit einer Unternehmenszugehörigkeit von 40, 50 oder 60 Jahren stellt das Land Baden-Württemberg eine Ehrenurkunde aus, die vom Ministerpräsidenten unterschrieben wird. Betriebe, die diese beantragen möchten, müssen sich an die für sie zuständigen Bürgermeisterämter wenden. Achtung: Sie sollten die Urkunden mindestens vier Wochen vor dem gewünschten Auslieferungstermin bestellen. Alle anderen Urkunden gibt es bei der IHK und zwar online unter Dok.-Nr.: Bei einer größeren Anzahl an Geehrten kann eine Liste mit Angabe der Vor- und Zunamen, Anrede und Eintrittsdatum per an isabell.brutschin@konstanz.ihk. de gesendet werden. doe IHK-Ansprechpartner Isabell Brutschin isabell.brutschin@ konstanz.ihk.de Bild: studiostocks 21

23 Reihe Wirtschaftsrecht für Unternehmer Tagesseminar Arbeitsrecht intensiv 2 Systematisch und in komprimierter Form werden in der Reihe Wirtschaftsrecht für Unternehmer all diejenigen Bereiche des Arbeitsrechts dargestellt, die in der betrieblichen Praxis von Bedeutung sind. Das Seminar Arbeitsrecht intensiv 2 befasst sich hauptsächlich mit dem Inhalt des Arbeitsverhältnisses. Im Vordergrund stehen Rechte und Pflichten des Arbeitgebers, aber auch des Arbeitnehmers aus dem Arbeitsverhältnis. Schwerpunkte sind das Entgeltfortzahlungs- und das Urlaubsrecht. Weiterhin werden grundlegende Fragestellungen des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (Benachteiligung, Mobbing) sowie der arbeitsrechtliche Gleichbehandlungsgrundsatz besprochen. Einen weiteren Schwerpunkt bildet das Thema Arbeitsvergütung, insbesondere die Themen erfolgsabhängige Vergütung, Dienstreisen und Dienstwagen. Letztlich werden das aktuelle Thema Arbeitnehmerüberlassung, insbesondere aus der Sicht des entleihenden Unternehmens, und der Beschäftigtendatenschutz vertieft. Auch die arbeitsgerichtliche Auseinandersetzung und vor allem taktische Überlegungen werden in der Veranstaltung eine Rolle spielen. Ergänzt wird sie mit Praxisbeispielen. Referent ist der Fachanwalt für Arbeitsrecht und promovierte Jurist Thomas Daum von Rechtsanwälte Schrade & Partner in Singen. Die Veranstaltungen finden statt: in Schopfheim im Gebäude der IHK, am Dienstag, 14. Juli, 9 bis 17 Uhr, in Konstanz im Gebäude der IHK, am Donnerstag, 16. Juli, 9 bis 17 Uhr. Die Teilnahmegebühr beträgt 290 Euro. tv Anmeldung und weitere Informationen zu den Veranstaltungen in diesem Jahr unter Suchwort <Wirtschaftsrecht>. Zentrales Innovationsprogramm Mittelstand Antragstellung wieder möglich Mit dem Zentralen Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM) des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie sollen die Innovationskraft und damit die Wettbewerbsfähigkeit mittelständischer Unternehmen nachhaltig gestärkt werden. Die Unternehmen und Forschungseinrichtungen, die mit ihnen zusammenarbeiten, erhalten Zuschüsse für anspruchsvolle Forschungs- und Entwicklungsprojekte (FuE), die zu neuen Produkten, technischen Dienstleistungen oder besseren Produktionsverfahren führen. Nach Überarbeitung der ZIM-Richtlinie können die Zuschüsse nun wieder beantragt werden. Die Neufassung beinhaltet unter anderem bessere Zugangsbedingungen für kleine und junge Unternehmen sowie Erstinnovatoren, eine weitere Intensivierung des nationalen wie internationalen Know-how-Transfers sowie noch passfähigere Förderbedingungen für den Mittelstand, gerade auch in strukturschwachen Gebieten. JD Nähere Informationen und Antragsformular unter 22 IHK-Zeitschrift Wirtschaft im Südwesten

24 IHK Hochrhein-Bodensee REGIOREPORT Vom Büro oder von zu Hause aus Weiterbildung zum IT-Projektleiter Für die effiziente Umsetzung und den reibungslosen Ablauf von IT-Projekten ist das richtige Know-how entscheidend. IT-Projekte sind komplex, sie betreffen alle Unternehmensbereiche und erfordern die Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Partnern, sowohl intern als auch extern. Von IT-Projektleitern wird neben vertieftem fachlichen Können eine hohe Methoden-, Kommunikations- und Führungskompetenz erwartet. Der Lehrgang zur Vorbereitung auf die bundeseinheitliche Fortbildungsprüfung Geprüfter IT-Projektleiter (IHK) mit Starttermin am 7. Oktober vermittelt die für diese Tätigkeit erforderliche umfassende Qualifikation. Die Teilnehmer erwerben praxisorientierte Grundlagen aus Personalmanagement und Führungstechniken. Darüber hinaus lernen sie, eigenverantwortlich Projekte in der Projekt- und Linienorganisation zu begleiten, die Qualität zu überwachen und zu sichern. Die Besonderheit des Lehrgangskonzepts: Innerhalb nur eines Jahres bereiten sich die Teilnehmer auf den Abschluss vor, und das Lernen findet vorwiegend online statt. So wird Lernen von zu Hause oder aus dem Büro möglich. Erfahrene Tutoren steuern und begleiten das Onlinelernen. Sie kommunizieren über einen virtuellen Klassenraum und einen Chat mit den Teilnehmern, stellen und überprüfen Wochenaufgaben. Klassischer Präsenzunterricht, circa einmal monatlich an den Wochenenden, rundet die Onlinephasen ab und dient der Vermittlung von komplexen fachlichen Inhalten. MR Michaela Rennhak Dok.-Nr IHK-Zeitschrift Wirtschaft im Südwesten Bild: Viacheslav Iakobchuk stock adobe IHK-Zertifikatslehrgang in Schopfheim In einem halben Jahr zum Gesundheitsmanager Nicht erst seit Corona ist das Thema Gesundheit in den Fokus gerückt. Die demografische Entwicklung, das höhere Renteneintrittsalter und die vielfältigen Anforderungen der jungen Generation an ihren Arbeitgeber erfordern neue Strategien zur Sicherung des Fachkräftebedarfes. Das Betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM) rückt daher immer stärker ins Blickfeld einer erfolgreichen Personalpolitik. Mit dem Zertifikatslehrgang zum Gesundheitsmanager (IHK) qualifizieren sich die Teilnehmenden als kompetente Ansprechpartner für das Implementieren und organisatorische Umsetzen eines Betrieblichen Gesundheitsmanagements im eigenen Unternehmen. Das Spektrum der vermittelten Inhalte reicht dabei von den rechtlichen Grundlagen über Präventionsmöglichkeiten, von einer gesunden Unternehmenskultur und einer gesunden Führung zur Vermeidung von psychischen Belastungen, von altersgerechtem Arbeiten bis zu Gesundheitsförderung und Stressbewältigung. Die Wirtschaftlichkeit der BGM-Maßnahmen und deren Erfolgsmessung sind wesentliche Faktoren der Betrachtungsweise. In der Projekt arbeit entwickeln die Teilnehmenden ein eigenes Praxisprojekt aus dem Betrieblichen Gesundheitsmanagement, das direkt im Unternehmen umgesetzt werden kann. Der Lehrgang startet am 30. Oktober in Schopfheim, findet jeweils einmal pro Monat freitags/samstags statt und dauert bis April Er richtet sich an Personen in kleinen und mittleren Unternehmen, die zukünftig den Aufbau und/oder die Organisation eines Betrieblichen Gesundheitsmanagements übernehmen möchten. Dies sind zum Beispiel Mitarbeitende aus dem Personalbereich, Betriebsrat, Arbeitsmedizinischen Dienst, der Arbeitssicherheit oder andere Beschäftigte, die sich in dieses Thema einarbeiten wollen. js Informationen und Anmeldung im Internet unter Dok.-Nr oder bei Johanna Speckmayer Sachverständige Erneute öffentliche Bestellung und Vereidigung Dipl.-Ing. (FH) Ralph Mathes, Gottlieb-Daimler-Str. 15, Singen, Tel.: , Fax: , ralph. Homepage: www. bausachverstaendiger-mathes.de, wurde erneut von der IHK Hochrhein-Bodensee als Sachverständiger für Schäden an Gebäuden öffentlich bestellt und vereidigt. Die öffentliche Bestellung ist bis 5. Juli 2025 befristet. 23

25 IHK-Region Hochrhein-Bodensee Ein Wimmelbild Was macht unsere Region so lebens- und liebenswert? Was ist charakteristisch für sie, und was unterscheidet unser IHK-Gebiet, das die Landkreise Konstanz, Waldshut-Tiengen und Lörrach umfasst, von den vielen anderen in Deutschland? Diese Frage haben wir uns als IHK oft gestellt. Gemeinsam haben wir überlegt, vieles ist uns eingefallen. Doch anstatt es in Worten niederzuschreiben, wollten wir etwas Besonderes, so besonders, wie unsere Region: ein Wimmelbild zum Erkunden. Umgesetzt hat die Aufgabe ein Grafiker aus unserer Region: Hannes Mercker aus Freudenstadt ist Cartoonist und Illustrator und hat unser Kammergebiet liebevoll auf eine Din A2-Seite gebracht. Große Freude hat es mir gemacht, die vielen Anekdoten zu hören, die sich

26 zum Erkunden um die Arbeit der IHK ranken. Man hat mich ermutigt, die Region mit einem Augenzwinkern darzustellen und bewusst gegensätzliche Positionen herauszuarbeiten. Ich sehe nun die Region mit ganz anderen Augen, sagt Mercker. Zwischen Schwarzwälder Kirschtorte und Zeppelin, zwischen Jogi Löw und dem radelnden Konstanzer Bürgermeister, zwischen Ausfuhrzettel und einer A 98, die bei Fuchs und Has im Nirgendwo endet, zwischen Fluglärmdemonstranten und frisch gebackenen Bachelorabsolventen: Es gibt viel zu entdecken. Und was hat das mit uns, der IHK Hochrhein-Bodensee, zu tun? Fragen Sie uns einfach! hw info@konstanz.ihk.de

27 REGIOREPORT IHK Hochrhein-Bodensee Projekt für mehr Energieeffizienz Azubis als Energiescouts Das Bewusstsein für einen effizienten und sparsamen Umgang mit Energie zu schärfen ist das Ziel des Azubiprojekts Energie-Scout. Denn Energieverbrauch ist nicht nur ein Kostenfaktor für Unternehmen, sondern auch von zentraler Bedeutung für Umwelt und Gesellschaft - gerade in der heutigen Zeit, in der die Themen Klimaschutz und Energieressourcen von großer Bedeutung sind. In dem dreitätigen Projektseminar der IHK Hochrhein- Bodensee lernen Auszubildende im zweiten und dritten Lehrjahr aus allen Wirtschaftsbereichen die Grundlagen der Energietechnik und des Energiemanagements. Im Rahmen eines Projektes, das an die jeweiligen Firmen angepasst wird, entwickeln die jungen Leute Verbesserungsvorschläge, mit denen ihre Unternehmen Energie und Kosten einsparen können. Sie präsentieren diese Ergebnisse am dritten Tag vor ihren Unternehmensvertretern. Das Azubiprojekt soll im September und Oktober erstmalig in Konstanz stattfinden. Bereits im Februar dieses Jahres wurden in Schopfheim Azubis als Energiescouts ausgebildet, die im Anschluss daran verschiedene Energiesparmaßnahmen in ihren Ausbildungsbetrieben umgesetzt haben. Diese Maßnahmen waren auf den jeweiligen Betrieb angepasst: Unter anderem wurden Halogenleuchtmittel durch LEDs ersetzt, die Abwärme von Kompressoren für die Raumheizung genutzt oder Fahrten mit dem Auto reduziert. Die Azubis berichteten, dass die Projekte sehr gut im Unternehmen angenommen wurden, und alle Ausbildungsleiter waren sich sicher, auch in Zukunft Auszubildende an dem Projekt teilnehmen zu lassen. doe Saskia Weide saskia.weide@konstanz.ihk.de Termine Das Projekt Energie-Scouts ist an folgenden Tagen in der IHK in Konstanz geplant: 28. September, 9 bis Uhr: Grundlagen Energiewirtschaft & Energietechnik 16. Oktober, 9 bis Uhr: Energiedaten und Energie effizienz-analyse 23. Oktober, 9 bis Uhr: Energieeinsatz optimieren und Ergebnisse präsentieren Anmeldung unter Dok. Nr Bild: Andrey Popov AdobeStock 26 IHK-Zeitschrift Wirtschaft im Südwesten

28 Interview zur Ausbildung in der Coronakrise»Größerer Schwung an Ausbildungsverträgen könnte später noch kommen«im Interview spricht Alexandra Thoß, Leiterin des Geschäftsfeldes Ausbildung bei der IHK, darüber, wie sich die Coronakrise auf die Ausbildung auswirkt, und über ihre Prognosen für den nächsten Jahrgang. Frau Thoß, im September ist betrieblicher Ausbildungsstart. Laut der Ausbildungsumfrage Baden-Württemberg (siehe S. 55) wird ein Drittel der Ausbildungsbetriebe gar nicht mehr oder weniger ausbilden als im Vorjahr. Wie ist die Lage im Kammergebiet? Die regionalen Zahlen entsprechen ziemlich genau denen des Landes. Natürlich bewegt die Coronakrise die Betriebe momentan sehr auch im Bereich Ausbildung. Bei der letzten Statistik zum 31. Mai hatten wir in unserem Kammergebiet 27,6 Prozent weniger Ausbildungsstellen als im Vorjahr. Ich glaube aber, dass einige Verträge noch nachgeschoben werden. Denn seit des Lockdowns im März stand zum Teil in den Unternehmen der Betrieb still, und somit wurden auch keine Bewerbungsgespräche geführt. Die meisten Betriebe haben bei der Umfrage aber angegeben, dass sie ihre Ausbildungsaktivitäten beibehalten wollen. Sie wissen ja auch: Die jetzigen Azubis sind die Fachkräfte der Zukunft. Und diese werden sie dringend benötigen. Sie haben also Hoffnung, dass die meisten Schulabgänger und -abgängerinnen auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz noch fündig werden? Ich schätze, dass wir in diesem Jahr im Vergleich zu anderen Jahren sehr spät noch einen größeren Schwung an Ausbildungsverträgen bekommen. Vielleicht auch noch welche, die innerhalb der ersten zwei Monate nach dem offiziellen Ausbildungsstart anfangen, das ist ja auch möglich. Wie ist es bei denen, die bereits in Ausbildung sind, welche Folgen der Pandemie spüren sie? Viele unserer Mitgliedsbetriebe mussten für ihre Auszubildenden Kurzarbeit anmelden oder sie freistellen. Das waren vor allem Betriebe im Bereich Hotellerie und Gastronomie und im Einzelhandel, die komplett schließen mussten. Wurden auch Auszubildende gekündigt? Bisher zum Glück kaum. Aber die Gefahr besteht, dass eine Welle an Insolvenzen auf uns zukommt. Und dann müssen die Azubis dieser Betriebe woanders untergebracht werden. Hierfür gibt es jetzt eine neue Funktion in der bundesweiten IHK-Lehrstellenbörse unter Dort können Azubis aus Insolvenzbetrieben gezielt nach neuen Betrieben suchen, bei denen sie ihre Ausbildung fortsetzen können und auch angeben, dass sie Kontaktaufnahme durch die IHK wünschen. Gibt es Unternehmen, die jetzt noch freie Ausbildungsplätze haben? Wir haben leider keine konkreten Zahlen, wie viele freie Plätze es jetzt noch gibt. Geht man aber davon aus, dass die Ausbildungsaktivität weitestgehend stabil bleibt, dann müssten jetzt noch einige freie Ausbildungsplätze in der Region da sein, sonst hätten wir nicht so ein hohes Minus an Eintragungen. Wie können diese Stellen noch besetzt werden? Betriebe, die gerade noch nach zukünftigen Auszubildenden suchen, können die freie Stelle in unserer Lehrstellenbörse eintragen. Sie ist dann bundesweit sichtbar. In der Börse finden sie auch Gesuche von Azubis, die gerade nach einem neuen Betrieb suchen. Vielleicht ist da auch jemand Passendes dabei. Außerdem können sich die Betriebe natürlich jederzeit direkt bei uns melden. Unsere Ausbildungsberater wissen häufig, wo gerade gesucht wird oder wer noch nach einer Ausbildungsstelle sucht. Interview: doe ALEXANDRA THOSS (47) ist Leiterin des Geschäftsfeldes Ausbildung bei der IHK Hochrhein-Bodensee. Nach dem Abitur absolvierte sie eine Ausbildung zur Kauffrau im Einzelhandel und anschließend ein Studium der Psychologie. Bevor sie 2012 zur IHK kam, war sie 13 Jahre als Ausbildungsleiterin und Personalentwicklerin bei unterschiedlichen Unternehmen tätig, zuletzt bei Takeda (vormals Nycomed) in Konstanz. Lehrstellenbörse Ansprechpartnerin bei der IHK: Anja Schröder IHK-Zeitschrift Wirtschaft im Südwesten 27

29 Wirtschaftsjunioren treffen IHK-Geschäftsführung Tradition mit Abstand Das traditionelle Treffen des Vorstands der Wirtschaftsjunioren Hochrhein (WJH) mit IHK-Hauptgeschäftsführer Claudius Marx Mitte Juni stand noch ganz unter dem Eindruck der Coronakrise. Es war für viele das erste persönliche Treffen (mit Sicherheitsabstand) in einem Restaurant seit den Lockerungen. Kurz zuvor erst wurde die Grenze zwischen Deutschland und der Schweiz uneingeschränkt geöffnet. Und das in einer Region, die bisher die Grenze zum Nachbarn Schweiz nicht mehr als trennendes Element wahrgenommen hat. Auch für die Mitglieder der Wirtschaftsjunioren Hochrhein war dies eine ungewohnte Situation, keinen Zugang zum Schweizer Markt zu haben. Viele Kunden aber auch Freunde sind in der Schweiz ansässig und wir kennen eigentlich nur offen Grenzen. Das persönliche Netzwerken ist ja auch ein wichtiges Element unserer weltweit vernetzten Organisation, sagt WJH-Vorsitzende Carina Kuttruff. Im Mittelpunkt der Gespräche standen die wirtschaftlichen Effekte durch die Grenzschließung bei den Unternehmern, die Probleme von Geschäftspartnern und die nach wie vor vorhandene Unsicherheit, wann und wie Großveranstaltungen wieder möglich sind. Die WJH-Vorsitzende Carina Kuttruff ließ deshalb auch offen, wie es mit künftigen Veranstaltungen der Wirtschaftsjunioren weitergeht. Bö Sommernacht der Wirtschaft auf 2021 verschoben Kein Maskenball 2020 Die für diesen Juli geplante Sommernacht der Wirtschaft auf der Insel Mainau wurde aufgrund der Coronapandemie um ein Jahr verschoben. Der neue Termin ist Samstag, der 24. Juli Dies gaben die Wirtschaftsjunioren Konstanz-Hegau, die die Veranstaltung jährlich mit Unterstützung der IHK Hochrhein-Bodensee organisieren, bekannt. Die Sommernacht der Wirtschaft ist die Fortsetzung des Balls der Wirtschaft, der 15 Jahre lang jeweils im Herbst stattfand. Mit dem Wechsel in den Sommer ergab sich die Chance, die Mainau mit ihrer besonderen Atmosphäre als dauerhaften Veranstaltungsort zu nutzen. Karin Feldbaum, Kreissprecherin der Wirtschaftsjunioren, fällt das Verschieben schwer: Leider lässt der Fahrplan der Bundes- und Landesregierung bisher nicht erkennen, wie groß eine Veranstaltung überhaupt sein dürfte und unter welchen Bedingungen sie im Juli möglich wäre, sagt sie. Da das Sonnendach auf der Mainau, unter dem der erste Teil der Veranstaltung über die Bühne geht, aus diesen Gründen dieses Jahr auch nicht aufgebaut werden kann, war die Verschiebung für uns unumgänglich. Die Organisatoren hätten schon wieder viele Ideen und seien voller Tatendrang gewesen. Darum haben wir nun bis zum Schluss gehofft aber wir wollten auch keinen Maskenball unter erschwerten Bedingungen, sagte Karin Feldbaum. Das Gute: Die vielen Ideen und Neuerungen behalten auch für 2021 ihre Gültigkeit wie auch die Karten zum gleichen Preis. Wer am 24. Juli 2021 allerdings schon jetzt verplant sein sollte, kann sie zurückgeben. doe 28 IHK-Zeitschrift Wirtschaft im Südwesten

30 IHK Hochrhein-Bodensee REGIOREPORT Schilling Engineering schließt mehrere Bildungspartnerschaften ab Eine Firma, neun Schulen Die Firma Schilling Engineering aus Wutöschingen hat mit neun Schulen aus der Region Bildungspartnerschaften geschlossen und somit die Zusammenarbeit im Bereich der Berufsorientierung der Schüler offiziell besiegelt. Das Unternehmen ist Spezialist für Reinraumtechnik und bildet im gewerblich-technischen sowie im kaufmännischen Bereich aus. Es ist somit ein interessanter Partner für die Schüler wie auch für die mit der Berufsorientierung befassten Lehrer. Das Angebot reicht von Berufserkundungen über Praktika, Berufspräsentationen bis hin zu Bewerbungstraining. Letzteres beinhaltet zum Beispiel: Knigge im Unternehmen, die Erstellung von schriftliche Bewerbungen sowie das Durchführen von Bewerbungsgesprächen. Die Vertreterin der Firma, Gerda Schilling, früher selber Rektorin an der Gemeinschaftsschule Klettgau, weiß um die Bedürfnisse der Schüler im Bereich Berufsorientierung und sieht auch den Nutzen für das Unternehmen bei dem Thema Fachkräftesicherung. Nach der Unterzeichnung der Kooperationsverträge übergab die Vertreterin der Industrie- und Handelskammer Hochrhein-Bodensee, Julia Brombacher, die Urkunden als Dank für das Engagement der Bildungspartner. Sie bezeichnete die Bildungspartnerschaften zwischen Schulen und Ausbildungsbetrieben als gutes Instrument, um die Berufsorientierung zu fördern und bei den Schülern das Interesse für die Betriebe zu wecken. Außerdem können sich dadurch beide Seiten frühzeitig kennenlernen. Folgende Schulen sind nun Bildungspartner von Schilling Engineering: Alemannenschule Wutöschingen, die Realschulen Jestetten, Klettgau, Stühlingen und Tiengen, die Gemeinschaftsschule Rheintal, die Schule am Hochrhein in Lauchringen und die Schule an der Rheinschleife in Jestetten sowie das Klettgau Gymnasium Tiengen. EP Vertreter der Bildungspartner, Julia Brombacher, IHK (vierte von rechts) und Schulrat Helios Scherer (zweiter von rechts). Das Bild wurde vor dem Lockdown aufgenommen IHK-Zeitschrift Wirtschaft im Südwesten 29

31 REGIOREPORT IHK Hochrhein-Bodensee Lehrgänge und Seminare der IHK Wann? Was? Wo? Euro Informationen: Konstanz, Tel.: ; Schopfheim, Tel.: , Arbeitssicherheit Brandschutz in der Warenlogistik Schopfheim 290,00 Führung / Marketing und Vertrieb Digitales Marketing Schopfheim 290, Effektive Mitarbeiterführung Konstanz 550, Langjährige Mitarbeiter motivierend führen Konstanz 290,00 Immobilienmanagement Erwerb und Veräußerung von Immobilien Schopfheim 290,00 Technik Pneumatik und Elektropneumatik Konstanz 290,00 Wirtschaftsrecht / Arbeitsrecht INTENSIV 2 Schopfheim/Konstanz 290,00 Weitere Seminare und Lehrgänge finden Sie unter 30 IHK-Zeitschrift Wirtschaft im Südwesten

32 DEIN NEUER BESTER KUMPEL IN SECHS WOCHEN KÜNSTLICHE INTELLIGENZ VERSTEHEN LERNEN GemeinsamDigital Ein Projekt mit Reaktor und der Universität Helsinki ONLINE-WEITERBILDUNG IN SECHS MODULEN Was ist KI? Probleme lösen mit KI Reale Anwendungen Maschinelles Lernen Neuronale Netze Auswirkungen Deutsch-Finnische Handelskammer Saksalais-Suomalainen Kauppakamari Tysk-Finska Handelskammaren DIHK Gesellschaft für berufliche Bildung Organisation zur Förderung der IHK-Weiterbildung mbh In Kooperation mit: Kostenlos mitmachen und Teilnahmebescheinigung sichern! Hier gehtʼs zum Produkt:

33 UnterneHmen 90 Jahre Schwarzwaldmilch Enkelfähig Um sicherzustellen, dass die Menschen ausreichend mit Milch versorgt werden, gründeten Stadt Freiburg, Milchbauern und -händler 1930 die Breisgau Milchzentrale. Zwei Jahre später folgte die Ortenauer Milchzentrale. Beide sind heute unter dem Dach der Schwarzwaldmilch vereint und blicken auf ihr erfolgreichstes Jahr zurück. FREIBURG. Das letzte Jahr war für uns wirtschaftliche herausragend gut und historisch einmalig: Wir haben in der Gruppe erstmals über 200 millionen euro umgesetzt. Dies sagte der Geschäftsführer der genossenschaftlich organisierten milcherzeugervereinigung Schwarzwaldmilch, Andreas Schneider, im Juni vor der Presse. Der Umsatz stieg 2019 um sieben Prozent auf 209 millionen euro. Die Konzernbilanzsumme betrug 84,7 millionen euro (2018: 74 millionen euro), der Konzernbilanzgewinn 4,3 onen euro (2018: 2,8 millionen euro). Schneider hob milli- hervor, dass die Strategie, ertragsorientiert zu sen, erneut aufgegangen sei. Die enkelfähigkeit sei ihm wichtig, also so zu wirtschaften, dass das Unternehmen wach- nicht nur in der nächsten, sondern auch den weiteren Generationen Bestand hat. er hob zudem hervor, dass der Auszahlungspreis für die milch 2019 erneut höher als der Bundesdurchschnitt war. Die Genossen das sind rund meist familiengeführte Höfe aus dem Schwarzwald mit durchschnittlich 43 Kühen erhielten für konventionelle milch 39,64 Cent pro Kilogramm (Bundesdurchschnitt: 37,9 Cent) und für Biomilch 54,33 Cent (53,34 Cent). Sie lieferten insgesamt rund 275 millionen Kilogramm milch an (2018: 255 millionen Kilogramm). Dass die Schwarzwaldmilch so erfolgreich ist, liegt vor allem am markengeschäft: es umfasst die fünf Linien Schwarzwaldmilch, Bio, Bio Heumilch, Breisgau Qualitätsmarke sowie LAC Lactosefrei und legte 2019 beim Umsatz um 11,2 Prozent und beim Absatz um 13,8 Prozent zu. Im relativen Zuwachs ist diese markenentwicklung in Deutschland einmalig, sagte Schneider. man habe zudem die marktführerschaft beispielsweise bei Biotrinkmilch und laktosefreier Sahne, naturquark und Schmand festigen können. Wachstumstreiber war die Biolinie mit einem Umsatzplus von 21,3 Prozent. Auch Produkte in mehrweggläsern, auf die das Unternehmen verstärkt setzt, legten überdurchschnittlich zu. Zum 90-jährigen Bestehen hat die Schwarzwaldmilch GmbH das Jubiläums Joghurt-Dessert Schwarzwälder-Kirsch herausgebracht. rechte Seite: eine neuheit im Jahr 1957 war Frischmilch im einwegkarton, unter anderem im tetraeder. Der exportanteil stieg 2019 von 9,8 auf 11,7 Prozent. Ausgeführt werden vor allem haltbare Pulverprodukte, die am Standort Offenburg hergestellt werden. Darunter sind Joghurt-, Quark- und Fettpulver beispielsweise für die Süßwarenindustrie sowie Pulver für Sportlernahrung. Das Werk steuert knapp 30 Prozent zum Konzernumsatz bei. In Freiburg produziert Schwarzwaldmilch Frischeprodukte von milch über Sahne bis Butter. In beide Standorte wurden 2019 rund 9,3 millionen euro (2018: 5,5 millionen euro) investiert, 431 (2018: 419) mitarbeiter waren beschäftigt. Die 2019 gegründete 100-prozentige tochter Black Forest nature GmbH, die Anfang märz vegane Biohaferdrinks auf den markt gebracht hat, habe schon ein signifikantes Absatzniveau erreicht, so Schneider. Zahlen nannte er nicht. Die Coronakrise hat auch Auswirkungen auf die molkerei: Angesichts von Hamsterkäufen im märz arbeiteten die mitarbeiter extra Schichten. Dagegen brach das Großverbrauchergeschäft ein. Ziel für 2020 ist es, das Vorjahresniveau zu halten. Wegen der Pandemie mussten Jubiläumsfeiern sowie der für märz geplante Architektenwettbewerb für die Käserei verschoben werden. Schneider geht davon aus, dass die manufaktur in titisee 2023 und damit ein Jahr später als geplant starten kann. eines hat sich indes nicht geändert: Die Schwarzwaldmilch ist auch nächste Saison Hauptsponsor des Fußballbundesligisten SC Freiburg. mae 38 IHK-Zeitschrift Wirtschaft im Südwesten

34 MEILENSTEINE AUS 90 JAHREN 1930: Gründung der Breisgau Milchzentrale GmbH in den Räumen der bisherigen Milchversorger in der Katharinenstraße 16 in Freiburg. 1932: Die Ortenauer Milchzentrale wird in Offenburg gegründet. 1936: Die Breisgau Milchzentrale nimmt die Molkerei am heutigen Standort in der Haslacherstraße 12 in Betrieb. Die beteiligten Bauern liefern im Schnitt 1,3 Liter Milch pro Kuh und Tag an. 1942: Die Milchanlieferung je Kuh hat sich auf täglich 3,4 Liter erhöht. Die Produktion von Flaschenmilch wird kriegsbedingt eingestellt. In den 1940er- Jahren wird das Werk erweitert. 1945: Rückgang der Milchanlieferung um über 50 Prozent infolge der Nachkriegsverhältnisse. 1950: Flaschenmilch wird wieder produziert. 1951: Start der Produktion von Sterilmilch, Schoki und Kaffeesahne. 1953: Die Ortenauer Milchzentrale wird in Schwarzwaldmilch GmbH umbenannt. 1956: Die ersten Auslieferungsfahrzeuge mit Kühleinrichtung sind im Einsatz. 1957: Neben der Pfandflasche gibt es Frischmilch im Einwegkarton. Die ersten Tetrapaks sind Tetraeder. 1961: Die Produktion von Fruchtjoghurts startet. 1962: Umfirmierung zur Breisgau Milch GmbH. Joghurt und Fruchtjoghurt gibt es jetzt auch im Einwegbecher. Die Marke Jogi wird geschützt : Neubau der nicht mehr erweiterungsfähigen Freiburger Werksanlagen in drei Abschnitten. Die Milchverarbeitung wird automatisiert und ferngesteuert. 1972: Zum ersten Mal holen Tanksammelwagen die Milch bei den Höfen ab. Eine Neuheit ist frische fettarme Milch. 1977: Jetzt wird auch H-Milch hergestellt. 1982: Wirtschaftlicher Zusammenschluss mit der Schwarzwaldmilch GmbH in Offenburg. 1997: Breisgau Milch führt eine von Bioland zertifizierte Milch ein. 2001: Breisgau Milch bringt die erste e laktosefreie H-Milch auf den deutschen Markt, wird das laktosefreie Sortiment erweitert. 2010: Umfirmierung der Breisgau Milch in Schwarzwaldmilch GmbH. Schwarzwaldmilch wird zur neuen Dachmarke. Quelle: Schwarzwaldmilch GmbH

35 Unternehmen Bald fertig: Office 98 in Schwenningen Blickfang an der Hauptverkehrsachse Visualisierung des Office 98 in der Rottweiler Straße. VILLINGEN-SCHWENNINGEN. Bernd Herner, Geschäftsführer der Möbelmanufaktur und des Einrichtungshauses Toni Herner, hat in der Rottweiler Straße 98 (daher der Name Office 98 ) ein elegantes fünfstöckiges Bürogebäude errichten lassen. Es soll im Oktober eröffnet werden. Der Investitionsaufwand für den Bau beläuft sich auf rund zehn Millionen Euro. Ein Großteil ist bereits an eine große Anwalts- und Wirtschaftsprüferkanzlei vermietet, darüber hinaus stehen Flächen für Co-Working zur Verfügung. Dabei teilen sich mehrere Firmen gemeinsam eine Infrastruktur wie beispielsweise technisch gut ausgestattete Besprechungs- und Konferenzräume, komplett möblierte Büros mit schnellem Internet sowie ein angeschlossenes Bistro und Teeküchen. Das Gebäude verfügt zudem über eine Tiefgarage. Die Büros befinden sich in den oberen vier Etagen, das Erdgeschoss wird zu einem großen Teil von einem Küchenstudio belegt sein, das Verbindung mit dem Einrichtungshaus Toni Herner hat. Architekt des Blickfangs an der Hauptverkehrsachse ist Harry Messinger von der Partner AG Offenburg/Freiburg, einem Spezialisten für Büros, Banken und Behörden. Das Gebäude entstand auf einem Grundstück, auf dem ein Altbau der Firma Toni Herner abgerissen worden war. Die Gründer dieses Unternehmens, Toni und Hildegard Herner, waren Ende der 1960er-Jahre mit ihrem Unternehmen nach Schwenningen gekommen und siedelten es 1976 in der Rottweiler Straße an. Die Firma ist eine Manufaktur für Polstermöbelunikate, die individuell entwickelt und in Handarbeit hergestellt werden. Sie realisiert auch Innenausbauten für Büros, Hotels und Geschäfte sowie Wohnimmobilien. Bei Toni Herner sind 25 Mitarbeiter beschäftigt, 20 davon in der Produktion, unter anderem der großen Schreinerei. upl IMS Gear baut Arbeitsplätze ab Corona zwingt zu Stellenstreichungen Das Technikzentrum von IMS Gear in Donaueschingen. VILLINGEN-SCHWENNINGEN. Wie Bernd Schilling, Dieter Lebzelter und Wolfgang Weber, Vorstände des Zahnrad- und Getriebespezialisten IMS Gear, Mitte Mai mitteilten, muss das Unternehmen, das hauptsächlich als Automobilzulieferer tätig ist, angesichts der Coronapandemie Stellen streichen. Bereits 2019 hatte man aufgrund der internationalen Handelskonflikte und des technologischen Wandels einen Umsatzeinbruch von rund 80 Millionen Euro hinzunehmen. Waren ursprünglich 580 Millionen geplant, so landete IMS Gear bei 500 Millionen. Für 2020 waren die Vorstände von einer leichten Steigerung auf 520 Millionen Euro ausgegangen, die Umsätze im ersten Quartal sind jedoch so stark eingebrochen, dass das Unternehmen mit einem Jahresrückgang von circa 90 Millionen Euro rechnen muss, sodass etwa 430 Millionen Euro Umsatz und ein hoher Jahresverlust zu befürchten sind. Die Unternehmensgröße und damit die Kostenstrukturen, die auf Wachstum ausgerichtet waren, stehen damit in einem Missverhältnis zum Umsatz. Zwar hatte man bereits Kurzarbeit eingeführt, das reichte jedoch nicht. Die Umsatzentwicklung zwingt zu Kosteneinsparungen von mindestens 35 Millionen Euro, so die Vorstände. Davon entfallen rund 25 Millionen Euro auf Personalkosteneinsparungen, dies entspricht einem Abbau von bis zu 350 Arbeitsplätzen. Man hoffe, dass ab 2021 wieder ein, wenn auch zunächst moderater, Wachstumskurs eingeschlagen werden könne. Derzeit beschäftigt IMS Gear weltweit rund Mitarbeiter, davon rund in Donaueschingen, Eisenbach, Trossingen und Villingen- Schwenningen. orn 40 IHK-Zeitschrift Wirtschaft im Südwesten

36 Kohler Maschinenbau wächst zweistellig In China, Russland und den USA stark zugelegt LAHR. Die Kohler Maschinenbau GmbH in Lahr ist vergangenes Jahr zum dritten Mal in Folge zweistellig gewachsen setzte das Unternehmen rund 33 Millionen Euro um, das sind etwa zehn Prozent mehr als Wir sind sehr zufrieden mit diesem Ergebnis, sagte Hans-Peter Laubscher, Geschäftsführer Vertrieb. Die Strategie, neben den Bandanlagen auch das Geschäftsfeld Teilerichtmaschinen weiter auszubauen, sei aufgegangen. Zudem hätten die Vertriebs- und Servicegesellschaften in China, Russland und den USA wesentlich zum Wachstum des Unternehmens beigetragen. Ab Mitte 2019 hat Kohler laut Laubscher eine leichte Eintrübung des Investitionsklimas gespürt. Die Auftragsbücher seien aber so gut gefüllt gewesen, dass Fertigung und Montage bis weit in die erste Hälfte dieses Jahres gut ausgelastet waren. Ziel sei es derzeit, die Coronakrise mit möglichst geringen wirtschaftlichen Blessuren zu überstehen, so Laubscher Ende Mai. Kohler ist nach eigenen Angaben Technologieführer in der Richttechnik und beschäftigt in Lahr 148 Mitarbeiter sowie 17 weitere in den ausländischen Vertriebsgesellschaften. Am Firmensitz entwickelt und produziert das Unternehmen Teilerichtmaschinen und Bandzuführanlagen für Pressen und Stanzautomaten sowie Querteilanlagen beispielsweise für Stahlservicezentren, Maschinenbauunternehmen und die Fahrzeugindustrie. Außerdem werden Bleche in Lohnfertigung gerichtet. Kohler wurde 1963 in Friesenheim von der gleichnamigen Familie gegründet und hat bislang weltweit rund Projekte realisiert. Seit 2011 gehört das Unternehmen zur österreichischen Wintersteiger-Gruppe und ist laut Pressemitteilung deren zentraler Produktions- und Servicestandort des Geschäftsbereichs Metals. Die Wintersteiger AG ist auf den Maschinen- und Anlagenbau spezialisiert, beschäftigt rund Mitarbeiter weltweit und setzte zuletzt 182 Millionen Euro um. mae Der Firmensitz von Kohler am Flugplatz in Lahr. KURZ NOTIERT Tobias Harms, Vorstandsvorsitzender der SWEG (Südwestdeutsche Landesverkehrs AG), und sein Vorstandskollege Thilo Grabo haben Mitte Mai über die bis dahin entstandenen wirtschaftlichen Schäden für das Unternehmen aufgrund der Coronakrise berichtet. Ihre Busverbindungen hatte die Firma um 50 Prozent, ihren Schienenverkehr um 70 Prozent zurückgefahren. Die Fahrgastzahlen brachen allerdings um 98 Prozent ein, auch die restlichen fahrenden Busse und Züge waren also fast leer. Die Einnahmen lagen entsprechend bei fast Null, die Fixkosten jedoch blieben nahezu dieselben. Übers Jahr werden die Einnahmen aus Fahrgeldern laut Grabo um rund 30 Prozent geringer ausfallen können, was letztlich finanzielle Einbußen im niedrigen zweistelligen Millionenbereich zur Folge haben werde. Harms sprach sich deshalb dafür aus, dass die Landkreise und Kommunen als Besteller des öffentlichen Nahverkehrs einen Ausgleich für die entstandenen Verluste leisten sollten. Seit Mitte Mai fährt das Unternehmen die Verkehre wieder hoch, es gelten jedoch die üblichen Hygieneregeln. Die SWEG beschäftigt rund Mitarbeiter, für die bis Mitte Mai kein Kurzarbeitergeld beantragt wurde, und betreibt 400 Busse sowie 130 Schienenfahrzeuge. Die Umsätze stammen je zur Hälfte aus dem Busund dem Schienenfahrzeugbetrieb. Ein sogenanntes Standup-Paddleboard (siehe Bild) der Firma Lite Venture aus Sulzburg im Markgräflerland hat einen Red Dot Design Award in der Kategorie Sportgeräte gewonnen. Die Jury lobt das Board für sein zeitloses Designkonzept mit Echtholzdecks und edlen, matt lackierten Farben. Lite Venture wurde 2015 von Myriam Eismann und Anne van Roode zunächst als Board-Shop gegründet. In diesem Jahr haben die beiden Unternehmerinnen ihre erste eigene Serie auf den Markt gebracht.

37 Unternehmen Hansgrohe meldet zehnten Umsatzrekord in Folge Ertragreiches Wachstum Die Küchenarmaturenlinie Aquno Select M81 von Hansgrohe wurde im Mai mit einem German Innovation Award ausgezeichnet. SCHILTACH. Hansgrohe hat das Geschäftsjahr 2019 mit dem zehnten Umsatzrekord in Folge abgeschlossen. Außerdem blicken wir auf das zweitbeste wirtschaftliche Ergebnis in der Geschichte unseres Unternehmens zurück, so Hans Jürgen Kalmbach, Vorsitzender des Vorstands der Hansgrohe SE. Die Zahlen: Der Umsatz betrug 1,088 Milliarden Euro. Das ist etwa ein Prozent mehr als Das EBITDA lag bei 213,5 Millionen Euro, das ist ein Prozent weniger als Kalmbach führte hohe Investitionen für die Kunststoffgalvanik in Offenburg (siehe WiS 1/20, S. 47) und die Digitalisierung sowie negative Sondereffekte wegen der Neuausrichtung des Vertriebs in den USA an. Die EBITDA-Marge lag erneut bei rund 20 Prozent. Dies sei ein Beleg für das ertragreiche Wachstum der Hansgrohe Group, so Kalmbach. Elementar für den Erfolg seien das Engagement und die Schaffenskraft aller Mitarbeiter weltweit. Hansgrohe beschäftigte zum Jahresende insgesamt Mitarbeiter (Ende 2018: 4.687). Davon arbeiteten am Hauptsitz in Schiltach (2018: 1.874) und in Offenburg (2018: 990). An den beiden deutschen Standorten ist die Mitarbeiterzahl damit um 100 auf gestiegen. In Deutschland hat Hansgrohe nicht nur seine meisten Mitarbeiter, es ist auch der größte Markt. Hier erwirtschaftete der Armaturenhersteller 2019 rund 255 Millionen Euro. Das ist ein Plus von 3,6 Prozent und etwas mehr als im Branchenschnitt. Zweitwichtigster Markt ist China; er wuchs 2019 um 7,3 Prozent. In der Region Asien- Pazifik verbuchte Hans grohe sogar ein Umsatzplus von 14 Prozent. Europa blieb mit einem Zuwachs von 2,1 Prozent stabil. Rückläufig ist hingegen die Entwicklung in der Region Türkei, Mittlerer Osten, Afrika und Russland sowie in den USA, heißt es. In den Vereinigten Staaten angesichts der Neuausrichtung sogar von 17 Prozent. Das Unternehmen investierte vergangenes Jahr 45 Millionen Euro, einen großen Teil davon in die neue Kunststoffgalvanik in Offenburg. Prognosen für das laufende Jahr wagte Kalmbach angesichts der Coronapandemie nicht, betonte aber: Wir haben bei Hansgrohe gemeinsam alle Weichen dafür gestellt, gestärkt aus dieser Coronakrise hervorzugehen. Im Mai wurde Hansgrohe mit zwei German Innovation Awards ausgezeichnet: Das digitale Duschsystem Rain- Tunes und die Küchenarmaturenlinie Aquno Select M81 wurden mit Gold prämiert. Der German Innovation Award wurde vom Rat für Formgebung, der 1953 auf Initiative des Deutschen Bundestages gegründet wurde, ausgelobt und zum dritten Mal vergeben. sum Volksbank Trossingen entwickelt sich gut 13,4 Prozent mehr Kredite TROSSINGEN. Die Volksbank Trossingen hat eine positive Bilanz des Jahres 2019 gezogen. Die Bilanzsumme stieg um 6,6 Prozent auf circa 248,4 Millionen Euro. Um 13,4 Prozent legte das Kundenkreditgeschäft zu und erreichte einen Wert von etwa 154,5 Millionen Euro. Zuzüglich des betreuten Verbundkreditgeschäfts erhöhte sich das betreute Kreditvolumen sogar um 14,4 Prozent auf rund 195,2 Millionen Euro. Die Kundeneinlagen stiegen um 9,7 Prozent auf etwa 191,9 Millionen Euro, zuzüglich Verbundgeschäft sogar um 12,8 Prozent auf circa 48 Millionen Euro. Die Kundendepots hatten zum Jahresende ein Volumen von rund 48 Millionen Euro, das sind 12,8 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Die Volksbank betreute Ende 2019 ein Kundenvolumen von insgesamt über 456 Millionen Euro (2018: 407,7 Millionen Euro). Der Zinsüberschuss ging um 1,5 Prozent auf etwa 4,1 Millionen Euro zurück angesichts der Niedrigzinsphase ein erfreuliches Ergebnis, wie es von der Volksbank Trossingen hieß. Das Provisionsergebnis stieg um 4,6 Prozent auf circa 1,3 Millionen Euro. Um 5,3 Prozent auf rund 1,8 Millionen Euro konnte das Betriebergebnis vor Bewertung gesteigert werden. Das Geschäftsgebiet umfasst Trossingen, Schura, Weigheim, Talheim, Durchhausen und Gunningen. Vergangenes Jahr wurde die Zahl der Geschäftsstellen um drei auf drei reduziert. In den geschlossenen Filialen in Durchhausen, Talheim und Weigheim stehen aber die SB-Bereiche weiter zur Verfügung waren durchschnittlich 32 Frauen und Männer beschäftigt, darunter sechs Auszubildende (2018: 31/3). sum 42 IHK-Zeitschrift Wirtschaft im Südwesten

38 160 Jahre Wehrle-Werk: Großkomponenten- und Anlagenbau Vom Kesselbauer zum Entsorgungsspezialisten EMMENDINGEN. Wilhelm Wehrle gründete 1860 eine mechanische Werkstätte und Kesselschmiede am Stadtrand von emmendingen. Heute liegt das große Werksgelände quasi in der Innenstadt. Für die Standortwahl war damals der Gewerbekanal als energiequelle wichtig. Das Unternehmen machte sich bald einen namen für Brauereiausrüstungen und Kessel zur Dampferzeugung. man belieferte Brauereien in aller Welt, unter anderem in Havanna, Daressalam und tsingtau führte Otto Wehrle, Sohn des Firmengründers, das Unternehmen in die Wehrle-Werk AG über. Die Anteile hält bis heute zu 100 Prozent die Familie des Gründers. ein Produktbeispiel aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts ist ein Kessel, der an die damalige rhodia in Freiburg geliefert wurde und der noch immer in Betrieb ist. Bis heute liefert die Wehrle- Werk AG auch Großkomponenten für den Anlagen- und maschinenbau mit Gewichten von teilweise über 40 tonnen stieg das Unternehmen in den markt für thermische Abfallbehandlung ein, 1991 wurde der weltweit erste großtechnische membranbioreaktor zur Behandlung komplexer Abwässer gebaut, nur wenige Jahre später die erste großtechnische nanofiltrationsanlage zur Abwasserbehandlung und im Jahr 2001 die erste komplette Verbrennungsanlage für Biomasse. Knapp ein Jahrzehnt später folgten erste Wasserrecycling-Anlagen für die abwasserfreie Industrie, und 2019 ergänzte die rostfeuerung die Wirbelschichtfeuerung und den Kesselbau. Wehrle ist heute in den Wachstumsmärkten Abfall- und Abwasser entsorgungstechnik etabliert. Die Firma entwickelt, plant, liefert und betreibt Anlagen und Komponenten zur thermischen entsorgung von Abfällen, Klärschlammverbrennung mit Phosphorrückgewinnung, industriellen Wasseraufbereitung, Güllebehandlung, Wasserrecycling und Wertstoffrückgewinnung aus Abwässern. Das Unternehmen beschäftigt 200 mitarbeiter, erzielt einen Umsatz von rund 40 millionen euro im Jahr und hat tochterfirmen in der Schweiz, Spanien, england, russland sowie malaysia. Die eigenkapitalquote liegt bei rund 50 Prozent. Alleiniger Vorstand ist seit 2017 in sechster Generation Heiner Steinberg. Als lokal verwurzeltes Familienunternehmen übernimmt Wehrle seit vielen Jahren auch gesellschaftliche Verantwortung, so etwa mit der Arbeit der Wehrle-Werk- Stiftung in der Alten- und Pflegehilfe. upl Beispiele aus der Wehrle-Produktion: maische-würzpfanne für eine Brauerei aus dem Jahr 1903 (links) und das modell einer Klärschlammverbrennungsanlage, die derzeit im Genehmigungsverfahren ist. Sedus Stoll Gruppe wagt wegen Corona keine Prognose für 2020 Zufrieden mit 2019 DOGERN. Laut einer Pressemeldung ist die Sedus Stoll Gruppe mit dem Jahr 2019 zufrieden. Der Umsatz des Herstellers vorwiegend von Büromöbeln verringerte sich leicht auf 210,1 millionen euro (Vorjahr 212,3 millionen euro). Allerdings lag man damit zum zweiten mal deutlich über der 200-millionen-euro-marke. Der Jahresüberschuss belief sich auf 7,8 millionen euro (Vorjahr: 9,8 millionen euro). Konjunkturdämpfende elemente wie der Handelskonflikt zwischen den USA und China, das langwierige tauziehen um den Brexit und nicht zuletzt negative zyklische effekte der Weltwirtschaft haben sich damit auch bei Sedus Stoll ausgewirkt. Im Produktbereich Sedus Seating (Bürositz-, Kommunikations- und Objektmöbel) wurde ein Auftragseingang von 99,2 millionen euro (Vorjahr 100,5 millionen euro) verzeichnet, im Produktbereich Sedus Systems (Büromöbel, Schreibtisch- und Schranksysteme) von 84,5 millionen euro (Vorjahr 85,9 millionen euro). Der Auftragseingang aus dem Ausland lag bei 44 Prozent. Das zur Gruppe gehörende IHK-Zeitschrift Wirtschaft im Südwesten Unternehmen Klöber (Bürositzmöbel, Konferenz- und Loungemöbel) hat seinen Auftragseingang um 0,2 Prozent auf 20,5 millionen euro leicht verbessert. Die Investitionen in Sachanlagen der Gruppe lagen bei 13,8 millionen euro (15,8 millionen euro) und gingen in verschiedene erweiterungsbauten am Firmensitz in Dogern sowie am Standort in Geseke. Die mitarbeiterzahl der Gruppe erhöhte sich von 935 auf 957 (ohne Auszubildende), wovon derzeit 548 in Dogern, 296 in Geseke und 113 bei Klöber in Owingen tätig sind. Auf die Coronakrise hat Sedus beispielsweise mit der schnellen entwicklung von preiswerten und flexiblen Aerosolschutzwänden reagiert, musste aber auch starke Auftragsrückgänge aus der Industrie hinnehmen, während der rückgang beispielsweise bei Versicherungen moderat ist. eine seriöse Jahresprognose ist laut Pressemeldung zurzeit nicht möglich, ein Jahresverlust kann angesichts der bereits jetzt deutlichen Verfehlung der Ziele für das laufende Geschäftsjahr nicht ausgeschlossen werden. orn 43

39 UnterneHmen Siko investiert 13 Millionen Euro in zweiten Standort in der Region Neues Werk in Bad Krozingen BAD KROZINGEN/BUCHENBACH. Die Siko GmbH hatte im mai gute nachrichten zu vermelden: Das neue, Quadratmeter große und 13 millionen euro teure Werk in Bad Krozingen hat seinen Betrieb aufgenommen. Dort stellt der messtechnikspezialist nun elektronische Geräte her, beispielsweise elektroplatinen für die eigene Antriebstechnik. Außerdem sind Vertrieb und marketing an dem zusätzlichen Standort untergebracht. Insgesamt arbeiten jetzt 70 mitarbeiter in Bad Krozingen. 110 sind es am Siko-Stammsitz in Buchenbach, wo die mechanische Fertigung, die entwicklung und Konstruktion sowie große teile der Verwaltung inklusive der Geschäftsführung bleiben. eine dritte Produktion betreibt Siko im schweizerischen Cham. Zudem gibt es Vertriebsniederlassungen in den USA, in Italien, Shanghai und gapur sowie Vertretungen in rund 60 Sin- Ländern. Insgesamt zählt das nehmen rund 240 mitarbeiter. Unter- Der zweigeschossige sige neubau in Bad Krozingen, der in etwas mehr als nem Jahr entstanden nden ist, soll die ei- offene Kommunikation und Zusammenarbeit der gungsmitarbeiter und Büro- Fertiangestellten fördern, heißt Großes Bild: Das neue Siko- Werk in Bad Krozingen. Kleines Bild: ein Seilzuggeber, der in Hydraulikzylinder integriert wird. Damit können zum Beispiel Bagger, Gabelstapler oder hydraulisch bewegte Personenkörbe (Feuerwehrfahrzeuge) sicher bewegt und positioniert werden. es in einer Pressemitteilung. emitteilung. es gibt ergonomisch gestaltete Arbeitsplätze, eine mitarbeiterkantine sowie Stromtankstellen für e-autos und -Fahrräder. Diese versorgt die Photovoltaikanlage auf dem Dach des Gebäudes. Zudem fördern erdsonden mit Wärmepumpen und eine Betonkernaktivierung eine effiziente und regenerative energienutzung. Siko wurde 1963 von Günther Wandres gegründet und 1990 an dessen Kinder Horst und Ursula Wandres übergeben. Seit mai 2019 ist Sven Wischnewski, der sich die Geschäftsführung zuvor mit Horst Wandres teilte, alleiniger Geschäftsführer; die Geschwister Wandres bleiben Gesellschafter. Siko ist auf Sensoren, Antriebstechnik und Positionsanzeigen spezialisiert. Diese sorgen an Produktionsmaschinen beispielsweise für effiziente einstellungen oder sichere Arbeitsbedingungen. Unsere Produkte sind wichtig bei der realisierung von Industrie 4.0- Fertigungen und Automatisierungsprozessen in der Industrie, betont Wischnewski. Der neue Standort in Bad Krozingen gebe dem Unternehmen die möglichkeit, innovative Produkte zu fertigen und zu vermarkten, die zukünftige marktimpulse setzen. Siko-Produkte kommen in vielen unterschied- lichen Bereichen zum einsatz, und von dieser breiten Aufstellung profitiert das Unternehmen aktuell. Unser Geschäft ist relativ stabil, weil wir in fast alle Branchen liefern, berichtete marketingleiter Chris- tian Fischer mitte mai. Bis jetzt sind wir gut durch die Krise gekommen. Zwar merke man mittlerweile ei- nen rückgang bei den Auftragseingängen, aber die Produktion laufe weiter, und es gebe (Stand mitte mai) keine Kurzarbeit. Die für Anfang Juli geplante große einweihungsfeier mit Gästen aus vielen Ländern musste allerdings abgesagt werden. ine 44 IHK-Zeitschrift Wirtschaft im Südwesten

40 Schloss Reinach hat seine Restaurants umgebaut Hochfahren mit neuem Konzept Graf: Zwölf-Millionen-Euro-Investition Weiteres Werk in der Ortenau FREIBURG-MUNZINGEN. Der Neustart war beim Schloss Reinach ohnehin geplant gewesen, eine rund viermonatige Pause allerdings nicht. Im Januar hatte das Hotel im Freiburger Ortsteil Munzingen sein Sternerestaurant s Herrehus geschlossen, umgebaut und im Februar unter dem neuen Namen Regional wieder geöffnet. Anschließend wurde s badische Wirtshus relauncht und sollte am 1. April als Cross-over neu starten. Doch die Coronapandemie verschob die Wiedereröffnung auf Pfingsten. Rund eine halbe Million Euro hat die Inhaberfamilie Gessler in die Umgestaltung der beiden Restaurants sowie in die Renovierung der letzten sechs ihrer hundert Hotelzimmer investiert, berichtete René Gessler, der die Schloss Reinach GmbH & Co. KG zusammen mit seinem Schwiegersohn Johannes Gessler führt, Mitte Mai. In der Küche des Regional bleibt Sternekoch Oliver Rausch der Chef, und auf der Karte stehen weiterhin feine, regionale Gerichte. Aber das Angebot ist nun breiter und steigt günstiger ein, um neue Zielgruppen anzusprechen. Die Gesslers haben sich bewusst von ihrem Gourmetrestaurant und damit auch vom Michelin-Stern getrennt, weil der, wie sie beobachteten, für die Hotelgäste gar nicht so interessant war. Im Gegenteil hätten viele an den Ruhetagen des Badischen Wirtshus lieber außerhalb als im s Herrehus gegessen. Ich glaube, das sehr Gediegene wird sich langsam auflösen, sagte René Gessler. Zudem sei Sterneküche nicht zum Geldverdienen geeignet, und die Arbeitsbedingungen ließen sich nicht immer mit den Wünschen der Mitarbeiter vereinbaren, erklärte Johannes Gessler. Work-Life-Balance, Betriebsklima und Bezahlung seien aber wichtig, um Fachkräfte zu halten. Nach 13 Jahren Gourmetrestaurant, davon sechs Jahre mit Michelinstern, habe man sich deshalb zusammen mit Küchenchef Rausch - für die neue Ausrichtung entschieden. Jetzt liegen die beiden Restaurants auf ähnlichem Niveau und ergänzen sich, Ruhetage und Schließzeiten sind aufeinander abgestimmt. Das Regional präsentiert sich modern und doch eher klassisch, während das Cross-over stylisher daherkommt mit lehmverputzten Wänden und bunten Samtsesseln. Auf der Karte stehen hier unter anderem internationale Klassiker wie Paëlla, Club Sandwich oder Surf n Turf. In beiden Restaurants gibt es jetzt mehr Sitzplätze (Regional: 55 statt 30, Crossover: 75 statt 65) und mehr kleinere Tische. Das kommt dem Betrieb angesichts der Coronaregeln nun zugute. Dennoch rechnen die Gesslers mit deutlich weniger Umsatz in diesem Jahr. Schließlich fehle bis auf Weiteres das Kerngeschäft von Schloss Reinach: Tagungen, Bankette, Hochzeiten. Ich schätze, dass wir maximal die Hälfte erwirtschaften können, sagte René Gessler. Wir planen so, dass wir damit zurechtkommen können. Das heißt, die Hälfte der rund 120 Mitarbeiter bleibt in Kurzarbeit. Dabei wechseln die Teams sich ab, damit es gerecht ist. kat Einmal klassisch, einmal stylish: Die Restaurants Regional (links) und Cross-over (rechts) des Schlosshotels Reinach sollen sich ergänzen. Rund eine halbe Million Euro hat die Familie Gessler in den Umbau investiert. TENINGEN. Die Graf-Gruppe (Teningen), Hersteller von Umweltprodukten zur Wasserbewirtschaftung, investiert zwölf Millionen Euro in ein weiteres Werk in Neuried im Ortenaukreis. Während der vergangenen zehn Jahre hat sie bereits ihren Teninger Hauptsitz ausgebaut und ein neues Werk in Herbolzheim errichtet. Für die drei Großvorhaben werden beziehungsweise wurden insgesamt an die 70 Millionen Euro investiert. Ein weiteres Werk gibt es im elsässischen Dachstein (bei Straßburg). Im vergangenen Geschäftsjahr hat Graf mit rund 600 Mitarbeitern einen Umsatz von 120 Millionen Euro (plus zehn Prozent gegenüber 2018) erwirtschaftet. In Neuried entstehen in zwei Bauabschnitten Gebäude mit einer Grundfläche von Quadratmetern, wo künftig Großtanks bis zu Liter Inhalt für die Regenwassernutzung oder Löschwasserbevorratung sowie eine stromlose Kläranlage produziert werden sollen. upl IHK-Zeitschrift Wirtschaft im Südwesten 45

41 Unternehmen Endress + Hauser verbucht 2019 mehr Aufträge, Umsatz, Gewinn und Mitarbeiter Starke Wachstumsimpulse aus Asien RHEINACH (SCHWEIZ). Wie Matthias Altendorf, Vorstandschef des auf Mess- und Automatisierungstechnik für Prozess und Labor spezialisierten Unternehmens, Mitte Mai mitteilte, war 2019 ein gutes Jahr für die Firmengruppe. Der Nettoumsatz stieg um acht Prozent auf 2,652 Milliarden Euro. Dabei kamen starke Wachstumsimpulse aus Asien. Nach dem nach wie vor größten Absatzmarkt USA hat China inzwischen Deutschland beim Umsatz überflügelt und liegt nun auf Platz zwei. Das Betriebsergebnis (EBIT) stieg um 3,9 Prozent auf 343,4 Millionen Euro, das Ergebnis nach Steuern um 14,3 Prozent auf 265,9 Millionen Euro. Die Eigenkapitalquote erreichte 75,6 Prozent (ein Plus von 4,6 Prozent). Die Firmengruppe ist praktisch frei von Bankschulden und dies trotz weltweiter Investitionen von 231 Millionen Euro. Endress + Hauser verfügt laut Finanzchef Luc Schultheiss über ein Liquiditätspolster von fast 800 Millionen Euro. Damit könne man, so Klaus Endress, Verwaltungsratspräsident des Unternehmens, im Notfall von der Substanz zehren. Man wolle nämlich, dass möglichst alle an Bord sind, wenn der Wind sich dreht und es wieder vorwärts geht. Endress spielte damit auf die vom Virus bedingte Situation an, deren genaue Auswirkungen laut Matthias Altendorf noch nicht abschätzbar sind. Man sei aber mit einem nochmals gewachsenen Auftragsbestand ins Jahr 2020 gestartet und habe dank einer seit Jahren vorangetriebenen Digitalisierung des Unternehmens die physische Distanz durch digitale und emotionale Nähe überbrückt. Bis zu Mitarbeiter seien in der Spitze aus dem Homeoffice tätig gewesen. Kunden können die Website nutzen, um Geräte zu bestellen oder Aufträge zu verfolgen, und ein Onlinetool ermöglicht Support aus der Ferne mit Videounterstützung. Man habe die Materialverfügbarkeit gewährleisten, Transportketten intakt halten und die Kunden in allen Belangen unterstützen können. Seine Beschäftigtenzahl hat das Unternehmen im vergangenen Jahr um 400 auf weltweit erhöht. Kurzarbeit wolle man nach Möglichkeit weiter (bis Mitte Mai war sie nicht nötig) vermeiden, dramatische Einbrüche habe man bislang nicht erlebt. Zum Erfolg des Unternehmens hat auch die hohe Innovationskraft beigetragen. 318 Entwicklungen wurden erstmals zum Patent angemeldet, 7,6 Prozent des Umsatzes flossen in Forschung und Entwicklung, mehr als Beschäftigte sind in diesem Bereich tätig. upl Weberhaus blickt optimistisch in die Zukunft Rekorde beim Auftragseingang Blick in die Weberhaus- Produktion. Der Fertighausbauer will seine Produktionshallen in den kommenden zwei Jahren für rund zehn Millionen Euro erweitern. RHEINAU/LINX. Der Fertighaushersteller Weberhaus, der im laufenden Jahr sein sechzigstes Jubiläum begeht, blickt laut seiner geschäftsführenden Gesellschafterin Heidi Weber-Mühleck optimistisch in die Zukunft. Grund dafür ist ein guter Auftragsbestand: Der Auftragseingang im Jahr 2019 hat sich auf über 343 Millionen Euro belaufen - ein Rekord in der bisherigen Firmengeschichte. Der Umsatz lag bei 269 Millionen Euro und damit 4,3 Prozent über demjenigen des Vorjahres. Über 700 Objekte wurden realisiert, vor allem Ein- und Zweifamilienhäuser, aber auch Mehrfamilienhäuser sowie Gewerbebauten. Der Exportanteil am Umsatz lag im vergangenen Jahr bei circa zehn Prozent. Weberhaus ist neben Deutschland in der Schweiz, Luxemburg, Großbritannien, Irland sowie in grenznahen Gebieten in Frankreich tätig. Insgesamt hat Weberhaus in seiner Firmengeschichte über Häuser errichtet. Die Investitionen lagen 2019 bei rund fünf Millionen Euro. In den nächsten beiden Jahren soll die Produktionshalle in Rheinau-Linx um Quadratmeter erweitert werden. Dafür sind rund zehn Millionen Euro nötig. Das Unternehmen beschäftigt Mitarbeiter, darunter 968 in Rheinau-Linx und 256 in Wenden-Hünsborn. 75 junge Leute werden ausgebildet. Weberhaus ist wegen der guten Auftragslage nach wie vor auf der Suche nach qualifiziertem Fachpersonal, vor allem nach Zimmerern und Sanitärinstallateuren. Dies trotz Corona. Das Virus ist allerdings ein zusätzlicher Kostenfaktor, da die Abstandsregeln auf den Baustellen dazu führen, dass weniger Monteure gleichzeitig anwesend sein können und zusätzlich Fahrzeuge eingesetzt werden müssen. upl 46 IHK-Zeitschrift Wirtschaft im Südwesten

42 KURZ NOTIERT Parkhotel Adler investiert vier Millionen Euro Marmor statt Teppich HINTERZARTEN. Wer das Hauptgebäude des Parkhotels Adler in Hinterzarten betritt, erkennt es kaum wieder: Statt Gelb und Blau dominieren nun Creme-, Grau- und Rosétöne Lounge und Lobby. Der Teppich- ist einem Marmorboden gewichen, die Vorhänge wurden abgehängt. Nischen mit Sofaecken laden zum Verweilen ein. Die Rezeption wurde in die Mitte des Raumes verlegt, und auf der Rückseite wurde eine Bar integriert. Insgesamt rund vier Millionen Euro hat die geschäftsführende Gesellschafterin Katja Newman mit ihrer Familie in den vergangenen Monaten in das Haus investiert. Auch Wellnessund Kinderbereich wurden erneuert sowie zehn zusätzliche Suiten und Zimmer gebaut. Das Restaurant Adler Stuben im Schwarzwaldhaus wurde um den Raum Bergkristall mit rund 50 Plätzen erweitert. Im August soll noch der Pavillon Diva eröffnet werden, in dem Tagungen und Feste veranstaltet werden können. Wir erhoffen uns neue, jüngere Gäste und insgesamt mehr Buchungen, sagt Katja Newman, die das Parkhotel in der 16. Generation führt. Bei einem altehrwürdigen Haus wie diesem ist es umso wichtiger, regelmäßig zu investieren. Das im Belle-Époque-Stil gehaltene Haupthaus stammt aus dem Jahr 1890, das Schwarzwaldhaus aus dem Jahr Das gesamte Hotel hat nun 64 Zimmer und Suiten. Mit dem Umbau wurde auch das Konzept geändert: Im nun höheren Buchungspreis sind vier Mahlzeiten enthalten. So könne sie Waren- und Personaleinsatz besser planen, erklärt Newman. Wegen des Umbaus hatte das Parkhotel im März geschlossen, wegen der Coronapandemie außerdem im April und Mai. Die dreimonatige Schließzeit führte laut Katja Newman insgesamt zu einem Umsatzverlust von rund 1,8 Millionen Euro. Während des Lockdowns war ein Großteil der 78 Mitarbeiter in Kurzarbeit. Nur Technik, Personalabteilung, Gärtner, Azubis und Newman selbst arbeiteten weiter. Inzwischen sind alle Beschäftigten zumindest teilweise zurück. Allerdings hat N e w m a n das im März mit einem Michelin-Stern ausgezeichnete Restaurant Oscars Fine Dining aus wirtschaftlichen Gründen geschlossen. Statt wie vor der Pandemie acht Tische hätte sie nun wegen der Abstandsregeln nur drei oder vier belegen können, aber wie zuvor sechs Mitarbeiter einsetzen müssen. Diese arbeiten jetzt in den Adler Stuben, dem nun einzigen Restaurant des Hotels. mae Die neu gestaltete Lounge des Parkhotels Adler in Hinter zarten. Weitere Bilder unter www. wirtschaft-im-suedwesten. de, Rubrik Unternehmen Die Bricon GmbH aus Wurmlingen hat die Schweizer Pina Medizintechnik Vertriebs AG in Thayngen in der Schweiz übernommen. Bricon gehört zum Pekinger Familienunternehmen Naton, das ein breites Programm von sogenannten Stateof-the-Art-Implantaten bietet und mehrere tausend Mitarbeiter beschäftigt. Neben Bricon betreibt Naton auch zwei Unternehmen in Finnland. Geschäftsführerin ist Maxine Wang. Bricon ging aus der ehemaligen Zrinski AG in Donaueschingen hervor, die nach Schwierigkeiten vor einigen Jahren von Naton übernommen wurde. Pina Medizintechnik liefert ein komplettes Sortiment an Produkten für die Wirbelsäule sowohl national als auch international. Da sie die Produkte von Dritten herstellen lässt, beschäftigt sie wenige Mitarbeiter, bei Bricon sind es circa 130. Die Transaktion wurde auf Seiten der Verkäuferin Pina Medizintechnik von Klaus Michelfelder, CMC Medical AG, in einem strukturierten Prozess begleitet. Michelfelder ist seit vielen Jahren mit Mergers and Acquisitions befasst und hat circa 100 Transaktionen realisiert. KUGE Internetdienstleistungen ist innerhalb von Elzach umgezogen und hat nun seinen Sitz in der Hauptstraße 88a. Inhaberin Heike König, die ihr Unternehmen vor 15 Jahren gegründet hat, kann in ihren neuen Räumen jetzt auch Workshops für bis zu vier Teilnehmer anbieten. Sie ist von jeher auf Internetdienstleistungen spezialisiert und bietet Betreibern von Websites Maßnahmen zur Optimierung sowie Hostingdienste. Seit Jahresbeginn arbeitet sie zudem als Datenschutzcoach und berät beispielsweise zur Umsetzung der Datenschutzgrundverordnung inklusive Websitechecks. In die Aus- und Weiterbildung im Bereich Datenschutz hat Heike König rund Euro investiert. Ihre Kunden sind vor allem kleine Unternehmen wie Handwerker und Einzelhändler sowie Vereine, Selbstständige und Anwälte zwischen Elzach, Emmendingen und Freiburg IHK-Zeitschrift Wirtschaft im Südwesten 47

43 Unternehmen Bedrunka + Hirth verdoppelt die Betriebsfläche Neubau optimiert Arbeitsabläufe Der Bedrunka + Hirth- Neubau beherbergt unter anderem die rund einen Hektar große Blechnerei. BRÄUNLINGEN. Ihr 50. Jubiläum hatte die 1969 gegründete Bräunlinger Firma Bedrunka + Hirth schon vergangenes Jahr. Groß feiern wollte sie es allerdings in diesem Sommer, damit die Gäste sich einen Eindruck vom neuen Gebäude verschaffen können, das gerade rechtzeitig fertig geworden ist. Doch die Coronapandemie hat dem Hersteller von Betriebseinrichtungen einen Strich durch die Veranstaltungspläne gemacht: Das Fest und der Tag der offenen Tür finden nicht statt. Gleichwohl sind die neuen Räume mittlerweile komplett in Betrieb. Der Neubau misst insgesamt Quadratmeter und hat rund 4,6 Millionen Euro gekostet. Er verdoppelt die Betriebsfläche von Bedrunka + Hirth und schafft Platz für all jene Geschäftsbereiche, die bislang in angemieteten Hallen untergebracht waren. So sollen die Arbeitsabläufe optimiert und damit Kosten reduziert werden. Dazu trägt auch das Energiekonzept mit Abwärmenutzung und eigenem Blockheizkraftwerk bei. Das neue, dreigeschossige Gebäude beherbergt das Herzstück der Produktion: die rund einen Hektar große Blechnerei samt Pulverbeschichtungsanlage, in der Produkte die vom Kunden gewünschte Farbe erhalten. Zudem sind Montage, Verwaltung, Versand und ein großer Ausstellungsraum im Neubau untergebracht. Nach dessen Fertigstellung wurde der Quadratmeter große Altbau renoviert und äußerlich angepasst. Bedrunka + Hirth startete vor 51 Jahren als kleine Blechnerei und hat sich zum Spezialisten für Betriebseinrichtungen teilweise mit Software entwickelt. Das Unternehmen, das seit 1985 zur Firma Pfalzmöbel aus Bad Schönborn gehörte, hat sich früh auf die Digitalisierung eingestellt und seine Schränke, Arbeitstische und Regalsysteme mit Bausteinen der Informations- und Kommunikationstechnologie verknüpft. Die Kunden kommen aus Industrie und Handwerk. Bedrunka + Hirth beschäftigt 120 Mitarbeiter und erwirtschaftete 2019 rund 16 Millionen Euro Umsatz. Die Coronapandemie sorgte im April und Mai für einen Rückgang von etwa 20 Prozent und erforderte Kurzarbeit in der gleichen Größenordnung. Geschäftsführer Ludwig Kellner rechnete allerdings mit ersten Fortschritten der wirtschaftlichen Situation im Juli. Dazu können auch Produkte für die pandemiebedingten neuen Anforderungen in Unternehmen beitragen, beispielsweise Hygieneständer, mit Desinfektionsmittelspender ausgestattete Werkbänke und Bestückungswagen oder Handtuchspender touchfree. ine E-Werk Mittelbaden gründet gemeinsame Tochter mit Süwag Netzgebiet wird größer LAHR/OFFENBURG. Das E-Werk Mittelbaden hat laut Worten seines Vorstands Ulrich Kleiner 2019 den Umsatz gegenüber dem Vorjahr um elf Prozent auf 328 Millionen Euro erhöhen können. Knapp 1,4 Milliarden Kilowattstunden Strom wurden verkauft. Der Konzernjahresüberschuss lag bei 9,5 Millionen Euro, das waren aufgrund eines Einmaleffektes 15 Prozent weniger als Den Gemeinden fließen darüber hinaus rund acht Millionen Euro Konzessionsabgaben und zwei Millionen Euro Gewerbesteuern direkt zu. Die Investitionen haben sich auf 25 Millionen Euro (minus elf Prozent) belaufen. Sie betrafen sowohl das Stromverteilnetz und ein neues Rechenzentrum in Appenweier (zusammen mit der Firma Leitwerk) als auch den Bau von Anlagen für die Erzeugung regenerativer Energien. Dazu gehörte vor allem die zehnte Windkraftanlage des Unternehmens, diesmal auf dem Pilfer bei Wolfach. Im vergangenen Jahr hat das E-Werk erstmals eine Gesamterzeugung von über hundert Millionen Kilowattstunden aus eigenen Anlagen erzielt. Diese Zahl soll laut Kleine weiter gesteigert werden. Der Anteil der regenerativen Energien am Stromverbrauch im Netzgebiet liegt jetzt bei 23 Prozent. Auch das Fernwärmenetz in Offenburg will das E-Werk zusammen mit dem Partner auf diesem Gebiet (der Stadt Offenburg) weiter ausbauen. Dazu gehört der Bau von zwei neuen Blockheizkraftwerken, die Energie in das Fernwärmenetz einspeisen sollen. Im September 2019 haben das Elektrizitätswerk Mittelbaden und die Süwag Energie AG (Frankfurt) das Einbringen ihrer Netze in die Netzgesellschaft Überlandwerk Mittelbaden beschlossen. Die Süwag Netztochter Syna übertrug den Stromnetzbetrieb von 20 Kommunen in der nördlichen Ortenau und im Landkreis Rastatt an die neue Firma Überlandwerk Mittelbaden. Die Netztochter des E-Werks Mittelbaden, Netze Mittelbaden, brachte die Netze von 34 Gemeinden aus der Ortenau ein. Der operative Start war am 1. Januar. Süwag ist mit knapp 38 Prozent an der neuen Firma Überlandwerk Mittelbaden beteiligt. Im April und Mai des laufenden Jahres ist der Stromabsatz des E-Werks Mittelbaden coronabedingt um 20 bis 25 Prozent gesunken. Grund waren die Produktionsrückgänge bei der Ortenauer Industrie. Wie das Gesamtjahr verlaufe, das entspricht dem Blick in eine Glaskugel, so Kleine. Es sei jedoch mit einer kräftigen Gewinnreduktion zu rechnen. orn 48 IHK-Zeitschrift Wirtschaft im Südwesten

44 Duravit meldet Höchstwerte im vergangenen Jahr Überproportional zugelegt HORNBERG. Der Designbadhersteller Duravit verzeichnete laut Pressemitteilung Höchstwerte bei Umsatz, Betriebsergebnis und Jahresüberschuss im vergangenen Jahr. Der Umsatz stieg um 4,8 Prozent im Vergleich zu 2018 auf 486,8 Millionen Euro, der Jahresüberschuss um 20 Prozent. Konkrete Zahlen sowie Details zum Ergebnis wurden nicht genannt. Am meisten, und zwar um 20 Prozent, legte Duravit 2019 in China zu. Das gute Ergebnis in Ägypten habe ebenfalls zur positiven Unternehmensentwicklung beigetragen, hieß es. Wichtigster Markt von Duravit ist nach wie vor Deutschland. Den Umsatzanteil nennt Duravit nicht, betonte aber, der Umsatz auf dem deutschen Markt sei überproportional gewachsen. Ebenso überproportional zugelegt haben die für Duravit wichtigen Absatzmärkte Schweiz und Spanien. Wachstumstreiber ist laut Unternehmensangaben die perfekte Verbindung von Technologie und Design. Eine neue Generation der Dusch-WCs wurde genauso hervorgehoben wie neue Designbadserien. Das Produktportfolio von Duravit umfasst Sanitärkeramik, Badmöbel, Dusch- und Badewannen, Wellnesssysteme, Dusch-WCs, Armaturen und Accessoires sowie Installationssysteme. Die unveränderte Ertragsstärke und eine solide Bilanz schaffen für das Unternehmen die Voraussetzung, den erfolgreichen Kurs nach Überwindung der Covid-19-Pandemie fortzusetzen, heißt es in der Pressemitteilung von Ende Mai. Duravit ist weltweit in über 130 Ländern präsent und beschäftigt insgesamt etwa Mitarbeiter, davon knapp 700 in Hornberg. sum Eine Neuheit aus der Serie Happy D.2 Plus von Duravit. Schmolck eröffnet neues Autohaus Wachstum mit Skoda EMMENDINGEN. Anderthalb Jahre nach dem Baubeginn und vier Monate später als geplant hat die Schmolck GmbH & Co. KG Ende Mai ihr neues Skoda- Autohaus eröffnet. Gründe für die Verzögerung waren laut Marketingleiter Michael Gleichauf die Beschaffenheit des Baugrunds, zusätzlicher Brandschutz und schließlich Corona. Statt einer Eröffnungsfeier gab es deshalb Angebote für die Kunden wie Wechselprämien. Der 16 Meter hohe Neubau, der rund acht Millionen Euro gekostet hat, umfasst einen 500 Quadratmeter großen Ausstellungsraum für zehn Fahrzeuge, eine 800 Quadratmeter große Werkstatt mit 14 Hebebühnen, ein großes Ersatzeil- und ein Reifenlager für Räder sowie Büro- und Aufenthaltsräume. Der Neubau trägt der Entwicklung der Marke Skoda innerhalb der Firmengruppe Rechnung. Schmolck verkaufte bis 2015 nur Mercedes-Pkw und -Nutzfahrzeuge, seither auch neue und gebrauchte Skoda und VW waren bereits 800 der insgesamt verkauften Fahrzeuge Skoda/VW setzte die Emil Schmolck GmbH 17 Millionen Euro um, 20 Millionen Euro waren es in der Gesamtgruppe. Die Zahl der Mitarbeiter an dem Skoda-Standort ist seit 2015 von 25 auf 35 gestiegen und soll auf voraussichtlich 50 wachsen. Insgesamt beschäftigt Schmolck in seinen vier Betrieben rund 300 Mitarbeiter. Außer dem Skoda-Autohaus sind dies ein Mercedes-Nutzfahrzeugzentrum und ein Mercedes-Autohaus in Emmendingen sowie ein weiteres in Müllheim. Sein Mercedes-Autohaus in Vogtsburg-Bischoffingen hat Schmolck Ende Mai geschlossen. Veränderungen gibt es auch in der Führung der Firma: Die vierte Generation rückt an die Spitze. Pascal Schmolck, der seit sieben Jahren im Familienbetrieb arbeitet, ist nun zweiter Geschäftsführer neben seinem Vater Bernhard Schmolck. ine Sechzehn Meter hoch ist das neue Skoda-Autohaus von Schmolck in Emmendingen IHK-Zeitschrift Wirtschaft im Südwesten 49

45 Praxiswissen RECHT Urlaub der Beschäftigten Welchen Spielraum der Arbeitgeber hat Bild: Netfalls - Fotolia Die Wünsche des Arbeitnehmers zu Zeit und Länge sind maßgeblich Auch in Zeiten von Corona und bei beschränkten Reisemöglichkeiten steht die Ferienzeit vor der Tür. Wir haben einige Punkte zusammengestellt, die aus Arbeitgebersicht zu bedenken sind. Bei Dauer und Zeit des Urlaubs sind in erster Linie die Wünsche der Arbeitnehmer maßgeblich. Der Arbeitgeber kann Urlaubswünsche nur ablehnen, wenn dringende betriebliche Belange oder Urlaubswünsche anderer Arbeitnehmer entgegenstehen. Dringende betriebliche Belange können etwa in der betrieblichen Organisation, dem technischen Arbeitsablauf oder auch der Auftragslage liegen. Bei anderen Arbeitnehmern sind etwa Urlaubszeiten des Ehepartners oder die Schulferien schulpflichtiger Kinder zu berücksichtigen. Urlaub ist grundsätzlich zusammenhängend zu gewähren. Diese Pflicht besteht jedoch nicht uneingeschränkt. Auch hier können dringende betriebliche Gründe oder Gründe in der Person des Arbeitnehmers (beispielsweise Erkrankung) entgegenstehen. Ist eine zusammenhängende Gewährung nicht möglich, muss dem Arbeitnehmer mindestens ein Urlaubsteil aus zusammenhängenden zwölf Werktagen gewährt werden. Tarifvertrag oder Betriebsvereinbarungen können gesonderte Regelungen enthalten. Das Urlaubsentgelt bemisst sich nach dem Verdienst der letzten 13 Wochen vor Urlaubsbeginn. Verdienstkürzungen, die etwa coronabedingt infolge von Kurzarbeit eingetreten sind, bleiben unberücksichtigt. Laut dem Europäischen Gerichtshof ( , C-684/16) verfallen Urlaubsansprüche nur dann automatisch, wenn der Arbeitnehmer tatsächlich in der Lage war, seinen bezahlten Jahresurlaub zu nehmen. Der Arbeitgeber muss den Arbeitnehmer konkret aufgefordert haben, den Urlaub zu nehmen, und ihn klar und rechtzeitig darauf hingewiesen haben, dass der Urlaub anderenfalls mit Ablauf des Urlaubsjahres oder Übertragungszeitraums erlischt. Nur in diesem Fall erlischt der Urlaubsanspruch, wenn der Arbeitnehmer den Urlaub trotz des Hinweises des Arbeitgebers aus freien Stücken nicht genommen hat (BAG AZR 541/15). Christoph Fingerle/Andreas Schubert Friedrich Graf von Westphalen & Partner Europäisches Erbrecht Wenn die Immobilie im Ausland liegt Der Europäische Gerichtshof hatte in letzter Instanz folgenden Fall zu entscheiden: Der deutsche Erblasser verstarb mit letztem gewöhnlichem Aufenthaltsort in Polen und vermachte testamentarisch seiner Ehefrau das in Deutschland gelegene Familienwohnheim. Die Ehefrau beantragte unter Vorlage eines europäischen Nachlasszeugnisses die Berichtigung des Grundbuchs. Der zuständige Rechtspfleger lehnte diesen Antrag ab, da nach deutschem Recht ein Vermächtnis lediglich einen schuldrechtlichen Anspruch begründet. Für die Eintragung des Eigentums der Ehefrau bedürfte es nach deutschem Recht der Auflassung. Seit dem 17. August 2015 ist in allen EU-Mitgliedstaaten (außer Dänemark und Irland) für die Rechtsnachfolge von Todes wegen grundsätzlich das Recht des Staates anzuwenden, in dem der Erblasser seinen letzten gewöhnlichen Aufenthalt hatte. Das kann erhebliche erbrechtliche Konsequenzen haben. So ist etwa in den meisten südlichen EU-Staaten das hierzulande beliebte Berliner Testament unbekannt oder gar ausdrücklich verboten. Haben zum Beispiel deutsche Eheleute, die ihren Lebensabend in Mallorca verbringen, ein Berliner Testament errichtet, so gilt grundsätzlich im Todesfalle mallorquinisches Erbrecht, und das Berliner Testament ist unwirksam. Allerdings können die Eheleute im Berliner Testament ausdrücklich verfügen, dass deutsches Erbrecht anwendbar ist und somit ihr Testament heilen. Im Ausgangsfall enthielt das Testament des Erblassers keine Erbrechtswahl, sodass polnisches Erbrecht anzuwenden war. Danach haben polnische Vermächtnisse (sogenannte Vindikationslegate) nicht nur wie in Deutschland schuldrechtliche, sondern zugleich dingliche Wirkung wie auch in zahlreichen anderen EU-Rechtsordnungen (unter anderen Frankreich, Italien, Griechenland und Ungarn). Diese dingliche Wirkung nach polnischem Recht ist auch in Deutschland anzuerkennen, sodass insoweit das deutsche Recht vom vorliegend polnischen Erbrecht verdrängt wird. Fazit: Bei einem Immobilienvermächtnis ist nach gegebenenfalls anzuwendendem ausländischem Recht zu prüfen, ob der Vermächtnisnehmer das Eigentum an dem Grundstück bereits mit Eintritt des Erbfalls erworben hat. Die Eintragung im Grundbuch hat dann lediglich deklaratorische Bedeutung, und es genügt ein bloßer Antrag auf Grundbuchberichtigung. In einem solchen Fall kann der Vermächtnisnehmer seine Rechtsstellung nur mit einem europäischen Nachlasszeugnis nachweisen, das bei dem Nachlassgericht zu beantragen ist, bei dem der Erblasser seinen letzten gewöhnlichen Aufenthalt hatte. Csaba Láng, Sozietät Jehle, Láng, Meier-Rudolph, Köberle 50 IHK-Zeitschrift Wirtschaft im Südwesten

46 RECHT/STEUERN Praxiswissen Beschlussfassung in der GmbH in Zeiten von Corona Vereinfachtes Umlaufverfahren In Zeiten der Covid-19-Pandemie ist die Durchführung physischer Gesellschafterversammlungen mit mehreren Beteiligten an einem Ort, in einem Raum teils unzulässig, teils unvernünftig. Ohne Gesellschafterversammlung können jedoch notwendige Beschlüsse wie beispielsweise krisenbedingte Kapitalmaßnahmen in der Regel nicht gefasst werden. Deshalb sind alternative Formen der Beschlussfassungen erforderlich. Das Gesetz geht vom Grundsatz der Präsenzversammlung aus. Zwar ist nach Paragraf 48 Absatz 2 GmbH-Gesetz (GmbHG) auch die Beschlussfassung im Rahmen eines sogenannten Umlaufverfahrens möglich. Die Hürden hierfür sind jedoch hoch: Entweder stimmen sämtliche Gesellschafter einem konkreten Beschlussantrag in Textform zu (zum Beispiel Post, , Fax), oder es herrscht zumindest Einstimmigkeit hinsichtlich der Beschlussfassung im schriftlichen Umlaufverfahren. Stimmt nur ein Gesellschafter gegen den Antrag oder das schriftliche Abstimmungsverfahren, ist die Beschlussfassung blockiert. Dies gilt jedenfalls dann, wenn der Gesellschaftsvertrag keine Erleichterungen, wie etwa die Beschlussfassung im Wege einer Telefon- oder Videokonferenz, vorsieht. Der Gesetzgeber hat das Problem erkannt und das Umlaufverfahren zumindest vorrübergehend (zunächst bis zum 31. Dezember) erleichtert. Die Beschlussfassung im Umlaufverfahren ist nun auch dann möglich, wenn sich die Mehrheit der Gesellschafter innerhalb einer hierfür gesetzten Frist für die Beschlussfassung im Umlaufverfahren beziehungsweise unmittelbar für den konkreten Beschluss ausspricht. Kein einzelner Gesellschafter kann diese Beschlussfassung blockieren. Anders als bei der AG sind (rein) virtuelle Gesellschafterversammlungen oder die Kombinationen aus Präsenz- und virtueller Versammlung allerdings auch weiterhin nur bei expliziter Regelung im Gesellschaftsvertrag möglich. In der Praxis kann sich damit beholfen werden, dass sich die Gesellschafter zunächst in einer Telefon- oder Videokonferenz austauschen und anschließend (ausschließlich) im Umlaufverfahren Beschlüsse fassen oder (formlos) Vollmachten zur Stimmabgabe erteilen. Barbara Mayer, Friedrich Graf von Westphalen & Partner mbb Wohnraumüberlassung an Arbeitnehmer wird attraktiver Änderung bei der Bewertung seit diesem Jahr Die verbilligte oder kostenlose Wohnraumüberlassung des Arbeitgebers an seinen Arbeitnehmer stellt grundsätzlich einen steuer- und sozialversicherungspflichtigen geldwerten Vorteil dar. Seit dem 1. Januar gilt auch für bereits bestehende Mietverhältnisse ein neuer gesetzlicher Bewertungsabschlag bei Mitarbeiterwohnungen. Dadurch wird insbesondere bei niedrigen Bestandsmieten eine unverhältnismäßig hohe Besteuerung vermieden. Ausgangsgröße für die Ermittlung des geldwerten Vorteils Wohnraumüberlassung ist die ortsübliche Miete laut Mietspiegel. Seit dem 1. Januar kann gemäß Paragraf 8 Absatz 2 Satz 12 des Einkommensteuergesetzes von dieser Ausgangsgröße ein Bewertungsabschlag von einem Drittel abgezogen werden, sofern die Nettokaltmiete für die Wohnung 25 Euro pro Quadratmeter nicht übersteigt. Die gesetzlich festgelegte Mietobergrenze von 25 Euro pro Quadratmeter bezieht sich auf die ortsübliche Miete ohne Betriebskosten. Eine Wohnflächenbegrenzung sieht die Neuregelung nicht vor. Praxisbeispiel: Der Arbeitgeber überlässt seinem Arbeitnehmer eine 50 Quadratmeter große Wohnung zu einer Monatsmiete von 560 Euro zuzüglich 150 Euro Nebenkosten. Nach dem örtlichen Mietspiegel liegt die Vergleichsmiete bei 15 Euro pro Quadratmeter. Ergebnis seit 1. Januar: Der ortsübliche Mietwert beträgt 900 Euro (50 x 15 Euro zuzüglich 150 Euro). Der Abschlag in Höhe von einem Drittel ist zu gewähren, da der maßgebende Quadratmeterpreis unter 25 Euro pro Quadratmeter liegt er beläuft sich auf 300 Euro. Die für die Vorteilsbesteuerung maßgebliche Vergleichsmiete beträgt folglich 600 Euro. Da der Arbeitnehmer 560 Euro bezahlt, ergibt sich ein geldwerter steuer- und sozialversicherungspflichtiger Vorteil von 40 Euro. Für diesen Vorteil ist die monatliche Freigrenze von 44 Euro nicht anwendbar. Die Kleinbetragsgrenze und der Bewertungsabschlag schließen sich gegenseitig aus. Die 44 Euro Freigrenze ist somit nur bei einer Kaltmiete von mehr als 25 Euro pro Quadratmeter anwendbar. Durch die Gesetzesänderung wird die Wohnraumüberlassung an Arbeitnehmer deutlich attraktiver. Unbeachtlich ist, ob die Wohnung im Eigentum des Arbeitgebers steht oder nur angemietet wird und die Überlassung zusätzlich zum ohnehin geschuldeten Arbeitslohn erbracht wird oder durch Gehaltsumwandlung erfolgt. Ein Barzuschuss zur Miete stellt weiterhin einen steuer- und sozialversicherungspflichtigen geldwerten Vorteil dar. Auch für die Bewertung einer Unterkunft, die keine Wohnung ist, bleibt der amtliche Sachbezugswert maßgeblich. Hanns-Georg Schell, Bansbach GmbH Wohnraumüberlassung an Mitarbeiter ist seit diesem Jahr attraktiver Bild: Fotolia - ALDECAstudi IHK-Zeitschrift Wirtschaft im Südwesten 51

47 Praxiswissen INNOVATION/UMWELT ERFINDERBERATUNG Die IHK Südlicher Oberrhein bietet telefonische Erfinderberatungen in Freiburg und Lahr an. In Freiburg, finden diese immer am ersten Donnerstag im Monat statt. Nächste Termine: 6. August und 3. September. In Lahr finden die Erfinderberatungen immer am dritten Donnerstag im Monat statt. Nächster Termin: 17. September. Anmeldung: Petra Laumen, Telefon , freiburg.ihk.de Die IHK Schwarzwald-Baar- Heuberg bietet telefonische Erfinderberatungen am zweiten Dienstag im Monat von 14 bis Uhr an. Nächste Termine: 14. Juli und 11. August. Anmeldung: Geschäftsbereich Innovation, Technologie der IHK, Telefon (Rebecca Wetzel) oder Fax IHK-Umwelt-Datenbank ecofinder Kostenlos eintragen und Kunden gewinnen Wer im Bereich Umwelt, Energie, Klima oder Arbeitsschutz tätig ist, kann sich kostenlos in die IHK-Datenbank ecofinder eintragen lassen und dadurch neue Kunden gewinnen. Neben Anbietern von Umwelt- und Energietechnik, ausführenden Umwelt- und Energiedienstleistern sowie Beratungs- und Ingenieurbüros werden darin auch Fachanwälte, Sachverständige, Gutachter sowie Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen aufgenommen. Deutsche und internationale Auftraggeber können sich einen Überblick über den deutschen Markt sowie über die Energie- und Umweltbranche verschaffen. Der Eintrag und die Recherche sind kostenlos. Mit dem ecofinder bieten die IHKs eine moderne, bedienerfreundliche, barrierefreie und sichere Web-Anwendung. Auf einem virtuellen Marktplatz findet man mit nur wenigen Klicks den gesuchten Geschäftspartner egal, ob es sich um Hersteller, Händler oder Berater in der Umweltbranche handelt. Möglich sind Recherchen nach Firmennamen, Tätigkeitsbereichen, Regionen, Postleitzahlbereichen oder beliebigen Suchbegriffen. Angezeigt werden Ergebnislisten mit alphabetischer oder Postleitzahlensortierung, einzeln druckbare Unternehmensprofile sowie Kontaktmöglichkeiten zu den ausgewählten Unternehmen. Wer Produkte oder Dienstleistungen in den genannten Themenfeldern anbietet, kann zum Eintrag die Funktion Unternehmen eintragen auf der Startseite der Website nutzen. Anschließend können potenzielle Kunden und Partner im In- und Ausland direkt Kontakt aufnehmen. ba IHK Hochrhein-Bodensee: Janett Raetz konstanz.ihk.de IHK Schwarzwald-Baar- Heuberg: Marcel Trogisch IHK Südlicher Oberrhein: Wilfried Baumann freiburg.ihk.de

48 BILDUNG Praxiswissen Neuer Ausbildungsberuf Kaufmann/-frau für Groß- und Außenhandelsmanagement Fokus auf Prozesse und Service Zum 1. August tritt die Neuordnung des Ausbildungsberufes Kaufmann/-frau für Groß- und Außenhandelsmanagement in Kraft. Das neue Berufsbild im Groß- und Außenhandel wurde auf Basis des bisherigen Ausbildungsberufes Kaufmann/-frau im Großund Außenhandel aus dem Jahr 2006 überarbeitet und modernisiert. Das neue Profil akzentuiert noch stärker die übergeordnete Kompetenz des prozessorientierten Steuerns, Reflektierens und Optimierens entlang der Wertschöpfungskette im Groß- und Außenhandel. Die Funktion dieses Schnittstellenmanagements schlägt sich folgerichtig in der neuen Berufsbezeichnung nieder. Aus dem Kontext der Digitalisierung ergeben sich neue Erfordernisse für die Berufsausbildung: So wurde der Einsatz von E-Business-Systemen in der Ressourcenplanung, von elektronischen Plattformen in der Beschaffung sowie von Onlinevertriebskanälen im Verkauf mit in das Berufsbild integriert. Die Förderung des Erwerbs von Kompetenzen zum Einsatz digitaler Werkzeuge ist zugleich integrativer Bestandteil aller schulischen Lernfelder. Die Fachrichtungen Die beiden bisherigen Fachrichtungen mit folgenden Ausbildungsschwerpunkten bleiben erhalten. Großhandel: Lagerlogistik planen, steuern und abwickeln, auch unter Nutzung der elektronischen Lagerverwaltungssysteme (24 Wochen) sowie warenbezogene Rückabwicklungsprozesse (4 Wochen). Außenhandel: Außenhandelsgeschäfte abwickeln und Auslandsmärkte bedienen (20 Wochen) sowie Internationale Berufskompetenzen anwenden (8 Wochen). Die neue Prüfung Mit der neuen Ausbildung wird eine gestreckte Abschlussprüfung eingeführt, die bisherige Zwischenprüfung entfällt damit. Neue Wahlmöglichkeiten ergeben sich auch bei der Durchführung des fallbezogenen IHK Hochrhein- Bodensee: Rainer Reisgies (Kreise Lörrach und Waldshut) konstanz.ihk.de, Petra Böttcher (Kreis Konstanz) konstanz.ihk.de IHK Schwarzwald- Baar-Heuberg: Jürgen Jani IHK Südlicher Oberrhein: Konstantin Bürkle (Ortenau) freiburg.ihk.de, Sunay Gün (Freiburg, Emmendingen, Breisgau-Hochschwarzwald) freiburg.ihk.de Fachgesprächs, das in das Gesamtergebnis einfließt. Für Ausbildungsverhältnisse, die ab dem 1. August beginnen, gilt die neue Ausbildungsverordnung verbindlich. Bereits registrierte Ausbildungsverhältnisse mit Ausbildungsbeginn ab 1. August schreiben die IHKs für die Betriebe um. Der neue Schulplan Zum Schuljahr 2020/21 tritt der neue Bildungsplan in Kraft. Er konzentriert sich inhaltlich, in Anlehnung an den bisherigen Bildungsplan, an den Kernprozessen Einkauf - Lager - Distribution. Neu in diesem Zusammenhang ist, dass der Fokus verstärkt auf die Prozessund Serviceorientierung, die Digitalisierung sowie die Projektarbeit gelegt wird. Das Lernen im Rahmen der Lernfelder zielt auf die Entwicklung einer umfassenden Handlungskompetenz ab. Folgende Inhalte sind neu hinzugekommen: ein eigenes Lernfeld für den Außenhandel ein eigenes Lernfeld zum Einsatz digitaler Werkzeuge zur Unterstützung von Geschäftsprozessen ein Lernfeld, in dessen Mittelpunkt die Planung und Durchführung eines Projektes im Groß- beziehungsweise Außenhandel steht. Es umfasst 80 Stunden und wird im dritten Jahr unterrichtet. Folgende Inhalte sind weggefallen: das Lernfeld Personal. Einzelne Elemente sind in andere Lernfelder integriert worden. das Lernfeld Finanzierung. Einzelne Elemente sind in andere Lernfelder integriert worden. ein Teil des Lernfeldes Marketing, das um 40 Stunden gekürzt wurde. bü Bild: pakorn - Adobe Stock IHK-Zeitschrift Wirtschaft im Südwesten 53

49 Bild: Graham Oliver Wenn der Ausbildungsbetrieb in wirtschaftlichen Schwierigkeiten steckt Hilfen für Azubis in der Krise Viele Unternehmen sind angesichts der Coronapandemie in eine Krise geraten oder müssen Insolvenz anmelden und haben Probleme, ihre Auszubildenden weiterzubeschäftigen. Damit die Lehrlinge ihre Ausbildung trotzdem zu Ende bringen können, gibt es verschiedene Hilfen. Und wer trotz coronabedingten Schwierigkeiten ausbildet, kann eine Prämie beantragen. Ein Überblick. Ausbildungs- und Übernahmeprämie: Kleine und mittlere Unternehmen, die wegen der Coronakrise in Schwierigkeiten sind, Kurzarbeit beantragen oder erhebliche Umsatzeinbußen hinnehmen mussten, sollen eine Prämie von Euro pro in diesem Jahr abgeschlossenen Lehrvertrag erhalten, wenn sie das Ausbildungsniveau der drei Vorjahre halten. Erhöhen sie es, gibt es Euro pro zusätzlicher Lehrstelle. Die Prämie können Unternehmen nach erfolgreichem Abschluss der Probezeit voraussichtlich bei der für sie zuständigen Arbeitsagentur beantragen. Außerdem sollen kleine und mittlere Unternehmen, die Azubis aus pandemiebedingt insolventen KMU bis zum Jahresende für die Dauer der restlichen Ausbildung übernehmen, eine Prämie in Höhe von Euro erhalten. Die Auftrags- und Verbundausbildung soll ebenfalls gefördert werden. Diese Eckpunkte hat das Bundeskabinett am 24. Juni verabschiedet, Details regelt eine Förderrichtlinie, die noch ausgearbeitet wird. Aktuelle Informationen gibt es auf der IHK-Website. Azubi transfer - Ausbildung fortsetzen: Das Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg unterstützt mit dem Prämienprogramm Azubi transfer Ausbildung fortsetzen Unternehmen, die Azubis eines anderen Betriebs übernehmen, der Insolvenz anmelden oder stillgelegt werden musste. Ziel ist es, den jungen Leuten die Fortsetzung ihrer Ausbildung zu ermöglichen. Dafür zahlt das Land dem Unternehmen eine Prämie in Höhe von Euro. Die Voraussetzungen: Der ursprüngliche Ausbildungsbetrieb muss Insolvenz beantragt haben oder der Antrag auf Insolvenzeröffnung muss mangels Masse abgewiesen worden sein. IHK Hochrhein-Bodensee: Alexandra Thoß alexandra.thoss@ konstanz.ihk.de IHK Schwarzwald-Baar- Heuberg: Wolf-Dieter Bauer bauer@vs.ihk.de IHK Südlicher Oberrhein: Simon Kaiser simon.kaiser@ freiburg.ihk.de Das Ausbildungsverhältnis muss außerdem beispielsweise bei einer Kammer eingetragen worden sein, und auch mit dem übernehmenden Betrieb muss ein entsprechendes Ausbildungsverhältnis bestehen. Die Unternehmen haben nach der Übernahme des Azubis drei Monate Zeit, den Antrag für die Prämie zu stellen. Berechtigt dafür sind kleine und mittlere Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft oder freier Berufe mit Sitz in Baden-Württemberg. Für die eigenen Kinder kann die Förderung nicht beantragt werden. Das Programm gibt es seit April 2012, die Antragsformulare unter foerderprogramme/ Azubi im Verbund - Ausbildung teilen: Das Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg hat das Prämienprogramm Azubi im Verbund - Ausbildung teilen aufgelegt, um Betriebe, die sich dazu bislang nicht in der Lage gefühlt haben, zu motivieren, junge Menschen mithilfe eines Partnerbetriebs auszubilden. So sollen mehr Ausbildungsplätze geschaffen werden. Im Stammbetrieb muss mindestens die Hälfte der Ausbildung absolviert werden, im Partnerbetrieb müssen es mindestens 20 Wochen sein. Bei einem Verbund zwischen zwei oder mehr Unternehmen gibt es eine Prämie in Höhe von Euro, ist eine Bildungseinrichtung beteiligt, beträgt die Prämie Euro. Außerdem soll das Programm Unternehmen in Kurzarbeit helfen. Sie können die Ausbildung für 4 bis 19 Wochen in einem Partnerbetrieb weiterführen lassen und sollen so dazu animiert werden, Ausbildungsverhältnisse auch in wirtschaftlich schwierigen 54 IHK-Zeitschrift Wirtschaft im Südwesten

50 BILDUNG Praxiswissen Zeiten aufrecht zu erhalten. Als Beispiel nennt Anja Schröder, Ausbildungsberaterin bei der IHK Hochrhein- Bodensee, einen Gastronomiebetrieb, der während der Coronakrise geschlossen werden musste und seinen Azubi eine Zeitlang in einem Lebensmittelgroßhandel unterbringt. Der Stammbetrieb muss sechs Wochen lang die Ausbildungsvergütung weiterzahlen, erhält dafür aber eine Prämie von Euro. Antragsberechtigt sind kleine und mittlere Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft oder freier Berufe mit Sitz in Baden-Württemberg, die als sogenannter Stammbetrieb einen Ausbildungsvertrag abgeschlossen haben, der beispielsweise bei einer Kammer eingetragen ist. Die Prämie kann nicht für die eigenen Kinder beantragt werden. Das Programm gibt es seit 25. März, Anträge müssen gestellt werden, bevor der Azubi im Partnerbetrieb zu arbeiten beginnt. foerderprogramme/ IHK-Lehrstellenbörse: Die Lehrstellenbörse der IHKs ist ein etabliertes Instrument für junge Menschen bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz. Angesichts der Coronakrise sollen zudem Lehrlinge, deren Ausbildungsbetrieb Insolvenz anmelden musste, bei der Suche nach einem Unternehmen, in dem sie ihre Ausbildung weiterführen können, unterstützt werden. Anja Schröder von der IHK Hochrhein-Bodensee rät solchen Azubis, beim Registrieren in der Börse anzugeben dass sie eine persönliche Kontaktaufnahme wünschen. Dafür wurde auf dem Onlineportal vor Kurzem ein Kästchen eingeführt, das angeklickt werden kann. Dann können wir die Azubis aus insolventen Betrieben besser unterstützen und ihnen helfen, einen neues Unternehmen zu finden, das zu ihnen passt, sagt die Ausbildungsberaterin. mae IHK-UMFRAGE UNTER AUSBILDUNGSBETRIEBEN Rund ein Drittel der Ausbildungsbetriebe im Land will coronabedingt gar nicht mehr oder weniger ausbilden als im Vorjahr. Das hat eine Befragung des Baden-Württembergischen Industrie- und Handelskammertags (BWIHK) bei Ausbildungsbetrieben im Land ergeben. Laut diesem Stimmungsbild sind die kaufmännischen Berufe am stärksten betroffen. Hier geben 36 Prozent der teilnehmenden Betriebe an, gar nicht mehr oder weniger ausbilden zu wollen. Besonders krass ist die Situation in den Branchen Freizeit, Tourismus und Gastgewerbe. Hier planen 23 Prozent der Betriebe vorläufig gar nicht mehr auszubilden, 27 Prozent ihr Ausbildungsengagement zu verringern. 17 Prozent wollen die Zahl der Ausbildungsplätze aufstocken, 32 Prozent wollen sie auf gleichem Niveau halten. Etwas besser ist die Lage im Einzelhandel. Hier gibt ein Fünftel der Befragten an, gar nicht mehr ausbilden zu wollen, 22 Prozent reduzieren die Zahl der Ausbildungsplätze, 41 Prozent wollen das Niveau halten und 17 Prozent dieses ausbauen. In der Investionsgüterindustrie wollen 17 Prozent nicht mehr ausbilden, 26 Prozent reduzieren, 42 Prozent die Zahl ihrer Lehrstellenangebote beibehalten und 15 Prozent mehr Lehrstellen anbieten. Der Rückgang zeigt sich laut BWIHK an der Zahl der neu abgeschlossen Ausbildungsverträge im Land. Demnach sind zum 31. Mai mit rund ein Fünftel weniger neu abgeschlossene Ausbildungsverträge bei den IHKs eingetragen als zum gleichen Stichtag des Vorjahres. Ein positives Ergebnis der Befragung ist, dass bestehende Ausbildungsverhältnisse offenbar eher weniger gefährdet sind als zunächst befürchtet. Dies zeigt sich bei der Kurzarbeit. Hier bestätigen 80 Prozent der Befragten, dass ihre Azubis derzeit nicht von Kurzarbeit betroffen sind. Dennoch sehen sich 12 Prozent aktuell betroffen, 8 Prozent werden noch in diesem Ausbildungsjahr ihre Azubis in Kurzarbeit schicken. bwihk Erklärung der Allianz für Aus- und Weiterbildung Herausforderungen durch Coronakrise begegnen Gemeinsam den aktuellen Herausforderungen durch die Coronakrise auf dem Ausbildungsmarkt begegnen gemein- sam den Ausbildungsmarkt stabilisieren! dies ist der Tenor einer Erklärung der Allianz für Aus- und Weiterbildung, die Vertreter der Bundesregierung, der Bundesagentur für Arbeit, der Wirtschaftsverbände BDA, BFB, DIHK und ZDH, von Gewerkschaften und Ländern Ende Mai verabschiedet haben. Dabei geht es um die Auswirkungen der Pandemie auf den Arbeits- und speziell auf den Ausbildungsmarkt. Angesichts der Krise ist die Zahl der neuen Ausbildungsstellen und Bewerber jeweils um rund acht Prozent gesunken. Besonders betroffen sind Hotellerie und Gastronomie. Die Allianz hat sich auf folgende Aktivitäten verständigt, zu denen es zum Teil bereits Hilfsprogramme gibt: Unterstützung für von der Coronapandemie betroffene Unternehmen Berufsschulen öffnen und digitales Lernen ermöglichen Abschluss- und Gesellenprüfungen sicherstellen Fortführung begonnener Ausbildungen sichern Ausbildungsangebot stabilisieren Neuverträge ermöglichen Aus-, Fort- und Weiterbildungsträger unterstützen Die Allianzpartner werden die Auswirkungen der Pandemie auf den Ausbildungsmarkt genau beobachten und die vereinbarten Maßnahmen bedarfsgerecht weiterentwickeln. mae Die komplette Vereinbarung gibt es unter IHK-Zeitschrift Wirtschaft im Südwesten 55

51 LIteratur Wandertipps für den Urlaub zu Hause Angesichts der Coronabeschränkungen verbringen wohl viele mehr Urlaubstage als sonst in der Region. Wer Lust hat, dabei Wanderungen im Schwarzwald zu unternehmen, der stößt im neuen Wanderführer zum Nationalpark Schwarzwald, den es selbst erst seit 2014 gibt, auf viele Anregungen. Dieter Buck, Autor vieler regionaler Wanderbücher, hat 31 Touren zwischen Bühlerhöhe und Bad Peterstal-Griesbach konzipiert. Angaben wie Schwierigkeitsgrad und Gehzeit sowie zu der Art der Wege helfen bei der Auswahl, Tipps beispielsweise zu Anfahrt und Einkehr ebenfalls. Die vielen Bilder machen auf jeden Fall Lust zum Wandern und zum Urlaub oder Ausflug im Schwarzwald. wis Dieter Buck Erlebnis-Wanderungen Nationalpark Schwarzwald J. Berg 160 Seiten 15,99 Euro Rechtliches für Unternehmen zum Brexit Die Coronapandemie hat den Brexit - zumindest in der öffentlichen Wahrnehmung - in den Hintergrund gedrängt. Doch noch gibt es keinen Vertrag zwischen der EU und dem zum 1. Februar aus der EU ausgetretenen Vereinigten Königreich, der die Beziehungen nach dem Ende der Übergangsfrist 2021 regelt. Die Autoren des bei Schäffer-Poeschel erschienenen Brexit-Handbuchs für Unternehmer und Berater geben einen Überblick über die aktuellen steuer-, zoll-, gesellschafts- und sozialversicherungsrechtlichen Folgen des EU-Austritts, über Übergangsfristen, bereits Beschlossenes, aber auch die Folgen eines harten Brexits. Fallbeispiele und Checklisten veranschaulichen das Erläuterte. Rechtsstand ist der 1. März. sum Christof K. Letzgus u. a. Brexit-Handbuch für Unternehmen und Berater Schäffer-Poeschel 401 Seiten 59,95 Euro Hilfe bei Veränderungsprozessen im Betrieb Winfried Neun, Gründer und Geschäftsführer der Kommunikations- und Managementberatung GmbH in Allensbach, hat beobachtet, dass Veränderungsprozesse in Unternehmen häufig an internen Widerständen scheitern. Wie man dies vermeiden kann, ist Thema seines dritten Buches. Ihm geht es darum, die Veränderungsbereitschaft in Unternehmen durch sogenanntes Background-Personality-Management zu fördern. Dabei wird das Denken und Handeln der Mitarbeiter über Wechselwirkungen und soziale Interaktionen gesteuert, wie Neun erläutert. Wie dieser Ansatz im Unternehmen funktionieren kann, erklärt er erst theoretisch, dann anhand von Beispielen. sum Winfried Neun Digitale Transformation und Agilität in der Praxis Springer Gabler 109 Seiten 34,99 Euro Arbeitsrecht für Einsteiger Die DIHK-Publikation Arbeitsrecht von A bis Z, die in überarbeiteter, neunter Auflage erschienen ist, ist eine Einstiegsinformation in das deutsche Arbeitsrecht. Ein Überblick über alle arbeitsrechtlich relevanten Gesetze und Bestimmungen wird gegeben. Die Neuauflage berücksichtigt Veränderungen in der Rechtsprechung und -setzung zum Beispiel zu Minijobs, Mindestlohn, Elternzeit, Pflege- und Familienpflegezeit sowie Kündigung. Auch die Rechtsprechungen zu einzelnen Klauseln in Formulararbeitsverträgen, Urlaubsanspruch von Langzeitkranken und befristeten Arbeitsverträgen werden erläutert. Hilfreich sind zudem verschiedene Checklisten, Formulierungshilfen, Musterschreiben und -verträge. dihk Martin Bonelli Arbeitsrecht von A bis Z DIHK-Verlag 132 Seiten 16,50 Euro zzgl. Versandkosten ( 56 IHK-Zeitschrift Wirtschaft im Südwesten

52 NEWS Messen Messe Offenburg-Ortenau Rekordergebnis 2019, Absagen 2020 Das Geschäftsjahr 2019 war für die Messe Offenburg-Ortenau erneut ein Rekordjahr. Es wurden 7,33 Millionen Euro umgesetzt. Das bedeutet nach kontinuierlichen bisherigen Zunahmen eine weitere Umsatzsteigerung um fünf Prozent gegenüber dem veranstaltungsmäßig vergleichbaren Jahr Die umsatzstarke Eurocheval, Europamesse des Pferdes, fand bislang gemäß traditionellem Turnus nur in den geraden Jahren statt (Jahresumsatz mit Eurocheval 2018: 8,48 Millionen Euro). Das Betriebsergebnis vor Steuern und ohne Instandhaltungskosten des Geländes und Pachtzahlung erreichte ebenfalls einen Rekordwert für ungerade Jahre von über Euro (2017: Euro). Die Messe Offenburg-Ortenau hat Eigenmessen veranstaltet und das stadteigene Messegelände an sechs Gastmessen und weitere Anlässe einschließlich Konzerte und Fernsehshows vermietet. Zu allen 517 Veranstaltungen auf dem Offenburger Messegelände kamen insgesamt rund Besucher (2017: ). Die operative Messe-GmbH ist als Tochter der Gelände-Besitzgesellschaft OSMI zu 100 Prozent im Besitz der Stadt Offenburg und beschäftigte 2019 einschließlich Auszubildender 38 Mitarbeiter. Im laufenden Jahr mussten bedingt durch die Coronapandemie alle von März bis August vorgesehenen Messen und Veranstaltungen abgesagt werden, darunter die international bedeutenden Messen Geotherm (Oberflächennahe und Tiefe Geothermie), Forst Live (Forsttechnik, Erneuerbare Energien und Outdoor) und eben die Eurocheval. Soweit die Messen jährlich stattfinden, greifen für sie als neue Termine das geplante Messeprogramm des nächsten Jahres. Die sonst alle zwei Jahre durchgeführte Eurocheval ist von diesem Juli auf den August des nächsten Jahres verschoben worden. Wegen der durch die Pandemie bedingten fehlenden politischen Perspektiven hinsichtlich der Durchführung der geplanten Messen im Herbst und damit fehlender Planungssicherheit ist derzeit keine Einschätzung des letztlich zu erwartenden Jahresumsatzes möglich. Sicher ist jedoch der Spatenstich im August zum fristgerechten Baubeginn der neuen multifunktionalen Messehalle 20 mit Brutto-Quadratmetern Ausstellungsfläche, 14 Meter lichter Raumhöhe, großem Foyer und Konferenzkapazitäten. epm Das Offenburger Messe- Highlight Eurocheval musste pandemiebedingt in diesem Jahr ausfallen. Es ist auf 26. bis 29. August 2021 verschoben worden. Bild: Messe Offenburg/Tauscher Coronapandemie Messen präsentieren Schutzmaßnahmen Mit Blick auf weitere Lockerungen des zur Eindämmung der Coronapandemie verhängten Lockdowns kommt Messen beim Wiederanlaufen der Wirtschaft eine wichtige Rolle zu. Als Marktplattformen sind Fach- und Publikumsmessen gerade für die mittelständische Wirtschaft von essenzieller Bedeutung. Und dafür brauchen sie allein schon wegen der jeweiligen Vorlaufzeit möglichst schnelle Planungssicherheit. Klar ist, dass sich ihr Erscheinungsbild ändern wird. Zusammen mit ihrer Forderung nach Wiederaufnahme der Geschäftstätigkeit haben Vertreter der baden-württembergischen Messewirtschaft der Landesregierung jüngst einen Katalog von Schutzmaßnahmen vorgelegt. Dabei geht es um die Ausstattung der Messegelände mit ausreichend Möglichkeiten zur Desinfektion, verstärkte Hygienemaßnahmen bis hin zur kontinuierlichen Be- und Entlüftung der Messehallen. Beim Catering gelten die Regelungen für die Gastronomie. Ferner soll es hier zusätzliche Außenbereiche und mehr Mitnehmangebote geben. Neben Abstandsregeln geht es um die Entzerrung der Besucherströme durch deren gleichmäßige Verteilung, den Einsatz von Zusatzlenkungen auf ausgewiesenen Besucherwegen und durch die Vermeidung von Kreuzungspunkten. Besuchertickets könnten im Bedarfsfall mit zeitlicher Zuordnung ausgegeben werden, und überhaupt soll der Messeeintritt auch zur Vermeidung von Warteschlangen weitestgehend kontaktlos/digitalisiert erfolgen, bei verpflichtender (Online-)Registrierung zur Möglichkeit der Rückverfolgung aller Beteiligten. Alles soll durch verstärkte Informationen und zusätzliches geschultes Personal unterstützt werden. epm In dieser Ausgabe gibt es keinen Messekalender, weil alle im WiS- Messejahres kalender angekündigten Messen und Veranstaltungen im Sommer 2020 abgesagt wurden. Einzig die Eurobike in Friedrichshafen, die für 2. bis 5. September geplant war, wurde verschoben. Neuer Termin: 24. bis 26. November IHK-Zeitschrift Wirtschaft im Südwesten 57

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