ENERGIE APÉRO LUZERN. Zertifizierung von 2000-Watt-Arealen im Betrieb eine neue Herausforderung im Energiebereich. Urs Vogel. Amstein + Walthert AG
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- Artur Koenig
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1 ENERGIE APÉRO LUZERN Zertifizierung von 2000-Watt-Arealen im Betrieb eine neue Herausforderung im Energiebereich Urs Vogel Amstein + Walthert AG urs.vogel@amstein-walthert.ch Montag
2 Herausforderungen 2000-Watt-Areale auf einen Blick 1. Die Arealträgerschaft: die Selbstverpflichtung der Eigentümer/Investoren zur Zieleinhaltung ist erforderlich und die Zuständigkeiten sind geregelt. 2. Der Gebäudestandard: keine bestimmte Vorgabe, erforderlich ist aber ein Q-System für Energieeffizienz und Klimaschutz und zwingend der Nachweis graue Energie Erstellung. 3. Die Energieversorgung: Ziel 100% erneuerbar für die Wärmeversorgung. Wenn bei der Betriebsenergie n.e. Ressourcen eingespart werden, dann besteht mehr Spielraum in den Bereichen Erstellung und Mobilität. 4. Quantitative Zielwerte: wie SIA 2040 gesamt für das Areal, inkl. Alltagsmobilität. 5. Die Qualitätssicherung: ist erforderlich über alle Phasen, in der Entwicklung, bei der Realisierung und im Betrieb mit Monitoring und Betriebsoptimierung. 2
3 Quantitative und qualitative Prüfung 3
4 Bewertungsergebnisse Quantitative Zielwerte wie SIA 2040 Qualitativ mindestens 50% Zielerreichung pro Themenfeld 4
5 Rechtsgrundlagen, Beispiel Stadt Luzern Verordnung über den erhöhten Gebäudestandard vom 17. September
6 Monitoring im Managementprozess Strategische Steuerung Management Strategische Zielsetzung Operative Zielsetzung Monitoring Operative Steuerung Controlling 6
7 Regelmässige Rezertifizierung, auch im Betrieb Prozessbegleitung mit jährlicher Zielerreichungskontrolle Rezertifizierung alle 2 Jahre, nach Bezug alle 4 Jahre Jahr Zertifizierung EZ RZ RZ RZ RZ Erfolgskontrolle EK EK EK EK EK EK EK Phase Entwicklung Realisierung Betrieb Zertifikat Areal in Entwicklung Areal im Betrieb Rezertifizierung Alle 2 Jahre Alle 4 Jahre 7
8 Kriterienkatalog, Themenbereiche und Kriterien Arealträgerschaft Leitbild und Pflichtenheft Monitoring Kontrolle, Steuerung Kommunikation Kooperation Partizipation Vielfalt von Nutzenden/ Nutzungen Managementsystem Erdgeschossnutzungen, Aussenraum Energie-/ Mobilitätsmarketing Ver- und Entsorgung Vor Ort gewonnene/ gelieferte Energie Wasser Angebote für täglichen Bedarf Abfall und Recycling Gebäude Lebenszykluskosten Gebäudestandards («in Entwicklung») bzw. Betriebsoptimierung («im Betrieb») Belegungsdichte Mobilität Optimierte Abstellanlagen Parkplatzbewirtschaftung Joker Joker Joker Joker Joker Attraktiver Langsamverkehr Mobilitätsangebote Joker: Hohe Vorbildwirkung/P+D-Projekte/überregionale Ausstrahlung/Partizipation 8
9 Grundlagen für die Erhebung der Betriebswerte 9
10 Monitoring-Standard, Allgemein Zertifizierung 2000-Watt-Areale im Betrieb Datenschutz, Vereinbarung generell empfohlen Daten zum individuellen Energieverbrauch Energieverbrauch pro Wohnung, pro Büroeinheit oder Geschäftslokal - sind als Personendaten zu behandeln und unterliegen somit den Auflagen des Datenschutzes. Das Einhalten der relevanten Anforderungen des Datenschutzes ist Sache der Bewirtschafter bzw. der Arealträgerschaft. Eine Vereinbarung im Mietvertrag über die Erhebung und Verwendung von Energieverbrauchsdaten und zur Durchführung von Befragungen für das Monitoring ist generell empfohlen. 10
11 Abgrenzung Bereich Erstellung Der Projektwert für den Bereich Erstellung ist im Vergleich mit den Zielwerten stets zu berücksichtigen. Mindestanforderung im Bereich Erstellung ist die Berechnung des ausgeführten Werkes nach Merkblatt SIA
12 Monitoring-Standard, Betrieb Zertifizierung 2000-Watt-Areale im Betrieb Anforderungen im Bereich Betrieb Als Mindestanforderung im Bereich Betrieb muss der gesamte Energiefluss über den Bilanzperimeter, getrennt nach Energieträger, gemessen werden. Der gesamte Energiefluss umfasst: die gelieferte Energie: in den Bilanzperimeter gelieferte Wärme, Brennstoffe und Elektrizität. die vor Ort genutzte Umweltenergie: z.b. Solarenergie, Erdwärme, Wärme aus Grundwasser und die zurückgelieferte Energie: aus dem Bilanzperimeter zurückgespeiste Abwärme, Elektrizität. 12
13 Monitoring-Standard, Betrieb Zertifizierung 2000-Watt-Areale im Betrieb Messkonzept Betriebsenergie Das Erstellen des Messskonzepts Betriebsenergie ist als Grundleistung der Gebäudetechnik-Planer in der Honorarordnung SIA 108 enthalten. Dies beschränkt sich jedoch auf die einzelnen Gewerke wie Heizung, Elektro, Sanitär. Die für ein komplettes Monitoring der gesamten Betriebsenergie erforderliche Koordination der unterschiedlichen Gewerke sowie die Planung und Realisierung der Datenerfassung, der Auswertung und der Berechnung der Kennwerte spezifisch für das Monitoring ist zusätzlich zu veranlassen. 13
14 Monitoring-Standard, Betrieb Zertifizierung 2000-Watt-Areale im Betrieb Energieflussdiagramm Das Energieflussdiagramm zeigt den Energiefluss im und über den Bilanzperimeter hinweg. Mit dem Energieflussdiagramm werden die für das Monitoring relevanten Messstellen identifiziert. 14
15 Monitoring-Standard, Betrieb Zertifizierung 2000-Watt-Areale im Betrieb Messung Betriebsenergie Alle Wärmeerzeuger sind zu erfassen. Am einfachsten geschieht dies durch den Einbau von Messungen auf der Primärseite der Energiewandler. Oelkessel durch Durchflusszähler für Öl, Gaskessel durch Durchflusszähler für Gas Bei Holzfeuerungen ist die gelieferte Menge Holz und der aktuelle Lagerstand per Abrechnung zu erfassen und ein Wärmezähler auf der Sekundärseite der Feuerung ist zu installieren. Beim Anschluss an Fernwärmenetze ist die Wärme mit einem Wärmezähler zu erfassen. Dies gilt auch für kalte Fernwärme. Der Stromverbrauch für Allgemeinstrom und Mieterstrom ist zu Messen. (Gesamter Energieverbrauch) 15
16 Monitoring-Standard, Mobilität Zertifizierung 2000-Watt-Areale im Betrieb Mobilität, Methodik Zur Behandlung der Mobilität im Rahmen der 2000-Watt- Fragestellungen (inkl. SIA Effizienzpfad Energie) besteht methodischer Konsens, dass die Berechnung von Primärenergiebedarf (PE n.e. und PE tot.) und Treibhausgasemissionen basierend auf Personenkilometern erfolgt. Da diese i.d.r. nicht direkt gemessen werden können, müssen sie mit einer Befragung ermittelt werden. Angelastet werden i.d.r. jeweils nur die Hin-Wege zur Nutzung. Die PEF und THGEK finden sich in Datenbanken (KBOB und mobitool) und sind abhängig vom verwendeten Verkehrsmittel. 16
17 Monitoring-Standard, Mobilität Zertifizierung 2000-Watt-Areale im Betrieb Mobilität Monitoring-Standard Mindestanforderungen Mobilität Wohnen - Mobilitätsart Standard Bestandteil Monitoring MIV pkm THGEK Durchschnitt PW Flotte 2015/2050 PE ne/tot CO2 jeweils Anteil alltägliche / nichtalltägliche Mobilität unterscheiden LV öv Flug pkm pkm pkm THGEK THGEK THGEK PE ne/tot CO2 PE ne/tot CO2 PE ne/tot CO2 17
18 Monitoring-Standard, Mobilität Zertifizierung 2000-Watt-Areale im Betrieb Erhebung Mobilität, Wohnen Wohnen: Gesamtmobilität ermitteln (Einfachheit) Je Verkehrsmittel differenziert nach alltäglicher und nichtalltäglicher Mobilität Halbierte alltägliche Mobilität fliesst in das Monitoring ein (Gemäss Definition der Zielwerte). Wohnen Arbeiten 18
19 Monitoring-Standard, Mobilität Zertifizierung 2000-Watt-Areale im Betrieb Erhebung Mobilität, Beschäftigte u. Besucher/Kunden Arbeitswege: Alle Arbeitswege je VM ermitteln (Einfachheit, ISO-Norm) Halbierte Arbeitswege fliessen in Monitoring ein Geschäftsverkehr: Gesamtmobilität Personenverkehr je VM ermitteln (Einfachheit, ISO-Norm) und in Monitoring einfliessen lassen ohne Güterverkehr, keine Halbierung Besucher- /Kundenverkehr: Einkaufs- und Besuchswege (ohne Heimweg) je VM ermitteln für die Nutzungskategorie Wohnen werden Besucher nicht erfasst (vernachlässigbar) 19
20 Erhebung Mobilität, mit Befragung 20
21 Monitoring-Standard, Mobilität Zertifizierung 2000-Watt-Areale im Betrieb Erhebung Mobilität, Beispiel Wohnen: Ecospeed private. Version für 2000-Watt-Areale 21
22 Monitoring-Standard, Mobilität Zertifizierung 2000-Watt-Areale im Betrieb Erhebung Mobilität, Beispiel 22
23 Die Herausforderungen im Detail (1) 1. Die Arealträgerschaft - ist verantwortlich für das Monitoring und die Berichterstattung - gewährleistet den Datenschutz - pflegt den Kontakt mit den Mietern/Nutzern 2. Der Gebäudestandard - Im Betrieb zählen nur die effektiven Verbrauchswerte - Energiecontrolling und Betriebsoptimierung sind Instrumente, mit denen Abweichungen rasch identifiziert und bei Bedarf erforderliche Massnahmen eingeleitet werden 3. Die Energieversorgung - Sowohl die Mengen wie die Qualitäten der verwendeten Energie müssen gleichermassen genau erfasst werden. 23
24 Die Herausforderungen im Detail (2) 4. Quantitative Zielkontrolle - Die Berechnung der grauen Energie Bereich Erstellung ist einmalig, aufgrund des ausgeführten Werkes erforderlich - Die Erhebung der Betriebsenergie inkl. Stromverbrauch der Mieter und die Qualität der verwendeten Energie ist erforderlich. Zielführend ist eine kontinuierliche Messung der Verwendungszwecke Raumheizung und Warmwasser und eine jährliche Auswertung des Gesamtverbrauches. - Die Erhebungen im Bereich Mobilität durch Befragung sind für die Zertifizierung im Betrieb mindesten alle 4 Jahre erforderlich. 5. Qualitätssicherung - Die Qualität des Monitoring ist über alle Stufen Messtellen, Zähler, Befragungen, Auswertungen sicherzustellen. 24
25 Pilotphase Zertifizierung im Betrieb Pilotphase mit 2000-Watt-Arealen im Betrieb in Zürich, Bern und Basel - Burgunder, Bern - Erlenmatt, Basel - Hunziker Areal, Zürich - Kalkbreite, Zürich - Sihlbogen, Zürich Aktuelle Phase: Erhebung der Mobilitätswerte Ergebnisse und Bericht werden im 4.Q 2016 präsentiert 25
26 Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. 26
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