MIT DEM HUND DURCH DIE NATUR

Transkript

1 MIT DEM HUND DURCH DIE NATUR Skript zum Vortrag vom 10.März 2008 von Steffi Kohl und Susanne Kaiser-Schmitt Zur Veröffentlichung freigegeben durch S. Kohl Hundetrainerin / Hundeschule Pf Zusammenarbeit mit der Gemeinde Spechbach

2 Hundebegegnungen richtig managen / verantwortungsbewusst Hunde führen In der Regel sind andere Hunde begeistert, wenn sie beim Spaziergang Artgenossen treffen. In der Regel!! Bitte bedenken Sie aber auch, dass es Hunde gibt, die keinen Kontakt zu Artgenossen möchten! Sei es aus Angst, schlechten Erfahrungen die der Hund bisher erfahren musste oder weil er ansonsten immer von vielen Artgenossen umgeben ist und innerhalb seiner eigenen Hundegruppe keinen fremden Hund möchte. Zudem reagiert eine zusammengehörende Hundegruppe oft mit Gruppendynamik und eigentlich einzeln verträgliche Hunde werden verteidigungsbereiter gegenüber Artgenossen sein. Respektieren sie das und halten Sie einen angemessenen Abstand wenn der entgegenkommende Hundebesitzer Ihnen vermittelt, dass er keinen Kontakt möchte! Lassen Sie Ihren Hund nie unkontrolliert auf fremde Hunde zurennen, selbst wenn Ihr Hund diese stürmische Begrüßung in freundlicher Absicht zeigt! Vor allem nicht dann, wenn der Hund gegenüber an der Leine geführt wird! Falls Ihr Hund ausweichen möchte, lassen Sie ihn dies unbedingt tun! Generell möchten Hunde gerne eine Individualdistanz einhalten. Für Hunde gibt es definitiv KEINEN Grund diese Individualdistanz zu unterschreiten. (Unsinnige) Gründe dazu finden leider nur immer wieder wir Menschen! Ouelle: Calming Signals Workbook C. v. Reinhardt & Martina Scholz erschienen im Animal Learn Verlag Generell sollte Freilauf nur kontrolliert erfolgen und der Hundehalter muss in der Lage sein, seinen Hund JEDERZEIT aus allen Situationen abrufen zu können! Ist dies nicht der Fall, ist der Hund an der Leine zu führen! In geschlossener Ortschaft und Naturschutzgebieten gilt meist Leinenpflicht! Aus Sicherheit für Ihren eigenen Hund sollten Sie dies auch immer beachten. In welchem Gebiet in Ihrer Gemeinde Freilauf für Hunde erlaubt ist, erfahren Sie bei der jeweiligen Ortsverwaltung. Freilauf im Wald: Hier ist ein Hund im näheren Einwirkungsbereich zu halten! Auch der treueste Hund kann unter Umständen zum Wilderer werden. Zu beachten ist auch: Ausgelegte Tollwutimpfköder sind nicht für Hundemäuler gedacht. Sie schützen das Wild vor der tödlichen Krankheit, die sehr schnell an einen nicht-geimpften Hund weitergegeben werden kann. Ein harmonisches Miteinander zwischen Jägern, Jagdpächtern und Hundebesitzern wäre wünschenswert! Dies erfordert aber vor allem Einsicht ALLER Hundehalter und eine verantwortungsbewusste Hundehaltung. Dann könnte von Jägern od. Jagdpächtern auch ein größeres Vertrauen gefasst werden und um Wild und Natur müsste niemand bangen. Und bedenken Sie bitte... Der Abschuss von wildernden Hunden und Katzen ist im Bundesjagdgesetz geregelt und bereits Hunde, die nur hinter Wild her rennen, sind wildernde Hunde!

3 Hunden ohne Angst begegnen Angst vor Hunden kann entstehen durch... o schlechte Erfahrungen o gelernte Angst o verantwortungslose Hundebesitzer Vergessen Sie bitte nicht... viele Hunde haben Angst vor Menschen Therapie / Angst-Abbautraining Zu einer sinnvollen Therapie, die Angst vor Hunden zu verlieren, gehört in erster Linie auch das theoretische Wissen um den Angstauslöser. Zudem muss der Patient bereit sein, eine solche Therapie machen zu wollen und den Angstmacher kennen zu lernen. Nur wenige Menschen schaffen den Angstabbau ohne fachliche Hilfe. Für eine solche Therapie sollten nur von Fachpersonal geführte Hunde verwendet werden, die sich auch wirklich als Co-Therapeuten eignen. Wie Angst gelernt wird Wenn Erwachsene Angst vor Hunden haben, können sie diese vor den Kindern nicht verstecken. Denn Kinder haben sehr feine Antennen und spüren die Angst ihrer Eltern! Die meisten Eltern nehmen sich sehr viel Zeit, ihre Kinder auf die Gefahren im Straßenverkehr aufmerksam zu machen. Doch was den Umgang mit Hunden angeht, sind die meisten Eltern erstaunlich zurückhaltend. Schließlich ist der Hund das in Deutschland am meisten verbreitete Haustier! Haben Sie keine Scheu davor, sich an eine kompetente Hundeschule zu wenden, die ausgebildetes Fachpersonal hat. Dort wird man Ihnen gerne Auskunft über den Umgang mit Hunden geben und in den meisten Fällen finden dort immer wieder Kind & Hund Kurse statt, in denen den Kindern der Umgang mit den Vierbeinern näher gebracht wird. Wichtig ist, dass ein Kind lernt, wie sich Hunde in bestimmten Situationen verhalten oder wie sie kommunizieren. Wenn Sie weitere Informationen zu einem Angst-Abbau Training oder zu Veranstaltungen zum Thema Kind & Hund, auch in Kindergärten oder Schulen, haben möchten, steht Ihnen die Hundeschule Pfo sehr gerne zur Verfügung. Wir selbst führen Servicehunde die für Besuchsdienste in Schule, Behinderteneinrichtungen und Pflegeheimen zur Verfügung stehen. Kontaktadresse: Hundeschule Pfo Steffi Kohl Alte Haager Str Lobbach Tel.: / steffikohl@hundeschule-pfotenteam.de

4 Hunden ohne Angst begegnen Abschreckpotential Hund!!?? Leider wählen heute viele Hundehalter aus unerfindlichen Gründen einen ganz bestimmten Hundetyp, der Angst machen soll. Oft werden diese auch noch zum äußerlichen schützenden, gefahrenabwehrenden Hund ausgebildet, obwohl gar keine Gefahr vorhanden ist. Hunde übernehmen die Laut- und Körpersprache des Hundeführers sehr schnell. Das bedeutet natürlich, umso ruhiger und gewaltfreier der Hundehalter mit seinem Hund umgeht, desto gelassener meistert der Hund Alltagssituationen. Leider bedeutet das aber auch, dass schrille und unnötig laute Töne genau das Gegenteil erzeugen! Solche Hundebesitzer halten ihre geduckten und präventiv-abwehrenden Hunde für gelehrig. Ein solch dressierter Hund ist niemals im Stande, eine stressige Alltagssituation alleine und gelassen zu meistern. Daraus entstehen die Problemhunde und Versager! Wer hier aber wirklich versagt hat, liegt wohl auf der Hand. Solche Hundehalter oder Hundeausbilder sind ein Teil des Problems in unserer Gesellschaft und ein Mittäter der Angst vor Hunden! Die Verantwortung liegt also definitiv am anderen Ende der Leine!! Nicht alle Hundehalter sind rücksichtslos. Viele besuchen Kurse und arbeiten regelmäßig, damit die Hunde gut in unsere Gesellschaft integriert sind. Ein verantwortungsbewusster Hundeführer wird Ihnen NIEMALS zurufen Der macht nix. Erkennt der Hundebesitzer die Situation, wird er seinen freilaufenden Hund zu sich rufen und mit einem angeleinten Hund und einem freundlichen Hallo- an Ihnen vorüberziehen. Innerhalb der geschlossenen Ortschaften besteht eine generelle Leinenpflicht und sollten Sie sich von einem nicht angeleinten Hund belästigt fühlen, dann weisen Sie den Hundehalter auch darauf hin oder melden Sie es ggf. bei der Gemeindeverwaltung Ihrer Ortschaft. Verantwortungsbewusste Hundebesitzer führen Ihren Hund im Ort an der Leine... und die, die es nicht tun, sollten es lernen! Man sollte auch nicht vergessen, dass viele Hunde unserer Gesellschaft unschätzbare Dienste leisten, wie z.b. unter anderem Katastrophenhunde, Blindenhunde, Behindertenbegleithunde, Signalhunde, Servicehunde oder Therapiehunde. Und ein freundliches Wort zu einem rücksichtsvollen Hundehalter wird diesen in seinen Bemühungen bestimmt bestärken!

5 Jeder Hund hat Jagdinstinkt!! Durch die Hormonausschüttung beim Hetzen / Jagen kommt es zum vermehrten Adrenalinausstoß. Die Sinne werden geschärft. Grundsätzlich sollte zuviel Stress bei Hunden vermieden werden. Während der Aufregung werden übermäßig viele Hormone produziert und die Verteidigungsbereitschaft steigt um ein Vielfaches. Ouelle: Streß bei Hunden / C.v. Reinhardt & Martina Scholz erschienen im Animal Learn Verlag Wald, Jagd, Natur und Familienhunde Gefahren für den eigenen Hund in Wald und Natur - Aufscheuchen von Wildschweinen - Tollwut - Fuchsbandwurm - Borreliose / Babesiose - Hetzende Hunde geraten schnell in den Straßenverkehr - buddelnde Hunde am Bau Heimisches Wild Hauptwildarten in unserer Gegend: Wildschwein, Rehwild, Feldhase, Fuchs, Dachs, Fasan Wenn Sie weitere Informationen zu Veranstaltungen zum Thema Wald und heimisches Wild möchten, steht Ihnen Frau Susanne Kaiser-Schmitt gerne zur Verfügung. Kontaktadresse: Susanne Kaiser-Schmitt Hauptstr Wiesenbach Tel.: / Susanne_Kaiser-Schmitt@online.de

6 GEMEINSAM UNTERWEGS SEIN Kommunikation mit dem Hund Ein Hund sollte nicht ständig mit Kommandos gegängelt werden. Ab und zu sollten Spielideen / Kommunikation auf dem Spaziergang eingebaut werden. Das schafft Vertrauen und macht Spaß. Ein Hund, der seinem Besitzer vertraut läßt sich auch viel leichter führen. Wir empfehlen Ihnen das Buch: Das unerwünschte- Jagdverhalten der Hunde v. Clarissa v. Reinhardt erschienen im animal learn verlag Erhältlich bei der Hundeschule PfotenTeam oder unter Beschäftigen Sie einen Hund sinnvoll z.b. mit Denksport, Nasenarbeit oder kleinen Übungen. Ein Hund sollte nicht dressiert, sondern erzogen sein!! Beutespiele (wie z.b. Ball-, Stock- oder sonstige Wurfspiele) sollten Sie unterlassen. Sie beschäftigen Ihren Hund nicht, sie überdrehen den Hund!! Zudem wird damit der Jagdinstinkt gefördert und perfektioniert. Der Hund lernt mit solchen Spielen Ausdauer und Schnelligkeit, um die Beute zu hetzen und zu jagen. Sollten Sie mit Ihrem Hund ein Anti-Jagd-Training in einer Hundeschule machen, dann achten Sie bitte auf gewaltfreie Ausbildung. Anti-Jagd-Training muss nicht zwangsläufig mit Druck, Starkzwang oder Reizstromgeräten erfolgen!! Die Hundeschule PfotenTeam steht Ihnen beim Training für Sie und Ihren Hund gerne zur Seite!