Ein Tag, an dem ich froh sein kann. GAW-Kindergabe: ein Sportplatz für Lucas und seine Freunde (Belo Horizonte, Brasilien)
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- Michael Geier
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1 Ein Tag, an dem ich froh sein kann GAW-Kindergabe: ein Sportplatz für Lucas und seine Freunde (Belo Horizonte, Brasilien)
2 Wir sind Lucas und Rafael. Wir leben mit unserer Familie in einer Favela am Rande der Stadt Belo Horizonte in Brasilien. Eine Favela ist ein Stadtviertel, in dem Menschen leben, die arm sind. Das Leben in unserer Favela ist nicht leicht. Viele Menschen haben keine oder nur sehr schlecht bezahlte Arbeit. Oft gibt es Schlägereien und Schießereien auf den Straßen und Plätzen. Leute verkaufen Drogen. Deshalb spielen wir nach der Schule nicht gern draußen vor unserem Haus. Wir gehen lieber ins CIM. Das ist ein Haus für Kinder und Jugendliche. Dort können wir in Ruhe spielen und uns mit unseren Freunden treffen. Wir fühlen uns sehr wohl im CIM. Am liebsten spielen wir Fußball. Doch leider haben wir keinen Sportplatz dort. Manchmal gehen wir mit unseren Betreuern zusammen zu einem öffentlichen Sportplatz in der Nähe. Aber dort ist es nicht ungefährlich. Wir träumen davon, bald einen eigenen Sportplatz im CIM zu haben, damit wir sicher Fußball spielen können. Brasilien ist das größte Land Südamerikas. Fast ganz Europa würde flächenmäßig in Brasilien hineinpassen. Der größte Teil Brasiliens liegt auf der Südhalbkugel der Erde. Deshalb ist in Brasilien Sommer, wenn bei uns Winter ist und umgekehrt. Brasilien hat mehr als 200 Millionen Einwohner. Die brasilianische Gesellschaft ist bunt: In Brasilien leben Menschen vieler verschiedener Hautfarben und unterschiedlichster Herkunft zusammen. Der größte Fluss Brasiliens und ganz Südamerikas ist der Amazonas. Er gibt dem Amazonas- Regenwald, der einen Großteil der Fläche Brasiliens einnimmt, seinen Namen. Die Hauptstadt Brasiliens heißt Brasilia. Bekannter sind aber Städte wie Rio de Janeiro oder Saõ Paulo. Saõ Paulo hat 20 Millionen Einwohner und ist die größte Stadt auf der Südhalbkugel der Erde. Brasilien gilt als das artenreichste Land der Erde. Es gibt zum Beispiel rund Blütenpflanzen. Allein im Amazonas-Regenwald sind verschiedene Baumarten bekannt. Und noch immer entdecken Wissenschaftler dort jedes Jahr neue Tierund Pflanzenarten.
3 Leben in einer Favela Die Häuser in einer Favela sind sehr klein, haben oft nur ein oder zwei Zimmer für die ganze Familie. Von einem eigenen Zimmer können die Kinder, die hier leben, nur träumen. Manchmal müssen sich mehrere Personen sogar ein Bett teilen. In vielen Häusern gibt es kein Wasser, keinen Strom und keine Toiletten. Wenn die Menschen Wasser benötigen, müssen sie zu einer Wasserstelle oder zu einem Nachbarn gehen und dort Wasser holen. Wenn es regnet, kann es gefährlich werden in den Favelas. Oft sind die Häuser an einen Berghang gebaut und nicht sehr stabil. Durch das Regenwasser, das die Berghänge hinunterfließt, kommt es immer wieder zu Erdrutschen. Solche Erdrutsche zerstören die Häuser und nehmen den Menschen das Wenige, was sie haben. Ein großes Problem in den Favelas ist der Müll. Es gibt keine Mülltonnen, keine regelmäßige Müllabfuhr und kein richtiges Abwassersystem. Es liegt viel Müll auf den engen Wegen und Treppen herum. Manchmal fließt das Abwasser direkt neben den Häusern einfach den Berg hinab. Das führt dazu, dass sich Krankheiten sehr schnell ausbreiten können. Das Projekt Centro de Integração Martinho (CIM) Die Situation: Das Leben in der Favela Aglomerado da Serra ist hart. Die Menschen sind arm und haben kaum das Nötigste. Viele Erwachsene sind arbeitslos. Manche Kinder müssen mithelfen, Geld zu verdienen, damit die Familie überleben kann. Die Favela ist kein sicherer Ort. Es ist gefährlich für die Kinder, auf den Straßen und Wegen vor ihren Häusern oder auf öffentlichen Plätzen zu spielen. Es gibt Drogenbanden und immer wieder Schlägereien oder Schießereien. Das Projekt: Das Centro de Integração Martinho (CIM) ist ein Ort, an dem die Kinder der Favela nach der Schule sicher spielen können. Es werden Kurse angeboten, die sehr beliebt sind. Zum Beispiel: Tanz, Blockflöte, Trommeln, Kunst, Computer, Sport oder Umwelt. Hier im CIM werden die Talente der Kinder gefördert. Sie lernen, respektvoll und fair miteinander umzugehen. Die Betreuerinnen und Betreuer im CIM hören zu, wenn die Kinder Sorgen haben und helfen ihnen dabei, ihre Probleme zu lösen. Das CIM arbeitet eng mit einer Schule in der Nachbarschaft zusammen. Derzeit kommen jeden Tag 100 Kinder ins CIM. Bald soll Platz für 300 Kinder sein. Alle Kinder, die ins CIM kommen, müssen nachweisen, dass sie regelmäßig zur Schule gehen. Denn: ohne einen Schulabschluss haben die Kinder später keine Chance auf ein besseres Leben. Das CIM ist für die Kinder eine Insel des Friedens. Hier werden sie mit all ihren Problemen wahr- und ernstgenommen. Hier können sie sicher spielen und werden gefördert. Der größte Wunsch der Kinder ist, dass im CIM ein Sportplatz gebaut werden kann, damit sie das Gelände des CIM nicht verlassen müssen, wenn sie zum Beispiel Fußball spielen möchten.
4 AKTION Freut euch Tag für Tag, dass ihr zum Herrn gehört. Und noch einmal will ich es sagen: Freut euch! (Philipper 4,4) Es war einmal eine alte kluge Frau. Immer wenn sie das Haus verließ, steckte sie sich eine Handvoll Bohnen in ihre rechte Jackentasche. Sie tat das nicht, um die Bohnen zu verkaufen oder um sie zu essen. Nein! Für jeden schönen Moment, den sie erlebte und der sie froh machte, ließ sie eine der Bohnen in ihre linke Jackentasche wandern: für einen Freund, den sie traf; für freundliche Worte, die sie mit jemandem wechselte; für ein Lachen oder das Zwitschern eines Vogels, das sie hörte. Für alles, was sie erfreute, schob sie eine Bohne von der rechten in die linke Jackentasche. Abends zu Hause zählte sie die Bohnen aus ihrer linken Jackentasche und freute sich an den vielen schönen Momenten, die sie an diesem Tag erlebt hatte. Recyclingkunst Ein großes Problem in den Favelas ist der viele Müll. Im CIM lernen die Kinder Müll zu vermeiden und auch, wie man aus Müll Kunst machen kann: Recyclingkunst. Das könnt ihr auch! Sammelt die Verschlüsse von Flaschen, alte Verpackungen aus Pappe, Plastik oder Styropor, Glitzerpapier, in das z. B. Pralinen eingewickelt waren oder alte Zeitschriften. (Sicher fällt euch noch mehr ein.) Daraus könnt ihr tolle Kunstwerke zaubern: Bilder, Skulpturen oder kleine Spielzeuge und Rasseln. Dank- und Wunschsteine gestalten Das CIM ist für die Kinder der Favela Aglomerado da Serra ein Ort, an dem sie sich wohlfühlen können und Freude erleben. Überlegt, was ihr braucht, um euch wohlzufühlen. Was macht euch froh? Sammelt eure Ideen! Für das, was euch besonders froh macht oder auch für etwas, was ihr euch ganz besonders wünscht, könnt ihr einen Dank- oder Wunschstein auf den Altar eurer Kirche legen. Oder schmückt einen Tisch mit Tüchern, Blumen und Kerzen und legt dort eure Dank- und Wunschsteine ab. Eure Dank- und Wunschsteine könnt ihr auch mit Farbe bemalen und schön gestalten. Lied Heut ist ein Tag, an dem ich singen kann Das Kindergesangbuch Nr. 1 Spendenlauf Die Kinder im CIM wünschen sich einen Sportplatz, damit sie in einer sicheren Umgebung Fußball spielen und Sport treiben können. Ihr könnt helfen und Spenden sammeln. Organisiert einen Spendenlauf. Legt ein Startgeld fest oder einen Geldbetrag, der pro gelaufener (Sportplatz-)Runde gezahlt werden muss. Findet Unterstützer (z. B. eure Eltern, Großeltern oder Paten), die das Start- oder Rundengeld für euch übernehmen. Das eingesammelte Geld könnt ihr dann für den Bau des Sportplatzes im CIM spenden. T.: Lore Kleikamp M.: Detlev Jöcker aus: Heut ist ein Tag, an dem ich singen kann, Folge Rechte: Menschenkinder Verlag, Münster
5 Liebe Mitarbeitende in den Kirchgemeinden und Schulen, liebe Eltern! Brasilien ist kein Entwicklungsland mehr. Es ist ein sogenanntes Schwellenland : Es steht an der Schwelle, ein Industrieland zu werden. Brasilien ist der weltgrößte Kaffeehersteller. Brasilien exportiert sogar Maschinen, Autoteile und Flugzeuge. Dennoch: Die meisten Menschen in Brasilien leben in Armut. Millionen haben keine feste Arbeitsstelle, haben keinen Beruf gelernt, können nicht lesen und schreiben. Schätzungsweise eine Million Kinder zwischen 5 und 13 Jahren müssen arbeiten und helfen, ihre Familien zu ernähren. Die Evangelische Kirche Lutherischen Bekenntnisses in Brasilien (EKLBB) unterstützt in verschiedenen Projekten Familien und Kinder in den Armenvierteln der großen Städte. Im Centro de Integração Martinho (CIM) in der Favela Aglomerado da Serra am Stadtrand der Millionenstadt Belo Horizonte werden Kinder zwischen 5 und 18 Jahren betreut. Sie finden dort einen sicheren Platz zum Spielen. Außerdem werden verschiedene Kurse angeboten wie Tanz und Musik, Kunst, Computer, Sport oder Umwelt. Das CIM arbeitet eng mit einer benachbarten Schule zusammen. 100 Kinder werden derzeit täglich im CIM betreut, bald soll Platz für 300 Kinder sein. Die Kinder im CIM wünschen sich sehnlichst einen Sportplatz. Das CIM hat um Hilfe bei der Finanzierung gebeten. Mit Ihrer Spende erfüllen Sie benachteiligten Kindern in Brasilien den Wunsch nach einem Sportplatz und helfen dem CIM bei der ganzheitlichen Förderung dieser Kinder. Das GAW in Ihrer Nähe: Herausgegeben von: Gustav-Adolf-Werk e.v. Diasporawerk der Evangelischen Kirche in Deutschland Pistorisstraße Leipzig Tel. +49 (0) Fax +49 (0) info@gustav-adolf-werk.de Spendenkonto: KD-Bank LKG Sachsen IBAN DE BIC GENO DE D1 DKD
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