element aris b y b e a t e P f e f f e r k o r n

Transkript

1 elementaris b y B e a t e P f e f f e r k o r n

2 2 Zusammenspiel der Elemente Mein Arbeitsmaterial ist laut Definition plastisches Sedimentgestein, das sich in sekundären Lagerstätten abgesetzt hat. Am Anfang ist also Erde. Durch die Zugabe von Wasser entsteht eine formbare Masse, die gedreht, gewalzt, gestanzt, gedrückt und geschnitten werden kann. Es entstehen Objekte und Einzelteile von vergänglicher Schönheit, denn noch können die Stücke wieder eingeweicht werden. Das 3. Element kommt hinzu, Luft. Sie trocknet die Rohlinge, die anschließend in den Ofen wandern. Dort werden sie bei ca 1300 Grad gebrannt und damit dauerhaft beständig.

3 Magie der Masse Bei Elementaris ist Porzellan nicht nur schmückendes Beiwerk, sondern formgebendes Element. Die Reihung der unzähligen Einzelteile führt zum Schmuck, denn erst in der Gruppe beginnen die Spitzen, Plättchen und Perlen zu leben und ein vollständiges Ganzes zu ergeben. Das Repetitive ist von zentraler Bedeutung. Die stete Wiederholung der Arbeitsschritte lassen ähnliche, aber nie gleiche Einzelteile entstehen, denn beim Arbeiten mit der Hand bleiben Abdrücke zurück, die bewusst belassen werden. Damit ist jedes Stück so einzigartig, wie seine Trägerin. Die spezifischen Eigenschaften des Materials stehen im Vordergrund. Das Porzellan ist zu Beginn des Arbeitsprozesses eine plastische Masse und lässt feinste Bearbeitung zu, die durch den Brand bei über 1250 C verewigt werden. Das, nun sehr feste Material, ist nicht nur wunderschön, sondern auch wunderbar zu tragen. Es nimmt die Körpertemperatur an, ohne unangenehm heiß zu werden. Bei Bewegung erzeugen die Einzelteile leichte Geräusche, die je nach Anordnung und Form, immer ein wenig anders klingen. Auch die Farbigkeit variert. Lebendige Töne stehen gleichberechtigt neben unberührt wirkendem Weiß.

4 4 Weiße Weste (2010) Ein Teil des Diploms In meinem Diplom habe ich große Stücke für den Oberkörper gefertigt. Bezug nehmend auf die rituellen Stücke früherer Hochkulturen, habe ich Kragen aus Porzellan gefertigt. Auf den Schultern getragen, liegen diese auf dem oberen Rumpfbereich. Somit wird die zentrale Rolle des Herzens als Sitz der Seele angezeigt und in gewisser Weise wird die Region so nicht nur betont, sondern auch geschützt. Außerdem rahmt der Schmuck den Kopf des Trägers. Die Aufmerksamkeit des Gegenübers wird auf die Worte und Mimik des Geschmückten gelenkt. Auch die Haltung des Schmucktragenden verändert sich. Er ist gezwungen sich aufzurichten, gerade zu stehen und strahlt so eine besondere Würde aus.

5 Ein Gewicht liegt auf und es liegt am Träger, wie er dieses wahrnimmt. Es kann liebevolle Umarmung oder unangenehme Last sein kann, einengen oder beschützen, verletzen oder beruhigen, ablenken oder betonen und manchmal auch einfach nur den Geist beflügeln.

6 6 Ankauf durch das Keramikmuseum Bürgel 2012 Edition I So leicht wie eine Sommerbrise sind die kleinsten Colliers der Edition I. Die farbigen Einzelteile legen sich, durch Ringe verbunden, sanft um den Hals. Je größer die Porzellanplättchen werden, desto intensiver wird ihr Klang bei Bewegung. Der Schmuck singt zu Ihnen und erinnert Sie daran, dass Sie ein einzigartiges Stück tragen.

7

8 8 Ein feines Relief bedeckt die Oberfläche und verführt die Sinne. Das dezente Spiel von Licht, Schatten und Farbe lässt das Porzellan samtig weich aussehen. Die leichte Varianz im Ornament gibt dem Stück seine individuelle Note und macht es zu einem Unikat.

9

10 10

11 Meeresrauschen Süßwasserperlen reihen sich aneinander, Perle für Perle für Perle und plötzlich eine Veränderung. Gewundenes Porzellan nimmt den maritimen Charakter des Perlmuttes auf und ergänzt es auf bisher ungewohnte Weise. Tentakelgleich kommen handgefertigte, farbige Spitzen zum Vorschein und regen die Phantasie an. Erinnerungen vom letzten Urlaub am Meer werden wach.

12 12

13 Bubbles

14 14 Schau mir in die Augen Ursprünglich diente Schmuck dem Träger als Schutz vor fremden Mächten. Talismane aus Muscheln, Knochen, Federn, Haaren und anderen gefundenen Materialien wurden um den Hals getragen, um unbekannte Blicke einzufangen und so vor ihnen zu schützen. Anklänge dieser Jahrtausenden alten Tradition finden sich auch in den Stücken mit dem Titel Schau mir in die Augen, denn der Blick des Betrachters bleibt auf der Ansammlung organisch anmutender Elemente hängen. Porzellan, Silber und Perlen gehen in diesen ungewöhnlichen Schmuck eine einzigartige Liaison ein. Ebenso wie der Grundstoff überrascht der Sitz des Schmuckes. Das Stück wird um Hals und Taille gleichzeitig getragen, verbindet somit Herz und Bauch.

15

16 16

17 Blaues Vlies Wir alle tragen Schmuck, um zu gefallen, zu imponieren, manchmal um zu schockieren oder einzuschüchtern, um zu zeigen, was man hat oder um zu verschleiern, was nicht vorhanden ist. Selbst der Verzicht auf schmückendes Beiwerk ist häufig bewusst gewählt. Schmuck ist ein nonverbales Kommunikationsmittel und oft konkrete Aussage.

18 18 Vita Geboren in Dresden, verbrachte Beate Pfefferkorn ihre Kindheit und Ausbildung in Sachsen-Anhalt, bevor es sie in ihre Heimatstadt zurückzog. Das Studium an der Burg Giebichenstein, Hochschule für Kunst und Design wurde von ihr 2010 mit dem Diplom abgeschlossen. In diesem hat sie sich intensiv mit dem Thema Schmuck.Status.Ritual. beschäftigt. Seitdem fasziniert Beate Pfefferkorn das Spannungsfeld von Material, freier Kunst und Schmuck besonders und materialisiert sich in ihren Stücken.

19 elementaris b y B e a t e P f e f f e r k o r n Beate Pfefferkorn Carrierastr Dresden Fon: info@elementarisbypfefferkorn.de Fotos: S. 4,5,9,15,16 Amac Garbe / S. 1,2,5,6,7,8,10,12,13,14,17 Beate Pfefferkorn S. 18 Art Factory Layout: Stefan Schulte /

20