Hautwissen Bräunung und Sonnenschutz

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1 Hautwissen Bräunung und Sonnenschutz Ohne Bestrahlung von der Sonne werden wir krank. Jeder weiß, wie gut das erste Sonnenbad nach einem langen, dunklen Winter tut. Die Stimmung wird aufgehellt, das Immunsystem springt an und wir werden wacher. Doch die UV-Strahlung, die ein Teil des Sonnenlichts ausmacht, hat den Größten Anteil am Anti-Aging Prozess der Haut. Setzen wir unsere Haut dauerhaft dem Sonnenlicht aus (dazu gehört auch das tägliche Spazierengehen mit dem Hund), wird die Haut vorzeitig altern. Tiefe Falten, Trockenheit, Rötung und Veränderung der Zellen bis in die Lederschicht sind nach Jahren verstärkt zu sehen. Dass durch vermehrte Sonneneinstrahlung Hautkrebs entstehen kann ist allgemein bekannt. Bräunung Braun werden wir durch den Hautfarbstoff Melanin. Das Melanin hat die Aufgabe den Zellkern zu schützen, da UV-Strahlung den Zellkern zerstören oder verändern kann (Krebsgefahr). Sobald UV-Strahlung auf die Haut trifft, produzieren die Melanozyten (Zellen der Epidermis) den Farbstoff Melanin. Da diese Produktion einige Zeit braucht, dauert es, bis die Bräunung entsteht. Im ersten Schritt (Dauer mehrere Tage) wird eine farblose Vorstufe synthetisiert, die bei Bedarf (bei längerer Einstrahlung) in den Farbstoff umgewandelt wird. Bei weiterer Besonnung wird diese Vorstufe mit Hilfe des Enzyms Tyrosinase relativ schnell in Farbe umgewandelt. Durch die klassischen Bräunungsgeräte wird die farblose Vorstufe in den farbigen Stoff umgewandelt (Schnellbräunung). Bei Aufenthalt in der Sonne (oder unter sonnenähnlichen Bräunungsgeräten) wird die Synthese des farblosen Stoffes und des farbigen Stoffes produziert. Dies bedingt die lange anhaltende Bräunung. Sonnenschutzmittel Sonnenschutzmittel haben die Aufgabe, die menschliche Haut vor den schädlichen UV-Strahlen der Sonne zu schützen. Das UV-Licht wird in drei Bereiche unterteilt: UVA, UVB und UVC. Licht ist für die Haut und die Seele wichtig! Natürliches Licht hat einen vielfältigen Einfluss auf Körperfunktionen. Weiterhin wirkt es stimmungsaufhellend und stärkt das Immunsystem. Jedoch gilt auch hier die Aussage von Paracelsus: Die Dosis macht das Gift! Sollte bei der Bestrahlung mit Sonne die Eigenschutzzeit überschritten werden und kein Sonnenschutz verwendet werden, ist langfristig mit Schädigung der Haut zu rechnen!

2 Bräunungsgeräte Falls Sie sich "künstlichem Licht" aussetzen möchten, ist es wichtig, die Unterschiede der Geräte zu kennen. Besonnungsgeräte geben das natürliche Spektrum der Sonne wieder, und sind somit als Ersatz für die fehlende Sonnenbestrahlung zu sehen. Selbstverständlich ist auch hier Bräunung möglich. Bräunungsgeräte Geräte, die der reinen Bräunung dienen und praktisch nur langwelliges UV-A Licht aussenden, sind Bräunungsgeräte. Die Strahlungsqualität dieser Geräte enthält also nur einen Bruchteil der Gesamtstrahlung der natürlichen Sonne und ist daher mit Sonnenstrahlung nur sehr begrenzt vergleichbar. Wirkung von Infrarot-Strahlung (Wärme) Auch hier gilt der Satz: Die Dosis macht das Gift (Schädigung).In Maßen wirkt Infrarot-Strahlung regenerierend und festigend. Wird die Haut zu lange und zu intensiv bestrahlt kann das Gegenteil erfolgen. Dauerhafte Erwärmung der Haut kann zu erweiterten Äderchen führen, die zu Couperose und Rosacea führen kann. Verbrennungen durch Überhitzung führen zur Degenerierung (absterben) des Gewebes. Es können Brandblasen und nachfolgend Narben entstehen. Depigmentierungen (weiße Flecken) können die Folge sein. Wichtig: Es gibt kein Sonnenschutz-Produkt, das vor Infrarotstrahlung schützt! Im Gegenteil: Da chemische UV-Schutz-Stoffe fettlöslich sind, brauchen Sie fettende Stoffe als Träger. Preiswerte Träger können auch Paraffin-und Silikonöle, pflanzliche und synthetische Wachse sein. Unter diesen "schützenden" Fetten kann die Haut regelrecht "gekocht" werden! Weiterhin entsteht durch die Reaktion der chemischen Sonnenschutzfilter bei der Reaktion mit UV- Strahlung zusätzlich Wärme. Bester Schutz: Mittagshitze meiden, im Schatten aufhalten, Sonnenhut oder Schildkappe aufsetzen. Wirkung von UVA-Strahlen Direkte Pigmentierung (Bräunung der Haut) In der Haut bereits gebildetes farbloses Prämelanin (durch UV-B-Strahlung) wird zum braunen Melanin umgewandelt. Wenn nicht genügend Prämelanin vorhanden ist, ist die Bräunung nur von kurzer Dauer. Die UV-Röhren in Solarien (Sonnenbank) senden hauptsächlich UVA-Strahlen aus. Sonnenallergien Phototoxische und photoallergische Reaktionen werden durch UV-A-Strahlung hervorgerufen. Als Reaktionen auf Duftstoffe und Antibiotika können braune Farbflecken entstehen. Schädigen die Lederhaut Die kollagenen und elastischen Fasern der Haut verhärten sich und die Geschmeidigkeit der Haut geht erloren. Die Folgen sind vorzeitige Hautalterung, Falten und Pigmentflecken (Altersflecken). Als extremes Beispiel hierfür ist die Seemannshaut bekannt. Durchdringen Fensterglas Wenn Sie ungeschützt hinter Glas sitzen, können die UVA-Strahlen Sie trotzdem erreichen. Wer es also vorzieht im Winter anstatt im Solarium im Wintergarten zu sitzen, kann hier auch eine Bräune erlangen. Sonnenbrand - ein Teil der UV-A-Strahlung ist am Sonnenbrand beteiligt. DNA-Schäden mit karzinogenem (krebsauslösendem) Effekt sind möglich. Die Erbinformationen im Zellkern werden geschädigt.

3 Wirkung von UVB-Strahlen Vitamin D wird mit Hilfe der UV-B-Strahlung in der Haut gebildet. Vitamin D reguliert den Kalzium-und Phosphathaushalt im Körper. Bei Vitamin-D-Mangel entsteht während des Wachstums Rachitis. Auch bei Erwachsenen ist die Bildung von Vitamin D im Körper für die Erhaltung der Knochenhärte wichtig. Indirekte Pigmentierung Die Bildung des zellschützenden Hautfarbstoffs Prämelanin wird durch UV-B-Strahlung angeregt. Erst wenn genügend Prämelanin vorhanden ist, kann dieses in das bräunende Melanin mit Hilfe der UV- A-Strahlung umgewandelt werden. Die Haut wird dann langsam, in 2 bis 4 Tagen gebräunt. Diese Bräunung ist lange anhaltend. Lichtschwiele Diese verdickte Hornschicht ist ein Teil des natürlichen Schutzmechanismus der Haut. Zu Unreinheiten neigende Haut wird in den ersten Tagen der Sonnenbestrahlung besser, nach einigen Tagen nehmen die Unreinheiten aufgrund der verdickten Hornschicht zu. Vorsicht bei unreiner und Akne-Haut! Bedingt durch die UV-Strahlung verbessert sich in den ersten agen der Bestrahlung das Hautbild. Mit zunehmender Lichtschwiele tritt jedoch eine Verschlechterung der Akne ein! UV-B-Strahlen - dringen bis ins Zellinnere ein und können daher bei Übermäßiger Bestrahlung können Zellentartungen bis hin zum Hautkrebs entstehen. - können die Immunzellen (Langerhans-Zellen) schädigen und daher das Immunsystem beeinträchtigen - sind Auslöser für Hornhaut-und Bindehautentzündungen - dringen durch Wasser! So ist es möglich, dass Sie auch während des Schwimmens einen Sonnenbrand erlangen können. UVC-Strahlen werden von der Ozonschicht der Atmosphäre absorbiert und erreichen die Erde nicht. Der Energiereichtum dieser Strahlung ist für den Menschen hochgradig gefährlich. Vorsicht bei Gegenden in denen wenig Ozon vorhanden ist (Ozonloch; z.b Australien und Neuseeland)! UV-Index Der UV-Index ist ein objektives Maß für die Stärke der energiereichen, Sonnenbrand verursachenden UV-Strahlung der Sonne. Je höher dieser Index ist, umso stärker ist die UV-Strahlung. Je höher der Wert, desto eher schädigt man seine Haut beim ungeschützten Aufenthalt in der Sonne. Ist der Wert niedrig, kann man die Sonne länger genießen. Der UV-Index bezieht sich immer auf den Tageshöchstwert der UV-Strahlung, wenn die UV- Strahlen am gefährlichsten sind. Gering: 0 1 Erhöht: 2 3 Hoch: 5 7 Extrem: 8 10 und höher

4 Schutz vor UV-Strahlen Der Eigenschutz der Haut ist hauttypabhängig. Der körpereigene Sonnenschirm der Haut besteht aus dem Hautpigment Melanin und der verdickten Hornhaut (Lichtschwiele). Melanin filtert aus dem Sonnenlicht vor allem den UVA-Bereich heraus. Die Lichtschwiele schützt die oberen Hautschichten vor UVB-Strahlen und damit vor Sonnenbrand. Durch den Einsatz von Lichtschutzfiltern in Sonnenschutzprodukten kann die Eigenschutzzeit der Haut (s. Tabelle) verlängert werden. Eine wichtige Rolle spielt der auf dem Produkt angegebene Lichtschutzfaktor (LSF). Dieser gibt an, um welchen Faktor sie länger in der Sonne bleiben können als mit ungeschützter Haut. Ein Beispiel: Angenommen die Eigenschutzzeit beträgt ca. 10 Minuten. Bei Anwendung eines Sonnenproduktes mit LSF 10 wird die Zeit 10 Minuten mit 10 multipliziert. Die Verweildauer beträgt dann 100 Minuten. Welcher Schutz für welche Haut? Welcher UV-Schutz erforderlich ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Hauttyp, geografische Lage, Aktivität und die Vorbräunung spielen eine Rolle. Generell gilt: Ein hoher LSF (größer 20) bringt einen intensiveren Schutz, eine niedriger LSF bringt einen niedrigen Schutz. Für dunkle Hauttypen oder bei vorgebräunter Haut ist ein mittlerer Faktor ausreichend. Sonnenschutz ist auch im Frühjahr und Winter erforderlich. Gerade im Winter bedarf die Haut bedingt durch Schneereflektion, Wind und Minus-temperaturen einen guten Sonnenschutz. Kinderhaut ist besonders zu schützen, da sie empfindlicher ist und noch über keinen Schutzmechanismus verfügt. Es wurde festgestellt, dass jeder Sonnenbrand im Kindesalter das Risiko einer späteren Hautkrebserkrankung erhöht. Hauttyp Kinderhaut Haut Sehr hell Hell Hellbraun Braun Sehr hell Haarfarbe Rötlich blond bis braun dunkel-blond dunkelbraun bis schwarz alle Haarfarben Eigenschutzzeit 5 10 min min min min. max. 10 min. Sonnenbrand Sofort schnell selten kaum sehr schnell Empf. Sonnenschutz LSF LSF 30 LSF LSF 15 LSF 50 + Kinderhaut sollte generell vor UV-Strahlung geschützt werden (Kleidung und Schatten). Sonnenbrand, insbesondere bei Kindern, muss unbedingt vermieden werden. Die Haut "merkt" sich jeden Sonnenschaden. Dadurch kann ein erhöhtes Krebsrisiko im höheren Alter entstehen.

5 Die Sonnenschutzkosmetik Gute Sonnenschutzprodukte enthalten gut verträgliche Lichtschutzfilter. Die Kombination von physikalischen und chemischen Sonnenschutzfiltern erlaubt einen höheren Schutzfaktor. Durch den Einsatz von feuchtigkeitsspendenden Stoffen wird der Austrocknung entgegen gewirkt. Entzündungshemmende Stoffe vermindern das Risiko der Reizung der Haut und wirken der lichtbedingten Hautalterung entgegen. Der angegebene Lichtschutzfaktor und die sich daraus ergebende Schutzzeit kann durch mehrmaliges Auftragen des Mittels nicht verlängert werden. Der Hautschutz soll alle 2 bis 3 Stunden erneuert werden. Durch starkes Schwitzen, ausgiebiges Baden oder allgemein durch Abrieb kann die Wirkung der Sonnenschutzmittel vermindert werden. Mineralölhaltige Sonnenschutzmittel legen sich wie ein Film auf die Haut und verursachen einen Hitzestau. Auf der Haut befindliche Bakterien können sich dann ungehindert verbreiten. Mit einer Durchblutungserhöhung ist zu rechnen. Wer zu Unreinheiten neigt oder unter erweiterten Äderchen (Couperose und Rosacea) leidet, sollte deshalb unbedingt mineralölhaltigen Sonnenschutz meiden. Sommer und Winterprodukte werden von den Herstellern leider nur selten unterschieden. Da die Wärme einen großen Einfluss auf die Haut hat, muss diesbezüglich der Fettgrundlage berücksichtigt werden. "Dicke Fette" sind im Winter richtig, können im Sommer jedoch zu Hitzestau führen und die Haut dadurch noch mehr schädigen. Feuchtigkeit spendender Sonnenschutz ist im Sommer sehr wünschenswert, kann im Winter jedoch zu Erfrierung führen. Zu beachten ist auch, dass UV-Absorber in Wärme umgewandelt werden. Wichtig! Den Sonnenschutz ca Minuten vor dem Sonnenbaden auftragen! Hohe Lichtschutzfaktoren blocken weder die ganz Sonne ab, noch hindern sie die Haut am Bräunen. Im Gegenteil: Eine sanfte Bräune hält länger und ist gesünder. Die Eigenschutzzeit der Haut sollte nie ganz ausgereizt werden. Die Verweildauer kann durch mehrmaliges Auftragen des Sonnenschutzmittels nicht verlängert werden! Durch Schwitzen, Abrieb, körperliche Aktivität (z.b. Schwimmen etc.) kann ein Teil der Sonnenschutzwirkung verloren gehen. Ein Nachcremen ist deshalb wichtig! Verzichten Sie während des Aufenthaltes in der Sonne auf Parfum um Verfärbungen der Haut zu vermeiden. Hormone, Antibiotika (Tetrazykline) und Johanniskraut können durch UV-Licht Farbveränderungen (Flecken) hervorrufen. Mineralölhaltige Lippenpflegestifte können dunkle Ränder um die Lippen verursachen. Metallgestelle von Brillen können das Sonnenlicht reflektieren und die Hautfarbe erhöhen (Jochbein). Wasserfest Der Begriff wasserfest sagt wenig über die tatsächliche Wasserfestigkeit aus Es bedeutet lediglich, dass eine Wasserfestigkeit nur denn besteht, wenn Sie sich kurz im Wasser aufhalten (kleine Abkühlung), ohne zu schwimmen und sich hinterher abzutrocknen. Durch Schwimmen wird ein Teil des nicht wasserlöslichen Produkts durch die mechanische Reibung des Wassers abgespült. Verstärkt wird der Abrieb beim Springen und Bewegung, z. B. auf einer Luftmatratze oder Handtuch. Wird die Haut nach dem Bad abgetrocknet ist annähernd kein wirksamer Sonnenschutz mehr auf der Haut. Es muss nachgecremt werden. Die maximale Besonnungszeit wird dadurch jedoch nicht verlängert.