Erfahrungsbericht Erasmus Sommersemester 2015 an der Universität Aarhus in Dänemark

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1 Erfahrungsbericht Erasmus Sommersemester 2015 an der Universität Aarhus in Dänemark 1. Die Vorbereitung An der Universität Bremen gab es zum Zeitpunkt meiner Bewerbung nur eine Bewerbungsfrist für das Erasmus+ Programm für das gesamte akademische Jahr. Ich musste mich also obwohl ich im Sommersemester ins Ausland gehen wollte an dieselben Bewerbungsfristen halten wie Studenten, die erst zum Wintersemester gehen wollten, also den 15. Februar. Mit der Vorbereitung habe ich etwa ein Jahr vorher angefangen, also im Sommersemester Wir hatten eine Informationsveranstaltung im Rahmen unseres Masters welche uns die Partnerschaften kurz vorgestellt hat. Anschließend habe ich mich online über diese möglichen Universitäten informiert und mich dann für Aarhus, Roskilde und Oslo beworben. Eingereicht werden mussten die Ausgefüllte Bewerbung sowie ein Motivationsschreiben welches auf die Priorität 1 Uni ausgerichtet war. Dies geschah online durch Mobility Online. 2. Formalitäten Nach der Zusage für Aarhus haben wir uns als erstes auf ein Wohnheimplatz durch das International Office der Uni Aarhus beworben. Nach einiger Zeit haben wir beide dann auch eine Zusage für ein Zimmer in Aarhus bekommen. Wir mussten allerdings das eine Zimmer nehmen welches wir angeboten bekommen haben. Lehnt man ein Zimmer ab wird kein zweites angeboten. An Unterlagen mussten aus Deutschland das Learning Agreement und der ausgedruckte Letter of enrollment mitgebracht werden, welchen wir vorher von der Universität Aarhus per Mail bekommen hatten. Außerdem wurde uns geraten eine Ausweiskopie mitzubringen welche für die Beantragung der Aufenthaltsgenehmigung notwendig ist. In der Orientierungswoche ist ein Tag vorgesehen, an welchen den neuen Austauschstudenten geholfen wird die Aufenthaltsgenehmigung zu beantragen. Dies muss jeder Austauschstudent in Dänemark der ein ganzes Semester bleibt tun. Man braucht diese Aufenthaltsgenehmigung um die sogenannte CPR-Nummer zu bekommen, eine Nummer welche jeder dänische Bürger hat und welche für viele Dinge wie Bibliothek oder Fitnessstudio benötigt wird. Mit dieser CPR-Nummer bekommt man dann auch automatisch eine dänische Krankenversicherung und damit den selben Service im Krankheitsfall wie andere dänische Bürger.

2 3. Allgemeine Informationen zur Partnerhochschule Die Universität Aarhus liegt relativ zentral in der Stadt. In die Innenstadt kommt man zu Fuß in 10 Minuten. Fast alle Einrichtungen der Universität liegen zusammen am Hauptcampus, in dessen Mitte ein grüner Park mit einem kleinen See liegt. Auch die Staatsbibliothek von Aarhus sowie die Psychologiebibliothek sind am Hauptcampus zu finden. Sobald man eine CPR-Nummer hat ist es hier auch kein Problem eine Bibliothekskarte zu bekommen. Da es allerdings eine Weile dauern kann bis man diese hat ist es schwer am Anfang des Semesters etwas in der Bibliothek auszudrucken oder auszuleihen. Die Universität ist mit dem Bus recht gut zu erreichen. Fast alle dänischen Studenten kommen jedoch mit dem Fahrrad zur Uni. Auch wenn man nur ein Semester in Aarhus lebt lohnt es sich meiner Meinung nach ein Fahrrad zu kaufen, da eine Busfahrt mit 20 Kronen (ungefähr 2,60 Euro) recht teuer ist. Eine zentrale Mensa gibt es an der Universität Aarhus nicht. Die einzelnen Fakultäten haben alle ihre eigenen kleinen Mensen, so auch die Psychologiefakultät. Das Essen schmeckt hier sehr gut, jedoch sind die Preise im Vergleich zu den Mensen an deutschen Universitäten recht hoch. Für dänische Verhältnisse sind sie jedoch okay. An der Uni gibt es das europaweit bekannte Wlan Eduroam, das fast überall am Campus guten Empfang liefert. Im Sommer findet man ein reges Campusleben im Unipark, im Winter flüchten sich viele Studenten in die Mensen oder in das Student house. Hier kann man auch viele internationale Studierende treffen. An den Abenden sind hier auch oft Events für internationale sowie dänische Studenten. Freizeitangebote für internationale Studenten findet man auch hauptsächlich im Studenthouse. Hochschulsport hat die Universität Aarhus nämlich keinen. Die Orientierungswoche hat alle notwendigen Informationen geliefert, allerdings fand sie für Psychologiestudenten erst nach Beginn der Vorlesungen statt so dass wir uns schon vorher selber über vieles Informieren mussten. 4. Akademisches Leben An der Universität Aarhus hatten wir als ERASMUS-Studenten das International Office sowie die Beauftragte des Fachbereichs Psychologie als Ansprechpartner. Leider war manchmal nicht ganz klar welche von diesen beiden Anlaufstellen für bestimmte Dinge wie zum Beispiel die Unterzeichnung der Confirmation of Study Period verantwortlich war. Die Koordinatorin des Fachbereichs Psychologie war allerdings sehr hilfsbereit und hat uns bei der Kurswahl geholfen. Für uns Masterstudenten war diese jedoch nicht so schwierig, da nur 2 Kurse mit jeweils 15 ETCS auf Englisch angeboten wurden, so dass wir keine Wahlmöglichkeit hatten.

3 Die Lehrveranstaltungen fanden jeweils einmal die Woche für drei Stunden statt. Ansonsten musste viel selber zuhause gearbeitet werden wie Texte lesen und Präsentationen oder Fragen für die Vorlesungen vorzubereiten. In den Veranstaltungen waren wir ca. zwischen 20 und 30 Personen, somit war das Verhältnis von Studenten zu Lehrenden sehr gut. Die Prüfungen für beide Kurse fanden am Ende des Semesters in Form von Essays mit jeweils 20 Seiten statt. Darüber hinaus mussten Präsentationen in Klengruppen gehalten werden und es war Anwesenheitspflicht. Dies bedeutet dass man 80 Prozent der Vorlesungen besuchen musste um den Kurs zu bestehen. 5. Unterkunft Die Wohnungssuche beschränkte sich bei uns wie schon gesagt auf die Bewerbung um ein Zimmer beim International Office der Universität. Hier bekommen so gut wie alle Internationalen Studenten ein Zimmer angeboten. Die Zimmer sind entweder in Studentenwohnheimen oder in Häusern mit nur Internationalen Studierenden. Bei den Wohnheimen gibt es entweder Zimmer, bei denen man sich mit 10-20, meist dänischen, Studenten eine Küche teilt oder Zimmer welche in 2er WGs liegen, die dann aus zwei internationalen Studenten bestehen. Die Häuser (Sie heißen Shared-facility houses) beherbergen meistens 6-9 internationale Studierende und verfügen über zwei Küchen. Obwohl alle Zimmer über das International Office vermittelt werden ist der Ansprechpartner nur bei manchen auch das International Office. Bei vielen gibt es einen Privaten Vermieter oder eine Gesellschaft welche sich um die Unterkünfte kümmert. Die Lage der Studentenzimmer ist sehr unterschiedlich. Manche liegen zentral in der Stadt oder in der nahen Umgebung. Andere liegen jedoch auch bis zu 10 Kilometer außerhalb der Stadt in angrenzenden Ortschaften. Zur Universität oder in die Innenstadt braucht man dann mit dem Fahrrad Minuten. Die Busanbindung ist dorthin jedoch auch recht gut. Zentrale Zimmer und die Shared-Facility houses sind meist sehr teuer. Der Preis liegt hier etwa bei Euro. Die Zimmer die weiter außerhalb liegen sind etwas billiger und liegen oft bei Euro. 6. Öffentliche Verkehrsmittel Wie schon erwähnt liegt der Preis einer Busfahrt bei ungefähr 2,60. Eine Straßenbahn oder Ubahn hat Aarhus keine und Taxis sind sehr teuer. Deshalb benutzen fast alle Studenten

4 das Fahrrad. Da die Stadt recht klein ist, kommt man überall gut mit dem Fahrrad hin und der Berg, auf dem die Uni und viele Wohnheime liegen ist ein gutes Training so dass fast alle internationale Studierende am Ende des Aufenthalts sehr sportlich in ihr Heimatland zurückkehren konnten. 7. Studentenjobs Viele dänische Studenten haben Nebenjobs neben der Uni. Für ausländische Studierende ist es ohne Dänischkenntnisse und aufgrund der kurzen Zeit jedoch schwierig einen Job zu finden 8. Nach der Rückkehr Da unsere Koordinatorin lange im Urlaub war haben wir unsere Transcripts of Records erst sehr spät bekommen. Dieses muss dann zusammen mit dem Antrag auf Anerkennung im Mobility online hochgeladen sowie beim ZPA eingereicht werden. 9. / 10. Sonstiges, besondere Erlebnisse Ich habe während meines Aufenthalts freiwillig im Studenthouse mitgearbeitet. Das Studenthouse ist ein toller Treffpunkt für alle Studenten und funktioniert nur mit freiwilligen Helfern. Ich kann jeden Empfehlen dort Mitzuarbeiten da es eine tolle Möglichkeit ist sowohl dänische als auch internationale Studierende kennenzulernen. Außerdem hat man so die Möglichkeit auf Musikfestivals in der Stadt zu arbeiten und somit auch kostenlosen Eintritt zu diesen Festivals zu bekommen. Des weiteren habe ich an einem Lauftreff des Studenthouses teilgenommen wodurch wir die Möglichkeit hatten am Ende des Semesters kostenlos am Aarhus Halbmarathon teilzunehmen. Des Weiteren kann ich die Dänischkurse des Leardansk empfehlen. Man kann dort zwischen einem Kurs am Campus, welcher einmal die Woche stattfindet und einem Kurs direkt bei Leardansk, welcher zweimal die Woche stattfindet auswählen. 11. Fazit Ich kann jedem einen Erasmusaufenthalt in Aarhus nur empfehlen. Da in den englischen Kursen hauptsächlich internationale Studierende sind lernt man Menschen aus aller Welt

5 kennen. Ich habe tolle Menschen kennengelernt und interessante Freundschaften geschlossen welche hoffentlich über meine Zeit in Aarhus hinaus bestehen werden. Durch diese Freundschaften habe ich viel über andere Kulturen sowie über meine eigene Kultur gelernt. Des Weiteren ist die Stadt am Meer gelegen was für mich als Süddeutsche ein total neues Lebensgefühl war. Sie verfügt außerdem über eine gute Uni mit einem lebhaften Studentenleben das auch durch viele internationale Studierende geprägt ist. Der Aufenthalt in Aarhus hat mir deutlich gemacht wie gern ich neue Menschen und Kulturen kennenlerne und in mir den Wunsch geweckt bald wieder ins Ausland zu gehen. Meine Jobsuche nach dem Master werde ich auf jeden Fall auch auf Skandinavien ausweiten, da ich mich dort sehr wohl fühle.