Der Sternenhimmel über Münster im November 2016

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1 LWL-Museum für Naturkunde Westfälisches Landesmuseum mit Planetarium Der Sternenhimmel über Münster im November 2016 Gültig für :00 Uhr I 22:00 Uhr I 21 :00 Uhr N 0 s Im Mittelpunkt der Karte befindet sich der Zenit (der Punkt am Himmel senkrecht über dem Beobachter). Der Rand bildet den Horizont. Halten Sie die Karte senkrecht vor sich. Drehen Sie die Karte bis die Himmelsrichtung, in die sie schauen möchten, auf der Karte unten erscheint. So stimmt die Karte mit dem betrachteten Ausschnitt des Himmels überein. Grafik: LWUPerdok I Text: Günter Küper Uhr: Vortrag und Premiere: Von Europa über Chile zum Universum Uhr: Himmelsführung (nur bei gutem Wetter) Uhr: Vortrag: Ein Ozean im äußeren Sonnensystem :30 Uhr: Himmelsführung (nur bei gutem Wetter)

2 2 Der Sternenhimmel im November Planetarium Münster Der Sternenhimmel Im Westen bereitet sich das Sommerdreieck vor, die Himmelsbühne zu verlassen. Altair befindet sich schon nahe des Horizonts. Wega und Deneb stehen noch mäßig hoch am Himmel. ln östlicher Richtung schließt sich der Wassermann an, ein Mitglied des Tierkreises. Im Süden stehen nun die typischen Herbststernbilder. Gut zu erkennen ist das Herbstviereck im Pegasus mit der angrenzenden Kette der Andromeda. Verlängert man die Kette Richtung Osten, kommt man zum Sternbild des Perseus, bekannt auch durch Algol, den Teufelsstern. Halbhoch am Südhimmel steht das ausgedehnte, aber lichtschwache Sternbild der Fische. An den jeweiligen Enden der Sternbildfigur bilden die Sterne ein Vieleck. Im Südosten erscheinen halbhoch über dem Horizont die Sternbilder Walfisch und Eridanus, die allerdings nur einen lichtschwachen Eindruck hinterlassen. Im Osten dagegen schicken sich die Wintersternbilder an, die Himmelsbühne zu betreten. Der Orion steht jetzt schon vollständig über dem Horizont. Etwas nördlich stehen zu beiden Seiten des Himmelsjägers der Stier und die Zwillinge. Direkt über dem Orion ist das markante Sternbild des Fuhrmanns zu erkennen mit Kapella als Hauptstern. Das Wintersechseck ist schon, bis auf Sirius im Großen Hund, dem hellsten Stern des Himmels, vollständig am Firmament zu sehen. Diese Konstellation aus sechs hellen Sternen wird, gegen dem Uhrzeigersinn, gebildet aus Aldebaran, Rigel, Sirius, Prokyon, Pollux und Kapella. Der Winter schickt seine Boten schon voraus. Hoch im Norden hat das Himmels-W, die Cassiopeia, ihren höchsten Punkt auf ihrer Bahn um den Polarstern erreicht, dagegen nimmt der Große Bär auf der anderen Seite des Himmelspols zum Nordhorizont seine tiefste Stellung ein. Mars: Mars ist ein heller Planet des Abendhimmels. Zum Monatsende verlängert sich seine Sichtbarkeit merklich. Befindet er sich zum Monatsanfang im Schützen, so wandert er am 8. des Monats in den Steinbock Uhr Uhr Uhr Jupiter: Jupiter ist am Morgenhimmel aufgrund seiner Helligkeit nicht zu übersehen. Er hält sich während des Monats im Sternbild Jungfrau auf Uhr 04:02 Uhr Uhr Saturn: Der Planet ist in der Abenddämmerung nur noch in den ersten Novembertagen tief im Südwesten im Sternbild Schlangenträger zu erkennen.. Der Mond Neumond Uhr Waage Monatsanfang Uhr Erstes Viertel Uhr Steinbock : 20 Uhr Vollmond :52 Uhr W idder Monatsende Letztes Viertel Uhr Löwe Die Planeten Alle Zeiten in MEZ. Merkur: Merkur ist in diesem Monat nicht zu beobachten. Venus: Der Planet ist den ganzen Monat über Abendstern, dass heißt, er befindet sich tief im Südwesten und wechselt am 9. des Monats vom Sternbild Schlangenträger in das des Schützen. 18:41 Uhr Uhr 19:43 Uhr Periodische Meteorströme: Leoniden: Vom 13. Bis 30. November treten die Leoniden in Erscheinung. Der Radiant liegt im Löwen 1 oo nördöstlich von Regulus. Das Maximum wird in der Nacht vom 17. auf den 18. November erwartet. Es handelt sich um schnelle Objekte mit 70 km/h. Die Rate beträgt 20 Meteore pro Stunde. Der Ursprung dieses Stromes ist der Komet 51 P/ Tempei-Tuttle. Tauriden: Das Maximum wird am erwartet mit Meteoren pro Stunde. Beste Beobachtungszeit ist zwischen 20 Uhr und 4 Uhr morgens. Der Radiant liegt im Sternbild Stier.

3 3 Der Sternenhimmel im November Planetarium Münster Kometen ln diesem Monat sind keine auffälligen Kometen zu sehen. Datum Zeit Auge Fern- Fern- Ereignis {MEZ) glas rohr Mi 20:00 X X X Mond nördl. von Uhr Saturn Do 05:00 X X X Mond nördl. von Uhr Venus So 19:00 X X X Mond östl von Uhr Mars Mi 22 :09 X X Mond,. Goi Uhr dener Henkel " sichtbar 18: 00 X Mond nördl. Uhr Uranus Sa 12 :00 X Mond südl Uhr Uranus Mo 06:00 X Mond süpd Uhr westl. Regulus Fr 06:00 X X X Mond östl Uhr Jupiter Sa 06:00 X X X Mond nordöstl Uhr Spica Interessante Objekte für Fernglas und Fernrohr Fische ( Psc) ist ein Sternbild im Tierkreis. Es ist nicht besonders auffällig, enthält aber den Punkt, an dem die Sonne jedes Jahr den Himmelsäquator in die nördliche Hemisphäre überschreitet, das sog. Frühlingsäquinoktium. Dieser Punkt definiert den Nullpunkt des Koordinatensystems, also 0 h Rektaszension und oo Deklination. Durch die Präzession der Erde wandert dieser Punkt entlang des Himmelsäquators. Er lag früher im Widder und wird im Jahre 2600 im Sternbild Wassermann liegen. 1. a Psc: Der physische Doppelstern bildet ein enges Paar der 4. und 5. Größe. Ihre Umlaufszeit beträgt mehr als 900 Jahre. Zur Trennung wird ein Teleskop ab 100 mm Öffnung benötigt. 2. M 74: Eine schöne Spiralgalaxie in der Aufsicht. ln mittleren Teleskopen erscheint das Bild als runder Nebelfleck mit einem nicht zentrisch liegenden Kern [9,5 mag, 18' (Bogenminuten Durchmesser)!, 30 Mio Lj Entfernung]. Der Fluss Eridanus (Eri) ist eine gewaltige Konstellation. Er windet sich, bei Rigel beginnend, bis zum hellen Achernar im Süden. Das Sternbild hat mit 58 Deklination die größte nord-südliche Ausdehnung. Nur der nördliche Teil des Sternbildes ist von Europa aus sichtbar. 1. o 2 Eri: Das Mehrfachsystem erscheint dem bloßen Auge als orangefarbener Stern 4. Größe. Ein kleines Teleskop zeigt einen Begleiter der 10. Größe. [83" Abstand, 116,5 Lj Entfernung, J Umlaufzeit]. Dieser ist ein leicht zu entdeckender Weißer Zwerg mit km Durchmesser. Die Komponente bildet wiederum einen Doppelstern mit einem dunkleren Roten Zwerg. 2. NGC 1300: Diese Balkenspirai-Galaxie hat einen Durchmesser von Lj und ist somit größer als unsere Galaxie. Ihre Entfernung beträgt 70 Mio Lj. [1 0,3 mag, 16,0' (Bogenminuten) Durchmesser].. ~ r, :a. r~. n._."'-.:.....-_ ~ Mira ß.. '.. o. C. r..t,..\ 8.etus.Ai de~.... ~:.: o!. ~ ~/ '! -:-._- _.! Nac.. \,.. :. Jl..' o:/. Ei'idanus., ß "4 / / t-;-i: / " '-... I 0.. ~..: C wroba\.;, 4 ;... o~.fc)inax. ' V... )?.... -:_.. ~. ~' Ca \um ß :.:. \ 0 :~:. 1J \ Phae~ ~ ~ :..... /".....1~. Sternbild Eridanus 7. Oor. \ -: ;. /. _H.9rologlu.. cp.. o. a. / -..j. ~.... Ret / l.. 1 : \ a : Achernar.. :.,(.. M33 I 8.. TJ.. a ~ rrah.. ß /.. Jl. :.. 0: ~~ -1 (. ~\ 0../..... ~ ~.:. I 0: I..... o... ß l- :- ' -t..... Ar;~.: ~i4/. :... o:....._ S 1 Oe. ~ - e,.. "I... : L ' <......, 1/. TJ.. L-,..'- o.~... - ~..._..._ Pisces L-, P.~gasus. o. c....: -~.., I :_..-~ -.::: I I :..-..._ I J -: ~ - -.:..~~- >-:-... I '.--. '- Sternbild Pisces "Cetus. f /.. '...._ :: o""-/,.. : 1!..._......_. I :. r. _::;, - -,:J..:.!..o _j Aquadus '.'.:..:<~ L,......_ ~---- 1'10

4 4 Der Sternenhimmel im November Planetarium Münster Veränderliche Sterne Alle Zeiten in MEZ. Datum Algol-Minima f:i-lyrae-minima ö-cephet-maxima Mira-Helligkeit Di Do h So h11m Mo hH Mi h00m 7h Do Fr h49m So hN Mo h38m 16h So hH 1h Fr h Sa h54m 20hN Di h44m Mi h Mythen und Legenden: 1. Die Fische: 2. Der Fluss Eridanus: ln der griechischen Mythologie sind es die Fische, die einst Aphrodite, die Göttin der Schönheit und der Liebe, und ihren Sohn Eros, dem Gott der Liebe und der Leidenschaft, vor dem Titanen Typhon retteten. Eines Tages begegneten sie dem Titan Typhon, der gerade vor dem Göttervater Zeus auf der Flucht war. Er hatte einst Zeus im Kampf die Sehnen aus Händen und Füßen herausgetrennt und in seiner Höhle versteckt, wo sie von Pan, dem Gott der Hirten, und Hermes, dem Götterboten, durch eine List gefunden und geraubt wurden. Sie gaben dem Zeus die Sehnen zurück. Damit Zeus in Ruhe genesen konnte, versetzte Pan dem Titanen einen gehörigen Schrecken, so dass dieser in panischer Angst floh. Nach erfolgter Genesung wurde Typhon von Zeus verfolgt. Auf der Flucht erblickte der Titan Aphrodite, die Schwester des Zeus mit ihrem Sohn Eros, und beschloss, sich an ihnen zu rächen. Sie befanden sich auf einer Landenge und so gab es für die beiden nur noch die Flucht ins Wasser. Das Wasser war jedoch tief und die Strömung stark. Da schickten ihnen die Meeresgöttinnen zwei Fische, die am Kopf zusammengebunden waren. Aphrodite und Eros umfassten den Strick und wurden von dem Fischen in Sicherheit gezogen. Aus Dank für ihre Rettung versetzten sie die Fische an den Himmel. Eines Tages kam der sterbliche Phaeton zu seinem Vater, dem Sonnengott Helios, und bat um einen Beweis seiner göttlichen Herkunft, um aller Weit zu zeigen, dass seine Mutter Klymene nicht gelogen hatte, als sie behauptete, dass er Helios Sohn sei. Helios gab dem Sohn das Versprechen, ihm jeden Wunsch zu erfüllen, der einen Beweis erbringen könnte. Phaeton bat seinen Vater um die Erlaubnis, für einen Tag den Sonnenwagen fahren zu dürfen. Jetzt bereute der Vater sein Versprechen und versuchte, seinem Sohn diese Bitte auszureden. Es war eine Angelegenheit, die sich selbst mancher Gott nicht zutrauen würde, denn es war sehr schwer, den Feuerwagen zu lenken, besonders gegen Abend, wenn der Weg steil nach unten führte. Aber Phaeton ließ von seinem Wunsch nicht ab. Helios gab ihm Verhaltensregeln mit auf den Weg und salbte das Gesicht seines Sohnes ein, um es vor Hitze zu schützen. Es war ihm nicht wohl, seinem Sohn die Arbeit eines starken Gottes anzuvertrauen. Ein letztes Mal noch versuchte er seinen Sohn umzustimmen, denn die Morgenröte stand bereits am Himmel und die Pferde wurden unruhig. Phaeton sprang auf den Wagen und war stolz, die Pferde führen zu können. Als die Tiere merkten, dass sie nicht das gewohnte Gewicht ziehen mussten, zogen sie den Wagen schneller den Horizont hinauf.

5 5 Der Sternenhimmel im November Planetarium Münster Durch das fehlende Gewicht und der höheren Geschwindigkeit geriet der Wagen ins Schlingern und kam aus der Bahn. Phaeton bekam Angst, er wusste nicht, wie er die Pferde halten konnte. Der Wagen fuhr mal hoch, mal tief am Himmel, teilweise so tief, dass die Wolken verdampften, und zeitweise so hoch, dass er an die Sterne stieß. Dann stürzte der Wagen immer tiefer auf ein Hochgebirge zu. Der Boden unter ihm trocknete aus und begann zu glühen. Bäume und Felder fingen bereits Feuer. Um die Erde zu retten, schleuderte Zeus einen Blitz auf den Sonnenwagen, so dass dieser ins Meer stürzte. Phaeton aber fiel brennend in den Fluss mit dem Namen Eridanus. Weinend bargen die Najaden den verkohlten Leichnam aus dem Wasser und begruben ihn. Und als die Tränen den sandigen Boden berührten, verwandelten sie sich in Bernstein. Die Najaden aber verwandelten sich in Pappeln und stehen heute noch am Ufer. Noch immer weinen sie, wenn es warm wird und ihre Tränen bilden den Harz der Bäume. Glossar für Fachwörter und Abkürzungen AE Baryzentrum Bogensekunde Ekliptik Elongation Galaxien Galaxienhaufen Ionisation Konjunktion Lj mag (Magnitude) Meridian MESZ Meteor Meteorstrom Mira-Veränderlicher Nadir Opposition Photosphäre Radiant Seeing spektroskopisch T (Tesla), mt (Millitesla) Tierkreis V-Helligkeit Zenit astronomische Einheit, ca. 150 Mio. km gemeinsamer Masseschwerpunkt zweier Himmelskörper Teil eines Grads, Winkelabstand am Himmel (Grad, Minute, Sekunde) ist die von der Erde aus gesehene scheinbare Bahn der Sonne vor dem Fixsternhintergrund im Laufe eines Jahres. Sie resultiert aus dem Umlauf der Erde um die Sonne. Winkelabstand zweier Himmelsobjekte große Ansammlung von Sternen, nach der Form in elliptische wie spiralförmige unterteilt Ansammlung von Galaxien Atom oder Molekül bekommt eine positiv oder negative elektrische Ladung scheinbare Begegnung zweier Himmelsobjekte Lichtjahr, die Wegstrecke, die das Licht in einem Jahr zurücklegt, ca. 9,6 Billionen Kilometer scheinbare Helligkeit ein senkrechter Kreis, der durch den Zenit, den Süd- und Nordpunkt sowie den Nadir geht Mitteleuropäische Sommerzeit Meteore nennt man die Leuchtspuren am Himmel, die durch Sternschnuppen hervor gerufen werden. Häufung von Meteoren zu einer bestimmten Zeit des Jahres Stern mit langperiodischer Helligkeitsschwankung der dem Zenit gegenüberliegende Punkt die Konstellation, bei der sich zwei Himmelskörper von der Erde aus betrachtet im Winkelabstand von 180 Grad zueinander befinden die unterste Schicht einer Sternatmosphäre Scheinbarer Ausgangspunkt von Meteoren am Himmel Maß der Bildunschärfe durch Luftunruhe farbzerlegte Lichtquellen magnetische Flussdichte eine etwa 20 Grad breite Zone um die Ekliptik, innerhalb derer die scheinbaren Bahnen von Sonne, Mond und Planeten verlaufen visuelle Helligkeit der Punkt am Himmel senkrecht über dem Beobachter