Bevölkerungsprognose in Zeiten starker Flüchtlingsbewegungen: Methodische Ansätze. Beispiel Münster

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1 Jahrestagung der AG Nord-West im VDSt 2016 Bevölkerungsprognose in Zeiten starker Flüchtlingsbewegungen: Methodische Ansätze Beispiel Münster Christa Ruten

2 Jahrestagung der AG Nord-West im VDSt 2016 Inhalt: Bevölkerung und Flüchtlinge in Münster - Einordnung Prinzip des SIKURS-Prognosemodells Berücksichtigung von Flüchtlingszuzug: Vorgehen Gesamtstädtische Bevölkerungsvorausberechnungen für die Stadt Münster 2015 bis 2030 Annahmen und Ergebnisse Wichtige Erarbeitungsschritte zur Kleinräumigen Bevölkerungsprognose (KBP) 2015 bis 2025 Berücksichtigung von Flüchtlingen in der KBP Ergebnisse der KBP Resümee

3 Bevölkerung in Münster

4 Bevölkerung und Asylbewerber in Münster

5 Asylbewerber in Münster

6 Entwicklung der Zuzüge von Flüchtlingen

7 SIKURS-Prognosemodell

8 Programmablauf Programmparameter Anfangsbevölkerung (am XX) Bevölkerung nach Altersjahren und Geschlecht + Alterung (Alter + 1) Geburten Frauen x Geburtenrate Geburtenraten - - Ausgangs-Bevölkerung der Periode Sterbefälle Personen x Sterberaten Wegzüge nach außerhalb Personen x Wegzugsraten Sterberaten Wegzugsraten + Zuzüge von außerhalb (exogene Vorgabe) Zuzugsvolumen + Altersstruktur der Zuzüge Endbevölkerung (am XX + 1)

9 Programmablauf Programmparameter Anfangsbevölkerung (am XX) Bevölkerung nach Altersjahren und Geschlecht + Alterung (Alter + 1) Geburten Frauen x Geburtenrate Geburtenraten - - Ausgangs-Bevölkerung der Periode Sterbefälle Personen x Sterberaten Wegzüge nach außerhalb Personen x Wegzugsraten Sterberaten Wegzugsraten Binnenzuzüge in Neubauten Personen x Neubauzuzugsquoten Binnenauszüge in Neubauten Binnenwegzüge Binnenzuzüge Zuzüge von außerhalb (exogene Vorgabe) Neubaubeziehervolumen + Altersstruktur der Neubaubezieher Anteil des Gebietes an Binnenwanderung Personen x Binnenwanderungsraten (Matrix von nach) Zuzugsvolumen + Altersstruktur der Zuzüge Endbevölkerung (am XX + 1)

10 Gesamtstädtische Bevölkerungsvorausberechnung 2015 bis Varianten: Basisvariante: dynamischer Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort 2 Szenarien zum Flüchtlingszuzug Szenario 1: Flüchtlingszuwanderung reduziert Szenario 2: Flüchtlingszuwanderung erweitert Unterschied der Szenarien: Umfang der Zuwanderung Ergebnis der Varianten bis 2025 sind Eckwerte für die Kleinräumige Bevölkerungsprognose Einbau der Flüchtlinge in Szenario 1 und 2 über das Zuzugsvolumen als eigene Bevölkerungsgruppe

11 Gesamtstädtische Bevölkerungsvorausberechnung 2015 bis 2030 Demografische Aufteilung des Flüchtlingszuzug in Szenario 1 und 2 anhand Daten des Sozialamtes: Hilfebeginn nach dem Asylbewerberleistungsgesetz im Jahr 2015 Geburtenrate für die Bevölkerungsgruppe Flüchtlinge in Szenario 1 und 2: die der ausländischen Mütter in Münster Sterberate: keine spezifische für Flüchtlinge Wegzug: die für Münster insgesamt Ergebnis: -> Ratsvorlage (V/0462/2016), Gespräch mit Infrastrukturämter ( )

12 Gesamtstädtische Vorausberechnung Szenario 1: Flüchtlingszuwanderung 1.100/J. Szenario 2: 2016: Fl.; 2017: Fl.; ab 2018: Fl. Quelle: V/0462/2016

13 Gesamtstädtische Vorausberechnung Szenario 1: Flüchtlingszuwanderung 1.100/J. Szenario 2: 2016: Fl.; 2017: Fl.; ab 2018: Fl. Quelle: V/0462/2016

14 Gesamtstädtische Vorausberechnung Flüchtlingszuwanderung Szenario 2: 2016: Fl.; 2017: Fl.; ab 2018: Fl. Quelle: V/0462/2016

15 Wichtige Erarbeitungsschritte der KBP AG Wohnen: Abstimmung der Belegungsdichten etc. für Baugebiete Beschluss Gesamtstädtischer Eckwerte (V/0462/2016) Dynamischer Wissenschafts- u. Wirtschaftsstandort : Ew. ( Ew.) Szenario 1: Flüchtlingszuwanderung reduziert: Ew. ( Ew.) Szenario 2: Flüchtlingszuwanderung erweitert: Ew. ( Ew.) Probelauf: 3 Bevölkerungsvarianten mit 2 Bautätigkeitsannahmen Basisannahme Bautätigkeit: WE; Annahme Verstärkte Bautätigkeit: WE Ergebnis: Basisannahme Bautätigkeit würde auch für Szenario 2 reichen Grundlage für KBP: Dynamischer Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort und Szenario 2 mit Basisannahme Bautätigkeit August 2016: Neutypisierung Geburten, Neutypisierung Binnenwanderung Lauf: 2 Bevölkerungsvarianten mit 1 Bautätigkeitsannahmen Ergebnisse für 13 Standardaltersgruppen und 45 Stadtteile Diskussion Ergebnisse mit Wohnfolgeinfrastrukturämtern Vorstellung der Ergebnisse in der AG Wohnen Vorstellung im VV Berichtsvorlage V/0979/2016 geht in die Gremien

16 Kleinräumige Prognose als Gemeinschaftswerk 23: Informationen zur Baugebietsvermarktung 50: Flüchtlingsdaten, -standorte, -szenarien 61/Statistikdienststelle: EW-Bestands- /Bew.daten 40 / 51: Enge Rück-kopplung zu EW-Bestand / Prognose KBP /Vorbereitende Planung: Bautätigkeitsannahmen 64: Planungen zu geförderten Wohnungen Hochschulen: Annahmen zu Studienanfängern AG Wohnen: Abstimmung Belegungsdichten f. Baugebiete

17 Flüchtlinge bei der Kleinräumigen Bevölkerungsprognose Auf Ebene der Gesamtstadt -> Berücksichtigung über spezifische Zuzugsdaten bei den gesamtstädtischen Vorausberechnungen Berechnungsebene bisher: 174 Stadtzellen (3steller) Einbau einer zusätzlichen vierten Ebene zur Kennzeichnung von Flüchtlingseinrichtungen und Studenten- sowie Altenheimen: z.b. Stadtzelle ohne Einrichtung 2410, mit Flüchtlingseinrichtung Dazu erforderlich: alle Grundlagendaten auf der Ebene der 6-Steller (Blockseite)

18 Flüchtlinge bei der Kleinräumigen Bevölkerungsprognose Die Heime und Einrichtungen erhalten eigene Typen für die Berechnung der Raten und Quoten der Wanderungen und Geburten Der Zuzug der zusätzlichen Flüchtlinge bei Szenario 2 erfolgt nur in die Flüchtlingseinrichtungen (eigene Bevölkerungsgruppe) Die Flüchtlingseinrichtungen (= Gebiet, s.o.) haben eine maximale Bevölkerungszahl/Belegung

19 Ergebnisse Basisvariante Szenario 2 Münster insgesamt 2025 Basisvariante: ( = + 5,4 %) Szenario 2 : ( = +10,7 %)

20 Ergebnisse der KBP nach Stadtteilen

21 Ergebnisse der KBP nach Stadtteilen STADT MÜNSTER Kleinräumige Bevölkerungsprognose 2015 bis absolute Entwicklung 2015 zu 2025 in den Stadtteilen der Basisvariante und Szenario 2 - Basisvariante Dynamischer Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort Variante Szenario 2 Flüchtlingszuwanderung reduziert Sprakel Sprakel Nienberge Gelmer-Dyckburg Nienberge Gelmer-Dyckburg Kinderhaus-West Coerde Kinderhaus-Ost Coerde Kinderhaus-West Kinderhaus-Ost Roxel Uppenberg Rumphorst Gievenbeck Mauritz-Mitte Mauritz-Ost Herz-Jesu Sentrup Hafen Aaseestadt Geist Schützenhof Handorf Roxel Uppenberg Rumphorst Gievenbeck Mauritz-Mitte Mauritz-Ost Herz-Jesu Sentrup Hafen Aaseestadt Geist Schützenhof Handorf Albachten Gremmendorf-West Gremmendorf-Ost Mecklenbeck Düesberg Wolbeck Berg Fidel Angelmodde Albachten Gremmendorf-West Gremmendorf-Ost Mecklenbeck Düesberg Wolbeck Berg Fidel Angelmodde Hiltrup-West Hiltrup-Mitte Hiltrup-West Hiltrup-Mitte Innenstadt Neutor Kreuz Buddenturm Schlachthof Überwasser Martini Schloss Dom Mauritz-West Aegidii Bahnhof Hansaplatz Pluggendorf Differenz absolut Amelsbüren Hiltrup-Ost Amelsbüren Hiltrup-Ost <= -600 (Min ) > <= -200 > <= 0 > 0 - <= 500 > <= > (Max ) AG Josef Nord-West, Wolfsburg Pluggendorf Josef Stadtgrenze Stadtbezirk und Teilbereich Stadtteil (Statistischer Bezirk) Innenstadt Neutor Kreuz Buddenturm Schlachthof Überwasser Martini Schloss Dom Aegidii Bahnhof Hansaplatz

22 Merkliste: Nicht berücksichtigte Entwicklungen Seit Mai 2016: Veränderungen im Baulandprogramm und Flüchtlingsstandorteprogramm Bisher unbekannte Bauvorhaben (insb. im Innenstadtbereich) Baugebietsentwicklungen nach 2025: z. B. York-Kaserne (einbez. 74 %), Oxford-K. (einbez. 62 %), Weitere Entwicklung der Flüchtlingszuzüge: Entwicklung Zuzüge (Auswirkungen Dublin IV, geopolitische Lage etc.) Familiennachzug, Zuzug aufgrund ethn. Netzwerke, Verbleibsquote

23 Merkliste: Nicht berücksichtigte Entwicklungen Weitere Entwicklung Wissenschaftsstadt: Entwicklung Studienanfängerzahlen, Landeshochschulentwicklungsplan (LHEP) Auswirkungen von Fusionen/Verlagerungen z. B. GAD/Fiducia, Diakonie, Provinzial NordWest (?), Neuansiedlungen/neue Standorte: Umsetzung Baulandprogramm/Angebot Wohnungsmarkt

24 Resümee Berechnung von Szenarien aufgrund der damaligen Unsicherheit der weiteren Entwicklung sinnvoll Keine Berechnung der künftigen Flüchtlingszahlen, lediglich Einfluss von zusätzlichem Zuzugsvolumen Positiv: Spezifische Berücksichtigung von Flüchtlingseinrichtungen, aber auch von Studenten- und Altenheime Vorgabe von Zielbevölkerung erschwert die freie Entwicklung unterhalb der Stadtebene

25 Resümee Fazit für nachfolgende Berechnungen: Beibehalten der gesonderten Gebiete für Studenten-, Altenheime und Flüchtlingseinrichtungen auch für Flüchtlingseinrichtungen Berücksichtigung von Mindestbelegungen (Anregung seitens des Sozialamtes), dies müsste im Vorfeld abgestimmt werden.

26 Weitergehende Informationen zur Kleinräumigen Bevölkerungsprognose stadtentwicklung/ bevoelkerungsprognosen.html Amt für Stadtentwicklung, Stadtplanung, Verkehrsplanung Prof. Dr. Thomas Hauff Tel Christa Ruten Tel