2.4 Infrastruktur hinsichtlich der EURO 2012

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1 Infrastruktur hinsichtlich der EURO 2012 Abbildung 7: Straßennetz in Polen und Ukraine hinsichtlich EM 2012 [12] Die Infrastruktur, die mit der Veranstaltung der Fußball-Europameisterschaft 2012 zusammenhängt, sind nicht nur neue Stadien, aber auch erhebliche Investitionen in die Verkehrs- und Tourismusinfrastruktur. Bereits jetzt laufen in Polen die Vorbereitungen intensiv in den Austragungsorten Warschau, Danzig, Posen und Breslau Investitionen in Straßenbau Die Investitionen in das Straßennetz sind auch für die dynamische Wirtschaftsentwicklung in Polen von großer Bedeutung. Der ständig steigende Güterverkehr erfordert den Bau der transeuropäischen Verkehrsnetze, um die Verbindung von Westeuropa in die baltischen Staaten, nach Russland, in die Ukraine und nach Weißrussland zu ermöglichen. Außerdem ist das PKW-Aufkommen in Polen im letzten Jahrzehnt geradezu explodiert. Laut dem Ministerium für Infrastruktur werden bis Juni 2012 über 3000 km Autobahnen und Schnellstraßen gebaut, um die Austragungsorte miteinander zu verbinden. Nach Aussage vom Minister für Infrastruktur Cezary Grabarczyk: Zurzeit haben wir in Polen 699 Autobahnkilometer. Bis Juni 2012 bauen wir 906 km dazu, wodurch wir insgesamt Autobahnen mit einer Gesamtlänge von 1605 km haben werden. Heute haben wir in Polen lediglich 318 km Schnellstraßen. Während der Fußballeuropameisterschaft 2012 werden es 2418 km sein, bis zu diesem Zeitpunkt müssen wir also noch 2101 km dazu bauen [13].

2 Probleme der polnischen Bauwirtschaft Viele polnische und internationale Bauunternehmen beklagen Hindernisse bei ihrer Tätigkeit. Nur ca. 4 % von ihnen kennen solche nicht. Sowohl der hohe Konkurrenzdruck als auch hohe Personalkosten gelten laut einer Umfrage des Hauptamtes für Statistik (GUS) als Haupthindernisse. Fast die Hälfte der Firmen stört das schlechte Geschäftsklima. 37 % der Befragten Firmen macht inzwischen auch die geringe Nachfrage zu schaffen. 31 % von ihnen bemängeln einen Arbeitskräftemangel und 27 % Finanzierungsschwierigkeiten. Abbildung 10 stellt die Hemmnisse in der Bau- und Montagebranche in Polen. Abbildung 10: Hemmnisse in der Bau- und Montagebranche [3] Weitere Probleme der polnischen Bauwirtschaft sind [vgl. 1, S. 15]: die administrativen Barrieren, wie zum Beispiel lange Genehmigungsverfahren in der Baubranche (Minimum ein Jahr); Sprachbarrieren, die den Markteinstieg für ausländische Firmen erschweren; polnische Bürokratie, wo man die Verfahrensvorschriften und die Rechtslage genau kennen soll; komplizierte Verwaltungsstruktur, welche den Markteintritt ausländischer Unternehmen erschwert.

3 Hinweise zur Erstellung der Angebote Folgende Bedingungen sind bei der Erstellung der Angebote besonders zu beachten [vgl. 24, S. 8]: Es darf vom Bieter nur ein Angebot abgegeben werden. Das Angebot ist in Schriftform abzugeben, wenn es nicht auf dem elektronischen Weg erfolgt. Der Auftraggeber muss beim Vorbereiten des Angebots die zusammengestellte Spezifikation der wesentlichsten Auftragsbedingungen (sog. SIWZ ) beachten, um alle dort genannten Voraussetzungen und Bedingungen zu erfüllen. Für die Unternehmer, die ihre Bestätigungserklärungen und Unterlagen zur Erfüllung der Eignungskriterien für das Vergabeverfahren oder erforderliche Vollmachten nicht termingerecht bzw. fehlerbehaftet eingereicht haben, ist es möglich diese Formfehler nachzubessern bzw. zu ergänzen. Dazu müssen die Bieter vom Auftraggeber aufgefordert werden. Wenn aus anderen Gründen der Auftraggeber das Vergabeverfahren für nichtig erklärt, muss er eine Behebung der Fehler von Unternehmern nicht anfordern. Falls eine Bestimmung der Spezifikation unklar ist, so ist der Bieter berechtigt, den Auftraggeber zu ersuchen, diese Bestimmung zu erklären. Das Recht auf Erläuterung der Spezifikation muss termingerecht ausgeübt werden. Der Auftraggeber kann die Erläuterung verweigern, wenn das Ersuchen auf Erteilung der Erläuterung weniger als sechs Tage vor Ablauf der Frist für die Angebotsabgabe zugegangen ist. Bei der Verletzung der Bestimmungen der Spezifikation kann der Bieter entsprechende Rechtsmittel einlegen.

4 Spezifikation wichtiger Anfragebedingungen Zusammenstellung wichtiger Anfragebedingungen bei einem Bieterwettbewerb [27, S. 35f]: Name und Adresse des Anfragenden; Ausschreibungs- bzw. Anfrageart; Beschreibung der Leistung bzw. Sache und der zulässigen Varianten; Liefer- bzw. Realisierungstermin; Teilnahmebedingungen; Aufzählung der beizubringenden Unterlagen; Informationen über die Verständigungswege; Benennung der verantwortlichen Ansprechpartner; Höhe der Kaution (polnisch: wadium); Bindungsfrist an das Angebot; Beschreibung der Darstellung des Angebots; Ort und Zeitraum der Abgabe und der Öffnung der Angebote; Methode der Preisermittlung; Zahlungstermine und Zahlungsbedingungen; Beurteilungskriterien der Angebote; Formalitäten der Vertragsunterzeichnung; Vertragsgarantien; AGB bzw. Vertragsmuster; Hinweis auf geltende Rechtsmittel Benötigte Unterlagen für Dienstleistende im Bausektor Zusammenstellung wichtiger Unterlagen für die Auftragnehmer [27, S. 37f]: Selbsterklärung zur Einhaltung der Teilnahmebedingungen; aktueller Auszug aus dem Handelsregister; Polizeiliches Führungszeugnis; Bestätigung dass Firma im Herkunftsland nicht an der Teilnahme bei ö. A. gesperrt wurde; Bestätigung des Finanzamtes und der Versicherungsträger, dass keine Verbindlichkeiten vorliegen; Zusammenstellung der für die Realisierung des Bauvorhabens benötigten Bautechnik; Zusammenstellung der an der Realisierung des Bauvorhabens beteiligten Personen und Subunternehmen; Referenzen aus vergangenen 5 Jahren, in Art und Umfang der auszuführenden Bauleistung;

5 Bei der Vergabe dieser Art beauftragt der Auftraggeber einen Unternehmer zur Planung, Ausführung und zum Betreiben eines Bauwerks. Solche Modelle werden auch als Build-Operate-Transfer-Modelle genannt (siehe Abbildung 20). Falls sie mit einem öffentlichem Auftraggeber vereinbart werden, dann wird dieser besonderer Weg der Zusammenarbeit als PPP (public private partnership, polnisch: partnerstwo publiczno - prywatne) bezeichnet [vgl. 30, S. 20]. Die Public Private Partnership (PPP) eignet sich für [31, S. 236]: Beschaffungs- und Betriebsprojekte mit Planung, Finanzierung, Bau und Betrieb in einem spezifischen öffentlichen Aufgabenbereich (z.b. Tunnel, Autobahnabschnitte, Kläranlagen); Aufgabenerfüllung in einem spezifischen öffentlichen Aufgabenbereich im Betrieb (z.b. kommunaler Straßenunterhalt). Tilgung Auftraggeber Finanzier (Bau)-Unternehmer Architektur / Berat. Ing Subunternehmer A Subunternehmer I Subunternehmer Z Bauwerksbetreiber = Vertrag Abbildung 20: Beispiel einer BOT-Vergabe [17, S. 92]