Strompreiskomponenten eines typischen Haushaltes in der Schweiz 45.7% 45.2% 46.2% Jahr

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1 Strompreise 2017 Die Strompreise 2017 für feste Endkunden (ohne Netzzugang) und Endkunden, die auf den Netzzugang verzichten, werden bis Ende August 2016 veröffentlicht. Einige Entwicklungen, die die Strompreise 2017 beeinflussen, sind bereits jetzt absehbar. Im Folgenden wird in einem ersten Teil die Strompreisentwicklung in den letzten 5 Jahren beleuchtet. In einem zweiten Teil werden Entwicklungen, die den Strompreis 2017 beeinflussen, näher erörtert. 1. Strompreisentwicklung Der Strompreis setzt sich zusammen aus den Komponenten: Netze Energie Abgaben In der folgenden Abbildung sind die Strompreiskomponenten und deren Entwicklung in den letzten Jahren für einen typischen Schweizer 4-Personen-Haushalt dargestellt (Abbildung 1): 25 Strompreiskomponenten eines typischen Haushaltes in der Schweiz % 15.2% 15.1% 18.0% 19.4% Rp. / kwh % 42.9% 39.4% 36.9% 34.9% % 41.9% 45.7% 45.2% 46.2% Jahr Netz Energie Abgaben Stufe Endverteilung und MWST Abbildung 1. Entwicklung des Strompreises nach Preiskomponenten für einen typischen 4-Personen-Haushalt von Hintere Bahnhofstrasse 10, Postfach, 5001 Aarau, Telefon , Fax , info@strom.ch,

2 1.1 Netzpreise Die Netzpreise für einen typischen Haushalt betrugen 2012 durchschnittlich 9,1 Rp./kWh. Sie sanken 2013 auf 8,8 Rp./kWh. Seit 2014 sind sie wieder leicht gestiegen und betrugen Rp./kWh (Abbildung 2). Abbildung 2. Entwicklung der Preiskomponente Netz für einen typischen 4-Personen-Haushalt von Energiepreise Die durchschnittlichen Energiepreise für einen typischen Haushalt sanken seit dem Jahr 2014 gegenüber den Vorjahren und betrugen ,6 Rp./kWh (Abbildung 3). 2/5

3 Strompreiskomponente "Energie" eines typischen Haushaltes in der Schweiz Rp. / kwh Jahr Abbildung 3. Entwicklung der Preiskomponente Energie für einen typischen 4-Personen-Haushalt von Abgaben Mit der Erhöhung des Netzzuschlags von 0,6 Rp./kWh im Jahr 2014 auf 1,1 Rp./kWh in Jahr 2015 und 1.3 Rp./kWh im Jahr 2016 sind die Abgaben in den letzten beiden Jahren stark gestiegen (Abbildung 4). Mit dem Netzzuschlag werden unter anderem die Kostendeckende Einspeisevergütung (KEV), die Einmalvergütungen für kleine Photovoltaik-Anlagen, die wettbewerblichen Ausschreibungen für Stromeffizienz sowie Gewässersanierungsmassnahmen finanziert. 3/5

4 Abbildung 4. Entwicklung der Preiskomponente Abgaben für einen typischen 4-Personen-Haushalt von Strompreise Strompreiskomponente Netze Die Strompreise werden bestimmt durch die Kosten des Übertragungsnetzes, die Kosten der Systemdienstleistungen und der Verteilnetze Übertragungsnetz Die Tarife für die Nutzung des Übertragungsnetzes von Swissgrid bleiben 2017 unverändert. Einerseits wirken Investitionen in das Übertragungsnetz für Netzbauprojekte sowie der Ersatz und die Instandhaltung bestehender Infrastrukturen tariferhöhend. Gleichzeitig muss Swissgrid eine bestehende Deckungsdifferenz abbauen. In den Jahren 2009 bis 2012 wurden aufgrund von Entscheiden der Elektrizitätskommission (ElCom) zu tiefe Netznutzungstarife verrechnet. Inzwischen haben die übergeordneten Instanzen die Entscheide der ElCom teilweise korrigiert. Aufgrund dieser Urteile können frühere Netzeigentümer Kostennachforderungen für die Jahre vor der Netzübernahme bei Swissgrid in Rechnung stellen. Dies führte zu dieser Unterdeckung. Demgegenüber stehen sinkende Betriebskosten und tiefere kalkulatorische Zinsen, aufgrund der Senkung des Kapitalzinssatzes für Stromnetze (WACC). Diese Faktoren wirken sich tarifmindernd aus. Die beiden 4/5

5 Effekte halten sich die Waage, sodass sich die Tarife für die Nutzung des Übertragungsnetzes gegenüber 2016 nicht ändern Systemdienstleistungen Der allgemeine Systemdienstleistungstarif sinkt von 0.45 Rp./kWh im Jahr 2016 auf 0.4 Rp./kWh im Jahr Diese Senkung um 11 % ist einerseits aufgrund tieferer Beschaffungskosten möglich. Andererseits konnte eine Unterdeckung abgebaut werden. Diese hatte wegen Rückzahlungen von Systemdienstleistungskosten an Kraftwerksbetreiber seit 2013 bestanden Verteilnetze Wie sich die Netzkosten auf Verteilnetzebene entwickeln, hängt von individuellen Gegebenheiten ab und lässt sich nicht pauschal vorhersagen. Bekannt ist, dass der Kapitalzinssatz für Stromnetze (WACC) von 4,7 % auf 3,83 % gesenkt wird, was sich kostensenkend auf die Kosten der Verteilnetzte auswirkt. Dieser Effekt kann allerdings durch andere kostentreibende Effekte überlagert werden. 2.2 Strompreiskomponente Energie Die Entwicklung der Preiskomponente Energie hängt von der individuellen Situation der einzelnen Unternehmen ab. Er wird unter anderem beeinflusst vom Produktionspark des Unternehmens und von bestehenden Beschaffungsverträgen. 2.3 Strompreiskomponente Abgaben Netzzuschlag Der Bundesrat hat entschieden, den Netzzuschlag per 2017 um 0,2 Rp./kWh auf 1,5 Rp./kWh zu erhöhen. Die durch die Erhöhung des Netzzuschlags zusätzlich generierten Gelder fliessen hauptsächlich in Anlagen, die bereits über eine Förderzusage für die kostendeckende Einspeisevergütung (KEV) verfügen, die aber aufgrund langjähriger Bewilligungsverfahren erst jetzt in Betrieb gehen. Zudem befinden sich zurzeit rund Projekte auf der Warteliste für die KEV. Für einige dieser Anlagen kann nun eine Förderzusage gesprochen werden. Dadurch kann die Warteliste für Photovoltaik-Anlagen bis und mit Anmeldedatum 8. November 2011 abgebaut werden Kantonale und kommunale Abgaben Die kantonalen und kommunalen Abgaben sind sehr unterschiedlich. Deshalb lässt sich keine generelle Aussage zur ihrer Entwicklung machen. VSE/August /5