Chancen und Risiken der Integration der Biogastechnologie in Russland Erfahrungsbericht
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- Hannelore Fromm
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1 Deutsches BiomasseForschungsZentrum German Biomass Research Centre Chancen und Risiken der Integration der Biogastechnologie in Russland Erfahrungsbericht Jan Postel Berlin 12. November 2008 Deutsches BiomasseForschungsZentrum gemeinnützige GmbH, Torgauer Str. 116, D Leipzig,
2 Deutsches BiomasseForschungsZentrum 2
3 DBFZ Organisation und Struktur Wissenschaftlicher Beirat berät Aufsichtsrat (BMELV, BMU, BMVBS, BMBF, NN ) (Eigentümer) kontrolliert kooperiert DBFZ Bioenergie Systeme Forschungseinrichtungen und Unternehmen BMELV Administration BiogasTechnologie BiomasseVerbrennung Thermo-chem. Prozesstechnik Biokraftstoffe Biogaslabor Brennstofflabor, FeuerungsAnlagenprüfstände Technikum, Pilot und Demo-Vorhaben Brennstofflabor und Motorenprüfstand Internationales 3
4 DBFZ Ziele und Aufgaben Praxis- und industrienahe (anwendungsorientierte) Forschung und Entwicklung zu technischen, ökologischen und ökonomischen Fragen der energetischen Nutzung fester, flüssiger und gasförmiger Biobrennstoffe Prüfung und Zertifizierung von festen und flüssigen Biobrennstoffen und von Anlagen zur Wärme-, Strom- und ggf. Kraftstofferzeugung Beratung privater und öffentlicher Einrichtungen zu allen Fragen im Bereich "Energiegewinnung aus Biomasse" Marktbeobachtung und Datenbereitstellung Mitarbeit in nationalen und internationalen Gremien und Ausschüssen u. a. bei der Normung und Richtlinienerstellung Unterstützung von Bundesministerien bei strategischen Fragen im Bereich "Biomasse/Bioenergie" Vernetzung von Aktivitäten relevanter Akteure im Bereich Biomasse / Bioenergie 4
5 Biogastechnologie 5
6 Biogastechnologie Energiebereitstellung aus Biomasse Abfälle Nebenprodukte Rückstände Energiepflanzen Ernte, Sammeln, Verfügbarmachen Aufbereitung Thermochemische Verkohlung Umwandlung Vergasung Kohle Synthesegas, Direkte N. Schwachgas fester Brennstoff Transport Lagerung Phys.-chem. Verflüssigung Pyrolyseöl, Methanol gasförm. Brennst. Umw. Pressung/Extraktion Umesterung Pflanzenöl PME Biochemische Umwandlung Alkoholgärung Anaerob. Abbau Ethanol Biogas Aerober Abbau flüssiger Brennstoff Verbrennung Kraft Wärme 6
7 Biogastechnologie Verfahren Verfahrensschema einer landwirtschaftlichen Biogasanlage mit Einsatz von Kosubstraten Quelle: FNR, Biogas eine Einführung 7
8 Biogastechnologie Einsatzstoffe abgelagerte organische Siedlungsabfälle (Deponien) Klärschlamm organische Siedlungsabfälle und organische Abfälle aus Industrie und Gewerbe (primär lebensmittelverarbeitende Betriebe) bei der Nutztierhaltung anfallende Exkremente in Landwirtschaft und Gartenbau sowie bei der Lebens- und Futtermittelproduktion produzierte Rückstände, Nebenprodukte bei der Landschaftspflege anfallende organische Stoffe Energiepflanzen 8
9 Biogastechnologie Positive Wirkung - Vorteile Nutzung Erneuerbarer Energie CO2-Reduzierung Verminderung von Methanund Lachgas-Emissionen sinnvolle Nutzung organischer Rest- und Abfallstoffe dezentrale Energieversorgung Versorgungssicherheit bei Strom-, Wärme- und Kraftstoffbereitstellung Einsparung von Mineraldünger Geruchsminderung beim Ausbringen Stärkung der landwirtschaftlichen Strukturen Landwirt als Energiewirt Einsparung fossiler Ressourcen, Ersatz von Kernenergie 9
10 Erfahrungsbericht Russland Republik Tatarstan Quelle: 10
11 Erfahrungsbericht Tätigkeiten Ziel: Aufbau Informationszentrum und Pilotanlage Vorgehen: Kooperation mit Ingenieurconsult Dr.-Ing. A. Kolbmüller GmbH 3 Machbarkeitsstudien für landwirt. Unternehmen, IFC Workshops in Nishny Novgorod und Kazan, Besichtigung mehrerer Unternehmen Erstellung von Projektskizzen und Angeboten Gespräche mit Ministerien der RT (Umwelt, Wirtschaft) Kooperation mit KSU wissenschaftliche Forschung, MAAustausch KSTU 11
12 Erfahrungsbericht Große Biomassepotentiale für Gewinnung von Biogas Landwirtschaftliche Reststoffe, Wirtschaftsdünger, Abfälle der lebensmittelerzeugenden Industrie Unterschiedlichste Handhabung der Reststoffe Wirtschaftlicher Aspekt im Vordergrund mit teils erheblichen, lokalen Umweltschäden Wert der Reststoffe verkannt Fehlen an Lösungsstrategien Großes Interesse an Bioenergie in Politik, Wirtschaft und Forschung Politischer Wille zur Emissionsreduktion (Vorreiterrolle) Politischer Zwang zur Emissionsreduktion (Deponie) 12
13 Erfahrungsbericht Informationsbedarf - Vorteile der Technik und Nutzung Strom und Wärme aus Reststoffen Autarkie Kosten für Energie und Dünger Regionalentwicklung Demonstrationsbedarf - Skepsis gegenüber Funktionsweise unter klimatischen Bedingungen Notwendigkeit von Pilotanlagen vor Ort wirtschaftliche Darstellbarkeit von Projekten erschwert (administrativ und ökonomisch - Netzzugang, Vergütung, Düngewert, Amortisation) 13
14 Erfahrungsbericht 14
15 Erfahrungsbericht Technische Risiken Standard-Projektrealisierung ohne Berücksichtigung der klimatischen Erfordernisse oder lokalen Bedingungen in Russland Besondere Anforderungen an den Wärmebedarf Besondere Anforderungen an Schutz gegen Frost, auch bei der Substratzufuhr Projektrealisierung durch Unternehmen mit sehr geringen Erfahrungen Die Implementierung neuer Technologien erfordert immer die Hinzuziehung von Erfahrungsträgern Späterer Anlagenbetrieb nur mit Schulung des Betriebspersonals 15
16 Erfahrungsbericht Biologische Risiken Gewährleistung konstanter Temperaturen, auch im Winter Betrieb von Biogasanlagen bei bewährten Parameterkonfigurationen Einsatz von bewährten Substratmischungen Einsatz von gut geschultem Personal Kontinuierliche Überwachung des Zustandes der Prozessbiologie analytische Begleitung (akkreditierte Labors, Forschungs-einrichtungen, Universitäten) 16
17 Erfahrungsbericht admin. / finanz. Risiken Administrative Risiken Risiken sind sehr gering Wichtig ist die Genehmigungsfähigkeit von Biogasanlagen nach russischem Recht - Behörden sollten daher in den Planungsprozess einbezogen werden politische Unterstützung muss fixiert werden Finanzielle Risiken Bau nicht an den Standort angepasster Anlagen (durch Gutachter prüfbar) Verkauf von Energie nicht an Netze einfach möglich Abschluss langfristiger Verträge schwierig (Finanzierung) Änderungen der ökonomischen Bedingungen, z.b. Markt für Biogassubstrate 17
18 Rahmenbedingungen Notwendige, verlässliche Rahmenbedingungen: Sehr gute Vorplanung der Anlage Anlagenplanung und der Bau an den Standort angepasst Betrieb durch gut geschultes Personal Biologische Betreuung der Biogasanlage Möglichkeit des Absatzes von Energie aus Biomasse Zugang zu Energienetzen Kalkulierbare Preise für den Energieverkauf Wirtschaftlichkeit darf nicht nur über Nebenprodukte gewährleistet sein: Hauptprodukt Energie muss zur Wirtschaftlichkeit der Anlagen führen Anschub der Technologieumsetzung Schaffung von Referenzprojekten Einführung von Gesetzen zur Förderung der Erzeugung erneuerbarer Energien 18
19 Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Deutsches BiomasseForschungsZentrum gemeinnützige GmbH Torgauer Straße 116 D Leipzig Tel./Fax. +49(0) / -133 Kontakt: Dr.-Ing. Frank Scholwin Frank.Scholwin@dbfz.de Dipl.-Ing. (FH) Jan Postel Jan.postel@dbfz.de 19
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