7. KROATIEN-RALLYE 2006: OPATIJA DUBROVNIK OPATIJA

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1 7. KROATIEN-RALLYE 2006: OPATIJA DUBROVNIK OPATIJA 14 REISE MOTORRAD 2006/5

2 JADRANSKA MAGISTRALA Es war die bislang längste, südlichste, heißeste und vielleicht schönste Kroatien-Rallye: Die siebte Auflage der Leserveranstaltung von REISE MOTORRAD sorgte für neue Superlativen. Sie führte von Opatija auf der legendären Küstenstraße Jadranska Magistrala entlang der Adria nach Dubrovnik und über Mostar in Bosnien-Herzegowina zurück. Heiße Fahrt über kristallklares Wasser: von der Insel Pag auf dem Weg nach Zadar. REISE MOTORRAD 2006/5 15

3 7. KROATIEN-RALLYE 2006: OPATIJA DUBROVNIK OPATIJA Jadranksa Magistrala heißt auf Deutsch Adriastraße und gilt als eine der schönsten Küstenstraßen Europas. Noch vor wenigen Jahren waren sechs oder sieben Stunden Fahrzeit für die 230 Kilometer lange Strecke von Opatija bis nach Zadar keine Seltenheit, die insgesamt 610 Kilometer nach Dubrovnik waren ein Abenteuer, das viel Geduld erforderte. Der gesamte Verkehr quälte sich damals über die wichtigste Nord-Süd-Verbindung Kroatiens. Seit jedoch die letzten Teilstücke der Autobahn von Zagreb über Karlovac bis Split 2005 freigegeben wurden, hat sich die Lage erheblich entspannt, vor allem ab dem Küstenstädtchen Senj, wo die meisten LKWs und Wohnmobile auf die Autobahn abbiegen. Stephan von KTM übergibt die 990 Adventure für eine Probefahrt (links). Dieter von GORE und Luna kraxeln lieber am Strand von Mali Rat entlang (rechts). Christian aus Danijels Gruppe relaxt zur gleichen Zeit am Vrana See (unten). RM-Stammcafé in Novi Vinodolski, einem beliebten Badeort mit fruchtbaren Weingärten im hügeligen Hinterland (Mitte links). Gleich daneben gibt s Sprit für Boote und unsere Bikes (rechts). Rallye-Stammgäste Patricia und Peter beim Turteln im romantischen Mali Rat vor Omiš (links). Gegen 9.00 Uhr verlassen wir Opatija und schlängeln uns am Meer entlang, vorbei an der ehemaligen Rennstrecke Preluk nach Rijeka, der drittgrößten Stadt mit dem wichtigsten und größten Hafen Kroatiens. Die morgendliche Rushhour ist vorbei und wir können genüsslich Sightseeing vom Motorradsattel aus machen. Es folgen die tief ins Land gezogene Bucht von Bakar sowie die traditionellen Badeorte Crikvenica und Novi Vinodolski. In letzterem machen wir die erste Kaffeepause, stilvoll im Harley-Davidson Café direkt an der Bootstankstelle, von wo aus früher der gekelterte Wein aus dem im Hinterland liegenden Vinodol (Weintal) verschifft wurde. Heute ist gemütliches Biken angesagt, die Gruppe soll sich kennen lernen und die nächsten Fotostopps werden besprochen. Ab Senj lässt der Verkehr deutlich nach und wir genießen den herrlichen Blick auf das Velebit-Gebirge linkerhand und die gegenüber liegende Insel Pag, die sich in leuchtendem Goldbeige aus der türkisfarbenen Adria erhebt. In Prizna setzen wir mit der Fähre über und erreichen nach 15 Minuten das karge Eiland. Wir fahren nun parallel zu dem 86 Kilometer langen Stück Küstenstraße, das wir auf dem Rückweg erkunden werden. Es duftet nach Lavendel, Thymian und Salbei. Auf Pag gibt es mehr Schafe als Einwohner und mehr Steinmauern, die vor der Bora (kalter Fallwind aus dem Velebit-Gebirge) schützen sollen, als Straßen. Fotos: Christian Klos (13), Peter Kornblum (1), Lixi Laufer (15), Toni Sacher (5), Danijel Sedić (4), Frank Svensson (1) 16 REISE MOTORRAD 2006/5

4 Trotz brütender Hitze herrscht gute Stimmung auf der Fähre nach Pag. Die Überfahrt dauert nur 15 Minuten (links). Für Fischfans gibt es auch kulinarische Superlative (unten). Die Reise über die karge Insel Pag bietet phantastische Ausblicke auf die Jadranska Magistrale gegenüber (links). Das Rathaus von Trogir diente bei den Winnetou-Verfilmungen als Gouverneurspalast von Santa Fe (Mitte rechts). Romantisch: Zadar by night (rechts). Manche Stellen erinnern an die Wüsten im amerikanischen Nevada. Über eine 500 Meter lange Brücke erreichen wir wieder das Festland und Zadar, die ehemalige Hauptstadt von Dalmatien. Unser Hotel liegt gegenüber der Altstadt mit ihren zahlreichen Monumenten aus der Zeit, als Venedig über Zadar herrschte. Im Meer vor der Stadt befindet sich der Kornaten Nationalpark, eine versunkene Gebirgskette, deren Gipfel heute als Inseln aus dem Wasser ragen. Bewohnte Inseln und bekannte Urlauberparadiese sind Ugljan und Dugi Otok. Es ist schon längst dunkel, das Thermometer zeigt immer noch 25 Grad, Live-Musik schallt zu uns herüber und ein fantastisches Sommernachts-Feuerwerk ist ein tolles Betthupferl für die 35 Teilnehmer am ersten Rallye-Tag. Omiš heißt das zweite Etappenziel. Im konzentrierten Kurventango arbeiten wir uns weiter Richtung Süden vor, unterbrochen durch einige Trinkpausen und Fotostopps, wie am Strand von Vodice, immer konsequent entlang der Jadranska Magistrala. Tonis Gruppe besucht währenddessen den Krka Nationalpark und die Karl May-Fans suchen die Stelle, wo sich Winnetou und Old Shatterhand einst vor den bis zu 800 Meter hohen Wasserfällen trafen. Der Schatz im Silbersee wurde übrigens im nördlich gelegenen Plitwitzer Nationalpark gedreht, das Rathaus von Trogir diente im Film als Gouverneurspalast von Santa Fe und als Prärielandschaften für Indianer und Cowboys fungierten die Insel Pag und die weiten Ebenen um Vrlika, nördlich von Split. Am frühen Nachmittag herrschen Temperaturen wie in New Mexico gegen High Noon und wir stehen selbst vor dem Gouverneurspalast von Santa Fe, also dem Rathaus des mittelalterlichen Trogirs, rund 20 Kilometer vor Split. Die gesamte Altstadt wurde 1977 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt und wer vorbei an den Renaissancepalästen aus venezianischer Zeit durch die stillen REISE MOTORRAD 2006/5 17

5 7. KROATIEN-RALLYE 2006: OPATIJA DUBROVNIK OPATIJA Dirk Schröder von VW begleitet unser Begleitfahrzeug natürlich auf dem Motorrad (links). Auf dem Meter hohen Sveti Jure bei Makarska kommt die Wunderlich- Technik mit Hilfe von Jochen Stather zum Einsatz (rechts). Fahrt durch die Canyonlandschaft hinter Omiš (Mitte links). Spektakulär der Blick auf die Mündung der Cetina in Omiš (links). Bereits der Weg zum Nationalpark Krka mit seinen Seen und Wasserfällen begeistert (oben). Die gastfreundlichen Kroaten laden zur Schnapsprobe ein (rechts). Gassen und entlang der fantastischen Hafenpromenade bummelt, wird verstehen warum. Es ist brütend heiß, Zeit für einen Sprung in die kühle, blitzsaubere Adria. In Mali Rat gibt es einen kleinen Kieselstrand, wo wir auch die Motorräder gut parken können. Zwar erfreut sich Kroatien einschließlich seiner über 1000 Inseln über die stolze Küstenlänge von Kilometern, doch sind die meisten Badebuchten leider nur per Boot erreichbar. Nach der wohltuenden Abkühlung in den Meeresfluten beziehen wir in Omiš unser nächstes Nachtquartier, ein idyllisch gelegenes Hotel mit genau 111 Stufen zur Rezeption. Aufzug gibt es keinen, aber die Schlepperei lohnt sich. Von der Terrasse des Hotels genießen wir einen umwerfenden Blick auf das in weiße Kalkfelsen eingekeilte Piratennest Omiš mit seinen zwei Burgruinen, dem offenen Meer im Westen und den gewaltigen Canyons im Osten. Gegen Uhr trifft auch die Kilometerfresser-Gruppe von Ljuba ein, sie hat noch kurz einen Abstecher nach Bosnien-Herzegowina gemacht, um originale Čevapčići aus Lamm- und Kalbshackfleisch zu essen. Und wieder muss ich an typische Landschaften in den USA denken, als wir am nächsten Morgen weiter auf der Jadranska Magistrala Richtung Süden fahren. Hoch oben auf den Ausläufern des Biokovo-Gebirges, die bis ins Meer ragen, windet sich die Straße entlang der Küste. Sie erinnert mich an den legendären Highway Number one in Nordkalifornien. Wir erreichen die Riviera von Makarska. Auch hier hatte die Piraterie zwischen dem 12. und 14. Jahrhundert wie in Omiš Hochkonjunktur. Heute ist Makarska eine sehr quirlige, typische dalmatinische Kleinstadt mit schönen, von Palmen gesäumten Kiesstränden und hübschen alten Dörfern inmitten von Ölbaumhainen im Hinterland. Nur sieben Kilometer Luftlinie vom Meer entfernt ragt der Gipfel des Sveti Jure mit stolzen Metern in den Himmel. 18 REISE MOTORRAD 2006/5

6 Über die riesige Hängebrücke Dr. Franja Tud - mana (unten Mitte) gelangen wir endlich ans Ziel: Die Altstadt von Dubrovnik (links) Magnet für Touristen aus aller Welt (unten). Alle Jahre wieder: Gruppenbild mit Redaktionsschäferhund Josie und Luna vor der faszinierenden Canyonlandschaft von Omiš (oben). Kalt erwischt am Straßenrand: So sieht das Spanferkel direkt nach dem Aufspießen aus (rechts). Kurz vor dem bosnischen Badeort Neum passieren wir die Grenze nach Bosnien-Herzegowina und verlassen die Transitstrecke fünf Kilometer weiter wieder nach Kroatien. Riesige Austernbänke im tiefblauen Wasser säumen die gut ausgebaute Straße, die entlang des Kanals von Mali Ston führt. Mali Ston ist ein zauberhaft gelegener Ort auf der Halbinsel Pelješac, ein Paradies für Austern- und Fischliebhaber. Klar, dass wir hier einen kulinarischen Stopp einlegen. Und wer keinen Fisch mag, wird mit Pasta und Tomatensoße versorgt. Um Mali Ston zieht sich eine imposante, 5,5 Kilometer lange Festungsmauer mit 41 Wehrtürmen, ein unglaubliches Bauwerk, das erst nach mehreren Generationen im 15. Jahrhundert fertig gestellt wurde. Auf den steilen Hängen der Halbinsel Peljesac wächst einer der besten Weine Kroatiens, der aus der Plavac-Traube erzeugt wird und Dingač heißt. 60 Kilometer weiter erreichen wir das Ziel unserer Rallye: Dubrovnik. Das späte Nachmittagslicht taucht die Stadt in fantastische Farben. Andächtig legen wir den letzten Stopp am Stadtrand ein, um den ergreifenden Anblick in uns aufzusaugen. Über die 510 Meter lange Hängebrücke Dr. Franja Tuđmana (benannt nach dem ersten Staatspräsidenten, der von 1991 bis 1999 amtierte) rollen wir in die dalmatinische Metropole. Rasch ziehen wir im Hotel die verschwitzten Motorradklamotten aus, um nach einer kurzen erfrischenden Dusche zu Fuß die von dicken Festungsmauern (1.940 Meter Länge) eingeschlossene Altstadt zu erkunden. Touristen aus aller Welt drängeln sich in den schmalen Gassen zwischen Palästen und Patrizierhäusern. Viele sind mit den riesigen Kreuzfahrtschiffen gekommen, die im Hafen vor Anker liegen. Auf kleinsten Raum reihen sich schicke Bars und Restaurants neben exklusiven Boutiquen und Souvenirläden aneinander. Im Herbst 1991 brannte Dubrovnik, zwei Drittel der historischen Stadt wurden durch serbische und montenegrinische Truppen zerstört. Heute ist davon fast nichts mehr zu sehen. Beim Wiederaufbau der historischen Altstadt, die nun unter dem Schutz der UNESCO steht, wurde ganze Arbeit geleistet. REISE MOTORRAD 2006/5 19

7 7. KROATIEN-RALLYE 2006: OPATIJA DUBROVNIK OPATIJA US-Highway Nr. 1 auf kroatisch: Die Steilküste hinter Omiš (links). Bosnien- Herzegowina: Spuren des Krieges in Stolac (rechts oben). Dirk und Lixi bei einer Radarkontrolle kurz vor Mostar: 20 km/h zu schnell kostet zehn Euro (rechts). In der Bucht bei Ston werden Austern und Muscheln gezüchtet (oben). Auf dem Weg zum Grenzübergang nach Bosnien-Herzegowina, der nur wenige Kilometer südlich von Dubrovnik liegt (links). Bunte Obststände säumen die Jadranska Magistrale in Süddalmatien (rechts). Wir verlassen Dubrovnik in Richtung Süden, werfen einen letzten Blick auf die in tausend Türkistönen leuchtende Adria und biegen bei Dubac ins Landesinnere ab. Der Grenzübergang nach Bosnien-Herzegowina ist nicht ausgeschildert, aber dank einer detaillierten Karte gut zu finden. Freundlich werden wir von den Zöllnern des Nachbarlandes empfangen. Auf dem Weg über Trebinje nach Mostar tragen die Hinweisschilder kyrillische Buchstaben. Es herrscht wenig Verkehr und wir freuen uns über die ordentlich ausgebauten Landstraßen und die grüne, fruchtbare Landschaft. Immer wieder treffen wir auf greisenhafte Schäfer mit ihren kleinen Schafherden und Kühe, die scheinbar herrenlos herumlaufen. Ohne uns abgesprochen zu haben, treffen sich Danijels, Tonis und unsere Gruppe in Stolac, das sich hervorragend für eine Kaffeepause im Schatten großer Laubbäume eignet. Mit Blick auf die Respekt einflößenden Minarette des Ortes löschen wir unseren Durst. Die Einhei mischen bewundern währenddessen die Motorräder und freuen sich, dass so viele Touristen den Weg in den Ort gefunden haben. Das Thermometer zeigt inzwischen knapp 40 Grad. Kurz vor Mostar treffen Dirk und ich (die Nachzügler der Fotogruppe) die einzigen unfreundlichen Bosnier: zwei Verkehrspolizisten, die uns zehn Euro abnehmen, weil wir angeblich 20 km/h zu schnell waren. Trotz der unfreiwilligen Pause sind wir zu erst an der Stari Most, der berühmten Alten Brücke von Mostar. Die ersten Fotos sind schon im Kasten, als der Rest unserer Fotogruppe total verschwitzt und mit roten Gesichtern eintrudelt; man hatte eine Abzweigung verfehlt. Die berühmte, 1566 erbaute Brücke von Mostar war einst Symbol des friedlichen Zusammenlebens von Muslimen und Kroaten. Im November 1993 wurde das Glanzstück osmanischer Baukunst und Wahrzeichen des Balkans von Kroaten zerstört. Für ihren originaltreuen 20 REISE MOTORRAD 2006/5

8 Die Stari Most (Alte Brücke) in Mostar gilt heute als Symbol für den Brückenschlag gegen den Hass (links). Minarette prägen das Bild der Hauptstadt von Bosnien-Herzegowina (u.). Am letzten Abend in Opatija eröffnet Dieter Grotjohann (Mitte) die Backstube. Alle Teilnehmer dürfen sich ihre Gore-Handschuhe selber backen (oben). Das macht genauso viel Spaß wie die Rast in den urigen Konobas unterwegs (rechts). Wiederaufbau zahlte die UNESCO 15 Millionen Euro. Heute gilt die Stari Most als Symbol für den Aufbruch von Bosnien und als ein Brückenschlag gegen den Hass. Nachdenklich verlassen wir Mostar, noch 300 Kilometer liegen vor uns. Am Grenzübergang von Imotski erreichen wir wieder kroatischen Boden. Die Strecke nach Knin ist wie für Motorradfahrer geschaffen: herrliche Kurven, schöne Aus- und Einblicke ins Hinterland. Bergauf und bergab führt uns der Weg über Ostič und Gračac nach Starigrad Paklenica an die Jadranska Magistrala und damit wieder ans Meer. 500 Kilometer und brüllende Hitze ein harter, aber sehr eindrucksvoller Tag. Die letzte Etappe bis zurück nach Opatija fahren wir sozusagen auf einer Pobacke. Braun gebrannte, glückliche Gesichter strahlen mir entgegen, als sich alle 35 Teilnehmer und Tourguides zur Abschlussparty auf der Sonnenterrasse des Restaurant Laurus in Opatija treffen. Unser Gastgeber Kruno kreierte speziell für uns eine Speisekarte mit köstlichen kroatischen Spezialitäten aus Fisch und Fleisch. Während wir schlemmen, blicken wir auf die Inseln Krk und Cres, die von der hinter dem Učka-Gebirge untergehenden Sonne in ein warmes Orange getaucht werden. Unsere Kollegen der kroatischen Motorradzeitschrift MOTO PULS und das kroatische Fernsehen sind auch mit von der Partie. Dann werden die Teilnehmer-Urkunden für die 7. Kroatien-Rallye überreicht, die einige neue Superlative brachte. Nie zuvor waren wir so weit südlich gefahren und nie zuvor hatten wir so viele Kilometer zurückgelegt, je nach Fahrfleiss und Gruppe zwischen und Kilometern. Als krönenden und passenden Abschluss der vielleicht bislang schönsten Veranstaltung eröffnet Dieter Grotjohann von der Firma W. L. Gore seine Backstube und die Teilnehmer dürfen sich eigenhändig je ein Paar Gore-Handschuhe auf 100 Grad heißen Stahlhänden backen. Auch in dieser Hinsicht war es wahrlich die heißeste Kroatien-Rallye aller Zeiten... REISE MOTORRAD 2006/5 21

9 7. KROATIEN-RALLYE 2006: OPATIJA DUBROVNIK OPATIJA Allgemeines Mit km 2 Festlandfläche ist Kroatien, das die Form eines Hufeisens hat, nicht einmal so groß wie Bayern ( km 2 ). Nur viereinhalb Millionen Menschen leben in dem kleinen Mittelmeerstaat. Dennoch zählt Kroatien momentan zu den angesagtesten europäischen Urlaubsländern. Kein Wunder, mit einer Küstenlänge von stolzen km (davon sind km Insel- und Riffküste) sowie Inseln (nur 50 sind bewohnt), bietet Kroatien mediterranes Leben wie aus dem Bilderbuch. Hauptstadt ist Zagreb mit knapp Einwohnern. In Bosnien und Herzegowina leben ca. 4 Millionen Einwohner auf km². Die Hauptstadt ist Sarajevo ( Einwohner). Bosnisch, Serbisch und Kroatisch sind die Amtssprachen, geschrieben wird in lateinischer und kyrillischer Schrift. Der tiefste Punkt ist die Stadt Neum (0 m) an der 21,2 Kilometer langen Küste, der höchste Berg mit m heißt Maglič. Klima und Reisezeit Entlang der Küste herrscht Mittelmeerklima, im Landesinneren kontinentales Klima. Eine Eigenheit des kroatischen Wetters an der Küste ist die Bora, ein kalter Fallwind. Jugo heißt der kraftvolle warme Wind, der vor allem bei Seglern und Surfern beliebt ist. Die beste Reisezeit ist von April bis Oktober, im Juli und August sind die Urlaubsgebiete sehr überfüllt. REISE MOTORRAD bedankt sich bei den Sponsoren der 7. Kroatien-Rallye: Dieter Grotjohann von der W.L. Gore & Associates GmbH informierte die Teilnehmer rund um das Thema Gore und Motorradbekleidung sowie das richtige Waschen und Tragen. Am letzten Abend durfte sich jeder ein Paar Gore-Tex-Handschuhe auf einer 100 Grad Celsius heißen Eisenhand backen. Während der Rallye konnten alle Reise- Enduro-Fans eine KTM 990 Adventure ABS Probe fahren und sich bei Stephan Beutel von der KTM Sportmotorcycle GmbH über technische Details informieren. Volkswagen Nutzfahrzeuge stellte für die 7. Kroatien-Rallye als Begleitfahrzeug den nagelneuen VW Multivan T5 Easy-in-black zur Verfügung. Der mit Seilwinde, klappbarer Rampe und Profilschiene ausgestattete VW Multivan transportierte in Kroatien eine Suzuki GSX-R 750 und eine Moto Guzzi California. Der Konstrukteur Dirk Schröder war auf dem Motorrad mit dabei und stand mit technischem Rat zur Seite. Vom BMW-Zubehörspezialisten Wunderlich waren Jochen Stather und Felix Abel mit von der Partie. Sie kamen mit den Wunderlich-BMWs R 1150 GS Basic Beast und R 1200 GS SilverX und gaben Auskunft über GPS, Zubehör und Fernreisen. unterstützt von Sehenswürdigkeiten und A k t i v i t ä t e n Die 610 Kilometer lange Jadranska Magistrala von Opatija bis Dubrovnik ist schon eine Sehenswürdigkeit für sich. Fantastische Ausblicke auf das Meer, die Inseln und die Gebirge bietet die Reise auf der kroatischen Adriaküsten straße. Etwas nördlich von Zadar befindet sich der Nationalpark Paklenica mit zwei tiefen Schluchten, die ins Velebit Gebirge führen ein Naturwunder wie der südlich von Zadar gelegene Nationalpark Krka mit seinen Wasserfällen, Stromschnellen und Kaskaden. Gegenüber von Zadar liegt der Nationalpark Kornaten, das sind 148 Inselchen, die man mit dem Boot besuchen kann. Kulturinteressierte sollten genügend Zeit für die Besichtigung der Altstädte von Zadar, Trogir, Split (die zweitgrößte Stadt Kroatiens) und natürlich Dubrovnik einplanen. Höhepunkte in Dubrovnik sind das Franziskaner- Kloster, der Sponza- und der Rektorenpalast sowie die Kathedrale mit ihrer Reliquiensammlung. Ein Abstecher über die Halbinsel Pelješać weiter nach Korčula, der Geburtsstadt von Marco Polo, lohnt sich ebenfalls. Auf dem Rückweg über Bosnien und Herzegowina sollte man sich unbedingt die Orte Trebinje, Stolac und natürlich Mostar mit der 27 Meter langen und 19 Meter hohen osmanischen Brücke Stari Most ansehen. Von Knin aus kann man auch direkt weiter zu den Plitwitzer Seen fahren. Formalitäten Reisende aus Deutschland, Österreich und der Schweiz benötigen für die Einreise nach Slowenien und Kroatien einen gültigen Personalausweis oder Reisepass. Eine Grüne Versicherungskarte sollte mitgeführt werden. Für Bosnien-Herzegowina sollte der Reisepass und unbedingt die Grüne Versicherungskarte mitgeführt werden. Anreise Der schnellste Weg führt von München aus über die A 8 nach Salzburg, Tauernund Katschbergtunnel (Maut), Villach, Ljubljana, Postojna, Rupa nach Opatija (520 km). Alternativ zur Autobahnroute empfiehlt es sich die Anreise in Form einer schönen Alpentour z. B. über den Großglockner und dann über den Plöckenpass oder das Nassfeld zu wählen. Überlegenswert ist auch die Anreise mit dem DB AutoZug bis Villach oder Rijeka: de oder (01805) (0,12 /Min., täglich 8.00 bis Uhr). Gore-Backstube mit Meeresblick im Laurus in Opatija. Essen und Unterkunft Villa Kapetanovič / Restaurant Laurus, Nova Cesta 12 A, HR Opatija, Telefon +385 (0) , Fax , villakapetanovic@inet.hr, Schöne Sonnenterrasse mit Meeresblick. Das Restaurant Laurus gehört zu den zwölf besten in Kroatien. Die Villa Kapetanovič wurde als Beste Kleinhotel-Villa in Kroatien ausgezeichnet. Das im Wiener-Venezianischen Stil erbaute Hotel mit sieben Zimmern und zwei Appartements bietet auch einen attraktiven Wellnessbereich. Großer Parkplatz. Sehr gutes Preis-/Leistungsverhältnis. Übernachtung mit Frühstück im EZ ab 49,, im DZ ab 68,. Hotel Opatija, Trg. V. Gortana 2/1, HR Opatija, Tel (0) , Fax , info@hotel-opatija.hr, Großes Hotel mit schöner Sonnenterrasse im Zentrum von Opatija. Wird von September 2006 bis Saisonbeginn 2007 renoviert. Übernachtung mit Frühstück im EZ ab 46,, im DZ ab 63,. Adria-Relax-Resort Miramar****, Ive Kaline 11, Opatija, Telefon +385 (0) , Fax , info@hotel-miramar.info, Übernachtung mit Frühstück im EZ ab 80,, im DZ ab 120,. Luxushotel mit Wellnessoase direkt am Meer mit eigenem Strand. Hotel Villa Nico, Kresimirova obala 138, HR Zadar, Tel (0) , Fax , nico.moric@villanico. htnet.hr, Ruhige Lage an der Küste gegenüber der Altstadt von Zadar. Mit kleinem Restaurant und Terrasse. 20 Zimmer. Übernachtung mit Frühstück im EZ ab 40,, im DZ ab 90,. Villa Hresc, Appartement-Hotel, Obala kneza Trpimira 28, HR Zadar, Tel (0) , Fax , Ruhige Lage an der Küste mit tollem Blick auf die Altstadt von Zadar. Restaurant mit Terrasse. Sehr schön eingerichtete Appartements. Übernachtung mit Frühstück im EZ ab 62,, im DZ ab 102,. Hotel Villa Dvor, HR Omiš, Mosorska 13, Tel (0) , Fax , info@hotel-villadvor.hr, www. hotel-villadvor.hr. Ruhig gelegenes Hotel nahe dem Zentrum von Omiš mit fantastischem Ausblick auf das Meer und die Canyons. Mit Restaurant, Terrassen und großem Parkplatz. Auch wenn es 111 Stufen zur Rezeption sind, es lohnt sich! Schöne Zimmer (mit super Aussicht) und sehr freundliches Personal. Übernachtung mit 22 REISE MOTORRAD 2006/5

10 Dauer: 5 Tage gefahrene km vor Ort: ca km Frühstück im EZ ab 78,, im DZ ab 110,. Taverna Bote Sare in Mali Ston, Tel (0) , Hier gibt es die besten Austern in ganz Kroatien und natürlich auch andere Fischspezialitäten. Hotel Vičko, HR Starigrad Paklenica, Jose Dokoze 20, Tel./Fax +385 (0) , hotel-vicko@zd.htnet.hr, www. hotel-vicko.hr. Gepflegtes Hotel mit eigenem Strand am Rand des Nationalparks Paklenica gelegen. Sehr gutes Restaurant und Terrasse mit herrlichem Blick aufs Meer. Bewachter Parkplatz, freundliches Personal. Übernachtung mit Frühstück im EZ ab 57,, im DZ ab 68,. Die 8. KROATIEN-RALLYE findet voraussichtlich vom 2. bis 7. Juni 2007 statt. Start ist in Varaždin. Die Rallye wird durch Nordkroatien nach Zagreb, zu den Plitwitzer Seen, auf die Inseln Rab, Krk und Cres sowie nach Istrien führen. Ziel ist Opatija. Geld und Kosten Die kroatische Währung ist die Kuna (HRK); 1 Kuna = 100 Lipa. 1 Euro entspricht etwa 7,2 Kuna. Der Wechselkurs im Land ist günstiger als in Deutschland. Geldautomaten gibt es in jedem größeren Ort. Kreditkarten und der Euro werden fast überall akzeptiert. Das Preisniveau ist ähnlich wie in Deutschland. Wesentlich günstiger sind Grundnahrungsmittel sowie Bier und Capuccino in den Straßencafés. In Bosnien Herzegowina kann man fast überall mit Euro bezahlen. Die Währung ist die Konvertible Mark (KM), die im Wert gegenüber dem Euro der alten D Mark entspricht. Motorrad fahren Eine Tour durch Kroatien erfordert Erfahrung. Auf den Hauptverbindungsstraßen herrscht oft chaotischer Verkehr. Die weniger befahrenen Land und Bergstraßen im Hinterland sind ein Traum für Kurvenjäger. Schlaglöcher, Rollsplitt, Tiere auf der Fahrbahn und schlechter Straßenbelag sind keine Seltenheit. Auch mit wilden Überholmanövern der Kroaten ist zu rechnen wie auch mit Radarkontrollen entlang der Jadranska Magistrala. Bei Regen wird die Küstenstraße stellenweise spiegelglatt. Vorsichtig fahren!! Leichte, wendige Motorräder und Reise Enduros bieten wesentlich mehr Fahrspaß als Supersportler oder schwere Tourer. Der ADAC empfiehlt, in Bosnien und Herzegowina möglichst nicht nachts oder abseits befestigter Straßen zu fahren. Literatur und Karten Dumont RICHTIG REI- SEN, Kroatien, mit Reiseatlas & Routenkarten, ISBN , 22,95. Falk Spirallo Reiseführer Kroatien, ISBN , 6,50. Verlag Rau, Mobil Reisen, Kroatien, ISBN Trescher Verlag, Reiseführer Bosnien Herzegowina entdecken, ISBN Mair Dumont. Die Generalkarte: Istrien/Kroatische Küste, Nord und Mitte, 1: , ISBN , 6,50. Mair Dumont. Die Generalkarte: Kroatische Küste, Mitte und Süd, 1: , ISBN , 6,50. Wichtige Adressen Kroatische Zentrale für Tourismus, Kaiserstraße 23, Frankfurt, Tel. (069) , Fax , kroatien-info@ gmx.de, Botschaft von Bosnien und Herzegowina, Ibsenstraße 14, Berlin, Tel. (030) , Fax , Blue Bike Tours, Motorradtouren in Kroatien. Danijel Sedić, Müllerstraße 48, München. Tel. (089) , Fax , info@bluebiketours.de, www. bluebiketours.de Kroatien-Aktiv, Motorradund Endurotouren, Bikerunterkunft. Ljubiša Mihajlovic, S. Brozovica 16, HR Selce, Tel (0) , Fax , ljubo@kroatienaktiv.com, Danijel und Ljubiša sprechen fließend deutsch und englisch. REISE MOTORRAD 2006/5 23