Mache dich auf, werde licht! / Jesaja 60, (Gebet für alle, die Angehörige oder Kinder oder Freunde pflegen.) Liebe Gemeinde!

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1 Mache dich auf, werde licht! / Jesaja 60, (Gebet für alle, die Angehörige oder Kinder oder Freunde pflegen.) Liebe Gemeinde! Wir waren mit 5 Mitarbeitern auf einer Tagung der Geistlichen Gemeindeerneuerung und sind mit dem festen Entschluss wiedergekommen: Ab jetzt wird alles anders! Das haben wir befürchtet! wird mancher antworten. Aber keine Sorge, das war jetzt ein Scherz. Wir sind ermutigt wiedergekommen und vielleicht zuversichtlicher, aber nicht überheblicher. Ich fahre ja schon seit vielen Jahren immer wieder auf solche Tagungen und ich erinnere mich, wie meine Frau in den ersten Jahren immer ganz skeptisch reagierte, wenn ich euphorisiert wiederkam, und wie sie mich dann genervt fragte: Na, was müssen wir jetzt schon wieder ändern? Ich hab da viel verkehrt gemacht und oft war nach drei Wochen die heiße Luft raus und der alte Trott war wieder drin. Aber heute sagt meine Frau manchmal: Du, willst Du nicht mal wieder auf ein Seminar oder eine Tagung fahren? Lass Dich doch mal wieder von außen anregen und ermutigen und inspirieren! Und ich bin froh, dass wir als Gemeindeleitung diese Sicht auch haben und darum Mitarbeiter ermutigen und fördern, sich auf guten Seminaren schulen und geistlich erfrischen zu lassen. Wir fünf sind jedenfalls dankbar zurückgekommen dankbar auch für das, was Gott unter uns schon tut, und wir sind voll neuer Zuversicht, dass ER weiter unter uns wirken wird. Und wir wollen IHM in neuer Hingabe und Treue dafür zur Verfügung stehen. Wir haben dabei manchen Impuls mitgenommen, z.b. Gedanken, die auch zur heutigen Predigt geführt haben. 1. Tun, was Gott möglich macht! Ist Euch das auch schon einmal aufgefallen? Die meisten Aufforderungen in der Bibel können wir gar nicht erfüllen es sei denn, wir erfüllen sie in der Kraft Gottes. Beispiele: Freuet euch in dem Herrn allewege, und abermals sage ich euch: Freuet euch! Philipper 4, 4

2 2 Sich auf Kommando freuen? Das geht wirklich nur, wenn wir in dem Herrn Jesus sind, weil dann bleibende Freude unser Herz erfüllt! Schaffet, dass ihr selig werdet, mit Furcht und Zittern Philipper 2, 12 Wie soll das denn gehen? Ach so: Denn Gott ist s, der in euch wirkt beides, das Wollen und das Vollbringen, nach seinem Wohlgefallen! Philipper 2, 13 Ähnlich ist es mit der Aufforderung, mit der wir uns heute Morgen beschäftigen wollen: Mache dich auf, werde licht! Ja, wie denn das? denn dein Licht kommt, und die Herrlichkeit des Herrn geht auf über dir! Ja, - wenn der Vater des Lichts Wirklichkeit ist in unserem Leben, - wenn Jesus als das Licht dieser Welt jetzt schon leuchtet und sein Wiederkommen verheißen hat, - ja, wenn Gottes leuchtende Herrlichkeit über unserem Leben steht, dann kann es gelingen, dass wir selbst licht (kleingeschrieben!) werden und leuchten und strahlen und transparent und durchlässig werden und sind für Gottes Liebe und Sein Licht. Dieses Wort des Jesaja ist ja ein prophetischer Weckruf für das Volk Gottes. Der Prophet malt Israel in leuchtenden Farben und Bildern vor Augen, was Gott vorhat und welche Stellung und Bedeutung er seinem Volk noch einmal geben wird. Lest einmal Zuhause dieses wunderbare Kapitel der Verheißung Gottes für Israel. Ich glaube aber, dass diese Prophetie darüber hinaus auch Gültigkeit hat für das gesamte neutestamentliche Gottesvolk aus Juden und Heiden, die gemeinsam Jesus Christus als Messias ehren und ihm nachfolgen.

3 3 Mache dich auf, werde licht; denn dein Licht kommt, und die Herrlichkeit des Herrn geht auf über dir! Oh ja, Herr, wie schön aber Es ist alles so dunkel und es wird immer dunkler um uns herum! Und das ist deprimierend! 2. Tun, wozu wir gesandt sind! Die Bibel verschweigt nicht den wahren Zustand dieser Welt. Auch unser Text stellt nüchtern fest: Denn siehe, Finsternis bedeckt das Erdreich und Dunkel die Völker Wir werden sogar aufgefordert genau hinzuschauen und uns die Welt nicht schönzureden. Wir sollen uns auch nicht einlullen und blenden lassen von denen, die beschwichtigend sagen: Friede, Friede, alles easy! Nein, Jesus zeichnet in seinen Reden über die Zeit vor seinem Wiederkommen ein düsteres Bild vom Zustand der Welt. Wir haben diese Texte in unseren Bibelstunden gemeinsam gelesen und bedacht. Doch warum tut er das? Und warum stellt Jesaja als Bote Gottes fest: Denn siehe, Finsternis bedeckt das Erdreich und Dunkel die Völker Damit wir depressiv werden? Ich neige dazu. Ich merke, wie mich die Beschäftigung mit all dem Bösen und Ungerechten und Ungeistlichen runter zieht und lähmt. Es ist ja auch nicht nur finster in der Welt, sondern es gibt viel Finsteres mitten in Gemeinden und im Herzen von Kindern Gottes. Es gibt in unserem Land und in den Kirchen eine religionsfreudige Gottlosigkeit so hat es jemand genannt. (Stefan Vatter, Kempten) Aber das alles wahrzunehmen und zu analysieren und immer wieder zu drehen und zu wenden und zu beklagen das raubt mir die Kraft. Das macht mich mutlos und ängstlich. Und ich merke, wie es manchem meiner Mitbrüder und Mitschwestern genauso geht. Und manchmal möchte ich mich am liebsten aus allem zurückziehen und mir die fromme Bettdecke über den Kopf ziehen und den Schlaf des Gerechten schlafen, bis der Wecker klingelt die letzte Posaune und der Herr wiederkommt.

4 4 Aber genau das ist falsch! Wir müssen tun, wozu wir gesandt sind! Mache dich auf, werde licht! Jesus sagt: Matthäus 5, lesen! Bild: Wir stehen in der Gefahr, aus Angst vor der Dunkelheit das Licht zu verstecken, anstatt es auf den Leuchter zu stellen und die Dunkelheit damit zu vertreiben. Denn was ist stärker? Das Licht oder die Finsternis? Finsternis ist nur da, wo kein Licht ist! Also lasst es uns hineintragen in die Welt! Na ja, schönes Bild. Aber - in meiner Familie bin ich der einzige, der betet, - in meinem Wohnblock der einzige, der sonntags zum Gottesdienst geht, - in meiner Firma der einzige Christ, - in meinem Bekanntenkreis der einzige, der die Bibel liest Okay, aber das ist doch für Deine Familie, für Deinen Wohnblock, für Deine Firma und für Deinen Bekanntenkreis schon einmal ein guter Anfang. Und selbst wenn Du Dir dann manchmal vorkommst wie der letzte Armleuchter über Deinem Leuchten steht doch eine unglaubliche Verheißung: Mache dich auf, werde licht; denn dein Licht kommt, und die Herrlichkeit des Herrn geht auf über dir! Denn siehe, Finsternis bedeckt das Erdreich und Dunkel die Völker; aber über dir geht auf der Herr, und seine Herrlichkeit erscheint über dir! Jesaja 60, Der Apostel Paulus schreibt: Denn Gott, der sprach: Licht soll aus der Finsternis hervorleuchten, der hat einen hellen Schein in unsere Herzen gegeben 2. Korinther 4, 6a Warum hat Gott dieses Licht in unsere Herzen gegeben? Damit wir es nun hüten und abschirmen und aufpassen, dass niemand es zu sehen bekommt und möglicherweise auspustet? Nein, das schafft niemand, wenn das Feuer des Heiligen Geistes in uns brennt!

5 Gott aber hat diesen hellen Schein in unsere Herzen gegeben, 5 dass durch uns entstünde die Erleuchtung zur Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes in dem Angesicht Jesu Christi! 2. Korinther 4, 6b Oder etwas verständlicher übersetzt: damit die Menschen durch uns die Herrlichkeit erkennen, die Christus ausstrahlt. (Quelle: Paulus-Oratorium) Also, Herz in die Hand und raus und leuchten! Das ist unsere Aufgabe! Die Gemeinde ist nicht der Ort, wo wir das Licht hüten und verstecken, sondern der Ort, - wo wir uns gegenseitig ermutigen, nicht aufzugeben, - wo wir die Lampen reinigen und vielleicht Brennstoff nachfüllen, - und wo wir uns neu aussenden lassen an die Orte, wo speziell wir unser Licht leuchten lassen sollen! Und dann darf sich ruhig herumsprechen, dass sich in dieser Gemeinde Menschen versammeln, die an Christus glauben und sich von seinem Licht anstecken lassen. Dann darf sich ruhig herumsprechen, dass hier für Kranke gebetet wird und dass durch die Kraft Jesu Gebundene frei werden. Nicht, damit eine Organisation oder Institution groß raus kommt, sondern damit sie eure guten Werke sehen und den Vater im Himmel preisen! Matthäus 5, 16b Aber lohnt sich das denn überhaupt, in diese untergehende Welt noch Kraft und Ideen und Liebe zu investieren? 3. Tun, was Zukunft hat! Genauso könnte man fragen: Lohnt es denn überhaupt noch, sich zu waschen, sich gesund zu ernähren, bei Krankheit zum Arzt zu gehen und für den äußeren Menschen etwas zu investieren?

6 Der äußere Mensch verfällt, sagt die Bibel! 6 Darum werden wir nicht müde, wenn auch unserer äußerer Mensch verfällt 2. Korinther 4, 16 Also warum noch die Mühe? Weil dieser äußere Mensch nun einmal das zerbrechliche, irdene Gefäß ist, das den Schatz des hellen Scheines von Gott birgt. Wir haben aber diesen Schatz in irdenen Gefäßen, damit die überschwängliche Kraft von Gott sei und nicht von uns. 2. Kor. 4, 7 Genauso ist es mit dieser vergänglichen Welt, der gefallenen Schöpfung Gottes. - Sie ist der Lebensraum, in den wir hinein gesandt sind, um nach Gottes Gerechtigkeit zu trachten (und da geht es nicht nur um das persönliche Erlöstsein, sondern um das konkrete Miteinander der Menschen). - Sie ist die Umgebung, in der wir zeigen sollen, wie es zugeht, wenn Jesus als der Herr die Maßstäbe setzt. - Sie ist das Bewährungsfeld, wo wir herausgefordert sind, das für wert zu erachten, was Gottes Werten entspricht. - Sie ist der Lebensraum, wo Menschen heute schon die Menschenfreundlichkeit Gottes erfahren sollen. - Sie ist der Ort, an den Jesus einmal wiederkommen wird, um sein tausendjähriges Friedensreich aufzurichten. Jesus betete zum Vater: Ich bitte dich nicht, dass du sie aus der Welt nimmst, sondern dass du sie bewahrst vor dem Bösen Wie du mich gesandt hast in die Welt, so sende ich sie auch in die Welt! Johannes 17, Sollten wir die Erde aufgeben, die Er nicht aufgegeben hat? Sollten wir die Menschen aufgeben, die er nicht aufgegeben hat, und sie und ihre Lebensräume aufgeben und der Finsternis überlassen, obwohl wir das Licht kennen und Licht anvertraut bekommen haben?

7 7 Nein, auch wenn es manchmal hart ist, als einsames Licht der Finsternis zu widerstehen. Wir sind hier, um Gottes Licht in diese Welt zu tragen! Denn durch unser Leben und durch unser licht sein entsteht etwas Bleibendes, etwas, was Zukunft hat. Jesus sagt: Ihr sollt euch nicht Schätze sammeln auf Erden, wo sie die Motten und der Rost fressen und wo die Diebe einbrechen und stehlen. Sammelt euch aber Schätze im Himmel, wo sie weder Motten noch Rost fressen und wo die Diebe nicht einbrechen und stehlen. Matthäus 6, Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt und bestimmt, dass ihr hingeht und Frucht bringt und eure Frucht bleibt! Johannes 15, 16a Und Paulus macht uns Mut, indem er sagt: Denn unsere Trübsal, die zeitlich und leicht ist, schafft eine ewige und über alle Maßen gewichtige Herrlichkeit, uns, die wir nicht sehen auf das Sichtbare, sondern auf das Unsichtbare. Denn was sichtbar ist, das ist zeitlich; was aber unsichtbar ist, das ist ewig! 2. Korinther 4, Darum lasst uns tun, was Zukunft hat: - Leben in der Kraft des Heiligen Geistes. - Dienen in der Gesinnung Jesu! - Lieben, wie Gott liebt! Lasst uns Salz und Licht sein, wie Jesus es befohlen, ja, uns zugesprochen hat! Mache dich auf, werde licht; denn dein Licht kommt, und die Herrlichkeit des Herrn geht auf über dir! Denn siehe, Finsternis bedeckt das Erdreich und Dunkel die Völker; aber über dir geht auf der Herr, und seine Herrlichkeit erscheint über dir! Amen! Volkmar Glöckner 2014