Daraufhin hatte er die beiden getrennt und seinen Schwager in einen Haufen Knochen verwandelt, der begabten Teutonin ein hübsches Andenken
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- Stephanie Klein
- vor 7 Jahren
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2 Sohn.«Ruven trat ein, in den Händen ein Tablett mit Kuchen für Chawazelet und Lisi, für»wonderful Benji«und für die kleine, gebückte alte Frau, die mit ihrem Sohn vor dem Fernseher saß und auf den Bildschirm des nicht eingeschalteten Geräts starrte. Ruven war zwei- oder dreiunddreißig, riesig und muskulös, und Lisi kannte ihn von früher, von seinem Prozeß. Damals hatte er als Buchhalter in irgendeiner Fabrik in Sodom gearbeitet und seine Ferien in Eilat verbracht, die Tage mit Tauchen und die Nächte überall dort, wo es Alkohol, Kumpane und schöne Frauen gab. Eines Abends war er mit einer Clique in den Blauen Pelikan gekommen und hatte den Mann seiner Schwester mit einer deutschen Sängerin in einer Situation gesehen, die keinen Zweifel aufkommen ließ.
3 Daraufhin hatte er die beiden getrennt und seinen Schwager in einen Haufen Knochen verwandelt, der begabten Teutonin ein hübsches Andenken hinterlassen, einen Stuhl auf dem Kopf des Barmanns, der ihn zurückhalten wollte, zerbrochen und, weil er gerade dabei war, einen beträchtlichen Teil der Clubausstattung zertrümmert. Da er nicht vorbestraft gewesen war, hatte ihn der Richter zu einem halben Jahr sozialer Arbeit verurteilt, und Ruven hatte sich als sensibler, gutherziger Kerl erwiesen, der sich vor keiner Aufgäbe drückte. Wenn der Gärtner ausfiel, arbeitete er im Garten. War der Koch nicht da wie diese Woche kochte und backte er. Kurz und gut, er erledigte alle Aufgaben mit der vorsichtigen Feierlichkeit, mit der Amateure den Taktstock aus der Hand eines berühmten Dirigenten übernehmen.»passen Sie auf, daß sie das Kompott ißt«,
4 sagte Ruven zu dem Mann, der neben der gebückten alten Frau saß.»sie ißt fast nichts, unsere Schifra.«Seine laute Stimme unterbrach die Stille im Salon. Die Alte hob den Kopf, schaute ihn freundlich an und fragte ganz ruhig:»ja, junger Mann, was ist?essen Sie das Kompott!«schrie Ruven.»Gleich.Jetzt!«Auf einmal lachte Schifra, und hinter der Maske der verwirrten Alten war für einen Moment die Frau zu sehen, die sie einmal gewesen war: gescheite Augen voller Humor, die auf einen jungen, gutaussehenden Mann reagierten. Dann erlosch der jugendliche Ausdruck, und Schifra zog sich wieder in sich selbst zurück und starrte auf den Bildschirm.»Füttern Sie sie!«befahl Ruven ihrem Sohn.
5 »Sie hat vermutlich keinen Hunger.Nein, nein, es fällt ihr nur schwer. Helfen Sie ihr.«der Sohn nahm einen Löffel Kompott und führte ihn zum Mund seiner Mutter. Sie schluckte ihn hinunter, dann wandte sie den Kopf und lächelte Ruven zu.»alex! Esther!«rief Blumas beim Anblick seines Sohnes und seiner Schwiegertochter, die gerade den Salon betraten. Lisi, die bereits alle Patienten samt deren Angehörigen und Freunden kannte, warf heimlich einen Blick auf ihre Uhr und stellte fest, daß erst zwölf Minuten vergangen waren, seit sie mit Chawazelet hier eingetroffen war. Wenn alle mit ihrem Nachmittagstee fertig waren, würde sich Judy zu einer Partie Bridge mit den drei Blumas zusammensetzen. Alle drei Blumas waren groß, sportlich,
6 schlank und braungebrannt. Esther trug eine weiße Hose und eine Bluse, deren strahlendes Weiß noch betont wurde durch eine Kette mit rechteckigem Goldanhänger, der mit verschiedenfarbigen Edelsteinen besetzt war. Alex, ein Spezialist für Kieferchirurgie, arbeitete nur drei Tage in der Woche»zu seinem Vergnügen«und fuhr dreimal in der Woche mit Esther nach Cäsarea zum Golfspielen. Insgeheim plante er, einen Krocketclub zu gründen, der ihm in seinem Wohnort Aschkelon fehlte. Bestimmt zählen sie bei jedem Bissen die Vitamine und Mineralstoffe, dachte Lisi. Ihre augenfällige Gesundheit hatte etwas so Provozierendes und Selbstgerechtes, daß sie es jedesmal heftig bedauerte, nicht zu rauchen.»der Aufhänger«, sagte Schifra plötzlich. Ihr Gesicht wurde blaß, ihre Augen waren weit aufgerissen.
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