Reisetagebuch Spitzbergen

Transkript

1 Reisetagebuch Spitzbergen Nordspitzbergen mit dem Juwel MS Stockholm An Bord der MS Stockholm Text und Fotos: Sven Achtermann

2 An Bord: Kapitän: Per Engwall Expeditionsleiter: Sven Achtermann Steuermann / 1.Offizier: Peter Johansson Technischer Offizier: Mattias Olsson Matrosen: Johan Svensson Kristoffer Grunden Smutje: Erika Frost Lill Britt Karlsson Expeditionsteilnehmer: Frau Deniz Güngör Herr Werner Puckert Herr Dr. Wilhelm Böhmer Frau Ulrike Böhmer Herr Gerhard Rothaler Frau Brigitte Rothaler Herr Jürgen Brimmer Herr Eberhard Rink Herr Dr. Robert Heym Frau Marion Heym Herr Leonard Heym Frau Marlene Heym

3 1.Tag, Longyearbyen Kommen Sie mit auf eine einzigartige Reise in das Svalbard-Archipel. Entdecken Sie die Natur, wie sie ursprünglicher kaum sein kann. Faszinierende Flora und Fauna - in der Luft, im Wasser und an Land! so stand es im Reiseprospekt. Und nun waren wir wirklich angekommen, in Longyearbyen / Spitzbergen, am nördlichsten Ende Europas, in der Arktis. Spitzbergen hatte uns schon in der Luft mit seinen grandiosen Eislandschaften begrüßt. Gletscher aus dem Flugzeug Nach einer Übernachtung in Oslo landete unsere SAS Maschine um Uhr am 78 zigsten Breitengrad (78 13 N E). Mit im Flugzeug saß unser Expeditionsleiter Sven Achtermann, der uns herzlich in der kühlen Arktis begrüßte und uns vom Flughafen zum SAS Radisson Polar Hotel begleitete. Bei bestem Wetter hatten wir Zeit, den Ort zu erkunden und letzte Einkäufe zu erledigen. Wer Lust hatte, konnte Sven ab Uhr auf einer ersten kleinen Exkursion zu den Schlittenhunden begleiten. Alle waren dabei. Der Ausflug bescherte uns erste Beobachtungen arktischer Vogelarten und schon so einige spannende Geschichten. Wir sahen: Eiderenten, Meerstrandläufer, Alpenstrandläufer, Weißwangengänse, eine Pfeifente, Dickschnabellummen, Grylteiste, Schmarotzerraubmöwen, Eismöwen, angreifende Küstenseeschwalben und Schneeammern. Longyearbyen hatte sein Dasein vor gut 100 Jahren als Bergbausiedlung begonnen und ist inzwischen ein modernes Verwaltungs- und Dienstleistungszentrum, das Herz Spitzbergens geworden. Über Einwohner, eine kleine Universität und mehrere Forschungseinrichtungen von Weltrang, ein Krankenhaus, ein Museum und der Flughafen prägen den Ort.

4 2. Tag, Longyearbyen Prins Carls Forland Poolepynten Entspanne Dich. Lass das Ruder los. Trudle durch die Welt. Sie ist schön. Kurt Tucholsky Nach der ersten, hellen Polarnacht und einem guten Frühstück hatten wir Zeit für uns. Nach dem Mittagessen und einer kleinen Wanderung erreichten wir unser Zuhause, die MS Stockholm am Adventsfjord. Gegen Uhr begrüßte uns Kapitän Per Engwall und seine Crew auf der nostalgischen MS Stockholm. Sie ist eines der kleinsten und sicher das schönste Schiff für Reisen in die Arktis. Alles an diesem Schiff ist authentisch ein echtes maritimes Schmuckstück. Unser Kapitän, gleichzeitig auch Eigner des Schiffes, hat die Stockholm mit viel Liebe zum Detail vor einigen Jahren zu einem Juwel maritimer Lebensart umgebaut. Nachdem wir uns eingerichtet hatten, verließen wir gegen Uhr Longyearbyen. Unser 1. Offizier Peter und Expeditionsleiter Sven gaben uns zunächst wichtige Informationen zur Reise, zur Sicherheit und zum richtigen Verhalten in der Arktis. Beide fanden klare Worte. Nach einem hervorragenden Abendessen präsentierte uns Sven seinen ersten Vortrag über Spitzbergen mit der MS Stockholm. Tolle Bilder, spannende und wichtige Informationen verschafften uns Vorfreude und ein bisschen Gänsehaut. Gegen Uhr rief uns Sven an Deck. Wir erreichten den Prins Karls Forlandet Nationalpark. Geschickt steuerte Kapitän Per Engwall sein wendiges Expeditionsschiff auf die kleine Halbinsel Poolepynten zu und setzte sogar den Bug am Strand auf Grund. Vom Schiff aus konnten wir dann aus geringster Distanz unsere ersten 4 Walrosse sehen. Die versprochene Überraschung war gelungen. Ein toller Auftakt! Unsere ersten Walrosse bei -Poolepynten

5 3.Tag, Ny Alesund Ossians Sarsfjellet- Kongsbreen -Bloomstandhavoya Beobachte die Natur in der Natur, nur dann wirst Du sie verstehen. S.A. Unser erstes Ziel Ny Alesund erreichen wir bereits um 5.20 Uhr bei herrlichem Sonnenschein. Nach dem Frühstück stiegen wir trockenen Fußes an Land. Nach einigen Informationen zum Ort und zur Organisation besichtigten wir den Ort. Wir nutzten die Gelegenheit, am nördlichsten Postamt der Welt vorbeizuschauen und das Museum zu besuchen. Natürlich schauten wir auch am historischen Luftschiffstartplatz vorbei (Nordpolexpeditionen mit den Luftschiffen Norge / Amundsen / Ellsworth / Nobile, 1926 und Italia Mobile, 1928). Auf einem kleinen Teich zeigten sich 2 Sterntaucher. Der geführte Rundgang wurde durch einige Spitzbergen-Rentiere gekrönt. Später bekamen wir die seltene Gelegenheit, etwas über die Nonnengansforschungen vom Stationsleiter der niederländischen Station zu erfahren. Nach dem Mittagessen kam als Höhepunkt unseres Aufenthaltes der Besuch der Deutsch-Französischen Forschungsstation Koldebay. Wir wurden Zeugen eines Wetterballonaufstieges und bekamen in der Station detailreiche Informationen über die komplexen Zusammenhänge der Ozonentwicklung in der Stratosphäre. Nach einer wunderschönen Gletscherfahrt am Ossian Sarsfjellet (Kongsbreen) war eine erste Zodiac Eisfahrt und Anlandung angesetzt. Nachdem wir fast 2 Stunden Eisberge zum Anfassen genossen hatten, besuchten wir die Insel Blomstrandhalvoya N E , von der erst seit einigen Jahren bekannt ist, dass es sich um eine echte Insel und keine Halbinsel handelt. Sven schoss scharf, um die Waffe zu testen und der Spaziergang bescherte uns ein Rentier aus nächster Nähe und den Genuss der Ruhe Was für ein ereignisreicher Tag! Futterübergabe bei Familie Küstenseeschwalbe in Ny Alesund Der Kongbreen-Gletscher kalbt

6 4.Tag, Virgohamna Smeerenburg - Holmiabukta Fuglesangen - Moffen Unvergessliche Erlebnisse sind die wahren Schätze unserer Seele, wer sie hütet, dem helfen sie sogar in schweren Zeiten. S.A. Zum Frühstück lag das geschichtsträchtige Virgohamna vor uns. Hier scheiterten der Schwede Andree (1896) und der Amerikaner Wellmann (1906, 07, 08) an dem Versuch, den Nordpol per Ballon bzw. Luftschiff zu erreichen. Kurz darauf passierten wir Smeerenburg (N E ) oder besser die Reste der sagenumwobenen Walfängerstadt, die 1619 hier gegründet wurde. Während der Passage trauten sich nach entsprechender Einführung einige von uns in das Krähennest der MS Stockholm. Nach einem kurzen Besuch der Holmia Bukta, in der die Reste eines toten Finnwales zu sehen waren, besuchten wir die Insel Fuglesangen. Es wurde eine tricki Landung, Schwell und extrem glitschige Steine machten das Unternehmen schwierig, aber auch zu einem kleinen Abenteuer. Belohnt wurden wir nicht nur durch 3 sehr neugierige Papageitaucher, von denen einer bis auf einen halben Meter an unser Zodiak herankam, sondern auch durch die wirklich niedlichen kleinen Krabbentaucher, die sich uns nach dem wackligen Aufstieg präsentierten. Papageitaucher direkt am Zodiak vor Fuglesangen Krabbentaucher von Fuglesangen

7 Auf unserem Weg nach Osten zeigte sich auf glatter See unser erster Wal, ein Minkwal! Vor Moffen, ein Minkwal Nach Svens Vortrag (Vergleich Arktis / Antarktis) erreichten wir gegen Uhr die Insel Moffen und mit ihr den 80zigsten Breitengrad. Auf der Brücke gab es zu diesem feierlichen Anlass einen musikalisch untermalten Sektempfang. Ca. 120 Walrosse waren von der Stockholm aus zu beobachten und zu hören. Einige jüngere Walrosse besuchten uns am Schiff. Anschließend setzten wir unsere Reise in Richtung NO fort. Junges Walross besucht uns am Schiff

8 5.Tag, Nördlichster Punkt N E vor Phippsoya Scoresbyoya- Kap Wrede Kap Platen Duvefjord und die ersten 3 Eisbären! Man muss das Leben lieben, um es zu leben und man muss das Leben leben, um es zu lieben. Thornton Wilder Wie gewohnt, lies uns Sven nicht schlafen, herrliche Landschaften und ein Vorstoß zu den 7 Inseln bei ständig neuen Lichtverhältnissen verhinderten das. Um ca Uhr steckten wir fest. Die Insel Phippsoya war vom Eis umschlossen, unser vorerst nördlichster Punkt war erreicht. Wir fuhren weiter durchs Treibeis in östlicher Richtung und erreichen die kleine Insel Scoresbyoya. Eine Anlandung glückte trotz des flachen Wassers problemlos. Am Strand entdeckten wir frische Eisbärenspuren. Entsprechend vorsichtig sicherte Sven mit durchgeladener Waffe unseren Weg auf eine Anhöhe. Ein herrlicher arktischer Anblick bot sich uns. Vom Zodiac aus entdeckten wir auf der Rückfahrt zur Stockholm noch eine Ringelrobbe. Im Festeis am Kap Wrede zeigten sich später 21 Sattelrobben. Vor Kap Platen war es dann soweit: Eisbär voraus! Marlene hatte das Entdeckerglück! Wir wurden Zeugen eines vergeblichen Angriffs auf 3 Sattelrobben. Das scheinbar junge Männchen ging später ins Wasser und entfernte sich von uns. Um den Bären nicht zu stressen, verließen wir diesen Bereich. Unser erster Eisbär der Reise Wenig später folgte die zweite bärige Begegnung. Auch dieser hatte es eilig sich von uns zu entfernen. Eisbär Nr. 3 folgte nach kurzer Fahrt im Duvefjord, östlich von Kap Platen N E. Dieser wohl 3-jährige Bärenmann hatte eine Robbe erlegt, die er vor unseren Augen verspeiste, die Reste später gründlich mit Schnee bedeckte, um dann darauf zu schlafen ein ungewöhnliches Verhalten. Eisbär Nr. 3 beim Abendbrot, die 3 Elfenbeinmöwen gingen leider leer aus.

9 6.Tag, Godfreybukta Eisfeld zwingt zum Abbruch der Ostfahrt Die Arktis schenkt Dir Momente, die in der Erinnerung zu wiederkehrenden, wertvollen Gedanken werden, die Dir den Alltag bereichern. S.A Uhr in der Nacht: Sven s Trillerpfeife ertönte erbarmungslos. Eisbärenangriff auf eine Bartrobbe steht unmittelbar bevor, alle auf die Brücke! Dann nahm das Schauspiel seinen Lauf: Anschleichen im Wasser und der Angriff, den die Bartrobbe in letzter Sekunde durch Flucht verhindern konnte. Doch es kam noch besser: Der gut gebaute Bärenmann wollte die Stockholm ganz genau untersuchen! Er kam näher und näher, bis er direkt am Schiff vor uns stand ein unvergesslicher Moment. Eisbär Nr.4 näher geht nicht! Bei der Ausfahrt aus der Saetterbucht entdeckten wir einen alten Bekannten, Eisbär Nr. 3, der mit seiner Beute in 10 Stunden auf dem Eis 8 km verdriftet wurde. Wenig später verhinderte ein riesiges Eisfeld die Weiterfahrt nach Osten. Kapitän Per musste mit voller Kraft Richtung Westen fliehen. Gegen Abend ging nichts mehr, wir saßen vor Kap Platen fest. In dieser misslichen Lage bekamen wir Besuch von Eisbär Nr. 5, einem recht vernarbten jungen Männchen. Sven s Vortrag Faszination Vogelflug vermittelte uns viel Neues und nie Gehörtes. Eisbär Nr. 5 mit starken Kampfspuren im Gesicht

10 7.Tag, Fest im Eis Eisbären satt Insel Phippsoya Insel Lagoya Wer zwingen will die Zeit, den wird sie selber zwingen; wer sie gewähren lässt, dem wird sie Rosen bringen. Friedrich Rückert Bis etwa zum Mittag waren wir im Eis gefangen. Während unserer Befreiungsversuche wurden wir jedoch immer wieder durch Eisbärenbeobachtungen teilweise direkt am Schiff belohnt. Eisbär 5-10, einige Robben (Ringel, Bart und Sattel) und 1 Elfenbeinmöwe. Höhepunkt war ein weiblicher Eisbär und 2 Geschwister direkt bei uns. Eisbären 9 und 10, Bruder und Schwester Am Nachmittag landeten wir auf Phippsoya, eine der 7 Inseln in der Hocharktis mit dem nördlichsten Strand Europas und besuchten bei der Anfahrt ein einsames, riesiges Walross auf einer Eisscholle und trugen uns an Land in das Gästebuch einer Trapperhütte ein. In der Nacht besuchten wir dann noch die Insel Lagoya. Höhepunkt war die Annäherung an ca. 80 Walrosse am Strand. In langer Reihe ohne ein Wort ging es näher und näher an die imposanten Fleischleiber. Ohne sie gestört zu haben, verließen wir im dichten Nebel die Insel.

11 8.Tag, / Hinlopenstraße Lady Franklinfjord Murchisonfjord- Ringertzoya Claravaggen - Molanderryggen Stille als großes Gut (wieder) zu entdecken, ist eines der großen Geschenke einer Spitzbergenreise. S.A. Schon um 1.00 Uhr war ein weiterer Eisbär (Nr.11), diesmal an Land südlich Lagoya zu sehen. Den Rest der Nacht verbrachten wir bei Traumwetter im Eis des Lady Franklinfjordes. Während fast alle schliefen, zeigten sich weit entfernt Eisbär Nr. 12 und 13. Am Morgen wagten wir uns dann auf das dünne Eis des Fjordes. Später wurde noch vereinzelt gebadet. Einige Ringel- und Bartrobben hatten im Eis ihre Atemlöcher und schauten uns zu. Die Ausfahrt wurde durch die Sichtung eines weiteren Eisbären (Nr.14) gekrönt, welcher sich unserem Schiff im feinsten Sonnenlicht wieder einmal bis auf 2m näherte. Die Bären (15 und 16) warteten weit entfernt im Eis. Wir auf dem Eis des Lady Franklinfjordes

12 Zu Besuch am Schiff- Eisbär Nr.14 Unser weiterer Weg führte uns in die Hinlopenstraße. Wir landeten auf der kleinen Insel Ringertzoya, die so gut wie nie besucht wird und näherten uns dort den ca. 80 Walrossen. Am Strand entdeckten wir einen toten Eisbären. Wenig später steuerte unser Kapitän die Stockholm in ein winziges Nadelöhr in den Claravagen, eine kleine einsame, meist eisbedeckte Lagune. Wir wurden ausgesetzt und wanderten den Molanderryggen entlang, bis wir am Strand zu unser Überraschung ein traumhaftes Barbecue vorfanden, welches uns die Crew liebevoll vorbereitet hatte. Bei herrlichstem Wetter endete dieser einmalig schöne Tag.

13 9.Tag, / Hinlopenstraße Austfonna Brasfelbreen - Alkefjellet Nur wer den Augenblick lebt, lebt für die Zukunft. Heinrich von Kleist In der Nacht durchquerten wir die Hinlopenstraße Richtung Süden und erreichten nach kurzer Eisfahrt den Austfonnagletscher. Es war gigantisch, denn wir hatten die längste Gletscherfront der Nordhalbkugel vor uns: Auf etwa 190 km Länge brach der über km² große Gletscher Austfonna, der fast ganz Nordaustland bedeckt, ins Polarmeer. Schmelzwasser stürzte über die 10-25m hohe Abbruchkante, wunderschöne eisige Wasserfälle füllten die Speicherkarten unserer Kameras. Der gewaltige Austfonnagletschermit seiner 190 km langen Abbruchkannte Auf unserem Weg Richtung Norden erreichten wir die Insel Wahlbergoya. Eine interessante Anlandung, die uns trotz Eisdrift und Nebel einfach gelang. Ein altes Walross im Wasser, eine starke Eisdrift und eine schöne Landschaft beeindruckten uns. Am Abend fuhr uns unser Kapitän auf Tuchfühlung an den berühmten Vogelfelsen Alkefjellet in der Hinlopenstraße. Ca Brutpaare Dickschnabellummen auf einem malerischen, ja gigantischen Basaltfelsen werden uns für immer unvergessen bleiben. Wie kein anderer schaffte es Per, sein Boot trotz Wellen und Strömung bis auf weniger als einen Meter an den Fels zu manövrieren. Dickschnabellummen im Alkefjellet

14 10.Tag, / Hinlopenstraße Hamilton Gletscher- Fuglehuken Der Inhalt des Speichers im Kopf ist auch dann noch abrufbar, wenn Du eine Kamera nicht einmal mehr in der Hand halten kannst. S.A. Am Morgen besuchten wir den wunderschönen Hamiltongletscher. Vom Zodiak aus sahen wir das Kalben in einem Gletscherbogen und landeten an einem flach auslaufenden Gletscher an. Akustisch untermalt wurde die sommerliche Stimmung durch das Brechen des Eises und das Rufen der Vögel in einer nahe gelegenen Kolonie am Berghang. Am Abend stand noch eine weitere Anlandung auf dem Programm: Fuglehuken am Nordende des Prins Carls Forland. 3 Seehunde, der Fund eines menschlichen Schädels aus einem der dort befindlichen Walfängergräbern sowie eine vor Jahrzehnten genutzte Eisbären-Selbstschussanlage machten das Unternehmen zu einer aufregenden Sache. Auf unserem weiteren Weg begleiteten uns auffällig viele Papageitaucher. Dann gab es eine Überraschung für unseren Expeditionsleiter. Der Gästechor der MS Stockholm trug als gesanglicher Höhepunkt der ganzen Reise sein eigens für Sven komponiertes Lied vor. Für unseren EL war es ein wirklich sehr emotionaler ergreifender Moment. Sven s Lied

15 11.Tag, Isfjord - Nordfjord - Ekmansfjorden Coralholmen - Longyearbyen Geh Deinen Weg ruhig inmitten von Lärm und Hast, und wisse, welchen Frieden die Stille schenken mag. Max Ehrmann Unseren letzten Expeditionstag verbrachten wir im Isfjord, bzw. in einem seiner Seitenfjorde dem Nordfjord. Noch einmal war es eine Fahrt durch recht dichtes Treibeis, dass sich von Süden her in den Isfjord schob. Eine Anlandung am Ekmansfjord bescherte uns bei hochsommerlichen 15 Grad ein Picknick an einem herrlichen Wasserfall. Ein brütendes Grylteistenpaar fand weniger Beachtung, als die vielfältigen Fossilien in Ufergestein. Ingesamt 6 Prachteiderenten und 2 Kurzschnabelgänse ließen sich ebenfalls blicken. Wenig später folgte eine weitere, unsere letzte Anlandung auf der Insel Coralholmen; ein letztes Mal genossen wir die arktische Landschaft um uns, kurioserweise an einem echten Korallen- und Muschelstrand. Am späten Abend fahren wir zurück nach Longyearbyen. Unser Abenteuer geht zu Ende. 12.Tag, Longyearbyen Der Abschied fällt uns allen schwer, lange wird diese besondere Reise nachwirken! Um 3.30Uhr Transfer zum Flughafen. Die hektische laute Welt hat uns wieder. Wir nehmen einen Schatz an Eindrücken, Erinnerungen, Momenten und Erlebnissen mit nach Hause. Diese arktischen Gebiete müssen geschützt werden, dafür sollten wir uns alle einsetzen. Wir haben 960 Seemeilen ( 1780 km ) auf unserer Reise zurückgelegt. Ich danke Ihnen im Namen von Polar Kreuzfahrten, dass Sie diese Reise an Bord der MS Stockholm gebucht haben und ich würde mich sehr freuen, Sie auf einer weiteren unserer Reisen alle einmal wieder zu sehen. Sven Achtermann achtermann@laatzen.de

16 Unsere Reisegruppe: Liste de gesehenen Vogelarten: Sterntaucher Eissturmvogel Kurzschnabelgans Weißwangengans Eiderente Prachteiderente Pfeifente Sandregenpfeiffer Meerstrandläufer Alpenstrandläufer Thorshühnchen Schmarotzerraubmöwe Falkenraubmöwe Skua Eismöwe Dreizehenmöwe Elfenbeinmöwe Küstenseeschwalbe Dickschnalbellumme Gryllteiste Krabbentaucher Papageitaucher Schneeammer

17 Liste der gesehenen Säugetierarten: Bartrobbe Ringelrobbe Sattelrobbe Walross Seehund Zwergwal Eisbär Spitzbergen-Rentier