Wolfgang Amadeus Mozart: Violinkonzert Nr. 5 A-Dur, KV 219 Antonín Dvořák: Sinfonie Nr. 7 d-moll, op. 70

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1 8. Sinfoniekonzert mit dem Schleswig-Holsteinischen Sinfonieorchester Solist: Lena Neudauer, Violine Dirigent: Evan Christ Wolfgang Amadeus Mozart: Violinkonzert Nr. 5 A-Dur, KV 219 Antonín Dvořák: Sinfonie Nr. 7 d-moll, op. 70 Termine: , 19:30 - Deutsches Haus Flensburg (18:45 Uhr Werkeinführung) , 19:30 - A.P Møller-Skolen Schleswig Vor dem Konzert in Flensburg gibt es die Möglichkeit, 45 Minuten vor Beginn kostenfrei eine Einführung zu hören. Materialmappe 8. Sinfoniekonzert, SHLT, SZ 2016/2017 Seite 1

2 Inhaltsverzeichnis Wolfgang Amadeus Mozart Ein biografischer Überblick Seite 3 Mozarts Violinkonzert Nr. 5 A-Dur, KV 219 Seite 4 Antonín Dvořák Ein biografischer Überblick Seite 5 Dvořáks Sinfonie Nr. 7 d-moll, op. 70 Seite 6 Die Solistin: Lena Neudauer Seite 7 Der Dirigent: Evan Christ Seite 8 Liebe Schüler*innen, liebe Pädagogen*innen, liebe Interessierte, in dieser Mappe haben wir einige Informationen rund um das Programm des 8. Sinfoniekonzerts des Schleswig-Holsteinischen Sinfonieorchesters in der Spielzeit 2016/2017 zusammengestellt. Wir wüschen einen interessanten Konzertabend und hoffen, Euch mit der Materialmappe ein paar spannende Zusatzinformationen mitgeben zu können. Bei Fragen und Anmerkungen erreicht Ihr uns unter theaterpaedagogik@sh-landestheater.de. Es grüßen Euch, Lotta Bigus, Lilli Thode, Mattis Bohne (BFD am Landestheater). Schleswig-Holsteinische Landestheater und Sinfonieorchester GmbH Hans-Heinrich-Beisenkötter-Platz Rendsburg / Materialmappe 8. Sinfoniekonzert, SHLT, SZ 2016/2017 Seite 2

3 Wolfgang Amadeus Mozart Ein biografischer Überblick Wolfgang Amadeus Mozart (Taufname: Joannes Chrysostomus Wolfgangus Theophilus) wurde am 27. Januar 1756 in Salzburg geboren. Bereits im Alter von drei Jahren begann er Klavier zu spielen, mit vier Geige und mit fünf Jahren gab er sein erstes öffentliches Konzert. Als er zwölf Jahre alt war, hatte Mozart drei Opern, sechs Sinfonien und hunderte anderer Stücke komponiert. Dies brachte ihm den Ruf des Wunderkindes ein. Ab seinem sechsten Lebensjahr war Mozart mit seiner Familie fast pausenlos auf Reisen und spielte gemeinsam mit seiner ebenfalls musikalisch sehr begabten Schwester, Maria Anna, an fast allen europäischen Fürstenhöfen. Doch all die Reisen und Auftritte gingen nicht spurlos an ihm vorbei und hatten starken Einfluss auf seine Gesundheit. Mozart war häufig krank, 1765 erstmals lebensbedrohlich durch eine Typhuserkrankung. Zwischen 1769 und 1771 wurde der 13-jährige Mozart dann erzbischöflicher Konzertmeister der Salzburger Hofkapelle. Anschließend trat er gemeinsam mit seinem Vater eine Reise nach Italien an, wo er durch Papst Clemens XIV. zum Order des Ritter vom Goldenen Sporn berufen wurde. In den folgenden Jahren schrieb Mozart weitere Sinfonien und das erste seiner 23 Klavierkonzerte. Während einer zweijährigen Reise nach Paris 1777/78 starb seine Mutter, was ihm sehr zu schaffen machte. Allerdings verliebte er sich in jener Zeit bei einem Aufenthalt in Mannheim in Aloisia Weber, die dann jedoch einen Schauspieler heiratete. Ab 1781 blieb Mozart in Wien, heiratete 1782 die Schwester seiner ehemals Geliebten, Constanze Weber, und zeugte sechs Kinder, von denen jedoch nur zwei das Kindesalter überschritten (Carl und Franz Xaver). Mozart verdiente sein Geld mit Klavierunterricht und Konzerten. Weder seine Frau noch er konnten mit Geld umgehen. Dementsprechend hatten sie fast dauerhaft Schulden. Ein weiteres Problem von Mozart war seine Rastlosigkeit. Er konnte nie lange an einem Ort bleiben, zog beispielsweise innerhalb eines Jahres neunmal um. Im November 1791 erkrankte Mozart sehr schwer und starb dann am 5. Dezember desselben Jahres, im Alter von 35 Jahren, in Wien. Man kann nicht über die Menschheit verzweifeln, wenn man weiß, dass Mozart ein Mensch war. - Albert Einstein Quellen: Buch: Klassische Musik; Kompakt & Visuell (S. 148 ff.) Materialmappe 8. Sinfoniekonzert, SHLT, SZ 2016/2017 Seite 3

4 Mozarts Violinkonzert Nr. 5 A-Dur, KV 219 Entstehung: 1775 Begleitung: 2 Violinen, Viola, Bass, 2 Oboen, 2 Hörner Satzbezeichnungen: 1. Allegro aperto 2. Adagio 3. Rondeau. Tempo di Menuetto. Das fünfte seiner Violinkonzerte gilt als die reifste Schöpfung Mozarts dieser Gattung. Die Werke entstanden von April bis Dezember Das Konzert in A-Dur beendete er am 20. Dezember, also kurz vor seinem 20. Geburtstag, in Salzburg. Für wen er die Konzerte geschrieben hat, ist nicht bekannt. Man geht davon aus, dass Mozart selbst die Werke aufgeführt hat. Das A-Dur Violinkonzert gilt als das beliebteste. Dieses Konzert ist an Glanz, Innigkeit, Witz nicht zu überbieten. - Alfred Einstein (Mozartforscher) Weitere Informationen: Zusatzinformationen zu Lebensumständen, allgemeine Bemerkungen; Übersicht zum Aufbau es Werkes; etc. Violinkonzert_No5_A-Dur.pdf Musikalisches Beispiel: Quellen: Violinkonzert_No5_A-Dur.pdf Buch: Chronik Bildbiografie Mozart - Max Becker (Seite 27) Materialmappe 8. Sinfoniekonzert, SHLT, SZ 2016/2017 Seite 4

5 Antonín Dvořák Ein biografischer Überblick * 8. September 1841 in Nelahozeves 1. Mai 1904 in Prag Antonín Dvořák wurde am 8. September 1841 in Nelahozeves, einem kleinen tschechischen Dorf, als ältestes von neun Kindern geboren. Sein Vater arbeitete als Metzger und Gastwirt, seine Mutter war Tochter eines Gutsherren. Ab 1857 besuchte Dvořák die Prager Orgelschule und spielte als Bratschist in einigen Tanzkapellen. Nur wenige Jahre später trat er dem Prager Interimsorchester bei und komponierte 1865 seine ersten beiden Sinfonien. Danach folgte die Komposition seiner ersten Oper Alfred im Jahre Er beschloss, aus dem Orchester auszutreten, um fortan als Musiklehrer zu arbeiten. Dabei lernte er seine zukünftige Frau kennen, seine Schülerin Anna Čermáková, die er 1873 heiratete und mit der er sechs Kinder hatte, wovon jedoch nur drei überlebten. Außerdem feierte er im selben Jahr seinen nationalen Durchbruch mit dem Hymnus Die Erben des Weißen Berges. Daraufhin wurde Dvořák Organist an der St.-Adalbert-Kirche und erhielt erstmalig das Wiener Künstlerstipendium. In diesem Zeitraum komponierte er die Sinfonien Nr. 4 und 5. Im Folgenden entstanden erste Skizzen zum Stabat mater sowie die Klänge aus Mähren. Im November 1877 vollendete Dvořák das Stabat mater. In London wurde es 1880 uraufgeführt. Der Erfolg ließ nicht nach, denn ab 1884 reiste er mehrmals nach England und dirigierte dort Konzerte. Das Oratorium Die Geisterbraut war ein Auftragswerk aus Birmingham, wo es auch uraufgeführt wurde. Es folgte das Oratorium Die heilige Ludmilla, das erstmals 1886 in Leeds erklang. Ab 1890 nahm Dvořák eine Professur am Prager Konservatorium an, dort vollendete er das Requiem. Wenig später wurde er dann Direktor des New Yorker Nationalkonservatoriums und komponierte das Te Deum. Neben seiner Lehrtätigkeit und den Verpflichtungen als Dirigent schrieb er die 9. Sinfonie Aus der Neuen Welt. Während seines Amerikaaufenthalts beschäftigte er sich mit der amerikanischen Kunst. Dvořák studierte Spirituals der schwarzen Plantagenarbeiter und Indianermelodien, in denen er die Grundlage für eine charakteristisch amerikanische Musik sah. Dvořák kehrte 1895 für immer aus New York zurück und unterrichtete wieder am Prager Konservatorium, dessen Direktor er 1901 wurde. Es folgten Reisen nach Wien und England. Dabei entstanden mehrere sinfonische Dichtungen feierten die Dvořáks silberne Hochzeit. Von Kaiser Franz Joseph I. erhielt Dvořák im selben Jahr die selten verliehene Ehrenmedaille für Kunst und Wissenschaft. In den Folgejahren reiste er durch Europa und schrieb die Opern Rusalka und Armida. Am 1. Mai 1904 starb er infolge eines Schlaganfalls. Quellen: Materialmappe 8. Sinfoniekonzert, SHLT, SZ 2016/2017 Seite 5

6 Dvořáks Sinfonie Nr. 7 d-moll, op. 70 Nachdem Dvořák 1884 die 3. Sinfonie seines Freundes Johannes Brahms hörte und zudem einen Auftrag der Londoner Philharmonic Society erhielt, beschloss er die siebte Sinfonie zu schreiben. Die Entstehung seiner letzten Sinfonie lag zu jenem Zeitpunkt schon vier Jahre zurück. Da sich sein Kompositionsstil seitdem verändert hatte, wurde die Sinfonie Nr. 7 in d-moll, genau wie die darauffolgenden Sinfonien Nr. 8 und Nr. 9, zu einem der Gipfelpunkte in seinem Leben. Entstehung: 1884 Besetzung: 2 Flöten, 2 Oboen, 2 Klarinetten, 2 Fagotte, 4 Hörner, 2 Trompeten, 3 Posaunen, Pauke und Streicher Satzbezeichnungen: 1. Allegro maestoso 2. Poco adagio 3. Scherzo. Vivace 4. Finale. Allegro Quellen: Materialmappe 8. Sinfoniekonzert, SHLT, SZ 2016/2017 Seite 6

7 Die Solistin: Lena Neudauer Lena Neudauer wurde 1984 in München geboren. Bereits im Alter von drei Jahren begann sie mit dem Violinspiel. Mit 11 Jahren besuchte sie dann das Mozarteum in Salzburg. Bereits vier Jahre später gewann Lena Neudauer den Augsburger Leopold-Mozart-Wettbewerb. Seit dem Wintersemester 2010/2011 hat Lena Neudauer eine Professur für Violine an der Hochschule für Musik Saar in Saarbrücken inne. Lena Neudauer musizierte mit Orchestern wie der Deutschen Radio Philharmonie, den Münchner Symphonikern, den Nürnberger Symphonikern, dem MDR Sinfonieorchester, dem Münchener Kammerorchester, dem Deutschen Kammerorchester Berlin, der Kammerakademie Potsdam, dem Orchestre National de Belgique, der Philharmonie Zuidnederland, der Russischen Philharmonie St. Petersburg, dem Berner Symphonieorchester, dem Collegium Musicum Basel, dem Orchestra di Padova e del Veneto, dem Symphonie Orchestra of India und dem Tampere Philharmonic Orchestra unter Dirigenten wie Dennis Russell Davies, Mariss Jansons, Hannu Lintu, David Stahl, Mario Venzago, Wojciech Rajski, Bruno Weil, Marcus Bosch, Frank Beermann, Howard Griffiths, Christoph Poppen, Ari Rasilainen, Juri Gilbo, Antonello Manacorda, Andreas Spering, Dirk Kaftan und Pablo Gonzalez. Quellen: ; Materialmappe 8. Sinfoniekonzert, SHLT, SZ 2016/2017 Seite 7

8 Der Dirigent: Evan Christ Evan Christ ist einer der bedeutendsten Dirigenten seiner Generation und zudem einer der jüngsten Generalmusikdirektoren Deutschlands. Er wurde in Los Angeles geboren und wuchs in Las Vegas auf. An der Harvard-Universität studierte er zunächst Mathematik und Komposition und absolvierte dann sein Dirigentenstudium an der Hochschule für Musik und Theater in Leipzig bei Gert Bahner. Zudem studierte er privat bei Christoph Eschenbach. Am Mainfranken Theater in Würzburg arbeitete er von 2003 bis 2005 als Erster Kapellmeister und Generalmusikdirektor. Im Jahr 2004 gewann Evan Christ den Theaterpreis in Würzburg im Rahmen des Deutschen Dirigentenpreises 2006 für seine Aufführung Feuervogel von Strawinskys. Daraufhin verbrachte er seine Zeit als Erster Kapellmeister in Wuppertal bis Seitdem arbeitet Evan Christ als Generalmusikdirektor am Staatstheater Cottbus. Er gründete das Las Vegas Music Festival, das Mendelssohn Kammerorchester der Hochschule für Musik und Theater Leipzig und das Ensemble Apart für zeitgenössische Musik. Dirigiert hat Christ bereits über 40 Uraufführungen, mehr als 35 Bühnenwerke und zudem alle Stücke des Standardrepertoires für Orchester. Quelle: Materialmappe 8. Sinfoniekonzert, SHLT, SZ 2016/2017 Seite 8