FÜR DAS ERZBISTUM KÖLN. 31. März Einzelpreis: 1,95.

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1 FÜR DAS ERZBISTUM KÖLN IRCHEN 31. März Einzelpreis: 1,95 ZEITUNG

2 INHALT / KIRCHE UND WELT IN DIESER WOCHE vom bis Grab des Erzbischofs wiederentdeckt Überraschender Fund in der Krypta des Bonner Münsters Seite 45 Armut in Deutschland... Seiten 4, 5, 24 Kardinal Müller in St. Suitbertus... Seite 7 Päpste und die Arbeitswelt... Seite 17 Regionale Berichte... Seite 33 Impressum... Seite 50 Hilfe, die hilft, auf Hilfe zu verzichten... Seite 56 Ein Buch voller Antworten Bei der Vorstellung von Köln - Wie geht das? durften Grundschulkinder im Ratssaal der Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker Fragen stellen. Seite 51 Titelbild: Mit romanischen Kruzifixen aus Kirchen im Erzbistum Köln beschäftigt sich die Kunsthistorikerin Dr. Anna Pawlik auf den Seiten 10 und 11. Sie geht auch auf das eindrucksvolle Elfenbeinkruzifix ein, das seinen Platz in Kolumba, dem Kunstmuseum des Erzbistums, gefunden hat. (Foto: Boecker) Bischof Fürst für Diakonat der Frauen STUTTGART. Der Rottenburg-Stuttgarter Bischof Gebhard Fürst hat sich für die Zulassung von Frauen zur Diakonatsweihe ausgesprochen. Dies wäre ein Zeichen der Zeit, sagte Fürst bei einer Veranstaltung zum 100. Geburtstag des Katholischen Deutschen Frauenbunds (KDFB) in der württembergischen Diözese, wie das Bistum am Montag mitteilte. Als nachgeordnet bezeichnete Fürst einen Einsatz von verheirateten Männern als Priester, den sogenannten viri probati. Der KDFB setzt sich seit zwei Jahrzehnten für ein Diakonat für Frauen ein. Innerhalb der Deutschen Bischofskonferenz gibt es unterschiedliche Auffassungen über diese Frage. Grundsätzlich müsste es im Vatikan entschieden werden. KNA Kirchengericht-Verfahren gegen Ex-Jesuiten BERLIN. Ein ehemaliger Jesuit und Lehrer des Canisius-Kollegs muss sich vor dem Kirchengericht im Erzbistum Berlin erneut aufgrund von Missbrauchsvorwürfen verantworten. Das sogenannte Berliner Konsistorium leitete im Namen und im Auftrag der vatikanischen Glaubenskongregation ein Verfahren gegen den Beschuldigten ein, teilte das Erzbistum am Montag mit. Zugleich verbreitete das Kirchengericht einen Zeugenaufruf und bat mögliche Missbrauchsopfer, sich zu melden. Zur Erstellung einer Klageschrift benötige der kirchliche Anwalt entsprechend dem weltlichen Recht aber belastbare und zuordenbare Aussagen von Zeugen und Betroffenen, so das Erzbistum. KNA Ehe für alle Nein Bischöfe gegen Öffnung der Ehe für andere Lebensformen PASSAU. Die SPD stößt mit ihren Plänen für eine Ehe für alle auf deutlichen Widerspruch der katholischen Kirche in Deutschland. Die deutschen Bischöfe sprechen sich gegen eine Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Partnerschaften aus. Sie teilen die verfassungsrechtlichen Bedenken, die gegen eine einfachgesetzliche Einführung einer Ehe für alle vorgetragen werden, sagte Erzbischof Heiner Koch, Vorsitzender der Kommission für Ehe und Familie der Bischofskonferenz, der Passauer Neuen Presse. Es gebe aus Sicht der Bischöfe einen klaren Unterschied zwischen eingetragenen Lebenspartnerschaften und Ehe, fügte Koch hinzu. Anders als die Ehe kann die eingetragene Lebenspartnerschaft aus sich heraus keine Kinder hervorbringen, so der Berliner Erzbischof. In diesem Sinne hat auch Papst Franziskus in seinem Schreiben Amoris Laetitia festgehalten, dass Partnerschaften von Personen gleichen Geschlechts nicht einfach mit der Ehe gleichgestellt werden können, weil ihnen die Weitergabe des Lebens verschlossen ist, die die Zukunft der Gesellschaft sichert. KNA 20 Millionen Menschen vom Hungertod bedroht Kirchen rufen zu Spenden für Ostafrika auf BONN/HANNOVER. Die beiden großen Kirchen in Deutschland rufen zu Spenden für die Dürre-Regionen in Ostafrika auf. Millionen Menschen am Horn von Afrika droht der Hungertod, erklärten der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, und der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche, Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, am Montag in Bonn und Hannover. Eine langanhaltende Dürreperiode in der gesamten Region und der Bürgerkrieg im Südsudan haben zu erheblichen Ernteausfällen geführt. Wir dürfen nicht tatenlos zusehen, wie Menschen an Entkräftung und Unterernährung sterben, so die Repräsentanten der beiden Kirchen. Neben dem Südsudan sind besonders Uganda, Kenia, Somalia und Äthiopien betroffen. Im Südsudan verschlimmert der lang anhaltende Bürgerkrieg die Lage weiter. Die Vereinten Nationen gehen davon aus, dass in der Region mehr als 20 Millionen Menschen vom Hungertod bedroht sind. Im Südsudan und in Kenia wurde der nationale Notstand ausgerufen. Die Krise wird dadurch verschärft, dass die Menschen nicht nur unter Hunger und Mangelernährung leiden, sondern viele vor der andauernden Gewalt auf der Flucht sind. Die Situation in den Flüchtlingslagern ist dramatisch, sagte Marx. Dieses Leid dürfe uns nicht unberührt lassen. KNA 2 Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln Ausgabe 13/ März 2017

3 MEINUNG AUS DER REDAKTION Brückenbauer. Wenn Wahres unwahr ist KOMMENTAR Dreistigkeit siegt. So heißt es. Zu ihren Mitteln gehört die offensichtliche Unwahrheit. Da sie durch keine Fakten belegbar ist, macht sich ihr Urheber dazu auch gar nicht erst die Mühe. Die Lüge wird einfach wiederholt, vielleicht ein wenig variiert, meistens jedoch mehrfach hintereinander stupide behauptet. Das wirkt. Zunächst beim Erzähler selbst, denn er verliert als erster den Überblick darüber, welcher Realität sein Wunschdenken entsprungen ist. Deshalb sind Lügner häufig auch in ihrer eigenen Welt der Wahrnehmungen gefangen. Sie halten subjektiv die eigene Unwahrheit für wahr. Fakten, die das Behauptete entkräften, können sie letztlich weder erkennen noch akzeptieren. Dann aber entfaltet die Unwahrheit ihre Wirkung vor allem bei den Adressaten. Denn die erste Folge ständig wiederholter Unwahrheiten ist die Unsicherheit und Orientierungslosigkeit beim Empfänger. Könnte nicht doch etwas Richtiges an einer erfundenen Behauptung sein? Ist dieser oder jener Unterstützer, der eine alternative Wahrheit wiederholt, ansonsten nicht ein glaubwürdiger Gewährsmann? Wer irrt er und seine Unterstützer oder ich? Das sind klassische psychologische Manipulationstricks, die politisch auch von Autokraten gleich welcher politischen Heimat gebraucht werden. Nun erleben wir sie offensichtlich auch beim amtierenden amerikanischen Präsidenten. Fortlaufend behauptet er, dass Meldungen in Medien, die ihm nicht gefallen, fake news - (Karikatur: Plaßmann) gefälschte Nachrichten sind, während er selbst dauerhaft Aussagen in die Welt setzt, die durch Tatsachen nicht belegbar beziehungsweise durch Gegenteiliges als unwahr entkräftet sind. Aber das ficht ihn nicht an. Beispiele dafür gibt es seit Jahresbeginn zur Genüge. Offensichtlich gehört zu seiner Dreistigkeit nicht nur, Unwahres in die Welt zu setzen, sondern auch, Wahres unwahr zu nennen. Das wird man ihm nicht mehr austreiben können, aber der aufgeklärte Bürger und die aufgeklärte Bürgerin muss davon Kenntnis haben. Einer Meldung von Radio Vatikan zur Folge haben 52 Prozent der US-amerikanischen Katholiken Präsident Trump gewählt. Bei den weißen evangelikalen Wählern lag der Satz sogar bei 81 Prozent. Katholische Christen stimmten für ihn vor allem wegen seiner Aussagen zum Lebensschutz und zur Ablehnung der Abtreibung. Tatsächlich trug aber auch die Antipathie zur Gegenkandidatin zu einer Entscheidung für ihn bei. Ihm gegenteilige klassische christliche Positionen wie Hilfe für Arme, Übernationalität des katholischen Bekenntnisses, aber auch das Gebot Du sollst kein falsches Zeugnis gebenüber deinen Nächsten oder kritische Stimmen von Papst und Bischöfen zu Forderungen von Donald Trump waren offensichtlich nachrangig. Das muss man als freie Meinungsäußerung akzeptieren. Wie stark seine katholische Anhängerschaft zurzeit ist, kann zuverlässig nicht festgestellt werden. Letztlich gilt aber für sie wie für jeden mündigen Bürger, dass sie sich im Klaren sein müssen, wie manipulativ er die Begriffe wahr und unwahr, richtig und falsch nutzt. Aber wie heißt es auch: Wer einmal lügt,... Bernhard Raspels In der Mittagspause am Freitag war ich am Kölner Hauptbahnhof, um mir etwas zu essen zu holen. Auf dem Rückweg durch den Bahnhof bekomme ich im Vorbeigehen mit, wie ein Mann jemanden hinter mir anspricht: Entschuldigung, können Sie mir helfen? Spontan denke ich: Nicht, dass das auch so ein Trickbetrüger ist! Und während ich noch meine Jackentaschen zuknöpfe, in denen Portemonnaie und Handy stecken, erschrecke ich mich vor mir selbst. Was ist das denn bitte für ein unchristliches Misstrauen? Normalerweise gehöre ich doch zu denen, die selbst wenn alles dagegen zu sprechen scheint, noch an das Gute im Menschen glauben. Sicher hat mich beeinflusst, was unsere Mitarbeiterin Annette Stolz vergangene Woche erlebt hat. Ihr wurde nämlich nach dem experimentellen Frauengottesdienst in Düsseldorf im Parkhaus das Handy gestohlen. Unter einem Vorwand hat man sie angesprochen und während sie abgelenkt war, das Mobiltelefon aus der Tasche geangelt. Sehr, sehr ärgerlich! Aber das darf doch nicht dazu führen, dass ich jedem, der mich anspricht, eine Hinterlist unterstelle? Ich plane gerade für Mai die Fortsetzung meines Jakobsweges in Frankreich. Wie oft habe ich als Pilger schon Wildfremde angesprochen und nach dem Weg gefragt? Oder darum gebeten, meine Wasserflasche bei ihnen auffüllen zu dürfen? Wie oft hat man mir schon freundlich geholfen, hat mir sogar Herberge gegeben? Bis hin zu einem Ich muss wegen der Arbeit früh aus dem Haus, aber ich stelle Ihnen das Frühstück hin und dann können Sie aufbrechen, wann immer Sie möchten. Ziehen Sie einfach die Tür hinter sich ins Schloss. Während mir noch diese Gedanken durch den Kopf gehen, fällt mir am Bahnhofsausgang Breslauer Platz das ironisierende Werbeplakat einer Zigarettenmarke ins Auge: Rede nicht mit Fremden. Sie könnten Freunde werden. Lieber Gott, falls Du das da für mich hingehängt hast: Ich werde es mir zu Herzen nehmen. Kathrin Becker 31. März 2017 Ausgabe 13/17 Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln 3

4 IM BLICKPUNKT Empörung hilft nicht weiter Caritas-Generalsekretär für Versachlichung der Armutsdebatte Sie kritisieren den Umgang mit dem Thema Armut in Deutschland. Warum? Georg Cremer: Mich frustriert mehr und mehr, dass die Debatte zur Armut sich in folgenloser Empörung erschöpft. Das hat auch damit zu tun, dass wir immer dann, wenn es neue Daten gibt selbst wenn sie nur geringfügige Veränderungen aufweisen, uns in starker Weise erregen, aber nicht über die Risikogruppen und konkrete Schritte sprechen. Wer sind die Risikogruppen? Cremer: Das höchste Armutsrisiko haben Menschen, die von produktiver Arbeit ausgeschlossen sind, weil sie keine Berufsausbildung haben oder weil sie unterbrochene Berufsbiografien, zudem zu niedrigen Löhnen, haben. Wir müssen unser System materieller Hilfen ergänzen mit mehr Bemühungen, Armut zu vermeiden. Dazu gehört ein leistungsfähiges Bildungssystem. Es ist völlig inakzeptabel, dass es Kreise in Deutschland gibt, wo jedes zehnte Kind in der Schule scheitert, also die Schule nicht mal mit einem Hauptschulabschluss verlässt. Dadurch wachsen immer wieder neue Menschen in den verhärteten Kern der Langzeitarbeitslosigkeit hinein und sind während der Jahre ihrer Arbeitslosigkeit und dann auch im Alter arm. Wird die Gruppe der von Altersarmut Betroffenen zunehmen? Cremer: Das Risiko, im Alter arm zu sein, wird wachsen. Aber unverantwortlich halte ich Prognosen, wie sie der WDR veröffentlicht hat, dass 2030 die Hälfte der Neurentner von Altersarmut betroffen sei. Das ist eine völlig unseriöse Bierdeckelrechnung. Wir werden jetzt im Wahlkampf über Gerechtigkeit sprechen, wir werden auch über Altersarmut sprechen. Aber für mich zeigt sich das Risiko, dass man hierbei die Armen hier völlig aus dem Blick verliert. Bei einer Erhöhung des Rentenniveaus um zwei oder drei Prozentpunkte bekommen die Menschen mit guten Renten einen vergleichsweise großen und die Mini-Rentner nur einen sehr kleinen Zuschlag. Diejenigen aber, die auf Grundsicherung im Alter angewiesen sind, also die armen Alten, werden von einer Erhöhung nichts haben, denn der kleine Mehrbetrag wird ihnen in gleicher Höhe bei der Berechnung der Grundsicherung wieder abgezogen. Also ginge eine allgemeine Erhöhung des Rentenniveaus an den Armen vollkommen vorbei. Deswegen muss ein Verband wie die Caritas über die spezifischen Bedarfe von armen Menschen sprechen. In welcher Weise sollte über das Thema Armut gesprochen werden? Cremer: Ich plädiere für eine Versachlichung der Debatte. Wenn wir nicht über konkrete reformerische Schritte sprechen, etwa im Bildungsbereich, bei der Höhe der Hartz-IV- Sätze oder bei der Absicherung von armen Alten, dann wird sich für die Armen nichts tun. Die Armen brauchen konkrete reformerische Schritte. Die zweite Sorge ist, dass der allgemeine Untergangsdiskurs, den wir in Deutschland führen so, als würden sich die sozialen Verhältnisse ständig verschlechtern, was ja nicht stimmt die Panik in der Mitte befeuert. Die AfD hat viele Wähler aus der Mitte der Gesellschaft. Angst in der Mitte ist schlecht für die Armen, denn eine Mitte, die Angst hat, schottet sich nach unten ab. Deswegen sollten alle, die über den Sozialstaat diskutieren, sich von verbalen Übersteigerungen fernhalten und Faktentreue, Nüchternheit und Empathie für die Armen zusammenbringen. Was müsste denn getan werden, um die Armut zu bekämpfen? Cremer: Der Hartz-IV-Satz ist auf Kante genäht. Die Caritas plädiert dafür, den Hartz-IV- Satz um 60 bis 80 Euro zu erhöhen. Dann hätten wir allerdings deutlich mehr Empfänger von Hartz IV, weil mehr Menschen mit geringen Verdiensten ergänzende Hilfe bekämen. Und wir hätten auch mehr Empfänger der Grundsicherung, weil mehr Mini-Rentner ergänzende Grundsicherung im Alter bekämen. Meine Befürchtung wäre, dass ein Anstieg der Hilfe-Empfänger wieder zur Skandalisierung missbraucht würde. Armutsprävention darf sich allerdings nicht allein auf die materiellen Hilfen beschränken. Wir müssen unser Bildungssystem, unsere Kinder- und Jugendhilfe so weiterentwickeln, dass möglichst alle Menschen ihre Potenziale entfalten können und in der Lage sind, erfolgreich zu arbeiten und selbstbestimmt für ihr Leben zu sorgen. Wie sieht es mit der Möglichkeit aus, auch in der Freizeit am Leben der Gesellschaft teilzuhaben, zum Beispiel durch Schulausflüge, Kinobesuche? Cremer: Wenn wir den Regelbedarf erhöhen würden, wie die Caritas das vorgeschlagen hat, hätten arme Familien auch etwas mehr finanziellen Spielraum. Wir müssen auch dafür sorgen, dass es günstige oder auch kostenlose Angebote gibt. Wenn man überall, auch im Tierpark, Eintritt bezahlen muss, sind arme Familien ausgeschlossen. Welche weiteren Maßnahmen sind noch wichtig? Cremer: Wir bauen gerade in den katholischen Geburtskliniken ein Netzwerk früher Hilfen auf. Sozialarbeiterinnen sprechen die jungen Eltern an und informieren über mögliche Hilfen. Das ist ein niedrigschwelliger Zugang, der wirksam Menschen dort erreichen kann, wo sie ohnehin in Kontakt mit unserem Sozialstaat treten. Allerdings ist das in Deutschland sehr schwierig zu finanzieren. Weder die Krankenkassen noch viele Kommunen fühlen sich hierfür zuständig. Und so unterbleibt vielerorts eine ganz wichtige Innovation, von deren Wirksamkeit eigentlich alle überzeugt sind. Welche Rolle können die Kirchen und kirchlichen Wohlfahrtsverbände bei der Armutsbekämpfung leisten? Cremer: Die Kirchen und ihre Wohlfahrtsverbände äußern sich natürlich sozialpolitisch. Die Caritas hat detaillierte Vorstellungen entwickelt, um arme Familien besser abzusichern. Die Kirche und ihre Caritas sind auch zivilgesellschaftlich stark engagiert. Ein Programm wie Balu und Du, bei dem ehrenamtliche Mentoren ein Jahr lang ein Grundschulkind begleiten, wie es die Caritas auch im Kölner Raum macht, bietet große Chancen, Kinder aus benachteiligten Milieus so zu unterstützen, dass der Zufall der Geburt die Lebenschancen nicht so stark bestimmt wie heute. Professor Dr. Georg Cremer ist seit dem Jahr 2000 Generalsekretär des Deutschen Caritasverbands. Er ist Autor des Buchs Armut in Deutschland. Wer ist arm? Was läuft schief? Wie können wir handeln? (Foto: DCV / Anke Jacob) 4 Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln Ausgabe 13/ März 2017

5 IM BLICKPUNKT An diesem Freitag sprechen sie Klartext : Bei einer Veranstaltung des SKM-Bundesverbands (Katholischer Verband für soziale Dienste in Deutschland) und des Sozialdienstes katholischer Frauen und Männer Düsseldorf (SKFM) diskutieren Caritas- Generalsekretär Georg Cremer und Politikwissenschaftler Christoph Butterwegge über Armut in Deutschland. Im Interview mit Almud Schricke stellen beide ihre Standpunkte vor. Fremde im eigenen Land Politikwissenschaftler gegen Verharmlosung der Armut Wenn Sie auf Deutschland im Jahr 2017 blicken: Gibt es bei uns arme Menschen? Christoph Butterwegge: Man muss Armut in einem reichen Land anders definieren als Armut in der sogenannten Dritten oder Vierten Welt. In der Armutsforschung wird zwischen absoluter und relativer Armut unterschieden. Absolut arm ist jemand, der nicht genug zu essen hat, kein sicheres Trinkwasser, keine den klimatischen Bedingungen angemessene Kleidung, kein Obdach und/oder keine medizinische Grundversorgung. Wer relativ arm ist, kann zwar seine Grundbedürfnisse befriedigen, sich aber vieles von dem nicht leisten, was für beinahe alle anderen in der Gesellschaft normal ist. Er kann beispielsweise nicht ins Theater oder Kino und nicht mal mit Freunden essen gehen. Die Menschen leiden darunter ähnlich stark wie unter physischen Notzuständen. Damit will ich nicht etwa das Verhungern von Menschen in Kalkutta verharmlosen und mit der Armut vergleichen, wie sie in Köln besteht. Aber ich finde es auch falsch, wenn wir uns sagen: Hartz-IV-Bezieher jammern auf hohem Niveau, und womöglich glauben, nur wenn ein Jugendlicher in einer Lehmhütte aufwächst, handle es sich um Armut, aber nicht dann, wenn er in einem Hochhausviertel am Rande unserer Städte aufwächst. Denn auch relative Armut ist ernst zu nehmen. Ich vertrete sogar die für viele provokative These, dass Armut in einem reichen Land demütigender, erniedrigender und deprimierender sein kann als Armut in einem armen Land. Warum das? Butterwegge: Wenn ein Jugendlicher im tiefsten Winter in Sandalen und Sommerkleidung zur Schule kommt und deshalb von seinen Klassenkameraden ausgelacht wird, ist das für ihn vermutlich schlimmer, als die Kälte zu spüren. Der von Armut Betroffene wird bei uns meist ausgegrenzt, das heißt er zählt nicht dazu. Weil er die Vorwürfe der Gesellschaft, ein Simulant, Drückeberger, Faulenzer oder Sozialschmarotzer zu sein, auf sich bezieht und zum Teil auch übernimmt, zieht er sich zurück in seine eigenen vier Wände und ist da isoliert, während es sich für einen Armen in einem armen Land, der nur andere Arme kennt, womöglich weniger entwürdigend anfühlt, arm zu sein. So schließen sich die Straßenkinder in Südamerika mit anderen zusammen, gründen Gewerkschaften und wehren sich politisch. Bei uns werden die Armen als zum Teil starke Persönlichkeiten nicht anerkannt. Sie fühlen sich ohnmächtig und oft wie Fremde im eigenen Land anders als die Reichen. Wer reich ist, ist meistens auch politisch einflussreich. Wird Armut in Deutschland verharmlost? Butterwegge: In den Entwürfen für den Fünften Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung, der am 5. April verabschiedet werden soll, wird zwar konstatiert, dass 15,7 Prozent der Menschen das ist jeder Sechste weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens, also weniger als 942 Euro zur Verfügung hat, sofern er in einem Single-Haushalt lebt. Trotzdem wird das Problem der Armut beschönigt und mit Vergleichen relativiert. Die ganze Herangehensweise lässt darauf schließen, dass es kaum wirkliche Armut Lesen SIe weiter auf Seite März 2017 Ausgabe 13/17 Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln 5

6 KIRCHE UND WELT Erzbischof verteilt Ziegen in syrischen Dörfern. Jacques Behnan Hindo (75), syrisch-katholischer Erzbischof von Hassake-Nisibi, will mit dieser praktischen Maßnahme das Leben im Nordosten Syriens wieder in Gang bringen. Sein Erzbistum lasse in den Dörfern um Hassake 3000 Lämmer und Ziegen an die dort verbliebenen und vom Hunger bedrohten Bewohner verteilen, wie die Stiftung Pro Oriente am Dienstag mitteilte. Eine Kirche zum Einsturz gebracht haben heftige Regenfälle in Peru. Wie das Portal Diario Correo berichtet, seien die Gottesdienstbesucher bereits in Sorge gewesen, als das Fundament der Kirche in der Region Lambayeque nachgegeben habe. Durch eingeleitete Sicherheitsmaßnahmen konnte den Angaben zufolge jedoch verhindert werden, dass Menschen zu Schaden kamen. Etwas weniger Angst vor dem Tod haben wirklich gläubige Menschen, so britische Forscher bei der Auswertung von mehr als 100 Studien mit gut Teilnehmern aus der Zeit von 1961 bis Das berichtet die Süddeutsche Zeitung und bezieht sich dabei auf einen entsprechenden Review-Artikel eines Teams um den Psychologen Jonathan Jong von der Coventry University in der aktuellen Ausgabe des Fachmagazins Religion, Brain & Behavior. Stiftungen boomen trotz Niedrigzinsphase. Allein im vergangenen Jahr kamen 582 neue Stiftungen hinzu. Damit liegt die Gesamtzahl der rechtsfähigen Stiftungen bürgerlichen Rechts nun bei , wie der Bundesverband Deutscher Stiftungen (BDS) am Dienstag in Berlin mitteilte. Das geschätzte Gesamtvermögen liegt bei 100 Milliarden Euro. Kritik an Ganztagsschulen äußert die Präsidentin des Kinder- und Jugendhilfetags, Karin Böllert. Im Deutschlandfunk forderte sie am Dienstag zudem eine Qualitätsoffensive in den Kindertagesstätten sowie vermehrte Anstrengungen bei der Inklusion behinderter Schüler. Wir haben immer noch 3,7 Millionen junge Menschen, die schlechtere Chancen haben als andere, sagte die Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe. Mit Blick auf die Ganztagsschulen sagte Böllert, sie hätten es bislang nicht geschafft, für mehr Chancengleichheit zu sorgen. Die Steyler Ethik Bank hat ihren Sitz in der Arnold-Janssen-Straße 22 in Sankt Augustin. BONN. Wenn Banken ihren Geschäftsbericht vorlegen, ist dies in der Regel ein Wust von Grafiken, Zahlen und Prozentwerten. Bei der Steyler Ethik Bank ist das genauso und doch anders. Hier gibt es mindestens eine Zahl mehr, die sich Journalisten notieren müssen: das karitative Ergebnis. Für 2016 beträgt es 1,53 Millionen Euro. Mit dieser Summe, die sich aus freiwilligen Zins- und Kapitalspenden der Kunden ( Euro) sowie Stiftungserträgen ( Euro) zusammensetzt, wurden weltweit Hilfsprojekte der Steyler Missionare unterstützt. Als älteste ethische Bank in Deutschland treibt uns vor allem der Wunsch an, mit Geld Gutes zu schaffen. Dieses Versprechen lösen wir gemeinsam mit unseren Kunden ein, indem wir weltweit arme und benachteiligte Menschen unterstützen, sagte jetzt Jürgen Knieps, einer der beiden Geschäftsführer der Steyler Ethik Bank, bei der Bilanzpressekonferenz in Bonn. Beispielsweise betreiben die Steyler Missionare im indischen Bundesstaat Gujarat eine Schule für Kinder der Bhil, so Geschäftsführer Norbert Wolf. Die Bhil seien eine der größten und ärmsten Ureinwohnergruppen des Landes, die ihren Lebensunterhalt als Wanderarbeiter mit Hungerlöhnen verdienten. Neben der Gewinnverwendung für karitative Zwecke gründet das Geldinstitut der Steyler Missionare in Sankt Augustin auf zwei weiteren Säulen. Dies sind eine faire und kompetente Beratung der Kunden sowie ethische und nachhaltige Prinzipien bei der Geldanlage. (Foto: Klein) Mit Geld Gutes schaffen Steyler Ethik Bank überweist 1,53 Millionen an Hilfsprojekte Wegen der Niedrigzinsphase ist das Bankgeschäft nach wie vor schwierig. Das verwaltete Kundenvermögen wie auch die Bilanzsumme stiegen im zurückliegenden Jahr. Die Gesamterträge gingen geringfügig zurück. Unterm Strich beendete die Bank das Geschäftsjahr mit einem Bilanzgewinn von rund Euro. Immer mehr Kunden, so Knieps, schichteten ihr Vermögen in nachhaltige Wertpapiere um. So stieg das Depotvermögen um 11,5 Prozent. Deshalb werde man das Profil als Spezialist für nachhaltige Geldanlage weiter schärfen, so Wolf. Weiter wachsen wolle man auch in der Vermögensverwaltung und Kreditvergabe. Siegbert Klein INFO Die Steyler Ethik Bank wurde 1964 vom Steyler Missionsorden in Sankt Augustin gegründet. Sie bietet das gesamte Spektrum eines modernen Finanzdienstleisters an vom Girokonto bis zur Vermögensverwaltung. Von Anfang an betreibt das Geldinstitut ein ethisches Bankgeschäft durch faire Kundenberatung und nachhaltige Anlagestrategien, die strenge soziale und ökologische Kriterien erfüllen. Der Gewinn der Bank fließt gemeinsam mit freiwilligen (Zins-)Spenden von Kunden in die sozialen Hilfsprojekte der Steyler Missionare und Schwestern. KL 6 Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln Ausgabe 13/ März 2017

7 ERZBISTUM aktuell Bischof Hofmann beim Mittwochgespräch zu Kirche und Kunst DÜSSELDORF. Dem Thema Kirche und Kunst widmet sich Dr. Friedhelm Hofmann, Bischof der Diözese Würzburg, beim Mittwochgespräch am Mittwoch, 26. April, um 18 Uhr im Maxhaus, Schulstraße 11. Der Eintritt kostet drei Euro. Bin durch die Tür : Fünf Bistümer, eine Familienwallfahrt Kardinal Gerhard Ludwig Müller bei seiner Predigt im Pontifikalamt zum 50-jährigen Basilika-Jubiläum von St. Suitbertus in Kaiserswerth. (Foto: Morschheuser) Die Kirche St. Suitbertus das seid Ihr! Kardinal Müller überbringt Papstgrüße zum 50-Jährigen DÜSSELDORF-KAISERSWERTH. Persönliche Grüße von Papst Franziskus überbrachte Kardinal Gerhard Ludwig Müller, Präfekt der römischen Kongregation für die Glaubenslehre, zum Jubiläum, das am Wochenende in St. Suitbertus gefeiert wurde. Vor 50 Jahren erhielt die Stiftskirche den Ehrentitel einer Basilica Minor. Damit war sie die erste von drei Kirchen in der Landeshauptstadt, die zur Päpstlichen Basilika erhoben wurde die Düsseldorfer Hauptkirche St. Lambertus (1974) und die Basilika St. Margareta in Gerresheim (1982) folgten in späteren Jahrzehnten. Franziskus wünscht sich offene Türen Gerne verbinde ich mich im Gebet mit allen, die am feierlichen Jubiläumsgottesdienst teilnehmen, verlas Kardinal Müller im von ihm zelebrierten Pontifikalamt aus einem vom Heiligen Vater unterzeichneten Brief. Durch den Titel Basilica Minor ist ein besonderes Band zwischen dieser Kirche und dem Bischof von Rom geknüpft. Die Kirche St. Suitbertus das seid Ihr! Er wünsche sich, so der Papst, dass diese Kirche offene Türen hat und die verlorenen Söhne und Töchter, wenn sie zurückkommen, ohne Schwierigkeiten eintreten können. Die Angehörigen der Gemeinde sollten aber nicht im Gotteshaus warten, sondern hinausgehen: Sucht die Menschen auf, die Eure Hilfe brauchen!, fordert der Papst in seiner Grußbotschaft auf. So macht Ihr es dem heiligen Suitbertus gleich, der seine gewohnte Umgebung verließ, um den Menschen in Eurem Lande die Liebe und die Barmherzigkeit Gottes zu bezeugen. Das Gotteshaus am Suitbertus-Stiftsplatz geht auf die Klostergründung des angelsächsischen Wanderbischofs Suitbertus um das Jahr 700 zurück, einem der Pioniere der Christianisierung des Rheinlands. Er gründete auf der seinerzeit künstlich angelegten Rheininsel ein Benediktinerkloster und wurde dessen erster Abt. Im Jahr 713 starb Suitbertus hier. Die erste kleine Klosterkirche wurde ursprünglich dem heiligen Petrus geweiht. So betonte Suitbertus schon damals die enge Verbindung zum Heiligen Stuhl in Rom. In umgekehrter Richtung verleiht der Papst bis heute Gotteshäusern mit einer besonderen Bedeutung aufgrund ihrer Geschichte, ihrer Ausstattung und der Pflege der Liturgie den Titel einer Basilica Minor. In der heutigen dreischiffigen Basilika ist der kostbare mittelalterliche Schrein mit den sterblichen Überresten des ab dem neunten Jahrhundert als Heiligem verehrten Suitbertus ausgestellt, die jährlich in einer Lichterprozession durch Kaiserswerths Straßen getragen werden. Ronald Morschheuser KÖNIGSWINTER. Die Familienwallfahrt unter dem Motto Bin durch die Tür Zeit und Raum entdecken der Bistümer Aachen, Essen, Köln, Limburg und Trier findet am Sonntag, 11. Juni, 10 bis 17 Uhr in der Klosterlandschaft Heisterbach östlich von Königswinter statt. Sie richtet sich an Eltern, Großeltern, Alleinerziehende, Kinder und Jugendliche. Die Pilger können zwischen verschieden langen Wegstrecken mit geistlicher Begleitung wählen, die sie vormittags zurücklegen. Nach dem Mittagessen werden Mitmachaktionen, Workshops, Erzähl- und Gesprächsrunden angeboten. Um Uhr feiert Kardinal Rainer Maria Woelki eine Open-Air-Messe vor der Klosterruine Heisterbach. Danach bringen Shuttle-Busse die Pilger zurück zu ihrem Startpunkt. Anmeldungen sind ab sofort und bis 20. Mai möglich. Die Teilnahme ist kostenlos. Nähere Informationen gibt es unter Telefon (02 21) oder per an ursula. pies-brodesser@erzbistum-koeln.de. PEK Fahrt zur Schwarzen Madonna nach Beilstein an der Mosel KÖLN. Eine Tageswallfahrt nach Beilstein an der Mosel organisiert die Gemeinschaft Katholischer Berufstätiger Frauen im Erzbistum Köln am Samstag, 20. Mai. Mehr Informationen dazu gibt es bei Roswitha Aufermann unter Telefon (02 21) , bei der auch das komplette Jahresprogramm zu bestellen ist. KB 31. März 2017 Ausgabe 13/17 Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln 7

8 KÖLN. Kochen, damit andere satt werden. So lautet das Motto der neuen Mitmachaktion Eine-Welt-Dinner von Kolping International. Die Idee dahinter: Ein Gastgeber lädt seine Familie, Freunde oder Kollegen zu einem Essen bei sich zu Hause ein und kocht für sie oder gemeinsam mit ihnen Gerichte aus Afrika, Asien und Lateinamerika. Anstelle eines Geschenks nimmt der Gastgeber Spenden für Projekte von Kolping International entgegen. Passende Rezepte gibt es in einem kleinen Kochbuch, das der Sozialverband den Gastgebern mit Einladungskarten und einer Spendenbox zur Verfügung stellt. In dem Rezeptheft sind außerdem Informationen über Projekte enthalten, die Kolping International in den jeweiligen Ländern unterhält. Das Konzept des Eine-Welt-Dinners hat mich sofort überzeugt, sagte die Botschafterin der Aktion, TV-Moderatorin Yvonne Willicks, beim Projektstart am Sonntag. Bei einem afrikanisch-asiatisch-lateinamerikanischen Buffet kamen rund 80 Gäste schon einmal auf den Geschmack. Die Aktion verbindet das Alltägliche mit dem Besonderen, so Willicks. Wir essen lecker, lernen auch noch viel über andere Länder und können gleichzeitig Gutes tun sogar mit Völker verbindender Wirkung. Das finde ich einfach super. Die Rezepte seien nicht zu schwer und die Zutaten leicht zu beschaffen. Durch die zusätzlichen Projekt-Informationen komme man außerdem schnell ins Gespräch. ERZBISTUM aktuell Schüler lernen von Schülern Treffen der Medienscouts erzbischöflicher Schulen KÖLN. Auf den grünen Karteikarten unter der Überschrift Bis jetzt erreicht stehen Dinge wie Schaukasten gestaltet, Stand am Tag der offenen Tür oder Workshops für Klasse 6. Auf den rosafarbenen Karteikarten unter Nicht erreicht taucht immer wieder das Stichwort auf: Eigener Raum für Medienscouts. Medienscouts, das sind Schüler an weiterführenden Schulen, die sich in einem Projekt der Landesanstalt für Medien NRW dazu haben ausbilden lassen, andere Schüler, Eltern und Lehrer für Chancen und Risiken der Mediennutzung zu sensibilisieren. Internet und Sicherheit, Soziale Netzwerke, Computerspiele und Handy sind ihre Schwerpunkte. Am Montag trafen sich Medienscouts und Lehrer von zehn erzbischöflichen Schulen im Maternushaus zum Erfahrungsaustausch und zur Weiterbildung. Kochen verbindet Kolping International startet Eine-Welt-Dinner Die Medienscouts-Trainer Jessica Stratmann-Behr und Elvis Katticaren (stehend) im Gespräch mit Schülerinnen und Schülern des St. Adelheid Gymnasiums Bonn. (Foto: Becker) So findet sich neben dem Rezept für einen Kichererbsensalat ein Bericht über ein Projekt für arbeitslose Jugendliche aus den Townships von Kapstadt und Dysselsdorp in Südafrika. Neben der vietnamesischen Sommerrolle steht die Geschichte einer Familie, der ein von Kolping mitfinanzierter Schweinetransporter die Perspektive für ein besseres Leben eröffnete. Auf der Seite mit dem mexikanischen Limettendessert erfährt man etwas über einen solidarischen Kolping-Markt. Kochen verbindet, erklärt Sigrid Stapel, Referentin für entwicklungspolitische Bildungsarbeit bei Kolping International. Wir möchten Aufmerksamkeit für die Lebenssituation und die Probleme der Menschen in den Projektländern schaffen. Für die Leserinnen und Leser der Kirchenzeitung wird Sigrid Stapel demnächst regelmäßig auf der Familienseite (Seite 52) über das Leben von Familien in den Kolping-Projektländern berichten und dazu jeweils ein Gericht aus dem Land vorstellen. Lassen Sie sich überraschen! ALS Dr. Markus Demele (von links). Generalsekretär des Internationalen Kolpingwerks, TV-Moderatorin Yvonne Willicks und Generalpräses Monsignore Ottmar Dillenburg mit einem Teller voller Vorspeisen vom Buffet. (Foto: Schricke) 8 Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln Ausgabe 13/ März 2017

9 KÖLN. Erwarten Sie keine Rezepte von mir, stellte Professorin Dr. Julia Steinfort- Diedenhofen von der Katholischen Hochschule NRW gleich zu Beginn ihres Vortrags klar. Der stand wie das ganze Diözesanforum Altenheimseelsorge, das am Dienstag im Maternushaus stattfand unter der Überschrift: Altenheimseelsorge à la carte Die Bewohner haben die Wahl. Steinfort-Diedenhofen, die sich vor allem mit der Lernund Bildungsarbeit mit Senioren befasst, der sogenannten Geragogik, nahm Bezug auf eine Studie, nach der die subjektive Religiösität heute vielfältiger ist als früher. Ein Wandel unter anderem von einer Gehorsamsreligion zu einer Verstehensreligion und von einer Bekenntnisreligion zu einer Erfahrungsreligion habe dazu geführt, dass Spiritualität heute schwer zu vergemeinschaften sei und kaum organisierbar. Wenn das wirklich so ist, was machen wir dann hier?, fragte die Geragogin die fast 200 Teilnehmer des Diözesanforums, zu dem die ERZBISTUM aktuell Altenheimseelsorge à la carte Religiöse Bedürfnisse von Senioren werden vielfältiger Den Impulsvortrag zu Altenheimseelsorge à la carte hielt Professorin Dr. Julia Steinfort-Diedenhofen von der Katholischen Hochschule NRW. (Foto: Becker) Abteilung Seelsorge im Sozial- und Gesundheitswesen im Erzbistum Köln und der Diözesan-Caritasverband eingeladen hatten. Wir brauchen eine neue Art experimenteller Küche, sagte Steinfort-Diedenhofen in der à la carte -Metapher bleibend. Rezepte habe ich dafür keine, aber ich möchte mit Ihnen über mögliche Zutaten nachdenken. Als solche Ansatzpunkte für die Seelsorge nannte sie Verstehen und Autonomie, Selbstwirksamkeit und Sicherheit, Sinn und Eingebundensein. Letztlich gehe es angesichts der größeren Vielfalt religiöser Bedürfnisse darum, Räume zu schaffen, in denen etwas möglich werde. Diesen Gedanken konnten die Teilnehmer mitnehmen in die zwölf verschiedenen Workshops, die im weiteren Verlauf der Veranstaltung angeboten wurden und in denen es unter anderem um Themen ging wie Tagespflege und Seelsorge, Suizidprävention im Alter, Seelsorge und Achtsamkeit oder Armut im Alter. KB Runter vom Sofa, hin zum Altenberger Licht Nach Jahren wieder zweitägiges Programm ALTENBERG. Wer als Christin oder Christ lebt, der kann nicht gleichgültig, ignorant, spießig, bequem und abgesichert durchs Leben laufen, schreibt der ehemalige Diözesanjugendseelsorger Mike Kolb im Programmheft zum Altenberger Licht. Nach mehreren Jahren ohne Vorabendprogramm und Übernachtung gibt es bei diesem nun wieder ein zweitägiges Angebot seitens der Jugendseelsorge im Erzbistum Köln. Die Workshops am Sonntagabend, 30. April, stehen ebenso wie die Messe mit der Aussendung des Altenberger Lichts am Montag, 1. Mai, um 10 Uhr unter dem Motto Runter vom Sofa Jesus ist der Herr des Risikos. Wer aus der Freundschaft mit Christus lebt, der kann den Glauben nicht missbrauchen für ein paar tolle Wohlfühlerfahrungen, schreibt Mike Kolb dazu. Wer aus der Freundschaft mit Christus lebt, der muss das Risiko eingehen, an der Gestaltung der Gesellschaft, der Probleme im Freundeskreis, der Kirche mitzuwirken, Verantwortung zu übernehmen und sich einzusetzen. Zelebriert wird die Aussendungsfeier des Altenberger Lichts, das es seit 1950 gibt als Zeichen der katholischen Jugend für Versöhnung und Frieden in Europa, von Kardinal Rainer Maria Woelki. In der Messe, die am 1. Mai um 10 Uhr im Altenberger Dom beginnt, wird außerdem der neue Diözesanjugendseelsorger Tobias Schwaderlapp in sein Amt eingeführt. Wer am Vorabend (Ankunft ab 16 Uhr, ab Uhr Eröffnung, Workshops, Sofa-Aktion, Escape Room, TeilBar, um 23 Uhr Vigil) schon dabei sein möchte, muss sich bis 15. April schriftlich anmelden. Die Unterlagen dazu und alle weiterführenden Informationen finden sich im Internet. KB März 2017 Ausgabe 13/17 Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln 9

10 BERICHT Der Leidende Unter den Kunstschätzen in den Kirchen des Erzbistums Köln ragen die romanischen Kruzifi xe besonders heraus. 900 Jahre und älter sind manche dieser Meisterwerke, die das Leiden Christi nachdrücklich zum Ausdruck bringen. Nicht als ein König hängt Gottes Sohn am Kreuz. Er leidet wie die Menschen, die von unten auf den geschundenen Körper blicken. In der Kölner Kirche St. Maria im Kapitol befindet sich ein sogenanntes Pestkreuz, das Christus wundenübersät zeigt. Die Darstellung des gekreuzigten Christus ist das zentrale Motiv des Christentums. Seine Erscheinung, sein Ausdruck haben sich über die Jahrhunderte vielfach gewandelt, stets eng verbunden mit theologischen und frömmigkeitsgeschichtlichen Vorstellungen und Bewegungen. Galt das plastische Bild des Gekreuzigten zuvor als nicht akzeptabel, begegnet das dreidimensionale Bild des gekreuzigten Christus seit dem Ende des 10. Jahrhunderts in vielerlei Gestalt gemalt, aus Holz oder Elfenbein geschnitzt, aus Stein gehauen, aus Metall gegossen oder in Textil gestickt. Die wenigen erhaltenen Kruzifixe aus dem 10. und 11. Jahrhundert bilden verschiedene Typen ab: In St. Margareta in Düsseldorf-Gerresheim ist das Kruzifix aus der Zeit um 1000 eines der frühen und zugleich beeindruckenden Beispiele für die Darstellung des siegreichen Christus am Kreuz. Christus ist als rex triumphans dargestellt, als Sieger über Sünde und Tod. Seine Augen sind geöffnet, der Leib steht aufrecht und frontal vor dem Kreuz. Besonders in der Zeit um 1200 scheint dieser Typus eine verbreitete und beliebte Form gewesen zu sein, häufig mit gekröntem Haupt. Nahezu zeitgleich mit dem Korpus in Gerresheim entstand für den Kölner Dom ein Bildwerk, das bis heute den Namen seines Stifters trägt, Erzbischof Gero (amt. 969 bis 976). Hier begegnet Christus in Gestalt des Christus patiens, des duldsamen Herrn am Kreuz. Er ist bereits entschlafen, die Augen geschlossen, sein Leib hängt am Kreuz, der Kopf ist nach vorn gesunken, der Rumpf eingefallen und nach vorn gewölbt. Das Gero-Kruzifix hat bereits früh als Vorbild für andere Bildwerke des Gekreuzigten gedient. So bewahrt die Kirche St. Laurentius in Bergheim-Büsdorf einen direkten Nachfolger des Kölner Korpus aus der Zeit um 1080 auf. In gotischer Zeit dem neuen Modegeschmack angepasst wurde das Kruzifix in St. Peter in Zülpich. Es entstand in der Mitte des 11. Jahrhunderts und könnte im 14./15. Jahrhundert den in der Gotik üblichen Bildern des ausgemergelten, mit drei Nä- 10 Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln Ausgabe 13/ März 2017

11 BERICHT geln am Kreuz befestigten Christus angeglichen worden sein. In edler Gestalt des Elfenbein-Kruzifixes in KOLUMBA wird der gekreuzigte Christus am Kreuz zum Symbol des Entschlafenen, des Wiederkehrenden. Das erlittene Martyrium ist aus der Darstellung gewichen, in außergewöhnlicher Qualität sind die weichen Wölbungen des Körpers und die feinen Haare dargestellt. Im Unterschied zu der beinahe erschütternden Lebensnähe des Gero-Kruzifixes allein aufgrund seiner Größe zeigt der Künstler des Elfenbein- Korpus den Gekreuzigten in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts in stiller Erhabenheit, der Welt entrückt. Die heute materialsichtige Oberfläche verleiht ihm eine besonders edle Gestalt, ursprünglich war der Korpus zumindest teilweise farbig gefasst. Erst zu Beginn des 14. Jahrhunderts wird die Erscheinung des gekreuzigten Christus in Form des Crucifixus dolorosus, des schmerzvollen Christus, dramatisch überzeichnet. Ebenso wie in der frühen Zeit sind auch diese Werkw tief von der jeweiligen Passionsfrömmigkeit ihrer Zeit durchdrungen. So präsentiert das Kruzifix aus St. Maria im Kapitol den leidvollen Sohn Gottes, dessen Körper teils erschreckend sichtbar geschunden, schmerzvoll verzerrt ist. Die Darstellungen begnügen sich nicht damit, ihn als tot darzustellen, vielmehr wird er hier zum Getöteten, die Spuren der Folter sind allzu deutlich sichtbar. Ziel dieser expressiven Darstellung war es, die Emotion des Mitleidens der Gläubigen im Gebet anzuregen, die Passion des Herrn sollte direkt nachvollzogen werden. Unsere Autorin ist Kunsthistorikerin in Diensten des Erzbistums Köln. Die 34-jährige Kempenerin ist Spezialistin für mittelalterliche Skulpturen. Anna Pawlik Bildunterzeilen: In der Basilika in Düsseldorf-Gerresheim ist der siegreiche Christus dargestellt. Das um 1000 entstandene Meisterwerk ist eines der beeindruckendsten Beispiele für diese Art (oben). Um 1080 entstand das Kreuz aus St. Laurentius in Bergheim-Büsdorf (zweites von oben). Das Gero-Kreuz aus dem Dom zeigt Christus als den duldsamen Herrn (zweites von unten). In St. Peter in Zülpich hängt seit Kurzem wieder das restaurierte Kruzifix aus der Zeit um 1050 (unten). 31. März 2017 Ausgabe 13/17 Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln 11

12 SONNTAG Fünfter Fastensonntag ERSTE LESUNG: So spricht Gott, der Herr: Ich öffne eure Gräber und hole euch, mein Volk, aus euren Gräbern herauf. Ich bringe euch zurück in das Land Israel. Wenn ich eure Gräber öffne und euch, mein Volk, aus euren Gräbern heraufhole, dann werdet ihr erkennen, dass ich der Herr bin. Ich hauche euch meinen Geist ein, dann werdet ihr lebendig, und ich bringe euch wieder in euer Land. Dann werdet ihr erkennen, dass ich der Herr bin. Ich habe gesprochen, und ich führe es aus Spruch des Herrn. Ez 37,12b-14 ZWEITE LESUNG: Wer vom Fleisch bestimmt ist, kann Gott nicht gefallen. Ihr aber seid nicht vom Fleisch, sondern vom Geist bestimmt, da ja der Geist Gottes in euch wohnt. Wer den Geist Christi nicht hat, der gehört nicht zu ihm. Wenn Christus in euch ist, dann ist zwar der Leib tot aufgrund der Sünde, der Geist aber ist Leben aufgrund der Gerechtigkeit. Wenn der Geist dessen in euch wohnt, der Jesus von den Toten auferweckt hat, dann wird er, der Christus Jesus von den Toten auferweckt hat, auch euren sterblichen Leib lebendig machen, durch seinen Geist, der in euch wohnt. Röm 8,8-11 EVANGELIUM: In jener Zeit sandten die Schwestern des Lazarus Jesus die Nachricht: Herr, dein Freund ist krank. Als Jesus das hörte, sagte er: Diese Krankheit wird nicht zum Tod führen, sondern dient der Verherrlichung Gottes: Durch sie soll der Sohn Gottes verherrlicht werden. Denn Jesus liebte Marta, ihre Schwester und Lazarus. Als er hörte, dass Lazarus krank war, blieb er noch zwei Tage an dem Ort, wo er sich aufhielt. Danach sagte er zu den Jüngern: Lasst uns wieder nach Judäa gehen. Als Jesus ankam, fand er Lazarus schon vier Tage im Grab liegen. Als Marta hörte, dass Jesus komme, ging sie ihm entgegen, Maria aber blieb im Haus. Marta sagte zu Jesus: Herr, wärst du hier gewesen, dann wäre mein Bruder nicht gestorben. Aber auch jetzt weiß ich: Alles, worum du Gott bittest, wird Gott dir geben. Jesus sagte zu ihr: Dein Bruder wird auferstehen. Marta sagte zu ihm: Ich weiß, dass er auferstehen wird bei der Auferstehung am Letzten Tag. Jesus erwiderte ihr: Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt, und jeder, der lebt und an mich glaubt, wird auf ewig nicht sterben. Glaubst du das? Marta antwortete ihm: Ja, Herr, ich glaube, dass du der Messias bist, der Sohn Gottes, der in die Welt kommen soll. Jesus war im Innersten erregt und erschüttert. Er sagte: Wo habt ihr ihn bestattet? Sie antworteten ihm: Herr, komm und sieh! Da weinte Jesus. Die Juden sagten: Seht, wie lieb er ihn hatte! Einige aber sagten: Wenn er dem Blinden die Augen geöffnet hat, hätte er dann nicht auch verhindern können, dass dieser hier starb? Da wurde Jesus wiederum innerlich erregt, und er ging zum Grab. Es war eine Höhle, die mit einem Stein verschlossen war. Jesus sagte: Nehmt den Stein weg! Marta, die Schwester des Verstorbenen, entgegnete ihm: Herr, er riecht aber schon, denn es ist bereits der vierte Tag. Jesus sagte zu ihr: Habe ich dir nicht gesagt: Wenn du glaubst, wirst du die Herrlichkeit Gottes sehen? Da nahmen sie den Stein weg. Jesus aber erhob seine Augen und sprach: Vater, ich danke dir, dass du mich erhört hast. Ich wusste, dass du mich immer erhörst; aber wegen der Menge, die um mich herum steht, habe ich es gesagt; denn sie sollen glauben, dass du mich gesandt hast. Nachdem er dies gesagt hatte, rief er mit lauter Stimme: Lazarus, komm heraus! Da kam der Verstorbene heraus; seine Füße und Hände waren mit Binden umwickelt, und sein Gesicht war mit einem Schweißtuch verhüllt. Jesus sagte zu ihnen: Löst ihm die Binden, und lasst ihn weggehen! Viele der Juden, die zu Maria gekommen waren und gesehen hatten, was Jesus getan hatte, kamen zum Glauben an ihn. Joh 11, b-45 (oder Joh 11,1-45) Lesungen der Woche Lesejahr A Wochentagslesungen: Fünfte Fastenwoche Stundengebet: Erste Woche Sonntag, : L 1: Ez 37,12b-14; L 2: Röm 8,8-11; Ev: Joh 11, b-45 oder Joh 11,1-45. Montag: L: Dan 13, oder Dan 13,41c-62; Ev: Joh 8,1-11. Dienstag, hl. Isidor: L: Num 21,4-9; Ev: Joh 8, Mittwoch, hl. Vinzenz Ferrer: L: Dan 3, ; Ev: Joh 8, Donnerstag: L: Gen 17,1a.3-9; Ev: Joh 8, Freitag, hl. Johannes Baptiste de la Salle: L: Jer 20,10-13; Ev: Joh 10, Samstag: L: Ez 37,21-28; Ev: Joh 11, Farbenprächtig leuchtet die Auferweckung des Lazarus als gotisches Fensterbild im Straßburger Münster. (Foto: Raspels) 12 Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln Ausgabe 13/ März 2017

13 SONNTAG Einer der 86 Taufbewerber und -bewerberinnen, der beim gemeinsamen Gottesdienst zur Zulassung zum Taufsakrament ein Zeugnis über seine Taufmotivation ablegt. (Fotos: Raspels) Evangelium für alle waren es an der Zahl. Katechumenen. Das sperrige Wort griechischer Her- 86 kunft steht für Taufbewerber und hat mit Hören und Unterwiesenwerden zu tun. Am 4. März wurden die Katechumenen des Erzbistums in einem feierlichen Gottesdienst in St. Aposteln in Köln durch Kardinal Woelki zu den Eingliederungssakramenten Taufe, Firmung, Eucharistie zugelassen, die sie an Ostern in ihren Gemeinden und Gemeinschaften empfangen werden. In einer eindrucksvollen Runde haben viele von ihnen ihre Taufmotivation öffentlich bekannt. Ich habe die Liebe Gottes erkannt und möchte auf sie antworten hieß es unter anderem. Die Feier entsprach insofern dem Auftrag, den der Erzbischof uns in seinem aktuellen Fastenhirtenbrief mit auf den Weg gegeben hat: sich in diesem Jahr Zeit zu nehmen, um gemeinsam zu einem erneuerten und lebendigen Taufbewusstsein zu kommen... Treffen Sie sich und kommen Sie miteinander ins Gespräch... auch gerne ins Gespräch mit erwachsenen Taufbewerberinnen und -bewerbern, den Katechumenen. Holen Sie die Erfahrungen und Empfindungen aller ein, wo es um den Glauben in unser aller Leben geht. Um welchen Glauben handelt es sich denn? Welchen Gott kann und soll ich bekennen, wenn ich mich Christ nennen möchte? Die theologisch sehr dichte Johannesperikope des fünften Fastensonntags über die Auferweckung des Lazarus kommt uns hierbei zu Hilfe. Das größte Wunder Jesu steht im Zeichen seines eigenen Todes und der Auferstehung. Die nüchterne Schwester Maria warnt den Meister vor: Er riecht schon. Es ist doch der vierte Tag! (vgl. Joh 11,39). Dies steht für: Jede Möglichkeit eines Scheintodes ist ausgeschlossen. Die Lage ist aussichtslos! Doch mit Jesus tritt ein Herr der Aussichtslosigkeiten auf die Bühne. Und in seinem vorigen Gespräch mit Marta enthüllt er seine Identität: Ich bin die Auferstehung und das Leben! Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt! (Joh 11,25). In diesem scheinbaren Widerspruch erklingt das Neue des Christentums: Gott gibt uns nicht einfach das Geschenk des Lebens es ist das Leben und die Auferstehung selbst, die unter den Menschen Wohnung gefunden hat. Seit Christus ist nichts mehr aussichtslos. Denn der Tod und damit auch unser konkreter alltäglicher Tod, verstanden als Scheitern, Lieblosigkeit, Krankheit, Seelennot und so weiter, wurde besiegt. Darin gründet der Glaube, den die Katechumenen bekennen. Und wie Jesus damals Marta, könnten sie uns, die bereits Getauften, heute fragen: Glaubst du das?. Dass es Menschen gibt, die diese Wahrheit neu entdecken und leben wollen, könnte für uns alle ein Ansporn sein, sie erhobenen Hauptes und frohen Mutes in die Welt zu tragen. Wie kaum jemand hat der genau vor zwölf Jahren am 2. April 2005 verstorbene heilige Papst Johannes Paul II. diese Herausforderung angenommen. In seinem Programm für das neue Jahrtausend Novo millennio ineunte (2001) rief er alle Gläubigen auf, erneut hinauszufahren : Wir müssen uns die glühende Leidenschaft des Paulus zu eigen machen, der ausrief: Weh mir, wenn ich das Evangelium nicht verkünde! (1 Kor 9,16). Diese Leidenschaft wird es nicht versäumen, ein neues missionarisches Engagement in der Kirche zu wecken, das nicht einer kleinen Schar von Spezialisten übertragen werden kann, sondern letztendlich die Verantwortung aller Glieder des Gottesvolkes einbeziehen muss. Wer Christus wirklich begegnet ist, kann ihn nicht für sich behalten, er muss ihn verkündigen (Nr. 40). Die Wahrheit ist Christus und er gehört der ganzen Menschheit, besonders der, die ihn noch nicht kennt und die in deiner Familie und in deiner Umgebung auf ein Wort der Auferstehung wartet. Glaubst du das? Unser Autor, Andrzej Kucinski, ist Subregens des Erzbischöflichen Missionarischen Priesterseminars Redemptoris Mater in Bonn. Andrzej Kucinski 31. März 2017 Ausgabe 13/17 Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln 13

14 In Rufbereitschaft Zum Gebetsanliegen des Papstes für April ZUM GEISTLICHEN LEBEN Der Papst betet im April darum, dass junge Menschen bereitwillig ihrer Berufung folgen mögen und ernsthaft darüber nachdenken, ob Gott sie zu Priestertum oder geweihtem Leben ruft. Echt Papst! Eine Bitte von Jesus höchstpersönlich gibt Franziskus diesen Monat an uns weiter: Die Ernte ist groß, aber es gibt nur wenig Arbeiter. Bittet also den Herrn der Ernte, Arbeiter für seine Ernte auszusenden (Mt 9,37-38 und Lk 10,2). Doch warum sollen wir das überhaupt? Er weiß doch, was wir brauchen! Ja, der Mangel war und ist zwar Chefsache aber wir sollen sie auch zu unserem persönlichen Anliegen machen. Denn nur so entsteht ein gedeihliches Klima in unseren Familien und Gemeinden. Mit Gott, dem grenzenlosen Arbeitgeber, sollten wir allerdings nicht engstirnig verhandeln. Es geht nicht nur um die Besetzung unserer Planstellen, und es geht nicht nur um die gewohnten Wege der Berufung: Erweitern kann uns ein unvoreingenommener Blick in die Apostelgeschichte, in die Realität der frühen Kirche. Da haben überzeugte Männer und Frauen meist im Team die Gemeindeleitung übernommen, wie etwa die Purpurhändlerin Lydia (Apg 16,14f). Wie lautet meine ureigene Berufung? Teilen anvertraut sind. Die entscheidende Frage: Rechnen wir in der Kirche heute ernsthaft mit dem leise Rufenden? Gab es Jesus nur, oder gibt es ihn auch heute? Ist Ostern nur ein weit zurückliegendes Ereignis, oder ist es jetzt, und jetzt, und jetzt? (Peter Handke). Halten wir überhaupt für möglich, dass in unserer ach so modernen Zeit Menschen, ähnlich wie ein Saul vor Damaskus, überwältigt werden von der Wirklichkeit des Lichtes? Oder haben wir gegen solche Überraschungen vorsichtshalber eine Schutzbrille auf der Nase? Fürchte dich Wir reden viel von der Würde unserer Person. Das lateinische Wort kommt von personare. Genau gesagt heißt das durchtönen. Hier liegt vermutlich unser größtes Problem: Wir haben als Einzelne und als Kirche Schallschutz eingebaut. Die Reizüberflutung in unserer Kultur scheint das nahezulegen. Diesen Monat sollten wir trotz alledem mit Papst Franziskus um Rufbereitschaft bitten. Was sonst könnte die wichtigste Qualifikation für den Beruf als Christen sein? GERHARD DANE Den Blick weitet uns auch die heutige Realität. Da interessiert der Priesterberuf nicht nur Abiturienten. Da werden Menschen Diakone oder Priester, die zunächst ein völlig anderes Fachgebiet haben. Die Mutter eines Kölner Weihbischofs wurde nach dem Tod ihres Mannes Benediktinerin. Am See Gennesaret in Tabgha war der Gastpater zuerst Konditor und der Sakristan Stadtdechant von Mainz. Und wie oft treffen wir in unseren Gemeinden Frührentner und Witwen, die im dritten Lebensabschnitt eine Berufung erkennen, die sie innerlich noch mehr annehmen als den Brotberuf davor. Der Job ist längst nicht dasselbe wie der Beruf! Der Papst benutzt das Wort ernsthaft. Junge, aber eben auch älter werdende Menschen sollten allen Ernstes in sich hineinhorchen, was die ureigene Berufung ist. Der große Arbeitgeber ruft nicht per Post. Er sendet in der Heiligen Schrift wie heute Engel, zu deutsch: Boten. Meist wohl ohne Flügel. Sie sagen mehr oder weniger klar, wozu Du und ich zu gebrauchen sind. Oder es wird beim Blick auf die heutigen Mitmenschen und ihre Sorgen langsam deutlicher, wo meine Gaben liegen, die mir zum nicht, denn ich bin mit dir Jes 41,10 (Foto: Raspels) 14 Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln Ausgabe 13/ März 2017

15 Unfähig zur Armut? In unserer Zeit ist viel von der Erneuerung der Kirche die Rede. Ein Blick in die Kirchengeschichte macht deutlich, dass oft dann, wenn es darum ging die erste Liebe des Anfangs wieder neu zu entdecken, die Armut einen zentralen Stellenwert bekam. Armut als Erneuerung? Armut ist heutzutage kein Fremdwort. Dafür sorgen schon die häufigen Armutsberichte. Doch hier ist zu unterscheiden zwischen Armut als Realität darum geht es in den Berichten und Armsein als gewählte Möglichkeit eines Lebensstils. Niemand leugnet die Tatsache, dass unter den Milliarden der Erdbevölkerung erschreckend viele einen menschenunwürdigen Lebensstandard besitzen. Millionen sterben den Hungertod und noch mehr leiden an den Folgen von Unterernährung und Armut. ZUM GEISTLICHEN LEBEN Über christliche Armut und eine Kirche der Armen am 2. April ist die Misereor-Fastenkollekte Guter Gott, aus unserem Alltag kommen wir zu dir. Aus dem, was uns in Beschlag nimmt, kommen wir zu dir. Mit unseren Ideen kommen wir zu dir. Mit dem, was uns hindert, kommen wir zu dir. Du bist an unserer Seite. In Jesus, unserem Bruder, gibst du uns ein Vorbild. Mit deinem Geist belebst du uns und schenkst uns Kreativität. Lass uns deine Gegenwart spüren. Du gehst mit durch alle Zeit. Misereor Ein Nachdenken über eine frei gewählte Möglichkeit der Armut gehört zum Evangelium. Es gibt sie, die Menschen, die sich aus dem Überdruss einer Wohlstandsgesellschaft zu befreien suchen und bewusst einen Lebensstil des einfachen Lebens anstreben. Es gibt sie, die Christen, die zunehmend die Botschaft des Evangeliums bedenken, die diese Armut sogar seligpreist. Jedenfalls ist seit dem jüngsten Konzil eine arme Kirche und eine Kirche der Armen immer wieder ins Gespräch gekommen, wenn es um die Erneurung der Kirche geht. Oft nur in der Theorie und in Diskussionspapieren, weil es anscheinend doch einfacher ist, sich mit der Abschaffung des Zölibats, der Bildung von Großgemeinden oder Leitungsfragen zu beschäftigen. Liegt es daran, dass, wie Karl Rahner meinte, die Unfähigkeit zur Armut uns tief im Fleisch sitzt? Wer will bestreiten, dass zum Erscheinungsbild der Kirche hierzulande das Adjektiv reich nicht unpassend ist. Auf dem Zweiten Vatikanischen Konzil machte Kardinal Lecaro geltend, es müsse in die Konstitution über die Kirche auch ein Kapitel über die Armut der Kirche hinein. Die Armut gehöre zum Geheimnis Jesu und der Erlösung und deshalb auch zum Wesen der Kirche. Das leuchtete ein. Man diskutierte dann über die Armut der Kirche und auch über die Kirche der Armen. Diskutiert wird darüber bis heute. Verständlich. Eine Wahrheit, die nicht konsequent gelebt wird, kann man nur schwer in Texte fassen. Oder doch? Im Abschlussdokument der römischen Bischofssynode 1974 heißt es: Ihrem Evangelisierungsauftrag getreu, wird die Kirche als eine wahrhaft arme, betende und brüderliche Gemeinschaft viel zum ganzheitlichen Heil und zur vollen Befreiung der Menschen beitragen können. Der Armut ist in der Christenheit von Anfang an viel Aufmerksamkeit geschenkt worden. Nicht nur, weil Jesus aufgewachsen ist unter armen Leuten. Man versuchte den Lebensstil Jesu nachzuvollziehen. Nicht bloß als eine Imitatio seines Lebens, sondern auch als schlichte Solidarität mit den Armen in der Gemeinde. Der Armut schenkte man umso eher Bedeutug, weil man in der sogenannten Nah-Erwartung lebte und sich nicht mehr so stark an Besitz klammern brauchte. Der Boden für solche Idealvorstellungen war eben fruchtbar. Der Verzicht auf Eigentum, also das bewusste Sich-arm-machen war dabei ein Akt der Freiwilligkeit. (Foto: Läufer) In den Briefen des Neuen Testamentes entdecken wir aber auch, dass zunehmend nicht mehr alles Gold war, was glänzte. In der Kirchengeschichte überrascht es nicht, dass oft, wenn es um ihre Erneuerung ging, die Armut ins Spiel kam. So war es beim beginnenden Mönchtum, das auch als eine Art Protestbewegung gegen eine damalige Reichskirche mit ihren Verstrickungen in Macht und Reichtum verstanden werden kann und man eben für diese Kirche arm werden wollte. So war es bei Franz von Assisi, der als Reicher arm werden wollte, weil er die Bedrohung ahnte, die dem Menschen und auch der Kirche mit ihrem damaligen Reichtum gegeben war. Die Solidarisierung mit den Armen blieb bei seinem Programm und seinem Lebensstil nicht auf der Strecke. Im gewissen Sinn gehört auch die lateinamerikanische Theologie der Befreiung hierhin. Insgesamt aber blieben es Ansätze. Von Einzelnen freiwillig übernommen. In der Pastoral und im neuen Denken hat sich unter den drei unverbindlichen Evangelischen Räten gemeint sind Armut, Keuschheit und Gehorsam am ehesten der Rat der Armut einigermaßen erhalten. In einer Zeit, in der Besitz und Steigerung von Reichtum wie ein Fetisch gehandelt wird (Johannes Riede) kommt dem Verständnis Jesu von Armut für Kirche und Christen eine eigene Bedeutung zu. Wenn heute so viel von einer Erneuerung unserer Kirche gesprochen wird, kann man dann an solchen Fragen vorbeigehen? Franziskus in Rom jedenfalls nicht. Erich Läufer 31. März 2017 Ausgabe 13/17 Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln 15

16 Mit einer ökumenischen Feier in der Jerusalemer Grabeskirche sind offiziell die Restaurierungsarbeiten an der Grabkapelle, der sogenannten Ädikula, beendet worden. An der Zeremonie beteiligten sich die Vertreter der drei Konfessionen, die sich die Besitzrechte an der heiligen christlichen Stätte teilen. Der griechisch-orthodoxe Patriarch Theophilos III., Franziskanerkustos Francesco Patton und der armenische Patriarch Nourhan Manougian lobten in ihren Ansprachen die gute Zusammenarbeit während der Instandsetzung. Diese markiere den Beginn einer neuen ökumenischen Ära in Jerusalem. Die Oberhäupter der drei Konfessionen äußerten sich positiv zum gegenwärtigen Stand der Ökumene. Die Restaurierung sei ein Geschenk an die ganze Welt, der eine nie dagewesene brüderliche Zusammenarbeit vorangegangen sei, sagte Theophilos III. Die restaurierte Kapelle sei deren sichtbarer Beweis und habe eine ökumenische Bedeutung für die gesamte Menschheit. Einen über die schiere physische Notwendigkeit der Konservierung, Restaurierung und Rehabilitierung der Ädikula hinausgehenden spirituellen Wert bescheinigte Francesco Patton, als Franziskanerkustos oberster Hüter der katholischen Heiligen Stätten im Heiligen Land, den Arbeiten. Diese seien in einer Atmosphäre gegenseitigen Vertrauens durchgeführt worden. Dass die Arbeiten rechtzeitig vor dem in diesem Jahr nach den Kalendern der Ost- und Westkirchen auf dasselbe Datum fallenden Osterfest abgeschlossen wurden, bezeichnete Patton als glücklichen und providentiellen von der Vorsehung bestimmten Zufall. Mit der Restaurierung der Ädikula sei durch ein Umdenken der Kirchen das Unmögliche KIRCHE UND THEOLOGIE Das Unmögliche wurde möglich Restaurierung der Grabkapelle in der Jerusalemer Grabeskirche ist abgeschlossen Es gibt theologische Fragen, die aus heutiger Sicht ein wenig aus der Zeit gefallen wirken, und doch eine andauernde kirchentrennende Wirkkraft entfalten. Eine dieser Fragen betrifft den Zeitpunkt der Konsekration. Bis heute bestehen diesbezüglich zwischen der katholischen Kirche und den orientalisch-orthodoxen Kirchen Differenzen. Bislang jedenfalls. Denn der jüngste Bericht über die Jahrestagung der gemischten Theologenkommission erklärt diesen Konflikt fast beiläufig für ökumenisch irrelevant. Gleiches gilt für den Konflikt über den Gebrauch gesäuerter oder ungesäuerter Brote bei der Eucharistie. Blick auf die restaurierte Grabkapelle in der Grabeskirche in Jerusalem. Sie strahlt nun hell und ist frei von äußeren Stützträgern. (Foto: KNA-Bild) möglich geworden, sagte der Leiter des Lateinischen Patriarchats von Jerusalem, der italienische Erzbischof Pierbattista Pizzaballa. Die professionelle Arbeit an der Kapelle sei damit das sichtbare Ergebnis einer neuen Phase in unseren Beziehungen. Den Bau bezeichnete Pizzaballa als Spiegel unserer selbst, an dem sich die Wunden zeigten, die unsere historischen Spaltungen geschaffen haben. Die physische Restaurierung sei gleichzeitig Balsam auf die Wunden an dem einen Leib Christi, der die Kirche der Gläubigen ist. Pizzaballa rief dazu auf, in demselben Geist die Instandsetzung aller anderen Teile der Kirche fortzusetzen. Der armenisch-apostolische Patriarch Nourhan Manougian nutzte die von allen Beteiligten beschworene neue ökumenische Ära zu einem Aufruf an seine Amtsbrüder, den Status anderer christlicher Kirchen in dieser heiligen Stadt zu überdenken. Konkret forderte er, syrischen, koptischen und äthiopischen Christen, die bereits Nutzungsrechte an der Grabeskirche haben, sowie der derzeit nicht an der Grabeskirche beteiligten anglikanischen und lutherischen Kirche in der Osterzeit liturgische Feiern in der Grabkapelle zu ermöglichen. Dies könne ein beispielhafter Schritt zur Einheit der Christen sein. Die Arbeiten an der heiligsten gemeinsamen christlichen Stätte hatten nach Ostern 2016 begonnen. Ein Großteil der Gesamtkosten des Projekts in Höhe von 3,4 Millionen Euro wurde von privaten Spendern sowie durch den gemeinnützigen World Monuments Fund (WMF) finanziert. KNA/BR Kleine Sensation zwischen den Konfessionen: Streit ist hinfällig Zum Gebrauch von gesäuertem oder ungesäuertem Brot in der Eucharistie In einigen mit der katholischen Kirche verbundenen orientalischen Konfessionen wird die Kommunion bereits heute mit gesäuertem Brot gespendet. (Foto: Raspels) Ließ der sogenannte Azymenstreit im elften Jahrhundert die Wogen hochgehen, insofern die byzantinisch-orthodoxe Kirche auf gesäuertem Brot für die Eucharistie beharrte, die lateinische Kirche hingegen ungesäuertes Brot verwendete, so hält auch diesbezüglich die Theologenkommission fest, dass dieser historische Streit in der ökumenischen Praxis hinfällig sei. Denkt man an den Azymenstreit mit den Byzantinern, dann ist das sowohl erstaunlich wie auch erfreulich, dass dies den Dialog mit den Kopten, Syrern, Armeniern, Äthiopiern nicht betrifft, so der Salzburger Ökumene-Experte Dietmar Winkler. KNA/BR 16 Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln Ausgabe 13/ März 2017

17 KIRCHE UND THEOLOGIE Päpste und die Arbeitswelt Kurze Geschichte der päpstlichen Sozialenzykliken Die moderne Arbeitswelt ist in permanentem Wandel. Seit der Enzyklika Rerum novarum Leos XIII legen die Päpste die Soziallehre der Kirche gemäß den Bedingungen ihrer Zeit aus. Die Umwälzungen der Industriellen Revolution des 19. Jahrhunderts warfen mit Macht die sogenannte Soziale Frage der Arbeiterschaft auf. Als Antwort der Kirche legte Papst Leo XIII seine Enzyklika Rerum novarum vor. Seitdem haben die Päpste regelmäßig die Soziallehre der Kirche gemäß den wirtschaftlichen, politischen und gesellschaftlichen Bedingungen ihrer Zeit ausgelegt. Zum jüngst gefeierten 50. Jahrestag des Lehrschreibens Populorum Progressio von Paul VI. (26. März 1967) werden hier die wichtigsten Eckpfeiler bis heute vorgestellt: Mit seiner Reihe von Adventspredigten im Mainzer Dom über Die großen sozialen Fragen der Gegenwart wird 1848 Wilhelm Emmanuel von Ketteler (1811 bis 1877) zum Vorreiter der kirchlichen Sozialverkündigung. Papst Leo XIII. nennt Ketteler 1891 unseren großen Vorgänger. Schutz für Arbeiter, Recht auf Privateigentum Rerum novarum Über die neuen Dinge ist das erste päpstliche Rundschreiben zur Arbeiterfrage und das grundlegende Dokument der katholischen Soziallehre. Verfasst vor dem Hintergrund der Industriellen Revolution, setzt sich Rerum novarum mit den sozialen Verwerfungen des Sozialismus und des Liberalismus auseinander. Leo XIII. beklagt die oft sklavenähnliche Lage der Arbeiterschaft, wendet sich aber gegen den Klassenkampf und plädiert für eine Zusammenarbeit von Arbeitgebern und Arbeitnehmern. Er verteidigt das Privateigentum, betont aber seine Sozialverpflichtung. Weitere zentrale Forderungen sind gerechte Löhne und staatlicher Schutz für Arbeitnehmer. 40 Jahre später aktualisiert Pius XI in der Enzyklika Quadragesimo anno die Lehren von Leo XIII. Unter Mitgestaltung der deutschen Jesuiten Gustav Gundlach und Oswald von Nell-Breuning richtet er sein Augenmerk vor allem auf die Gesellschaftsordnung aus christlicher Sicht. Pius XI. entfaltet unter anderem das Prinzip der Subsidiarität, nach dem das jeweils gesellschaftlich oder institutionell untergeordnete Glied alle Probleme und Aufgaben möglichst eigenständig lösen soll. Nur wenn die Aufgabe zu groß ist, soll die übergeordnete Instanz in die Verantwortung treten. Zudem grenzt Quadragesimo anno Christentum und Sozialismus differenziert voneinander ab. Die Quintessenz lautet freilich, es sei unmöglich, gleichzeitig guter Katholik und wirklicher Sozialist zu sein. Die Enzyklika Mater et magistra Mutter und Lehrerin von Papst Johannes XXIII. aus dem Jahr 1961 haben Zeitgenossen auch als Mitbestimmungs-Enzyklika bezeichnet. Sie spricht den Arbeitern ein Recht auf aktive Teilnahme am eigenen Unternehmen zu. Erstmals Kirchenfenster in Worms, das die soziale Frage und die industrielle Entwicklung thematisiert. (Foto: Ras) werden auch Probleme der wirtschaftlich weniger stark entwickelten Länder und damit auch die Frage des Gemeinwohls in globaler Perspektive thematisiert. Zwei Jahre nach Ende des Zweiten Vatikanischen Konzils behandelt Paul VI in seinem wichtigsten Sozialschreiben Populorum progressio Der Fortschritt der Völker die Themen Frieden und Gerechtigkeit. In der Enzyklika wird ein gerechter Ausgleich zwischen entwickelten und unterentwickelten Ländern verlangt. Als Schlüsselwort für globale Gerechtigkeit führt Paul VI. den Begriff der Entwicklung in die katholische Soziallehre ein, der auch mehr Teilhabe an Bildung, sozialem und politischem Leben bedeute. Revolution als Mittel dorthin lehnt der Papst ab. Dennoch räumt er im Fall der eindeutigen und lange dauernden Gewaltherrschaft auch die Möglichkeit eines legitimen Umsturzes ein. Laborem exercens ist 1981 die erste von mehreren Sozialenzykliken von Johannes Paul II. ( ). Sie befasst sich mit dem Wert der menschlichen Arbeit und sucht einen dritten Weg zwischen Kapitalismus und Kommunismus. Analysiert werden soziale Fehlentwicklungen sowohl im bereits brüchiger werdenden kommunistischen System wie auch im wirtschaftlich erfolgreichen Kapitalismus. Mit Blick etwa auf wachsende Arbeitslosigkeit im Westen betont der Papst unter anderem den Vorrang der Arbeit vor dem Kapital. Mit Blick auf den Kampf der Gewerkschaft Solidarnosc erklärt er das Recht auf Gewerkschaften zum unantastbaren Grundrecht. Zum 20. Jahrestag von Populorum progressio widmet sich 1987 Johannes Paul II. nach dem Gegensatz von Ost und West nun auch dem Nord-Süd-Konflikt. Sollicitudo rei socialis Die Sorge um das Soziale ermahnt den reichen Norden zu wirksamer Hilfe. Zugleich fordert der Papst darin grundlegende Reformen in den Entwicklungsländern ein. Auswüchse ungezügelten Kapitalismus Zum 100. Jahrestag Centesimus annus von Rerum novarum und zwei Jahre nach dem Zusammenbruch des Kommunismus in Mittel- und Osteuropa rechnet der Papst aus Polen 1991 nicht nur mit dem untergegangenen System ab, sondern auch mit den Auswüchsen eines ungezügelten Kapitalismus. Gewürdigt wird erstmals in dieser Deutlichkeit die positive Rolle des Unternehmertums für eine funktionierende Volkswirtschaft. Verfechter des klassischen Konzepts einer Sozialen Marktwirtschaft lesen das Dokument als päpstliches Bekenntnis zu dieser Idee. Die erste Sozialenzyklika von Papst Benedikt XVI. (2005 bis 2013) trägt 2009 den Titel Caritas in veritate Die Liebe in der Wahrheit. Sie beschäftigt sich mit den Folgen der Globalisierung und der Wirtschafts- und Finanzkrise für das menschliche Zusammenleben. Eigentlicher Anlass war der 40. Jahrestag von Populorum progressio (1967/2007). Das bereits nahezu fertiggestellte Dokument wird jedoch mehrfach umgearbeitet und aktualisiert, zuletzt nach Ausbruch der weltweiten Finanzund Wirtschaftskrise. Laudato si von Papst Franziskus (2015) gilt zwar als die erste päpstliche Umweltenzyklika. Das Schreiben ist aber auch eine grüne Sozialenzyklika denn Franziskus vertritt eine ganzheitliche Ökologie aus der Sicht der Ärmsten. Über Umweltschutz kann man aus Sicht von Franziskus nicht sprechen, ohne soziale Gerechtigkeit, das globale Wirtschaftssystem, die Flüchtlingsproblematik und die Menschenrechte in den Blick zu nehmen. Alexander Brüggemann 31. März 2017 Ausgabe 13/17 Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln 17

18 Eierlikörtage Der 83-jährige Hendrik lebt in Holland in einem Altenheim. Eines Tages beschließt er den langweiligen Alltag dort zu unterbrechen. Er gründet einen Club und organisiert verschiedene Veranstaltungen und Ausflüge in die nähere Umgebung. Er muss zwar auch einsehen, dass das Alter ihm Schwierigkeiten bereitet, aber er beschließt sich nicht unterkriegen zu lassen und freut sich an den kleinen Annehmlichkeiten die das Heim ihm bietet. Ein unzensierter Blick auf das Leben in einem Altenheim. Die humorvolle aber auch nachdenklich stimmende Erzählung liest Felix von Manteuffel mit angenehmer Stimme. Die zwei kurzen etwas obszönen Szenen, die gar nicht in den Kontext passen, sollte man einfach überhören. DT Hendrik Groen: Eierlikörtage. Das geheime Tagebuch des Hendrik Groen. Hörbuch. Ungekürzte Ausgabe. Gelesen von Felix von Manteuffel. Laufzeit: 12 Stunden. Verlag: Hörbuch Harnburg HHV GmbH. ISBN: Euro. BÜCHER Kati Küppers ermittelt Kati Küppers ist Küsterin und die gute Seele der Gemeinde in einem Dorf am Niederrhein. Sie bügelt Messgewänder, kümmert sich um frische Blumen, bringt dem kranken Pfarrer das Mittagessen und steckt mitten in den Planungen für den nächsten Jugendclub im Pfarrheim. Da gerät sie mit dem jungen Kaplan Markus aneinander, der das Pfarrheim just zu dieser Zeit für ein Messdiener-Training nutzen will. Kurz nach dem Streit wird der Kaplan tot aufgefunden: Er ist die Kellertreppe der Kirche hinabgestürzt. Es stellt sich heraus, dass der Kaplan vergiftet wurde mit Messwein. Die Küsterin beginnt zu ermitteln, gerät aber bald selbst ins Visier der Polizei. Gut dass auch ihr Enkel Benedikt, der die Ferien bei den Großeltern verbringt, seine Augen und Ohren offen hält. ALS Barbora Steuten: Kati Küppers und der gefallene Kaplan. 228 Seiten. Verlag edition oberkassel. ISBN Euro. Zum Geburtstag Papst em. Benedikt kann am 16. April seinen 90. Geburtstag feiern. Aus diesem Anlass gibt der Herder Verlag ein Büchlein heraus, das das Geburtstags kind selbst mitgeschrieben hat. Denn Herausgeber Simon Biallowons hat zu Biografischem aus dem Leben des Kurienkardinals und nachmaligen Papstes Texte von ihm gestellt. So gibt es im Kapitel Mein Mozart die Feststellung: Mozart ist schön, wie die Schöpfung schön ist. Auch im Kapitel Prost Mahlzeit mit dem Hinweis auf sein Lieblingslokal während der Zeit als Präfekt der Glaubenskongregation finden sich solche Zusammenstellungen. Bilder des Papstes mit Bierkrug wirken sehr persönlich. Überhaupt machen die zahlreichen Bildern, passend zu den Kapiteln, das Geburtstagsbuch aus. PA Alles Gute! Die schönsten Texte und Bilder von Papst Benedikt XVI. Herausgegeben von Simon Biallowons. 127 Seiten, zahlreiche Abbildungen. Herder Verlag. ISBN ,99 Euro. 18 Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln Ausgabe 13/ März 2017

19 Vor der Osternacht Mit der Sinfonie e-moll Hob. I:44 von Joseph Haydn, der Trauersinfonie, Franz Schuberts Salve Regina sowie Giovanni Battista Pergolesis Stabat Mater führt das Kölner Kammerorchester unter seinem Chefdirigenten Christoph Poppen auf die Osternacht hin. Ein Musikprogramm für die Stunden vor der Feier der Osternacht auszuwählen, ist nicht einfach. Doch Christoph Poppen ist es gelungen, Werke auf den Spielplan zu setzen, die geradezu auf diese besondere Nacht hinweisen. Zwar hat Haydn die Sinfonie, deren bekannter Titel Trauersinfonie gar nicht von ihm stammt, für die Karwoche komponiert. Aber so düsterleidenschaftlich wie sie manchmal beschrieben wird, erklingt sie gar nicht. Die Sinfonie gehört zu den Sinfonien Nr. 12 und Nr. 29, die Haydn in der für KULTUR Das Kölner Kammerorchester führt Haydns Trauersinfonie auf die Zeit ungewöhnliche Sinfonie-Tonart E- Dur komponierte. Der insgesamt eigenwillige, leidenschaftiche und spannungsreiche Charakter dieser Sinfonie, ihre starke Dynamik vom Pianissimo bis zum Fortissimo im ersten Satz, ihre zahlreichen Synkopen und Akzente und ihre Chromatik führten zu der gängigen Annahme, dass die Sturm und Drang-Periode Haydns hier ihren Ausdruck finde, heißt es in einer Besprechung. Im Stundengebet der Kirche wird das Salve Regina nach der Komplet gesungen. Der Überlieferung nach sollen die letzten Anrufungen ( O clemens, o pia, o dulcis Virgo Maria ) ein späterer Zusatz sein, den der heilige Bernhard von Clairvaux angefügt haben soll. Giovanni Battista Pergolesis Stabat Mater von 1736 besingt die Gottesmutter Maria in ihrem Schmerz um den Gekreuzigten. Das Kölner Kammerorchester führt die Komposition, eines der beliebtesten Werke des 18. Jahrhunderts, mit der ägyptischen Sopranistin Fatma Said und der deutschen Mezzosopranistin Marie Henriette Reinhold auf. Die musikalische Inszenierung des Textes setzt auf wirkungsvolle Wechsel von Duetten und Soloarien, Handlung und Betrachtung, Darlegung und Reflexion. Die vom Kölner Kammerorchester für die Stunden vor der Feier der Osternacht vorgesehene Musik wird es möglich machen, in einer angemessenen Stimmung anschließend den Gottesdienst zu besuchen, wozu ausdrücklich eingeladen wird. Für Leserinnen und Leser der Kirchenzeitung gibt es Konzertkarten zu gewinnen (siehe Seite 54). Helmut Pathe Es sollte auch ohne VIP-Shuttle gehen Stefan Kraus zu den Formaten der Kunstvermittlung Gerne zitiert Dr. Stefan Kraus, Direktor von Kolumba, Kunstmuseum des Erzbistums Köln, eine Kunstliebhaberin : Sie habe leider die Ausstellung nicht sehen können, sie habe die Eröffnung verpasst. Und zu einer Ausstellung, die nicht nur die gezeigte Kunst vermitteln will, sondern in die Schlagzeilen will, gehört heute eine Eröffnung mit Fingerfood, Blitzlichtgewitter auf die prominenten Besucher und ein Shuttle-Service mit großen Limousinen. Denn Formate bestimmen die Inhalte, so das Buch von Kraus über den Kunstbetrieb, die Kunst und ihre Vermittlung heute. Wer das Büchlein mit diesem Titel in die Hand nimmt, wird sich vielleicht wundern. Denn das Format für seine deutliche Kritik am Kunstbetrieb ist das eines Reclamheftes. Aber das weiß man ja noch aus der Schulzeit, die Hefte waren zwar klein, ihr Inhalt aber reichte in der Regel für Wochen Unterrichtsstoff. Ausgangspunkt für Kraus ist die Frage, mit welchem Ziel man ein Kunstmuseum betreibe, darin Ausstellungen organisiere. Zur Klarstellung seiner Position stellt er sofort fest, dass seine Thesen nicht wissenschaftlich, also mit zahlreichen Zitaten aus Drittwerken, belegt seien, sondern ganz subjektive Beobachtungen seien. Dazu sollte man wissen, dass er aus der Position eines der erfolgreichsten Museumsdirektoren des Landes heraus seine Thesen verfasst hat. Denn sein Kolumba wird von deutlich über Besuchern im Jahr aufgesucht. Schon das Wort Kunstbetrieb stößt Kraus auf. Gehe es doch in einem Betrieb um Produktion, Warenverkehr, Quantität und Gewinnmaximierung. Und Kraus braucht eine Seite um auszuzählen, wer heute alles in den Kunst- und Ausstellungsbetrieb eingebunden sei, an ihm verdiene. Öffentlichkeitsarbeit und Tourismus sowie Dr. Stefan Kraus. (Foto: PA) eine auf sie zugeschnittene Kunstvermittlung spielen bei der Museumskonzeption und ihrer Inhalte eine immer größere Rolle. Und da man inhaltlich nicht ständig Superlative produzieren könne, müsse die Verpackung diesen Mangel ausgleichen. Kraus wird deutlich: Die klassische Dreiteilung der Museumsaufgaben Sammeln, Erforschen, Vermitteln ist längst einem Enteroder Infotainment gewichen, das die zur Verfügung stehenden Mittel von Ausstellung zu Ausstellung aufbraucht. So habe der Einfluss der Kuratoren gegenüber dem der Museumspädagogen und Verwaltungsleiter verloren. Und die seien stolz auf die Besucherzahlen bei den langen Museumsnächten. Dabei, so Kraus, seien diese Stunden der Schreck eines jeden Konservators. Stellen Sie sich vor, da laufen unzählige Menschen in einer Regennacht mit nassen Klamotten durch die Säle. Was bliebe davon nachhaltig. Außerdem lenkten die oft den lokalen Medien gehypten Nächte davon ab, dass ein Museum aufgrund seiner Inhalte keinen Event braucht, um attraktiv zu sein, dass sich seine eigentliche Attraktivität doch als ganzjähriges Angebot entfalte. Kraus sieht sich als Kunstvermittler und Anwalt der Künstler. Sicher gebe es einige, die sehr gut von ihrer Arbeit leben könnten. Aber: Ich habe in den letzten 20 Jahren zu viele Produkte namhafter Künstler auf Messen gesehen, die keinerlei ästhetischen Erkenntnisgewinn verfolgen, sondern allein der Gewinnmaximierung der eigenen Marke dienen. Von diesen Großverdienern wünscht er sich eine Stiftung für aktuell weniger erfolgreiche Kollegen. Natürlich hat Kraus auch eine Antwort auf die Frage, mit welchem Ziel man Kunstausstellung macht. Die Antwort gibt er in dem Büchlein und zusammen mit seinem Team in der jährlich erneuerten Ausstellung im Kolumba. Helmut Pathe Stefan Kraus: Formate bestimmen die Inhalte. 88 Seiten. Wewerks Archiv. ISBN ,90 Euro. 31. März 2017 Ausgabe 13/17 Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln 19

20 MEDIEN Wort des Bischofs RELIGIÖSE SENDUNGEN IM FERNSEHEN Das Wort des Bischofs ist eine Reihe des Erzbistums Köln. An Feiertagen, am Sonntag und zu besonderen Anlässen wendet sich Kardinal Rainer Maria Woelki mit einer Video-Botschaft an die Gläubigen. Regelmäßige Sendeplätze sind: domradio.de (Radio): sonntags jeweils um 8 und 18 Uhr. Unter domradio. de und erzbistum-koeln.de ab sonntags 8 Uhr. TV Partnersender: nach der Messe, gegen 11 Uhr, Bibel TV um Uhr. HÖRFUNK Radio Vatikan Empfang im Internet über Im Radio: und auf Radio Horeb; 6.00 und auf domradio.de. Täglich Nachrichten. Sonntag Sonntagsmagazin. Dienstag Radioakademie. Täglich auch: 7.30 Lateinische Messe und Nachrichten/Magazin Vesper Lateinischer Rosenkranz. Radio Horeb Sonntag Messe. Werktags 9.00 Messe. Täglich und Radio Vatikan. Lokalradio Sonntags von 8.00 bis 9.00 Magazin der Kirchen Himmel und Erde. Montag bis Freitag 5.45, Samstag 6.15 Augenblick mal. WDR 2 Sonntag 7.45 Hör mal Kirche in WDR 2. Es spricht Pater Philipp Reichling. Werktags 5.55 und Samstag 6.20 Kirche in WDR 2. WDR 3 Samstag Vesper. Sonntag 7.05 Geistliche Musik Lebenszeichen. Das Problem der Kirchen ist zu viel Geld. Werktags 7.50 Kirche in WDR 3. Choral, Ansprache Pfarrer Jürgen Martin. WDR 4 Täglich 8.55 Kirche in WDR 4. WDR 5 Sonntag 8.35 Das Geistliche Wort Diesseits von Eden. Die Welt der Religionen. 10 Katholischer Gottesdienst aus der Pfarrkirche St. Andreas, Korschenbroich, Pfarrer Marc Zimmermann Lebenszeichen. Werktags 6.55 Kirche in WDR 5. Deutschlandfunk Werktags 6.35 Morgenandacht mit Silvia Katharina Becker, Bonn. Sonntag 6.10 Geistliche Musik Am Sonntagmorgen. Ein kleiner Bruder: Gottes Dichter. Montag bis Freitag 9.35 Tag für Tag. Mittwoch Aus Religion und Gesellschaft. Südwest-Rundfunk 2 Samstag 7.57 Wort zum Tag Geistliche Musik. Sonntag 7.55 Lied zum Sonntag Kantate Glauben. Gegen den Trend. Das ostdeutsche Kloster Neuzelle wird neu besiedelt. Werktags 7.57 Wort zum Tag. Werktags 8 bis 9 Uhr, Bibel TV (werktags, außer Samstag) und EWTN (Satellit Astra, Frequenz MHz): Gottesdienst. Übertragung aus dem Kölner Dom. 19 bis Uhr, Bibel TV: domradio.de - Christliche Nachrichten. Samstag, bis Uhr, Bayerisches Fernsehen (BR): Glockenläuten. Aus der Abteikirche in Scheyern bis 18 Uhr, EWTN: Vaticano. Magazin bis Uhr, EWTN: Gottesdienst. Übertragung aus der Marienbasilika in Kevelaer. 20 bis Uhr, Bibel TV: Andacht (täglich) bis Uhr, ARD: Das Wort zum Sonntag. Sonntag, bis 8.55 Uhr, SAT.1: So gesehen. 9 bis 9.30 Uhr, ZDF: Sonntags bis Uhr, ZDF: Evangelischer Gottesdienst. 10 bis Uhr, Bibel TV und EWTN: Gottesdienst. Übertragung aus dem Kölner Dom. 11 bis Uhr, EWTN und K-TV: Angelus-Gebet mit Papst Franziskus bis 15 Uhr, Bibel TV: Bibellesen bis 18 Uhr, ARD: Gott und die Welt. Vom Glück des Augenblicks bis 20 Uhr, Bibel TV: Wort des Bischofs. domradio.de Gottesdienste Sonntag, 2. April, 10 Uhr: Kapitelsamt aus dem Kölner Dom mit dem Mädchenchor am Kölner Dom. 18 Uhr: Chorvesper mit der Domkantorei, live auf domradio.de (22 Uhr im Radio). Werktags, 8 Uhr: Gottesdienst aus dem Kölner Dom live unter Täglich um 6 Uhr und um 22 Uhr: Laudes und Komplet. Eine Andacht in freier Form Dr. Werner Kleine. Montag, bis Uhr, HR: Wissen und mehr. Sterben für Allah? 22 bis Uhr, Bibel TV: Das Gespräch. Dienstag, bis Uhr, phoenix: Muslimische Friedenskämpfer bis Uhr, HR: Braucht Nächstenliebe Obergrenzen? Mittwoch, bis 11 Uhr, EWTN und K-TV: Mittwochs-Audienz des Papstes bis 11 Uhr, Bibel TV: Alpha und Omega. 12. bis Uhr, 3sat: Schleuser, Schurken und der Papst. Franziskus und sein Kampf gegen den Menschenhandel. Donnerstag, bis 8.50 Uhr, SWR/SR: Klosterküche. Kochen mit Leib und Seele bis Uhr, WDR: Menschen hautnah. Kuckuckskinder. Freitag, bis 14 Uhr, WDR: Planet Wissen: Martin Luther das Leben des Reformators bis Uhr, Bibel TV: Helfer im Einsatz. Ein Hilfsdienst entsteht. Auf Initiative von Kanzler Adenauer entsteht der Malteser Hilfsdienst (MHD). 21 bis Uhr, 3sat: Der Angst ins Auge blicken. Abstiegsängste der Mittelschicht. Aber sind die Abstiegsängste begründet? Eine neue Studie des IW sagt: nein. Also handelt es sich nur um gefühlte Abstiegsängste? Ein Blick über Deutschland hinaus. mit der Schönstätter Sr. Veronika Riechel (Laudes). Bitte mailen Sie Fürbitten für die Komplet mit Weihbischof Ansgar Puff an info@domradio.de. Tagesevangelium Von Montag, 3., bis Samstag, 8. April, um 8 Uhr spricht Dr. Werner Kleine (Foto), Diplomtheologe und Pastoralreferent, Wuppertal. Menschen Eigentlich suchte er nur ein Zimmer. Und weil es so schwer war, eines zu finden, fragte Markus Höyng einfach mal im Priesterseminar. Dort aber glaubten sie, er wolle Priester werden. Was er schließlich auch wurde. Die Geschichte dazu hören Sie in der domradio. de-sendung Menschen, Dienstag, 4. April, 10 bis 12 Uhr (Wdh. 20 bis 22 Uhr). 20 Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln Ausgabe 13/ März 2017

21 MEDIEN Claudel und Rodin Kein Herzkino -Film am Sonntag Die begabte Camille Claudel (Isabelle Adjani) fängt eine Lehre bei Rodin (Gérard Depardieu) an und verfällt ihm. (Foto: ARTE France/ Benoît Barbier) Frankreich, Ende des 19. Jahrhunderts: Die junge Bildhauerin Camille Claudel wird Schülerin des berühmten Künstlers Auguste Rodin. Doch ihr erster Eindruck vom Meister ist enttäuschend. Während sich Camille Bestätigung oder einfach Kritik ihrer Arbeit wünscht, vertreibt sich Rodin die Zeit lieber mit seinen Musen und hat für die Mitarbeiter seines Ateliers wenig Zeit. Doch als Camille anfängt, ihrem Unmut Luft zu machen, wird Rodin auf ihr Temperament aufmerksam 1893 beendete Camille Claudel die Beziehung zum 24 Jahre älteren Rodin, die mit einer Begegnung zehn Jahre zuvor begonnen hatte. Allerdings geriet sie danach in eine schwere finanzielle und emotionale Krise und isolierte sich von ihrem sozialen Umfeld. Zehn Jahre lang lebte und arbeitete sie unter chaotischen Bedingungen alleine in einer Zwei-Zimmer-Wohnung, in der sie einen Großteil der Werke, die sie schuf, auch wieder zerstörte wurde sie in eine psychiatrische Anstalt eingewiesen. ARTE, So., 2.4., bis 23 Uhr Die Vögel Die junge Melanie fährt nach Bodega Bay, um Mitch Brenner zu überraschen. Dort angekommen, fangen plötzlich Vögel an, Menschen anzugreifen und sogar zu töten. Längst ist Hitchcocks Film Die Vögel zum Kultklassiker geworden und hat selbst nach nahezu fünf Jahrzehnten nichts von seiner Spannung eingebüßt. Hitchcock schafft es, den Zuschauer, der immer ein wenig mehr weiß als die Akteure, zum Mitwisser, quasi zum Mittäter zu machen. Wie auch sein Film Rebecca (1940) basiert der Horrorthriller Die Vögel auf einer literarischen Vorlage der englischen Bestsellerautorin Daphne du Maurier. Und Tippi Hedren gab hier ihr Filmdebüt. 3sat, Mi., 5.4., Uhr Wenn Hass an die Haustür klopft Wie Rechte versuchen, ein Klima der Angst zu erzeugen, und wie sich Bürger dagegen wehren. Längst sind die Hemmschwellen gefallen. Das Bundeskriminalamt verzeichnet im Jahr 2016 weit über 800 Übergriffe gegen Amts- und Mandatsträger. Wer sich ehrenamtlich engagiert, ist in Gefahr. Mehr als 70 Prozent der Fälle von Bedrohung, Sachbeschädigung und Gewalttaten gehen in NRW auf das Konto von Rechtsextremen. Die Aufklärungsquote solcher Taten ist gering. WDR, Mi., 5.4., bis Uhr 31. März 2017 Ausgabe 13/17 Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln 21

22 KLEINANZEIGEN 22 Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln Ausgabe 13/ März 2017

23 ERZÄHLUNG Jetzt glaube ich es wirklich. Es sieht ganz so aus, als wolle der Frühling wieder kommen. Wochenlang habe ich gedacht, ach du liebe Zeit, wenn das so weitergeht, wird es nie mehr Frühling, niemals und nimmermehr. Es war bitterkalt, ich trat kaum vor die Haustür und schon war mein Schnauzbart festgefroren, und auf den Bergen, die ich von meinem Fenster aus sehen kann, lag lange weiß der Schnee. Aber jetzt ist die Luft milder geworden, und auf den Bergen liegt nur noch ein letzter kleiner weißer Fleck. Auf meiner Wiese im Garten blühen schon die ersten Butterblumen und Gänseblümchen, und in einer Ecke ist sogar eine gelbe Löwenzahnblüte erschienen aus welchem Grund auch immer. Es kann aber eigentlich nur daran liegen, dass der Frühling endlich doch noch zu uns ins Land kommt. Gestern am Abend habe ich mit meinem Freund Bela telefoniert, der in Westungarn auf dem flachen Land wohnt. Er hat mir erzählt, dass in seinem Dorf die ersten zwei Storchenpaare eingetroffen sind. Das ist ein untrügliches Zeichen für den Frühling. Sie nisten auf einem Telegrafenmast und auf dem Kirchturm. Ich bummele durch unsere Einkaufsstraße. Ich will mal sehen, ob unser Eisladen schon wieder geöffnet hat, ob Maria Pia und Danilo Donatelli aus Brindisi zurück sind. Schon von Weitem sehe ich, dass die Tür offensteht. Ein Jüngling, vielleicht fünfzehn, sechzehn Jahre alt, kommt mit einer Eistüte heraus. Ich kenne ihn. Er wohnt in meiner Nachbarschaft. Wir nicken uns zu, und ich deute auf sein Eis. Das ist der Frühling, sage ich. Er grinst. Ehj, Frühling, Alta, was meinst du? Gibt s da ne Äpp? Musst du mal checken, ehj, sage ich lachend. Ich betrete den Laden. Danilo Donatelli steht hinter seiner Theke und hat eine Espressotasse vor sich stehen. Buon giorno, Pietro, sagt er. Gut über den Winter gekommen? Ja, wie du siehst. In Brindisi haben wir gar nicht so viel vom Winter gemerkt, sagt er. Aber ich bin froh, dass es jetzt hier wieder losgeht mit der Saison. Magst du ein Eis? Wie immer? Einen Becher mit vier Kugeln Schokolade? Ganz genau, sage ich. Wie immer vier Kugeln Schokolade, bitte. Danilo greift nach seinem Kugelforminstrument Geht heute aufs Haus, erklärt er. Er bugsiert vier Kugeln in einen Pappbecher und reicht ihn mir. Danke schön, Danilo, sage ich. Es ist wunderbar, dass der Frühling endlich da ist. Ich schaue in den nächsten Tagen wieder bei euch vorbei. Grüße an Maria Pia. Bis dann. Ciao, Pietro, ruft er mir hinterher. Ich bummele durch die Einkaufsstraße und löffele mein Eis. Danilos Schokoladeneis ist wie immer große Klasse. Die Luft ist mild, der Himmel ist blau, und die Sonne wärmt die Erde wieder ein wenig. Für übermorgen hat uns die Wettervorhersage zwanzig Grad angekündigt. Wochenlang hatte ich gedacht, dass sich der Winter unwiderruflich fest bei uns eingenistet hat. Aber jetzt ist es ganz sicher der Frühling kommt wieder. Peter Biqué Aus einem alten Kalender Eine hübsche Theorie, wie der 1. April nach Deutschland gekommen ist, habe ich aus einem alten Kalenderbuch. Da nämlich steht geschrieben, dass einst an einem 1. April es war genau 1530 auf einem Reichstag in Augsburg etliche Börsenmakler zusammenkamen. Sie sprachen lange über ein Gerücht. Es besagte, dass neue Münzen geprägt und die alten aus dem Verkehr gezogen werden sollten. Darauf setzen nun die Makler hohe Summen. Der Kaiser aber dachte gar nicht daran, das gute alte Geld einzuziehen. Über die hereingefallenen Spekulanten aber lachte das ganze Volk. Und seitdem schickt man am 1. April die Leute in denselben und es heißt im Volksmund: Aprilwetter und Spekulantenglück / wechselt jeden Augenblick. Robin van Booth 31. März 2017 Ausgabe 13/17 Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln 23

24 IM BLICKPUNKT Fortsetzung von Seite 5 gibt und man die relative Armut nicht zu stark gewichten soll. Sie vertreten die These, dass es vor allem die Agenda-Reformen und die Hartz-Gesetze sind, die Deutschland verändert haben. Inwiefern? Butterwegge: Hartz IV hat nicht nur die Betroffenen meistens Langzeiterwerbslose stärker unter Druck gesetzt, zum Beispiel jeden Job annehmen zu müssen oder im Jobcenter mit Sanktionen belegt zu werden, sondern man hat damit auch Belegschaften, Betriebsräte und Gewerkschaften unter Druck gesetzt, unter dem Damoklesschwert Hartz IV schlechtere Arbeitsbedingungen und niedrigere Löhne in Kauf zu nehmen. Die ganze Gesellschaft hat sich verändert. Es hat sich eine soziale Eiseskälte ausgebreitet. Der Sozialstaat, wie man ihn bis dahin kannte, war ja eher darauf gerichtet, die Würde des Menschen zu wahren. Die Agenda 2010 und die Hartz-Gesetze haben das Land ungerechter und unsolidarischer gemacht. Im Zusammenhang mit der Kritik an den Reformen des Sozialsystems haben Sie vor Rechtspopulismus gewarnt. Wie hängt das zusammen? Butterwegge: Die sich vertiefende Kluft zwischen Arm und Reich ist ein günstiger Nährboden für den Rechtspopulismus, weil mit der sozialen Spaltung auch eine politische Spaltung einhergeht. Während die Reichen beispielsweise die Gesetzgebung im eigenen Sinne zu beeinflussen suchen, gehen die Armen kaum noch zu Wahlen. Wenn man im Kleinbürgertum Angst vor dem sozialen Abstieg hat, führt das erfahrungsgemäß zu irrationalen Reaktionen und einer Hinwendung nach Rechtsaußen. Auch der Höhenflug der AfD ist vor dem Hintergrund einer unsozialen Regierungspolitik zu erklären. Die Agenda 2010 und die Hartz-Gesetze haben bis in Teile der Mittelschicht hinein die Angst erzeugt, sie selbst oder ihre Kinder könnten in Arbeitslosigkeit fallen und kurze Zeit später auf dem Fürsorgeniveau landen. Insofern wäre eine Wiederherstellung des Sozialstaates, wie wir ihn früher kannten, auch eine Maßnahme, die den Rechtspopulismus eindämmen könnte. Wobei man natürlich auch klare Kante gegen Rassismus zeigen muss. Der Rechtspopulismus ist zwar nicht nur mit einer guten Sozialpolitik und einer Verringerung der Armut zu bekämpfen, aber ohne sie auch nicht. Wie sieht Ihr Ansatz zur Bekämpfung der Armut aus? Butterwegge: Der Niedriglohnsektor, der inzwischen fast ein Viertel aller Beschäftigten umfasst, ist das Haupteinfallstor für heutige Erwerbs- und spätere Altersarmut. Der Mindestlohn sollte auf deutlich mehr als 10 Euro erhöht werden. Denn mit 8,84 Euro pro Stunde kommt man selbst bei Vollzeitberufstätigkeit in aller Regel nicht aus dem Hartz-IV-Bezug heraus. Auch die Ausnahmen beim Mindestlohn müssten beseitigt sowie Mini- und Midi-Jobs sozialversicherungspflichtig gemacht werden. Die gesetzliche Rentenversicherung muss wieder gestärkt und das Rentenniveau erhöht werden. Man müsste natürlich auch Geld in die Hand nehmen, um das Bildungssystem so zu gestalten, dass Kinder aus sozial benachteiligten Familien besser gefördert werden und mit Kindern aus besser gestellten Kreisen dieselben Schulen besuchen. Und man müsste eine andere Steuerpolitik machen: die Reichen steuerlich mehr belasten, Gewinn- und Vermögensteuern erhöhen beziehungsweise wieder erheben und die Erbschaftsteuer so gestalten, dass auch große Betriebsvermögen erfasst werden. Sinnvoll wäre auch, die Mehrwertsteuer zu senken, damit große Familien weniger stark belastet sind. Außerdem könnte durch eine Kurskorrektur der Stadtentwicklungs- und Wohnungsbaupolitik erreicht werden, dass Menschen mit niedrigem Einkommen auch in Ballungsgebieten wieder eine bezahlbare Wohnung finden. Wo sehen Sie die Rolle der Kirchen und der kirchlichen Wohlfahrtsverbände in der Armutsdebatte? Butterwegge: Sie müssten stärker Partei ergreifen für die Armen und wieder anknüpfen an das Gemeinsame Wort der Kirchen aus dem Jahr 1997, in dem die Bedeutung von Solidarität und Sozialstaat für die Armutsbekämpfung betont werden. Die Bischöfe haben sich kritisch zum jüngsten Armutsbericht des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes geäußert. Das begreife ich nicht. Dieser Armutsbericht lässt anders als jener der Bundesregierung deutlich Empathie für die sozial Benachteiligten und Ausgegrenzten erkennen und belegt auch mit statistischen Daten, dass die Armut zur Mitte der Gesellschaft vordringt und sich zu verfestigen droht. Wenn man die Armut in Deutschland beschönigt und verharmlost, wird man nie erreichen, dass die politisch Verantwortlichen etwas dagegen tun. Professor Dr. Christoph Butterwegge lehrte von 1998 bis 2016 Politikwissenschaft an der Universität Köln erschien sein Buch Hartz IV und die Folgen. Auf dem Weg in eine andere Republik?. (Foto: Markus J. Feger) 24 Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln Ausgabe 13/ März 2017

25 AUS DEM ERZBISTUM Vom Gospel bis zum Orgelkonzert Neue Kirchenmusik-Reihe geplant Sven Morche. (Foto: ZIM) ELSEN. Der musica sacra soll neues Leben eingehaucht werden. Der Verein der Freunde und Förderer der Pfarrgemeinde startet jetzt in Kooperation mit Sven Morche, dem Seelsorgebereichsmusiker an Elsbach und Erft, eine neue Veranstaltungsserie. Die Akustik hier ist toll, weiß Morche. Und so beginnt die Reihe Konzert in St. Stephanus am Dienstag, 11. April, um Uhr mit einem Streichquartett von Joseph Haydn, das er für Aufführungen in der Karwoche komponiert hat: Die sieben letzten Worte unseres Erlösers. Zwischen den einzelnen Stücken sind geistliche Impulse von Kaplan Florian Ganslmeier zu hören. Es spielt das Immanuel-Quartett aus Leverkusen. Die Reihe wird am 14. Mai fortgesetzt mit einem Konzert für Orgel und Gesang zum Thema Ave Maria. Der Chor Horizont singt am 9. Juli Gospels unter dem Leitwort Come let us sing komm, lass uns singen. Ein Konzert der Organistin Maria Platz an der wertvollen Seifert-Orgel schließt sich am 17. September an. Der Chor Pascal Vocal und das Bläser-Ensemble des Grevenbroicher Pascal-Gymnasiums beenden die neue Reihe für dieses Jahr am 15. Oktober mit Musik zur Vesperzeit. Der Eintritt zu den Veranstaltungen ist frei, Spenden sind erwünscht. ZIM Gemeinsam im Wandel Weihbischof Schwaderlapp auf Visitation am Gilbach ROMMERSKIRCHEN. Kirche und Landwirtschaft haben durchaus Gemeinsamkeiten: Beide befinden sich nämlich im Wandel. Das wurde jetzt bei der Visitation von Weihbischof Dr. Dominikus Schwaderlapp im immer noch an vielen Stellen bäuerlich geprägten Rommerskirchen deutlich. Schwaderlapp besuchte dort die Wasserburg Anstel, die den Wandel bereits hinter sich hat. Früher der Mittelpunkt eines richtigen Bauernhofs, dient das Anwesen von Wilfried und Ursula Jochemich inzwischen als pulsierendes Herz einer Reit-Anlage mit über 50 Pferden. Neben zahlreichen Informationen über den Pferdesport erhielt Schwaderlapp auch viele Auskünfte über das kirchliche Leben im Seelsorgebereich Gilbach. Dort stehen tiefgreifende Veränderungen an. Monsignore Franz Josef Freericks, der leitende Pfarrer und langjährige Dechant, geht in den wohlverdienten Ruhestand und kündigte seine Verabschiedung für den 9. Juli an. Künftig wird die Pfarreiengemeinschaft mit den drei Grevenbroicher Seelsorgebereichen zu einem Katholiken zählenden Sendungsraum zusammengefasst, was naturgemäß für viel Gesprächsstoff sorgt. Das erfuhr der Weihbischof etwa bei einer Begegnung mit Gläubigen in Hoeningen. Auf seinem Besuchsprogramm standen auch die Kindertagesstätte in Rommerskirchen, das Caritashaus St. Elisabeth und die Kirchen von Oekoven bis Evinghoven. ZIM Visitation auf Wasserburg Anstel in Rommerskirchen (von links): Ursula Jochemich, Monsignore Freericks, Weihbischof Schwaderlapp, Wilfried Jochemich und Gemeindereferentin Margret Keusgen auf der Wasserburg Anstel. (Foto: ZIM) NEUSS, DORMAGEN UND GREVENBROICH: Thilo Zimmermann, Telefon ( ) KREISDEKANAT. Hand in Hand durchs Leben heißt ein Nachmittag für Goldhochzeitspaare, der am Donnerstag, 27. April, um Uhr im Kardinal-Frings- Haus am Münsterplatz in Neuss beginnt. Es gibt Kaffee und Kuchen sowie Melodien und Texte zur Liebe. Mit der 18-Uhr-Messe in der Basilika St. Quirin und dem Segen für jedes Paar endet die Veranstaltung. Paare, die 50 Jahre miteinander verheiratet sind, können sich anmelden im Bildungswerk Familienforum Edith Stein unter Telefon ( ) Der Beitrag von zehn Euro je Paar kann am Nachmittag gezahlt werden. ZONS. Musik zur Passion erklingt am Sonntag, 2. April, um 17 Uhr in St. Martinus. Ausführende sind das Vokal-Ensemble Capella Zontium und Kantor Horst Herbertz an der Orgel unter Leitung von Gregor Loers. Barocke, romantische und zeitgenössische Musik von Komponisten aus vielen Teilen Europas sollen ein facettenreiches Konzerterlebnis bieten. Zu Gehör gebracht werden Werke von Arvo Pärt aus Lettland sowie die Psalm-Vertonung De Torrente von Georg Friedrich Händel. NEUSS. Eine Wallfahrt mit Pfarrer Friedhelm Kronenberg und Kantor Guido Harzen führt vom 4. bis 9. September nach Oberbayern. Vom Standort Freising aus besuchen die Teilnehmer unter anderem die Orte, die für den emeritierten Papst Benedikt XVI. von Bedeutung gewesen sind. Gottesdienste im Freisinger Dom, in der Münchener Wallfahrtskirche Maria Ramersdorf sowie in Altötting und Starnberg sind außerdem geplant. Information und Anmeldung unter Telefon ( ) WEISSENBERG. Im Rahmen des Jubiläumsprogramms 50 Jahre Heilig Geist findet ein Konzert unter dem Leitwort Charivari und Gäste Blockflötenmusik von Renaissance bis Moderne statt. Es ist am Sonntag, 2. April, um 16 Uhr in Heilig Geist vorgesehen. Der Spielkreis Alte Musik der Johanniskirche in Köln-Westhoven und der Spielkreis Charivari aus Grevenbroich treten unter der Leitung von Marion Auler auf. 31. März 2017 Ausgabe 13/17 Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln 33

26 DÜSSELDORF: Ronald Morschheuser, Fax ( ) kirchenzeitung-koeln.de DÜSSELDORF. Die Überraschung glückte: Denn Marita Lanze und Michael Gerhold dachten eigentlich, dass sie nur zum 55-jährigen Bestehen der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) St. Pius X. nach Eller-West gekommen seien. Doch die KAB-Stadtverbandsvorsitzende und ihr Stellvertreter wurden vor dem Schlussgebet nach vorne gerufen und erhielten jeweils die päpstliche Auszeichnung Pro Ecclesia et Pontifice. Der KAB-Stadtverband ist vor gut 13 Jahren gegründet worden und wird von den beiden maßgeblich geprägt. Stadtverbandspräses Michael Inden hatte die Ehrungen für die verdienten Vorstandsmitglieder beantragt. In der Begründung heißt es über Marita Lanze unter anderem: Sie vertritt vielfach die katholische Sichtweise in Bereichen, wo sonst die Kirche nicht vorkommen würde, und bei Michael Gerhold steht neben vielen weiteren Details in Bezug auf die von ihm begleiteten erfolgreichen KAB-Studientage Ohne seinen Einsatz würde es diese nicht mehr geben. DÜSSELDORF. Das Antoniuskonzert beginnt am Sonntag, 2. April, um 16 Uhr in der Pfarrkirche St. Antonius, Luegallee 61. Es gibt meditative Improvisationen von Professor Wolfgang Brettschneider an der Orgel und eine Solopantomime des international renommierten Künstlers Milan Sladek. Er stellt die 14 Stationen des Kreuzwegs Jesu mit suggestiver Körpersprache dar. Kostenpflichtige Eintrittskarten sind im Pfarrbüro erhältlich. AUS DEM ERZBISTUM Gehen in der Stille Schweigemarsch und Eucharistiefeier für Männer DÜSSELDORF. Natürlich heißt unsere Veranstaltung Schweigegang, so ganz streng sehen wir das allerdings nicht, wenn die Teilnehmer ihrer Freude über das gemeinsame Tun auch mal durch ein kurzes Gespräch miteinander Ausdruck verleihen, schmunzelt Jürgen Hünten. Selbstverständlich werden wir aber mit der gebotenen Andacht durch die Straßen ziehen. Schließlich ist das Gehen in der Stille eine Veränderung, die Umkehr zu sich selbst, das Ankommen in der eigenen Mitte. Veranstalter des Schweigegangs ist die Gemeinschaft Katholischer Männer im Erzbistum Köln. Der Düsseldorfer Hochschulpfarrer und Stadtmännerseelsorger lädt alle Männer aus der Landeshauptstadt dazu am Samstag, 1. April, ein. In St. Peter am Kirchplatz in der Friedrichstadt treffen sie sich um Uhr, um einen ersten Impuls zum diesjährigen Thema zu empfangen: Dass alle eins seien Christstein in versöhnter Vielfalt heißt es nach Joh 17,26. Von St. Peter geht es in die Kirche St. Maximilian an der Schulstraße in der Altstadt. Dort zelebriert Hünten ab Uhr GERRESHEIM. Mit dem Anerkennungspreis ist das Magazin Kirchenlatein der Gemeinde St. Margareta beim Wettbewerb Pfarrbrief des Jahres 2016 ausgezeichnet worden, der jetzt verliehen wurde. Uns war schon klar, dass wir mit unserem Heft etwas gegen den Strom schwimmen, sagt Dr. Beate Johlen-Budnik. Sie gehört Hochschulpfarrer und Stadtmännerseelsorger Jürgen Hünten hat den Schweigegang vorbereitet. (Foto: RM) eine Eucharistiefeier. Die Predigt hält Dominikanerpater Dr. Manfred Entrich OP. RM Ausgezeichnetes Kirchenlatein Magazin der Gemeinde St. Margareta erfolgreich bei Wettbewerb Die Kirchenlatein -Redaktion mit Dr. Beate Johlen-Budnik vor dem Gerresheimer Aloysianum. (Foto: Privat) der Kirchenlatein -Redaktion an. Die Zeitschrift setzt auf professionelles Layout auf der einen und auf ökologisch möglichst unbedenkliche Produktionsverfahren auf der anderen Seite. Umso größer war unsere Freude, dass wir auch bei diesem Wettbewerb auf positive Weise aus dem Rahmen gefallen sind, so Dr. Johlen-Budnik. Die Fachjury hat den Anerkennungspreis extra wegen unserer Arbeit neu ausgelobt. Bei der Verleihung der Auszeichnungen im Kölner Maternushaus hatte Weihbischof Ansgar Puff das Engagement der Ehrenamtlichen in den Pfarrbriefredaktionen des Erzbistums ausdrücklich gelobt ob sie nun dafür einen Preis erhalten oder nicht. Sie sind wichtig, denn sie erzählen die Geschichten unseres Glaubens, so der Weihbischof. RM 34 Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln Ausgabe 13/ März 2017

27 HILDEN. Die Gemeinde in den Veränderungsprozess mitnehmen möchte Pfarrer Dr. Reiner Nieswandt. Gemeinsam mit dem Pfarrgemeinderat von St. Jacobus lädt das Pastoralteam Hilden/Haan am Sonntag, 2. April, in die Kirche St. Konrad an der St.-Konrad-Allee im Hildener Süden ein. Um Uhr wird Gottesdienst gefeiert, gegen Uhr beginnt in der Kirche die Gemeindeversammlung. Hintergrund ist die sich verändernde Personalsituation: Nachdem Dr. Nieswandt seit Herbst des vergangenen Jahres zusätzlich zu seiner Funktion als Leitender Pfarrer in Haan und Gruiten auch die Leitung der Hildener Gesamtgemeinde übernommen hat und in Kürze Karmeliter-Pater Shojin Thomas CMI das Seelsorgerteam verlassen wird, muss ab Sommer eine neue Gottesdienstordnung gefunden werden. Ein einziger Mensch kann selbst als Priester einfach nicht gleichzeitig an zwei verschiedenen Stellen sein, und wir wollen auch, dass unsere Seelsorger nicht völlig abgehetzt zu den Gottesdienstorten kommen, so Peter Groß, Vorsitzender des Pfarrgemeinderates. Er AUS DEM ERZBISTUM Gemeinde mitnehmen Ab Sommer muss neue Gottesdienstordnung da sein Pfarrer Dr. Reiner Nieswandt (Mitte) am Altar der Kirche St. Konrad. Auch Küsterin Susanne Kleefisch und Messdienerleiter Dennis Protzel werden am Sonntag mitdiskutieren. (Foto: RM) hofft gemeinsam mit Pfarrer Dr. Nieswandt auf konstruktive Optionen aus dem Besucherkreis der Gemeindeversammlung. Ziel ist eine zumindest mittelfristige Stabilität des Gottesdienstplans. RM Ohne Orgel Instrument in St. Don Bosco von Schimmel befallen Die Pfarrkirche St. Don Bosco in Birth. VELBERT. Es ist ein sensibles Thema, eines was die Gemeindemitglieder von St. Don Bosco umtreibt: Schon seit Monaten kann die Orgel in der Pfarrkirche nicht genutzt werden, wie im Pfarrbrief zu lesen ist. Zwischenzeitlich hat der Ortsausschuss St. Don Bosco getagt und gibt per Aushang bekannt: Die bestehende Orgel soll nicht wieder instandgesetzt werden, weil die finanziellen Risiken hierfür zu groß sind. Dem Pfarrbrief zufolge müssten für die Reparatur mindestens Euro veranschlagt werden. Zudem hatte sich herausgestellt, dass die Luftfeuchtigkeit in der Kirche deutlich zu hoch und leider auch nicht konstant ist. Somit müsse zunächst dieses Problem gelöst werden. So sieht es auch der Ortsausschuss mit Pfarrer Ulrich Herz, Stefan Adamik und Dr. Bernd-Josef Schlothmann: Die neue Orgel wird erst nach Beseitigung des Schimmelbefalls aufgebaut. Zurzeit spielt der Kantor auf einem E-Piano. Eine Lösung, die für Unmut sorgt. Laut Beschluss des Ortsausschusses soll es nun eine Zwischenlösung geben: Für maximal Euro soll eine elektrische oder digitale Orgel gekauft werden, mit Unterstützung der Pfarre St. Michael und Paulus. An der Anschaffung einer neuen Pfeifenorgel wird sich die Pfarrei jedoch nicht beteiligen diese soll aus zweckgebundenen Spenden an die Ortsgemeinde St. Don Bosco finanziert werden. NAU (Foto: NAU) HILDEN, LANGENFELD, MONHEIM: Ronald Morschheuser, Fax ( ) METTMANN, RATINGEN: Birthe Rosenau, Telefon (01 79) rosenau@kirchenzeitung-koeln.de IMMIGRATH. Die Jugend von St. Josef bitte um die Spenden von Eiern für die Osteragape. Sie findet am Ostersamstag, 15. April, ab 22 Uhr in der Kirche am St.-Josef-Platz statt. Die Jugendlichen werden die Eier in der Nacht von Gründonnerstag auf Karfreitag im Pfarrsaal färben. Eierspenden können ab sofort im Pastoralbüro an der Solinger Straße abgegeben werden. Es ist montags bis freitags von 9 bis 12 Uhr sowie dienstags und donnerstags zusätzlich von 15 bis 18 Uhr geöffnet. HOCHDAHL. Alle Kinder der Gemeinde St. Franziskus von Assisi sind zum Palmwedel-Basteln eingeladen. Dazu sollen kleine Stöcke mitgebracht werden. Gebastelt wird am Samstag, 8. April, ab 15 Uhr im Pfarrzentrum Heilig Geist an der Sandheider Brechtstraße. HILDEN. Das Café International der Flüchtlingshilfe St. Jacobus ist mit dem Förderpreis Integration 2016 ausgezeichnet worden. Geehrt wurde außerdem Efthalia Banti, die dem Integrationsrat angehört und Vorsitzende des Deutsch-Griechischen Vereins Philia ist. Übergeben wurden die Auszeichnungen von Bürgermeisterin Birgit Alkenings (SPD), die die Preisträger als Beispiele für gelingende Integration in großer Bandbreite würdigte. Im Café International treffen sich seit Herbst 2015 jeweils samstags zwischen 14 und 17 Uhr Menschen aus aller Welt, um einander besser kennen und verstehen zu lernen. Es findet im Pfarrzentrum von St. Jacobus, dem Atrium an der Mittelstraße, statt. METTMANN. Die Freiwilligenzentrale Mettmann sucht Menschen, die auf Anfrage kleinere Hilfen für ältere Menschen in ihrer Nachbarschaft übernehmen, etwa ein Bild aufhängen, Gardinen abnehmen oder aufhängen und Sperrmüll rausstellen. Diese Anfragen sind sporadisch und beschränken sich auf maximal eine Stunde im Monat. Mehr Informationen gibt es unter Telefon ( ) März 2017 Ausgabe 13/17 Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln 35

28 REMSCHEID UND SOLINGEN: Michael Möller, Telefon ( ) WUPPERTAL: Helmut Pathe, Telefon/Fax (02 02) pathe@kirchenzeitung-koeln.de SOLINGEN. Alle Männer sind eingeladen, am Samstag, 1. April, beim Bußgang des Dekanats Solingen mitzugehen. Er steht unter dem Motto Was kommt auf uns zu? Christliche Hoffnungsperspektiven. Nach einem meditativen Einstieg um 20 Uhr in St. Michael, Schlagbaum, geht es schweigend zum Abschlussgottesdienst mit Pfarrer Bernhard Stodt in St. Mariä Himmelfahrt, Gräfrath. LÜTTRINGHAUSEN. Die Gemeinde Heilig Kreuz lädt am Sonntag, 2. April, nach dem Gottesdienst um Uhr zum Einfach Essen für Misereor ins Jugendfreizeitheim, Richard-Pick-Straße, ein. Die Spenden kommen Hilfsprojekten in Afrika, Asien und Lateinamerika zugute. WUPPERTAL. Der am 18. März wegen schlechten Wetters abgesagte dritte Fahrradkreuzweg soll nun am Samstag, 8. April, gefahren werden. Der Kreuzweg beginnt um 11 Uhr an der Fahrradkapelle am Bahnhof Wichlinghausen an der Nordbahntrasse. Er soll gegen Uhr an St. Ludger in Vohwinkel enden. Die Pilger werden an sechs Stationen Halt machen, eine Pause ist am Mirker Bahnhof vorgesehen. Eine Anmeldung wird bis zum 6. April unter Telefon (02 02) oder per an info@katholische-citykirche-wuppertal.de erbeten. LANGERFELD/BEYENBURG. Der leitende Pfarrer des Seelsorgebereiches Wupperbogen-Ost, Benedikt Schmetz, hat den Erzbischof gebeten, ihn aus der Verantwortung als leitender Pfarrer aus gesundheitlichen Gründen zu entlassen. Dem hat der Erzbischof entsprochen. Pfarrer Schmetz hat seinen Schritt, der ihm nicht leicht gefallen ist, in einem Brief an die Gemeindemitglieder erklärt; der Brief liegt in den Kirchen des Wupperbogens Ost aus. Die Pfarrstelle ist nun vakant. Bis zur Neubesetzung der Pfarrstelle ist Pfarrer Lemke dort Pfarrverweser BEYENBURG. Für die 50-Jahr-Feier des Kindergartens im Juni sucht die Gemeinde St. Maria Magdalena Fotos aus diesen Jahren für eine Dia-Show. Informationen unter Telefon (02 02) AUS DEM ERZBISTUM Ökonomie kontra Ethik? TTIP war ein aktuelles Thema beim Jahresempfang REMSCHEID. Mehr als 170 Gäste folgten der Einladung des Katholikenrats Remscheid zum Jahresempfang. Vorsitzender Dr. Erwin Bürgel konnte im Pfarrsaal von St. Josef als Referentin Professorin Dr. Ursula Nothelle-Wildfeuer begrüßen. TTIP Das Professorin Dr. Ursula Nothelle-Wildfeuer und Dr. Erwin Bürgel im Gespräch. (Foto: Jürgen Moll) SONNBORN. Nein: Die Caritas übernimmt (noch) nicht das Altenheim St. Remigius/St. Bonifatius an der Garterleie. Zwar geisterten anderslautende Meldungen durch die Stadt. Richtig ist, dass die Caritas vom 1. März an die Geschäftsbesorgung für uns übernommen hat, so Einrichtungsleiter Frank Köbbemann. In seiner Sitzung am 8. Februar hatte der Kirchenvorstand der Gemeinde unter Vorsitz von Pfarrer Dirk Baumhoff einstimmig beschlossen, die Caritas in die Führung des Hauses einzubeziehen. Das Erzbistum habe, so hieß es in einer Pressemitteilung, diesen Schritt ausdrücklich begrüßt. Für die Bewohnerinnen und Bewohner und Freihandelsabkommen zwischen der EU und den USA. Sozialethische Anfragen, lautete das Thema der Dekanin der theologischen Fakultät an der Albert-Ludwig-Universität Freiburg. Ein Reizthema, das mittlerweile durch die Wahl von Donald Trump zum amerikanischen Präsidenten in Frage gestellt wurde. Sehr differenziert stellte Nothelle-Wildfeuer das Thema vor. Fachkundig erläuterte sie Es bleibt ein Leuchtturm St.-Remigius-Haus kooperiert jetzt mit der Caritas Das Remigiushaus in Sonnborn. die Zusammenhänge. Durch die ausgewogene Darstellung kam sie bei den Gästen aus den Gemeinden, Rat und Politik gut an. Die von Anfang an intensiven Gespräche der Gäste setzten sich nach dem Vortrag fort. MÖ auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werde sich aber nichts ändern. Vor allem die familiäre Atmosphäre soll weiter gepflegt werden, betont Köbbemann. Das sei doch das Markenzeichen der Einrichtung mit Leuchtturmcharakter bisher gewesen. Zur Zeit sind das Remigiushaus und das gegenüberliegende Haus St. Bonifatius voll belegt. Im einen stehen 92 Einzel- und 11 Doppelzimmer zur Verfügung. Das Bonifatiushaus, 2008 vom damaligen Weihbischof Rainer Maria Woelki eingeweiht, hat 28 Einzel- und sechs Doppelzimmer. Das St.-Remigius-Haus in seiner jetzigen Form besteht seit 1974 und wurde bis 2011 grundüberholt. Aus seinen Anfängen inmitten Sonnborns wurde es im Zuge des Baues des Sonnborner Kreuzes in seiner jetztigen Form wenige hundert Meter von seinem alten Platz neben der damals ebenfalls neuerrichteten Kirche neu gebaut. Das St.-Bonifatius-Haus wurde im Jahr 2008 gebaut. Mit der Sanierung des Remigiushauses wurden auch drei betreute Wohnungen geschaffen. Sie bieten allen Komfort einer Mietwohnung mit der Sicherheit, in Notlagen auf Hilfe vertrauen zu können. (Foto: PA) PA 36 Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln Ausgabe 13/ März 2017

29 AUS DEM ERZBISTUM Auf den Spuren von Bach und Luther Ökumenische Fahrradtour zum Reformations-Jubiläum WIPPERFÜRTH. Die Gemeinde St. Nikolaus plant gemeinsam mit der evangelischen Kirchengemeinde Klaswipper eine ökumenische Fahrradtour zum Reformations-Jubiläum. Die Veranstaltung steht unter dem Motto Auf den Spuren von Luther und Bach. Diese beiden gelten als außergewöhnliche Persönlichkeiten, so Mitorganisator Pastoralreferent Norbert Caspers. Ihre Impulse haben vieles in Bewegung gebracht und wirken bis heute nach. Dadurch verkörpern sie ein Kernstück deutscher Geschichte und Kultur. Entlang der Route können die Teilnehmer zahlreiche Spuren von Bach und Luther entdecken. Eisenach, Eisleben, Erfurt, Weimar und Naumburg sind einige der geschichtsträchtigen Orte, in denen die Gruppe Station machen wird. 200 Kilometer werden vom 6. bis zum 13. Mai per Fahrrad zurückgelegt. Zum Beginn der Reise werden die Räder aber zunächst per Pkw nach Ilmenau transportiert. Von dort aus geht es dann mit dem Zweirad weiter. Die Tagesrouten sind nicht länger als 50 Kilometer, erklärt Caspers. Mit der Tour möchte er einladen zu einer inneren Reise. Im geschützten Rahmen der überschaubaren Gruppe kann vieles angestoßen werden, was über das Fahrt-Erlebnis hinaus in den Alltag hineinwirken kann. Der Pastoralreferent: Die Kombination aus religiösen Impulsen, kulturellen Anregungen und sportlichen Erfahrungen in einer schönen Natur vermittelt ein besonderes Erlebnis. Ein Prospekt mit weiteren Details liegt in den Kirchen aus. Weitere Information und Anmeldung unter Telefon ( ) oder per an HC Kreuze aus Sprühkreide Ökumenischer Jugendkreuzweg mit Stencil Art OBERBERGISCHER KREIS. Der ökumenische Jugendkreuzweg ist im Oberbergischen Kreis zu einem festen Bestandteil der Fastenzeit geworden. Nach dem ersten erfolgreichen Kreuzweg 2009 haben wir uns jedes Jahr an der vom Bundesvorstand des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend und anderen Organisationen ins Leben gerufenen Aktion beteiligt, so Tim Honermann von der Malteserjugend. Diesmal findet der Kreuzweg zum Thema Jesus Art in Bergneustadt statt. Beginn ist am Freitag, 7. April, um 18 Uhr mit einem Prolog und der ersten Station an der evangelischen Kirche, Hackenberg. Weitere Stationen sind unter anderem ein Schulhof, die Feuerwache und ein Altenheim. Hier werden Gebete gesprochen und Lieder gesungen. Die Organisatoren orientieren sich an den bundesweiten Vorlagen, geben dem Kreuzweg aber einen eigenen Charakter durch die Lieder und die Auswahl der Stationen. Neu in diesem Jahr ist die Kunstform der Stencil Art, so Pastoralreferent Simon Miebach, der ebenfalls an der Organisation beteiligt ist. Das ist eine Kunstform, bei der zunächst Schablonen mit Motiven aus Pappe oder Kunststoff geschnitten werden. Die Motive werden dann mit Sprühkreide auf den Asphalt gemalt. Für den Jugendkreuzweg wurden Schablonen mit dem Kreuz und einem Christuskorpus entworfen. Der Kreuzweg endet an der Kirche St. Stephanus im Zentrum von Bergneustadt. Organisiert wird die Aktion von Kreisjugendseelsorger Norbert Fink, Pastoralreferent Simon Miebach, der Malteserjugend Bergneustadt und einem Kreis Ehrenamtlicher. Es sind nicht nur Jugendliche, sondern auch Gläubige und Gemeindemitglieder, denen die Ökumene wichtig ist, eingeladen. Informationen unter Telefon ( ) oder per an simon.miebach@ erzbistum-koeln.de HC Der ökumenische Jugendkreuzweg hier ein Foto aus den Vorjahren hat sich im Oberbergischen Kreis etabliert. (Foto: HC) OBERBERGISCHER KREIS, ALTENKIRCHEN: Heike Cosler, Telefon (01 71) cosler@kirchenzeitung-koeln.de MARIENHEIDE. Nach der Frauenmesse um 8.30 Uhr am Mittwoch, 5. April, sind alle Gottesdienstbesucher zur Begegnung zwischen Kirche und Markt in das Borromäushaus eingeladen. MORSBACH-HOLPE. Zu einer kirchenmusikalischen Andacht zum Thema Vor deinem Kreuz lädt der Kirchenchor Holpe unter der Leitung von Dirk van Beterray am Karfreitag, 14. April, um 19 Uhr in die Kirche St. Mariä Heimsuchung ein. Im Zentrum der konzertanten Veranstaltung steht eine in besonderer Form musikalisch ausgedeutete Rezitation der Johannespassion. WALDBRÖL. Alle zwei Wochen findet mittwochs von bis Uhr ein Frauentreffen statt, an dem auch Frauen aus Afghanistan teilnehmen. Es wird gemeinsam gehandarbeitet, gekocht und geklönt. Die nächste Veranstaltung ist am 5. April. Weitere Informationen gibt es bei Gisela Bury unter Telefon ( ) BEUL. Die Seniorengruppe Spätlese trifft sich am Donnerstag, 6. April, im Pfarrsaal. Die Veranstaltung zum Thema Nicht nur auf die Dornen, sondern auch auf die Blüten sehen Begrabene Hoffnung erwecken beginnt um 15 Uhr mit einer kurzen Meditation. Anschließend wird die Karwoche und ihre Symbolik betrachtet. Gemeinsam will die Gruppe damit einen Weg gestalten und die Verbindung von Passion und Ostern schaffen. WIPPERFÜRTH. Einen Abend für politisch Interessierte veranstaltet der Kreisverband Oberberg der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) am Donnerstag, 6. April, um 18 Uhr im Pfarrheim St. Nikolaus. Das Thema lautet: Eine bundesweit wählbare CDU + CSU? Ein Gedankenexperiment für die bundesweite Parteienlandschaft. Das Für und Wider wird die Referentin, Anna Nora Freier, von der Bergischen Universität Wuppertal erläutern und anschließend diskutieren. 31. März 2017 Ausgabe 13/17 Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln 37

30 Rheinisch-Bergischer Kreis: Siegbert Klein, Mobil (01 77) klein@kirchenzeitung-koeln.de Leverkusen: Kathrin Becker, Mobil (01 62) becker@kirchenzeitung-koeln.de ALTENBERG. Die Bußwallfahrt der Männer nach Altenberg hat eine lange Tradition. Sie findet wieder statt am Samstag, 1. April. Die Wallfahrer treffen sich an drei Standorten, um betend nach Altenberg zu gehen. Wallfahrten starten um 20 Uhr an St. Michael in Neschen, um Uhr an St. Pankratius in Odenthal und um 21 Uhr am Kreisel in Blecher. Ab Uhr besteht Beichtgelegenheit im Altenberger Dom. Um 22 Uhr beginnt die Abschlussmesse. Die Predigt hält Pfarrer Michael Eichinger aus Leichlingen. aus dem erzbistum Mitmenschlichkeit zuerst Weihbischof Ansgar Puff feiert Messe am Flüchtlingsboot REFRATH. Wir können so nicht mehr weiterleben, sagte Weihbischof Ansgar Puff am Flüchtlingsboot des Erzbistums, das bis Sonntag 14 Tage in der Kirche St. Johann Baptist in Bergisch Gladbach-Refrath stand. Angesichts der Schicksale, die sich mit dem Boot verwinden, könne man sein Herz nicht mehr vor den Notleidenden verschließen. Es sei ein Skandal, dass so viele wohlhabenden Länder sich der Not der Flüchtlinge verschlössen. Kein Land dürfe sagen zuerst wir, sondern es müsse heißen: Mitmenschlichkeit zuerst. Zu viele Menschen seien gleichgültig geworden angesichts der Not anderer Menschen. Der Bischof mahnte: Niemand in Deutschland hat weniger zu essen wegen der Flüchtlinge bei uns, noch muss jemand auf etwas verzichten. KL Siehe auch Seite 48 REFRATH. Hirsesuppe anstatt Sonntagsbraten bietet die Pfarrei St. Johann Baptist in Bergisch Gladbach-Refrath am Sonntag, 2. April, als Fastenessen nach den Sonntagsmessen im Gemeindezentrum an. Weihbischof Ansgar Puff feierte in Refrath eine Messe am Flüchtlingsboot. (Foto: KL) OPLADEN. Zu einem Besuch des Karmelitinnenklosters Köln unter dem Motto Wer glaubt wird selig? lädt die Kolpingsfamilie Opladen-Zentral für Dienstag, 11. April, ein. Treffpunkt ist um 13 Uhr am Bahnhof Opladen. In Köln wird es eine Gesprächsrunde geben mit der Priorin des Klosters, Schwester Ancilla. Abschließend ist eine Einkehr ins FRÜH Em Veedel geplant. Anmeldung bei Ursula Faust unter Telefon ( ) LEVERKUSEN. Unter dem Motto Alle sollen eins sein steht der Bußgang, der als nächtlicher Gang in der Fastenzeit am Samstag, 1. April, im Stadtdekanat stattfindet. Die Pilgergruppen aus den einzelnen Gemeinden sammeln sich um Uhr am Jüdischen Friedhof, Robert-Blum- Straße. Von dort geht es nach St. Elisabeth, wo um 21 Uhr Messe gefeiert wird. SCHLEBUSCH. Orgelmusik abseits von Bach und Barock präsentiert das Duo Orgelklang und Flötenzauber mit Hans-André Stamm (Orgel) und Andrea Will (Flöte und Piccoloflöten) am Sonntag, 2. April, um Uhr in St. Andreas. Laut Ankündigung mitreißend, melodiös und einprägsam, ohne einfach zu sein, mit interessanten Rhythmen und ungewöhnlichen Klangfarben. Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten. Wege angestoßen 24 Stunden für Gott gut angenommen und angekommen OPLADEN. Wir können nur einen Weg anstoßen wohin der führt, weiß nur Gott, sagte Kaplan Martin Ostheimer in der Predigt vergangene Woche Freitag in der Messe in St. Remigius zur Eröffnung der Aktion 24 Stunden für Gott. Fast 24 Stunden später konnte er feststellen, dass bei manchen tatsächlich sichtbar geworden sei, was die Organisatoren erhofft hätten. Etwa bei dem, der nach Jahrzehnten erstmals wieder beichten war, weil ihm die Station Vergib uns unsere Schuld den Rest gegeben habe. Das Vater unser stand dieses Jahr im Mittelpunkt der Aktion mit ihren vielfältigen Angeboten vom Stationenweg in der Kirche über Musik, Kunstbetrachtung und Szenisches Spiel bis hin zur Eucharistischen Anbetung. Ostheimer freute sich über die Expertise aus der Gemeinde, die bei der Vorbereitung eingeflossen war, und darüber, dass es gelungen war, verschiedene Gruppen der einzelnen Kirchorte und die Marienschule mit einzubeziehen. Positiv sei auch das Rausgehen und Einladen derer gewesen, die sonst vielleicht nicht den Weg in die Kirche gefunden hätten. KB Auch dank der eigens dafür gestalteten Beleuchtung herrschte bei der Aktion 24 Stunden für Gott eine ganz besondere Atmosphäre in der Kirche St. Remigius. (Foto: KB) 38 Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln ausgabe 13/ März 2017

31 AUS DEM ERZBISTUM Mit den Füßen geholfen Aber neue Leitung für den Hungermarsch gesucht WINTERSCHEID. Unter dem Motto der diesjährigen Misereor-Fastenaktion Die Welt ist voller guter Ideen. Lass sie wachsen trafen sich rund 20 Kinder und Jugendliche am frühen Morgen an der Mariengrotte neben der Pfarrkirche St. Servatius, um nach einer kurzen Andacht mit Pfarrer Erich Linden und einigen Eltern zur etwa elf Kilometer langen Kinder- und Jugendwallfahrt, dem sogenannten Hungermarsch, nach Bödingen aufzubrechen. Jedes Kind hatte sich einen oder mehrere Sponsoren gesucht, die ihm für jeden gewanderten Kilometer einen Euro oder mehr gaben. So ging es hochmotiviert über Fußhollen, Stockum und Oberhalberg, wo auch jeweils kurz Andacht gehalten wurde, zur Wallfahrtskirche der Schmerzhaften Mutter in Bödingen. Dort feierten die jungen Pilger einen Wortgottesdienst und stärkten sich anschließend im Schützenheim, bevor es mit Privatautos zurück nach Winterscheid ging. Wilfried Löbach, der den Hungermarsch vor 22 Jahren ins Leben gerufen hatte, war zum letzten Mal dabei stellte er den Kontakt zwischen den Pfadfindern, die damals den Marsch mitorganisierten, und dem Frohgemut zogen die Kinder und ihre Begleiter von St. Servatius in Richtung Bödingen. (Foto: CG) damaligen Missionsprokurator der Steyler Missionare Pater Konrad Liebscher her. Seitdem wird mit dem Erlös der Jugendwallfahrt die Entwicklungsarbeit der Steyler Missionare, in diesem Jahr auf den Philippinen, unterstützt. Eine gute Sache, fanden Kinder und Eltern. CG Würdiges Sterben mitten im Leben Feierliche Einweihung des Hospiz St. Klara TROISDORF. An der Grenze, an der wir Menschen erkennen müssen, dass nichts mehr zu retten, zu heilen ist, da hat der Segen seinen Platz, erklärte der evangelische Pfarrer Dietmar Pistorius, der gemeinsam mit Pfarrer Hermann Josef Zeyen das neue Hospiz St. Klara segnete. Mitten im Leben, nahe der Fußgängerzone, war aus der ehemaligen Grundschule im vergangenen Jahr das Hospiz der Gemeinnützigen Gesellschaft der Franziskanerinnen zu Olpe (GFO) mit 13 Gästezimmern entstanden (die KiZ berichtete). Das Hospiz stellt eine Erweiterung der seit Jahren bestehenden Palliativmedizin an den GFO Kliniken Troisdorf, der Palliativstation im St. Josef Hospital und des daran angeschlossenen Palliative-Care Teams (SAPV) für den rechtsrheinischen Rhein-Sieg-Kreis dar. In dem Haus ist Platz für Ruhe, Geselligkeit und würdiges Sterben. Besonders stolz zeigten sich die angereisten Franziskanerinnen und Mitarbeiter auf den Raum der Stille. Dort hängt anstelle eines Kreuzes ein franziskanisches Tau, der letzte Buchstabe im hebräischen Alphabet als Zeichen, dass Gott auch am Lebensende gegenwärtig ist. Das Tau aus Olivenholz wurde in Assisi eigens für das Hospiz hergestellt und von den Mitarbeitern dort persönlich abgeholt. Auch eine Madonna, die früher im Refektorium der Schwestern im Josefs-Hospital stand, hat hier ihren Platz gefunden. Christus ist immer dabei, versicherte Pfarrer Hermann Josef Zeyen. CG Der Gebets- und Andachtsraum Raum der Stille mit der Madonna und dem franziskanischen Tau. (Foto: CG) EITORF, HENNEF, KÖNIGSWINTER, NEUNKIRCHEN, SIEGBURG, SANKT AUGUSTIN UND TROISDORF: Christa Gast, Telefon ( ) HENNEF. Mit einem festlichen Gottesdienst in St. Simon und Judas und anschließendem Empfang im Pfarrzentrum wurden die beiden Karmeliterpatres Francis Lincemon Marottikal und Shaji Panakal (Foto von links) verabschiedet. Pater Lincemon, der seit September 2013 als Kaplan im Pfarrverband Geistingen/Hennef/Rott tätig war, übernimmt eine neue Aufgabe im Kloster seiner Heimat in Indien. Pater Shaji, der ihn seit Oktober 2016 vertrat, übernimmt eine neue Aufgabe im Katholisch-Sozialen Institut auf dem Michaelsberg in Siegburg. AEGIDIENBERG. Der Jakobsweg - Vater und Sohn gemeinsam auf dem Camino Francés heißt ein Multimedia-Vortrag zum spanischen Jakobsweg, zu dem die Pfarrei St. Aegidius am Sonntag, 2. April, um Uhr ins Pfarrzentrum, Aegidiusplatz 16 a, einlädt. WARTH. Zu einem Vortrag Was bedeutet das Pflegestärkungsgesetz II? mit aktuellen Fragen rund um das Thema Pflege laden der Caritaskreis Liebfrauen und die Caritas Rhein- Sieg am Mittwoch, 5. April, von 18 bis 20 Uhr im Pfarrheim Liebfrauen, Frankfurter Straße 5, ein. Die Referentin ist Daniela Janßen, Leiterin der Caritas Pflegestation Eitorf-Hennef. Die Teilnahme ist kostenlos. DATTENFELD. Zum Fastenessen mit verschiedenen Suppen, Eintopfgerichten und leckeren Desserts lädt der Familienkreis am Palmsonntag, 9. April, ab Uhr ins Pfarrheim ein. Der Erlös ist für die Jugendarbeit in der Villa Laurentius bestimmt. 31. März 2017 Ausgabe 13/17 Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln 39

32 BAD MÜNSTEREIFEL, EUSKIRCHEN UND ZÜLPICH: Anja Krieger Telefon ( ) krieger@kirchenzeitung-koeln.de BORNHEIM, MECKENHEIM UND RHEINBACH: Erhard Schoppert, Telefon/Fax (02 28) schoppert@kirchenzeitung-koeln.de BLEIBACH-HARDT. Unter dem Thema JesusArt steht der Ökumenische Kreuzweg von Billig nach Frauenberg, der am Freitag, 7. April, stattfindet. Beginn des etwa zehn Kilometer langen Weges ist um 18 Uhr in der Kirche St. Cyriakus in Billig. Ankunft in Euenheim ist gegen 19 Uhr, in Wisskirchen gegen Uhr, in Elsig gegen Uhr und in Frauenberg gegen Uhr, jeweils in den Kirchen. Der Abschluss in der Pfarrkirche St. Georg in Frauenberg ist gegen 21 Uhr. Teilnehmer werden gebeten, Verkehrsweste und Taschenlampe mitzubringen. Weitere Informationen bei Heinz Altenbeck unter Telefon ( ) VEYTAL. Der traditionelle Familienkreuzweg für den Seelsorgebereich findet am Freitag, 7. April, statt. Treffen ist um 17 Uhr an der Kirche St. Johann Baptist in Antweiler. Anschließend geht die Prozession betend und singend den knapp drei Kilometer langen Weg zum Haus Maria Rast. EUSKIRCHEN. Pfarrer Max Offermann lädt zum Paschamahl am Mittwoch, 12. April, um 20 Uhr ins Pfarrzentrum St. Martin ein. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt, Informationen und Anmeldung im Pastoralbüro unter Telefon ( ) RHEINBACH. Das nächste Trauer café der ökumenischen Hospizgruppe Meckenheim, Rheinbach, Swisttal findet am Montag, 3. April, von 15 bis 17 Uhr im Haus am Römerkanal 11 statt. Menschen, die einen Verlust erlitten haben, finden hier geschulte Gesprächspartner oder können auch nur einfach zuhören. Nähere Informationen unter Telefon ( ) ALFTER. Von Bad Bodendorf nach Witterschlick geht die Wallfahrt der Pfarrgemeinden St. Lambertus und St. Maria Hilf am Sonntag, 9. April. Der Bus zum Ausgangspunkt startet um 6 Uhr. Anmeldungen und weitere Informationen im Pfarrbüro St. Lambertus unter Telefon (02 28) oder bei Hedi Lambertz unter Telefon (02 28) AUS DEM ERZBISTUM Krabbelgottesdienst feiert Premiere Neues Angebot im Seelsorgebereich für die Allerkleinsten BILLIG. Es war ein lebhaftes Treffen zwischen Altar und Hochaltar der Kirche St. Cyriakus. Den ersten Krabbelgottesdienst im Seelsorgebereich Bleibach-Hardt hatten Julia Wunsch und Eva Baum-Ungerathen für Kinder ab null Jahren vorbereitet. Dabei war es Seelsorgebereichsmusikerin Wunsch, selbst seit neun Monaten Mutter, wichtig, dass sie nicht dienstlich mittat: Jedes Gemeindemitglied hat die Möglichkeit, statt zu bemängeln selbst etwas ins Leben zu rufen, das es für wichtig hält. Die kleinen und großen Besucher fühlten sich sichtlich wohl. WALBERBERG. Als lehrreich und heilsam für die rund 50 Gäste bezeichnete Pfarrausschussvorsitzender Hans Dieter Wirtz die Ausführungen der Benediktinerin Lioba Fau beim Walburgafest. Die Ordensfrau, die in Begleitung ihrer Mitschwester Maria Sophie Disse ins Vorgebirge gekommen war, referierte in ihrem Festvortrag über Walburga und Lioba als Dienerinnen am Menschen in Barmherzigkeit und Güte. Die beiden hoch gebildeten Frauen entstammten demselben englischen Adelsgeschlecht, waren mit Bonifatius verwandt und kamen wohl mit demselben Schiff aufs europäische Festland. Bonifatius hatte sie zur Unterstützung der Germanenmission gerufen. Ihr Wirken im Sinne der Barmherzigkeit erläuterte Lioba Fau anhand der Attribute, mit denen die beiden Heiligen oft dargestellt werden: Glocke Bei der Premiere konnten die beiden Organisatorinnen gleich 21 Kinder begrüßen, Säuglinge mit Geschwistern, im Alter von fünf Wochen bis zu sieben Jahren. Begleitet von Müttern und Vätern, verfolgten in den Bänken des Kirchenschiffs auch zahlreiche Großeltern die etwa 20-minütige Andacht. Passend zum Thema Gott ruft uns beim Namen beschriftete Baum-Ungerathen Umhängeplaketten mit den Namen der jungen Besucher. Liedzettel mit zwei kurzen Stücken luden zum Mitsingen ein. Die Eltern sahen in dem Angebot am Nachmittag viele Vorteile: Die Kinder sind ausgeschlafen und gut gelaunt und werden altersgerecht an Kirche herangeführt. Dass die Kleinen auch mal hinter den Altar gucken können, begrüßte etwa ein Vater. Erfreut über die große Resonanz, planen die Initiatorinnen jetzt monatliche Treffen, die Termine können den Pfarrnachrichten entnommen werden. (Foto: AK) AK Zwei Heilige eine Mission Benediktinerin Lioba Fau sprach über Lioba und Walburga und Ölfläschchen. Die Glocke bei Lioba steht für die Verkündigung des Evangeliums, dem sie sich zeitlebens verschrieben hat. Das Ölfgefäß bei der Walberberger Ortsheiligen weist auf deren medizinische Kenntnisse hin, mit denen sie den Menschen half und so Gottes Barmherzigkeit dokumentierte. Beide seien wichtige Überbringerinnen der Frohen Botschaft im heutigen Deutschland und große Stützen des heiligen Bonifatius gewesen. ES Beim Walburgafest in Walberberg: Pfarrausschussvorsitzender Hans Dieter Wirtz, Sr. Lioba Fau, Pfarrer Matthias Genster und Sr. Maria Sophie Disse. (Foto: ES) 40 Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln Ausgabe 13/ März 2017

33 AUS DEM ERZBISTUM BONN: Beate Behrendt-Weiß, Telefon ( ) behrendt-weiss@kirchenzei - tung-koeln.de BORNHEIM, MECKENHEIM UND RHEINBACH: Erhard Schoppert, Telefon/Fax (02 28) schoppert@kirchenzeitung-koeln.de Thomas Graner (links), Vize-Präsident des Bundesamtes für Naturschutz, überreicht die UN-Auszeichnung an den Sachausschuss Schöpfung und Umwelt. (Foto: Privat) UN-Auszeichnung für Vielfalt schmeckt Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt wird fortgesetzt BONN-MUFFENDORF. Mit seiner Jahresaktion 2016 Vielfalt schmeckt Alte Arten und Sorten erhalten hat der Sachausschuss Schöpfung und Umwelt (SchuU) der Kirchengemeinde St. Martin und Severin über den Seelsorgebereich Bad Godesberg hinaus Anerkennung und Beachtung gefunden. Jetzt wurde die Aktion als offizielles Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt ausgezeichnet. Im Rahmen einer Feierstunde nahmen die zehn kirchlichen Umweltaktivisten von Thomas Graner, Vize- Präsident des Bundesamtes für Naturschutz, die Urkunde den Vielfalt-Baum, der symbolisch für die bunte Vielfalt und einzigartige Schönheit der Natur steht und eine Plakette Retten, was zu retten ist Reparaturcafé im Caritas-Treffpunkt Röttgen BONN-RÖTTGEN. Defekte Haushaltsgeräte vom Plattenspieler bis zum Wasserkocher, Elektronik, die ihren Dienst versagt, oder auch lädierte Fahrräder alles, was noch eine Chance hat, ohne immensen Aufwand und hohe Kosten wieder instand gesetzt zu werden, ist im Reparaturcafé in Röttgen am rechten Platz. Hier im Caritas-Treffpunkt in der Wilhelm-Kerp-Straße 14 tüftelt Jochen Norwig zusammen mit seinen Mitstreitern Thomas Kallweit und Willi Schuh an den defekten Geräten herum, für die auch schon mal Ersatzteile im Internet besorgt werden. Zwischen fünf und zehn Besucher kommen in der Regel zu dem Angebot, das seit 2016 einmal monatlich an einem Freitagnachmittag stattfindet. Und alles ehrenamtlich. entgegen. Die Ehrung wird für Aktivitäten verliehen, die sich in nachahmenswerter Weise für die Erhaltung der biologischen Vielfalt einsetzen. Der SchuU hatte dies anhand erhaltenswerter Tomatensorten eindrucksvoll umgesetzt. Er wird dieses Projekt auch 2017 fortsetzen. Nicht nur Graner, sondern auch Julia Seeberg, Referentin für Wirtschaft, Soziales und Umwelt beim Zentralkomitee der deutschen Katholiken, die Bundestagsabgeordnete Claudia Lücking-Michel (CDU), Bürgermeisterin Gabriele Klingmüller, der Umweltbeauftragte des Erzbistums Köln Tobias Welz und weitere Gratulanten lobten das Engagement. BBW Die Idee kam meiner Frau und mir beim Kaffeetrinken, erzählt Norwig. Er habe schon immer gerne repariert und als er von einer solchen Aktion an einem anderen Ort gehört habe, war die Projektidee geboren. Der Apotheker setzte sie im Caritas-Treffpunkt erfolgreich in die Tat um. BBW Alte Plattenspieler gehören zu den Geräten, die Thomas Kallweit (von links), Willi Schuh und Jochen Norwig häufi g ins Reparaturcafé gebracht bekommen, (Foto: BBW) BONN. Ein Konzert mit Orgel (Patrick Wildermuth) und Cello (Kilian Fröhlich) gibt es am Sonntag, 2. April, um 16 Uhr in St. Joseph, Kaiser-Karl-Ring 2, zu hören. Orgelbauer Philipp Klais wird dabei eine Einführung in die neue Orgel geben. BONN. Vor dem offiziellen Start des Bonn- Marathons am Sonntag, 2. April, laden die katholische und die evangelische Kirche zu einer ökumenischen Andacht ein. Diese findet für die Starter des Halb-Marathons um 8 Uhr und für die Marathon-Teilnehmer um 9.30 Uhr in der Schlosskirche im Uni-Hauptgebäude statt und wird von Stadtjugendseelsorger Meik Schirpenbach (Foto, von links), dem evangelischen Pfarrer Joachim Gerhardt und Bernward Siemes von der Katholischen Jugendagentur gestaltet. BONN-LANNESDORF. Der Gospelchor Spirit of Gospel gibt am Sonntag, 2. April, um 16 Uhr in der Herz-Jesu-Kirche, Kirchberg 9, ein Benefizkonzert zugunsten des Ambulanten Palliativdienstes im Südviertel. Karten gibt es in den Pfarrbüros Muffendorf und Mehlem. Nach dem Konzert laden Chor und Bürgerstiftung Rheinviertel in den Pfarrsaal ein. BONN-PÜTZCHEN. Eine Führung durch die Wallfahrtskirche St. Adelheid, Karmeliterstraße 6, wird am Freitag, 7. April, um 15 Uhr angeboten. BONN-NORD. Unter dem Motto Versteuerst du noch oder lebst du schon ist der Bonner Kabarettist Gernot Voltz am Samstag, 1. April, um 20 Uhr im Kulturraum Auerberg des SKM in der Kölnstraße 367 zu Gast. 31. März 2017 Ausgabe 13/17 Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln 41

34 BEDBURG, BERGHEIM, KERPEN, PULHEIM, BRÜHL, ERFTSTADT, FRECHEN, HÜRTH, WESSELING: Benedikt Boecker, Telefon (01 77) b.boecker@kirchenzeitung-koeln.de PULHEIM. Das Caritas Jugendzentrum Pogo bietet mit dem Kinder- und Jugendhaus Zahnrad und der Max-Ernst- Gesellschaft ein Museums projekt für Kinder ab zehn Jahren an. Es soll den Teilnehmern den Lernort Museum spielerisch näherbringen und endet mit einem Präsentationstag. Das Projekt findet von Montag, 10. April, bis Donnerstag, 13. April, jeweils von 9 Uhr bis 17 Uhr statt. Die Teilnahme ist kostenlos. Anmeldung unter Telefon ( ) KERPEN-HORREM. Unter dem Titel Über den Umgang mit Flüchtlingen findet am Samstag, 8. April, von 10 Uhr bis 16 Uhr eine Veranstaltung in der Bücherei Christus König statt. Die von dem Referenten Wolfgang Weber geleitete Veranstaltung gehört zur Reihe Philosophie am Samstag und beschäftigt sich mit aktuellen moralischen Orientierungsfragen hinsichtlich der Flüchtlingspolitik. Mitveranstalter ist das Katholische Bildungswerk. Anmeldung unter Telefon ( ) BEDBURG-KASTER. Vielfältige Angebote in den Osterferien hat das Caritas Kinder- und Jugendzentrum Point, Burgundische Straße 3, zusammengestellt. Von Montag, 10. April, bis Donnerstag, 13. April, können Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren bei den Ferienspielen an einem abwechslungsreichen Programm teilnehmen. Weiterhin finden innerhalb dieser Zeit zwei Ausflüge statt. Die Vollverpflegung ist inklusive. Eltern können ihre Kinder ab 8 Uhr morgens zu den Ferienspielen bringen. Für Jugendliche ab elf Jahren gibt es ebenfalls ein abwechslungsreiches Programmpaket. Von Dienstag, 18. April, bis Freitag, 21. April, gehen die Teilnehmer gemeinsam in den Freizeitpark und zum Trampolinspringen. Anmeldung unter Telefon ( ) AUS DEM ERZBISTUM Jeder packte mit an Gedenken an 65. Jahrestag der Kirchweihe ELSDORF. Die Messe am vierten Fastensonntag war in der Kirche St. Mariä Geburt dem Gedenken des 65. Jahrestages der Kirchweihe gewidmet. Das Gotteshaus wurde im Zweiten Weltkrieg durch einen Großangriff am 29. November 1944 fast vollständig zerstört. Nur der 1282 erbaute, massive Kirchturm hielt den Bombenangriffen stand. Durch die Hilfe zahlreicher Freiwilliger, die nach der Arbeit oder der Schule beim Freiräumen des Kirchenplatzes oder beim Abklopfen der Steine halfen, konnte die Kirche innerhalb weniger Jahre wiedererbaut werden. Unter den damals an den Arbeiten beteiligten Helfern befanden sich nur fünf bezahlte Handwerker, und so betonte auch Pfarrer Stefan Lischka während der Messe den hohen Einsatz der vielen Menschen in der Gemeinde, ob Erwachsener oder Kind. Die Kirche konnte feierlich am 25. März 1952 durch Erzbischof Josef Kardinal Frings wieder eingeweiht werden. Zahlreiche Bilder, die die Ruine der Kirche, den Wiederaufbau und die feierliche Einweihung zeigen, hängen aktuell in der Kirche St. Mariä Geburt aus. BB Erzbischof Josef Kardinal Frings bei der Einweihung der Kirche im Jahr (Foto: Privat) Griechische Unterstützung St.-Remigius-Chor pflegt musikalische Freundschaften BERGHEIM. Erneut konnte der St.-Remigius-Chor die Besucher im Medio.Rhein. Erft mit einem internationalen Chorprojekt erfreuen. Unter der Gesamtleitung von Regionalkantor Manfred Hettinger hatte sich zuvor ein Projektchor formiert, der seit November vergangenen Jahres probte, um das Konzert Chorus-Passion aufzuführen, welches die Vertonung der Sieben letzten Worte Jesu am Kreuze des französischen Spätromantikers Théodore Dubois beinhaltet. Unterstützt wurde der Projektchor von zwei befreundeten griechischen Chören, die das Konzert mitgestalteten: der Chor Estia Pieridon Mousson aus Katerini mit seinem Kammerensemble de profundis und der Städtische Chor Litochoro Ioannis Sakellaridis, beide unter der Leitung von Efthymios Mavridis. Die griechischen Chöre trugen zu Beginn des Konzerts Musik der griechischen Komponisten Christos Leontis und Stavros Kougioumtzis vor. Entstanden war diese außergewöhnliche Chorfreundschaft, nachdem sich die beiden Chorleiter kennengelernt hatten. So besuchte der St.-Remigius-Chor bereits 2009 Katerini. BB BRÜHL. Eine Caritas-Fortbildung zum Umgang mit Tod und Sterben in den verschiedenen Glaubensrichtungen findet am Mittwoch, 5. April, von 15 Uhr bis Uhr im Festsaal des Hauses Wetterstein, Kölnstraße 74-85, statt. Das Gespräch wird von Caritas-Palliativ-Schwester und Team-Koordinatorin Martina Bersé geleitet. Anmeldung unter Telefon ( ) Unterstützt von zwei griechischen Chören trat der St.-Remigius-Chor in Bergheim auf. (Foto: Privat) 42 Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln Ausgabe 13/ März 2017

35 AUS DEM ERZBISTUM Klettern unterm Kirchendach Firmlinge lernen Vertrauen und Verantwortung in St. Hedwig HÖHENHAUS. Nur an Seilen in schwindelnder Höhe hängend wollte Antonia unbedingt noch ein Selfie machen. Nach erfolgreicher Fotografie mit dem Handy erreichte sie strahlend und erleichtert wieder festen Boden unter sich. Die 16-jährige Schülerin nahm an der Firmvorbereitung der Gemeinde Heilige Familie teil und dazu gehörte auch ein Kletterabenteuer in der Kirche St. Hedwig. Die Firmlinge wohnten während einer Lebenswoche im Pfarrhaus, in dem auch Amigonianerpater Gisbert Lordieck lebt, um sich gemeinsam auf die Firmung vorzubereiten. Pater Gisbert und Kletterspezialist Martin Heim von der Katholischen Jugendagen tur bereiteten die Kletteraktion an den Querbalken von St. Hedwig vor. Heim sorgte für das sichere Equipment wie Seile, Karabinierhaken, Helme, Rollen, Gurte. Für Pater Gisbert war es wichtig, die Lebenswelt der jungen Menschen aufzunehmen und ihnen die Möglichkeit zu geben, die Kirche einmal ganz anders wahrzunehmen. Auch gehe es beim Klettern um Vertrauen, um Verantwortung, um Mut und Überwindung und Erfahrung von Gemeinschaft. In die Kletteraktion mit einbezogen wurde der Psalm 139, der davon spricht, dass Gott den Menschen kennt und ihn hält. Zunächst wurden die Jugendlichen an den ROGGENDORF/THENHOVEN. Als trister Hochhauskomplex zeigt sich die Siedlung Mönchsfeld ein sozialer Brennpunkt. Dennoch kämpft die Wohngegend um eine Chance. Nach einem Gespräch mit Vertretern der Stadt, der Jugendpflege, dem Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) und dem Sozialdienst Katholischer Männer (SKM) waren sich alle einig, an einem Strang zu ziehen, um die Situation zu verbessern, wie Markus Peters vom Vorstand des SKM formulierte. Viele Anwohner klagen über die desolate Situation, berichten über verschimmelte Wohnungen. Kriminalität und Drogenhandel gehören dazu. Auch der Bau eines Flüchtlingsheims für mehr als 200 Menschen trage nach Ansicht der sozialen Verbände nicht dazu bei, die Situation zu beruhigen. 71 Prozent der Bewohner haben einen Migrationshintergrund, 58 Prozent der knapp 1000 Bewohner beziehen Hartz IV. In ein Förderprogamm wurde die Siedlung bisher nicht aufgenommen. Dem SKM ist es wichtig, Lösungen für die Bewohner zu finden. Als kurzfristige Maßnahme soll das Kinder- und Jugendangebot ausgeweitet werden. Dazu zählen unter anderem der Die Firmlinge zogen sich an den Seilen hoch ins Dach der Kirche. (Foto: RUM) Kirchenraum herangeführt, sie erfuhren, warum er so gebaut wurde, und welche Vorstellungen Architekt Emil Stefaan dabei hatte. Antonia hatte es vorgemacht: Ganz allmählich trauten sich auch die anderen Jungen und Mädchen, die Kirche von hoch oben aus einem ganz anderen Blickwinkel zu erleben. RUM Alle ziehen an einem Strang Sozialverbände setzen sich für das Mönchsfeld ein Bauwagen des SKM und der Treff Treppe II des SkF. In Planung ist weiter eine Anlaufstelle, deren Mitarbeiter sich für die Belange der Bewohner einsetzen können. RUM Nicht gerade einladend sind die Wohnsiedlungen, die zum Mönchsfeld gehören. (Foto: RUM) KÖLN: Felicitas Rummel-Volberg, Telefon (02 21) KÖLN. Die katholische Telefonseelsorge unter der Leitung von Annelie Brake sucht neue ehrenamtliche Mitarbeiter. Im Sommer dieses Jahres beginnt der Ausbildungskurs zur ehrenamtlichen Mitarbeit. Gesucht werden Männer und Frauen, die sich für andere Menschen interessieren, belastbar sind und mit Krisen umgehen können. Die Mitarbeiter werden rund ein Jahr ausgebildet und auch während ihrer Tätigkeit begleitet und qualifiziert. Der monatliche Einsatz beträgt etwa 15 Stunden. Weitere Informationen gibt es bei der katholischen Telefonseelsorge unter Telefon (02 21) NIPPES. Verrückte Tiere der Malergruppe Mitart werden in einer Wanderausstellung in den Hausgemeinschaften St. Augustinus, Kempener Straße 86a, ausgestellt. Die Gruppe besteht aus Künstlerinnen aus dem Kölner Norden, die sich einmal in der Woche unter der Anleitung des freischaffenden Künstlers Karl Fuck treffen. Die Bilder sind täglich von 10 bis 18 Uhr zu besichtigen. PORZ-URBACH. Einen Tag der Offenen Tür veranstaltet das Caritas-Hospiz an St. Bartholomäus, Am Leuschhof, am Sonntag, 2. April. In der Zeit von 11 bis 17 Uhr gibt es Informationen zur ambulanten und stationären Hospizarbeit. Auch Führungen durch das Haus sind geplant. PORZ. Das Hilfsangebot Caruso des Caritasverbandes ist ein Dienst, der Angehörigen, die Menschen mit Demenz zu Hause betreuen, stundenweise Entlastung und Unterstützung anbietet. Dieses Engagement wurde jetzt auch auf Porz ausgeweitet. Die Betreuung und Begleitung der Kranken wird von qualifiziert geschulten freiwilligen Mitarbeitern geleistet. Im Mai findet der nächste Qualifizierungskurs Begleitung von Menschen mit Demenz statt. Interessenten wenden sich an Caruso, Caritas Unterstützungsservice Ost für Menschen mit Demenz, Stefanie Kolbe, unter Telefon ( ) März 2017 Ausgabe 13/17 Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln 43

36 Klosterläden und deren Zukunft Erfahrungsaustausch BERICHT Diese Frauen leiten sogenannte Klosterläden. Die Verantwortlichen trafen sich jetzt im Schatten des Bergischen Domes in den Containern des Altenberger Domladens. Unter ihnen auch Elisabeth Bosbach-Dohmes (zweite von links), die seit 37 Jahren ihre Arbeitsstelle dort hat, seit 30 Jahren als Leiterin. Am 31. März geht sie in den Ruhestand. (Foto: Klein) ALTENBERG. Der neue Domladen in Altenberg ist noch immer nicht fertig. Der Umbau des Hauses Altenberg ziehe sich hin, so Elisabeth Bosbach-Dohmes, die seit 30 Jahren den Domladen leitet. Eigentlich wollte ich vor meinem Rentenbeginn noch die neuen Räume erleben, so Bosbach-Dohmes. Doch wann die Container geräumt werden, steht in den Sternen, klagt sie vor Verantwortlichen von Klosterläden. Zweimal im Jahr trifft man sich zum Erfahrungsaustausch. Dieses Mal tagt man mit Unterstützung der Mediendienstleistungsgesellschaft der katholischen Kirche in Altenberg. Der Blick zurück auf das letzte Jahr fällt bei den teilnehmenden Läden mehr oder weniger positiv aus. Aber es geht nicht ohne Anstrengungen. Da sind gute Ideen gefragt, um Kunden auch bei schlechtem Wetter oder bei weiter Anreise zu gewinnen. Da ist dann ein solches Treffen von Vorteil. So können gleich mehrere Läden berichten, dass eine Umgestaltung nicht nur den Räumen, sondern auch dem Geschäft förderlich war. Events wie Picknick im Klostergarten oder Fahrradtouren erwiesen sich als Renner. Und noch etwas verändert sich: Warme Farben wie Gold werden wieder nachgefragt. Siegbert Klein 44 Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln Ausgabe 13/ März 2017

37 AUS DEM ERZBISTUM Grab des Erzbischofs wiederentdeckt Überraschender Fund in der Krypta des Bonner Münsters Stellen den Fund vor: Archäologe Christoph Keller, LVR-Landesmuseumsdirektorin Dr. Gabriele Uelsberg und Reinhard Sentis vom Sadtdekanat Bonn (von links). (Fotos: Boecker) BONN. Überraschungsfund im Bonner Münster: Bei Untersuchungen der Westkrypta zur bevorstehenden Generalsanierung wurde hinter einer Schiefertafel ein Teil des Grabes von Erzbischof Siegfried von Westerburg ( ) entdeckt. Westerburg ist einer von vier Kölner Erzbischöfen, die in der Bonner Stadtkirche beigesetzt sind. Bei Kernbohrunwgen wegen aufkommender Feuchtigkeit an der Ostwand der Krypta stieß man auf eine Lehmauffüllung. Hinter der oberen Schieferplatte legten sie Teile einer Hohlkammer frei, die sich als Teil der Grabkammer von Erzbischof Siegfried entpuppte. In der gemauerten Kammer befinden sich Eisenstangen, auf denen einst der Sarg des Erzbischofs stand. Zudem beinhaltete sie Holzreste und eine Bleikapsel mit Geldscheinen und Münzen sowie einer Urkunde von 1948, die bei einer Grabung von Mai 1947 bis März 1948 dort hinterlegt wurde. Damals wurde nach der Westkrypta am Münster gesucht, wobei man auf die Grabstelle stieß, die dem Erzbischof zugeordnet wurde. Laut dem Archäologen Christoph Keller vom Amt für Bodendenkmalpflege des Landschaftsverbandes Rheinland war das ursprünglich gefundene Grab Siegfrieds 2,25 mal 0,88 Meter groß, aus Tuffsteinen gemauert, innen verputzt und rot ausgemalt. Der Holzsarg ruhte auf drei Eisenträgern. Es enthielt trotz einer Beraubung 1794 noch ein Goldmedaillon, einen Fingerring sowie Mitra, Handschuhe und weitere Textilreste des bischöflichen Ornats. Im Zuge des erneuten Baus der Westkrypta bis in die 1960er-Jahre wurden offenbar Teile des Grabes abgebrochen, der Rest mit einer Schiefertafel verkleidet, erläuterte Keller. Überraschend an dem Fund ist, dass das Grab teils noch erhalten ist, so der Archäologe. Das Grab und die jetzt geborgenen Reste werden jetzt mithilfe modernerer Methoden erneut analysiert, sagte der Forscher. KNA Die Holz- und Metallreste in der verbliebenen Grabkammer werden jetzt untersucht. 31. März 2017 Ausgabe 13/17 Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln 45

38 AUS DEM ERZBISTUM Der neugewählte Vorstand der Arbeitsgemeinschaft. Neuer Vorstand der Arbeitsgemeinschaft der Ordensfrauen KÖLN. Zu ihrer konstituierenden Sitzung nach Neuwahl des Vorstands trifft sich die Arbeitsgemeinschaft der Ordensfrauen im Erzbistum Köln am Montag im Domforum. Bei der Wahl im Januar waren Schwester Arntrudis Becker ADJC als erste Vorsitzende und Schwester Ingrid Geißler CPS als stellvertretende Vorsitzende wiedergewählt worden. Neu gewählt wurden die beiden Beisitzerinnen Schwester Maria Claudia Bos SPSF und Schwester Maria Theresia Ho Thi Thao Mai von der Schwesternkongregation von der Liebe zum Heiligen Kreuz. Der Arbeitsgemeinschaft, die in den 1960er-Jahren von den Hohen Oberinnen gegründet wurde, gehören aktuell 35 Ordensgemeinschaften aus dem Erzbistum an. Für den 18. Mai organisiert die Arbeitsgemeinschaft eine Wallfahrt nach Kevelaer. KB Briefmarken für Kinder in Not Elisabeth Greuer, Düsseldorf. G. Vollbrecht, Kleiderkammer St. Maria Himmelfahrt, Hückeswagen Liesel Egler, Neuss. Anneliese Körner, Zülpich. Pfarramt Herz Jesu, Wuppertal. Margret Steckenbügler, Solingen. Wilhelmine Linn, Rheinbach. Anna Kunze, Wesseling. Anneliese Kühn, Neuss Katharina Weiland, Bonn. Prof. Dr.-Ing. K.-H. Klein, Wuppertal. Charlotte Funck, Düsseldorf. St. Thomas Morus, Mettmann. Anneliese M., Neuss. Mechthild Fröhling, Kerpen. Elisabeth Büscher, Pulheim Constanze Bocks, Düsseldorf. Kath. Bildungswerk i. Oberbergischen Kreis, Bergisch Gladbach. Dorothea Maur, Lindlar. Eberhard Flatau, Odenthal. Bert Icking, Langenfeld. Margarete Hellinger u. Enkelin Mirijam, Wülfrath. Br. Christophorus, Hausen. Johanna Kalka, Willich. J. Wimmer, Köln. Ursula Seifert, Köln. Marliese Ernst, Zülpich Brigitte Kandziora, Köln. Ruth Schoebel, Düsseldorf. Christine Piel, Neuss. Paul Giersberg, Wachtberg. W. Kriner, Wuppertal Paul Schlömer, Köln. Sr. Teresia Higo, Paulus- Buchhandlung Düsseldorf. Dorothee Bröcker, Diözesanrat der Katholiken im Erzbistum Köln. Theresia Gulgos, Bergisch Gladbach. Brunhild Hellmann, Düsseldorf. Wera Segschneider, Erftstadt. Allen Sammlern sei herzlich gedankt! Bitte schicken Sie Ihre Briefmarken an die Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln, Ursulaplatz 1, Köln. 46 Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln Ausgabe 13/ März 2017

39 Unter den Römern, die in der Bibel an prominenter Stelle erwähnt werden, ragen zwei heraus: Kaiser Augustus markiert in der Kindheitsgeschichte Jesu den Zeitpunkt, an dem die christliche Heilsgeschichte beginnt. Der römische Präfekt Pontius Pilatus steht aber am Höhepunkt dieser Geschichte und hat es sogar in das Neue Testament und in das christliche Glaubensbekenntnis geschafft: Er wurde für uns gekreuzigt unter Pontius Pilatus, hat gelitten und ist..., heißt es im Großen Glaubensbekenntnis. Wer ist dieser Pontius Pilatus, der anders als hunderte weiterer römischer Präfekte bis heute weltweit bekannt ist? Zunächst kann man jeden Verdacht ausräumen, Pontius Pilatus habe es nicht gegeben. Bis zu dem Fund eines Grundsteins im Jahr 1961 in Caesarea Maritima Caesarea am Meer ist die Quellenlage dazu zumindest umstritten. Damals entdeckt man bei Ausgrabungen der Residenzstadt des römischen Präfekten in Judäa eine Inschrift. Sie lautet übersetzt: Für die Seeleute hat Pontius Pilatus, Präfekt von Judäa, das Tiberieum erneuert. Die Inschrift belegt damit auch, dass die korrekte Bezeichnung für das von Pilatus ausgeübte Amt Präfekt ist und nicht, wie bei den Statthaltern von Judäa ab der Mitte des ersten Jahrhunderts üblich, Prokurator, eine Bezeichnung, die Tacitus verwendet. Die Titulatur bezeugt zudem, dass Pontius Pilatus nicht Statthalter einer unabhängigen römischen Provinz Iudaea, sondern ein untergeordneter Legat des Statthalters der Provinz Syria ist. Regelmäßig zum Dienst nach Jerusalem In dieser Funktion muss er regelmäßig zu den großen jüdischen Festtagen nach Jerusalem reisen, wo er auch für die öffentliche Ruhe und Sicherheit verantwortlich ist. Während seines Aufenthalts in der jüdischen Tempelstadt residiert er im früheren Palast des Herodes, der sich nahe dem heutigen Jaffator befindet. Deshalb wird sich der in den Evangelien erwähnte BERICHT Der Prozess Jesu hat ihm nicht geschadet Was wir über Pontius Pilatus wissen Prozess Jesu vor Pilatus wahrscheinlich auch hier ereignet haben und nicht in der neben dem Tempel gelegenen Burg Antonia, wo die Wachsoldaten lagern. Grundsätzlich nutzen die Evangelisten Personen der biblischen Zeitschichte als Referenz für die Historizität eines Ereignisses an sich sowie für seine zeitliche Einordnung. Außerbiblische Belege, wie die Inschrift des Pilatus in Caesarea, sind damit letztlich eine objektive und neutrale Bestätigung, dass die in der Leidensgeschichte geschilderten Ereignisse ganz allgemein eine geschichtliche Wahrheit haben. Wie steht es nun um Pilatus? Von seinem Namen sind uns nur die beiden letzten Teile überliefert, sein Vorname ist unbekannt. Er stammt aus der Familie der Pontier. Die Bedeutung seines Beinamens Pilatus ist umstritten. Als Pontier gehört er dem römischen Ritterstand an; er ist also nicht Teil der senatorischen Oberschicht. Ab 26 nach Christus dient er zehn Jahre lang Kaiser Tiberius als fünfter Präfekt in Judäa. Faktisch hat ihn wohl der Kommandeur der Prätorianergarde, Lucius Aelius Seianus, in sein Amt eingesetzt. Es gibt Vermutungen, Pilatus habe den Antijudaismus des Seianus geteilt. Dafür gibt es keine Belege. Belegbar ist, dass er sich wenigstens mit der sadduzäischen jüdischen Oberschicht um den Hohen Priester Kajaphas arrangiert hat. Außerdem spricht für die kaiserliche Zufriedenheit mit seiner Amtsführung auch die lange Dienstzeit von zehn Jahren in dieser traditionell unruhigen Gegend. Der Prozess und die Verurteilung Jesu haben ihm sicher nicht geschadet. Zimperlich wird er allerdings mit seiner Macht nicht umgegangen sein. Davon zeugt auch ein Ereignis aus dem Jahr 36, das ihm sein Amt kostet. Damals unterbindet er brutal einen Zug von Samaritanern auf den Berg Garazim. Als er zum Rapport in Rom eintrifft, ist Kaiser Tiberius aber schon tot; ein Verfahren gegen ihn findet nicht statt. Ob Pilatus wegen politischer Umstände unter Kaiser Caligula um 39 Selbstmord beging, wie eine Legende erzählt, oder ob er längere Zeit seine Pension als höherer Beamter genoss, ist heute nicht mehr feststellbar. Bernhard Raspels Dieser Stein macht es amtlich: Pilatus gab es wirklich und er renovierte diese Residenz am Mittelmeer in Caesarea Maritima, wo er vorrangig lebte und von der nur noch die hinteren Säulenstümpfe erhalten sind. (Foto: Raspels) 31. März 2017 Ausgabe 13/17 Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln 47

40 AUS DEM ERZBISTUM Über Flüchtlings- und Integrationspolitik diskutierten in Refrath: von links Hendrik Grote, Bundesamt für Migration und Flüchtlinge; Raphaela Hänsch, Fachdienst für Integration und Flüchtlinge der Caritas RheinBerg; Lutz Urbach, Bürgermeister von Bergisch Gladbach, und Dr. Ingo Wolf (FDP), ehemaliger NRW-Innenminister. (Fotos: Tomasetti) Ohne Sprache und Bildung geht es nicht Podiumsdiskussion in St. Johann Baptist über die Herausforderungen von Flucht REFRATH. Müllberge soweit das Auge reicht. Dazwischen frierende Menschen im Schlamm mit leerem Blick. Notdürftig errichtete Zelte gegen Regen und Hoffnungslosigkeit. Diese Bilder gingen vor einem Jahr um die Welt. Das Arztehepaar Bita und Khalil Kermani aus Köln zeigt im Pfarrsaal von St. Johann Baptist in Bergisch Gladbach-Refrath Fotos von seinen Aufenthalten in den Flüchtlingslagern Idomeni, Lesbos und Torbali. Eigentlich wollte es im Herbst 2015 nur Urlaub auf Kreta machen. Doch durch eine SMS von Bruder und Schwager Navid Kermani wurden die beiden auf die dramatischen Zustände der Flüchtlinge aufmerksam. Jetzt reisen sie regelmäßig nach Griechenland und in die Türkei, um den dort in Camps lebenden Menschen mit Medikamenten, Nahrung sowie auch Schulprojekten zu helfen. Seitdem sind wir Menschen auf dem Weg und begegnen Menschen auf dem Weg. Das hat unser Leben verändert, sagen sie. Die zwei Deutsch-Iraner waren Gäste einer Podiumsdiskussion in Refrath, bei der die Pfarrgemeinderatsvorsitzende Barbara Voll- Peters den ehemaligen NRW-Innenminister Dr. Barbara Voll-Peters interviewt das Kölner Ärzteehepaar Bita und Khalil Kermani über deren Eindrücke aus Flüchtlingslagern. Ingo Wolf (FDP), den Gladbacher Bürgermeister Lutz Urbach, Raphaela Hänsch vom Fachdienst für Integration und Migration der Caritas Rhein-Berg sowie Hendrik Grote vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge zu dem Themenkomplex befragte: Wie verändert sich unsere eigene Heimat durch die Ankunft der Flüchtlinge? Und: Können wir das wirklich schaffen? Zwei Wochen stand das Flüchtlingsboot des Erzbistums in der Refrather Kirche. Das Mahnmal sollte auf die Schicksale von Flüchtlingen aufmerksam machen und zu einer Auseinandersetzung damit beitragen. Eine wichtige Frage: Wie lässt sich eine gemeinsame Gesellschaft mit Menschen aus anderen Kulturkreisen gestalten? Konsens gab es darüber, dass die Fluchtgründe in den Herkunftsländern abgebaut werden müssen, wie Bildungs- und Ausbildungsarmut. Darüber hinaus müssten Wege zur Einwanderung gefunden werden, ohne falsche Hoffnungen zu wecken. Nach wie vor stünde Deutschland vor einer großen humanitären Aufgabe. Unterbringung sei noch keine Integration, sagte Wolf. Sprache und Bildung seien der Schlüssel. Von einer Herkulesaufgabe sprach auch Bürgermeister Urbach, der bislang für 1600 Flüchtlinge sorgen muss und die bis heute anhaltende Welle der Hilfsbereitschaft aus der Bevölkerung ausdrücklich würdigte. Ohne Ehrenamt und Nachbarschaft wäre das nicht zu schaffen gewesen. Bildung mache es einfacher und ohne die Sprache gehe es nicht. Ich möchte nicht, dass Parallelgesellschaften entstehen. Raphaela Hänsch setzte sich für mehr Begegnung mit den Flüchtlingen ein. Man dürfe Integration aber nicht überstrapazieren. Wer könne angesichts der erlittenen Traumata es schaffen, binnen kürzester Zeit eine völlig neue Sprache zu erlernen, warb sie um Nachsicht. Eine vorwiegend junge männliche muslimische Gesellschaft treffe in Deutschland auf eine erheblich ältere und christlich geprägte, lautete die Analyse von Hendrik Grote. Angesichts der weltweit 65 Millionen Menschen auf Flucht müsse die Hilfe bei den betroffenen Staaten ansetzen, damit Menschen ihre Heimat nicht verlassen, um zu überleben. Beatrice Tomasetti 48 Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln Ausgabe 13/ März 2017

41 VERLAGSSONDERVERÖFFENTLICHUNG Buchhandlungen sterben Bücher bleiben Buchhändlerin Hildegard Barth sieht aber eine Zukunft für ihr Gewerbe Vor Jahren schon schloss die Buchhandlung Schoenigh in Wuppertal ihre Türen, Sie war besonders bei Katholiken beliebt. Auch die Marzellus-Buchhandlung unweit des Generalvikariates in Köln gibt es nicht mehr. Und die Düsseldorfer trauern der Stern-Buchhandlung nach, die auch schon mal als Veranstaltungsort vom ASG-Bildungsforum genutzt wurde. Jetzt schließt die Buchhandlung Kösel im Schatten des Kölner Doms. Sicherlich sind die Gründe unterschiedlich und Einzelfall bedingt. Bücherfreunde bedauern aber hier wie dort das Sterben. Gute und stürmische Zeiten haben wir erlebt, schreibt Kösel-Inhaberin Hildegard Barth jetzt ihren Kunden. Aber durch die Unsicherheit bedingt sowohl durch nur noch kurzfristige Mietverträge, durch die Zunahme des online-handels und nicht zuletzt der Unsicherheit für die Zukunft des Buches als Medium überhaupt müsse sie das Geschäft Ende April schließen. Wir haben sämtliche Register gezogen und viele Überlegungen durchgespielt: vom Standortwechsel über das Kleinersetzen bis hin zu einem nochmaligen Besitzerwechsel, so Barth. Hildegard Barth. Vermieter des sogenannten Kurienhauses ist das Domkapitel und das ist in die Pläne der Stadt für die Historische Mitte eingebunden. Aus Sicht des Kapitels könne sie die Überlegungen für die immer nur kurzfristigen Verträge nachvollziehen, so die Buchhändlerin. Aber noch wisse keiner, wie es mit dem Ende April schließt die Buchhandlung Kösel im Kurienhaus am Kölner Dom. Projekt tatsächlich weitergehe, schreibt eine Kölner Lokalzeitung. Für die Stammkunden hat Kösel eine Lösung gefunden. Vom 1. Mai an übernimmt der Altenberger Dom-Laden den Versandund Rechnungsverkauf, die Lieferung von Büchern, die Fortsetzungen und Zeitschriftenabonnements. In Altenberg sei gewählt worden, so Hildegard Barth, weil dort auf den persönlichen Kontakt mit den Kunden auch besonderer Wert gelegt werde. Aber schon heute wird vielfach bedauert, dass im Umfeld des Kölner Doms demnächst kein Buchladen mit einem ausgewiesenen theologischen Schwerpunkt zu finden sei. Das sei armselig für die Stadt. Denn wer einen Blick ins Internet werfe, könne sehen, dass an zahlreichen Kathedralkirchen Buchläden mit einem entsprechenden Schwerpunkt zu finden seien. Die Zukunft des Buchhandels selbst sieht Hildegard Barth mit gemischten Gefühlen. Junge Menschen kauften eben über das Internet, was aber inzwischen auch bei vielen selbstständigen Buchläden möglich ist. Und im Laden sei das Buch dann am nächsten Tag abholbereit. Aber die Gesellschaft befindet sich in einem Umwälzungsprozess, sagt Barth. Welche Rolle das Buch dabei in welcher Form spielen werde, wisse sie nicht. Aber auch in zehn Jahren wird es noch Buchläden geben. Aber anders als heute. Dabei wissen Experten, dass auch die großen Buchhandelsketten ihre Probleme hätten. So könnten kleine Läden viel besser auf die Wünsche ihrer Kunden eingehen. Und je größer das Ladengeschäft in guter Lage, je höher sei die Miete, die erwirtschaftet werden müsse. Vielleicht kommt die gute Nachricht ja aus Amerika. Denn dort steigen die Umsätze der Buchläden wieder. 31. März 2017 Ausgabe 13/17 Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln 49

42 LESERBRIEFE Nicht aus dem Evangelium Zu Im Angesicht christlicher Weltverantwortung in Nr. 9, Seite 16 Im Angesicht christlicher Verantwortung? Wohl nicht. Ich möchte mich auf zwei der Beiträge in dem Beitrag des vorgestellten Buches AfD, Pegida und Co. Angriff auf die Religion? konzentrieren, die von Andreas Püttmann und Kardinal Woelki. In beiden gibt es die krisenhafte Welt da draußen nicht: keine Interessengegensätze, Wertekonflikte, Kompromisse als Ergebnisse politischer Auseinandersetzungen. Beide Texte sind nicht politisch, sie sind parteiisch. Getreu dem Buchtitel, der eine Firma (... und Co.) suggeriert, rührt der CDU-Wahlkämpfer Püttmann zusammen, was nicht zusammengehört: Populisten, Rassisten, Nationalisten, Extremisten, Demokratiefeinde, Modernitätsverweigerer, Gescheiterte. Beim Hineintreiben in die rechte Schäm-dich-Ecke trifft es auch die von Hedwig von Beverfoerde geführte Demo für Alle, die in Deutschland auch die EU-weite Kampagne One-of-us organisiert und damit genuin christliche Werte vertritt. Wer wie Püttmann den Ehrentitel Lebensschützer nur in Gänsefüßchen schreibt, diskreditiert eine DIREKT ZUM CHEFREDAKTEUR DONNERSTAGS VON 9.30 BIS UHR (02 21) der mutigsten Frauen Deutschlands und alle ihre Unterstützer. Kardinal Woelkis Beitrag ist im Ton moderater, doch um kein Gran weniger mitleidlos. Er formuliert eine letztlich unpolitische Gesinnungsethik, die er aus dem deutschen Grundgesetz und den Menschenrechten ableitet, jedoch an keiner Stelle aus dem Evangelium. Sie löst nicht ein einziges Problem auf der aktuellen politischen Agenda. Woelki und Püttmann überschätzen maßlos die Macht der Bewegungen, die im Fokus des Buches stehen: Das sind Zwerge im Angesicht von Riesen, und die Zwerge bekommen den Hass der anderen immer öfter auch physisch zu spüren. Dazu passt leider Gottes die völlige Blindheit beider Autoren auf dem linken Auge. Was wäre da alles zu verurteilen gewesen, etwa der Straßenterror und Schlimmeres der Antifa! Die so bitter nötige De-Eskalation ist von solchen Texten nicht zu erwarten. Die Dialog- Bedingungen, die er für öffentliche Gespräche mit den Geächteten (sein Ausdruck) nennt, laufen auf einen Bannstrahl hinaus. Wer von den im Dienst der Kirche Stehenden oder den Laien wird nach diesen überharten Worten ex cathedra noch so etwas wie Dialog wagen? Name und Anschrift des Autors sind der Redaktion bekannt Praktizierender Katholik Zu Ich will von meinem Glück etwas abgeben in Nr. 11, Seiten 5 und 6 Ich möchte gerne noch eine Anmerkung zu dem interessanten Gespräch mit Wolfgang Overath machen. Leider benutzt Ihre Redakteurin, wie es in den Medien leider häufig der Sprachgebrauch ist, für Wolfgang Overath die Bezeichnung gläubiger Katholik. Wenn es nun einen gläubigen Katholiken gibt, gibt es dann auch das Gegenteil, nämlich einen ungläubigen Katholiken? Das, was in den meisten Fällen zum Ausdruck gebracht werden soll, ist wahrscheinlich, dass es sich um einen praktizierenden Katholiken handelt, denn hier bildet das Gegenteil, nämlich die nicht praktizierenden Katholiken, wenn man die Statistiken über die Anteilnahme der Katholiken am Leben der katholischen Gemeinden zugrunde legt, wahrscheinlich eine überwältigende Mehrheit. Unsere französischen Nachbarn haben daraus die Konsequenz gezogen und sprechen statt von einem gläubigen Katholiken von einem catholique pratiquant. Wäre das nicht ein Beispiel, das wir uns auch im Deutschen zu eigen machen sollten? Manfred Oster, Sankt Augustin Die Bibel umgetauscht Zur Einheitsübersetzung Ich kaufte mir neulich eine Bibel, Ausgabe 2016, deklariert als Einheitsübersetzung. Der Folie entbunden konnte keiner in der Familie ob der Winzigkeit der Schrift den Text lesen. Die Versnummern verloren sich dabei im Textgewühl. Also Umtausch. Meine Frage, ob Einheitsübersetzung auf eine Zusammenarbeit evangelischer und katholischer Fachleute hindeute, ergab ein Nein. Es wäre ein Fortschritt gewesen. Heinz Schneider, Köln Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln Herausgeber: Der Erzbischof von Köln Chefredakteur: Robert Boecker Redaktion: Siegbert Klein (Chef vom Dienst), Kathrin Becker, Helmut Pathe, Bernhard Raspels, Almud Schricke s: <Nachname>@kirchenzeitung-koeln.de Anschrift der Redaktion: Ursulaplatz 1, Köln, Postfach , Köln Telefon: (02 21) , Fax: (02 21) redaktion@kirchenzeitung-koeln.de Internet: Bei unverlangt eingesandten Manuskripten und Fotos keine Haftung und keine Rücksendung. Verantwortlich für den Inhalt der Pfarrnachrichten sind die jeweiligen Pfarrer. J. P. Bachem Medien GmbH, Ursulaplatz 1, Köln Telefon: (02 21) , Fax: (02 21) Geschäftsführung: Dipl.-Kfm. Lambert Bachem Verlagsbezirk Rhein-Sieg-Kreis rrh., Oberbergischer Kreis und Kreis Altenkirchen (Dekanat Wissen): Degensche Druckerei Verlagshaus GmbH & Co. KG., Ursulaplatz 1, Köln, Telefon: (02 21) Geschäftsführung: Dipl.-Kfm. Lambert Bachem Anzeigen: Klaus Boscanin Telefon: (02 21) , Fax: (02 21) anzeigen@kirchenzeitung-koeln.de (Anzeigenpreisliste Nr. 40 vom 1. Januar 2017) Vertrieb: Rüdiger Groß Telefon: (02 21) , Fax: (02 21) vertrieb@kirchenzeitung-koeln.de Herstellung: Lensing Druck GmbH & Co. KG, Auf dem Brümmer 9, Dortmund Mitglied der Konpress-Medien e.g. Hanauer Landstraße Frankfurt am Main Telefon: (0 69) Internet: Erscheinungsweise: Wöchentlich freitags (in den Sommer- und Weihnachtsferien 14-täglich). Bei Postversand keine Gewähr für termingerechte Belieferung. 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43 Wo fließt das schmutzige Wasser aus dem Spülbecken hin? Wie viele Züge halten pro Tag am Kölner Hauptbahnhof? Was macht man so den ganzen Tag als Oberbürgermeisterin? Drei von unglaublich vielen Fragen, die das Buch Köln Wie geht das? beantwortet. Im Kapitel Rundum sorglos geht es zum Beispiel darum, woher das Kölner Trinkwasser kommt und warum in der Rest- KLEINE KIRCHENZEITUNG Ein Buch voller Antworten Köln Wie geht das? erklärt, wie eine Stadt funktioniert GEWINNSPIEL Wenn du eines von drei Büchern Köln Wie geht das? gewinnen möchtest, schreib Uli eine mit deinem Namen und deiner Adresse an oder eine Postkarte an die Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln, Ursulaplatz 1, Köln. Viel Glück! müllverbrennung ein starker Magnet gebraucht wird. Im Kapitel Märkte & Medien erfährst du, wie Tomaten in die Stadt kommen und wo die höchsten Filmstudios der Welt stehen. Es geht um Helfer in der Not und um Große Politik, um Freizeitvergnügen in der Stadt und ums Unterwegssein. Das Buch aus dem Verlag J. P. Bachem ist so informativ, dass es auch als Schulbuch eingesetzt wird. Alle Drittklässler an Kölner Grundschulen bekommen so ein Buch geschenkt. Wenn du älter oder jünger bist oder anderswo zur Schule gehst, kannst du hier ein Exemplar von Köln Wie geht das? gewinnen. Oder du fragst Mama, Papa, Oma, Opa oder sonst jemanden, ob sie dir eines kaufen. KB Auf dem Foto siehst du den Saal, in dem normalerweise der Rat der Stadt Köln tagt. Da besprechen Politiker wichtige Themen für die Stadt und treffen Entscheidungen. Am Montag wurde im Ratssaal das Buch Köln Wie geht das? vorgestellt. Kinder von drei Kölner Grundschulen saßen auf den Plätzen, wo sonst die Politiker sitzen. Sie durften der Oberbürgermeisterin Henriette Reker und vielen Fachleuten ihre Fragen stellen. Da war zum Beispiel jemand vom Zoo und von der Feuerwehr, jemand vom Museumsdienst, vom Flughafen und ganz viele andere. Sina (auf dem kleinen Bild) wollte wissen, wie viele Flugzeuge pro Tag in Köln starten. Die Oberbürgermeisterin von Köln hat sich Gedanken gemacht, wie man die Frage Köln Wie geht das? beantworten kann, und hat dazu ein Vorwort für das Buch geschrieben. Uli findet, was sie schreibt, gilt nicht nur für Köln, sondern für jede Stadt: Auf die Frage Köln Wie geht das? gibt es nicht nur eine Antwort, sondern ganz viele. [...] In Köln leben mehr als eine Million Menschen zusammen. Alle haben unterschiedliche Wünsche, Hobbies, Berufe und Vorstellungen davon, wie es in einer Stadt zugehen sollte und was sie als Nächstes machen möchten. Eine von vielen richtigen Antworten auf die Frage Köln wie geht das? ist: Es geht nur zusammen. Denn wenn alle mitmachen und jeder ein wenig Rücksicht auf den anderen nimmt, läuft vieles leichter. Und wenn viele mitreden und Verantwortung übernehmen, ist es einfacher, die besten Entscheidungen zu treffen. [...] In einer Stadt gibt es so viele Dinge, dass kein Buch genügend Seiten hätte, um alles aufzuschreiben. Ich würde mich aber freuen, wenn Du darauf achtest, was um Dich herum passiert und fast wie selbstverständlich erscheint. Siehst Du einen gemähten Bolzplatz, ein Feuerwehrfahrzeug, einen Rettungswagen, ein Müllfahrzeug, einen Bus, einen Gully oder einen Container für Altglas, dann denk doch einmal einen Augenblick darüber nach, dass all das von Menschen aus der Stadt für alle anderen Menschen erledigt wird und nicht von allein passiert. Henriette Reker, Oberbürgermeisterin von Köln 31. März 2017 Ausgabe 13/17 Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln 51

44 Den Frühling genießen Heutzutage bekommt man das ganze Jahr über in großer Auswahl frisches Gemüse im Supermarkt, beim Discounter und auf dem Markt. Früher war das anders. Die älteren Leserinnen und Leser erinnern sich sicherlich noch an diese Zeiten. Man freute sich, wenn es im Frühling endlich wieder frisches Gemüse aus heimischem Anbau gab. In manchen Kochzeitschriften heißt es heute noch ab März / April: Endlich wieder frisches Gemüse! Solche Beiträge amüsieren mich jedes Jahr aufs Neue. Denn selbst im Winter gibt es saisonale Gemüse wie Weißkohl, Rotkohl, Steckrüben und vieles mehr! Als typische Frühlingsgemüse gelten unter anderem Kohlrabi, Radieschen, Frühlingszwiebeln und Spinat. Spargel und Bärlauch aus heimischem Anbau sind dagegen wirklich nur von etwa März bis Juni erhältlich. Kohlrabi wird meist nur als Beilage zubereitet. Zum Ausprobieren habe ich Ihnen ein wirklich leckeres Hauptgericht herausgesucht: Kohlrabi-Hackfleisch-Tortilla. Etwa 800 Gramm Kohlrabi schälen, vierteln, in Scheiben schneiden und in wenig Salzwasser etwa sieben Minuten kochen. Eine Zwiebel und eine rote Paprikaschote fein würfeln und ein Bund Frühlingszwiebeln schräg in Ringe schneiden. Die Zwiebel in einer großen Pfanne anbraten, dann die Paprikawürfel zufügen und andünsten. 400 bis 500 Gramm Hackfleisch, Salz, Pfeffer und einen Teelöffel Curry zugeben und krümelig braten. Kohlrabi und Frühlingszwiebeln untermischen und alles in eine Auflaufform geben. Sieben bis acht Eier verquirlen, salzen, pfeffern und mit einem Teelöffel Curry würzen. Darüber gießen und im Backofen bei 200 Grad etwa 15 bis 20 Minuten backen, bis die Eiermasse fest ist. Dazu passt Salat und knuspriges Baguette. Sogar die Blätter von jungem Kohlrabi sind essbar, zum Beispiel als Suppe. Hierfür ein bis zwei Zwiebeln würfeln und anbraten. Einen Liter Wasser, ein bis zwei Bio-Brühwürfel und entweder 125 Gramm rote Linsen oder einige geschälte gewürfelte Kartoffeln oder Möhren zufügen, außerdem die etwas klein geschnittenen Blätter. Alles garkochen, pürieren und eventuell mit etwas Sahne verfeinern. Genießen Sie den Frühling! Ihre Helga Schmidt FAMILIE Tag für Gold- und Diamanthochzeitspaare KÖLN. Sich einen besonderen Tag zu zweit zu gönnen, dazu lädt die Erwachsenenseelsorge im Erzbistum Paare aus Köln, Leverkusen und dem Rhein-Erft-Kreis ein, die seit 50 oder 60 Jahren verheiratet sind. Der Tag für Gold- und Diamanthochzeitspaare findet am Sonntag, 7. Mai, statt. Um Uhr gibt es Kraft und Liebe schöpfen Mutter-Kind-Seminar mit Impulsen Hildegards von Bingen Die Macht der Frauen: Kraft und Liebe schöpfen aus dem Schaffen Hildegards von Bingen so lautet das Thema eines Mutter-Kind-Seminars, das die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) im Erzbistum Köln anbietet. Diözesanreferentin Astrid Kafsack erklärt, was es damit auf sich hat. Was kann Hildegard von Bingen Müttern heute mit auf den Weg geben? Astrid Kafsack: Hildegard von Bingen versucht, sowohl im religiösen als auch im heilkundlichen Kontext, die Menschen zu einem fürsorglichen Umgang mit sich selbst zu motivieren, natürlich auch mit den Mitmenschen und mit der Natur. Mütter sind heute im Alltag oft sehr belastet. Die Kinder stehen an erster Stelle, sodass die Sorge für sich selbst oft zu kurz Astrid Kafsack. (Foto: KB) kommt. Dafür wollen wir uns an diesem Wochenende Zeit nehmen. Durch ihre Position als Nonne, Visionärin und Managerin kann Hildegard von Bingen besonders Frauen vielfältige Anregungen geben, ihre weiblichen Potenziale wahrzunehmen, zu entwickeln und einzusetzen. Wie sieht das Programm für die Kinder aus? Kafsack: Bei den Kindern geht es eher um die heilkundlichen Aspekte von Hildegard, um die Natur und die Pflanzen. Und dann haben sie natürlich viel Zeit, um draußen zu sein und zu spielen. Gibt es auch gemeinsame Einheiten für Mütter und Kinder? eine Messe mit Weihbischof Rolf Steinhäuser in der Kirche St. Mariä Himmelfahrt und anschließend Kaffeetrinken und Programm in der Residenz am Dom. Die Teilnahme kostet pro Paar 20 Euro. Anmeldungen sind möglich beim Familienbund der Katholiken unter unter Telefon (02 21) KB Kafsack: Es gibt zum einen Stunden, in denen die Kinder betreut sind und die Frauen Zeit haben, darauf zu schauen, was sie brauchen, was ihre Potenziale sind und wie sie mit sich selbst umgehen. Dann gibt es einen gemeinsamen Nachmittagsausflug für die Mütter und Kinder. Am Samstag gibt es einen bunten Abend, wo die Mütter etwas für die Kinder vorbereiten und die Kinder etwas für die Mütter. Und am Sonntag feiern wir einen Gottesdienst, der von Müttern und Kindern gemeinsam vorbereitet wird. An wen richtet sich das Seminar? Kafsack: Das Seminar richtet sich an Mütter mit ihren Kindern, die allerdings nicht älter sein sollten als zehn Jahre. Das Programm wird von der kfd angeboten. Für kfd-mitglieder gibt es einen Rabatt bei den Kosten, aber natürlich sind auch alle anderen Frauen herzlich willkommen. Übrigens ist es jederzeit möglich, kfd-mitglied zu werden. INFO Das Seminar Die Macht der Frauen: Kraft und Liebe schöpfen aus dem Schaffen Hildegards von Bingen findet statt von Donnerstag, 15. Juni (Fronleichnam), um 11 Uhr bis Sonntag, 18. Juni, um 14 Uhr. Veranstaltungsort ist die Jugendakademie in Bornheim- Walberberg. Die Kosten betragen für kfd-mitglieder 250 Euro (inklusive ein Kind); jedes weitere Kind ab drei Jahren zahlt 65 Euro. Nicht-Mitglieder zahlen 325 Euro (inklusive ein Kind); jedes weitere Kind ab drei Jahren kostet 80 Euro. Die kfd weist darauf hin, dass Lösungen gefunden werden, falls das Seminar für eine Frau zu teuer sein sollte Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln Ausgabe 13/ März 2017

45 LESERFORUM Ein Schlesier mit kölschem Herzen oder ein Kölner mit schlesischem Herzen Gedanken zum Thema Heimat Leserzuschrift zu Heimat in Nr. 9, Seite 4/5 In der Kirchenzeitung nahmen eine Reihe Leserinnen und Leser die Gelegenheit wahr, deutlich zu machen, was für sie Heimat bedeutet. Sie alle hatten ihre Heimat nach dem Zweiten Weltkrieg verloren und hier im Rheinland eine neue Heimat gefunden. Diese Berichte regten mich an, noch einmal dieses Thema aufzugreifen und meine persönlichen Erfahrungen mit Heimat mitzuteilen. Ich habe Heimat in sehr unterschiedlicher Weise erfahren. Im Januar 1945 mussten wir vor der sich in der Nähe befindlichen Ostfront meine schlesische Heimat fluchtartig verlassen. Auf verschiedenen Umwegen gelangten wir nach Brühl. Drei Jahre lang habe ich bis zum Abitur in Köln das Gymnasium besucht, und dann stand für mich das Theologiestudium an. Es gab drei Alternativen: Entweder in das Albertinum in Bonn einzutreten, was der damalige Direktor Dr. Daniels mir ans Herz gelegt hatte. Die andere Alternative war der Eintritt in den Dominikanerorden in Walberberg ganz in der Nähe von Brühl befand sich damals die sehr lebendige und ausstrahlende Hochschule der Dominikaner. Es blieb nicht aus, dass ich nach dort gute Beziehungen knüpfen konnte. Die dritte Alternative war das Priesterseminar mit der Philosophisch-Theologischen Hochschule in Königstein / Taunus, das für heimatvertriebene Priesteramtskandidaten von der Deutschen Bischofskonferenz gegründet worden war. Ein Schritt aus Heimattreue Aus Heimattreue ging ich nach Königstein zum Studium und wurde damit Priesteramtskandidat für den Restteil des Erzbistums Breslau auf deutschem Boden (damals sowjetische Besatzungszone). Dort hatte sich der Kapitelsvikar des Erzbistums Breslau, Prälat Dr. Piontek, in Görlitz niedergelassen. Ich tat diesen Schritt aus Heimattreue, da ich einmal in meinem damals heimatlichen Breslau als Priester tätig werden wollte. Nach Abschluss meiner Studienjahre in Königstein und Innsbruck zeigte sich, dass keine Möglichkeit bestand, in den Görlitzer Bezirk überzusiedeln. So bot sich für mich die Möglichkeit, Kardinal Frings um Aufnahme in das Kölner Priesterseminar, damals in Bensberg, zu bitten. Die Zusage blieb auch nicht lange aus, und am 2. Februar 1959 weihte Kardinal Frings mich mit 20 Mitbrüdern im Kölner Dom zum Priester. So tat sich für mich eine neue Heimat auf: das Kölner Erzbistum. Hier war ich ganz bereitwillig aufgenommen worden und fühlte mich in meinen Seelsorgestellen im Kreis der Mitchristen und Mitbrüder sehr angenommen. Zuletzt war ich 32 Jahre bis zu meinem Ruhestand in einer großen Kölner Stadtgemeinde als Pfarrer tätig. Wo war meine Heimat? In Schlesien, das heißt Monsignore Rochus Witton. konkret im Bistum Görlitz, oder hier im Erzbistum Köln? Wie ich erst vor Kurzem erfuhr, gibt es noch heute im Ordinariat des Bistums Görlitz eine Personalakte von mir, allerdings sicher schwerpunktmäßig über meine Studiengänge. Die umfangreichere Personalakte liegt aber im Generalvikariat in Köln. Heimat ist für mich eigentlich beides. Meine Wurzeln liegen in Schlesien, meine priesterliche Lebensentfaltung im Erzbistum Köln. Vielleicht darf ich einige Erfahrungen aus der Vergangenheit berichten. Mein schlesischer Heimatpfarrer sagte mir einmal, dass er bei seiner Vertreibung 1946 aus unserer Pfarrkirche einen barocken Kelch mitgenommen habe. Einmal, weil es für ihn ein Symbol seiner ordentlichen Ernennung in seiner Gemeinde war, zum anderen aber auch, weil er einen Kelch zur Messfeier auf dem Weg der Vertreibung brauchen würde. Er hat es so festgelegt, dass nach seinem Tod ich diesen Kelch übernehmen sollte. In der Zeit 1980/81, als politische Krisen Polen auch wirtschaftlich stark erschütterten, unterstützten wir alle die polnischen Neubürger, gerade in Schlesien, mit reichen Sachspenden. In diesem Zusammenhang entschied sich mein schlesischer Heimatpfarrer, den Kelch an das Erzbischöfliche Ordinariat in Breslau zurückzusenden. Der Kelch ist auch tatsächlich dort angekommen. Ich habe das dankbar und freudig feststellen können. Als ich zum ersten Mal 1987 in meiner schlesischen Geburtsstadt war, nahm ich sofort Kontakt zum damaligen polnischen Pfarrer Monsignore Jan Tümpalski auf. Er bat mich, mit ihm am 1. Mai in der Pfarrkirche die Abendmesse zu feiern. Wir taten es in der lateinischen Sprache. Für mich war diese Messfeier meine schlesische Primiz. Es war beeindruckend, wie übervoll die Kirche besucht war. Viele lebendige Messdiener waren am Altar. Alles Polen. Am Schluss durfte ich noch der Gemeinde den eucharistischen Segen spenden und danach als Priester, der aus dieser Gemeinde hervorgegangen ist, auch einige Worte an die Mitchristen richten. Da ich kein Polnisch kann, wurden sie von einer Ordensschwester, einer Borromäerin, ins Polnische übersetzt. Dankbar wurde von den Polen dieses Zeichen entgegengenommen. Aber was ich auch nicht vergessen darf: Pfarrer Tümpalski zeigte mir vor der Messfeier den von seinem deutschen Mitbruder zurückgegebenen Barockkelch, und ich durfte mit ihm diesen Kelch für die Messfeier nutzen. Ein Stück Heimat! Heimat, dort und hier, kann sehr tief und was für uns als Heimatvertriebene so wichtig ist versöhnt erfahren werden. Vor zwei Jahren war ich noch einmal ganz privat in meiner Geburtsstadt. Auch dieses Mal besuchte ich meinen ebenfalls im Ruhestand lebenden Mitbruder Tümpalski. Er wohnt beschaulich am Rande der Stadt, betreut noch nach Kräften eine kleine Filialkirche, und wir erzählten, was wir seit unserem letzten Treffen erfahren hatten. Kurz bevor ich mich verabschieden wollte, stieß ein Herr zu uns, und er wurde mir vorgestellt ebenfalls als ein Mitbruder, der in meiner Heimatstadt seinen Lebensabend verbringt. Was mich aber ganz besonders berührte, war, dass ich erfuhr, er ist geboren 1946 der erste Priester aus der polnischen Zeit meiner Heimatstadt Strehlen, und ich bin der letzte noch lebende deutsche Priester aus dieser Stadt. Seine Heimat ist auch meine Heimat. Und wir haben uns mitbrüderlich herzlich gegrüßt. Neue Heimat gefunden Viele, die diese Zeilen lesen werden, sind sicher meiner Generation (Geburtsjahrgang 1932). Sie haben ähnliche Schicksale erfahren und haben hier eine neue Heimat gefunden. Mir persönlich wird das auch immer wieder deutlich, wenn ich in Köln die Maiandachten für die Heimatvertriebenen und Flüchtlinge in der Wallfahrtskirche Maria in der Kupfergasse halte. Aber ebenso auch bei der jährlichen Messfeier im September für die lebenden und verstorbenen Schlesier. Gott hat es gut mit uns gemeint. Wenn er uns auch die Heimat, in der wir geboren wurden, genommen hat, so hat er uns doch eine neue Heimat geschenkt, in der wir unser Leben entfalten durften. Wir tragen einfach beides in uns, und so wurde mir manches Mal gesagt, ich wäre ein Schlesier mit kölschem Herzen oder ein Kölner mit schlesischem Herzen. Beides schlägt sich doch in unserem Leben nieder. Wie brüchig Heimat sein kann, haben wir in unserem Leben erfahren. Deswegen gilt eigentlich das Wort des Apostel Paulus: Unsere (eigentliche) Heimat ist im Himmel (Phil 3,20). Monsignore Rochus Witton 31. März 2017 Ausgabe 13/17 Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln 53

46 Das Kölner Kammerorchester (KKO) hat seine Spielfreude wiedergefunden. Das unter Helmut Müller-Brühl zu großem Ansehen gelangte Orchester hat unter seinem neuen Chefdirigenten Christoph Poppen zu früherer Form zurückgefunden, so die Kritiker. Davon überzeugen können sich die Leserinnen und Leser der Kirchenzeitung schon am Karsamstag, wenn mit einem sorgfältig ausgewählten Programm auf die Osternacht hingeführt wird. RÄTSEL Einstimmung auf die Osternacht Karten für das Konzert des Kölner Kammerorchesters zu gewinnen Das Kölner Kammerorchester in der Kölner Philharmonie. (Foto: PA) Wer Karten zu diesem Konzert gewinnen möchte, schicke die richtige Lösung des Rätsels bis Mittwoch, 5. April, an die Redaktion der Kirchenzeitung, Ursulaplatz 1, Köln, oder aber per an die Adresse kirchenzeitung-koeln.de. Wer seinem Glück nicht vertraut, kann Karten beim Kölner Kammerorchester unter Telefon ( ) oder bei Köln- Ticket unter (02 21) beziehen. PA 54 Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln Ausgabe 13/ März 2017

47 31. März 2017 Ausgabe 13/17 Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln 55

48 BERICHT Gesunde Rinder sind für die Arbeit der Kleinbauern von großer Bedeutung zur Bewirtschaftung ihrer Felder. Misereor-Sonntag 2. April (Foto: Florian Kopp/Misereor) Hilfe, die hilft, auf Hilfe zu verzichten Misereor-Geschäftsführer Pirmin Spiegel über die diesjährige Fastenaktion und Burkina Faso Worum geht es bei der diesjährigen Misereor-Fastenaktion? SPIEGEL: Wir richten mit der Fastenaktion, die unter dem Leitwort steht Die Welt ist voller guter Ideen. Lass sie wachsen., den Blick auf Bauernfamilien in Burkina Faso. Das Land im westlichen Afrika ist auf der einen Seite eines der ärmsten Länder der Welt mit einer hohen Säuglingssterblichkeit und einem geringen Einkommensdurchschnitt pro Person. Auf der anderen Seite, nach Zeiten großer politischer Instabilität, hat Burkina Faso eine lebendige Zivilgesellschaft. Von den 19 Millionen Einwohnern des Landes ist über die Hälfte unter 17 Jahre alt. In Burkina Faso sehen wir, wie Menschen mit Innovationskraft und Kreativität ihr Leben neu gestalten. Können Sie ein Beispiel für kreative und zukunftsweisende Ideen nennen? SPIEGEL: Ein Beispiel ist unsere Partnerorganisation DIOBASS, die Innovationskräfte von Bäuerinnen und Bauern zum Ausgangspunkt nimmt. Für die Burkinabé auf dem Land ist die Viehwirtschaft von zentraler Bedeutung für ein Leben in Würde. Immer wieder reduzieren Krankheiten den Tierbestand; das hat zur Folge, dass die Viehhirten ihren Lebensort verlassen und ihre Arbeit aufgeben müssen. Mithilfe von DIOBASS, mit denen wir seit Beginn der 1990er-Jahre zusammenarbeiten, entwickeln die Bäuerinnen und Bauern aus traditionellem und neuem Wissen zum Beispiel eigene Mittel gegen Pockenseuche beim Vieh und Hühnerkrankheiten, deren Wirksamkeit das finden wir wunderbar staatlich anerkannt wird. Eine andere Organisation, die wir vorstellen, heißt PASMEP. Diese nimmt die für Burkina Pirmin Spiegel. Faso wichtige Milchwirtschaft in den Blick. Zum Vergleich: Eine Kuh in Burkina Faso gibt zwischen zwei und sechs Liter Milch am Tag, in Deutschland in der Regel um 30 Liter. Das Ziel von PASMEP und den Bäuerinnen und Bauern ist es, die Milchproduktion in Burkina Faso zu steigern. Dazu wird auch der Futteranbau umgestellt. Die Milch, die erzeugt wird, wird in Mini-Molkereien unter anderem zu Joghurt verarbeitet. Für die Bäuerinnen und Bauern geht es darum, einen festen Kundenstamm aufzubauen, damit sie vor Ort gut leben können. Auf den Punkt gebracht: Warum sollen die Menschen in Deutschland die Misereor-Partnerorganisationen und die Menschen in Burkina Faso unterstützen? SPIEGEL: Der ehemalige Präsident von Burkina Faso, Thomas Sankara, formulierte einen wunderbaren Gedanken. Er sagte: Ja, wir brauchen Hilfe. Aber Hilfe, die uns hilft, auf Hilfe zu verzichten. Spenden für die Projekte unserer Partner sind ein Beitrag der Solidarität und Wertschätzung. Sie sind Zeichen der Ermutigung, und sie vermitteln Hoffnung. Und sie sind ein Beitrag zu der großen Idee, dem langfristigen Verzicht auf Hilfe Gestalt zu geben. 56 Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln Ausgabe 13/ März 2017

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