Gemeinde: Wie sie sein soll und wie sie es wird Epheser 3:14-21, Psalm 149, Offb. 15:14

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1 Gemeinde: Wie sie sein soll und wie sie es wird Epheser 3:14-21, Psalm 149, Offb. 15:14 Gott hat ein Geheimnis: Etwas, das ganze lange im Laufe der Geschichte der Welt nicht bekannt war, aber jetzt offen zutage liegt. Das Geheimnis ist, dass Heiden wie Sie und ich, obwohl wir nicht zum Volk Israel gehören, Hoffnung haben auf ewiges Leben. Alle Menschen, die ihr Leben seinem Sohn Jesus anvertrauen, haben solche Hoffnung. Gott offenbart sein Geheimnis durch die Gemeinde Jesu (V.10). Das sind Menschen, die gemeinschaftlich wissen: Verglichen mit Gottes Herrlichkeit, Wahrheit, Liebe bin ich in meinem Stolz, meinem Egoismus und meinen Lebenslügen von Sünde besudelt und vor Gott des Todes schuldig. Aber Jesus ist für meine Schuld gestorben und ich vertraue allein auf Gottes Gnade, um gemeinsam mit meinen Geschwistern mit Gott leben zu können. Gemeinde macht offenbar, wer zu Gottes Volk gehört: Menschen, die im glauben an Gott ein Erbe, einen Leib und eine Verheissung miteinander teilen. Das ist die wunderbare Botschaft des Evangeliums. Gottes Verheissung gehört Ihnen und mir, weil wir Teil seines Volkes sind, seiner Gemeinde. Darum ist Gemeinde so wichtig für unser Leben mit Gott. Wenn uns etwas wichtig ist, malen wir uns aus, wie es sein sollte: Traumurlaub, Traumauto, Traumfrau. Wie stellen Sie sich Ihre Traum-Gemeinde vor? Alt oder jung? Fromm oder locker? Weiß oder bunt? Weil Paulus die Gemeinde Jesu auch ganz wichtig war, hatte er auch eine Vorstellung von seiner Traumgemeinde. Pauus schildert aie uns in einem Gebet. Er betet für die Gemeinde Jesu in Ephesus, dass sie Traumgemeinde werden soll. Den ersten Teil des Gebets kennen wir schon (1:16-20): Ich gedenke euer in meinem Gebet, dass der Gott unseres Herrn Jesus Christus, der Vater der Herrlichkeit, euch gebe den Geist der Weisheit und der Offenbarung, ihn zu erkennen. Und er gebe euch erleuchtete Augen des Herzens, damit ihr erkennt, zu welcher Hoffnung ihr von ihm berufen seid, wie reich die Herrlichkeit seines Erbes für die Heiligen ist und wie überschwänglich groß seine Kraft an uns, die wir glauben, weil die Macht seiner Stärke bei uns wirksam wurde, mit der er in Christus gewirkt hat. Der 2. Teil folgt in 3:14-21: Darum beuge ich meine Knie vor dem Vater, nachdem alle Vaterschaft im Himmel und auf Erden benannt ist, und bitte ihn, dass er euch Kraft gebe nach dem Reichtum seiner Herrlichkeit, stark zu werden durch seinen Geist an dem inwendigen Menschen, dass Christus durch den Glauben in euren Herzen wohne und ihr in der Liebe eingewurzelt und gegründet seid. So könnt ihr mit allen Heiligen begreifen, welches die Breite und die Länge und die Höhe und die Tiefe ist, auch die Liebe Christi erkennen, die alle Erkenntnis übertrifft, damit ihr erfüllt werdet mit der ganzen Gottesfülle. Dem aber, der überschwenglich tun kann über alles hinaus, was wir bitten oder verstehen, nach der Kraft, die in uns wirkt, dem sei Ehre in der Gemeinde und in Christus Jesus zu aller Zeit, von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen. Traumgemeinde ist stark. Na klar, das wünschen wir uns auch: Finanziell stark, 1

2 stark in ihren geistlichen Gaben, stark im Zeugnis gegenüber der Welt. Gemeinde als leistungsstarker Muskelprotz! Aber Halt! Paulus betet dafür, dass die Gemeinde stark wird an dem inneren Menschen. Der innere Mensch ist der erneuerte Mensch, den Gottes Geist in jedem Christen schafft. Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur! (2. Kor 5:19) 2. Kor 4:16 spricht Paulus von dem inneren Menschen, den Gott von Tag zu Tag erneuert, so dass wir nicht müde und schwach werden werden, auch wenn der äußere Mensch schon alt wird. Erneuert Euch in eurem Geist und Sinn und zieht den neuen Menschen an, der nach Gott geschaffen ist in wahrer Gerechtigkeit und Heiligkeit sagt Paulus später in diesem Brief (4:23-24). Es geht also nicht um äußere Stärke, wie wir sie uns wünschen, sondern um innere Stärke. Im ersten Teil des Gebets spricht Paulus von der Macht der Stärke Gottes, die in uns wirksam wurde und mit der Gott in Christus gewirkt hat. Es ist die Stärke Gottes, mit der er Jesus vom Tod ins Leben gerufen hat. Es ist die Stärke Gottes, mit der Gott die Epheser, die in ihren Sünden tot waren, zum Leben mit Jesus gerufen hat. In dem Film Dr. Frankenstein versucht der verrückte Arzt, einen künstlichen Menschen zum Leben zu erwecken. Er tut das, indem er in einem Gewitter die Blitze ableitet und durch den toten Körper jagt. So viel Energie braucht es, mehr Energie als Menschen erzeugen können, um einen Toten zum Leben zu bringen. Wir denken viel zu klein von Gott. Sie denken, dass Gott Sie nur ein bisschen anschubsen und motivieren musste, damit Sie an ihn glauben. Was für ein Irrtum! Gott hat die Macht seiner Stärke, mit der er Chrustus auferweckt hat von den Toten, bei Ihnen eingesetzt, um Sie aus dem Tod Ihrer Sünde, Ihres Stolzes, Ihrer Lebenslügen herauszureißen und ins Leben mit ihm zu bringen! Der Glaube, den Gott uns schenkt, ist eine mächtige Energie, und sie ist nötig, weil die Sünde eine mächtige Energie ist. Wir können Gott garnicht dankbar genug sein, dass er die Macht seiner Stärke für uns eingesetzt hat. Gott gibt allen Menschen, die sich ihm anvertrauen, ein neues Herz, eine neue Persönlichkeit, die mit ihm in Verbindung stehen und in Gemeinschaft leben kann. Damit das passiert und der Glaube nicht schnell wieder stirbt, gibt Gott den Menschen der Gemeinde Jesu immer wieder neu von seiner Kraft. Eine Gemeinde, die durch Gottes Kraft stark wird an dem inneren Menschen ist eine Gemeinde, in der Menschen in starker, Verbindung zu Gott und in unerschütterlichem Vertrauen zu ihm leben, und deren Glauben durch Gottes Kraft wächst und mächtiger wird. Gottes Kraft wird in den 2

3 Menschen der Gemeinde wirksam durch Gottes Heiligen Geist, der ein Geist der Kraft ist (2 Tim 1:7). Der Heilige Geist hilft unserer Schwachheit auf (Rö 8:26); der Heilige Geist tröstet uns, wenn wir traurig sind über unsere Sünden und Angst haben vor unserer Schwäche; der Heilige Geist lehrt uns beten, der Heilige Geist erinnert uns daran, was Jesus für uns getan und was er uns gelehrt hat; der Heilige Geist leitet uns in Wahrheit, damit wir nicht Lügen zum Opfer fallen; der Heilige Geist zeigt uns, wie wir Jesus bezeugen sollen in der Welt. Traumgemeinde wird stark Gottes Kraft und das Wirken des Heiligen Geistes. Es geht um einen Prozess, um Wachstum im Glauben. Jeder Mensch, der sich zu Jesus bekehrt, hat Gottes Heiligen Geist in sich. Aber das ist kein einmaliges Ereignis, in dem Gott uns einmal und ein für allemal seinen Geist gibt. Gott kann den inneren Menschen stärken, indem er ihm mehr und mehr von seinem Geist gibt. In der APG lesen wir, dass die Apostel und die Gemeinde Jesu in kritischen Momenten voll des Heiligen Geistes waren. Sie hatten den Heiligen Geist durch den Glauben, aber in Momenten, in denen besonderer Mut zum Zeugnis für Jesus oder besondere Vollmacht im Eintreten für Jesus gefordert war, schenkte Gott ihnen besonders viel Kraft des Heiligen Geistes. Diese Erfahrung können und dürfen wir heute auch machen: Wenn unser Mut im Glauben gefordert ist, wenn wir vor besonderen Herausforderungen stehen, gibt Gott unserem inneren Menschen besonders viel Kraft des Heiligen Geistes, damit wir Jesus treu sind und das Richtige tun. Traumgemeinde ist eine Gemeinschaft von Menschen, die miteinander stark sind an dem inneren Menschen. Paulus betet nicht für einzelne Menschen, dass sie innerlich stark werden. Er betet für eine Gemeinde, deren Menschen gemeinsam innerlich stark sind. Wieder spielt hier die Gemeinschaft der Gemeinde die entscheidende Rolle. Traumgemeinde ist keine Sammlung von lauter einzelnen Traumchristen sondern eine Traumsammlung von Christen, manche sehr stark, manche weniger stark, manche schwach! Zuvor hat Paulus der Gemeinde in Ephesus und uns erklärt, dass ewiges Leben mit Jesus und Gott dem Vater das gemeinsame Erbe und die gemeinsame Hoffnung aller Menschen ist, die an Jesus glauben. Sie und ich haben diese Hoffnung und dies Erbe nur insofern wir Teil der Gemeinde Jesu sind. Glaube, Gemeinde und Hoffnung sind untrennbar miteinander verbunden. Hier ist es ebenso: Es kommt nicht auf die innere Stärke des Einzelnen an, sondern auf die innere Stärke 3

4 der Gemeinde. Die innere Stärke des Einzelnen hat ihren Zweck und ihren Wert darin, dass sie der Gemeinde dient. Das bedeutet einerseits, dass Gott keine Einzelkämpfer stark machen und mit seinem Geist ausrüsten will, Sie nicht und mich nicht. Wenn Gott einem Menschen viel Glauben und Geist gibt, tut er das, um die Gemeinde Jesu stark zu machen. Mit dem Geschenk des Glaubens und der Kraft des Heiligen Geistes kommt die Verantwortung, beide für die Gemeinde einzusetzen. Wer mit seinen Geistesgaben prahlt und die Stärke des Heiligen Geistes nutzt, um sich selbst in den Mittelpunkt zu rücken, mißbraucht, was Gott ihm geschenkt hat. Wer die Kraft, die Gott ihm schenkt, benutzt, um Einfluss und Macht über andere auszuüben, zerstört die Gemeinde und macht sich schuldig am Leib Christi. Darum Vorsicht: Je mehr Kraft und Geist Gott einem Menschen schenkt, desto mehr wird Gott ihn zur Rechenschaft ziehen im Gericht (Hebr 13:17). Andererseits muss niemand, der Gott vertraut, allein stark sein. Gott stellt uns in die Gemeinde Jesu, damit wir einander ergänzen, damit Ihre Stärken meine Schwächen ausgleichen und umgekehrt. Ich brauche den Glauben von Käthe und Edeltraut und Elli Klingelhöller und Godson, Euer aller Glauben und innere Stärke, damit mein Glaube dieser Gemeinde nützt. Und schließlich beziehen wir Kraft des Glaubens auch dadurch, dass wir sehen, wie Gottes Geist in unseren Geschwistern wirkt und ihnen Kraft gibt. Was für ein Trost und was für eine Kraft können wir dadurch bekommen, dass wir sehen, wie Gott in unseren alten und schwachen Geschwistern wirkt. Was für eine Freude können wir dadurch erleben, dass Gott in unseren jungen Geschwistern Glauben wachsen lässt. Traumgemeinde erlebt, dass die Stärke des inneren Menschen und die Gabe des Heiligen Geistes gemeinsames Geschenk ist. Traumgemeinde ist in der Liebe Gottes eingewurzelt und gegründet. Sie hat ihre Wurzeln in Gottes Liebe, d.h. Gottes Liebe ihr Nährboden, aus dem sie ihre Lebenskraft bezieht. Gottes Liebe ist ihr Fundament, auf das sie gebaut ist und von dem sie ihre Standfestigkeit bezieht. Gemeinde, die nicht in Gottes Liebe eingewurzelt ist, wird zu einem Verein für fromme Gefühle: Sie veranstaltet religiöse Events, aber ihre Gemeinschaft unterscheidet sich nicht wesentlich von der eines Taubenzüchtervereins. Sie ist weder Licht noch Salz für die Welt, in der sie lebt. Freie evangelische Gemeinden sind entstanden, weil Menschen, die an Jesus glaubten, als Gemeinschaft leben wollten, die in der Liebe Gottes eingewurzelt und 4

5 gegründet ist. Sie wollten nicht länger Volkskirche sein, wo Ungläubige so tun können, als glaubten sie an Jesus und wo Menschen vom Glauben reden, in deren Leben man keine Spur von der Liebe Gottes sieht. Dieser Wunsch macht auch heute noch das Wesen Freier evangelischer Gemeinden aus. Damit dieser Wunsch in Erfüllung geht, muss Jesus in unseren Herzen wohnen. In der Sprache der Bibel ist das Herz nicht das Zentrum der Gefühle, wie bei uns, sondern die Mitte der Persönlichkeit, der Ort, von dem aus unser Bewustsein, unser Denken, Fühlen, Handeln bestimmt wird. Dass Jesus in unseren Herzen wohnt, bedeutet also nicht, dass wir für Jesus heiße, religiöse Gefühle haben, sondern, dass unser Bewusstsein von Jesus bestimmt ist: Ich bin, weil Jesus für mich gestorben ist. Ich lebe, weil Gott mich durch Jesus mich aus Gnade und Liebe zum Leben gerufen hat. Mein Denken, Fühlen und Handeln sind auf Jesus ausgerichtet: Gefällt ihm, was ich tue? Ehrt ihn, was ich rede? Niemand wird diese Fragen umfassend und vollständig mit Ja beantworten können. Worauf es ankommt, ist, dass sich unser Leben in die richtige Richtung bewegt. Die Bibel nennt das Heiligung, ein Prozess, der, wie Martin Luther einmal gesagt hat, erst dann aufhört, wenn wir an der Himmelstür angekommen sind. Aber eben ein Prozess, der dann und nur dann in Gang kommt, wenn Jesus in unseren Herzen wohnt. Weil es ein Prozess ist und kein Mensch sein ganzes Leben durch Jesus bestimmen lässt, ist es auch hier ganz wichtig, dass das Eingewurzelt- und Gegründetsein in Gottes Liebe etwas ist, das der Gemeinde gemeinschaftlich gilt. Gemeinde ist nicht ein Sammlung von Menschen, die jeder einzeln für sich in Gottes Liebe eingewurzelt sind, sondern eine Gemeinschaft von Menschen, die gemeinsam ihre Wurzeln in Gottes Liebe haben. Was dem einen an Heiligung fehlt, kann der andere ergänzen. Wo einer noch sein Geld und Vermögen an sich hält und Gott nicht darüber bestimmen lässt, hat ein anderer soviel Vertrauen zu Gott gewonnen, dass er großzügig und reichlich spendet, so dass die Gemeinde gut versorgt ist. Die gemeinsamen Wurzeln in Gottes Liebe nähren dann auch die Beziehungen der Menschen in der Gemeinde untereinander, so dass sie sich als Geschwister annehmen können. Wo es dem einen an Liebe für die Kinder fehlt, die immer so viel Lärm machen, da hat der andere ein weites Herz und kümmert sich um die Kinder. Die Tatsache, dass derselbe Herr, Jesus Christus, in den Herzen all derer wohnt, die zur Gemeinde gehören, ist der Grund dafür, dass wir füreinander sorgen und Verantwortung übernehmen, einander 5

6 auf dem Weg durch das Leben unterstützen, aufeinander achten, dass wir in der Liebe Gottes verwurzelt bleiben. Traumgemeinde ist stark durch Gottes Kraft und fest gegründet auf Gottes Liebe. Sie bekommt ihre Kraft durch den Heiligen Geist und ihren festen Grund durch Jesus, der in ihren Herzen wohnt und Glauben schenkt und erhält. Gott wirkt in ihr auf zweifache Weise, durch seinen Sohn und durch seinen Geist. Wir sollten das nicht so verstehen, als seien Jesus und der Heilige Geist zwei verschiedene Instrumente Gottes, als hätte vielleicht eine Gemeinde mehr Heiligen Geist und eine andere mehr Jesus in ihren Herzen. Sondern Gott wirkt durch beide zugleich. Kraft und fester Grund gehören zusammen, denn wo Kraft ist ohne Grund, da gerät die Gemeinde ins Wanken und wird haltlos, schwärmerisch, und wo fester Grund ist ohne Kraft, da verwelkt die Gemeinde, verliert ihre Ausstrahlung und Anziehungskraft, wird wirkungslos. Gott wirkt durch seinen Sohn und durch seinen Heiligen Geist, gibt Kraft und feste Wurzeln, damit das nicht geschieht. Traumgemeinde, die stark ist und fest in Gottes Liebe verwurzelt, entwickelt die richtige Sicht der Welt, in der sie lebt, und der Welt, in der sie mit Gott in Ewigkeit leben wird. Sie begreift was die Höhe und die Tiefe und die Länge und die Breite ist. Höhe, Tiefe, Länge und Breite von was? Vers 10 gibt uns den Hinweis. Gott benutzt die Gemeinde, um der Welt seine mannigfaltige Weisheit zu zeigen. Weisheit ist nicht Intelligenz sondern Wissen, was zu tun ist, damit alles gut wird. Gottes Weisheit ist sein schöpferisches Wissen: Er hat die Welt so geschaffen, dass alles gut war. Er wird am Ende der Zeit die Welt wieder so machen, dass alles gut sein wird (Offb.). Er hat uns Menschen geschaffen, damit wir in guter, liebevoller Gemeinschaft mit Gott leben und uns Gebote gegeben, die uns ein gutes Zusammenleben ermöglichen. Gott hat, nachdem wir Menschen durch die Sünde die Gemeinschaft mit ihm zerstört haben, durch seinen Sohn alles getan, damit die Gemeinschaft wieder gut wird. Gott schenkt seiner Gemeinde seinen Heiligen Geist, der ihr ein gutes Zusammenleben ermöglicht. Gemeinde, die innerlich stark und in der Liebe Gottes verwurzelt ist, kann seine Weisheit in ihrer ganzen Höhe und Tiefe, Länge und Breite begreifen. Nur Menschen, die Gott durch seine Kraft aus der Sünde zum Leben gerufen hat, können seine Weisheit erkennen, weil sie erlebt haben, wie groß Gottes Kraft ist, mit der er an ihnen gewirkt hat. Für alle anderen ist Gottes Weisheit dummes Zeug. Nur Menschen, in 6

7 deren Herzen Jesus wohnt, können seine Weisheit erkennen, weil sie erkennen, welch herrliche Hoffnung ihr Leben bestimmt. Für alle anderen ist das Kreuz Jesu eine Torheit oder ein Ärgernis (1 Kor 1:23). Gemeinde, die innerlich stark und in Gottes Liebe eingewurzelt ist, kann Gottes Weisheit erkennen, darüber staunen und Gott dafür ehren und anbeten. Traumgemeinde macht Gottes Weisheit zur Grundlage ihres Lebens. Traumgemeinde, die innerlich stark ist und in Gottes Liebe eingewurzelt, kann die Liebe Jesu erkennen, die alle Erkenntnis übertrifft. Sie hat erleuchtete Augen heisst es im ersten Teil des Gebets. Sie erkennt in Jesus den Sohn Gottes, der sich niedrig und jämmerlich gemacht hat, Unsägliches gelitten hat, damit wir die Strafe für unsere Sünden nicht erleiden müssen, sondern leben können. Sie staunt und jubelt über so große Liebe wo alle anderen Menschen spotten über den armseligen Wanderprediger, der zwar einige Lebensweisheit hatte, aber elend zugrunde ging, sich selbst nicht helfen konnte. Traumgemeinde macht diese Liebe zur Richtlinie und Kraft ihres eigenen Lebens und Handelns. Wie wird eine Gemeinde Traumgemeinde? Indem Gott es schenkt. Wird er es tun? Ja, weil er der Vater ist, nach dem alle Vaterschaft im Himmel und auf der Erde benannt ist, d.h. der Vater aller Väter, der beste Vater, den es gibt. Im Altertum ist der Hausvater der Vorstand der großen Familie, er versorgt alle Mitglieder der Familie, er kennt alle, kümmert sich liebevoll um alle. Gemeinde Jesu ist Gottes Volk, Gottes Haus und Familie, die er wie ein Vater liebevoll versorgt. Als seine Kinder dürfen wir jederzeit zu ihm kommen und ihn darum bitten, seine Gemeinde mit der Kraft des Heiligen Geistes auszurüsten, ihr Glauben zu schenken und Jesus in ihren Herzen wohnen zu lassen. Es ehrt und freut ihn, wenn wir ihn darum bitten, so wie sich jeder Vater freut, wenn seine Kinder zu ihm kommen und etwas von ihm erbitten. Unsere Bitte drückt aus, dass wir ihm vertrauen und zutrauen, dass er uns mit allem versorgen kann, was wir brauchen. Gott ist kein knauseriger Gott. Er hält nichts zurück. Darum bitten wir ihn für uns als seine Gemeinde, für unsere Geschwister in Bloomington, die heute auch für uns beten, für alle Gemeinden in Deutschland und weltweit, dass Gott seine Kraft schenkt und uns in seiner Liebe fest gründet. Zum Lob seiner herrlichen Ehre. Amen 7