PFINGSTEN: (BSA: 2017) Neben Weihnachten und Ostern ist Pfingsten eines der wichtigsten
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- Joseph Lang
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1 PFINGSTEN: (BSA: 2017) Neben Weihnachten und Ostern ist Pfingsten eines der wichtigsten Treffpunkte im Kirchenjahr. Es ist das Fest der Geburt der Kirche, die Geburt des Volk Gottes weltweit. Das Wort Pfingsten (Pentecost auf Englisch) stammt aus dem griechischen Wort für 50 (penta). Das Pfingstfest findet immer 50 Tage nach Ostern statt. Pfingsten war (und bleibt) ein jüdisches Fest im Spätfrühling, es wird 50 Tage nach dem Passahfest gefeiert. In der Bibel heißt es Wochen (Shebuot auf Hebräisch), weil es sieben Wochen nach Ostern stattfindet. In der Zeit Jesus war das jüdische Fest, namens Wochen (Shebuot) mit dem Geschenk der Thora an Mose auf dem Berg Sinai verbunden. In der Tradition der Christen dagegen ist Pfingsten mit dem Geschenk des Heiligen Geistes an die junge Gemeinde der Christen verbunden. Ebenfalls wird das Pfingstfest, in der Tradition, als der Geburtstag der Kirche angesehen, weil nur mit der Himmelfahrt Christi und der Sendung des Heiligen Geistes, die Kirche zum ersten Mal ihre Missionsaufgabe beginnen konnte. Die heutigen Lesungen erinnern uns daran, dass Pfingsten ein Ereignis von großer Bedeutung für Gestern war und für Heute ist.
2 Noch als Novize, am Anfang unserer Ausbildung zu Ordensleuten, hatte ich ein Problem mit unseren Novizenmeister, einem Iren. Er hatte so viel vom Geist Gottes, Geist der Welt, Menschen Geist, Zeitgeist gesprochen, dass ich die Klarheit darüber verlor. Er meinte, wir sollten immer dem Geist Gottes folgen und nicht anderen Geistern, die zum Verderben leiten. Geistesleben; Spirituelles Leben; wir werden als Geistliche ausgebildet und sollten von Geist geleitet werden. Ich fragte ihn: wie unterscheidet man den Geist Gottes von den anderen Geistern? Anstatt mir eine Antwort zu geben hat er seine Bücher zusammengepackt und als er die Vorlesungshalle verlies, sagte er mir: pray for light! Bete um Erleuchtung! Nun das habe ich immer wieder gemacht und auch nachgeforscht. Folgendes ist ein Teil von dem, was ich gefunden habe. Durch ihre Frucht erkennen wir sie, sagte Jesus. Dies gilt ebenfalls für den Geist Gottes. Eine Zusammenfassung meiner Funde heißt: der Heilige Geist ist das Benzin, dass die Kirche und jede/r Christen vorwärtstreibt. Ohne den Heiligen Geist geht es gar nicht in der Kirche. Der Heilige Geist ist also die Energiequelle Gottes in uns; quasi der Sprit der Christen. Die Apostel, zum Beispiel, hatten Angst von den Juden aber konnten mit Freimut sprechen nachdem sie den Geist an Pfingsten bekommen haben. In
3 der Tat, anstatt Christen sollten wir Spiritaner/rin heißen, ein Volk vom Heiligen Geist gesteuert. Paulus war ein vom Geist Gottes geleiteter Mensch und er erzählt uns viel über diesen Geist. Wie wir im Credo bekennen: der Geist sprach durch die Propheten. Im Brief an die Galater buchstabiert Paulus die Frucht des Geistes als Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut und Selbstbeherrschung. An die Korinther spricht er von den Gaben des Geistes: von dem einen Geist der verschiedenen Gnadengaben gibt. Rhetorisch fragte er die Gemeinde: wisst ihr nicht, dass euer Leib ein Tempel des Heiligen Geistes ist, der in euch wohnt und den ihr von Gott habt? (1 Kor. 6:19). An die Römer schreibt er: alle, die sich vom Geist Gottes leiten lassen, sind Söhne Gottes. Denn ihr habt nicht einen Geist empfangen, der euch zu Sklaven macht, so dass ihr euch immer noch fürchten müsstet, sondern ihr habt den Geist empfangen, der euch zu Söhnen macht, den Geist, in dem wir rufen: Abba, Vater! So bezeugt der Geist selber unserem Geist, dass wir Kinder Gottes sind. Sind wir aber Kinder, dann auch Erben; wir sind Erben Gottes und sind Miterben Christi (Rom. 8:14-17). Ob wir uns so erfahren? Es ist aber indikativ; bestimmend. Wir sollen, als Gläubige, uns genauso verstehen. Der frühere Theologe aus Alexandria in Ägypten,
4 Origenes sagt: Mysterien sind wie ein Zelt: Man übernachtet darin und zieht dann weiter. So auch mit dem Heiligen Geist und uns. In der Apostelgeschichte erfahren wir mehr von der Aufgabe des Heiligen Geistes. An Pfingsten zeigt er, dass Verschiedenheit uns nicht trennt, wie beim Turm von Babel; im Gegenteil, Verschiedenheit ist eine Gabe, von Gott geschenkt. Gott liebt und fordert Vielfältigkeit: sehen sie die Blumen die unsere Landschaft schmücken oder die vielen Arten von Vögeln und ihre unterschiedlichen Stimmen. Das Volk Gottes, von allen Erdteilen berufen, ist ein Vorbild für die Vereinigten Nationen. Der Geist hat auch die Vorurteile der Apostel, alles Juden, den Nicht-Juden gegenüber gebrochen und eine Brücke zu den Nicht-Juden geschlagen. Im ersten Konzil der Kirche in Jerusalem berichtete Petrus, wie der Heilige Geist die Initiative ergriffen hat und zu der Familie des Nicht-Juden Kornelius kam: Wenn nun Gott ihnen die gleiche Gabe verliehen hat wie uns: wer bin ich, dass ich Gott hindern könnte? (Apostelg. 11:17). Der Heilige Geist setzt seine Aufgabe weiter fort, auch heute in unserer Welt: Vorurteile zu brechen und die Kirche zu neuen Horizonten zu führen. In unserer Zeit scheint die Kirche in eine Sachgasse geraten zu sein. Wie geht es mit der Kirche weiter? Wir alle sind betroffen. Auf eines aber
5 können und sollen wir achten: was in Psalm 95 gesagt ist, gilt auch für uns: Ach, würdet ihr doch heute auf seine Stimme hören! Verhärtet euer Herz nicht
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