Politische Bildung mit Spaß und Teamgeist

Transkript

1 Politische Bildung mit Spaß und Teamgeist Es ist der , ein Dienstagmorgen, auf den viele gespannt sind. Bereits um 6:30 Uhr finde ich mich am Hauptbahnhof in Trier ein. Sofort entdecke ich die ersten Mitreisenden nach Berlin. Während unser Reiseleiter und mein Arbeitskollege Marc- Bernhard Gleißner Tüten mit Informationsmaterial verteilt, zeichne ich die Anwesenden ab. Mittlerweile ist es 7 Uhr und wir sind vollständig. Am Bahnsteig werden nun erst einmal die Fahrkarten verteilt und Informationen zum Ablauf der Fahrt gegeben. Doch die Freude über den Ablauf währt nicht allzu lange, denn eine Durchsage erschallt über den Gleiß: Sehr geehrte Fahrgäste, auf Grund eines Betriebsschadens verzögert sich die Ankunft des IC s nach Köln auf unbestimmte Zeit. Schock! Kurz darauf folgt die Mitteilung, dass die Bahn komplett ausfällt. Nicht nur das Problem mit den Anschlusszügen macht uns zu schaffen, sondern auch unsere Gäste, die nun sehr spontan sein müssen. Ob das funktioniert? Nachdem unser Reiseleiter innerhalb kurzer Zeit eine alternative nach Koblenz ausgemacht hat, geht es weiter. Die Reisenden nehmen es gelassen und mit Humor: In der Regionalbahn sieht man ja mehr. Nachdem Herr Gleißner telefonisch die Zusteigenden informiert hat, bemüht er sich mit dem Schaffner und dem Bundespresseamt eine Lösung für das erreichen der Anschlusszüge zu finden. Lange Rede kurzer Sinn, ab Köln ging es wie geplant weiter. Es war ein klasse Teamwork aller beteiligten, vor allem aber der Mitreisenden. Berlin erste Impressionen Kurz nach 15 Uhr kommt die Durchsage, dass unser Zug in Kürze in Berlin einfahren wird. Bereits geübt steht die Reisegruppe beisammen und bereit. Kaum ausgestiegen nimmt uns der Mitarbeiter des Bundespresseamtes in Empfang. Im Bus startet das Programm mit einer Stadtrundfahrt und vielen Informationen über die Stadtviertel und die Berliner.

2 (Berliner Funkturm Alex ) (Das Kunsthaus Tacheles (Markthalle Marheineke, Berlinin Berlin-Mitte) Kreuzerg) Die Tour endet vor unserem Hotel in Bezirk Charlottenburg eine Steinwurf vom Kurfürstendamm entfernt. Nach dem Check-in und den Besichtigungen der Zimmer erwartet uns das erste Abendessen mit einem typisch berlinerischen Kalt-warmem Buffet. Das politische Berlin Der Mittwoch beginnt mit einer weiteren Stadtrundfahrt, die sich an politischen Gesichtspunkten orientiert. Man lernt viel über historische Plätze und deren Bedeutung. Besonders beliebt: Das Brandenburger Tor.

3 Die Geschichte Berlins und auch ganz Deutschlands wird uns allen verständlich und ausführlich näher gebracht. Ein guter Einstieg für den Termin im Bundesrat, der uns nach dem Mittagessen erwartet. Die Führung durch den Bundesrat bietet viele Überraschungen. Der Bundesrat ist die Vertretung der Länder und eines der fünf ständigen Verfassungsorgane (Bundespräsident, Bundestag, Bundesregierung und Bundesverfassungsgericht bilden die anderen vier Organe). Neben den Aufgaben wird aber auch sehr anschaulich die Historie des Gebäudes erläutert. Daneben ist die moderne, künstlerische Ausgestaltung des Bundesrates interessant und beeindruckend. Dazu zählt auch die Rauminstallation Die drei Grazien von Rebecca Horn, die in der Wandelhalle zu bestaunen sind. (Eingangsbereich Bundesrat) (Wandelhalle Bundesrat mit Rauminstallation Die drei Grazien ) (Sitzungssaal Bundesrat)

4 Im Anschluss daran besuchen wir die Ausstellung des deutschen Widerstandes bzw. die Stauffenberg-Gedenkstätte. Die Damen, die uns durch die Räume führen bringen uns die Geschichte des Widerstandes realistisch nahe. Umso emotionaler ist es, da sich die Ausstellung in den originalen Räumen im Bendlerblock befindet. Die Empfindungen, die man in diesen Räumen bekommt und die durch Bilder und Dokumenten aus der damaligen Zeit unterstrichen werden, sind nur schwer in Worte zu fassen. (Impressionen Gedenkstätte Deutscher Widerstand ) Auch dieser Abend endet mit einem beschaulichen Abendessen, bei dem man den Tag mit seinen Eindrücken auf sich wirken lassen kann. Gegen Ende des Essens stößt unsere Bundestagsabgeordnete Katrin Werner zu uns und steht für erste Fragen und Antworten bereit. Das Angebot wird von vielen freudig wahrgenommen. Auch am Donnerstag steht ein interessantes Programm an, beginnend mit einem Besuch im Auswärtigen Amt. Nach einem Informationsfilm steht ein Mitarbeiter für Fragen bereit. Es ist interessant zu erfahren, welche Arbeiten die Botschaften in den unterschiedlichen Ländern zu bewältigen haben und wie diese deutschen Urlaubern und Reisenden helfen können. Sicherlich werden viele Besucher zukünftig die Internetseite des Auswärtigen Amtes besuchen, bevor sie eine Auslandreise anstreben, denn es gilt: Andere Länder - andere Sitten. Was für uns keine Straftat ist, kann in anderen Ländern schwer geahndet werden. Vor dem Mittagessen haben wir die Möglichkeit die Ausstellung Wege, Irrwege, Umwege die Entwicklung der parlamentarischen Demokratie in Deutschland im Deutschen Dom, Gendarmenmarkt zu besuchen. Eine Ausstellung die sich lohnt.

5 Eine Geschichtswissenschaftlerin bot uns eine Führung an und erläuterte, die Geschichte, wie Hitler an die Macht kam. Darunter waren viele Aspekte, die man so nicht kannte oder vermutet hätte. Nach einer Stärkung im Restaurant Mark Brandenburg geht es direkt zum Sicherheitscheck im Paul Löbe Haus. Als alle Mitreisenden den Check hinter sich haben, beginnt die Gesprächs- /Diskussionsstunde mit der Bundestagsabgeordneten Katrin Werner. Sowohl Katrin als auch ihre beiden Mitarbeiter (Marc-Bernhard Gleißner für das Wahlkreisbüro in Trier und Heiko Langer für das Bundestagsbüro in Berlin) erzählen ausführlich von ihrer Arbeit. (Gesprächstermin mit Katrin Werner, Mitglied des Deutschen Bundestages im Paul Löbe Haus) Die Arbeit einer Bundestagsabgeordneten Während des Gesprächs spürt man deutlich, wie sehr das Thema Menschenrechtspolitik Katrin Werner am Herzen liegt. Das die Arbeit einer Bundestagsabgeordneten mitnichten gemütlich ist, bekommt man spätestens dann mit, wenn man hört wie viele Termine auf den unterschiedlichen Ebenen anfallen. Zum einen ist da natürlich der Ausschuss für Menschenrechte und humanitäre Hilfe im Bundestag.

6 Aber auch auf europäischer Ebene als Mitglied der Europäischen Versammlung für Sicherheit und Verteidigung / Versammlung der Westeuropäischen Union (WEU) und als Mitglied der parlamentarischen Versammlung des Europarates fällt ein hohes Maß an Arbeit an. Genauso fordert die Mitgliedschaft in den verschiedenen Parlamentartiergruppen (Deutsch-Österreichische, Deutsch-Belgisch-Luxemburgische, Deutsch-Türkische, Deutsch-Südkaukasische, Deutsch-Zentralasiatische) Arbeitsbereitschaft und das Interesse an den Themen. Ohne diese Voraussetzung könnten man das Pensum an Informationen wohl kaum bewältigen. Neben diesen Aufgaben ist für Katrin Werner aber eins ganz wichtig: Ihr Wahlkreis. Auch dort versucht sie möglichst viele Termine wahrzunehmen und immer für Interessierte oder Menschen mit Anliegen persönlich da zu sein. Nach diesem (natürlich ausführlicheren Gespräch) geht es weiter zu den letzten beiden Programmpunkten: Die Besichtigung der Glaskuppel und der Besuch einer Plenarsitzung im Deutschen Bundestag. Der Deutsche Bundestag Der Deutsche Bundestag mit seiner Glaskuppel ist wohl DAS Wahrzeichen schlechthin. (Deutscher Bundestag)

7 Das historische Gebäude, gepaart mit einer modernen Architektur, ist ein Höhepunkt jeder Berlinfahrt. Der Gang zur Glaskuppel bietet einen unvergesslichen Ausblick auf die Hauptstadt. (Blick auf Berlin vom Deutschen Bundestag) An allen vier Seiten gibt es neues zu entdecken. Vor allem sieht man aus dieser Höhe, dass Berlin nicht nur aus Häusern, Einkaufsmeilen und Strassen besteht, sondern auch viel Natur zu bieten hat. Nach diesem beeindruckenden Ausblick steht nun der letzte Punkt der politischen Bildungsfahrt an: Der Besuch einer Plenarsitzung. Nach vielen Verhaltenshinweisen (nicht über das Geländer lehnen, nicht schlafen, keine Kameras etc.) betreten wir die Besucherbühne. Es ist eine Debatte über das Insolvenzrecht in Gange. Man erkennt viele bekannte Gesichter. Nachdem diese Debatte endet, geht es hin zum Thema Familienpolitik. Ein sehr emotionales Thema, was man auch direkt bei dem zweiten Redebeitrag zu spüren bekommt. Es wird hitzig gestritten ebenso, wie man es sich vorstellt. Nach den ersten Wortgefechten müssen wir die Tribüne leider schon verlassen. Der letzte Abend klingt mit einem Abendessen im Opernpalais aus. Viele gehen direkt ins Hotel zurück, da bereits um 7 Uhr Auschecken ist. Vor der Abfahrt haben wir noch Zeit den Bahnhof zu erkunden, der eher einem Einkaufszentrum gleicht. Auf der Rückfahrt werden noch viele Diskussionen über das Erlebte geführt, was die Fahrt abrundet. Es ist schön zu erleben, welche Kontakte sich innerhalb der vier

8 Tage geknüpft haben. Viele regen an, sich im selben Kreise wieder zu treffen. Eine schönere Bestätigung für eine solche Fahrt gibt es wohl nicht. Eben eine Bildungsfahrt mit Spaß und Teamgeist.