Optionen zur Deckung des zukünftigen Strombedarfs in Bayern
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- Gregor Diefenbach
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1 Optionen zur Deckung des zukünftigen Strombedarfs in Bayern Impulsveranstaltung zum Bayerischen Energiedialog» Energie- und Strombedarf in Bayern: Zahlen und Fakten «Dr. Felix Chr. Matthes München, 21. November 2014
2 Hintergrund Die Diskussion über die Stromversorgung in Bayern muss mit verschiedenen Dimensionen des Stromsystems umgehen Verbrauch (von traditionellen Anwendungen, von neuen Anwendungen etc.) Erzeugung (verbrauchsfern, verbrauchsnah etc.) Flexibilitäten (Netzinfrastruktur, Speicher, Demand Response) Die Diskussion über die Stromversorgung in Bayern muss auch mit Spannungsfeldern umgehen, dies betrifft vor allem die Implikationen in und für Bayern außerhalb Bayerns und ohne Implikationen für Bayern außerhalb Bayerns und mit Implikationen für Bayern Die Energiewende endet nicht 2023, alle Diskussionen und Bewertungen zu anstehenden (strategischen) Entscheidungen müssen auch mit Blick auf die Konsistenz zu den längerfristigen Zielen der Energiewende (u.a. ein nahezu CO2-freies und fast vollständig regeneratives Stromsystem bis 2050) geführt werden
3 TWh Das Stromsystem in Deutschland Der Rahmen (1) Historische Daten EU-rechtliche Verpflichtung Nationale Ziele 100% Geothermie 500 Deponiegas Abfall (biogen) Korridor für den Ausbau des Anteils erneuerbarer Stromerzeugung auf 80 bis 100% im Jahr % 400 Biomasse 60% 300 Fotovoltaik 200 Windkraft offshore Windkraft onshore Mindest-Ausbaupfad Energiekonzept 2010/ % 100 Wasserkraft Ausbaukorridor EEG % 0 0% Öko-Institut
4 GW Das Stromsystem in Deutschland Der Rahmen (2) Historische Daten EU-rechtliche Verpflichtung Nationale Ziele 100% 250 Geothermie Deponiegas Abfall (biogen) Korridor für den Ausbau des Anteils erneuerbarer Stromerzeugung auf 80 bis 100% im Jahr % Biomasse Fotovoltaik Windkraft offshore Windkraft onshore Maximaler effektiver Lastdeckungsbeitrag der regenerativen Erzeugungsflotte 60% 100 Wasserkraft 40% 50 Lastbereich 20% 0 0% Öko-Institut
5 Das Stromsystem in Bayern Der Rahmen Ein Stromsystem mit einem Lastband von 5 bis 14 GW (etwa vergleichbar mit Baden-Württemberg, ca. die Hälfte von NRW) Ein Stromsystem mit einem großen Anteil variabel einspeisender erneuerbarer Energien 20/25 ± X GW Solar- und Windenergie (2025/2035) Ein Stromsystem mit einer begrenzten einlastbaren Erzeugungsleistung 4-6 ± X GW einlastbare Kraftwerke auf Basis erneuerbarer Energie 6 ± X GW einlastbare Kraftwerke auf konventioneller Basis Ein Stromsystem mit einer umstrittenen Infrastruktur-Einbindung Bereitstellung von Versorgungssicherheit Abtransport überschüssiger Erzeugungsleistung (in Bayern), Antransport überschüssiger Erzeugungsleistung (außerhalb Bayerns) Gewinnung zusätzlicher Flexibilität (alternativ zu Speichern) Bereitstellung von Systemsicherheit
6 Das Stromsystem in Bayern Die Spitzenlast-Deckungsperspektive Die Optionen infrastrukturelle Einbindung Erdgas-Spitzenkraftwerke (400 /kw) Dezentrale KWK-Anlagen (X.000 /kw) PV mit Speicher (10 + X ct/kwh)? Die Implikationen infrastrukturelle Einbindung ohne: früher oder später expliziter oder impliziter Zerfall der deutschen Merit Order mit: weitgehender Erhalt der deutschen Merit Order Investitionsfinanzierung offene Frage: Kapazitätsmarkt Bayern-spezifische Finanzierungsprogramme? Emissionen: geringfügige Auswirkungen (insgesamt)
7 Das Stromsystem in Bayern Die Strombedarfs-Deckungsperspektive Die Optionen infrastrukturelle Einbindung Erdgas-Spitzenkraftwerke (400 /kw) Dezentrale KWK-Anlagen (>10 ct/kwh) PV mit Speicher (10 + X ct/kwh) Die Implikationen infrastrukturelle Einbindung ohne: zusätzliche Kapazitäten mit geringer Jahresauslastung in Bayern notwendig mit: Kapazitätsbedarf wegen Durchmischung unterschiedlicher Leistungsprofile geringer Investitionsfinanzierung offene Frage: Kapazitätsmarkt Bayern-spezifische Finanzierungsprogramme unausweichlich Emissionen: geringfügige Auswirkungen (insgesamt)
8 Das Stromsystem in Bayern Die Flexibilitäts-Perspektive Die Optionen infrastrukturelle Einbindung (auch relevant: Überlagerung Einspeiseprofile, West/Ost- Welle der Windeinspeisung, Nord/Süd- Welle der Solareinspeisung, perspektivisch jeweils >50 GW) mehr PV mit Speicher (10 + X ct/kwh) in Bayern weniger Wind oder mehr (saisonale) Speicher außerhalb Bayerns (v.a. im Norden: Abtransport von ~50 GW Wind) Die Implikationen je schwächer die infrastrukturelle Einbindung ist umso mehr Flexibilitätskosten (v.a. Speicherkosten im mittleren Bereich) in Bayern müssen getragen werden und sind nur in Grenzen sozialisierbar (d.h. bundesweit umlegbar) umso mehr Flexibilitätskosten (v.a. Abregelungs- und ggf. Speicherkosten im höheren Bereich) außerhalb Bayerns werden wahrscheinlich großteils sozialisiert (bundesweit umgelegt) hohe Kosten des (zukünftig massiv steigenden) Flexibilitätsbedarfs
9 Besten Dank für Ihre Aufmerksamkeit Dr. Felix Chr. Matthes Energy & Climate Division Büro Berlin Schicklerstraße 5-7 D Berlin twitter.com/felixmatthes
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