ERSCHEINT 6 X IM JAHR 11. AUSG./3. JAHRG. JAN./FEB Seite 16. Foto: Rudi Berr
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- Lorenz Rothbauer
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1 ERSCHEINT 6 X IM JAHR 11. AUSG./3. JAHRG. JAN./FEB Seite 16 Foto: Rudi Berr
2 Restaurants, Kneipen, Cafés: Pulchinella Pizzeria Richardstr. 106 Bierbaum 1, Thomasstr. 9 Zur Mitte, Herrnhuter Weg Sunrise, Sonnenallee 152 Louis, Richardstr./Ecke Richardplatz Villa Rixdorf, Richardplatz 6 Kaktus, Treptower Str. malso Café Bar, Böhmische Str. 14 Cuccuma, Zossener Str. (Kreuzberg) Sorrentina Trattoria-Pizzeria, Gustav-Müller-Str. 1 (Schöneberg) Arztpraxen: Praxis Dr. Harmon, Anzengruberstr. 8 Praxis Dr. Amann/Dr. Fleischer, Hermannstr. 106 Praxis Dr. Schlüter-Block, Sonnenallee 306 Tierarztpraxis Watson-Tasdan, Altenbraker Str. 29 Physiotherapie Joanna Kalläne, Mariendorfer Damm 423a, Berlin (Mariendorf) Läden: Döring Wohnungsauflösung, Emser Str. 42 Schlüsseldienst Heise, Emser Str. 27 malso Regenbogenlicht, Emser Str. 41 Blutwurstmanufaktur, Karl-Marx-Platz 9-11 Ökotussi, Großbeerenstr. 11 (Kreuzberg) Kiez Kiosk, Hermannstr. 110 Lotto-Laden, Karl-Marx-Str. 182 Zeitungsladen, Sonnenallee 159 Zeitungsladen, Sonnenallee/Roseggerstr. WuK DRUCK, Emser Str. 42 Kulturelle Einrichtungen: Saalbau Neukölln, Karl-Marx-Str. 141 KGB 44, Hertzbergstr. 1 Neuköllner Leuchtturm, Emser Str. 117 tfk theaterforum kreuzberg, Eisenbahnstr. 21, Berlin (Kreuzberg) Außerdem: Rathaus Neukölln, Karl-Marx-Str. 83 AOK Neukölln, Donaustr. 89 JOB Point Neukölln, Karl-Marx-Str Im Reuter-Kiez Im Schiller-Kiez Rund um den Richardplatz Klimawandel? Regenbogenlicht Akademie für Philosophie, Lebenshilfe und Ethik - Ausbildung u. Schulung - Rituelle Reinigungszeremonien von Multiplikatoren zur Frequenzerhöhung - Supervision u. Coaching - Hellsichtige Lebensberatung Medium: Tarot - Numerologie Dipl. Soz.-Arb. Ingrid Elisabeth Sollors Dieses Foto von einer November-Blüte in Müggelheim, schickte uns Familie Kopiak aus Treptow. 2 Emser Straße Berlin-Neukölln Tel./Fax:
3 Editorial Rockig präsentiert sich unser Titelblatt und der ehrliche Bericht über Bassgabi lässt hinter die Kulissen blicken. Der NEUKÖLLNER DSCHUNGEL veröffentlicht exklusiv den politisch-agierenden Künstler Rrezeart Galica aus dem Kosovo, der für die Unabhängigkeit seines Landes, mit plakativen Aktionen, wirbt. Was erlebt ein neuer Staatsbürger im Rathaus? Klaus Neuber war vor Ort und berichtete darüber. Vielfältig bunt starten wir in das neue Jahr und bitten um die Beachtung unserer Anzeigenkunden, denn ohne sie könnte der NEUKÖLLNER DSCHUNGEL nicht in dieser hohen Qualität erscheinen. Da Neukölln dieses Jahr seinen 100jährigen Namestag feiert, würden wir uns freuen, wenn Sie uns Anekdoten, Geschichten und Fotos zukommen lassen, die ihre Verbundenheit mit dem Bezirk zum Ausdruck bringen. Johann Leschinkohl Herausgeber AUS DEM INHALT Der Alte erinnert sich Blockimann Hauptkommissar Müller Bastelecke Thomas- und Lessinghöhe Post: Die Gewinner! / Damals + Heute Eine Ballett-Legende Wenn der Amtsschimmel 3x wiehert Ein Besuch im Rathaus Neukölln Künstler in Neukölln Bassgabi Trude und Erna Comic Rrezeart Galica Aus dem Umland Rezepte aus fernen Ländern/Preisrätsel Veranstaltungshinweise Lesermeinung/Impressum Senator Braun, Ressort Justiz und Verbraucherschutz, hat nach 14 Tagen Tätigkeit selber gekündigt, wegen Fehlverhaltens. Jetzt bekommt er ca Euro von der Staatskasse und kann sich nicht dagegen wehren. Der arme Kerl! Peter hat nach 30 Jahren Tätigkeit in einer Firma selber gekündigt, weil er seine kranke Frau pflegen muss. Er bekommt vom Arbeitsamt 12 Wochen Sperre, kein Geld und kann sich nicht dagegen wehren. Der arme Kerl! Le Professeur Die nächsten Führungen mit R. Steinle: Damals und Heute am Richardplatz. 14. Jan. Treff:15 Uhr KGB 44, Hertzbergstr. 1, (S+U Nkln.) Entdeckungen im Reuterkiez. 21. Jan. Treff: 15 Uhr Klötze und Schinken, Bürknerstr. 12. Vom Schillerkiez zum Rollberviertel. 28. Jan. Treff: 15 Uhr Backparadies, Hermannstr /7 Anmeldung: Die evangelischen Gemeinden Fürbitt und Ph.-Melanchthon haben sich vereinigt. Festgottesdienst mit Superintendentin Viola Kennert ist am 15. Januar 2012 um 14 Uhr in der Ph.-Melanchthon-Kirche. Die neue Gemeinde bildet zusammen mit der Genezareth-Gemeinde den Pfarrsprengel Nordwest-Neukölln. 3
4 * Der Alte erinnert sich Auge um Auge... Mein Opa hatte eine fette Narbe unter seinem silbernen Haar, weshalb man ihn im fortgeschrittenen Alter auch Silberpappel nannte. Es muss so etwa Ende der 20er Jahre des vorigen Jahrhunderts gewesen sein, da fuhr mein Opa wie etliche seiner Kollegen eine Droschke, heute würde man das Taxi nennen. Sie standen mit ihren Droschken am Hermannplatz. Die Autos mussten damals noch mit einer Kurbel angeworfen werden. Und diese Kurbeln bestanden aus schwerem Eisen. Der Hermannplatz war ebenfalls der Verkehrsknotenpunkt der Straßenbahnen. Und auch die Straßenbahner hatten eine Kurbel aus schwerem Eisen. Sie waren als Stadtangestellte eher politisch rechts orientiert, glaubten an den damals schon aufblühenden Nationalsozialismus. Die Droschkenfahrer, unter ihnen wie schon gesagt mein Opa, waren politisch eher links. Opa gehörte in jungen Jahren dem Spartakusbund an und wurde später Sozialdemokrat. Na, jedenfalls konnten die beiden Parteien sich nicht leiden und zankten sich bei jeder passenden und auch unpassenden Gelegenheit. Die Linken machten noch aus ihrer Überzeugung keinen Hehl und provozierten ihre politischen Gegenspieler sogar mit Plakaten. Die sprangen dann von ihrer Straßenbahn, nahmen ihre Kurbeln mit und die Keilerei ging los. Da floss viel Blut, sogar sehr viel. Kein Wunder bei so viel schwerem Metall. Und hätte mein Opa nicht eine Mütze getragen, Berufskraftfahrer mussten das per Gesetz, dann hätte er seine Kopfwunde nicht so leicht weggesteckt. Opa wurde nach Hause zu seiner Frau, meiner Oma, gebracht, die den teuren Arzt ersetzen musste. Sie desinfizierte die Blessur mit Hochprozentigem. Dann kam eine Zeit, ungefähr Jahre, in der es lebensgefährlich war politisch links zu stehen. Was meinen Opa jedoch nicht hinderte heimlich seinen Überzeugungen treu zu bleiben. So trat er nie in die NSDAP ein, was damals für einen Arbeiter wirtschaftlichen Niedergang bis hin zur Armut bedeutete. Die Vampireule klart auf 4 Eine Giraffe kann mit ihrer über einen Meter langen Zunge ihr Ohr putzen. Elefanten sind die einzigen Tiere, die nicht springen können. In Texas ist es verboten, fremde Kühe mit Graffiti zu besprühen. Um ein Straußenei hartzukochen, benötigt man 40 Min. Zeit. Aufgrund der hohen Schwefelkonzentration im Boden der Anden gibt es in Peru Hühner (Araucana-Huhn), die Eier mit grüner Schale legen. Im Amazonas leben rosa Delfine. Der Farbstoff im Campari heißt Kamin; er wird aus Mehlkäfern der Art Coccus cactus gewonnen, die auf Kakteen hausen und deren Saft schlürfen. Zusammengetragen von JL.
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6 6 Von H. F. Witzel SIG-Sauer macht lustig Schatz, du bist die Eleganz in Person! rief Kriminalhauptkommissar Bernd Müller letzten Mittwoch am Frühstückstisch in der Belletage vom Wartheplatz, als er seine Frau in ihrem neuen schilfgrünen, ockergestreiften Kleid sah. Danke, Müllerchen. Sie gab ihm einen Kuss. Wo finden Tupperpartys eigentlich immer so statt? fragte der Hauptkommissar zusammenhanglos, weil er mit beiden Gehirnhälften schon im Dienst war. Na, bei irgendwem zu Hause, antwortete seine Frau. Gibst du mir bitte mal das Salz? Er überlegte. Dann gab er ihr das Salz. Hallo, Chef, begrüßte ihn vierzig Minuten später im Kommissariat sein Anwärter, Herr Krahlmann aus Pankow. Tach, Herr Krahlmann, sagte Müller. Wir müssen noch mal zu dieser Tag-und-Nacht-Pinte hin, wo wir gestern waren. Und warum, wenn ich mir die Frage erlauben darf? Fragen Sie nur, Herr Krahlmann, sonst lernen Sie ja nichts. Wir fahren da heute noch mal hin, weil ich will, dass dieser Fall mit der geplatzten Tupperparty endlich vom Tisch kommt. Ich will nachhaken, ob die Wirtsleute vielleicht erpresst worden sind. Normalerweise laufen Tupperpartys in Privatwohnungen ab und nicht irgendwo im Kneipenhinterzimmer. Woher wissen Sie das denn so genau, Chef? Tja, Herr Krahlmann, brummte der Hauptkommissar zufrieden, das bringt meine jahrelange Berufserfahrung mit sich. Ihr Ziel hieß: Unergründliches Obdach für umherschweifende Haschrebellen. So sah der Laden auch aus. Müller parkte seinen blauen BMW in der zweiten Reihe. Er nahm die SIG-Sauer aus dem Handschuhfach. Als er Krahlmanns Blick bemerkte, konnte er sich nicht bremsen: Das ist etwas anderes als so eine bollerige bolschewis- tische Kalaschnikoff, Herr Krahlmann - und wie meine Wumme, so sind wir alle hier im Westen: KLEIN UND GEMEIN UND AUF WELT- NIVEAU, HÄHÄHÄ! HÄHÄ! HÄ! Er mußte so lachen, daß ihm fast die Schusswaffe aus der Hand fiel, bevor sie im Schulterhalfter landete. Krahlmann guckte weiter sachlich wie gehabt. Kein Wunder', dachte Müller mitleidig, die hatten drüben ja auch nichts zu lachen'. Er stieg aus. Krahlmann dito. Unergründliches Obdach für umherschweifende Haschrebellen Im Unergründlichen Obdach hielt der Hauptkommissar seine Dienstmarke gewohnheitsmäßig übern leeren Tresen. Tach, Meister! Wir haben was läuten hören von Schutzgeld? Das waren wohl die Glocken vom Finanzamt, antwortete der weißhaarige Wirt. Was trinken, die Herren? Ein Wernesgrüner, bestellte Krahlmann. Nichts da. Wir sind im Dienst, sagte der Hauptkommissar höflich, aber bestimmt. Von wegen Finanzamt: Steuern sind keine Schutzgelder. Herr Krahlmann, sagen Sie auch mal was Vernünftiges als Ossi. Jetzt dürfen Sie ja endlich den Mund aufmachen. Steuern sind einmalige oder laufende Geldleistungen, die keine Gegenleistung für eine bestimmte Leistung darstellen, erzählte der Anwärter, was ihm die Fachhochschule für Verwaltung und Rechtspflege beigebracht hatte. Lohnsteuer zum Beispiel. Oder Kirchensteuer", ergänzte der Hauptkommissar. Nun mal Butter bei die Fische, Meister. Ist keine Schande, wenn Sie von irgendwem erpresst werden. Uns können Sie es ruhig erzählen, Berliner petzen nicht. Der Wirt kratzte sich nachdenklich hinterm linken Ohr und wischte dann die Hand an seiner Lederweste ab. Das mit dem Finanzamt, das sollte ein Scherz sein, Herr Hauptkommissar.
7 Die wissen da doch über alles genau Bescheid, weil ich das monatliche Schutzgeld an die Russenmafia von der Steuer absetzen kann. Wenn Sie mehr wissen wollen, weck' ich meine Frau. Sie macht bei uns die Buchführung und ist Tupperberaterin von Rudi-Dutschke-Straße bis Mehringhof. Danke, das genügt uns erst mal, sagte Müller. Wir rufen an, wenn wir weitere Infos brauchen. Sie stiegen wieder in den blauen BMW. Das Schutzgeld an die Russenmafia kann er von der Steuer absetzen, grinste der Anwärter. Typisch freier Westen klein und gemein und auf Weltniveau. Werden Sie bloß nicht ulkig, riet ihm der Hauptkommissar. Seine Erpressertheorie war geplatzt wie diese Tupperparty. Er konnte mal wieder kaum erwarten, dass Feierabend wurde. Tach, Schatz, begrüßte er seine Frau, als er nach Hause kam. Ich hab' hier zwölf Freilandrosen verhaftet, weil sie so gut zu deinem neuen Kleid passen, du kleine Feine. Danke, Müllerchen, du loser Großer. Sie nahm ihm den Strauß ab. Der Hauptkommissar hielt Frau Müller fest, stellte sich mit ihr vor den großen Garderobenspiegel im Flur und guckte in das Abbild ihrer Kastanienaugen. Sieh mal, sagte er, wie gut wir zusammenpassen: wie Ost und West. Sie guckte zurück. Weißt du eigentlich, Müllerchen, was die Mauer zur Wiedervereinigung sagte? Nein, das wusste er nicht. Da bin ich aber platt. - - Das Hauptkommissar-Müller-Buch Die geplatzte Tupperparty (Umschlag von Bernd Pohlenz) ist bei WuK DRUCK, Emser Str. 42, für 7,50 erhältlich. Wir hoffen, unsere Basteltipps haben Euch gefallen. Wir wünschen dem Neuköllner Dschungel und seinen Lesern ein gutes neues Jahr und viel Spaß bei der Umsetzung eigener Bastelideen. Diesmal stellen wir Euch unser Sockentheater vor! Wir benötigen: Alte ausrangierte Socken, verschiedene Knöpfe, Fell-, Woll- und Stoffreste, Nadel und Garn. Nun ist die Fantasie gefragt. Wir ziehen eine Socke über unsere Hand, sodass der Hacken auf dem Handrücken liegt. Die Finger (oben) und der Daumen (unten) übernehmen die Bewegung des Mundes. Jetzt nähen wir die Knöpfe als Augen und Nase auf. Zunge oder Zähne können aus Filz, Ohren z.b. aus Fell angenäht werden. Mit Pfeifenreiniger kann man dem Elch sein Geweih basteln. Nun kann das Theaterspiel beginnen. Das war die vorerst letzte Bastelecke mit Oma Moni. Ein Jahr lang haben wir sie mit ihren Enkelkindern bei den Basteleien begleitet. Wir wünschen ihnen alles Gute und noch viele gute Ideen und gemeinsame Bastelstunden. 7
8 THOMAS - UND LESSINGHÖH E Zwischen der Karl-Marx-Straße und der Hermannstraße befindet sich nicht nur der Körnerpark (Neuköllner Dschungel 5), sondern nördlich davon auch die Thomas- und Lessinghöhe. Eigentlich eine Parkanlage, die nur durch den Mittelweg getrennt wird. Früher befanden sich dort Kleingartenkolonien, doch nach dem 2. Weltkrieg wurden dort die Trümmer der zerstörten Häuser abgelagert. Auf diesen Trümmerbergen wurden dann in den 1950er Jahren erst die Thomashöhe und dann die Lessinghöhe angelegt. Die großen Wiesen bieten Platz zum Sonnenbaden und Spielen und auch Schulklassen nutzen die freien Flächen für den Sportunterricht. Dabei sind beide Parkanlagen keineswegs überlaufen und so manch einer verbringt seine Mußestunden mit einem Buch auf der Parkbank. Auch im Winter kann man bei einem Spaziergeng die Stille inmitten der Großstadt genießen. Westlich der Lessinghöhe, an der Morusstraße, befindet sich das Jugendfreizeitzentrum. Es bietet Kindern und Jugendlichen ein großes Angebot, vom Tischtennis bis zu einem eigenen Tonstudio. Auch laden eine Galerie und Internet-Café ein. Text u. Fotos: LA Spielplatz Thomashöhe (1960) Foto: Fam. Darge Polizei-Klaus vor 45 Jahren 8
9 POST AUS ALLER WELT Schicken Sie uns Postkartengrüße, baten wir Sie in den letzten Ausgaben und das taten Sie. Mit so einer Resonanz hatten wir nicht gerechnet! Es erreichten uns Grüße, zum Teil mit Dschungelbildern, aus drei Kontinenten! Dafür möchten wir uns bei Ihnen recht herzlich bedanken. J. Zielasko San Francisco, USA, 9115 km Und der Trostpreis geht an: Fam. Neumann Südfrankreich, 1150 km Und hier sind nun die 3 am weitesten gereisten Leser und Leserinnen: Neukölln Oliver u. Nora Kanschik San Pedro De Atacama, Chile, km M. Martiny und Lyheng Sihanoukville Beach, Kambodscha, 9100 km Der Hertzbergplatz an der Sonnenallee hat im Laufe der Jahre auch sein Aussehen verändert. Der Taubenschlag ist verschwunden und auf den Bänken sitzen auch nicht mehr die Mütter und warten auf den Schulschluss ihrer Kinder aus der Eduard-Möricke-Grundschule. Dafür gibt es jetzt einen Bolzplatz mit Basketballkörben und einen Spielplatz für die Kleinen. Leider ist der Platz oft vermüllt, leere und zertrümmerte Bierflaschen, Dönerpapier und Zigarettenstummel zieren den Rasen und das Gebüsch und laden nicht immer zum Verweilen ein. Das sw-foto entstand in den 1960er Jahren, das Farbfoto Fotos: privat 9
10 Eine Ballett-Legende Bericht und Zeichnung aus dem Gedächtnis (da bei der Aufführung keine Kameras erlaubt waren): JL. Mit tränenreichen Aufführungen verabschiedete sich der globusweit bekannte, akrobatischvirtuose, adoniskörpergesegnete, kobragewandte, leopardenbeckenwippende, gazellenaugenblickende, nachtfaltergleitende Oskar Protokovjef von der Bühne, die seine untriebige Welt war. Die allerletzte Vorstellung gab er im restlos ausverkauften, ihm zu Ehren benannten Stadion Protokovjef-Universum, in seiner Heimatstadt Kiliruuk (Rasstargland). Leuchtende Sterne in der Dunkelheit unterstrichen sein künstlerisches Können, vom Schwanensee über Nussknacker, Rotbarschfilet, Sieben Samurai, Bonanza bis hin zum Schlussakkord der Nationalhymne. Das aufgewühlte, in Hysterie geratene Publikum sprang von den Plätzen und riss sich in Trance die Kleidung vom Leib und tanzte, tobte, schemenhaftgleichend, zum Finale des Jahrhundertereignisses. Später, viel, viel später, der Morgen graute schon, saß ein einsamer Mensch mitten im Protokovjef-Universum auf dem Rasen und blinzelte überglücklich vor sich hin. Ja, jetzt bin ich wieder da, wo ich hingehöre! Da stieß ihn jemand von der Seite an: Na Oskar, du kennst doch unser Heimatgesetz! Der letzte muss beim Aufräumen helfen. Nun mach schon! Oskar Protokovjef umarmte den Platzwart, nahm den Besen und tänzelnd half er aus. Frau Gerdas Rat: Haarspray für den Handtuchhalter. Handtuchhalter mit Saugnäpfen halten bombenfest, wenn Sie einen dünnen Film Haarspray auf die Badezimmerfliesen sprühen. Kurz (!) antrocknen lassen und den Saugnapf fest andrücken. Achtung: Neue Adresse Inhaber Ivica Sporis SPORIS FEINWERKMECHANIK Gneisenaustrasse Berlin Tel.: 030 / Fax: 030 / Funk: 0171 / info@sporis.de 10
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12 Ein Besuch im Rathaus Berlin-Neukölln, am 13. September 2011 Anlass war die Ausgabe von hochkarätigen Urkunden. Die werden nämlich vom Bezirksbürgermeister persönlich übergeben und damit sind deren Besitzer endlich als Deutsche Staatsbürger anerkannt! Nach gewissenhafter Prüfung von allerlei Unterlagen im Vorraum durften die angehenden neuen Staatsbürger mit ihren Kindern oder der Begleitung in den Bürgersaal eintreten. Vorhandene Sitzgelegenheiten waren rasch belegt, aber auch Stehplätze gab es ausreichend. Die Feierlichkeiten begannen, als zwei Musiker nacheinander insgesamt 16 Nationalhymnen auf ihren Instrumenten spielten und dabei durch das Mitsingen von Menschen der betreffenden Nationen unterstützt wurden. Das brauchte seine Zeit, deshalb kam so langsam einige Unruhe bei Besuchern und vor allem bei den vielen Kindern 12 Foto: LA Niedergeschrieben am 6. Oktober 2011 Klaus Neuber, Berlin auf, die überhaupt nicht mit dem Stillsitzen einverstanden waren. Endlich ging der Herr Bezirksverordnetenvorsteher zum Rednerpult und begann... sehr routiniert und flüssig zu reden, zu bemerken und beizufügen aber das Gesagte und Geredete verflog mit dem letzten Satz... als er fertig war, ist auch die Ansprache verflogen. Mithin, es blieb (jedenfalls bei mir) keine Erinnerung. Jetzt kam ER! Schon vor dem Beginn der Veranstaltung wieselte und wuselte er durch die Menge der Besucher und Ordner, nickte hier, lächelte dort (sogar mich begrüßte er mit einem freundlichen Blick) und hatte dann seinen Auftritt: Der Herr Bezirksbürgermeister Buschkowsky! Deshalb vor allem bin ich Emmanuel dankbar für die Einladung, ihn zu der Feier zu begleiten. Und der Mann hat ein wirkliches Charisma. Völlig unbeeindruckt von der kinderreichen Unruhe im Saal waren seine ersten Worte: Kinder stören nicht, Kinder sind unsere Zukunft lasst sie. Danach wurde auf die vorher gespielten Nationalhymnen hingewiesen mit den Worten: Diese 16 Hymnen entsprechen ungefähr zehn Prozent der im Bezirk Neukölln lebenden verschiedenen Nationalitäten. Genau 163 sind es nämlich und damit liegt dieser kleine Bezirk an der Spitze. Nicht New York, nicht London oder andere Großstädte beherbergen derart gemischte Bewohner allein Berlin-Neukölln bietet eine derartige Vielfalt an Bevölkerung. Kein Wort in dieser Rede von Gewalt oder Drogen oder kriminellen Clans, kein Wort von Ghettobildung oder Abgrenzung. Jedoch immer wieder der Hinweis auf das nötige Miteinander, auf das Zuhören und Zugehen, welches offensichtlich das bunte Leben in Neukölln erst möglich macht. So ziemlich am Ende dieser erstaunlichen Ansprache folgte noch diese bildhafte Mahnung: Sie erhalten jetzt also gleich Ihre Urkunde. Und Sie gehen damit nach Hause. Sie legen sich in Ihr Bett und schlafen eine Nacht. Und Sie stehen am Morgen auf und Sie entdecken: Es hat sich nichts verändert. Es ist alles so wie es gestern gewesen
13 Emmanuel zwischen dem Bezirksverordnetenvorsteher und dem Bezirksbürgermeister Buschkowsky. ist. Denn es kann sich nur etwas ändern, wenn Sie es wollen. Wenn Sie aktiv werden, wenn Sie demokratisch an einer Veränderung mitarbeiten. Wenn Sie Mitglied einer demokratischen Partei werden oder Ihre Meinung mit Anderen zur Geltung bringen. Nichts, aber rein gar nichts, hat diesen Mann bei seiner Rede beeindrucken können: Hin- und Herlaufen Einzelner, Mikrophonausfall, Geraschel mit den Listen der Leute, die jetzt gleich aufgerufen werden sollen, das Aufnahmeteam mit Kamera, Türen auf und Türen zu usw. Danach endlich begann die Überreichung der Urkunden. Aufrufen der Person, feierlicher Empfang am Podium durch Herrn Buschy, Vorlegen eines Textes und Nachsprechen der Formel, fester Händedruck zur Gratulation, Aufstellen des neuen deutschen Staatsbürgers in der Mitte, flankiert von Buschy und Bezirksvorsteher, ein Foto, welches dank digitaler Technik bald ausgedruckt im Vorraum übergeben wurde. Und das war's! Im besagten Vorraum wurde noch ein rascher Umtrunk gereicht, der dem gemischten Publikum gerecht wurde: Schwarzer Tee (schmeckte prima), Kaffee, Orangensaft oder Wasser. Nun aber wurde Emmanuel aktiv: Jetzt war er ja auch ein Wähler! Am Sonntag wurde ja ein neuer Senat gewählt. Wo, bitteschön, sollte er denn seine ihm zustehenden Wahlunterlagen bekommen? Also ab durch die Mitte und ein Briefwahlzimmer gesucht. Guten Tag, ich bin der Neue und hier ist meine Urkunde! Tja, sind Sie denn auch schon in den Wahllisten existent? Nee, natürlich nicht, aber warten Sie mal, da muss ich fragen. Eine Treppe höher und ein anderes Büro, vor dem man warten sollte. Und wartete und wartete und wartete... Schließlich erschien ein freundlicher Mensch, offensichtlich mit Kompetenz: Sie warten? Worauf?" usw. Also doch wieder zurück zum Briefwahlzimmer und dort begann der Kompetenzträger gleich eine Unterweisung der übrigen Mitarbeiter im Umgang mit den Neuzugängen am Computer: Ein Menü geöffnet, ein Häkchen hier, ein anderes dort und gucke druff, in der Ecke begann ein Drucker zu schnurren und Herr Emmanuel erhielt seine Briefwahlunterlagen. Nun aber rasch in die Kabine, die richtige Partei gewählt und ab damit in den Urnenschlitz. Emmanuel wurde gleich ein Stückchen größer und wollte nun aber auch seine Personaldokumente haben, die stehen ihm jetzt schließlich zu! Also den Pförtner gefragt, die Meldestelle aufgesucht und schon hatte ihn der deutsche Behördenalltag eingeholt. Denn ohne Wartenummer zu ziehen, also da geht gar nichts. Auf der privaten Feier danach. Fotos: privat Nun trennten sich für diesen Tag unsere Wege, ab hier gab es für mich ja nun wirklich nichts Neues zu erleben. 13
14 Seit zehn Jahren arbeite und lebe ich in Berlin, zur Zeit in Neukölln. Um Zweitausendundeins herum, da hatte ich diese kuriose Idee. Die Idee war das Eine und im Keller paketweise alte Ausgaben diverser Tages- oder Wochenzeitschriften aus der DDR, das Andere. (...alles dabei und hat trotzdem nicht hingehauen..., damit lässt sich doch noch was machen, dachte ich so beim Betrachten der gut sortierten Stapeln der Ausgaben der Freiheit, Junge Welt und Neues Deutschland ). Was zuerst da war, die Idee oder die Zeitungen im Keller, lässt sich nun leicht beantworten. Desweiteren notwendig, eine fundierte Kunst- 14 D DÜZ IMMOBILIEN Sie suchen Ihre Traumwohnung bzw. Ihr Traumhaus? Zum Mieten oder Kaufen? Dann kommen Sie zu uns! Wir helfen Ihnen bei der Suche! Warthestrasse Berlin Tel Fax c.duez@web.de H U Rechtsanwältin Ute Hörrlein Schwerpunkte: Strafrecht, Familienrecht Sterndamm 86 A Berlin Tel.: 030 / Fax: 030 / hoerrlein@kanzlei-hoerrlein.de Internet:
15 erziehung in der Schule und fertig die Collage. So einfach nun doch nicht. Ich fing mit den Artikeln an und es endete beim Buchstaben. Die Bilder bestehen aus Worten, Buchstaben, Fotos etc.. Alles was für die Collage verwendet werden kann wird fragmentiert. Sortiert oder frei werden diese Fragmente auf einen Träger aufgebracht. Die ursprüngliche Information ist unauffindbar dahinter verborgen. Wenn Sie wollen können sie danach suchen. Ich rate ab. Einige Bilder sind Figurativ, mit anderen lade ich den Betrachter zum Etwas-anderen-lesen ein. Ich nehme jährlich zu Pfingsten an dem Event Mecklenburg Kunst Offen teil und stelle meine Bilder im Atelier Tomas Raabe aus, im alten Gutshaus in Klein Karrendorf. Mit dem Fahrrad von Greifswald aus gut zu erreichen. Mo Di Mi Do Fr Sa Tierarztpraxis Sarah Watson-Tasdan Altenbraker Straße Berlin Telefon (030) info@tierarzt-watson-tasdan.de Coiffeur Carola Inhaberin: C. Heine-Held Damen Herren Kinder Hausbesuche Braunschweiger Str Berlin Tel.: Fax: Öffnungszeiten: Di.-Fr Uhr Sa bis Uhr 15
16 Sie hat Psychologie studiert, Frauenrocktreffs angeschoben und nacheinander zwei Damenkapellen zusammengebrummt: erst die Gabis und dann die Gabys. Zwei Endstationen Sehnsucht aber blieb Gabi Mehlitz stets und ständig von Anfang an treu: ihrer Bassgitarre und Kreuzberg. Dort nämlich, im ehemaligen SO 36 bzw. in der Lübbener Straße, um genau zu sein, erblickte sie das Licht dieser Welt, tat ihren ersten Schrei, genoss den Segen der Muttermilch aus biologischem Anbau und wunderte sich über die Geräuschkaskaden ihres Vaters, die er mit seiner Quetschkommode losließ. 16 Bei ihren Eltern (besonders ihrem Vater, rechts im Bild) kann sie sich heute leider nicht mehr bedanken für, nun ja, sagen wir mal so: für ein relativ absolutes Gehör, den Sinn für Melodie und Rhythmus und dieses gewisse Etwas, ein spielerisches Prickeln, traumhaft himmelsstürmerisch und trotzdem gut geerdet, das zu ihrer persönlichen Note auf dem E-Bass geworden ist. Vater Mehlitz war Schlosser von Beruf und machte nach Feierabend Nachkriegsmusik, um den Brotkorb voll zu kriegen. Die Mutter arbeitete bei der Kurt Menzel Elektromotoren GmbH, einer der ganz, ganz seltenen einheimischen Firmen, die es trotz EU-Aufschwung immer noch gibt. Ihr Bruder Wolfgang sorgte dafür, dass sie von der Wiege bis zum Abschlussball immer auf dem neuesten Stand in Sachen Beat und Pop und Berliner Hitparade war und blieb. Von der zerkloppten Waldbühne beim Rolling-Stones-Konzert bis hin zu Krückes Pfiffen beim Sportpalastwalzer, Poor Boy (The Lords) und die kessen Bienen von Berlin (Jackie And His Strangers, bekannt durch AFN und Fernsehen) hat sie dem großen Bruder ihre musikalische Vorbildung zu verdanken, von der sie heute noch zehrt. Eines Tages griff Gabis erster Freund zur Gitarre und beschloss: Ich mach ' ne Band auf. Sie: Ich möchte auch gern in 'ner Band spielen. Er nun wieder: Dann spiel doch Bass. Das geht ganz einfach. Ich zeig s dir. Also sind sie losgegangen zum nächsten Musikalien-Koofmich und mit einem gebrauchten E- Bass für 80 Mark zurückgekehrt. Gabi dachte damals: Na, det is ja preislich noch zu vakraften. Falls et nich klappt, denn isset ooch nich so schlimm. Es hab aber geklappt. Die Band hieß Sturmvogel und trat 1979 das erste Mal auf, im Georg-von-Rauch-Haus. Seitdem ist Gabi Mehlitz in der Berliner Musikszene aktiv und blieb ihrem Heimatbezirk treu, weil sie als Musikerin eine der drei Kreuzberger Bleibevoraussetzungen erfüllt: Du mußt hier nämlich entweder Künstler sein oder Türke oder immergrün hinter den Ohren. An dieser Vor- und Frühgeschichte liegt es auch, dass Gabi den Bass spielen lernte wie eine Gitarristin. Zwischendurch hat sie Kreuzberg schon mal verlassen und machte vom Gymnasium die Fliege in die weite Welt hinaus bis nach Neukölln, wo sie schlussendlich dann doch noch ihr Abitur machte. Anschließend hat sie Psychologie studiert und abgeschlossen und danach den Bass gespielt wie eine Bassistin und die Psychologie mit Vergnügen anderen überlassen. Beim Bass ist das Schöne, daß er Harmonie und Rhythmus verbindet und einen Song tragen kann, bestimmen kann, ob in Dur oder Moll gespielt wird, erzählt sie. Deswegen standen Bassisten früher oft irgendwo hinten in der Ecke und man hat immer gedacht, die machen ja jar nischt. Dabei hat der Bass eigentlich die Fäden in der Hand. Der bestimmt auch den Rhythmus vom Schlagzeuger, det der Schlagzeuger nicht wegrennt, weil er in seinem eigenen Gefüge drin ist und vielleicht nicht mehr so sehr auf die harmonischen Sachen achtet. Gabi Mehlitz hat Frauenrocktreffs angeschoben und auch bei anderen Festen und Straßenfesten
17 mitorganisiert wie bei den früheren Lausitzer- Platz-Festen am Ersten Mai, bevor das ab 1988 aus dem Ruder lief in Richtung Chaosprogramm und Polizei-Passionsspiele. Davor waren die Feste auf jeden Fall nicht so, erinnert sich Gabi. Polizisten hatten wir schon auch immer im Hintergrund. Aber det det so eskalierte, det war wirklich an dem einen Ersten Mai zum ersten Mal so extrem. Im Gegensatz dazu ist ihre Musik eher Frieden stiftend: Auf jeden Fall. Wir lösen ja geradezu Glücksgefühle aus bei unseren Auftritten. Dann fließen manchmal auch Tränen, weil dann so die Erinnerungen wiederkommen. Ich spiele ganz viel bei Geburtstagspartys oder Hochzeiten mit der Band HeartBeatFive. Da schmeißen wir im Grunde die Party und die Leute sind alle total happy und tanzen wie die Irren. Deswegen sind wir wirklich wie Balsam für die Seele. Die freuen sich, wenn wir die alten Dinger auskramen. Das find ich toll. Gabi steht morgens um acht auf, ungewöhnlich für Musiker. Dann geht sie joggen und stürzt sich auf die Büroarbeit, wenn nicht gerade Proben angesagt sind, zweimal die Woche vormittags. Das Wochenende ist meistens voll mit Auftritten. Dienstags ist sie in der Bundesallee 194b bei den Rickenbacker Sessions dabei, zwischendurch unterrichtet sie noch zwei Bassschüler. Besonders dankbar ist sie ihrem Sohn Max, dem kritischen Fan ihres Spiels, und dessen Vater, dem Karikaturisten Klaus Stuttmann, der sie von Anfang an moralisch unterstützt hat. Cd s ihrer Bands, bei denen Gabi eine dicke Saite riskiert und fröhlich mitdröhnt, gibt es bei den Auftritten. Meine persönliche Empfehlung ist die flotte Gabys -Silberscheibe mit dem genial schrägen Blockflöten-Intro bei Smoke On The Water. Auftrittstermine, Buchungen und weitere Infos übers Internet: bassgabi.de und diegabys.de. H. F. WITZEL, Fotos:privat 17
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19 Rrezeart Galica Giqi geb. am in Prishtina studierte er Graphikdesign an der Universität Prishtina machte er sein Masterstudium in Graphikdesign an dieser Universität, in der Abteilung von Multimedia. Rrezeart Galicas Werke bei seiner ersten Ausstellung sind zum Vorbild für die Kunststudenten der Akademie der Schönen Künste in Perugia, Italien geworden. Er ist Dozent der Fakultät der Künste an der Universität Prishtina. TUNG! Ihr gehört nicht hier her! Ich dachte, dass meine Konzentration für die Zukunft sich den sozialen Fragen widmen wird. In meinem Land gibt es Probleme, die den anderen Ländern, die die Unabhängigkeit anstreben, gleichgestellt sind. Aus diesem Grund wird ein Ziel von mir sein, in Zukunft die politische Problematik in meinen kreativen Werken zu übernehmen. Seit Jahrzehnten wird die Kosovarische Gesellschaft aus der Zeit der Invasion mit Visa-Problemen schikaniert und ist das einzige Land, welches von Europa isoliert ist. Die internationale Verwaltung durch die Vereinten Nationen hat noch immer keine klare Regelung in Kosovo geschaffen. Da die Mitglieder der Organisation unproffesionelle Mitarbeiter versenden, musste mein Land in den Krieg ziehen und lebenswichtige Bereiche wurden abgeschnitten. So entstand mein Kunstkozept tung : Kosovo, 12. Juni Der Kampf für die Freiheit meines albanischen Volkes wandte sich seinem Ende zu, aber der Wille für die Unabhängigkeit war noch nicht da, da UNMIK (United Nations Mission in Kosovo) ein internationales Protektorat der UN, war auf das Land auferlegt. Die internationale Verwaltung, die mehr für ihre Mitarbeiter als für das geschundene Volk denkt, hat mich in eine Wut gebracht, die sich im Jahr 2004 entlud. Ich entwarf ein Plakat, welches meine Überzeugung, Gefühle und Besorgnis zum Ausdruck brachte. Basierend auf der Maxime, dass die Seele eines Designers die Kreativität ist, wählte ich vier Zeichen, um den Weg der UNMIK zu zeigen. Mit einem leichten Kontrast von Farbe und Buchstaben, in Zweck kombiniert, wollte ich das Auge und den Geist eines jeden Bürgers des Kosovo, der es sieht, begeistern. Tung (albanisch) heißt soviel wie Hallo, aber es ist auch ein Euphorismus zu jemandem zu sagen: verloren gehen; auf Wiedersehen, du gehörst nicht in meine Umgebung. Mein Land, Kosovo, erklärte seine Unabhängigkeit am 17. Februar Die Mission der UN wurde neu konfiguriert, aber ihre Präsenz wurde nicht ausgesetzt. Daher ist diese Präsenz auf dem Spiel und es stehen noch viele Fragen offen, die die Zukunft meines Landes abhängig machen. Meine Botschaft hat leider noch immer nicht an Aktualität verloren. Deshalb wiederhole ich, was ich früher gesagt habe: UNMIK:tUNg! Ausstellungen Kulturministerium, Prishtina, Rep. Kosovo 2009 Albanisches Theater, Skopje, Rep. Mazedonien 2009 Nationalmuseum in Tirana, Rep. Albanien 2009 Galerie der Bildenden Künste, Tetovo, Rep. Mazedonien 2011 Galerie Südost Europa Kultur, Berlin, demnächst (2012) Kollektive Ausstellungen Razma 2011, Shkodra, Rep. Albanien 2011 Fotoausstellung Gjon Mili, Prishtina, 2011 Fotoausstellung Fokus, Fier, Rep. Albanien 2011 Fotoausstellung Fokus, Preseva, Rep. Serbia
20 DER KUNSTSPEICHER An der B167 in Friedersdorf, im Oderbruch, hat sich ein ausgedienter Getreidespeicher zum renomierten Ausstellungsbetrieb entwickelt. Vor 20 Jahren begann der Freundeskreis Friedersdorf e.v. das alte Gebäude vom Erntestaub und Getreideresten zu befreien und vertrieb auch die Mäuse, die in vielen Ritzen nach Nahrung suchten. Noch immer sind Spuren vom Holzwurm im massiven Gebälk zu entdecken und die rustikale Arbeit des Zimmererhandwerks macht das dominierende Bauwerk besuchenswert. Interessante Ausstellungen aus der Region, verschiedenen Bundesländern und dem Ausland, mit Künstlern und Kunstgemeinschaften, machen einen Besuch mit anschließendem Wirtshausbesuch (regionale Küche und Wild) zum wahren Erlebnis für Auge und Magen. Auf verschiedenen Böden (5 an der Zahl) finden feste Exponate über Orts- und Regionalgeschichte, Biologie des Getreides, Speicherladen und Interessantes zum Bäckerhandwerk. Da der Kunstspeicher 2012 sein 20jähriges Bestehen hat, wird am 24. März zur Saisoneröffnung eine vielgestaltige und vielschichtige Kunst-Schau mit über 70 Künstler/innen ihre Arbeiten zur Verfügung stellen. Es wird eine breite Palette verschiedenster Genres, Inhalte und Formate, so wie unterschiedlichster künstlerischer Ausführungen, Techniken und Auffassungen, das Publikum auch zum Kauf animieren. Text und Foto: JL Kunstspeicher an der B167 Di - So, Uhr Frankfurter Str. 39, Vierlinden OT Friedersd. Kid s im Dialog ggmbh Hildegard Gruchod Dipl. Pädagogin Delbrückstr Berlin Tel.: 030 / Fax: 030 / Mobil: 0173 / info@kids-im-dialog.de Schloss- und Schlüsseldienst Walter Heise seit 1947 Inh. Friedrich Laube Telefon Telefax Emser Straße Berlin service@walterheise.de * * * * Sicherheitsschlösser für jeden Zweck Ersatzschlüssel aller Systeme Tresorschlüssel Tresore, Kassetten Türschließer Schließanlagen Neulieferungen Reparaturen Landgasthof & Pension Petra Schippert & Matthias Höse OT Leuenberg Bahnhofstr. 13 D Höhenland Tel.: Fax: info@das-forsthaus-leuenberg.de 20
21 Rezepte aus fernen Ländern Makkaroni Don Camillo Für 4 Personen: 400 g Makkaroni 8 Scheiben durchwachsenen rohen Schinken 3 kleine Zwiebeln, 3 Knoblauchzehen 10 Tomaten 1 frische Chilischote Salz, Pfeffer, Basilikumblätter, Parmesan andünsten, die Tomaten zufügen und ca. 5 min. einkochen lassen. Makkaroni mit der Sauce anrichten und mit Basilikumblätter garnieren. Die Makkaroni in Salzwasser bissfest garen. Den Schinken, die Zwiebeln, Knoblauchzehen und Tomaten (bei Bedarf enthäutet) würfeln, die Chilischote in Streifen schneiden. Die Zwiebeln, den Schinken und den Knoblauch in Olivenöl Preisfrage Preisfrage Preisfrage Unsere neue Preisfrage lautet: Wandervögel - wir erinnern uns: Die einen wollten wandern und die andern wollten mit der Bahn fahren. Wo wurden die Wandervögel gegründet? Um welches Berliner Rathaus handelt es sich? Zu gewinnen gibt es 1 CD von den Gabys (s. S.16) Bei mehreren richtigen Einsendungen entscheidet das Los. Mitte Mucke von Metal über Classic-Rock bis Blues und Country Großbildschirm Herzlichen Glückwunsch? Die Antwort auf unsere letzte Frage lautete: c) Heinrich Zille. Neben zahlreichen falschen, gab es auch 2 richtige Antworten. Die Gewinner sind: Klaudia Raths aus der Flughafenstraße und Cornelia Dette aus der Stuttgarter Straße Bierbaum 1 Herrnhuter Weg Berlin U-Bahnhof Karl-Marx-Straße Tag & Nacht Thomasstr. 9 Neukölln 21
22 Ungleich Nacht. Fotografien der Gruppe 97. Galerie im Saalbau Blackout. Nguyen Xuan Huy (Vietnam/Berlin) - Malerei, Guga - Soundinstallation. Galerie im Körnerpark. 14./15.1., Uhr - Mineralienbörse. Gemeinschaftshaus Gropiusstadt Urban Exploration: Vergessene Schönheit. Fotografien von Steven Coppenbarger. Stadtbibliothek Neukölln Jahre Umbenennung Rixdorfs in Neukölln. Warum die Stadt Rixdorf 1912 ihren Namen änderte. Rathaus Neukölln 10.2., 19 Uhr - Tadschikisch-Deutscher Abend. Gemeinschaftshaus Gropiusstadt Das bin ich. Bildgeschichten aus Neukölln. Schülerinnen und junge Frauen hielten ihren Lebensweg in Bildgeschichten fest. Galerie im Saalbau. Die Deutsch-Französische offene Bühne Jeden 10. im Monat. Punkt Uhr ist Auftakt. Amateure, Profis, Liebhaber von Musik, Theater oder Tanz alle, die Emotionen (mit)teilen möchten: Willkommen! Regeln: 10 min und mindestens ein Element in der jeweils fremden Sprache pro Auftritt. FABRIKTHEATER in der Kulturfabrik Moabit Lehrter Str. 35, Bln-Moabit, Tel: 0176/ oder 030/ Biete/Suche "Ich Tarzan - Du Jane!" Tarzan in den allerbesten Jahren sucht Jane um die dreißig (+/-10) für gemeinsame Sie-und-Er-forschungen. Chiffre: "Jugend forscht"; c/o WuK-Druck, Emser Straße 42, Berlin-Neukölln Wer kann meine Revox-Bandmaschine A77 reparieren? Das Teil ist schon 25 Jahre alt. Tel , Mo-Fr 9-17 Uhr. Johann, Neukölln Private Kleinanzeigen bis 5 Zeilen kostenlos. wukdruck@t-online.de Creativ-Centrum Neuköllner Leuchtturm Auszug aus dem Jan./Feb.-Programm Galerie im Saalbau Karl-Marx-Str. 141, Berlin Museum Neukölln Gutshof Britz, Alt-Britz 81, Berlin Galerie im Körnerpark Schierker Str. 8, Berlin Gemeinschaftshaus Morus 14 Morusstr. 14, Berlin Stadtbibliothek Karl-Marx-Str. 66, Berlin Alte Dorfschule Rudow Alt-Rudow 60, Berlin
23 Der Beitrag über Thunderbird Brian Marion (Heft 10) ist sehr gut geschrieben. Bitte mehr über Randgruppen in ihrer immer besser werdenden Zeitschrift. Auch ein großes Lob für das Layout. Gernot Frey, Moabit Durch die enorm große Künstlerscene in Neukölln und Restberlin wäre eine mehrseitige Präsentation in meinen Augen angebracht. Nur eine Vorstellung pro Heft ist zu wenig. Bitte nicht als Kritik verstehen, sondern als Anregung Ihres treuen Lesers, Wolf Kamin aus Neukölln Warum erscheinen keine Beiträge mehr mit den Kiez-Kindern? Sie hatten es versprochen! Katrin Rose, Britz Ich habe mich vermisst, auf der Titelseite des letzten Hefts! Klaus K., der Airbrusher aus Heft 2 Sorry, es war nur eine willkürliche Auswahl. Es haben sich auch noch andere vermisst. d. Red. Lieber Neuköllner Dschungel! In Eurer Ausgabe Nr.6/2011 habt Ihr den Leitartikel Jule und Chantal bei Kyoichi Okamoto in der Klavierwerkstatt veröffentlicht. Das war eine sehr interessante Zusammenarbeit. Mittlerweile habe ich auf Grund dieses schönen Artikels Aufträge bekommen u. a. von der Fritz Karsen Schule, Onkel Bräsigstr. in Britz. Meinen herzlichsten Dank und macht weiter so. Kyoichi Okamoto Ein doofer Witz muss sein! Trifft ein Polizist einen Ausländer: Können Sie sich ausweisen? Wieso, muss ich das jetzt selber machen? Von unserem Leser Polizei-Klaus. (Foto S. 8) Schicken Sie uns Ihren Lieblingswitz. Der nächste NEUKÖLLNER DSCHUNGEL erscheint Anfang März Textbeiträge, Kurzgeschichten, Bilder, Comics, Satire, Politik, Musik, Veranstaltungen... werden kostenlos veröffentlicht. Sämtliche Rechte und Haftung liegen bei den Autoren. - Nachdruck und Vervielfältigung nur nach Rücksprache mit dem Herausgeber. Annahmeschluss für die Ausgabe 12 (März/April) für Textbeiträge, Bilder und Anzeigen: 12. Feb. 2012, für Veranstaltungshinweise:15. Feb (Anzeigenpreisliste 01/2010) Impressum Herausgeber: WuK DRUCK, Inh. Johann Leschinkohl Emser Straße 42, Berlin Tel. 030/ , Fax 030/ wukdruck@t-online.de, Redaktion: V.i.S.d.P.: Michael Bonitz ( Le Professeur ) Anzeigen: Johann Leschinkohl/JL Grafik: Lutz Anders Auflage dieser Ausgabe: Exemplare 23
24 Überall in der Stadt kann man Straßenkunst entdecken. Diese bemalten Straßenpoller fand JL auf der Monumentenbrücke in Schöneberg. Wenn auch Sie etwas Sehenswertes erblicken, senden Sie uns ein Foto. Blut-/Laboruntersuchungen Sonographie Physikalische Therapie Impfberatung Vorsorgeuntersuchungen EKG/LZ-Blutdruckmessung Lungenfunktion Psychosomat. Beratung Reisemedizinische Beratung Ernährungsberatung Naturheilk. Unterstützungstherapie U-Bahn U7 Karl-Marx-Str. Praxis Mittelweg Thomasstr. S +U S + U-Bhf. Neukölln 172 U Karl-Marx-Straße Karl- Marx- Pl. Verkehrsverbindung: U-Bahn Karl-Marx-Str., S-Bhf. Neukölln Auto: Parkmöglichkeiten im Mittelweg Praxisgemeinschaft für Allgemeinmedizin Hausärztliche Versorgung Dr. med. Bettina v. Moers Robert A. Holzer Fachärzte für Allgemeinmedizin Tel.: 030 / Fax: 030 / Tel.: 030 / Karl-Marx-Straße Berlin hausaerzte-neukoelln.de Bitte vereinbaren Sie Sprechstundentermine Bei akuter Erkrankung auch ohne Voranmeldung 24
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