Zart wie Daunen Plume-Achate aus Deutschland

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1 Plume-Achate sind unter Achatsammlern sehr beliebt. Ihr Fundorte liegen meist in Nordamerika oder Nordafrika. In Deutschland stellen Plume-Achate echte Raritäten dar. Dennoch müssen sie in ihren besten Qualitäten einen internationalen Vergleich nicht scheuen, wie im Folgenden belegt wird. Dieser Plume-Achat von 65 mm Größe stammt vom Welschröther Hof bei Sien. In seiner Feinheit und Farbpracht ist er einer der besten Funde von dieser Stelle. Der Schliff des Stückes musste aufgrund der Form des Stückes gerundet angelegt werden. Der die Plumes einbettende Chalcedon ist schön transparent und gewährt somit einen tiefen Einblick in den Stein.

2 Wie entstehen Plumes? Grafik eins Eine dreidimensionale dendritische Bildung im Schema. Links finden wir als Keim noch einen Oktaeder, bei dem das Wachstum von Flächen und Kanten im Gleichgewicht ist. Bei jedem weiteren Bild nimmt die Kristallisationsgeschwindigkeit zu. Es entstehen stark skelettierte Kristalle. Plumes (engl. Daunen ) zählen zu den dendritischen Bildungen. Sind die meisten Dendriten (gr. Dendros - Baum ) betont zweidimensional ausgebildet, sind Plumes von räumlicher Natur. Dendriten und Plumes entstehen bei der Kristallisation eines Stoffes, wenn der Kantenwachstum gegenüber dem Flächenwachstum schneller verläuft. Die in Achaten eingeschlossenen Plumes bestehen in der Regel aus Eisenverbindungen (rot und gelb, selten schwarz gefärbt) und Manganverbindungen (schwarz gefärbt). Grafik zwei Vom Rand des Achates her wachsen Plumes als dendritische Bildungen meist sehr früh in das erst gebildete, meist klare Chalcedonband ein. Plumes sind in der Regel sehr frühe Bildungen. Sie finden sich praktisch nie im Zentrum von Achaten.

3 Ein der Grafik zwei sehr ähnlicher Plume findet sich in diesem Cabochon von 32 mm Durchmesser aus Kerrouchen in Marokko. Die Plumes sind relativ grob ausgebildet. Dieser etwa 30 mm breite Ausschnitt stammt von einem texanischen Achat. Er wurde auf der Woodward Ranch gefunden. Die Struktur der Plumes ist recht fein annähernd daunenartig.

4 Ein weiter Plume-Achat aus Nordamerika stellt dieser etwa 62 mm breite Cabochon vom Prudent Man Claim in Idaho. Die Plumes sind sehr grob ausgebildet und von sehr rarer grüner Farbgebung. Der erste schöne PlumeAchat aus einer deutschen Fundstelle, den ich in meiner Sammlung eingliedern konnte, ist dieser etwa 40 mm hohe Cabochon aus Scheuern im Saarland. Ungewöhnlich ist die opake gelbe Färbung der mittelfeinen Plumes.

5 Ein Neufund im Jahr 2012 war dieser Plume-Achat von Hahnweiler bei Freisen. Diese Fundzone scheint auch das Material für Funde sekundärer Plume-Achate in Blies, Nahe und Rhein darzustellen. Die Plumes sind sehr fein ausgebildet und von rosa Farbe und sitzen im makrokristallinen Quarz. Das komplette Stück ist 150 mm breit.

6 Fantastische Funde von farbenprächtigen Plume-Achaten wurden von Paul Dahl in den 1970iger Jahren am Welschröther Hof bei Sien gemacht. Sie zählten auch hier zu den seltensten Stücken mehr als ein Dutzend unterschiedlicher Qualität konnten während der Abbauperiode des kleinen Steinbruches nicht gemacht werden. Die Plumes kommen in kleinen rundlichen Flecken vor und sind grob bis mittelfein ausgebildet. Sammlung Paul Dahl, Staudernheim

7 Ein Ausschnitt des vorne abgebildeten Plume-Achat vom Welschröther Hof. Untere Bildkante 25 mm. Klaus Schäfer, Vollmersbach, August 2013