DIE GRUNDLAGE EINER NEUEN GENERATION Ludger Rohenkohl und Theresa Rave-Rohenkohl über die neue Mega-Bale-Anlage im Torfwerk Neustadt

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1 RUND UM DIE ERDE Herbst 2017 Nr. 9 Mit PlusPlants zum Erfolg Gartenbau Udo Acquistapace Seite 2 & 3 DIE FLORAGARD PROFI-NEWS Substrate für die Eidgenossen Ein Blick in den Schweizer Gartenbau Seite 4 & 5 Das Herz der Fachabteilung Das Oldenburger Zentralgewächshaus im Portrait Seite 6 & 7 Investitionen für mehr Flexibilität Liebe Gärtnerinnen und Gärtner, um auch in den kommenden Jahren ein enger Partner des nationalen Gartenbaus zu sein, investieren unsere Gesellschafter in den Produktionsstandort Deutschland. Während im baltischen Raum Rohstoffvorkommen gesichert werden, herrscht auch in den norddeutschen Werken kein Stillstand. Mit dem Bau der Holzfaseranlage in Ramsloh und der erfolgreichen Einrichtung der Mega-Bale-Anlage im Torfwerk Neustadt erhöhen wir die Flexibilität in der Produktion von Substraten. Diese Investitionen sorgen in Kombination mit dem Einsatz von alternativen Ausgangsstoffen für eine Zukunftsausrichtung auf stabilem Fundament. Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen der neunten Ausgabe. Ihr Dieter Reiss Vertriebsleitung Substrate D/A/CH NEWS! Neue BestGreen Erden Floragard erweitert das Hobby- Sortiment um eine BestGreen Bio Tomaten- und Gemüseerde im attraktiven 25-Liter-Kompaktballen sowie um eine Bio-Erde mit Allroundcharakter im 40-Liter-Format. Holzfaseranlage in Betrieb Das Werk Moorkultur Ramsloh um Geschäftsführer Gunnar Koch konnte seine Holzfaseranalage mit einem geplanten Jahresvolumen von m³ erfolgreich in Betrieb nehmen. RPP-Zertifikate Nach der Griendtsveen AG und dem Torfwerk Moorkultur Ramsloh konnte auch das Werk Kudras Energija der Strenge Gruppe fast 800 ha Gewinnungsfläche im Baltikum erfolgreich zertifizieren lassen. Erfolgreich die Ausbildung abgeschlossen Die Floragard Vertriebs-GmbH gratuliert ihrem Ex-Auszubildenden Mirko Weinert zur bestandenen Prüfung. Er unterstützt ab sofort den Vertriebs-Innendienst Deutschland. DIE GRUNDLAGE EINER NEUEN GENERATION Ludger Rohenkohl und Theresa Rave-Rohenkohl über die neue Mega-Bale-Anlage im Torfwerk Neustadt Was waren die Beweggründe für die neuen Investitionen in das Torfwerk Neustadt? Ludger Rohenkohl: Es geht allgemein um die Sicherung der Zukunft an unserem deutschen Standort. Dies bedeutet mehr Flexibilität und Service für den nationalen und internationalen Gartenbau. Als zentrales Element haben wir in eine Mega-Bale-Anlage investiert, schnell wurde uns aber bewusst, dass es damit nicht getan ist. Um eine bestmögliche Auslastung zu generieren, haben wir zusätzlich in eine neue Software für die Mischanlage, drei weitere Dosierer, Bunker zur Beschickung der Anlage und zusätzliche Lagerboxen investiert. Die Mega-Bale-Anlage leistet bis zu 17 Mega Bales pro Stunde, bei bis zu 4,8 m³ pro Palette. Damit sind wir auch in der Lage, abseits von Ballen und loser Verladung neue Verpackungsmöglichkeiten anzubieten. Diese Investitionen sind die Grundlage für das erfolgreiche Arbeiten einer neuen Generation. Denn meine Tochter Theresa wird in den kommenden Jahren Schritt für Schritt in die Geschäftsführung einsteigen. Die Mega-Bale-Anlage wurde teilweise per Kran durch das Dach gelassen Welche Herausforderungen gab es bei dem Projekt? Theresa Rave-Rohenkohl: Die größte Herausforderung war die Umsetzung im laufenden Saisonbetrieb. Es war nicht allein damit getan, die Anlage in der Halle aufzubauen. Es mussten zusätzliche Förderbänder installiert und das Dach geöffnet und teilweise entfernt werden, während auf dem Hof ein neues Dach konstruiert wurde. Dann wurde der Turm der neuen Mega-Bale-Anlage des baltischen Lieferanten mit dem Kran durch das offene Dach in die Halle gelassen, gefolgt vom neuen Dach. Mit den neuen Baumaßnahmen musste letztendlich auch ein Teil der Statik der bestehenden Produktionshalle erneuert werden. Für welche Eigenschaften stehen die Neustädter Torfprodukte? Ludger Rohenkohl: Besonders grobe aber auch mittlere Substrate sind unsere Spezialität, ideal für Stolz auf die Investition: Ludger Rohenkohl und Theresa Rave-Rohenkohl Baumschulen. Besonders im Containerbereich ist die Strukturstabilität der verwendeten Substrate wichtig, um langfristig die Luftkapazität während des teils mehrjährigen Kulturzeitraumes sicher zu stellen und etwaiger Verschlämmung entgegen zu wirken. Diese Eigenschaften sind ein Resultat des intensiven Trocknungsprozesses, bei dem die Soden zwei Mal von Hand umgesetzt (geringelt) werden, wie es in der Torfbranche heißt. Weiterhin führt diese Technik auch zu einem besonders leichten Gewicht. Mit einem eigenen Qualitätsmanagement sichert man darüber hinaus die Güte der produzierten Waren. Das angeschlossene Labor analysiert Proben von jeder Substratlieferung. Auch die geographische Herkunft des Rohstoffs sowie der Ringel- und Erntezeitpunkt sind dank des Qualitätsmanagements exakt und transparent nachzuvollziehen. Dank unserer eigenen Ernteflächen, die im Anschluss an den Abbau renaturiert werden, haben wir direkten Einfluss auf die Güte der verwendeten Rohstoffe. Damit können wir durch die intelligente Kombination mit alternativen Ausgangsstoffen noch über einen langen Zeitraum von unserem Torf profitieren. Was sind die Vorteile der Mega-Bale-Anlage? Theresa Rave-Rohenkohl: Floragard kann die Neustädter Substrate nun auch Gartenbau-Kunden anbieten, die in ihrer Produktion nicht auf lose Substrate setzen, etwa aufgrund von fehlenden Bunkern oder unzureichender Lagerkapazitäten. Außerdem können, anders als bei loser Verladung, bis zu drei verschiedene Kultursubstrate auf einer LKW-Ladung kombiniert werden ein logistischer Vorteil für alle Beteiligten. Es bleibt also festzuhalten, dass wir dieser neuen Phase des Torfwerks Neustadt optimistisch entgegen blicken.

2 2 Rund um die Erde Herbst 2017 Nr. 9 Herbst 2017 Nr. 9 Rund um die Erde 3 Akzente im Spätsommer setzen mit der Helianthus Schnell abgewickelt: CC-Container in der Versandhalle Aster novi-belgii in großer Stückzahl Drei Generationen Gartenbau Know-How. Hans, Luca und Udo Acquistapace Mehr Flexibilität in der Logistik dank eigenem Fuhrpark Mehr als Margeriten Gartenbau Udo Acquistapace im Portrait Kunden inspirieren und sich im Wechsel für neue Projekte begeistern lassen das ist das Credo von Ute und Udo Acquistapace. Im Westersteder Ortsteil Eggeloge gelegen, hat der Ammerländer Gärtner mit italienischen Wurzeln aus einem Schnittblumenbetrieb einen der modernsten Produktionsbetriebe der Region entwickelt. Gegründet wurde der Betrieb am heutigen Standort im Jahr 1963 von Heide und Hans Acquistapace. Sohn Udo und seine Frau Ute stiegen 1991 in das Familienunternehmen ein und übernahmen den Betrieb Heute werden ca. 2,5 Mio. Topfpflanzen auf über m² Gewächshausfläche pro Jahr als Volllieferant über die Landgard abgesetzt. Als wichtiges Erfolgsargument sehe ich rückblickend die laufende Modernisierung, beispielsweise den Pikierroboter, die interne Transportlogistik oder unsere Biogasanlage, beschreibt Udo Acquistapace die Entwicklung der letzten Jahre. Dank der Investition in Transportbänder müssen die Pflanzen kaum in die Hand genommen werden. Dies unterstützt einen optimierten Versand, der grundlegender Bestandteil der Leistungsfähigkeit in Bezug auf die Produktion zu Fixterminen ist, die der Handel heutzutage erwartet. Die in Zusammenarbeit mit zwei Landwirten und einem Lohnunternehmer geführte Biogasanlage wurde 2006 in Betrieb genommen und 2008 noch einmal erweitert, sodass der Gartenbaubetrieb über das ganze Jahr weitestgehend mit eigener Energie versorgt wird. Das Jahr 2011 war jedoch ein ganz besonderes für uns: Es war die Gründung von PlusPlants, so der Gärtner über den wichtigsten Meilenstein. Mit sechs weiteren Unternehmern und der Unterstützung von beyond-flora (Marketingberatung) gründeten sie einen Verbund von Produktionsbetrieben, der für eine Bündelung von Stärken und die gemeinsame Ausrichtung auf eine deutsche, nachhaltige Produktion steht. Von diesem Know-How-Austausch, der Entwicklung von Ideen und Konzepten, sollten alle profitieren. Voraussetzung war und ist, dass alle Mitglieder Offenheit leben, um die Idee von PlusPlants zu tragen und zu entwickeln. Schon nach kurzer Zeit stellte sich das Projekt als absoluter Erfolg heraus, den die teilnehmenden Betriebe nicht mehr missen möchten. Dabei vertritt PlusPlants die Familie auch mit einem eigenen Stand auf verschiedenen Messen der Branche, sodass eine effiziente Außendarstellung gegeben ist und auch die Nebensaison vermehrt ausgelastet wird. Selbstverständlich ist der Betrieb Udo Acquistapace Global G.A.P. zertifiziert. Die Zertifizierung spiegelt sich auch in einem durchaus hervorzuhe- benden Arbeitsklima wider. Wenn man als Chef alles selber machen will, dann passieren Fehler. Ich verteile die Verantwortung gerne auf viele Schultern, sehe Mitarbeiterzufriedenheit als ein besonderes Ziel, denn das macht uns als Betrieb auch krisensicher. Doch diese Erkenntnis ist gewachsen, resümiert der Gärtner. Denn krisensicher und flexibel muss man sein: Festaufträge werden in hoher Stückzahl auf Termin produziert und Arbeitsspitzen müssen bewältigt werden. Eine durchdachte Produktionsplanung wird daher immer wichtiger, wenn die Qualität konstant geliefert werden soll. Wenn Herausforderungen bewältigt werden und die Dinge klappen, dann kommen die Kunden gerne wieder auf den Lieferanten zurück. In der Saison werden bis zu Pflanzen am Tag ausgeliefert. Dabei achtet man im Betrieb darauf, dass die Ware über den gesamten Verkaufszeitraum homogen ist und vor allem Frische im Vordergrund steht. Der besondere Fokus auf einen effizienten Versand ermöglicht es auch, Mix-Container und Mix-Kästen anzubieten, was ein echter Mehrwert für den Kunden ist. Frische und Qualität hat Udo Acquistapace gerne vom Steckling an in der Hand: Über 50 Prozent der Pflanzen werden mit dem eigenen Pikierroboter getopft. Die Substrate liefert die Firma Floragard seit mehr als sieben Jahren. Produziert werden die verschiedenen Topf- und Anzuchtsubstrate in den Werken Wietinghausen, Strenge und Böske und lose oder im Mega Bale angeliefert. Fachberater Benno Ostermann betreut den Betrieb in enger Zusammenarbeit mit Meister und Produktionsleiter Reinhard Gronewold und pflegt zu allen Mitarbeitern ein vertrauensvolles Verhältnis. Und so soll es auch in den nächsten Jahren sein. Udo Acquistapace plant, mit der PlusPlants Gruppe weitere gute Ideen in das Sortiment, die Auswahl der Etiketten und in das gemeinsame Marketing einfließen zu lassen. Die Betriebsfolge ist derweil gesichert: Sohn Luca beginnt mit gerade einmal 21 Jahren die Meisterschule, nachdem er die Gärtnerausbildung erfolgreich abgeschlossen hat und in verschiedenen Produktionsbetrieben, die teilweise gleichzeitig Teil von PlusPlants sind, Einblicke gewinnen konnte. Ein Familienbetrieb in Kombination mit der PlusPlants Gemeinschaft, damit wollen wir uns den Herausforderungen stellen, sagt Udo Acquistapace und blickt optimistisch in die Zukunft. Gartenbau Udo Acquistapace Gründung: Vollzeitkräfte, 7 Teilzeitkräfte, 3 Auszubildende und bis zu 3 Saisonkräfte Margeriten, Cyclamen, Dianthus, Ranunculus, Pelargonien, Poinsettien Flächen: über m² Hochglas- und Foliengewächshaus Vollanlieferer Landgard Zertifizierungen: Global G.A.P. Mitglied: PlusPlants Transportbänder erleichtern die Betriebsabläufe High-Tech: Der moderne Pikierroboter

3 4 Herbst 2017 Rund um die Erde Der Betrieb ist weltbekannt für seine Magnolien und Zitruspflanzen Nr. 9 Herbst 2017 Reto Eisenhut und Floragard Fachberater Frank Meyer Nr. 9 Rund um die Erde Präsentieren die Säntispracht: Christoph Tschopp und Frank Meyer Auch hochwertige Gräser gehören zum Sortiment SUBSTRATE FÜR DIE EIDGENOSSEN Einblicke in die grüne Branche der Alpenrepublik zarro im Kanton Tessin, unweit des Lago Maggiore, führen Reto Eisenhut und seine Frau Daniela die gleichnamige Baumschule mit angeschlossenem botanischem Garten, die für die weltweit größte Magnoliensammlung und ihre ausgezeichneten Zitruspflanzen berühmt ist. H J. Westrich anglage, Schneefälle und ein starker Franken die Gartenbaubranche der Schweiz hat mit ganz besonderen Herausforderungen zu kämpfen und ist trotzdem erfolgreich. Auch die Floragard Vertriebs-GmbH beliefert verschiedene Produktionsbetriebe in der Alpenrepublik, die so vielfältig sind wie das Land und seine Leute. Auf der Fahrt durch den Gotthard-Tunnel lässt man auch im Sommer schneebedeckte Berggipfel hinter sich und taucht auf der Südseite in Sonnenschein, Palmen und italienisch-mediterranes Flair ein. In San Na- Vater Otto hatte 1954 am Standort einen Schnittblumenbetrieb gegründet und im Laufe der Jahre den Fokus auf Koniferen gesetzt schon zu dieser Zeit bezog der Betrieb vom damaligen Torfstreuverband Floratorf in 300-Liter-Ballen. Magnolien waren jedoch sein Steckenpferd und so pflanzte die Königin von England im Rahmen des ersten Grand Prix d Eurovision in Lugano eine seiner Magnolien. Von dieser Pflanze war der Magnolien-Experte Sir Peter Smithers (der im Übrigen als eines der Vorbilder für Ian Flemings Literaturfigur James Bond gilt) so angetan, dass zwischen Otto Eisenhut und ihm eine wunderbare Freundschaft entstand, die in der weltweit größten Magnoliensammlung mit über 450 Mutterpflanzen fruchtete. Über den erfahrenen Pflanzensammler importierte der Tessiner Gärtnermeister auch seltene Sorten Kamelia und Azalea und gehört somit zu den europäischen Pionieren in dem Bereich übernahm Sohn Reto den Betrieb und optimierte Sortiment und Ausrichtung. Heute bilden neben den klassischen Magnolien besonders Zitruspflanzen einen Schwerpunkt des Sortiments. Wir bieten auch winterharte Zitruspflanzen bis -20 Grad Celsius, kommentiert Reto Eisenhut seine Spezialitäten. Dabei müssen die Pflanzen ihre Winterhärte trotz malerischer Lage in den kalten Monaten bei mehrjähriger Kultur regelmäßig unter Beweis stellen. Durch den starken Schweizer Franken setzt Reto Eisenhut seine Ware stationär größtenteils national ab doch online sind seine Raritäten in ganz Europa, in Nordamerika und sogar in Asien gefragt. Von der Firma Floragard erhält er neben verschiedenen Endverkaufserden die Spezialmischung Eisenhut ein Topfsubstrat mit Start- und Langzeitdünger aus dem Werk Böske in Goldenstedt. Diese verwendet er als Basissubstrat für seine zahlreichen Kulturen und verkauft sie in Funktion eines Großhändlers an verschiedene Betriebe der Region. Zusammen mit Fachberater Frank Meyer experimentiert der Gärtnermeister zudem mit torfreduzierten Substratmischungen, um möglichen Plänen der Schweizer Regierung zum Thema Torfausstieg mit entsprechendem Know-How begegnen zu können. Nach der erfolgreichen Umstrukturierung des elterlichen Betriebs blickt Reto Eisenhut nach vorne. Wir wollen mit unseren Spezialitäten, unserem gewachsenen Fachwissen, Service und einer besonderen Qualität bei unseren Kunden punkten und dafür ist ein qualitatives Substrat unabdingbar, so der Gärtnermeister. Reto Eisenhut Baumschule Vivai Gründung: festangestellte, bis zu vier Saisonkräfte Magnolien, Zitruspflanzen, über 1000 Sorten Kamelien, Ahorn, Moorbeetpflanzen, Paeonien, Cornus, Hemerocallis, Wisterien Fläche: 3 ha Eigener Endverkauf, nationale Wiederverkäufer, Online-Absatz in Europa, Nordamerika, Asien A uf qualitative Substrate setzt man auch in St. Gallen. Etwa 200 Kilometer nördlich des Lago Maggiore führt Christoph Tschopp den gleichnamigen Produktionsbetrieb, die Blumen Tschopp AG, im Ortsteil Abtwil. Im Hintergrund der Freilandflächen dominiert der Säntis das Panorama, mit etwa 2500 Metern der höchste Berg der Ostschweiz. Die raue Witterung inspirierte den St. Gallener, eine eigene Marke zu erschaffen, die für starke Qualität und echte Robustheit steht, trotz oder gerade wegen Schneehöhen von bis zu einem Meter: Die Säntispracht Blumenpracht aus Urkraft. Seit fast 90 Jahren produziert die Gärtnerei Zierpflanzen auf 711 Meter ü. N. N., die zum kleinsten Teil den Weg in den eigenen Endverkaufsbetrieb, zum größten Teil jedoch über Genossenschaften und die Börse in den nationalen Fachhandel finden kaufte Vater Hans-Peter einen angrenzenden Betrieb, sodass man seitdem auf 4,2 ha, davon 6000 qm unter Glas, kultiviert. Damit hat man die Produktion von Großtöpfen ausgeweitet, die einen Großteil des Sortiments ausmachen. Der anthrazitfarbene Topf ist ein Erkennungsmerkmal, genauso wie die bereits beschriebene Säntispracht. Gräser, Stauden und Zierpflanzen werden im 16er bis 50er Topf angeboten. Die Marke Säntispracht wurde 2012 innerhalb mehrerer Workshops herausgearbeitet und konnte sich nach zwei Jahren fest im Schweizer Handel und auch in den Köpfen der Hobby-Gärtner etablieren. Gleichzeitig fungiert die Säntispracht als Türöffner für weitere Kulturen und so ist Christoph Tschopp mit seinem Herzensprojekt mehr als zufrieden. Die Technik ist ebenfalls auf einem hohen Stand: 2015 wurde eine moderne Gieß- und Düngeanlage installiert, die zentral über eine Software gesteuert wird. In Kombination mit der Mayer Topfmaschine kann so der Arbeitsaufwand minimiert werden. Es wird einem schnell klar, dass die Blumen Tschopp AG für Innovation steht. Man scheut keinen Aufwand und nimmt sowohl kleinere als auch größere Auftragsmengen entgegen. Die Substrate bezieht man ebenfalls aus dem Werk Böske. Darunter befinden sich ein IP-Substrat, ein torfreduziertes Topfsubstrat sowie die Gärtnererde für die umfangreichen Friedhofsarbeiten. Änderungswünsche und Anregungen werden dabei an Außendienst Frank Meyer herangetragen, der diese an die Oldenburger Zentrale übermittelt. Und der Bedarf nach Substraten soll steigen Christoph Tschopp plant, den Standort Abtwil zu erweitern, damit Produktion und Versand noch weiter optimiert werden. Zeitgleich ist es unser Ziel, die Marke Säntispracht mittels Werbung weiter zu pushen, beschreibt Christoph Tschopp die Pläne rund um sein junges und leistungsfähiges Team. So lässt sich festhalten: Die Schweizer Grüne Branche zeigt sich so facettenreich wie die Landschaft vor Ort. Doch verbindet beide Betriebe eine Identität und Leidenschaft für die Produktion von Pflanzen, die das Siegel Swiss Made zurecht und mit vollem Stolz tragen dürfen. Blumen Tschopp AG Gründung: 1928 bis zu 27 inklusive Blumenladen Sommerflor, Herbstflor, Frühlingsstauden, großes Gräser-Sortiment, Sommerstauden, Calocephalus Gesamtfläche: 4,2 ha Freiland Kulturfläche: 2,2 ha Gedeckte Kulturfläche: 0,6 ha Endverkauf im eigenen Gartencenter, nationaler Fachhandel 5

4 6 Rund um die Erde Herbst 2017 Nr. 9 Herbst 2017 Nr. 9 Rund um die Erde 7 EIN WESENTLICHER BAUSTEIN Bericht der Fachabteilung Gartenbau: Das Versuchsgewächshaus von Floragard Es ist kein Zufall, dass die Floragard Vertriebs-GmbH seit vielen Jahren als ein führender und verlässlicher Partner bei der Entwicklung und Herstellung von Kultursubstraten und Torfprodukten für den Erwerbsgartenbau, sowie Blumenerden und Rindenprodukten für den Hobbygartenbau angesehen wird. Vielmehr ist es das Ergebnis einer sinnvollen und effektiven Verzahnung des modern eingerichteten Zentrallabors von Floragard (wir berichteten in einer früheren Ausgabe) und eines zur Qualitätssicherung gehörenden technisch auf hohem Stand befindlichen Versuchsgewächshauses. Dort können, gesteuert durch einen Klimacomputer, in drei verschiedenen Abteilungen und auf insgesamt etwas mehr als 600 m 2 Hochglas-fläche klimatische Bedingungen pflanzengerecht eingestellt werden. Technische Ausstattung jeder separat steuerbaren Abteilung: Tischstellflächen Ebbe-Flut-, Rinnen- und Überkopfbewässerung Assimilationsbelichtung (Hochdrucknatriumdampflampen) Schattierung / Energieschirm Untertisch-, Stehwand- und hohe Rohrheizung EC-gesteuerte Bewässerungsdüngung Injektordüngesteuerung Nah an der gartenbaulichen Praxis Potenziell neue und interessante Substratausgangsstoffe oder Zusätze können also in jeder Beziehung nah an der gartenbaulichen Praxis umfangreichen Tests unterzogen werden, um erst nach entsprechender Auswertung durch die Fachleute der Fachabteilung Gartenbau von Floragard als neuer Rezepturbestandteil freigegeben zu werden. Die Bedingungen in Bezug auf den Pflanzenbedarf, vorhandene Maschinen, Topfgrößen, Bewässerungssysteme und auch klimatische Gegebenheiten können bei der Produktentwicklung berücksichtigt werden. Es werden aber auch regelmäßig Tests mit den bereits freigegebenen Rezepturbestandteilen durchgeführt, um die Qualität der Produkte auf einem gleichbleibend hohen und mindestens nach den Richtlinien der Gütegemeinschaft Substrate für Pflanzen e.v. festgeschriebenen Niveau zu halten. Verwendung finden immer die aktuell in den für Floragard produzierenden Gesellschafterwerken genutzten Substratausgangsstoffe und Zusätze, welche in einem eigens dafür angelegten rd. 25 m 2 großen Lager bevorratet werden. Mit einem Lödige- Mischer können hier die Substrate und Blumenerden gemischt werden, welche in dem Versuchsgewächshaus ihre Praxistauglichkeit unter Beweis stellen sollen. Aber auch die physikalischen Eigenschaften wie Luft- und Wasserkapazität sowie die Schrumpfung eines Substrates können hier untersucht werden. Ein weiterer Vorteil ist der zeitnahe Erhalt chemischer Werte einer Versuchsmischung aus dem eigenen Labor von Floragard. Service und Sicherheit ganz groß Für sensible Anwendungsbereiche bzw. komplexe Mischungen oder auch nur zur Prüfung der Ausgangsstoffe und Zusätze werden als Bestandteil der Qualitätssicherung laufend Keimpflanzentests mit Chinakohl und/oder Kresse im Versuchsgewächshaus von Floragard durchgeführt, da diese mit relativ geringem Zeitaufwand erste Wachstumsergebnisse vom empfindlichsten Stadium der Pflanzen aufzeigen dem Jungpflanzenstadium. Die Forderungen der Kunden sowohl im Erwerbsgartenbau wie auch im Hobbygartenbau gehen immer weiter in Richtung Torfersatz und alternative Rohstoffe. Auch Substrate für eine Pflanzenproduktion nach ökologischen Kriterien wurden in den vergangenen Jahren immer stärker nachgefragt. Das führte natürlich auch dazu, dass immer mehr Anbieter der dafür zu verwendenden Ausgangsstoffe und Zuschläge auf dem Markt zu finden sind. Bei weitem nicht alle hier angebotenen Materialien halten in der Praxis, was der Lieferant im Vorfeld versprochen hat! Und so macht auch gerade die Komplexität und das für die gartenbauliche Praxis hohe Gefahrenpotenzial dieser Ausgangsstoffe bzw. Mischungen es immer mehr erforderlich, ausreichend Tests im Versuchsgewächshaus von Floragard durchzuführen und zwar vom jüngsten Pflanzenstadium bis zur Professionelles Umfeld für umfangreiche Versuche: Das Gewächshaus Verkaufsreife der Pflanze. Der unternehmerische Erfolg der Kunden aus dem Erwerbsgartenbau von Floragard hängt davon maßgeblich ab und wird von uns als ein sehr wichtiger Baustein in der Qualitätssicherung angesehen! Aber auch viele Erden und Substrate anderer Anbieter werden im Versuchsgewächshaus von Floragard umfangreichen vergleichenden Tests unterzogen. Es schadet nicht, sich nach links und rechts umzuschauen und sich mit Wettbewerbern zu messen. FLORAGARD IM REICH DER MITTE Erfolgreiche Gründung der Tochterfirma in Foshan Asien-Vertriebsleiter Björn Albers berichtet: Mehr als zehn Jahre ist es her, dass der erste Container mit Floragard Substraten in 250-Liter-Ballen nach China verschifft wurde. Zwischenzeitlich hat sich der Absatz in China rasant entwickelt und Floragard gehört zu den Top Five der Substratimporteure in China. Seit Anfang 2009 war man mit einer Handelsrepräsentanz in Peking vertreten. Aufgrund der positiven Entwicklung und um den Anforderungen des Vertriebes in China zu entsprechen, entschloss man sich, eine Tochterfirma in Foshan in der Provinz Guangdong aufzubauen. Ein weiterer Service für unsere Kunden ist die Möglichkeit, unter parallelen Bedingungen Wachstumstests durchzuführen zu lassen, wenn es im eigenen Betrieb zu Problemen in der Kultur kommt und auf Anhieb nicht der Grund dafür gefunden werden kann. Auch hier ist die Verzahnung Labor Gewächshaus unschlagbar nahm die Floragard Horticulture (Foshan) Co., Ltd. mit ihren chinesischen Mitarbeitern die Arbeit auf. Bei der Unternehmensgründung in der Volksrepublik brauchte es einen langen Atem, berichtet Asien-Vertriebsleiter Björn Albers: Der bürokratische Aufwand ist noch immer immens hoch. Viele Formulare müssen von der Botschaft beglaubigt werden und jeder Stempel werde von einer weiteren Stelle kontrolliert. Von Deutschland aus telefoniert er fast täglich mit den Kollegen in China, die Kommunikation läuft in Englisch. Weit über hundert Kunden hat die Firma in China und liefert ihre Substrate vor allem an Unternehmen des professionellen Gemüse- und Zierpflanzenbaus. Mit den Lebensmitteln wird der heimische Markt bedient. Da der Bedarf mit den Megastädten an der Küste weiter wachsen dürfte, sieht Björn Albers gute Geschäftsaussichten: Viele weitere groß dimensionierte Gewächshausprojekte seien in Planung. Beim Ausbau des technisierten Gartenbaus liefert Floragard neben Substraten auch Service und technische Beratung. Der Bereich des Zierpflanzenbaus ist in China stark wachsend

5 8 Rund um die Erde Herbst 2017 Nr. 9 UNSER FLORAGARD KNOW-HOW FÜR IHREN ERFOLG Ein stetig wachsendes Archiv mit über Substratrezepturen steht sinnbildlich für den individuellen Lösungsansatz, den die Mitarbeiter von Floragard suchen und finden, ob im Außendienst oder in der Oldenburger Zentrale. Unsere qualifizierten Berater sind als Gärtnermeister und Gartenbauingenieure vom Fach und lassen ihre ganze Erfahrung in die tägliche Arbeit fließen. In ganz Deutschland, Österreich und der Schweiz im Kundeneinsatz setzen sie auf engen Kontakt und persönliche Bindung. Die Profi-Vertriebsleitung in Oldenburg und Ihr zuständiger Fachberater sind jederzeit für Sie da! Vertriebsleitung Substrate Dieter Reiss Mobil: +49 (0) 1 52 / Mail: reiss@floragard.de Mitte Rüdiger Lipp Mobil: +49 (0) 1 52 / Mail: lipp@floragard.de Nord Benno Ostermann Mobil: +49 (0) 1 52 / Mail: ostermann@floragard.de West Klaus Hüttgens Mobil: +49 (0) 1 52 / Mail: huettgens@floragard.de Ost Jens Dombrowski Mobil: +49 (0)1 70 / Mail: dombrowski@floragard.de Niederrhein Peter Keller Mobil: +49 (0) 1 52 / Mail: keller@floragard.de Süd-Ost + Österreich Thomas Pellot Mobil: +49 (0) 1 52 / Mail: pellot@floragard.de Süd-West + Schweiz Frank Meyer Mobil: +49 (0) 1 52 / Mail: meyer@floragard.de Es war einmal... Auf Torf gebettet... Nicht nur Gärtner, sondern auch Mütter und Ammen wussten viele Jahre den Torf mit seinen aseptischen Eigenschaften als Schlafunterlage für Neugeborene und Kleinkinder zu schätzen. IMPRESSUM SCAN MICH! Scannen Sie den QR-Code mit Ihrem Smartphone und gelangen Sie direkt auf die Homepage der Floragard Vertriebs-GmbH! Herausgeber: Floragard Vertriebs-GmbH Gerhard-Stalling-Straße Oldenburg Tel. +49 (0) Redaktion und Gestaltung: Floragard Marketing Druck: Druck Center Drake + Huber GmbH