Die 1 Euro Inselglocke 51. Jahrgang 3/ Nr. 3

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1 Die Inselglocke Nordseeinsel Baltrum A Museum Vogelwelt Anglerparadies Die 1 Euro Inselglocke 51. Jahrgang 3/ Nr. 3 Foto: Annette Dietrich

2 Einfach bildschön! FAN-Artikel Machen Sie sich und anderen eine Freude! Im SindBad und in ONNOs Kinderspöölhus gibt es viele Artkel mit dem NORDSEE- und dem BALTRUM-Schriftzug. Z.B.: Caps, T.-Shirts, Sweat-Shirts, Leinentaschen, Robbyund ONNO-Puppen, Feuerzeuge, Taschenmesser, Badetücher, Robby-Bücher und vieles mehr vom Meer! Gottfried Gerharz Weinkellerei Ihr Lieferant für Insel und Festland Frei Haus Lieferung Sektkellerei Gerne senden wir Ihnen unsere Weinliste und je nach Bedarf Muster Wein- und Sektkellerei Gottfried Gerharz Gau-Algesheim Tel /2517 Fax:

3 Museum Altes Zollhaus Die Eröffnung des Baltrumer Heimatmuseums Nach jahrelanger Bauzeit und immer mit der bangen Frage im Hinterkopf Schaffen wir es? hat der Heimatverein Baltrum am Donnerstag, den 24. Mai 2007 endlich sein Museum eröffnet. Da war die Freude groß! Etwas stolz sind die Mitglieder und die Mitarbeiter schon - zu recht, denn es ist ein richtiges Schmuckstück geworden und nicht nur für die Insel Baltrum ein neues Highlight, sondern das Museum sucht auch seinesgleichen an der ganzen Küste. Ingeborg Brämer, unsere erste Vorsitzende, begrüßte am Morgen die zahlreichen Besucher und dankte den vielen Helfern und Sponsoren für die geschaffte Leistung. Man könne gar nicht alle Namen nennen, stellte sie fest. Es waren so viele Helfer da, wenn es darum ging mit anzupacken, Steine zu klopfen, Müll wegzuräumen, Werkzeug zu organisieren, Ideen zu entwickeln, Geld aufzutreiben, alle bei Laune und bei der Stange zu halten... Ihnen sei an dieser Stelle noch einmal herzlicher und ganz besonderer Dank ausgesprochen. Das alte Ostfriesische Doppelhaus ist mit Hilfe des Baumeisters Reno Harms von der Insel zu einem Kleinod ausgebaut worden, und das Museum darin kann sich wirklich sehen lassen. Bürgermeisterin Antje Wietjes-Paulick wünschte den ehrenamtlich Tätigen weiterhin viel Unterstützung. Erster Kreisrat Harm- Uwe Weber aus dem Wirtschaftsdezernat des Landkreises Aurich beglückwünschte den Verein zum gelungenen Werk und überbrachte Grüße von Walter Theuerkauf. Er bewundere die Einmütigkeit und den langen Atem der Baltrumer. Landschaftsrat Helmut Markus verwies auf die vollendete Wiederherrichtung des Gebäudes - das Steinekratzen habe den Bummert zu einer Perle gemacht. Insa Uphoff HEIMATVEREIN BALTRUM E.V. vom Verein ANNO (Gesellschaft zu Erhaltung ostfriesischer Kultur- und Baudenkmale) stellte ebenfalls die Wichtigkeit der Architektur für die gesellschaftliche Wirkung heraus. Die Baltrumer können sich glücklich schätzen, dass Dr. Heidi Gansohr-Meinel sich ihrer angenommen hat. Die Historikerin vom Rheinischen Landesmuseum in Bonn ist Baltrum- Fan und hat in ihrer Urlaubszeit das Konzept für das Museum ausgearbeitet, nachdem sie sich mit den Schicksalen der verschiedenen Familien bereits seit längerem befasst und dies in einem Buch zusammengestellt hat. Sie dankte vor allem den Leihgebern für die Überlassung der Hinterlassenschaften und versprach ihre Hilfe auch für die Zukunft. In den vergangenen 14 Tagen habe sich das Museum in ein Schmuckstück verwandelt - nun lud sie die Anwesenden ein, das Ergebnis anzusehen und öffnete die Museumstür. Mittels einer Hörführung geht es im Bummert von Raum zu Raum. Der Besucher wird durch die Geschichte und die Geschicke der Insel und der Insulaner geführt - die Exponate illustrieren die Geschichte, die Erzählungen aus dem Audio-Guide erklären die authentischen Ausstellungsstücke, jedes eine einzigartige Leihgabe aus den Familien der Insel. Kleine Überraschungen, große Geschichten, schicksalhafte Erlebnisse werden dargestellt, es sind dabei auch originelle Sammlungen entstanden - und viele Baltrumer finden sich oder einen ihrer Urahnen wieder. Die fleißigen Kuchen-Damen aus dem Vorstand haben die Gäste mit Sekt und Krintstuut in Empfang genommen und sie im so genannten Geburtszimmer - das Alte Zollhaus diente lange Jahre auch als Schwesternstation - mit einem Koppke Boontjesopp überrascht. Die Besucher zeigten sich äußerst angetan, die Baltrumer selbst sind begeistert und versprachen, noch einmal in Ruhe wiederkommen zu wollen. Die Arbeit für den Verein ist aber natürlich nicht beendet, ist doch das Obergeschoss noch zu einem Veranstaltungsraum fertigzustellen, die Öffnungszeiten mit Freiwilligen zu garantieren und zudem für die jährlich wechselnden Ausstellungen mit dem Forschen und Sammeln am Ball zu bleiben. Geschafft! Die Gitarrengruppe freut sich mit und singt zur Eröffnung. Der Vorstand und die wissenschaftliche Beraterin (v.r.n.l.): Elke Szeklinski, Dr. Heidi Gansohr-Meinel, Heino Comien, Karin Küper, Joachim Harms, Dagmar Weeke-Meyer, Hans Nannen, Ingeborg Brämer, Andreas Dietrich, Lucie Moser, Sabine Hinrichs. Der Bummert ist wieder ein Schmuckstück für die Insel - sowohl von außen, als auch von innen. Die viele Arbeit hat sich gelohnt - ist aber noch nicht beendet, denn das Dachgeschoss muss noch ausgebaut werden. Fotos Hinrichs/ Nannen 3

4 Museum Altes Zollhaus Letzte Vorbereitungen, Einrichtung, Aufräumen, letzter Pinselstrich, Einweisung in die Kasse - dann endlich hieß es feiern! Viele Insulaner und Gäste sind gekommen. 4

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7 Öffnungszeiten Museum Altes Zollhaus Montags bis samstags Uhr bis Uhr und Uhr bis Uhr Zusätzlich sonntags Uhr bis Uhr! 1. Montag im Monat langer Abend bis Uhr sowie gerne nach Vereinbarung! Heimatverein Baltrum e.v. Altes Zollhaus Nr Baltrum So finden Sie den Bummert : Vom Hafen kommend, biegen Sie bei der Hotel- Pension Lottmann nach links ab und gehen rechts am Haus Seelust vorbei. Preise Erwachsene 2,50 Kinder und Jugendliche 6 bis 18 Jahre 1,50 Familien (Eltern mit Kindern bis 12 Jahre)4,50 Gruppen ab 10 Personen 2,00 pro Person Jugendgruppen / Schulklassen 1,00 pro Person ab 10 Jugendlichen, Begleitperson frei Die Eintrittspreise gelten inkl. Audio-Guide Führungen: 2,00 pro Person, zuzüglich zum Eintrittspreis Frühstückspension. Appartements. Fewos Gesa Puls Aquarelle und Drucke von Inselmaler Arend Schröder Ausstellung: Do bis Uhr Haus Nr im Westen Baltrums. Tel. ( ) 3 48 Café Kneipe Bistro Zum Inselwirt Heinrich Hansen Westdorf Nr. 24 a Baltrum Tel

8 Erinnerungen Feriendomizil Kinderrätselgedicht Ein Wassertier 8 Unvergesslich ist für mich jene Zeit, als noch die Inselbahn über die Insel rumpelte. Wer von den Zeitzeugen kennt noch den Schienenstrang über den Bauhof hinaus bis nach Wietjes? Den Anfang der Strecke bildeten die Feldbahngleise, die auf den hölzernen Anleger geschraubt waren. Sie verursachten eine nicht unerhebliche Stolpergefahr. Die Bohlen waren auf Abstand verlegt. Je nach Höhe des Wasserstandes spritzte das Wasser hindurch und ließ den Anleger rutschig werden. Hierzu siehe das Titelblatt der Inselglocke Die Überfahrt konnte als romantisch angesehen werden. Die kürzeste Fahrzeit erlebte ich im Kahn mit Außenbordmotor, wobei das Gepäck im Begleitboot befördert wurde. Die derzeitige Baltrum I mit ihrem schnittigen Bug fuhr von Norddeich aus. War nicht genug Wasser im Wattenmeer, so wusste kapitän Meyer sich zu helfen und fuhr einfach außen herum, das hieß nördlich an Norderney entlang. Das war natürlich für uns Landratten ein willkommener Umweg. Manch Gemüsekiste oder Pappkarton wurde einfach an Bord gegeben und auf der Insel in Empfang genommen. Hatte man Fuß gefasst, ging es über Pflasterwege zum ersehnten Ferienhaus. Die Pferde zogen ihre Wagen durch den losen Sandweg, denn längst nicht alle Fahrwege waren gepflastert. Unkompliziert war auch die Zeitungsversorgung. Zu Paketen geschnürt wurden die Zeitungen im Heller vom Flugzeug abgesetzt. Bedienstete warteten bereits auf die Entgegennahme. Die Bebauung hat sich im Laufe der Zeit zum Glück im Rahmen gehalten. Der rote Ziegelstein bestimmt nach wie vor grundsätzlich die Gestaltung und hat keine weißen Hotels aufkommen lassen. Allerdings wurde die Silhouette von einer Saison zur anderen durch immer neue Pensionshäuser erweitert, die auch immer größer wurden und mit der angestammten Hausform nichts mehr gemeinsam hatten. Aus dem Rahmen gefallen sind Kommunalbauten. Der Slogan Alles trifft sich bei Stadtlander konnte in abgewandelter Form angewendet werden für die allabendlichen Programme im Hotel Wietjes bei gefülltem Saal. Erinnert sei an die Je-ka-mi-Abende, was bedeutet: Jeder kann mitmachen. Mitmachen konnte auch jedermann morgens am Strand beim Sport und anschließender Singestunde unter der bewährten Leitung von Tante Anneliese. Bei günstiger Witterung fand abends Dünensingen statt. Wie friedevoll erklang bei Sonnenuntergang die Musik durch das Dorf. Die zur Verteilung gelangten Liederzettel ermunterten zum aktiven Mitsingen und bereicherten das Reservoir (sic!) an Seeliedern. Lieder wurden auch dargeboten von der Gitarrengruppe. Sie traten sowohl draußen als auch drinnen auf und brachten in ihrer Frische See- und Heimatlieder zu Gehör. Der ehemalige Rektor Max Zelk hatte bei seinen Inselvorträgen stets vollen Zuspruch. Seine Dias erweckten immer wieder neues Interesse, auch beim mehrmaligen Anschauen. - Da die evangel. Kirche sonntagvormittags nicht alle Besucher fassen konnte, musste noch ein zweiter Gottesdienst angeboten werden. Pastor Könitz verstand es, überzeugend seiner Insel- wie auch Kurgemeinde gegenüberzutreten. Wattführer Hinrichs war ein sicherer Führer durch das Unbekannte zwischen Land und Wasser, der seine Materie verstand und dem sich seine Gruppe von fünf bis zehn Wandersleute bedenkenlos anvertraute. Eine Zigarelloschachtel mit präparierten Seepferdchen führte er stets bei sich zum Verkauf. Am letzten Maitag des Jahres 1957 hatte ein britisches Militärflugzeug im Watt notlanden müssen in Höhe des de Boer-Steins. Bis zur nächsten Flut wurde es durch die Insulaner aufgebockt und somit vor größerem Schaden gerettet. Als Strandgut war der Vorfall aber nicht einzuordnen. Eines nachts weckte Pferdegetrappel uns aus dem Schlaf. Meyers Gespannpferde waren ausgestiegen und hatten den Weg zum Hellerhook genommen. Gerd Siebels aber war so beherzt und verstand es, sie trotz Dunkelheit zurückzuweisen. Niedergeschrieben sind diese Erlebnisse aus der Zeit des Kirchbaus von St. Nikolaus. Günter Hindersmann Osnabrück, im Jahre 2002 Ich hab ein Wassertier im Sinn, das legt am Strand so gern sich hin und trocknet in der Sonne sein Fell mit Lust und Wonne. Gekrümmt legt es sich auf den Bauch, so krumm wie die Banane auch, es taucht mit leerem Magen ins Nordseemeer, um dort zu jagen. Dort fängt es manchen Heringsfisch und leckere Flundern zum Nachtisch, gesättigt kommt es dann heraus und ruht sich atemholend aus. Das Tier schwimmt wie der Fisch so schnell, sein Hundekopf erzeugt Gebell, hingegen heulen seine Kleinen, wenn sie sich mal vereinsamt meinen. Glosse Die Strandwanderung Die Strandwanderung ist schon etwas Besonderes. Ganz etwas Anderes, als zum Beispiel eine Bergwanderung. Denn Berge können nicht besonders gut wandern. Eigentlich überhaupt nicht. Aber an der Nordseite der Insel Baltrum wandert der Strand tatsächlich wie verrückt. Mal verzieht er sich weit in den Osten und die Gäste aus dem Westdorf beschweren sich mit wunden Füßen beim Bürgermeister, dass der Strand so weit weg ist. Mal scheint der Strand sich im Westen der Insel besser zu fühlen. Na ja, im Westdorf ist ja auch viel mehr los. Und manchmal scheint der Strand irgendwo Urlaub zu machen und ist fast gar nicht mehr da. Die Strandkörbe stehen dann eng am Dünenrand und bekommen bei hoher Flut nasse Füße, wenn nicht eine Strandkorbwanderung in höhere Bereiche organisiert wurde. Wenn er wenigstens mit sich reden ließe, könnte man ja besser planen und die Insel- und Strandlinie in den Landkarten besser anpassen. Aber nein, es gibt keinen Kompromiss. Der Strand Das Tier ist insgesamt possierlich, zwar rundlich, doch auch wieder zierlich, nun tut mit, liebe Kinder, kund, ist dieses Tier wohl ein Werner Nolting macht einfach was er will und die armen Insulaner müssen kuschen. Als Entschuldigung für dieses Übel, wurde der Begriff Dynamische Landschaft geschaffen. Das hilft uns auch enorm weiter, nicht wahr. Aber die Umtriebigkeit des Strandes scheint auch auf die Bevölkerung abzufärben. Es gibt tatsächlich den dynamischen Insulaner! Er engagiert sich mal Hier und mal Da, reißt hier ein Haus ab und baut es wieder neu. Das ist doch ganz etwas anderes als so ein statischer, ja praktisch tiefgefrorener Alm-Özi. Vielleicht steckt hinter allem ein tieferer Sinn. So etwas wie morphische Resonanz, die sich auch auf die Urlauber überträgt und die Insel so attraktiv macht, wie sie ist. In diesem Sinne, sehen wir die Sache nicht so ernst und treffen uns vielleicht mal am Strand, egal, wo der sich gerade rumtreibt. Hinrich-Peter Janßen im November 2003

9 Stürmischer Winter II Dünen, Strand und Meer Der Januar dieses Jahres beginnt gleich mit einem ordentlichen Weststurm. Am läuft das Wasser auf fast anderthalb Meter über dem Mittleren Hochwasser auf. Es kommt nicht zu Schäden. Aus dem Hafenbereich werden noch einige dort abgestellte Handwagen geborgen. Eine Woche später gibt es erneut eine Sturmflut. In der Nacht vom 11. auf den 12. baut sich ein heftiger Sturm auf. Für das um 04:27 Uhr erwartete Hochwasser wird ein Wasserstand von zwei Meter über dem Mhw vermutet. Die Pegelbeobachtung ergibt um 03:10 Uhr einen Wasserstand von nicht ganz 1½ m. Während der letzten Stunde vor Hochwasser kommt es zu keinem weiteren Anstieg. Diese beiden Sturmfluten verursachen auf den Inseln weitere Dünenabbrüche und Sandabnahmen. Am Festland fallen sturmbedingt einige Bäume um. Heftiger wird es am 18. Ein sehr starker Sturm veranlasst den Warndienst schon frühzeitig eine Sturmflutwarnung herauszugeben. Es wird ein Wasserstand von drei Metern angenommen. Um 14:00 Uhr trifft sich die Technische Einsatz Leitung (TEL) im Feuerwehrhaus. Unter der Leitung der Bürgermeisterin wird entschieden, dass die 1. Alarmgruppe der Feuerwehr, die Bauhof-Mitarbeiter und die NLWKN Arbeitskräfte mit dem Füllen der Sandsäcke und Schließen der Deichscharten beginnen sollen. Bei Tageslicht ist es ein besseres Arbeiten als später unter Einsatz von Beleuchtungsgeräten. Die Arbeiten sind vor Einbruch der Dunkelheit ausgeführt. Es wird festgelegt, dass sich die TEL um 21:00 Uhr wieder im Feuerwehrhaus trifft. Die weitere Wetterentwicklung und das Steigen des Wasserstandes sollen beobachtet werden. Allerdings lässt der Sturm deutlich nach und das Wasser steigt nicht wie vermutet an. Es bleibt bei einem erhöhten Wasserstand von ca. 1 ½ m. Auch dieses Hochwasser führt zu Dünenabbrüchen und zur Verringerung der Strandhöhe. Das Orkantief Kyrill hat mehr Schäden im Binnenland angerichtet als im Bereich der Nordsee. Selbst die Deutsche Bahn stellte den Betrieb aus Sicherheitsgründen ein. Anfang Februar kommt es zu Debatten über den Sturmflutwarndienst. Die Deichacht Krummhörn-Emden lässt sich durch einen Fachmann vom NL- WKN über die Abläufe informieren. Der Baltrumer Gemeinderat diskutiert über Dünenabbrüche, Sandverluste am Strand und auch wieder einmal über freigespülte Steine. Über Schäden an der erst vor Kurzem instand gesetzten Buhne K wird gesprochen. Hier muss angemerkt werden, dass diese Buhne nur in soweit bearbeitet wurde, als sie zur Bauzeit sandfrei war. Entlang der Dünensteilkante errichten Mitarbeiter es NLWKN einen Zaun aus Buschwerk In der Folgezeit kommt es nur zu geringen Abweichungen der Wasserstände vom Mhw. Erst im März wird es wieder spannend. Tagelang wird ein Sturmtief angekündigt. Am Sonntag, dem 18. März soll es zu einem erhöhten Wasserstand bis 1 ¼ m kommen. Der Sturm nimmt in der Nacht zum Sonntag sehr stark zu. Am Sonntagmorgen wird die Warnung auf 1 ¾ Meter für das Nachthochwasser erhöht. Das Vormittaghochwasser erreicht einen Pegelstand von 7,03 Meter, das bedeutet, dass das Wasser nur 82 cm über dem Mhw aufgelaufen ist. Die Windgeschwindigkeit nimmt stetig zu. Mit Einsetzen der Ebbe fällt das Wasser, unterschreitet aber den Stand des Mhw nur um 44 cm. Zu diesem Zeitpunkt war klar, dass die nächste Tide einen Stand von fast 2 ½ m erreichen könnte. Gegen 18:00 Uhr steht vor der Strandmauer eine sehr starke Brandung, das Umrunden des Westkopfes ist, wegen der hochschießenden Gischt nicht mehr möglich ohne dabei nass zu werden. Die nächste Warnung erfolgt um 20:30 Uhr. Es sei mit ca. zwei Metern über dem Mhw zu rechnen. Diese Warnung löst keine weiteren Maßnahmen aus, zumal der Wind vor Ort nachlässt. Das Wasser steigt jedoch unablässig. Das Deichvorland wird geflutet. Ein Flugzeug steht nicht hoch genug. Deichvorland-Objekte sind zu schützen. Eine Gruppe Feuerwehrkameraden helfen beim Sichern gefährdeter Objekte, und es werden einige Handwagen im Bereich der Hafenpier in Sicherheit gebracht. Bereits vor dem Zeitpunkt des Hochwassers setzt die Ebbe ein. Mittlerweile habe ich mich zum Blauen Haus (Haus 89) gegenüber dem Nordseehaus begeben. Zum Objektschutz werden Sandsäcke gefüllt und die Hauseingänge gelegt. Das Nordseehaus ist bereits durch eine Sandsack-Vorlage gesichert. Nachdem das Wasser bereits deutlich gefallen ist, kommt es zu einem plötzlichen Anstieg. So schnell das Wasser kam, ist es dann wieder gefallen. Kurze Zeit später kommt es wieder zu einem solchen Ereignis. Nun wird der Nacht-Hochwasserstand überschritten. Diese Sturmflut hat wiederum deutliche Dünenabbrüche verursacht. Ein gerade angelegter Sandfangzaun aus Buschwerk wird vollkommen zerstört. Die Tetrapoden werden wieder sichtbar. Der höchste Wasserstand wird mit 2,16 Metern auf Norderney gemessen. Die festen Strandschutzwerke und Deiche nehmen keinen Schaden. Wie später in der Zeitung stand, ist der mehrfache Anstieg des Wassers auf die Fernwirkung eines Orkantiefs über Südschweden zurückzuführen gewesen. Wieder hat es Kritik am Warndienst gegeben. Es ist leider so, dass nur amtliche Warnungen einen Wert haben, der Hinweis auf eine zu erwartende Sturmflut reicht nicht aus. Auch die dann von erfahrenen Beobachtern vor Ort gemachten Feststellungen sind wertlos. Also muss der Warndienst mindestens 50 cm drauflegen. Den Sturmfluten folgt dann eine lang anhaltende Ostwindperiode. Im Wechsel zwischen Starkwind und Sturm werden erhebliche Sandmassen vom östlichen Strand herangeweht. Es ist zwar immer noch nicht die Höhe erreicht, die der Strand vor den Sturmfluten hatte, aber jedes Sandkorn zählt. Die Sandfang- und Dünenschutz-Zäune aus Buschwerk sind auch wieder errichtet und fördern die Strandzunahmen am Dünenfuß merklich. Vielleicht folgt diesem Sturmflut- Winter ein Winter mit einer ausgeprägten Hochdruckphase, die viel Sand von Osten heranbringt und an Stelle von zwei Meter Wasser mal wieder zwei Meter Schnee! Baltrum im Frühjahr 2007, Heino Comien 9

10 Vogelwelt Hertha 2007 Fasane auf Baltrum Foto Nannen Baltrum-Gäste aus ganz Deutschland (einige auch aus Österreich und der Schweiz) haben in den vergangenen neun Jahren Lachmöwe Hertha live, durch Die Inselglocke oder durch s Fernsehen kennengelernt. Für Sie alle sind die folgenden Zeilen geschrieben. Ostern Wir sind wieder auf Baltrum und halten Ausschau nach unserer Möwe Hertha, mit der wir schon seit neuen Jahren unseren Urlaub verbracht haben. Aber der April vergeht, der Mai kommt - und noch immer keine Spur von Hertha. Wir müssen uns wohl damit abfinden, dass sie den Winter nicht überlebt hat. Wir reden viel von ihr in diesen Tagen, reden über die vielen schönen Erlebnisse, die wir mit ihr hatten. Aber wir wissen auch, dass sie ein erfülltes Möwenleben hatte und mindestens zwölf Jahre alt wurde. Diese kleine liebe, kluge und anhängliche Möwe, die so viele Jahre den Luftraum über dem Hundestrand Der Fitis Der wohl häufigste auf Baltrum anzutreffende Singvogel ist der Fitis (Phyloscopus trochilus). Dieser kleine Sänger gehört zu den beherrschte, wird immer einen Platz in unserem Herzen haben... Herrscher am Hundestrand ist jetzt Oskar, ein kleiner Rüpel, frech und kämpferisch, der immer mit Hertha in Fehde lag. Wir haben uns mit ihm (oder er mit uns) angefreundet. Er scheint auch viel von Hertha abgeguckt zu haben, kommt zu mir auf die Hand, setzt sich auf meine Knie, wenn ich im Korb sitze, begleitet mich vom Strandkorb zum Wasser und oft auch abends vom Strand bis zum Kiefernwäldchen. Und kam auch schon einmakl mit einem Schnabel voll kleiner getrockneter Zweige, die er vor meinen Füßen ablegte. Eine Aufforderung zum Nestbau!? Aber keine Angst, liebe(r) Leser- (in), dies soll nicht der Anfang einer neuen Reihe von Möwengeschichten werden. Hertha war einmalig! Und soll es auch bleiben. Rolf Kunze Foto Nannen Fliegenschnäpperartigen oder den Laubsängern. Bei uns ist der Fitis ein Sommervogel, das heißt, wenn sein Lied im April oder schon im März In Ihrem prächtigsten Gewand stolzieren in der Balzzeit die Fasanenhähne durch ihr Revier auf Baltrum. Ihr Gefieder gleicht in dieser Zeit einer bunten Farbpalette, die durch Sonnenstrahlen noch unterstrichen wird. Die Wangen (Rosen) sind von leuchtendem Rot, die Federohren aufgestellt und die Schwanzfedern gespreizt, um damit Eindruck auf die Hennen zu machen. In einem Schlager würde man singen: So schön kann nur ein Mann sein... Sie sind auf Brautschau und je mehr Hennen der jeweilige Hahn im Gefolge hat, umso stolzer schwillt seine Brust. Sein Schrei Kommt her, hier bin ich! dringt laut und intensiv über die Insel. Die Revierkämpfe beginnen schon im Februar und sind dann im April meist abgeschlossen. Sollte jedoch ein fremder Hahn das erkämpfte Revier durchstreifen, wird er mit lautem Geschrei und Flügel- erklingt, weiß der Vogelkundige, der Winter ist vorbei. Seinen Gesang, eine weiche abfallende Tonreihe, kann der Naturfreund beim Gang durch die Dünen leicht erkennen. Während des Singens sitzt der Fitis meist auf der Spitze eines Busches oder auf einem Baum, um nach Beendigung der Strophe eilig den nächsten Sitzplatz anzufliegen. Von dort lässt er dann erneut sein Lied drei-viermal erschallen. Nicht ganz so singfreudig ist er während der Aufzucht der Jungen, lässt jedoch auch zu Fütterungszeiten sein Lied nie ganz verstummen. Im September verlässt er seine sommerliche Brutstätte um mit dem großen Vogelzug ins tropische Afrika zurückzukehren und wir freuen uns auf das nächste Frühjahr wenn wir sagen können: Hör doch, der Fitis ist da. schlagen verjagt. Dabei kann es passieren, dass auch einige Federn fliegen, und so mancher Gockel muss auf seine Schönheit verzichten. Die Hennen sind im Gegensatz zu den Hähnen fast unscheinbar, damit sie auch während der Nestzeit vor Feinden und neugierigen Blicken im Gras und im Dünengelände geschützt sind. In den Wintermonaten, in denen auf Baltrum noch alles grau in grau und kein frisches Grün vorhanden ist, durchwühlen sie nach Hühnerart die Blumenbeete. Auch der Rasen, der auf der Insel sowieso einige Wachstumsschwierigkeiten hat, wird bearbeitet und deshalb werden sie aus Tierliebe und Eigennutz auch von einigen Insulanern gefüttert. Natürlich am besten mit Hühnerfutter. Die Tiere gewöhnen sich sehr schnell daran, spezielle Futterplätze anzulaufen. In der Paarungszeit erscheinen sie mit einem ganzen Harem, das heißt mit mindestens fünf bis sechs Hennen. Sollte zur bestimmten Zeit keine Nahrung bereit liegen oder der Mensch, den sie kennen, nicht in der Nähe sein, verkünden sie lautstark, dass sie da sind oder warten auch geduldig vor der bekannten Tür, bis die hilfreiche Hand erscheint. Wenn ich einmal zuerst im Garten an meine Wäscheleine möchte, so kommt der Herr der Hühner ganz gemütlich hinter mir her. Er steht und pickt verlegen an diesem oder jenem Grashalm, gehen aber meine Schritte wieder Richtung Futterplatz, bewegt er sich wie am Band gezogen hinter mir her und so leben wir, wie noch andere Insulaner, gemeinsam weiter frei nach Goethes Zauberlehrling: Die Geister die ich rief, werd ich nun nicht los. Aber Spaß macht es trotzdem. Bärbel Nannen 10

11 Theater - Theater! Das Haus in Montevideo Ausverkaufte Turnhalle - begeistertes Publikum: Am 18. Mai feierte die Inselbühne Baltrum eine zauberhafte Premiere, die einer Amateurbühne mehr als würdig ist. Curt Goetz ist bei den Inselschauspielern sehr beliebt. Mit viel Gespür für den feinen Wortsinn des Autors hat Regisseur Jürgen Janßen in diesem Jahr Das Haus in Montevideo geschickt in Szene gesetzt. Prof. Dr. Traugott Nägler, Jürgen Janßen selbst, ist Vater einer reichen Kinderschar und hat sie gut in Zucht und Ordnung. An ihr erprobt er seine Vorstellung von Sitte, Anstand und Moral, ihr versucht er die sündhafte Welt fernzuhalten. Hier herrschen Zucht und Ordnung - die Baltrumer Kinder, elfe (zwölfe) an der Zahl, spielen die altmodische Sippe mit einem solchen Vergnügen, dass es nicht nur den Eltern der jungen Nachwuchsschauspieler ganz warm ums Herz wird. Auch der mit bei Tische - von Edith Schürmann-Janßen als Martha rasch gedeckt - weilende Pastor Riesling ist sichtlich beeindruckt. Immerhin kann Gerd Klünder noch etwas von dem in die Länge gezogenen Mahl abbekommen, bevor er den Anlass seines Besuches erklärt: Josephine, die Schwester des Herrn Professors, einst wegen eines Fehltritts in Ungnade gefallen und von diesem verstoßen, ist in Übersee verstorben. Ein Erbe wartet nun dort. Da fangen die Hoffnungen in der Heimat an aufzukeimen. Frau Prof. Dr. Nägler wäre schon froh um etwas finanziellen Zuschuss, denn wieviele Füße zwölf Kinder haben, das können selbst Sie nicht ausrechnen, seufzt sie zum Pastor. Erfrischend natürlich spielt Anke Fulfs-Janßen die stets beschäftigte und doch so liebevolle Mutter, die ihrem sittenstrengen Gatten letztendlich mit einer großen Portion Menschenkenntnis und dem Wissen um die wirklich wichtigen Dinge im Leben haushoch überlegen ist. Auch der Bürgermeister meldet sich lautstark zur Stelle, als er von einem möglichen Geldsegen hört. Da könnte man doch für die Gemeinde gleich eine Brücke bauen, stellt Herbert Köhler fest - und liefert gleich einen Namen für sie (- die noch einzuweihende Baltrumer Brücke?!) mit: Prof. Dr. Traugott-Hermann Nägler-Brücke. Bühnenbauer Gerd Klünder wandelt danach mit seinen Mitstreitern die Professorenstube auf dem Alten Kontinent mit Zauberhand in ein exotisches Entree in einem schönen Haus in Montevideo und entführt das Publikum samt den Reisenden in eine andere Welt. Diese finden sich bei Madame de la Rocco ein. Ganz große Dame führt Gesa Puls den Herren Professor und Pastor vor, welch eine großartige Person doch die Schwester Josephine war, deren Porträt von der Wand lächelt und allgegenwärtig das Geschehen im Hause zu begleiten scheint. Lange bleibt offen, um was es sich bei dem Etablissement handelt - nein, eben nicht, was der Professor in seiner tugendhaften Ahnungslosigkeit unterstellt! Dort sind nämlich die allerhübschesten Mädchen nicht nur wie die reizende Belinda (Tina Neumann) beschäftigt, sondern werden auch gut erzogen, wie Raquel (Sarah-Ann Gray), Dolores (Johanna Linn) und Josephine (Jule Olchers) - die letzten drei sind in Doppelrollen die größeren Schwestern aus dem ersten Akt. Der Briefträger Karl-Heinz Koszollek überreicht ihnen wohl des öfteren Briefe und scheint froh über einen Kurzaufenthalt im Hause. Camencita (Eke Seiffart) endlich erklärt dem Herrn Pastor, was die jungen alleinstehenden Damen eigentlich den ganzen Tag treiben - nämlich tugendhaftes Sein mit solider Ausbildung, wie es die großherzige Schwester Josephine, zuletzt eine weltbekannte Sängerin mit großem Vermögen, für sich selbst gewünscht hätte. Dieses Haus kann man getrost erben. Aber als Joseph Flockert als Anwalt dem Professor lang und breit erklärt, welche Klausel hinter einem zusätzlich zu erbenden Geldbetrag steht, verschlägt es diesem dann doch den Atem. Des Professors Tochter Atlanta (Ira Ulrichs), die älteste, hat sich daheim schon einen Bräutigam ausgeguckt. Henning Kremer gibt sein Debüt als begriffsstutziger, grundehrlicher, hoffnungsvoller junger Mensch, dem der Professor nicht zu vermitteln vermag, wie die Suppe nach dem Nachtisch zu heiraten sei. Zum Glück. Kommt jener doch nicht wirklich in die Bredouille, obwohl sein Gewissen arg strapaziert wird. Wieder daheim klärt sich die Geschichte rasch zu einem glücklichen Ende, an dem dank einiger unvorhergesehener Fügungen dem Erbe ein gerechter Platz und dem sittenstrengen Professor ein kleiner Denkzettel verpasst wird. Martina Meyer-Leißner ist als Souffleuse wenn es sein muss schnell zur Stelle, Grace Lüppen hat die Kostüme ausgesucht und angepasst, Bärbel Nannen ist für die Maske zuständig und für Licht und Ton und die schönen Atlantiküberquerungen sorgt Heike Kremer-Roolfs als weitere neue Bereicherung für die Theatergruppe. Der Inselbühne Baltrum ist ein herzergreifend nostalgisches Stück gelungen, das, obwohl es auch diesmal wieder um Geld geht, einen schönen Kontrast setzt zu den beiden anderen. Denn: Wo viel Geld ist, sind viele Sorgen. Aber wo wenig Geld ist, sind noch mehr Sorgen! Im dreiwöchtenlichen Wechsel spielen Volpone, Und ewig rauschen die Gelder und Das Haus in Montevideo mittwochs auf Baltrum in der Turnhalle. Weitere Aufführungen: 4. Juli, 25. Juli, 8. August, 5. September und 26. September und am 10. Oktober. Sabine Hinrichs Die Inselglocke Bitte, liebe Abonnenten, denken Sie an die Überweisung des Abo-Preises von 10,- Euro für das Jahr 2007 auf unser Konto: Heimatverein Baltrum - Inselglocke Konto bei der Sparkasse Aurich-Norden, BLZ Vielen Dank! Heimatverein Baltrum e.v. 11

12 Baltrum - Anglerparadies Wolfsbarsch im Vormarsch Fotos: Dietrichs et al. Loup de Mèr - der Wolfsbarsch aus dem Atlantik, eine Delikatesse für Freunde exquisiter Fischspeise, ist seit ein paar Jahren auf dem Weg in nördlichere Gefilde. Die Inseln hat er schon eine Weile erreicht und zumindest den Einheimischen manchen Angelerfolg beschert. In diesem Jahr hat es sich auch in die Gäste- und Anglerkreise herumgesprochen: Baltrum ist ein Anglerparadies! Die Bedingungen sind oft günstig, der Zugang zum begehrten Objekt über die Buhnen leicht zu bewerkstelligen, und, wenn den einen (oder den anderen) nicht gerade der tückische Seenebel erwischt und für ein paar Stunden außer Gefecht setzt, auch per Boot eine erfolgversprechende Partie. Petri heil! 12

13 Wattenmeer für Entdecker Schuppen? Kein Problem! Warum haben Fische Schuppen? Damit sie ihr Fahrrad unterstellen können. So heißt es in einem alten Witz. Aber wofür sind sie wirklich da, die Fischschuppen? In der Haut ihres Rumpfes tragen die meisten Fische Schuppen, Hautzähne, Knochenplatten oder Stacheln. Mal bunt, mal schlicht, mal rau, mal glatt, nur wenige Fischformen haben anstelle der Schuppen eine lederartige Haut. Dabei bilden die Schuppen eigentlich gar nicht die äußere Begrenzung der Haut. Sie stecken wie Dachziegel überlappend in der Lederhaut und werden von einer durchsichtigen Oberhaut bedeckt. Hauptaufgabe dieser harten plattenförmigen Knochenbildungen ist es zunächst einmal, den gesamten Körper vor mechanischen Verletzungen und Krankheiten zu schützen. Zusätzlich ist das Schuppenkleid von einer dünnen Schleimhaut überzogen, die den Fisch vor Bakterien schützt. Durch die Schleimabsonderung wird die Oberhaut glatt und schlüpfrig. Jeder, der einmal versucht hat, einen Fisch mit den Händen festzuhalten, kennt das. Die glasklare Schleimschicht kann durch Verunreinigung der Gewässer oder beim Kochen trübe und damit sichtbar werden, wie z. B. bei der Forelle in Blau. Die Schuppengröße kann bei den einzelnen Arten stark variieren. Bei einigen Arten wachsen Schuppenfelder zu größeren Platten zusammen; dadurch entstehen dann Fischpanzer, wie wir sie von Knurrhähnen, Seeskorpionen oder den danach benannten Panzerwelsen kennen. Bei anderen Arten wie dem Aal sind die einzelnen Schuppen so klein, das sie beim bloßen Anschauen nicht zu erkennen sind. Prinzipiell werden vier verschiedenen Schuppentypen bei den Fischen unterschieden: Am häufigsten sind die Plättchenschuppen der höheren Knochenfische, die es in zwei Formen gibt. Ist der hintere freie Rand dieser Schuppen rundlich und glatt, handelt es sich um Rundschuppen, wie man sie bei Heringen, der Meeräsche oder der Sprotte antrifft. Wenn die rückwärtige Kante mehr gerade und deutlich gezähnt ist, spricht man von Kammschuppen, wie z. B. bei den Barschen. Es gibt allerdings auch Fische, die Rund- und Kammschuppen haben, wie etwa einige Zackenbarsche. Besonders interessant sind die Zahnschuppen der Haie. Auf einer knöchernen Grundplatte, die in der Lederhaut liegt, sitzt ein nach hinten geneigtes scharfes Zähnchen. Dieses besteht wie der Säugetierzahn aus Dentin (Zahnbein) und ist mit einer Schmelzschicht überzogen. Manche weniger hoch entwickelten Fische wie der Stör, der Hornhecht und auch der Quastenflosser haben dicke Schmelzschuppen. Sie bestehen aus knöchernen Platten, die von einer glänzenden Schmelzschicht überzogen sind. Diese Schuppen sind untereinander verbunden und so hart, dass sogar Harpunen an ihnen abprallen. Probleme mit Schuppen haben Fische also nicht, ganz im Gegenteil, für sie kann es ohne Schuppen problematisch werden. Verliert ein Fisch einzelne Schuppen, ist dies grundsätzlich zwar nicht weiter tragisch, da sie normalerweise wieder nachwachsen. Die schuppenfreie Fläche bietet jedoch bis zum Nachwachsen der neuen Schuppe eine besonders gute Angriffsfläche für Infektionen und Parasiten. Man sollte deshalb Fische möglichst nicht oder nur sehr vorsichtig berühren. Denn schon durch die Berührung, auch ohne Verletzung oder Verlust einer Schuppe, kann die Schleimhaut geschädigt werden, so dass Bakterien den Fisch befallen und er davon krank wird oder sogar zugrunde gehen kann. An den Schuppen kann man übrigens auch feststellen, wie alt der Fisch ungefähr ist. Die Schuppen werden jährlich größer und zwar in Jahresringen - ähnlich wie bei der Altersbestimmung eines Baumes. Zwei Ringe stellen ein Lebensjahr dar, die helleren Ringe sind in der Sommerzeit gewachsen, die dunkleren in der Winterzeit. Und weil die Schuppen so praktisch sind, haben sich Fische in der Evolutionsgeschichte nicht für Federn, Haut und Haare entschieden, sondern sind im Gegensatz zu vielen Menschenmit ihren Schuppen glücklich. Eine glückliche Sommerzeit mit oder ohne Schuppen - wünscht Ihnen Ihre Nationalparkverwaltung Zeichnungen: Claus Rabba Inselglocke abonnieren? 6 Ausgaben Ostern bis Herbst 10,- Euro inkl. Versandkosten Konto Nr Sparkasse Aurich-Norden BLZ Bestellung: abo@inselglocke.de oder im Museum Mo-So 10-12, Mo-Sa

14 Baltrum dreht den Super-Tatort Stammgäste auf der Familieninsel Baltrum-TV, Insulaner, Mitarbeiter und alle Gäste sind herzlich eingeladen, an einem Spielfilmprojekt auf Baltrum aktiv oder auch unterstützend teilzunehmen: Ausgehend von einem fiktiven Mord auf der Insel sollen sich ca. zehn verschiedene Handlungsstränge im Final cut so verdichten, dass durch die Ermittlungen des Kommissars/der Kommissarin auf Baltrum die Verdachtsmomente zu Verwicklungen aller Beteiligten führen. Diese bringen ihre Ausgangs-Situationen und biographischen Szenarien möglichst nah an der Realität ein und entwickeln ihre Rollen zwar improvisiert, aber doch möglichst authentisch während des Drehens weiter. Selbst der Regisseur (bzw. Baltrum-TV als Produzent der Sendung) erfährt erst nach dem abschließenden Schnitt, wer denn der Mörder in diesem Baltrum-Tatort sein wird. Vom soll der Film samt Drehbuch entwickelt werden. Teilnehmen kann jeder Interessent, der sich und eine Ausgangs-Situation, die ihn mit der Insel verbindet, glaubhaft und spannend in einer kurzen Skizze (Text, Bild, mündliche Darstellung oder Kurzvideo) einbringt. Mit der Teilnahme tritt jeder Schauspieler die Filmrechte an Baltrum-TV ab, eine finanzielle Honorierung kann wegen der Mittellosigkeit des Senders und der nichtkommerziellen Ausrichtung nicht gewährt werden. Auch sollte niemand enttäuscht sein, wenn am Ende nur die passenden und filmisch gelungenen Szenen im fertigen Film erscheinen, der nach seiner Premiere auf Baltrum (Turnhalle und Außenleinwand) dann auch im Internet und ggf. noch bei einigen Filmwettbewerben veröffentlicht werden soll. Die geplante Dauer des Filmes liegt bei rund 45 Minuten. Die bisherigen Arbeits-Titel lauten Stammgäste oder Familien-Insel. Neben der aktiven Mitarbeit als Schauspieler werden auch noch Mitarbeiter als Ton-Ingenieur, Maskenbildner, Bühnenbildner, Musiker, Technikassistenten und Fachleute für Spezial-Effekte gesucht. Bitte melden Sie sich bei Baltrum- TV, dem Internet-Sender der Insel, unter oder telefonisch in der Redaktion DIE BALTRUMFREUNDE Fronleichnam Prozession auf Baltrum Zum ersten Mal wurde in diesem Jahr auf Baltrum eine Fronleichnamsprozession abgehalten. Im 50. Jubiläumsjahr der kath. St. Nikolauskirche ging es nach dem Fronleichnam-Gottesdienst in einem weiten Bogen über die Insel und wieder zur Kirche zurück. Wie in jedem Jahr fand auch 2007 in der kath. St. Nikolaus-Kirche am Abend ein Fronleichnamsgottesdienst statt. In der Predigt und den Fürbitten gedachte Kurseelsorger Msgr. Kuhn aus Würzburg dem zeitgleich in Köln stattfindenden evang. Kirchentag und dem G8-Gipfel in Heiligendamm. Er bat die Verantwortlichen und Teilnehmer um die Gaben des hl. Geistes. Angeregt durch eine Gruppe Kölner Feriengäste wurde anschließend eine Prozession durchgeführt. Fronleichnam ist das Fest, an dem kath. Christen hinausziehen in die Straßen, um ihren Dank und die Freude über die Nähe des Herrn in der Gestalt von Brot und Wein auszudrücken. So ging es auch auf Baltrum mit Liedern und Gebeten von der Kirche an der Schule vorbei nach Norden, unter die neue Brücke am SindBad hindurch und über die Dünen zurück zur Kirche. Die Prozession endete mit einem gemeinsamen Gebet und dem Wunsch aller Teilnehmer: Im nächsten Jahr wieder! So könnte eine Inselprozession, wie sie seit Jahren von Feriengästen auf Norderney durchgeführt wird, auch auf Baltrum zur Tradition werden. Ilka Simon Fotos Fink 14

15 Wichtige Öffnungszeiten während der Saison: (März - Oktober) Kurbeitragsschalter/Information: Montags bis freitags Uhr bis Uhr, in der Hauptsaison erweitert Lesesaal im Rathaus/Kurverwaltung - Alte Liegehalle: Täglich 9.00 Uhr bis Uhr außer bei besonderen Veranstaltungen Reederei Baltrum-Linie: Montags bis donnerstags bis 12.00, bis Uhr., freitags bis Uhr. DB-Auskunft: montags bis freitags bis Uhr Sprechzeiten der Kur- und Badeärzte: Montags bis samstags bis und nach Vereinbarung, Notfallsprechstunde samstags Uhr, sonntags Uhr Uhr Apotheke: Montags bis samstags 9.00 bis 12.00, mo, di, do, fr bis Uhr, sonntags bis Uhr (saisonale Änderungen vorbehalten) Nationalparkhaus und Inselkammer: Dienstags bis freitags bis und bis Uhr, samstag, sonntags und feiertags nur bis Uhr Museum Altes Zollhaus: Montags bis sonnabends bis 12.00, und bis Uhr, zusätzlich sonntags bis Uhr 1. Montag im Monat langer Museumsabend bis Uhr Onnos Kinderspöölhus: Montags bis freitags bis und bis Uhr, Sa + So nach Aushang SindBad, Sauna, Fitness: Unterschiedliche Saison-Öffnungszeiten siehe Aushang Erweiterte bzw. geänderte Öffnungszeiten an Feier- oder Schlechtwettertagen siehe Aushang Beachten Sie bitte auch den Veranstaltungskalender! Baltrum Tel ( ) , Fax Museum Altes Zollhaus Öffnungszeiten: Montags bis sonntags bis Uhr Montags bis samstags bis Uhr und nach Vereinbarung. Langer Museumsabend 1. Montag im Monat bis Gottesdienst Uhr Sonntag große ev. Kirche Kindergottesdienst Uhr Sonntag große ev. Kirche Abendandachten Uhr Montag und Freitag Alte Inselkirche Gesprächsabend Klön bei Kerzenschein Uhr Mittwoch Bücherei im Kirchturm dienstags und freitags von bis Uhr Abgabe nur während der Öffnungszeiten Alle weiteren Veranstaltungen und Termine werden per Aushang - vor allem an der Kirche - bekannt gegeben. 15

16 W Weellllnneessss -A Annggeebboottee Wir wünschen Ihnen einen guten THALASSO-Tag! Cäsar & Cleopatra 1 x Wohlfühlmassage 1 x Meersalzmilchbad BIOMARIS mit Nachruhe 32,00 Euro Rundum glücklich und zufrieden: Das Aktiv-Paket 2 x Rückenschule 2 x med. Bewegungsbad (Gruppe) 5 x Inhalation mit Meerwassersole 5 x Kneippsche Güsse 79,00 Euro Das Relax-Paket 2 x Heißluft mit anschließender Massage 2 x Sprudelbad 2 x Besuch im Badeparadies SindBad 72,00 Euro Antistresstag 1 x Tageskarte Sauna/Bad 1 x Solarium 1 x Entspannungsmassage 28,00 Euro Das Anti-Migräne-Paket 2 x Fußreflexzonenmassage 2 x Lymphdrainage (Kopf) 2 x Besuch im Badeparadies SindBad (2 Std.) 66,00 Euro Verwöhn Dich schön! DORNRÖSCHEN-Woche Gesundheit satt mit Rabatt: y Meerwasserwannenbad (Zusatz nach Wahl: Alge/Öl/Vital/Rheuma/Melisse) mit 30 Min. Massage y Schlickpackung und Fußreflexzonen-Massage y Unterwassermassage y Infrarottiefenwärme und 30 Min. Massage y Tageskarte Sauna&Bad und Fußreflexzonen-Massage y 5 x Inhalation 10 x med. Bewegungsbad nur 87,00 10 x Inhalation/Meersole nur 60,00 10 x Kneippsche Güsse nur 44,00 5 x Massage nur 65,00 2 x Fußreflexzonenmassage nur 28,00 5 x Schlickpackung nur 80,00 5 x Meerwasserwannenbad mit Zusatz (Alge/Öl/Vital/Rheuma/Melisse) nur 68,00 Fünf Tage nur 169,- Euro Anmeldung & Terminierung bei Frau Ulrike Stark im SindBad Kurverwaltung Baltrum, Info: Ärztliche Beratung Gemeinschaftspraxis Dr. med. Ellen Althainz und Eva Bach, Haus Nr. 204, Tel Restaurant»Zum Seehund«Ursula & Josef Flockert Telefon ( ) 2 28 Telefax ( ) seehund@flockert.de Internet: INSEL-K(l)ick Auf der kleinsten und autofreien ostfriesischen Insel Baltrum finden Sie unser gutbürgerliches Restaurant, in dem Sie in freundlicher und familiärer Atmosphäre Ullas leckere Fisch- und Fleischgerichte genießen können. Besuchen Sie auch Ulla s Terrinen-Sammlung! indd :01:23 Uhr