Nutzung des Bunkers Lotharstraße Bonn als Kletteranlage
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- Ingelore Grosse
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1 Kölnstraße Bonn Nutzung des Bunkers Lotharstraße Bonn als Kletteranlage Moritz Ostbomk (1. Vorsitzender) Simon Walter (2. Vorsitzender) Claudia Späth (Schatzmeister) Tel.: Tel.: Tel: Vereinsregister 9013, Amtsgericht Bonn Steuernummer 205/5759/1483, Finanzamt Bonn Innenstadt
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3 Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung 4 2 Klettern als Breitensportart Klettern Bouldern 5 3 Konzepte für die Nutzung des Bunkers Art der Nutzung Nutzung der Außenwände zum Klettern Lager im Innenbereich Sicherheit Pflege der Anlage Anfahrt Lärmemission Betriebsbeschreibung Zielgruppen Nutzungszeiten Zukünftige Nutzungsmöglichkeiten 9 4 Bauliche Umsetzung Installation von Kletterrouten an der Außenwand Abtrennung eines Lagerraums Einrichten von Stellplätzen Finanzierung 13 3
4 1 Einleitung Das Sportklettern hat sich mittlerweile zu einer eigenständigen Sportart nicht nur für Extremsportler entwickelt. Auch durch den Bau von Kletterhallen wandelt sich der Klettersport immer mehr von einer reinen Extremsportart, die nur in bestimmten Gegenden bei geeignetem Wetter betrieben werden kann, zum Breitensport für die ganze Familie. Die Zahl der Anhänger des Sport- und Freizeitkletterns steigt stetig. Daher besteht ein ganzjähriger Bedarf an Kletter- und Trainingsmöglichkeiten mit geringen Anfahrtszeiten sowohl in freier Natur als auch in Indoor-Anlagen unabhängig von Wetter und Außentemperaturen. Die nächsten Kletterhallen in der Bonner Umgebung befinden sich in Köln (Wesseling, Frechen, Ehrenfeld). Klettermöglichkeiten in der freien Natur (Siebengebirge, Eifel, Bergisches Land, ) sind begrenzt und ihre Nutzung durch Naturschutzauflagen teilweise eingeschränkt. Mittlerweile gibt es in Deutschland mehrere Hochbunker, die als Freiluftkletteranlage umfunktioniert worden sind: Hochbunker Bremen Brunnenhofstr Bremen Hochbunker Hamburg Kilimanschanzo e.v. Florapark Hamburg Großer und Kleiner Bunker im Humboldthain Berlin-Wedding Eigentümer: DAV Sektion Berlin Kletterbunker Gießen Hannah-Arendt-Straße Gießen Eigentümer: GSW Gesellschaft für soziales Wohnen in Gießen mbh Kletterbunker "Monte Pinnow" Ladestraße Sande Eigentümer: DAV-Sektion Wilhelmshaven Abbildung 1: Bunker Bremen Abbildung 2: Bunker Hamburg Klettergarten im Landschaftspark Emscherstrasse Duisburg Abbildung 3: Bunker Gießen Fotos: Bunker Bremen, / Bunker Hamburg, Birgit Kocher / Bunker Gießen, Erhard Bösch/Uwe Steih 4
5 2 Klettern als Breitensportart 2.1 Klettern Klettern ist in seiner ursprünglichen Form kein Wettkampfsport. Vielmehr geht es um das Erreichen von individuellen Zielen und das Lösen von Problemstellungen. Das heutige Sportklettern hat sich aus dem Alpinen Klettern entwickelt. Zum Klettern gehören in der Regel mindestens zwei Personen: Einer, der klettert, und einer, der sichert. Hierfür ist Teamarbeit, Vertrauen und Verantwortungsbereitschaft erforderlich. Leicht können größere Gruppen, auch mit unterschiedlichen Könnensstufen der Einzelpersonen, den Sport gemeinsam ausüben. Klettern vermittelt Gemeinschaftserlebnisse und befriedigt das Bedürfnis nach individuellen sozialen Kontakten, weshalb es in den letzten Jahren verstärkt in der Jugendarbeit und zu therapeutischen Zwecken entdeckt wurde. Zum Klettern bedarf es nicht viel: Ein gewisses Maß an Sportlichkeit, einen Gurt, ein Seil und das Grundwissen der Sicherungstechnik. 2.2 Bouldern Bouldern nennt man das Klettern an Felsblöcken, Felswänden oder in der Kletterhalle ohne Seil und Gurt in Absprunghöhe. Bouldern war ursprünglich als Trainingsmöglichkeit in flacherem Gebirge und Städten entstanden. Seit einigen Jahren hat sich das Bouldern weg vom reinen Training als eigene Sportart etabliert. Dies wird gerade von jungen und leistungsorientierten Menschen favorisiert, auch hier wird immer stärker der pädagogische Nutzen entdeckt. Dabei kommt weniger auf die bezwungene Höhe an, als auf die Technik des Kletterns und die Bewältigung schwieriger Kletterstellen. Es soll beispielsweise dazu dienen, Bewegungsmuster ohne das Risiko gefährlicher Stürze trainieren zu können. 5
6 3 Konzepte für die Nutzung des Bunkers Abbildung 4: Grundstücksplan 3.1 Art der Nutzung Nutzung der Außenwände zum Klettern Die an die Straße grenzende Außenwand des Bunkers kann ohne bauliche Änderungen als Kletterwand (Vorstieg, Toprope) und zum Bouldern im unteren Bereich genutzt werden. Die nutzbare Fläche ist ca. 15 Meter breit und 10 Meter hoch. Die Fassade ist gegenüber den beiden Eingängen um 4.25 Meter zurückgesetzt, so dass auf dem Grundstück ein ausreichend breiter Sicherheitsstreifen zur Verfügung steht. An die Wand sollen Klettergriffe, Bohrhaken und Umlenkungen angebracht werden. Mit relativ wenig Aufwand entstehen so Kletterrouten in verschiedenen Schwierigkeitsstufen. Beim Bau von Hochbunkern wurde so genannter Blauer Beton verwendet. Dieser spezielle Beton war zur damaligen Zeit einer der widerstandsfähigsten Baustoffe und ist erst nach etwa 30 Jahren voll ausgehärtet. Deshalb kann davon ausgegangen werden, dass eine ausreichende Stabilität der Mauern und Wände gewährleistet ist. Dies muss allerdings im Einzelfall überprüft werden. Klettergriffe und Befestigungsvorrichtungen sind im Fachhandel für Kletterhallenausrüstung erhältlich und gewährleisen die notwendige Sicherheit. Der Betrieb der Anlage soll entsprechend der Richtlinien des Deutschen Alpenvereins und unter Berücksichtigung der europäischen Norm für künstliche Kletteranlagen (DIN EN 12572) durchgeführt werden. 6
7 Abbildung 5: Nutzung der Außenwand zum Klettern Lager im Innenbereich Der Raum im linken Eingangsbereich soll als abschließbarer Lagerraum für Materialen und Werkzeuge zur Pflege und Instandhaltung der Anlage dienen. Um ein Betreten der gesamten Innenanlage zu verhindern, wird die Tür zum Innenbereich verschlossen und ausreichend gesichert. 7
8 3.1.3 Sicherheit Für den Bunker wird eine Nutzungsordnung aufgestellt, die alle Benutzer unterschreiben müssen. Am Bunker soll ein Schild in der Größe von einem Quadratmeter aufgehängt werden, auf dem Informationen über den Betreiber der Anlage sowie Warnhinweise bzw. Nutzungshinweise aufgeführt sind. Ausreichend Verbandsmaterial und ein erste Hilfe Koffer können im Lager im Innenbereich aufbewahrt werden. Der Verein sorgt dafür, dass das Material regelmäßig kontrolliert und erneuert wird. Hinweise für Maßnahmen am Unfallort werden gut sichtbar im Innenbereich aufgehängt. Alle gesetzlichen Sicherheitsvorschriften müssen unbedingt eingehalten werden. Das Abmontieren der Klettergriffe im unteren Bereich kann die Anlage vor unsachgemäßer Benutzung bewahren. Alternativ kann der Schwierigkeitsgrad in den unteren 2.5 m so gewählt werden, dass ungeübte Kletterer nicht über diese Höhe hinaus kommen. In diesem Fall müssen die Griffe mit speziellen Schrauben (im Fachhandel erhältlich) befestigt werden, um sie vor Diebstahl zu schützen Pflege der Anlage Die Kletterwand wird regelmäßig von Vereinsmitgliedern auf Festigkeit der Klettergriffe und Sicherheitshaken geprüft. Es wird darauf geachtet, dass die Anlage nach dem Training in sauberem Zustand verlassen wird. Die gesamte Außenanlage wird gepflegt, Müll und Unrat werden beseitigt Anfahrt Abbildung 6: Anfahrt/öffentlicher Nahverkehr Die Anfahrt erfolgt hauptsächlich zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Busund Straßenbahnhaltestellen sind in Abständen von ca. fünf Minuten Laufzeit vorhanden (Straßenbahnlinien 61/62: Haltestelle Eduard-Otto-Str.; Buslinien 600/630/631: Haltestelle Graf-Stauffenberg-Str.). Die Fahrzeit mit der Straßenbahn vom Bonner Hauptbahnhof bis zur Eduard-Otto-Straße beträgt neun Minuten, Straßenbahnen fahren tagsüber im Abstand von fünf bis zehn Minuten. Für mit dem Auto anreisende Nutzer können bis zu drei Stellplätze auf dem Grundstück eingerichtet werden. 8
9 3.1.6 Lärmemission Der Klettersport an sich erzeugt keinen zusätzlichen Lärm. Es treten lediglich Geräusche auf, die im Rahmen der Verständigung unter den Kletterern entstehen (Unterhaltung in Zimmerlautstärke, Zurufe Sichernder/Kletterer). 3.2 Betriebsbeschreibung Zielgruppen Die Nutzung des Bunkers als Kletteranlage richtet sich sowohl an erfahrene Klettersportler als auch an Personen, die das Klettern erlernen oder durch das Klettern ihre Grundfitness verbessern wollen. Sie soll den Vereinsmitgliedern des Vereins Bönnsche Monkeys e.v. vorbehalten sein. Die Gruppenstärke während des Vereinstrainings liegt voraussichtlich zwischen sechs und zwölf Personen. Es besteht darüber hinaus die Möglichkeit, dass Feuerwehr und THW die Wand für Übungen nutzen Nutzungszeiten Die Anlage wird ausschließlich an Werktagen tagsüber außerhalb der gesetzlichen Ruhezeiten genutzt, d.h. an Werktagen zwischen 8:00 h und 20:00 h. Die voraussichtliche Nutzungsdauer beträgt wöchentlich vier bis fünf Trainingseinheiten von jeweils zwei bis drei Stunden. Grundsätzlich kann die Anlage nur bei trockenem Wetter und Temperaturen von mindestens 8 C genutzt werden. 3.3 Zukünftige Nutzungsmöglichkeiten Wenn sich herausstellt, dass die Anlage gut angenommen wird und es keine Probleme mit den Anwohnern gibt, wäre es denkbar und wünschenswert, zukünftig auch einen Teil der Innenräume als Trainingsmöglichkeit im Winter und bei Regen zu nutzen. Grundsätzlich eigenen sich z.b. die Räumlichkeiten im Erdgeschoss sehr gut für den Bau einer Boulderanlage. Zum Klettern reicht die vorhandene Geschosshöhe nicht aus. Ob eine solche Nutzung möglich ist, muss mit der Feuerwehr und dem städtischen Bauamt geklärt werden. Erforderliche Maßnahmen zur Einhaltung der Brandschutzverordnung müssen durchgeführt, das Vorhandensein von Fluchtwegen muss gewährleistet werden. 9
10 4 Bauliche Umsetzung 4.1 Installation von Kletterrouten an der Außenwand Speziell für künstliche Kletteranlagen gefertigtes und geprüftes Zubehör wie Sicherungspunkte, Klettergriffe und Befestigungsmaterial ist im Fachhandel erhältlich. An die Wand sollen Klettergriffe, Sicherungspunkte für Vorstiegsrouten sowie Umlenkungen am oberen Ende der Wand montiert werden. Abbildung 7: Klettergriffe verschiedener Hersteller Für die Befestigung der Griffe müssen Löcher von 10 mm Durchmesser und 5 cm Tiefe in die Betonwand gebohrt werden. In diese Löcher kommen spezielle Einschlaghülsen, in die die Klettergriffe geschraubt werden. Abbildung 8: Montageanleitung Einschlaghülsen Alle Sicherungspunkte müssen für eine Belastung von 10 kn (1 Tonne) ausgelegt werden, Voraussetzung ist die Norm für künstliche Kletteranlagen DIN EN Die Sicherungspunkte der Vorstiegsrouten werden für einen senkrechten Routenverlauf ausgelegt. Diese werden ebenfalls mit Hilfe von Einschlaghülsen mit der Wand verschraubt. Für schräge Routenverläufe werden die Bestimmungen für max. Abstände der Sicherungspunkte nach DIN EN eingehalten. 10
11 Abbildung 9: Befestigungsset Beton, Sicherungshaken, Umlenkung Umlenkungen werden beim Toprope-Klettern mit Kräften von 0.22 bis 0.33 kn belastet. Die Kräfte, die auf die Umlenkung wirken, setzen sich zusammen aus der Kraft des Kletterers von kn (je nach dem wie straff das Seil und wie schwer der Kletterer ist, mehr oder weniger) und der Kraft, die auf den Sicherungspartner wirkt von kn. Diese Kräfte sind für durchschnittliche Umlenkungen in Sportkletterrouten im Fels oder in Kletterhallen kein Problem. Abbildung 10: Kletterwand (rote Linie) und Sicherungsbereich. 4.2 Abtrennung eines Lagerraums Der linke Eingangsbereich bietet die Möglichkeit, einen Raum in der Größe von ca. 16 Quadratmeter vom restlichen Bunker abzutrennen. Die Zwischentür, die den Vorraum vom Bunkerinneren trennt, 11
12 wird aus Sicherheitsgründen verschlossen. Der Raum ist durch eine abschließbare Außentür erreichbar und kann ohne Umbaumaßnahmen als Lagerraum für Materialen und Werkzeuge zur Pflege und Instandhaltung der Anlage verwendet werden. Abbildung 11: Abtrennung Lagerraum (rot umrandete Fläche) 4.3 Einrichten von Stellplätzen Rechts neben dem Bunker befindet sich eine Freifläche, auf der bis zu drei Stellplätze eingerichtet werden können. Öffentliche Parkplätze fallen dadurch nicht weg, da an der Zufahrt Parkverbot besteht. 12
13 Abbildung 12: Stellplätze (rot umrandeter Bereich) 4.4 Finanzierung Für die Finanzierung des Ausbaus und der Instandhaltung der Anlage sind folgende Geldeinnahmequellen geplant: 1. Mitgliedsbeiträge 2. Spenden 3. Fördermittel (z.b. Bürgerstiftung Bonn, Stadt Bonn, Stadtsportbund) 4. Sponsoring (z.b. Vertreiber von Sportgeräten, Sportausrüstung, Sportbekleidung, etc. sowie ortsansässige Unternehmen, die gemeinnützige ehrenamtliche Tätigkeiten und den Breitensport unterstützen wollen) 13
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