Raspberry Pi Einführung

Transkript

1 Raspberry Pi Einführung Raspberry Pi Workshops in München Informationsmaterial zum Raspberry Pi: Raspberry Pi Kits und Zubehör kaufen: shop.pi3g.com Wir empfehlen zum Einstieg NOOBS, die New out of box software. NOOBS ist ein Multibootmanager für verschiedene Systeme die auf dem Raspberry Pi laufen, darunter die populären Systeme Raspbian und OpenELEC. NOOBS bringt diese Systeme bereits komprimiert mit, so dass man sie auf dem Pi aus sich heraus installieren kann, auch ohne Internet-Zugriff. Man kann die neuste Version von NOOBS direkt von der Raspberry Pi Foundation herunterladen: Wir empfehlen NOOBS, als ZIP Download (aktuell ist Version die neueste). NOOBS Lite enthält im Download keine Betriebssysteme, daher muss man während der Installation eine Internetverbindung haben. Dafür spart es später Platz auf der SD Karte. Wir laden NOOBS auf einen weiteren Rechner herunter, z.b. Laptop der mit Windows läuft. Wichtig ist, dass man eine SD Karte an diesem Gerät lesen und schreiben kann.

2 Installation von NOOBS Die ZIP Datei die man heruntergeladen hat, muss man extrahieren. Den Inhalt des entpackten Hauptordners kann man dann einfach auf eine FAT-formatierte SD Karte (die meisten kommen bereits so formatiert) kopieren. Diese SD Karte ist später dann die Festplatte des Raspberry Pi's. Man sollte eine 8 GB oder größere Karte (wir empfehlen mindestens 16 GB) nutzen. Die Karte sollte Class 10 Geschwindigkeit haben, d.h. mit mindestens 10 MByte pro Sekunde schreiben. Der Raspberry Pi unterstützt die Geschwindigkeitsvorteile neuerer UHS-1 Karten (mit 30, 45 und 60+ MB/s) nicht. Man kann diese Karten natürlich einsetzen, sollte aber nicht mehr Geld dafür ausgeben, weil sie besser sind - für den Pi bringt es nichts, eher für z.b. moderne Digitalkameras.

3 Anschließend kann man die Karte aus dem Notebook entnehmen, und in den Raspberry Pi einstecken. Die Karte wird mit den Zähnen nach oben hin zur Platine zeigend eingesteckt. Der Strom darf am Raspberry Pi erst angeschlossen werden, wenn die Karte steckt. Falls man versehentlich den Strom schon vorher angesteckt hatte, wird der Pi nicht booten in diesem Fall einfach den MicroUSB Stromstecker nochmal aus und wieder einstecken. Hinweis zu Win32 Disk Imager und dd NOOBS kann man wie bereits beschrieben einfach durch kopieren von Dateien auf die SD Karte darauf installieren. Für die anderen auf der gleichen Downloadseite angebotenen, sogenannten Betriebssystem-Images funktioniert das nicht, hier muss man ein spezielles Programm zum Schreiben des Images nutzen. Unter Linux würde man dazu die Software dd einsetzen, unter Windows den Win32 Disk Imager. Diese Programme überschreiben den kompletten Datenträger, auf den man sie loslässt, daher ist Vorsicht geboten! Bei NOOBS ist das aber wie gesagt zum Glück nicht notwendig, so dass man nicht versehentlich einen Datenträger überschreibt den man eigentlich noch braucht.

4 Erster Start von NOOBS NOOBS startet und initialisiert, anschließend zeigt es eine Auswahl von Systemen an, die man von der Karte aus sich heraus installieren kann. NOOBS ist ein Multibootsystem, man kann also mehrere Systeme auf einer SD Karte installieren. Wir wählen das System, oder die Systeme die uns interessieren durch setzen von einem Kreuz mit der Maus in der Checkbox neben dem System. Anschließend kann man den Installationsprozess durch Klick auf Install starten. Man sollte an dieser Stelle etwas Geduld mitbringen. Der Raspberry bereitet die SD Karte vor, entpackt die Systeme und schreibt sie auf die Karte. Go get a coffee :-)

5 Kurzer Überblick über die Systeme Was ist eine Linux-Distribution? Im Unterschied zu Windows hat man bei Linux die Qual der Wahl. Linux an sich ist nur der Kern(el) eines Betriebssystems, man kann es sich als Motor vorstellen. Die Karosserie, Lenkrad, Accessories kann man von verschiedenen Herstellern erhalten in diesem Fall wird der Linux- Kernel mit verschiedenen zusätzlichen Paketen zusammengebracht und als Linux-Distribution angeboten. Die Wahl einer guten Distribution hängt natürlich von den eigenen Erfahrungen und Anforderungen ab. Für den Start empfehlen wir Raspbian, bzw. für Multimedia-Entertainment OpenELEC. Raspbian (empfohlen) Raspbian basiert auf der Linux-Distribution Debian, mit Optimierungen und Erweiterungen speziell für den Raspberry Pi. Es ist die am besten unterstützte Distribution, sowohl was die mitgelieferten Programme und Tools anbelangt, als auch was die Dokumentation, Anleitungen und Wissen in der Community betrifft. Um es nochmal zu wiederholen: für Anfänger, die auf dem Raspberry mit Linux erste Schritte machen wollen, wird dieses System am besten geeignet sein. Die großen Releases von Debian werden nach Charakteren aus Toy Story benannt, z.b. Wheezy. Arch Arch Linux ist besonders für fortgeschrittene Nutzer geeignet, die sich mit Linux schon länger beschäftigen. Es lässt sich feiner einstellen und den eigenen Bedürfnissen anpassen. Die Pakete werden im Gegensatz zu Raspbian kontinuierlich aktualisiert, es gibt keine großen Releases. OpenELEC OpenELEC (Open Embedded Linux Entertainment Center) ist ein Multimedia-Entertainment- System, mit speziell angepasstem Interface. Wie der Name (Embedded) schon sagt, ist es besonders für kleine und prozessor-schwächere Geräte, wie den Raspberry Pi, optimiert worden. Es basiert genauso wie Raspbian auf XBMC, dem X-Box Media Center. Ursprünglich auf der X- Box entstanden wurde diese Software für viele andere Systeme portiert, der Name ist eher historisch zu sehen. Dieses System empfehlen wir, falls man den Pi hauptsächlich zum Schauen von Filmen und Wiedergabe von Musik, Bildern, etc. verwenden möchte.

6 Von dem darunter liegenden Linux Kern kriegt man hier nichts mit, mit der Kommandozeile kommt man nur in Berührung falls man es wirklich, wirklich möchte das System ist für einfache Bedienung mit Fernbedienung, Smartphone, oder ganz klassisch Tastatur und Maus entwickelt. Pidora Pidora basiert auf der Linux-Distribution Fedora. Diese Distribution wird unter anderem von Linus Torvalds, Mr. Linux persönlich, eingesetzt. Fedora ist der direkte Nachfolger von Red Hat Linux und bietet sehr aktuelle Software. Die Fedora Community möchte eine Vorreiterrolle für andere Distributionen und neue Features spielen. RISC OS Risc OS wurde speziell für die ARM Prozessor-Architektur, auf dem der Raspberry Pi basiert, entwickelt. Das System entstand Ende der 80er Jahre, und ist auf dem Raspberry Pi eher von historischem Interesse. Viele Features, die ein modernes Betriebssystem mit sich bringt, sind in RISC OS nicht enthalten. Für weitere Informationen: RaspBMC RaspBMC ist ebenfalls ein Multimedia-Entertainment-System. Es basiert genauso wie OpenELEC auf XBMC. Die Benutzung von RaspBMC (das User Interface) ist sehr ähnlich zu OpenELEC. Im Gegensatz zu OpenELEC wurde hier allerdings nicht ein komplett neues System mit ganz spezieller Funktion geschaffen, sondern auf der Basis von Raspbian gearbeitet. Ein wesentlicher Vorteil davon ist die größere Flexibilität, z.b. können beliebige Raspbian-Pakete nachinstalliert werden. Ein wesentlicher Nachteil ist allerdings der Overhead der damit einhergeht, d.h. für den reinen Multimedia-Genuß ist OpenELEC aus meiner Sicht besser geeignet.

7 Raspbian Boot to Scratch Dieser Menüpunkt installiert ebenfalls Raspbian, und konfiguriert es damit es direkt in Scratch startet. Scratch ist eine grafische Programmier-Umgebung, für Kinder und Programmier-Anfänger gedacht. Man kann später mittels raspi-config diese Möglichkeit auch manuell aktivieren und Scratch ausprobieren, so dass es nicht unbedingt nötig ist sich bereits jetzt dafür zu entscheiden. Data Partition Dieser Menüpunkt fügt eine zusätzliche leere 512 MB Partition zu der SD Karte hinzu, die man z.b. unter den verschiedenen Systemen teilen kann. Raspberry Pi Handbuch v.0.1 erstellt von Maximilian Batz, pi3g.com