Bibliotheken vs. Google? Literaturrecherche im Internet

Transkript

1 Bibliotheken vs. Google? Literaturrecherche im Internet

2 Wer braucht noch Bibliotheken im Internet? Quelle: OCLC: Perceptions of Libraries, 2010: Context and Community

3 Google ist kein Register des Internets Automatisiertes Einsammeln von Daten (Googlebot, harvesting) Indexierung der Daten Kein Deep Web Auswirkungen auf: Menge Aktualität Art der Daten Langzeitverfügbarkeit 3

4 Wie funktioniert die Suche in Google? Mehr als nur die Einschlitzsuche, Suchunterstützungen Bewertung der Suchbegriffe: Suchalgorithmus Hummingbird Computerlinguistische Behandlung der gesamten Suchanfrage und der Schlüsselwörter Darin: Google Page Rank Grundfaktoren: Häufigkeit der Verlinkung von Seiten mit hohem Page Rank, Gegenmaßnahmen zur gezielten Manipulation Folgen: Intransparentes Ranking bei information overload 4

5 Quelle: Google 5

6 Personalisierung in Google Google erkennt Nutzende an IPs, Cookies und GPS-Daten Authentifizierung/Personalisierung wählbar Bewertung des eigenen Suchverhaltens und der Lokalisierung Folgen: Personalisierung verändert Suchergebnisse Filter bubble Sehr gute Möglichkeit zur Einschränkung von Suchergebnissen 6

7 Literatur suchen mit Google: Literatur ist für Google Information wie alles andere Deshalb besser: Google Scholar Google Books Bewertung: Google findet Literatur (nur), wenn sie im Volltext vorliegt Google Books sucht im Volltext von Büchern, Inhalte werden urheberrechtsabhängig angezeigt Das deep web bleibt verborgen Keine Datenstrukturen 7

8 Google trauen? Werbung Datenschutz (Google Dashboard) Cookies Big Data 8

9 Literaturrecherche in der Bibliothek Bibliothekskatalog In und durch die Bibliothek (stabil) verfügbare Medien Bibliothekarisch erschlossen Zusatzinformationen (von der Bibliothek) lizenzierte Datenbanken Ausgewählte Literatur tief erschlossen Teilweise mit Volltexten und Verfügbarkeitsdienste 9

10 Überregionale Bibliothekskataloge Verbundkataloge Zeitschriftendatenbank (ZDB) Elektronische Zeitschriftenbibliothek (EZB) Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Virtuelle Deutsche Landesbibliographie Verzeichnisse zu speziellen Literaturgattungen (Beispiele): Zentrales Verzeichnis Digitalisierter Drucke Kaliope: Verzeichnis von Nachlässen und Autographen EROMM: Internat. Verzeichnis von Microformen und Digitalisaten International: WorldCat Karlsruher virtueller Katalog KEIN kooperativer Katalog! 10

11 Bewertung Vorteile Google: Einfache Suche, große Treffermengen, vernetzte Informationen Vorteile Bibliotheken: Transparente Verfügbarkeit, präzisere Suche, Qualitätskontrolle, sachliche Suche möglich, kontrollierte und standardisierte Metadaten Zukunftswege: Verschmelzung der Ressourcen im Internet: Suchräume der Bibliotheken, Spezialdienste der Suchmaschinen, Semantisches Internet, zunehmende Personalisierung 11

12 Das ungelöste Problem der formalen Suche: Effektive Suche, wenn/bei: Bibliothek Google Known Item Search Schneeballsystem Überprüfungen Grenzen: Thematische/sachliche Suche Ähnlichkeitssuche 12

13 Finden trotz Information Overload? Immer größere Treffermengen bei intelligentem Ranking und individuellen Filtermöglichkeiten Spezialisierung der Suchinstrumente (Beispiel: Google Scholar) Serendipity: Finden, was nicht gesucht wurde (aber dennoch von Relevanz ist?) Personalisierung, Suchagenten (Beispiel: Google Alerts, RSS- Feeds) Kontextualisierung: Geodaten, Nutzerprofile, Mobiles Suchen auf mobilen Endgeräten, Cookies, Suchhistorie Die Gefahr: Das gespeicherte Personenprofil denkt mit, situative Passung : Wo bin ich? Was klicke ich? Wen kenn ich? 13

14 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Kontakt: Joachim Kreische Leiter UB Dortmund 14