Emmaus. 500 Jahre Reformation. Herbst Inhalt. Gemeindebrief der Evang.-Luth. Kirchengemeinde München-Harlaching. Wer war Martin Luther?

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1 Emmaus Gemeindebrief der Evang.-Luth. Kirchengemeinde München-Harlaching Herbst 2016 Inhalt Wer war Martin Luther? 4 Emmaus feiert: 7 Apfelfest am Aktionen zum Jubiläum 8 in Emmaus Kurz dazwischengesagt 8 Jahrmarkt in Emmaus 9 Die Reformation und 1 0 ihre Folgen Gottesdienste 12 Willkommen in der 1 3 Nachbarschaft Berufe rund um 1 4 die Kirche Münchner Konzertchor 1 6 MonteverdiChor Gospelchor Emmaus aktiv 18 Termine 20 Familiennachrichten Jahre Reformation Auf dem Weg zum Reformationsjubiläum 2017

2 Gruppen EDITORIAL UND KREISE MUTTER-KIND-GRUPPEN Auskunft über das Pfarramt, Tel JUGENDKREISE Pfadfindergruppen Sara von Festenberg, Tel 0179/ Kreativer Kindertanz Ab 15. September 2016 findet das ganze Schuljahr über (außer in den Schulferien) der Kreative Kindertanz im Gemeindesaal der Emmauskirche statt. Jeden Donnerstag Uhr für 4- bis 5-Jährige (Anfänger) und Uhr für 5- bis 6-Jährige. Die Kurse leitet Veronique Fessler, langjährige Kindertanz-Pädagogin im Hasting-Tanzstudio München. Info: Veronique Fessler, Tel EMMÄUSCHEN SUCHEN NACHWUCHS! Zwischen 8 und 13 Uhr betreuen zwei pädagogische Fachkräfte zwölf Kinder im Alter von zwei bis vier Jahren im Gemeindesaal und auf den nahe gelegenen Spielplätzen. Interessiert? Vereinbaren Sie einen Schnuppertermin. Kontakt: Annalee O`Shaughnessy, Tel 0160 / , Vorstand@emmaeuschen.de, Infos: EINE-WELT-VERKAUF Waren aus fairem Handel immer nach dem Gottesdienst: 2. Oktober, 30. Oktober, 27. November (Adventsbasar) Änderungen vorbehalten, Auskunft über Tel PARTNERSCHAFTSKREISE TANSANIA Informationen über das Pfarramt und auf Partnerschaftskreis Tansania PARIS Auskunft: Ursel Vogt, Tel EMMAUS KANTOREI Offenes Singen zur Gestaltung der Gottesdienste in der Emmauskirche und im Altenheim, Montag Uhr, Termine nach Absprache, Auskunft: Adelheid Olbrich, Tel MÜNCHNER KONZERTCHOR Oratorienchor für Jugendliche und Erwachsene, mittwochs von bis Uhr im Gemeindesaal. Leitung: Benedikt Haag EMMAUS-KINDERCHOR Auskünfte und Anmeldung bei Ruth Kornder, Tel Fortsetzung Seite 23 Dorothea Arenz-Drescher Liebe Leserinnnen und Leser, die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung* hat am getittelt: Reformationsjubiläum. Luther - ein Sommermärchen und weiter: Millionen Besucher, Milliarden Umsatz: Das Reformationsjubiläum wird ein großes Geschäft. Und jeder will dabei sein. Sogar der Playmobil-Luther hat sich schon Mal verkauft. Ralph Bollmann, der Korrespondent für Wirtschaftspolitik der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung wirft einen Blick auf die Geschäfte, die mit dem Jubiläum gemacht werden und schreibt, dass selbst Der Deutsche Bundestag in der Drucksache Nr. 17/6465 feststellt:...bei dem Reformationsjubiläum im Jahr 2017 handelt es sich um ein Ereignis von Weltrang. Also nochmal der Tweet aus der FAZ: Millionen Besucher, Milliarden Umsatz: Das Reformationsjubiläum wird ein großes Geschäft. Denn auch für die Sanierung und Substanzsicherung authentischer Orte und Stätten der Reformation, für Infrastruktur, Veranstaltungen, kulturelle Bildung und so weiter... gibt es viel Geld. Allein nur für die Organisaton! der kirchlichen Events zum Reformationsjubiläum 2017 haben der Deutsche Evangelische Kirchentag (DEKT) und die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) den Verein Reformationsjubiläum 2017 e.v. gegründet. Unter finden Sie unzählige Veranstaltungen wie Europäischer Stationenweg, Kirchentage, Weltausstellung, Festwochenenden, Kinder- und Jugendcamps und mehr bis zum Die Tatsache, für das Jubiläum einen eigenen Verein zu gründen, fasziniert mich. Ich bleibe am Bildschirm kleben und lese und staune. Mir war bis zu diesem Moment nicht klar, was für ein gigantisches Räderwerk das Reformationsjubiläum antreibt. Interessant. Auch die Emmauskirche plant viele Aktionen im Jubiläumsjahr (siehe Seite 8) und wir werden auf der Webseite einen extra Menüpunkt dazu einrichten. Und in diesen Veranstaltungen geht es dann endlich um Inhalte, die Bedeutung der Reformation für unsere heutige Gesellschaft zum Beispiel. Aber das ist Stoff für ein anderes Editorial. Es grüßt Sie herzlichst Titelfoto: Quelle Foto von Sebastian Arlt *Artikel 2 3

3 Auf dem Weg zum Reformationsjubiläum 2017 Stationen im Leben Martin Luthers Wer war Martin Luther und was war die zentrale Erkenntnis der Reformation? Martin Luthers Leben bis zum Thesenanschlag Geburt in Eisleben Getauft, seine Eltern wählen den Namen des Tagesheiligen Martin v. Tour (bekannt als St. Martin ) 1501 Beginn des Studiums in Erfurt. Er schließt dieses Grundstudium mit einem Magister Artium ab und soll dann nach dem Willen des Vaters Jura studieren 1505 Dazu kommt es nicht. In Todesgefahr in einem Gewitter bei Stotternheim gelobt Martin Luther, ein Mönch zu werden. Er tritt ins Augusti ner-eremiten-kloster in Erfurt ein Innerhalb von drei Jahren wird Martin zum Mönch, Diakon und Priester und sogar zum Universitätslehrer für Theologie. Er ist gerade 24 Jahre alt Luther reist im Auftrag seines Ordens nach Rom: Der innere Verfall der Kirche verstört ihn zutiefst Der Ablasshandel missfällt dem Gelehrten Luther. Er möchte eine wissenschaftliche Diskussion darüber anstoßen und heftet 95 Thesen an die Schlosskirchentür in Wittenberg. Geburt und Taufe in Eisleben Martin Luther stammt aus eher einfachen Verhältnissen, sein Vater Hans hat sich aber wohl als Bergwerksmeister emporgearbeitet. Die kirchlichen Regeln und die religiöse Praxis bestimmten das Alltagsleben. Kinder wurden oft unmittelbar nach der Geburt oder am Tag danach getauft. Das geschah aus Angst vor dem frühen Kindstod: Ein ungetauftes Heidenkind hatte es nach damaliger Vorstellung schwer, in den Himmel zu kommen. Das Kind wurde nach St. Martin benannt, das wertet man als Hinweis auf die vorherrschende Frömmigkeit in Martins Elternhaus. Vor allem die Mutter war wohl sehr darauf bedacht, dass die Regeln der Kirche eingehalten werden. Studium in Erfurt Martin hatte Schulbildung erhalten. Das war ungewöhnlich, denn Schulbesuche waren teuer. Aber der ehrgeizige Vater Hans hat wohl die Aufstiegschancen eines gebildeten Jungen im Blick. Vor allem Juristen waren gefragt. Eintritt ins Kloster Martin Luther wird auf freiem Feld von einem Gewitter überrascht und gelobt in Todesgefahr, ein Mönch zu werden. Das Leben im Kloster galt als besser für das Seelenheil: Luther hatte Angst davor, nicht gut genug für den Himmel zu sein. Im Kloster erkannte man schnell die Begabungen des jungen Mönchs. Daher wundert es nicht, dass er in kürzester Zeit zum Priester geweiht und sogar als Lehrer beauftragt wird. Er wechselt an die junge Universität Wittenberg und lehrt dort Theologie. Romreise 1511 Die Romreise offenbart eine große innere Zerrissenheit Luthers: Einerseits war er gebildet und wissbegierig und darin ein moderner Mensch. Andererseits war er von der traditionellen Glaubenslehre geprägt und hatte die Bilder von Fegefeuer und Hölle vor Augen. Er hatte Angst, zu viele Sünden begangen zu haben. Damit hätte ihn Gott nach damaliger Vorstellung in die Hölle geschickt oder zumindest ins Fegefeuer: Dort mussten die Menschen ausharren, bis ihre Sünden in Hitze und Schmerz abgegolten sind. Nur sündenfreie Menschen hätten direkt in den Himmel kommen können, aber wer ist schon sündenfrei? Und noch ein Drittes trägt zur inneren Zerrissenheit Luthers bei: Als Mönch und Priester ist er Repräsentant der Kirche. Als solcher reist er auch nach Rom; es ist aber gleichzeitig eine persönliche Pilgerfahrt: Eine Romreise bewirkt, dass dem Pilger selbst oder seinen Angehörigen einige Zeit im Fegefeuer erlassen wird. Das ist eine Form des sogenannten Ablasses. Auch dafür will der Mönch Martin seine Reise nutzen. Allerdings ist er entsetzt über das verdorbene Leben in der Heiligen Stadt. Rekordverdächtig Playmobilfigur von Martin Luther übertrifft jede Erwartung...Mit Feder und Bibel der Playmobil-Luther avanciert zum Kassenschlager.... Knapp 7,5 Zentimeter misst der kleine Luther und trägt in den Händen eine Feder und die Bibel.... Nach nicht einmal 72 Stunden war die Playmobilfigur restlos ausverkauft. Eine Erstauflage von Figuren war nach dem Wochenende nicht mehr vorrätig.... Die Interessenten für das kleine Spielzeug kamen allerdings nicht nur aus Deutschland, auch in Spanien, Schweden und Italien konnten sich Menschen für den kleinen Luther begeistern.der große Erfolg der Figur hat dementsprechend auch in der ausländischen Presse für Aufmerksamkeit gesorgt. So berichteten die britische Tageszeitung The Telegraph und die europäische Edition von Newsweek über den kleinen Luther... Quelle: rekordverdaechtig-playmobilfigur-von-martin-luther-uebertrifft-jede-erwartung/ 4 5

4 Auf dem Weg zum Reformationsjubiläum 2017 Die 95 Thesen Zum Bau des Petersdoms (den man ja heute noch bewundern kann) brauchten Papst Julius II. und sein Nachfolger Leo X. viel Geld. Man bediente sich der Vorstellung, dass die Kirche einen wertvollen Schatz besitzt: Die Erlösung von den Sünden, die Jesus Christus durch seinen Tod erworben hat. Diesen Schatz verteilt die Kirche: Wer seine Sünden bereut und zur Beichte geht, bekommt etwas davon. Wer ein gutes Werk tut, zum Beispiel ein Armenhaus bauen lässt, bekommt etwas davon. Und nun sollte ein Ablassbrief dieselbe Wirkung haben: Wer einen solchen Brief kaufte, konnte sich selbst oder verstorbene Angehörige von einem Teil der Zeit im Fegefeuer freikaufen. Auf besonders dreiste Art betreibt Johann Tetzel diesen Ablasshandel, so dreist, dass sogar Papst Leo X. ihn später als einen pocaccio (Schweinehund) bezeichnet. Luther erlebt das mit und setzt sich als wissenschaftlicher Theologe mit dem Thema auseinander. Er schreibt 95 Thesen, die er gerne mit anderen Wissenschaftlern diskutieren möchte. Er schreibt sie in der Wissenschaftssprache Latein und schickt sie an den Erzbischof von Mainz und Magdeburg, Albrecht von Brandenburg. Albrecht hatte Johann Tetzel beauftragt und durfte die Hälfte des Erlöses der Ablassbriefe selbst behalten. Zeitgleich werden die 95 Thesen durch einen Anschlag an der Schlosskirchentür in Wittenberg veröffentlicht, noch immer auf Latein. Der brisante Inhalt findet aber schnell einen Übersetzer und wird über den Buchdruck mit beweglichen Lettern schnell verbreitet. Was steht in den 95 Thesen? Am Anfang befasst sich Luther mit der Buße und beginnt mit dem Jesuswort Tut Buße, dies kann, wie er in These 4 ausführt, durch wahre Herzensbuße bis zum Eingang ins Himmelreich erreicht werden. These 5-6: Der Papst kann nur Strafen erlassen, die er selbst auferlegt hat. Im Folgenden werden der Ablasshandel als gutes Geschäft für die Kirche angeprangert, der keine erlösende Wirkung hat. These 50-51: Wenn der Papst die Erpressungsmethoden der Ablassprediger kennen würde, würde er davon nicht den Petersdom bauen lassen. These 90-93: Wenn der Ablass wie von Luther gefordert gepredigt würde, lösten sich diese Einwände auf. Darum soll der Papst den Ablasspredigern das Handwerk legen. Das ist eine klare, unmissverständliche Aufforderung an den Papst, für Ordnung zu sorgen. Es geht Luther also nicht um eine Kirchenspaltung, sondern eine innere Reinigung! Die Schlussthesen sind dann die Aufforderung für einen angemessenen Weg: These 94-95: Man soll die Christen ermutigen, Jesus Christus nachzufolgen und sich nicht durch Ablassbriefe falsche geistliche Sicherheit erkaufen lassen. Damit greifen die 95 Thesen die Grundsäulen der damaligen Kirche an: Nicht die Kirche verteilt den Schatz der Erlösung, sondern Jesus Christus selbst. Damit sind Priester, Bischöfe und Päpste nicht mehr als Vermittler notwendig. Die Menschen werden als eigenständige und eigenverantwortliche Wesen wahrgenommen, die keine kirchliche Hierarchie für die Erlösung brauchen. Allein der Glaube, allein die Gnade, allein Christus, den wir allein aus der Heiligen Schrift kennen: Das ist das Zentrum des Christentums. Eine scharfe Provokation für die Kirche, und eine befreiende Botschaft für die Menschen! Andreas Lay 6 7

5 Auf dem Weg zum Reformationsjubiläum 2017 Emmaus feiert! 500 Jahre Reformation 2016/2017 Emmaus veranstaltet! Jahrmarkt in Emmaus (OHNE Bücherverkauf!) Wir planen einige Aktionen zum Jubiläum und freuen uns auf fröhliche und besinnliche Feste und Begegnungen mit Ihnen. Nach einem Zitat von Martin Luther starten wir mit unserem Jubiläumsprogramm am Sonntag, den 30. Oktober 2016: Wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge, würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen. Sie sind alle herzlich eingeladen, nach dem Gottesdienst (ca Uhr) in tatkräftiger Runde einen Apfelbaum im Pfarrgarten zu pflanzen und sich danach bei Apfelsaft, Apfelkuchen, Apfel. zu stärken. Bitte bringen Sie falls vorhanden eine kleine Schaufel und etwas für unser Apfelbuffet mit. Auch zu unseren weiteren Jubiläums- Veranstaltungen wie Vorträge Konzert Kino Mittelalterlicher Abend Meditationsweg Sommerfest und Büchermarkt... laden wir Sie herzlich ein und werden Sie darüber im Gemeindebrief, auf unserer Internetseite und mit Plakaten rechtzeitig informieren. Am Samstag, und Sonntag, jeweils von Uhr sowie am Montag, von 9-11 Uhr findet wieder unser großer Jahrmarkt statt. Sie suchen neue Ideen für Ihren Haushalt? Sie möchten Ihre alten Schallplatten wieder hören und brauchen einen Plattenspieler? Sie sind auf der Suche nach Sportgeräten oder haben ein Faible für Kuriositäten? Bei unserem Jahrmarkt finden Sie all das, außerdem Musikinstrumente, Bilder, Uhren, Schmuck, Taschen, Tischwäsche, Elektrogeräte, Gartenbedarf und noch viel mehr. Kommen Sie vorbei und stöbern Sie sich in aller Ruhe durch unsere liebevoll aufgestellten und perfekt sortierten Stände. Der Erlös geht je zur Hälfte an Vorhaben der Emmausgemeinde (z.b. Renovierungsarbeiten, etc.) und an kirchlich-soziale Projekte (z.b. Ökumenische Sozialstation, Stiftung Wings of Hope, etc.). Sie möchten Ihre wertvollen Schätze spenden? Warenannahme (Abholdienst in Ausnahmefällen möglich) ist ausschließlich am Mo und Di und von Uhr und Uhr sowie am Mi Uhr im Hof der Kirchengemeinde. BÜCHER WERDEN NICHT ANGE- NOMMEN! Sie wollen das Jahrmarktsteam auch nur stundenweise tatkräftig unterstützen? Melden Sie sich bitte bei Pfarrer Lay oder im Pfarramtsbüro Tel Wir freuen uns auf Sie! Ihr Jahrmarktsteam und Pfarrer Lay KURZ DAZWISCHENGESAGT Luther oder Reformation, Jubiläum oder Gedenken? Liebe Leserinnen und Leser, Was feiern die Protestanten? fragen einige Menschen. Zu wenig, ist man versucht zu antworten, denn Protestanten gelten manchmal als zu ernst. Als Jugendlicher in der unterfränkischen Diaspora hätte ich wohl zugestimmt. Mir fiel schon damals auf, dass meine katholischen Freunde mehr zu feiern hatten: Erstkommunion und Firmung. Außerdem Fronleichnam und Mariä Himmelfahrt. Wir Evangelischen hatten nur den stillen und wenig fröhlichen Buß- und Bettag für uns haben wir etwas zu feiern: Lutherjubiläum nennen es viele, aber das ist nicht korrekt jährt sich der Anschlag der 95 Thesen, der vermutlich am Vorabend des Allerheiligenfestes 1517 zumindest an der Tür der Wittenberger Schlosskirche, aber auch an anderen Kirchentüren in Wittenberg stattgefunden haben dürfte. Das löste vor 500 Jahren die Reformation aus. Daher steht 2017 weniger die Person Luther und mehr die Reformation im Mittelpunkt: Denn diese Thesen wurden obwohl für Gelehrte geschrieben! sehr schnell ins Deutsche übersetzt und erreichten dank des Buchdrucks mehr Menschen als zunächst beabsichtigt. Und obwohl es schon davor Reformationsbestrebungen gab, war es letztlich dieses Ereignis, das eine große Veränderung bewirkte. Die Reformation ist ein umfassendes Geschehen, das wie die meisten geschichtlichen Bewegungen! in seiner Vielschichtigkeit unterschiedlich zu bewerten ist. Luthers Antisemitismus ist nicht akzeptabel. Als Person muss er manchmal unerträglich gewesen sein. Auch im Ablauf der Reformation gab es dunkelste Punkte. Die Spaltung der Kirche schmerzt bis heute. Trotzdem wäre es falsch, nur ein Gedenken auszurufen. Der Sprung in die Neuzeit hat nicht nur in der Wissenschaft, sondern auch in der Kirche stattgefunden. Die damals ausgelösten Veränderungen haben weit über die Kirchen hinaus Wirkung gezeigt. Bildung, die Vereinheitlichung der deutschen Sprache, Freiheit: Das sind Begriffe, die mit der Reformation verbunden sind. All das ist ein Grund zu feiern. Das ist ein Jubiläum. Daher feiere ich gerne ein Reformationsjubiläum. Übrigens: 2017 ist der 31. Oktober sogar ein richtiger Feiertag, schul- und arbeitsfrei. Den evangelischen Jugendlichen, der ich damals war, hätte es gefreut. Herzlichst, Ihr Pfarrer Andreas Lay 8 9

6 Auf dem Weg zum Reformationsjubiläum Jahre Reformation Die Reformation und ihre Folgen Martin Luther war mit seinem Thesenanschlag 1517 zunächst überhaupt nicht darauf aus, eine neue Kirche oder eine Kirchenspaltung herbeizuführen. Ihm ging es um die Reform der bisherigen römisch-katholischen Kirche. Die Wahrheit von der unbedingten Liebe Gottes zu den Menschen, die sich in Jesus Christus offenbart hatte, sollte wieder neu entdeckt werden. Nachdem sich die damalige römisch-katholische Kirche jedoch reformunwillig zeigte, und mehr noch, die reformatorischen Bestrebungen mittels kaiserlicher Macht zu ersticken versuchte, blieb den Reformatoren nichts anderes übrig, als sich von der römischen Papstkirche loszusagen. Europäischer Stationenweg Wenige historische Ereignisse haben europaweit so viel verändert wie die Reformation... Ab November 2016 knüpft der Europäische Stationenweg ein Band. Im Mai 2017 kommt dieser Weg in Mitteldeutschland an und mündet in Wittenberg in die Weltausstellung Reformation. Städte in den Niederlanden und in Ungarn, in Slowenien und Irland werden ebenso angefahren wie Rom, Augsburg, Worms und die Wartburg... Einzelheiten (und Quelle) dazu auf Solche Abspaltungen von der abendländischen römisch-katholischen Kirche hat es bereits vor Luther gegeben. Zu nennen sind die Waldenser, die Katharer und die Hussiten. Zur Zeit Martin Luthers waren es neben ihm auch die schweizerischen Reformatoren um Zwingli und Calvin, die sich von Rom lösten. Gemeinsam war allen, dass sie notwendigerweise gezwungen waren, eine eigene kirchliche Struktur zu schaffen. Dazu kam, dass sie als Kirche in der Welt mit den politischen Gegebenheiten in Mitteleuropa zurechtkommen mussten. Diese waren bestimmt durch kleinere und größere Herrschaftsbereiche von Fürsten, Herzögen, Grafen und Reichsrittern. Auch die sog. Freien Reichsstädte waren eine nicht zu unterschätzende Größe: Fand in ihnen doch ein großer Teil des Handels statt. Handwerker und Bürgersleute in diesen Städten strebten nach Eigenständigkeit. Martin Luther und seine Mitstreiter hatten tatsächlich keinen Plan, kirchliche Strukturen neu zu schaffen. Im Wesentlichen beruhte die reformatorische Erkenntnis darauf, dass durch die Bibel Gott sein Wort an Menschen mitgeteilt hat und dieses ohne jede Einschränkung von jedem gelesen werden konnte. Von daher lag das Hauptaugenmerk Martin Luthers zunächst auch auf der Bildung, denn die Menschen mussten zunächst erst einmal lesen lernen. Auch die Ausbildung zum Pfarrer einer Gemeinde lag im Argen. Aus diesem Grund verfasste Martin Luther übrigens den kleinen Katechismus. Die andere bestimmende Idee der Reformation war, dass jeder Christenmensch aufgerufen ist, seinen Beitrag zu geben, damit die Kirche Jesu Christi lebendig ist. Weil aber jede größere Organisation auch Organisationsformen und Strukturen benötigt und die bestimmende Größe seit jeher auf dem Land der herrschende Adel und in den Städten die Bürgerschaft war, bedienten sich die Reformatoren dieser, um Strukturen zu schaffen, die über die einzelne Kirchengemeinde hinausgingen. Der sogenannte Augsburger Religionsfrieden legte fest, dass die jeweiligen Landesherren bestimmen konnten, welche Religion ihre Untertanen denn anzunehmen hatten. Das Prinzip Cuius regio eius religio bedeutete also, sich entweder der Religionswahl der Fürsten und Grafen anzuschließen oder aber deren Land zu verlassen. Dies war somit die Geburtsstunde der Landeskirche und es entstand das sogenannte landesherrliche Kirchenregiment. Nicht ein theologisch ausgebildeter Bischof stand an der Spitze einer Landeskirche, sondern der jeweilige politische Repräsentant. In der Folge wechselten jedoch ganze Landstriche ihre politischen Repräsentanten bzw. durch Gebietseroberungen oder durch Heirat wechselte die Konfession der jeweiligen Landesherren. Der Bevölkerung in Deutschland war es nicht zuzumuten, immer wieder neu die Konfession zu wechseln. So blieben nach dem Dreißigjährigen Krieg und dem Westfälischen Frieden 1648 evangelische Gebiete evangelisch, auch wenn der Landesherr durch Heirat oder kriegerische Aktionen die Konfession wechselte. Das führte etwa dazu, dass der oberste Repräsentant der evangelischen Landeskirche in Bayern bis zum Zusammenbruch der Monarchie im Ersten Weltkrieg der katholische König von Bayern war. Die Bedeutung, dass jeder Christ nach reformatorischem Verständnis Verantwortung für die Kirche übernehmen soll, spiegelt sich im synodalen Element evangelischer Kirchen wider. Die Synode, die mehrheitlich aus Nicht-Theologen zusammengesetzt ist, entscheidet über Kirchengesetze, wählt den Landesbischof/ die Landesbischöfin und entscheidet über die Verwendung der finanziellen Mittel. Theologen, Pfarrer und Bischöfe sollen sich weniger um die Strukturen als vielmehr um die rechte Lehre, um die Verbreitung von Gottes Wort kümmern. So wird auch die einzelne Kirchengemeinde nicht allein von Pfarrern geleitet, sondern von einem Kirchenvorstand, der mehrheitlich aus gewählten und berufenen Gemeindegliedern zusammengesetzt ist. Luther selbst hatte, wie gesagt, keinen Plan für eine neue Kirche. Er wusste nur, dass es sich in Abwandlung eines Jesuswortes so verhalten muss: Die Kirche ist für den Menschen und seinen Glauben da und nicht umgekehrt. Christoph Reichenbacher 10 11

7 GOTTESDIENSTE Sa Gottesdienst in der Krankenhauskapelle Bomblies Orgelmeditation mit Texten bei Kerzenlicht 20. Sonntag nach Trinitatis So Gottesdienst Reichenbacher Sa Gottesdienst in der Krankenhauskapelle Hüfner 21. Sonntag nach Trinitatis So Gottesdienst mit Abendmahl (Traubensaft) Lay Sa Gottesdienst in der Krankenhauskapelle Bomblies 22. Sonntag nach Trinitatis So Gottesdienst Reichenbacher Sa Gottesdienst in der Krankenhauskapelle Bomblies 23. Sonntag nach Trinitatis So Gottesdienst Lay Minigottesdienst im Rahmen des Apfelfestes Lay Sa Gottesdienst im Altenheim Reichenbacher Gottesdienst im Krankenhaus für Naturheilweisen Hüfner Drittletzter Sonntag des Kirchenjahres So Beichte in der Sakristei Gottesdienst mit Abendmahl Reichenbacher Sa Gottesdienst in der Krankenhauskapelle Hüfner Orgelmeditation mit Texten bei Kerzenlicht Vorletzter Sonntag des Kirchenjahres So Gottesdienst Lay BuSS- und Bettag Mi Gottesdienst zum Buß- und Bettag Reichenbacher in der Emmauskirche Sa Gottesdienst in der Krankenhauskapelle Bomblies Ewigkeitssonntag So Gottesdienst mit Gedenken der Verstorbenen Reichenbacher es singt der Münchner Konzertchor Sa Gottesdienst in der Krankenhauskapelle Schulz 1. Advent So Gottesdienst mit Abendmahl Reichenbacher/Lay 1. gemeinsames Abendmahl der Konfirmanden anschl.: Adventsbasar mit Eine-Welt-Verkauf Minigottesdienst Lay Philippus- und Lutherkirche: Willkommen in der Nachbarschaft In unseren beiden Nachbargemeinden Philippus- und Lutherkirche tut sich was. In der Philippuskirche werden am 2. Oktober Pfarrer Klaus Pfaller, bisher Penzberg, und Diakon Reiner Fuchs in ihre Ämter eingeführt. In der Lutherkirche begrüßen wir mit Pfarrerin Barbara Franke eine bereits bekannte Kollegin, die bisher jedoch nur in der Altenheimseelsorge (50%) im Bereich Giesing eingesetzt war, als Gemeindepfarrerin mit ebenfalls 50 Prozent. Zum Hintergrund: Die Philippuskirche, die mit dem Ehepaar Trimborn bisher eineinhalb Pfarrstellen hatte, gibt nun die halbe Pfarrstelle an die Lutherkirche ab und erhält im Gegenzug dafür von der Lutherkirche eine halbe Diakonenstelle. Diakon Reiner Fuchs teilt sich also diese Aufgabe in der Philippus- und der Lutherkirche. Pfarrerin Barbara Franke versieht nun als Pfarrerin auf der dritten Pfarrstelle ihren Dienst in der Lutherkirche als ganze Pfarrerin mit hälftigem Anteil Altenheimseelsorge und Gemeindearbeit. Wir wünschen den neuen Kolleginnen und Kollegen in der Nachbarschaft einen guten Anfang und Gottes Segen für ihr Wirken. Christoph Reichenbacher 12 13

8 BERUFE RUND UM DIE KIRCHE SPENDEN Berufe rund um die Kirche: Stefanie Leidel-Krauß, Religionspädagogin Emmaus Frau Leidel-Krauß, seit Schuljahresanfang unterrichten Sie an der Rotbuchenschule. Wo waren Sie vorher? Leidel-Krauß Ich war vorher als mobile Reserve eingesetzt, das bedeutet, ich bin dort eingesprungen, wo Religionslehrkräfte für längere Zeit ausgefallen sind, zum Beispiel wegen einer Erkrankung. Meistens habe ich in der Grundschule unterrichtet. Emmaus Was macht Ihnen besonders Spaß am Religionsunterricht? Leidel-Krauß Ich freue mich immer darauf, mit Kindern auf Entdeckungsreise zu gehen: Biblische Geschichten zu erforschen und Verknüpfungen zum Leben der Kinder zu entdecken, das finde ich wertvoll. Außerdem singe und philosophiere ich gern mit Kindern. Emmaus Gab es für Sie in letzter Zeit besondere Erlebnisse? Leidel-Krauß Ich habe ein Jahr lang Grundschüler in Solln gehabt, jetzt zum Schluss haben alle Freundschaftsbänder erhalten. Wir hatten tatsächlich Freundschaft geknüpft, das war den Kindern und mir wichtig. Emmaus Erinnern Sie sich, wie Sie selbst als Kind Religionsunterricht hatten? Leidel-Krauß Ich hatte in der 3. und 4. Klasse eine Religionspädagogin im Unterricht, an die erinnere ich mich gerne. Jetzt sind wir Kolleginnen und haben uns sogar schon auf einer Fortbildung getroffen. Emmaus Spielen Sie Gitarre? Leidel-Krauß Leider nicht, das wäre gut für den Religionsunterricht. Aber ich singe gern mit den Kindern, auch ohne Gitarre. Und ich spiele Hackbrett. Emmaus Haben Sie einen Lieblingssatz aus der Bibel? Leidel-Krauß Unter den vielen Lieblingssätzen ist mein Konfirmationsspruch sehr wichtig: Lasst uns lieben, denn Gott hat uns zuerst geliebt. (1. Johannes 4, 19) Emmaus Vielen Dank und alles Gute an der Rotbuchenschule! (Interview und Foto: Andreas Lay) Dank und Bitte Ein herzliches Dankeschön allen denen, die unserem Aufruf im letzten Gemeindebrief gefolgt sind, die Kirchenmusik an der Emmauskirche zu unterstützen. Insgesamt kamen über EURO zusammen. Damit können wir das vielfältige musikalische Angebot der Emmauskirche mit dem Münchner Konzertchor, den Kinderchören, den Orgelmeditationen, den Harfenmusiken und einzelnen Musikern, die über das Jahr verschiedene Gottesdienste musikalisch besonders gestalten, finanzieren. In diesem Herbst bitten wir Sie wieder um Mithilfe bei der Finanzierung der Aufgaben der Ökumenischen Sozialstation. Die Situation ist seit Jahren gleichbleibend. Die mit den Krankenkassen und Pflegeversicherungen abrechenbaren Leistungen erlauben es kaum, für die pflegebedürftigen Menschen in unserem Stadtteil auch einmal ein Gespräch zu führen oder etwas zu tun, was eben nicht abgerechnet werden kann. Die Unterstützung der Kirchengemeinden für die Ökumenische Sozialstation hilft daher mit, den Mitarbeitenden dieser Einrichtung den Zeitdruck etwas zu nehmen und ihnen einen größeren Spielraum zu geben, um bei der Pflege auch Gesprächskontakte von Mensch zu Mensch zu ermöglichen. Im Namen der Mitarbeiterinnen der Ökumenischen Sozialstation Giesing-Harlaching sage ich Ihnen herzlichen Dank. Christoph Reichenbacher, Pfarrer Endlich fertig die Pfarrhausrenovierung 2015/16 Im Zuge des Pfarrstellenwechsels von Pfarrer Sebastian Degkwitz zu Pfarrer Andreas Lay wurde das Pfarrhaus mit den beiden Dienstwohnungen der zwei Pfarrer gründlich renoviert und saniert. Nach über 50 Jahren musste das Dach neu gedeckt werden, neue Fenster eingebaut, die Heizung und Wasserversorgung modernisiert werden. Gerade im Zusammenhang mit der Heizung hat der Kirchenvorstand nach intensiver und ambitionierter Beratung von unserem Gemeindeglied Florian Lichtblau sich dazu entschieden, einen Wärmedämmstandard zu erreichen, der vorbildlich ist. (Für Kenner: Das Pfarrhaus hat nun einen KfW 70-Dämmwert!) Außerdem wurde gleich auch ein Regenwasser-Versickerungsschacht in den Pfarrgarten gegraben. Wir sind froh, dass wir nach rund einem Jahr Bauphase, bei der auch gleich das Pfarramt an seiner Westseite mit gedämmt wurde, nun Gebäude haben, die modernsten energetischen Gesichtspunkten entsprechen und ihren Beitrag dazu leisten, dass unsere Umwelt und unsere Ressourcen geschont werden. Ein herzliches Dankeschön allen, die bei den langwierigen und auch anstrengenden Beratungen durchgehalten haben. Und auch ein herzlicher Dank an viele Gemeindeglieder, die für die Renovierung unserer Gebäude regelmäßig einen beträchtlichen finanziellen Beitrag leisten. Wir investieren hier in die Zukunft unserer Gemeinde! Christoph Reichenbacher 14 15

9 MUSIK Wolfgang Amadeus Mozart, Requiem KV 626 Enjott Schneider, Seligpreisungen In memoriam Leipzig 1989 Sonntag, um 19 Uhr in der Emmauskirche Eines der berühmtesten Fragmente der Musikgeschichte, das Requiem von W.A.Mozart, und Seligpreisungen, ein Werk des zeitgenössischen Komponisten Enjott Schneider, werden im November in der Emmauskirche zu hören sein. Das Konzert wird eröffnet mit den Seligpreisungen, einer Motette für gemischten Chor, Violine, Viola, Violoncello, Fagott und Orgel, basierend auf dem Text aus dem Matthäus- Evangelium, Kapitel 5,3-12. Schneider komponierte das Werk im Auftrag der Nikolaikirche Leipzig zum 20. Jahrestag der Friedlichen Revolution in Leipzig. Schneider, der insbesondere als Komponist von Filmmusik bekannt sein dürfte, - er schuf auch die Musik zu dem Film Das Wunder von Leipzig - hat mit seiner Vertonung der Seligpreisungen das Klima der Montagsdemonstration in Leipzig am 9. Oktober 1989 einzufangen versucht: Die Angst und die Nervosität der Menschen, die sich friedlich zum Gebet der Seligpreisungen versammelt hatten und sich dann der geballten Macht eines gewaltbereiten Staates gegenübersahen. Beklemmend spürbar wird dies musikalisch in dem ersterbenden Flüstern vieler Stimmen, mit denen das Eingangsstück Not endet. Selig sind, die da hungert und dürstet.. Dass sie nach Gerechtigkeit hungern, das ist nicht mehr sagbar. Im Zentrum steht das Stück Barmherzigkeit. Darin wird die unglaubliche Ruhe und Konzentration vermittelt, die die Menschen bei diesem Friedensgebet erfasst hatte. Der Geist der Gewaltlosigkeit, der sich damals durchgesetzt hat, wird in höchsten Tönen triumphierend hörbar, aber jeder Stimme der eigenen Gestaltung überlassen. Voller Hoffnung über das Wunder von Leipzig klingen die Seligpreisungen aus: Seid fröhlich und getrost. Kaum ein Werk der geistlichen Musik hat eine solch ungebrochene Beliebtheit erlangt wie das Requiem in d-moll von W.A.Mozart aus dem Jahr Mozart schrieb es für einen anonymen Auftraggeber zum Gedenken an dessen verstorbene Frau. Es ist das letzte Werk, das Mozart komponierte und über dessen Kompositionsarbeit er überraschend starb. Nur etwa zwei Drittel der Musik stammen tatsächlich von ihm selber. Wichtige Orchesterpartien lagen am Ende seines Lebens nur skizziert vor. Das Sanctus, das Benedictus und das Agnus Dei fehlten vollständig. F.X.Süßmayr, ein musikalisch hoch begabter Schüler Mozarts, dem er noch viele seiner Stücke und seine Gestaltungsabsichten nahe gebracht hatte, vervollständigte nach Mozarts Tod die Orchestrierung und komponierte die fehlenden Sätze des Requiems. Neben ihm gab es andere Komponisten, die die vorliegende Partitur bearbeiteten. Das führte sehr bald zu einer schwer zu durchdringenden Entstehungsgeschichte des Werkes und zu immer wieder veränderten Fassungen und Neubearbeitungen bis in unsere Zeit, so dass man zu recht sagen kann Requiem but no peace (so der Titel einer musiktheoretischen Abhandlung über Mozarts Requiem von 1961). Dem Konzert in der Emmauskirche wird die revidierte Süßmayr-Fassung zugrunde liegen, die immer noch am meisten genutzt wird und die uns allen am vertrautesten ist. In diesen wenig friedlichen Zeiten erscheint dies in der Verbindung mit den Seligpreisungen schon fast wie ein politisches Statement. Carola Horstmann Gospelchor in der Emmauskirche Unter dem Motto I ll be there gibt der Gospelchor Munich Goes Gospel e.v. am Sonntag, 27. November 2016 um 19 Uhr (Einlass: 18 Uhr), sein diesjähriges Weihnachtskonzert in der Emmauskirche. Unter der Leitung von Caroline von Brünken bringt der stimmgewaltige Chor seine Begeisterung für die Gospelmusik zum Ausdruck und bietet den Zuschauern eine harmonische Mischung aus traditionellen und zeitgenössischen Gospelliedern sowie sanften Spirituals. Begleitet wird der Chor von Steffen Zander am Klavier. Eintrittskarten gibt es bei München Ticket oder an der Abendkasse für 18 Euro (ermäßigt für 12 Euro). Besetzung/Karten Wolfgang Amadeus Mozart, Requiem Enjott Schneider, Seligpreisungen Es musizieren unter der Leitung von Benedikt Haag der Münchner Konzertchor und das Ensemble Lodron Sopran Katharina Burkhart Alt Florence Losseau Tenor Rudolf Haslauer Bass Martin Burgmair Karten über München Ticket zu 39/29/19 Euro (zzgl. VVG) oder über Tel Orgelmeditationen mit Texten bei Kerzenlicht in Emmaus Themenreihe 2016: Paul-Gerhardt-Lieder Samstag, 10. September 20 Uhr Ich singe dir mit Herz und Mund Orgel: Martin Wiedenhofer Lesungen: Ursel Vogt Samstag, 8. Oktober 20 Uhr Sollt ich meinem Gott nicht singen Orgel: Dr. Otto J. Bertele Lesungen: Carola Horstmann Samstag, 12. November 20 Uhr Nun ruhen alle Wälder Orgel: Armin Becker Lesungen: Wilfried Knappik Der Eintritt ist frei Spenden sind willkommen! Konzert MonteverdiChor Am Erntedank-Sonntag, 2. Oktober um 18 Uhr, wird der MonteverdiChor München erstmals zu Gast in der Emmauskirche sein. Das aktuelle Programm steht unter dem Titel Lobgesänge. Unter der Leitung von Konrad von Abel wird der Chor Magnificat-Vertonungen und andere Lobgesänge von Orlando di Lasso, Henry Purcell, Johann Sebastian Bach, Felix Mendelssohn-Bartholdy, Benjamin Britten, Hugo Distler und anderen singen. Karten zu 15 Euro/erm. 11 Euro gibt es im Vorverkauf zuzügl. Gebühr bei München Ticket (Tel ) und an der Abendkasse. Siehe auch

10 Familienfreizeit 2016 Wenn das Vorbereitungsteam schon jede Menge Spaß hat, kann eigentlich bei der Veranstaltung nichts mehr schiefgehen: Egal ob Basteln, Theater, Backen und Balancieren beim Stationenspiel am Ende waren alle glücklich und freuen sich auf die Familienfreizeit 2017! 18 A K T I V Auch im Minigottesdienst blicken die Kinder mit Pfarrer Lay auf die ganze Welt Partnerschaftsgottesdienst am Maifest mit dem Burschenverein E M M A U S Eine-Welt-Verkaufsteam Ökumenischer Ausflug nach Burghausen am 2. Juli 19

11 TERMINE 10+ Das Programm für Kinder zwischen Grundschule und Konfirmation programm in emmaus Hallo ihr Großen! Wir laden euch ganz herzlich zu unseren nächsten Veranstaltungen ein. Das neue Herbst/Winter-Programm findet ihr nach den Sommerferien im Briefkasten oder im Vorraum der Kirche. Ihr könnt euch auch im Internet unter de informieren. Wir freuen uns auf euch. 16. September Kino 30. September Tee-Stube 14. Oktober Kino 28. Oktober Tee-Stube 16. November Programm noch offen 3. Dezember Weihnachtsgeschenkebasteln 16. Dezember Kino Kontakt Monika Klauser, Tel Kirsten Meyer-Holtkamp, Tel Wolfgang Fischer, Tel Konfirmanden Mit 56 Konfirmanden hat die Emmauskirche so viele wie zuletzt in den 70er Jahren! Die normale Jahrgangsgröße betrug in den letzten 20 Jahren zwischen 30 und 45 Personen. Wir freuen uns über diese jungen Gemeindeglieder, die sich auf ihre Konfirmation vorbereiten wollen. Wir stehen aber auch vor neuen logistischen Herausforderungen. So wird es 2017 zum ersten Mal zwei Konfirmations-Gottesdienste gleich hintereinander geben. Der Emmaus-Kinderchor singt an Erntedank Das Erntedankfest, 2. Oktober, ist auch ein Fest für Kinder! Deshalb feiern wir um 10 Uhr einen Familiengottesdienst und um Uhr einen Minigottesdienst. Beide Gottesdienste werden vom Kinderchor gestaltet. Kinderbibeltag: Mitarbeiter gesucht Am Buß- und Bettag, , bietet die Emmausgemeinde wieder einen Kinderbibeltag für Grundschulkinder an: Miteinander die Bibel entdecken, basteln, spielen und Lieder singen. Wer hilft mit? Bitte bei Andreas Lay oder im Pfarramt melden! Die Anmeldezettel für die Kinder werden dann über die Grundschule verteilt. Apfelfest: Wir pflanzen ein Apfelbäumchen Wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge, würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen. Dieser Satz von Martin Luther hat uns angeregt, selbst trotz aller Schreckensmeldungen! zur Eröffnung des Jubiläumsjahrs 500 Jahre Reformation einen Apfelbaum zu pflanzen. Wir pflanzen am Sonntag, den um 11:15 Uhr, in tatkräftiger Runde einen Apfelbaum. Adventsbasar am 1. Advent Wie in den vergangenen Jahren werden der Tansania-Partnerschaftskreis und verschiedene Bastelteams unserer Gemeinde am 1. Adventssonntag, 27. November, wieder den Adventsbasar ausrichten. Er bietet neben Eine-Welt-Waren Bastel- und Strickarbeiten, Adventskränze und weihnachtlichen Schmuck an. Auf der Bühne können die Kinder selbst ein Geschenk basteln. Für das leibliche Wohl von Kindern und Erwachsenen ist gesorgt. Wer etwas Selbstgemachtes beisteuern und verkaufen will, ist herzlich willkommen und möge sich an das Vorbereitungsteam wenden. Mit dem Erlös des Basars werden unsere Partnergemeinde in Tansania und andere Anliegen unserer Gemeinde unterstützt. Wir freuen uns auf Ihren Besuch! Kontakt Gabriele Unterguggenberger Tel Emmaus-Kinderchor sucht junge Talente Wenn ein neues Schuljahr beginnt, sucht der Emmaus-Kinderchor wieder junge Mitsängerinnen und sänger. Wer Interesse hat, meldet sich bei Ruth Kornder (Tel ) Einladung zur Harfenmusik im Advent Jeweils Mittwoch, 30. November, 7., 14. und 21. Dezember, um 20 Uhr. Meditative Texte wechseln mit Harfenstücken. An der Harfe: Edith Fellmann Geschenkebasteln vor dem 2. Advent Viele Kinder fragen sich: Was schenke ich bloß zu Weihnachten? Diese Frage ist leicht beantwortet, denn am Samstag, den 3. Dezember, Uhr, können Kinder aus vielen verschiedenen Basteleien das auswählen, worüber sich Mama, Papa oder andere Verwandte und Freunde freuen. Einige Mütter haben bereits tolle Ideen gesammelt und werden euch gemeinsam mit den Konfirmanden zeigen, wie es geht. Bitte unbedingt schriftlich anmelden: Anmeldungen liegen im Herbst in der Vorkirche aus und werden über die Rotbuchenschule verteilt

12 FAMILIENNACHRICHTEN Gruppen Taufen Florian Sturm Lotta und Louisa Herrmann Max und Romy Bartels Moritz Busler Bennet Heitmann Elisabeth Hahn Linja Becker Niklas Schwarz Jona Cettier Linda von Festenberg Packisch Felix Scholz Hugo Schleimer Lunney Lisbeth Fechter Leonie Frank Elena Scherenberg Nicolas Wörner Philipp Meyer Julia Abs Bestattungen Dr. Jörg Gaertner 73 Erika Reichenberger 84 Heinrich Bender 91 Heinz Kadur 88 Katharina Würth 87 Trauungen Hans-Jürgen Dallinger und Ursula Busley Monatslosung Oktober Wo aber der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit. ( 2.Kor 3,17 (L) ) Stand: LITERATURKREIS Miteinander lesen und diskutieren montags von Uhr im Clubraum Bekanntgabe der Bücher über aktuellen Plakataushang 10. Oktober 14. November 12. Dezember OFFENE SKATRUNDE um 19 Uhr im Sitzungszimmer Donnerstag, 29. September Mittwoch, 19. Oktober Donnerstag, 10. November Montag, 28. November Donnerstag, 15. Dezember GESPRÄCHSKREIS FÜR MENSCHEN IN TRAUER montags 16 Uhr; (mit Anmeldung) Begleitung Frau Elke Schmitter Tel September 10. Oktober 14. November 12. Dezember UND KREISE WANDERGRUPPE 60+ geführte Wanderungen mit Pkw oder MVV, siehe Aushang im Schaukasten und im Kirchenvorraum SENIORENNACHMITTAG BEI KAFFEE UND KUCHEN montags 15 Uhr, Gestaltung Frau Karin Probst 10. Oktober Hadmut Helming - Märchenerzählerin 21. November Auf den Spuren Luthers - ein ökumenischer Pilgerweg von Görlitz bis zur Wartburg, Vortrag mit Dias und Harfenmusik von Frau Edith Fellmann OFFENE TANZABENDE FÜR PAARE Wir spielen die Musik und laden alle tanzfreudigen Paare dazu ein, mit uns zusammen zu tanzen. Der Abend ist offen für alle, die ihr Können in Standard- und Lateintänzen wieder einmal auffrischen wollen. Termine jeweils Dienstag um Uhr im Gemeindesaal (bitte dem aktuellen Monatsplan entnehmen) 22 23

13 EVANGELISCH-LUTHERISCHE EMMAUSKIRCHE MÜNCHEN-HARLACHING Pfarramtsbüro Evangelisch-Lutherisches Pfarramt Emmauskirche Langobardenstr München Tel , Fax home: Sekretariat Doris Roos und Heidi Kowitz Bürozeiten: Montag - Freitag 10 bis 12 Uhr Donnerstag 16 bis 18 Uhr Kirchenvorstand, Vertrauensmann Helmut Schmidt München, Tel Pfarramtskonto Münchner Bank eg IBAN: DE BIC: GENODEF1MO1 Sozialstation Häusliche Alten-und Krankenpflege Ökumenische Sozialstation Giesing-Harlaching Martin-Luther-Str. 6, München Tel Seelsorge im Altenheim Pfarrer Christoph Reichenbacher Münchner Konzertchor Benedikt Haag, Tel Organistin Ruth Kornder, Herterichstr München Tel Mesnerin Karin Probst, München Tel Pfarrer Christoph Reichenbacher Sprechstunde: nach Vereinbarung Christoph.Reichenbacher@elkb.de Andreas Lay Sprechstunde: nach Vereinbarung andreas.lay@elkb.de Evang. Seelsorge im Städt. Klinikum München GmbH Pfarrer Wolfgang Bomblies Pfarrerin Anna-Leena Schulz Klinikum Harlaching, Sanatoriumsplatz 2, Zimmer E München Tel Fax wolfgang.bomblies@klinikum-muenchen.de IMPRESSUM Gemeindebrief der Emmauskirche Herausgeber: Evang.-Luth. Kirchengemeinde München-Harlaching Redaktion dieser Ausgabe: Christoph Reichenbacher Andreas Lay Dorothea Arenz-Drescher Fotos: Redaktion Gestaltung: Dorothea Arenz-Drescher Druck: Offprint Druckerei Auflage: Redaktionsschluss für die Winterausgabe 2016: 20. Oktober 2016 Artikel bitte per an: pfarramt.emmauskirche-m@elkb.de