Betreff: Nominierungsvorschlag für den LMU Forscherpreis für exzellente Studierende
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- Frida Falk
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1 DEPARTMENT FÜR GERMANISTIK, KOMPARATISTIK, NORDISTIK UND DEUTSC H ALS FREMDSPRACHE. INSTITUT FÜR DEUTSCHE PHILOLOGIE Institut für deutsche Philologie Schellingstraße München Prof. Dr. Waldemar Fromm Telefon +49 (0) Telefax +49 (0) Untersuchungen zur regionalen oder städtischen Literatur- und Kulturgeschichte gehören nach wie vor zu den Desideraten germanistischer Forschung. Sie stehen oftmals quer zum Kanon, da sie Personen und Ereignisse unabhängig davon thematisieren. Gleichwohl ist das Interesse an der Geschichte des unmittelbaren Lebens- und teilweise Arbeitsumfeldes sehr groß. Nach einer Anregung aus der Bürgerschaft haben sich Studentinnen und Studenten der Deutschen Philologie deshalb entschlossen, einen Beitrag zur Geschichte des literarischen Lebens in der Maxvorstadt zu erarbeiten und die Einzelergebnisse in einer Ausstellung zu präsentieren. Im Vordergrund stand zunächst die Klärung des Begriffs des literarischen Lebens, der nach folgenden Bereichen ausdifferenziert wurde: Autoren, die vor Ort gewirkt haben, Buchproduktion und -distribution, Zeitschriften, literarische bzw. künstlerische Vereinigungen, Lesegesellschaften, Salons, Akademien/Universität. Nach der Durchsicht der Archivmaterialien und der Literatur zum Thema in der Monacensia, dem Literaturarchiv der Stadt München, dem Stadtarchiv und weiteren Einrichtungen wurden insgesamt 12 Themen für die Konzeption der Ausstellung ausgewählt. Zu diesen Themen wurden für die Ausstellung einleitende Texte verfasst, Bilder und thematisch passende Zitate ausgewählt: Salon Dönniges und Villa von Paul Heyse, Salon Bernstein, Café Stefanie, das Kabarett der Elf Scharfrichter, die Künstlerkneipe Simpli- Waldemar.Fromm@lrz.unimuenchen.de Postanschrift: Schellingstraße München München, den Betreff: Nominierungsvorschlag für den LMU Forscherpreis für exzellente Studierende Literarisches Leben in der Maxvorstadt Studenten der deutschen Philologie erforschen die Literaturgeschichte in der Maxvorstadt Teilnehmende Studenten: Sarah Bischof, Maria Holbl, Johanna Hympendahl, Matthäus Koik, Anna Köbel, Laura Mokrohs, Lisa Scherbaum, Ursula Skusa, Stefanie Schwanzer Verantwortlicher Dozent: Prof. Dr. Waldemar Fromm Dienstgebäude Schellingstraße 3RG, Zi München Öffentliche Verkehrsmittel Bus 154, U 3, U 6 Haltestelle Universität Bayerische Landesbank München Kto BLZ USt-IdNr. DE
2 LUDWIG-MAXIMILIANS-UNIVERSITÄT MÜNCHEN PROF. DR. WALDEMAR FROMM SEITE 2 VON 2 cissimus, die Wohnung von Oskar Maria Graf, Kulturbuchhandlungen in den 1920er Jahren, die Bücherverbrennung am Königsplatz, Orte und Wege der Inneren Emigration, die Schellingstraße und die Ereignisse während der Osterunruhen Die Ausstellung wurde schließlich im November/Dezember 2013 in der vom Bezirksausschuss Maxvorstadt betriebenen U-Bahn- Galerie (U-Bahnhof Universität/Ausgang Siegestor) gezeigt und durch eine Vorlesung begleitet. Zu den wichtigsten Ergebnissen zählen Präzisierungen im kolportieren Bild der Münchener Literaturgeschichte. Vieles von dem, was zur Schwabinger Bohème gezählt wird, hat sich in der Maxvorstadt ereignet, die Rolle der Maxvorstadt ist aber in diesem Punkt kaum ins kulturelle Gedächtnis der Stadt eingegangen, obwohl sie allgemein als der Geist Münchens gilt. Aufschlussreich ist auch die anti-universitäre Geste der Boheme. Aufgearbeitet wurde daneben die Rolle heute vergessener jüdischer Salonièren im 19. Jahrhundert (Franziska von Dönniges) und um 1900, die insbesondere durch ihre literarischen Salons das kulturelle Leben bereichert haben (Carry Brachvogel, Elsa Bernstein). Die Resonanz auf die Ausstellung war ausgesprochen positiv. Daher erfolgte auch eine Publikation im Rahmen eines Buches mit mehreren Beiträgen zur Geschichte der Maxvorstadt, das nach wenigen Wochen ausverkauft war und in der Süddeutschen Zeitung als Aufmacher besprochen worden ist. Der Verlag bereit momentan eine zweite Auflage vor. Die Studenten haben unterschiedlich und je nach Interessenslage bzw. Berufswunsch von dem Projekt profitiert. Lehramtskandidatinnen haben Staatsexamenshausarbeiten geschrieben, Magisterkandidatinnen haben eine Abschlussarbeit aus dem Themenumfeld verfasst, die Arbeit von Sarah Bischof über das Wirken des Buchhändlers Horst Stobbe wird in gekürzter Form (d.h. 60 Seiten) für die Publikation in einer renommierten Fachzeitschrift vorbereitet. Die zweite Organisatorin der Ausstellung neben Frau Bischof, Laura Mokrohs, ist zuletzt als Mitkuratorin der Erich-Kästner-Ausstellung im Literaturhaus München in Erscheinung getreten und ist seit dem als wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Buchwissenschaft tätig. Insgesamt lässt sich sagen, dass ein Teil der Projektgruppe sich bei dem Projekt durch die Literaturvermittlung besonders hervorgetan hat, ein anderer Teil durch die wissenschaftliche Profilierung. Insgesamt schlage ich das Projekt daher sehr gerne und ohne jede Einschränkung für den LMU Forscherpreis für exzellente Studierende vor.
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Es ist mir eine große Freude, heute das Zentrum für Israel-Studien an der Ludwig- Maximilians-Universität München mit Ihnen feierlich zu eröffnen.
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