POLIZEIPRÄSIDIUM OBERBAYERN NORD

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1 Ingolstadt, Polizeiliche Kriminalstatistik Sicherheitsbilanz des s Vorbemerkung / Zuständigkeit Die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) ist eine Zusammenstellung aller bekannt gewordenen strafrechtlichen Sachverhalte (Verstöße gg. das Strafgesetzbuch und strafrechtliche Nebengesetze ohne Verkehrs- und Staatsschutzdelikte). Die Gesamtübersicht der Kriminalitätslage des beinhaltet auch Delikte, die durch die Bundespolizei bearbeitet werden. Die Tatorte liegen grundsätzlich im Zuständigkeitsbereich des s. Der Schutzbereich des s umfasst die Landkreise Erding, Ebersberg, Freising, Fürstenfeldbruck, Dachau, Landsberg, Starnberg, Eichstätt, Pfaffenhofen, Neuburg-Schrobenhausen sowie die kreisfreie Stadt Ingolstadt. Im Zuständigkeitsbereich liegt auch der Flughafen München. Auf einer Gesamtfläche von 7373 Quadratkilometern werden insgesamt Millionen Einwohner betreut. Die Bevölkerung im Zuständigkeitsbereich nahm von 2011 auf 2012 erneut um 0,2 Prozent zu. 1

2 im Bayernvergleich Bayern Bevölkerung Straftaten Aufklärungsquote 63,2 % 63,2 % Häufigkeitszahl Opfer Tatverdächtige Schaden 143,5 Mio. Euro 0,927 Mrd. Euro Gesamtentwicklung Im Jahr 2012 wurden im Bereich des s Straftaten statistisch erfasst. Strafbare Versuche zählen dabei wie vollendete Handlungen. Im Vergleich zum Jahr 2011, mit gemeldeten Straftaten, bedeutete dies einen Anstieg der Straftaten um Fälle (+3,7 Prozent). Der Langzeitvergleich der Deliktszahlen zeigt dennoch eine positive Bilanz auf. Vor 10 Jahren (2003) wurden Straftaten registriert. Aktuell ergibt sich damit keine wesentliche Veränderung, trotz eines deutlichen Bevölkerungszuwachses von Einwohnern (+ 5 %). Entwicklung der Straftaten mit Aufklärungsquote in 10 Jahren 2

3 Häufigkeitszahl (HZ) Die Belastung der Bevölkerung mit Straftaten lag 2012 im Zuständigkeitsbereich des PP bei Straftaten pro Einwohner (Vorjahr 4.235). Mit dieser Zahl liegt das deutlich unter dem Landesdurchschnitt von Im Vergleich mit anderen Polizeipräsidien ist der Wert der Häufigkeitszahl im unteren Bereich der Tabelle. Aufklärungsquote Definition: Häufigkeitszahl ist die Zahl der insgesamt bekannt gewordenen Fälle, errechnet auf Einwohner. Sie gilt als Gradmesser für die Sicherheit einer Region. Bei einer Aufklärungsquote von 63,2 % (-0,7 Prozentpunkte unter dem Vorjahreswert) wurden Straftaten aufgeklärt. Dies bedeutet einen leichten Rückgang der Quote, die sich exakt mit dem bayerischen Durchschnitt deckt. Die höchsten Aufklärungsquoten wurden regelmäßig bei Straftaten gegen das Leben (92,3 Prozent) erzielt. Ingesamt 58 Delikte von Mord und Totschlag bearbeiteten die Kriminalpolizeiinspektionen. Die Aufklärungsquote liegt bei 92,3 bzw. 95 Prozent. Im Bereich der Sexualdelikte konnten 82,1 Prozent der Fälle aufgeklärt werden. Kriminalitätsstruktur Die Struktur der Kriminalität im Präsidialbereich wird im wesentlichen von den nachfolgenden Deliktsarten geprägt: 3

4 Ermittelte Tatverdächtige Im Zusammenhang mit der Aufklärung von (39.794) Straftaten wurden im Gesamtbereich (31.508) Tatverdächtige ermittelt, exakt die Zahl aus dem Vorjahr. Ohne die Verstöße gegen ausländerrechtliche Vorschriften, die zum überwiegenden Teil am Flughafen München durch die Bundespolizei festgestellt wurden, konnten mit der Aufklärung von (+ 435) Straftaten insgesamt Tatverdächtige ermittelt werden. Das sind 472 weiniger als im Vorjahr (- 1,6 Prozent). Der Anteil der Nichtdeutschen unter allen Tatverdächtigen betrug 25,8 Prozent und ist somit um 1,6 Prozent gestiegen. Altersstruktur der Tatverdächtigen - Tabelle - Anzahl Tatverdächtige %-Anteil an den Tatverdächtigen Kinder bis unter 14 Jahre Jugendliche 14 bis unter 18 Jahre Heranwachsende 18 bis unter 21 Jahre Summe Kinder, Jugendliche, Heranwachsende 953 (1.205) 3,4% (4,2%) -1, (3.131) 10,7% (10,9%) -0, (3.092) 10,2% (10,8%) -0, (7.428) 24,3% (25,9%) -1,6 männlich (5.719) 24,8% (26,2%) -1,4 weiblich (1.709) 22,4% (25,0%) -2,6 Erwachsene ab 21 Jahre (21.225) 75,7% (74,1%) +1,6 Einem rückläufigen Anteil von Kindern, Jugendlichen und Heranwachsenden steht ein zunehmender Anteil an erwachsenen (ab 21) Tatverdächtigen gegenüber. Hier setzt sich der Trend des Vorjahres fort. Der Rückgang bei den unter 21-Jährigen an den Tatverdächtigen im Vergleich zum Vorjahr fällt mit -1,6 %-Punkten allerdings deutlicher aus als in den letzten Jahren. 4

5 Kriminalitätsbelastung in den Landkreisen Betrachtet man die Häufigkeitszahl in den Landkreisen, so sind nach der Stadt Ingolstadt (HZ 7.087) die Landkreise Fürstenfeldbruck (HZ 4.180), Dachau (HZ 4.086) und Freising (HZ 3.990) am stärksten belastet. Traditionell die wenigsten Straftaten wurden im Landkreis Eichstätt angezeigt (HZ 2.297). Veränderungen in einzelnen Deliktsbereichen +Diebstahl Gestiegen sind die Fallzahlen für Diebstahl um 1,9 % auf erfasste Taten. Vor allem beim Wohnungseinbruch ergab sich eine Steigerung um 162 Fälle von 673 auf 835 (+ 24,1 %). Insgesamt 477 Taten wurden vollendet, 358 versucht. Allein der Beuteschaden liegt bei 3,5 Millionen Euro. Die Aufklärungsquote in diesem Zusammenhang konnte um 4,2 Prozent auf 14,9 Prozent gesteigert werden. 5

6 +Straßenkriminalität Bei der Straßenkriminalität (Delikte im öffentlichen Raum, auf Straßen und Plätzen) ist ein deutlicher Anstieg um Taten (+ 8,7 %) auf insgesamt festzustellen. Gestiegen ist der Straßendiebstahl ( + 141), die Diebstähle aus Automaten (+ 38) und der Taschendiebstahl (+80 = 23%). Bayernweit stieg die Straßenkriminalität um 4,6 Prozent an. Maßgeblich für die Zunahme der Straßenkriminalität im Norden Oberbayerns sind Sachbeschädigungen im öffentlichen Raum. 899 Fälle (+ 18,4 %) wurden aufgenommen. Diese Zunahme basiert zu einem erheblichen Teil auf einer Serie von Sachbeschädigungen im Landkreis Dachau an Fahrscheinautomaten entlang der Zugstrecke zwischen Dachau und Altomünster. +Rauschgiftkriminalität Erneut wurde ein Anstieg der Rauschgiftdelikte verzeichnet. Die Deliktszahlen stiegen um 8,8 Prozent auf an. Der Anstieg ist insbesondere auf die umfangreichen Schwerpunktaktionen bei der Bekämpfung zurückzuführen. Die Rauschgifttoten stiegen von 10 im Vorjahr auf 19 an. In sieben Fällen war es der Missbrauch eines verschreibungsfähigen Betäubungsmittels, der todesursächlich war, in sechs Fällen war es der Heroinkonsum oder andere Betäubungsmittel, die zum Tod führten. +Wirtschaftskriminalität Im Bereich der Wirtschaftskriminalität ist ein Anstieg um 36 % oder 398 Fälle auf die Zahl zu verzeichnen. Dieser Anstieg basiert auf einem Verfahren der KPI Fürstenfeldbruck gegen einen Autohändler. Der Beschuldigte versprach Pkw als Prämie für hohe Geldanlagen, die dann nicht ausgeliefert wurden. Der Gesamtschaden beträgt rund 35 Mio. Euro. - Vermögens- und Fälschungsdelikte Hier ist ein leichter Rückgang um 1,2 Prozent auf Straftaten zu verzeichnen. Der Betrug (8.027) ging um 226 Fälle zurück. Leicht angestiegen ist in diesem Deliktsbereich die Unterschlagung (+ 83 = 1.391) und die Urkundenfälschung (+ 35 = 1.354). - Ladendiebstahl Zurückgegangen sind die Fallzahlen des Ladendiebstahles von auf aktuell Dies entspricht einem Rückgang von 5,7 Prozent. 6

7 - Diebstahl von Kraftfahrzeugen Ähnlich wie in ganz Bayern zeigt sich der Diebstahl von Kfz rückläufig. 225 Kraftfahrzeuge, 5 weniger als im Vorjahr, wurden entwendet. Die Aufklärungsquote lag bei erfreulichen 60 Prozent und konnte um 1,3% gesteigert werden. Dennoch beschäftigt uns seit Jahreswechsel eine Serie von Diebstählen hochwertiger Fahrzeuge der Marke Audi. Politisch motivierte Kriminalität / PMK Staatsschutzdelikte werden in der Kriminalstatistik nicht erfasst. Zusammen mit den Delikten der allgemeinen Kriminalität (z.b. Körperverletzung, Sachbeschädigung, Beleidigung), die unter einem politischen Motiv begangen werden, bilden sie den Bereich der PMK. 209 (Vorjahr 217) Fälle wurden im Bereich des PP gemeldet. Damit sank die Zahl der politisch motivierten Straftaten geringfügig. Die Zahl der Ermittlungsverfahren im rechten Spektrum betrug 153 (145). Darunter waren 3 Körperverletzungen. Die übrigen 150 Straftaten gliedern sich in sog. Propagandadelikte, hauptsächlich Hakenkreuzschmierereien und sonstige Straftaten, wie z.b. Volksverhetzung, Nötigung oder Sachbeschädigung. Besondere Ereignisse aus 2012 in Schlagzeilen Dachau Brand eines Sportcenters mit 10 Mio. Euro Schaden Dachau Tödliche Schüsse im Gerichtssaal Notzing, Lkr. ED Ehepaar getötet und im eigenen Garten vergraben Fuchstal, Lkr. LL Brand eines Sägewerkes mit 10 Mio. Euro Schaden Kaufering, Lkr. LL 300 Polizeibeamte wegen Facebookparty im Einsatz Ingolstadt 67-jähriger Rentner umgebracht Großfahndung Eching, Lkr. FS Busunfall mit 35 Verletzten Waidhofen, Lkr. SOB Verkehrsunfall auf der B 300 mit 3 Toten Freising, A 92 Mutter tötet ihre drei Kinder und fährt in Leitplanke Hohenlinden, A 94 Geisterfahrerunfall löst Mordermittlungen aus Ingolstadt Hausbesitzer stirbt nach Gasexplosion 7