Internet-Telefonie - Technik und Möglichkeiten -
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- Gretel Böhmer
- vor 8 Jahren
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1 Internet-Telefonie - Technik und Möglichkeiten - Dipl-Ing. Ekkehard Valta, RD Referent beim Bundesbeauftragten für den Datenschutz Seite 1 Bundesbeauftragter für den Datenschutz Ekkehard Valta Inhalt Was ist Voice over IP? Session Initiation Protocol (SIP) Sicherheit beim Telefonieren über das Internet Zusatzleistungen Rechtliches In einigen Jahren.. Seite 2 Bundesbeauftragter für den Datenschutz Ekkehard Valta 1
2 Was ist VoIP? (1) Sprachübertragung über das Internetprotokoll innerhalb der Infrastruktur des Netzbetreibers Meldung: Deutsche Telekom stellt Festnetz bis 2012 auf Internettechnik um * Eine Umstellung der Technik der Netzinfrastruktur ist früher oder später zu erwarten. Es dürften vorwiegend abgeschirmte und selbst kontrollierte IP-Netze genutzt werden, erfolgreiche Angriffe sind kaum zu erwarten. Vorläufig sind keine datenschutzrechtlichen Probleme und Besonderheiten erkennbar. * Seite 3 Bundesbeauftragter für den Datenschutz Ekkehard Valta Was ist VoIP (2) Nutzung in Telefonanlagen / Internen Netzen Das interne Netz muss besonders sicher (Vertraulichkeit und Integrität) und zuverlässig (Verfügbarkeit) sein. Ein deutlicher Zusatzaufwand für ein Intranet kann erforderlich sein. Siehe BSI-Studie VoIPSEC Nicht jede Software entspricht deutschen Vorschriften. (Potentielles Problem: Verkehrsdatenspeicherung) Seite 4 Bundesbeauftragter für den Datenschutz Ekkehard Valta 2
3 Was ist VoIP (3) Telefonieren über das Internet als Ersatz für klassischen Telefondienst Anbieter sind oft Internetfirmen oder DSL- Anbieter Das Protokoll SIP wird in der Regel genutzt. DSL-Router oder Telefone am Markt verfügbar. Seite 5 Bundesbeauftragter für den Datenschutz Ekkehard Valta Was ist VoIP (3a) Zusatzleistung zum klassischen Telefondienst Optionale Weiterleitung der Gespräche zu VoIP Abrechnung über normale Telefonrechnung Seite 6 Bundesbeauftragter für den Datenschutz Ekkehard Valta 3
4 Was ist VoIP (4) Sprechen über das Internet Skype Telefongespräche sind zusätzlich (über ausländische Gateways) möglich. Instant Messaging mit Sprachkommunikation Yahoo! Messenger, MSN Messenger,.. Chat bei Onlinespielen... Rechtliche Einschätzung nur im Einzelfall möglich (z. T. Teledienst) Seite 7 Bundesbeauftragter für den Datenschutz Ekkehard Valta Session Initiation Protocol (SIP) Das Session Initiation Protocol (SIP) ist ein Netzprotokoll zum Aufbau einer Kommunikationssitzung zwischen zwei und mehr Teilnehmern. Das Protokoll wird im RFC 3261 (früher RFC 2543) spezifiziert. In der IP-Telefonie ist das SIP ein häufig angewandtes Protokoll. Im Gegensatz zu H.323, das von der ITU-T stammt, wurde SIP mit Blick auf das Internet von der IETF entwickelt und orientiert sich an der Architektur gängiger Internet-Anwendungen. Dabei wurde von Beginn an auf leichte Implementierbarkeit, Skalierbarkeit, Erweiterbarkeit und Flexibilität geachtet. Benutzt werden kann SIP, um beliebige Sessions mit einem oder mehreren Teilnehmern zu verwalten. Dabei ist es nicht auf Internet-Telefonie beschränkt, sondern Sessions können beliebige Multimediaströme, Konferenzen, Computerspiele usw. sein. (Quelle: Wikipedia) Textbasiert, erinnert an -Protokoll. Sicherheit ist (nur) mit zusätzlichen Protokollen möglich. Probleme mit Rufnummernunterdrückung VoIP zu VoIP Seite 8 Bundesbeauftragter für den Datenschutz Ekkehard Valta 4
5 Sicherheit (1) Risiken PSTN Zugang zum Kabel zwischen Vermittlung und Kunde Zugang zur Vermittlungsstelle (Innentäter) Sicherheitslücke Vermittlungsstelle (über SS7??) Risiken VoIP LAN (Hotel, Studentenwohnheim) WLAN (Hotel, Flughafen) PC des Nutzers (Viren,..) DSL-Modem (z. B. mit Linux, kein Firmwareupdate durch Kunden) VoIP-Telefon Infrastruktur des VoIP-Anbieters Infrastruktur im Internet Seite 9 Bundesbeauftragter für den Datenschutz Ekkehard Valta Sicherheit (2) Analog-Telefon Internet LAN DSL VoIP-Anbieter WLAN IP-Telefon Analog-Telefon Gateway SIP-Server PSTN Seite 10 Bundesbeauftragter für den Datenschutz Ekkehard Valta 5
6 Sicherheit (3) Weshalb Verschlüsselung? VoIP dürfte vom Nieschenprodukt zur Normalität werden. Die Komponenten im Internet bieten mehr Angriffspunkte als die klassische Telefonie. Die Vertraulichkeit eines Telefonates sollte in Zukunft nicht entwertet werden. Rechtliche Vorschriften zum Fernmeldegeheimnis: 10 GG, 88 u. 109 TKG, 201 u. 206 StGB Seite 11 Bundesbeauftragter für den Datenschutz Ekkehard Valta Sicherheit (4) Probleme bei der Einführung von Verschlüsselung bei VoIP Zusätzliche Rechenleistung bei Infrastrukturkomponenten und Endgeräten erforderlich. Verfügbarkeit von entsprechenden Endgeräten und Software. Schlüsselmanagement für hohe Sicherheit nötig. Was sollten die Anbieter tun? Nutzung vorhandener Möglichkeiten zur Verschlüsselung. Mitarbeit an der Entwicklung. Thematisieren von Sicherheitsaspekten bei der Beschaffung von Endgeräten. Information der Kunden über Sicherheitsaspekte. Fremde Netze, WLAN, Rufnummer (Übermittlung, Integrität), Firmwareupdate,.. Seite 12 Bundesbeauftragter für den Datenschutz Ekkehard Valta 6
7 Zusatzleistungen Einige zusätzliche Dienste können durch die andersartige Infrastruktur (Server mit üblichem Betriebssystem) einfacher realisiert werden. Anrufliste: Der Anbieter speichert für den Kunden die (z. T. nicht entgeltrelevante) Daten der letzten Anrufe und Anrufversuche. Mailbox: Einige Anbieter versenden die Sprachnachricht ungesichert per . Adressbuch, Statusinformationen anderer Kunden. Seite 13 Bundesbeauftragter für den Datenschutz Ekkehard Valta Rechtliches Voice over IP als Ersatz für PSTN ist Telekommunikation. Im Falle von VoIP- zu VoIP-Kommunikation läuft der Verkehr nicht immer über den VoIP-Anbieter, in jedem Fall jedoch die Verkehrsdaten. 91 ff TKG sind anzuwenden. Bei anderen Diensten, z. B. Skype, ist im Einzelfall zu prüfen, welches Recht anwendbar ist, ggf. sind sogar ausländische Stellen zuständig. Seite 14 Bundesbeauftragter für den Datenschutz Ekkehard Valta 7
8 In einigen Jahren... Vermittlungen ohne IP-Technik sind weitgehend ersetzt. So telefonieren die Kunden zu Hause: (vergleichbare Größenordnung) Analoge- und ISDN-Anschlüsse noch zahlreich vorhanden. Viele Haushalte nutzen VoIP über DSL, TV-Kabel oder Funk (z.b. Wimax). Viele Haushalte haben das Telefon durch Handys (und UMTS- Karte in Laptop) ersetzt. Telefondienst wird durch bisherige Telefongesellschaften, bisherige DSL-Anbieter, Mobilfunkanbieter und reine VoIP-Anbieter erbracht. (In dieser Reihenfolge) Seite 15 Bundesbeauftragter für den Datenschutz Ekkehard Valta Die Weichen, wie sicher VoIP wird, und damit ein großer Teil der Kommunikation von Morgen werden heute gestellt! Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Seite 16 Bundesbeauftragter für den Datenschutz Ekkehard Valta 8
9 Datenbank Server SIP- Server Verkehrsdaten (SIP, SDP) Inhalte (RTP) Gateway PSTN Die folgenden Bilder dienen zur Erläuterung der Folie Session Initiation Protocol (SIP) Seite 17 Bundesbeauftragter für den Datenschutz Ekkehard Valta INVITE sip: SIP/2.0 Record-Route: Max-Forwards: 9 Record-Route: <sip: @ ;ftag=as1d82ad35;lr=on> Via: SIP/2.0/UDP ;branch=z9hG4bKeed5.1e5fbf96.0 Via: SIP/2.0/UDP ;branch=z9hG4bKeed5.a Via: SIP/2.0/UDP :5060;branch=z9hG4bK341a5b48 From: " " <sip: @ >;tag=as1d82ad35 To: <sip: @sipgate.net> Contact: <sip: @ > Call-ID: 125c501d5b8af2cd58950bdb01ccda8f@ CSeq: 102 INVITE User-Agent: sipgate asterisk Date: Tue, 15 Nov :27:02 GMT Allow: INVITE, ACK, CANCEL, OPTIONS, BYE, REFER Content-Type: application/sdp Content-Length: 448 v=0 o=root IN IP s=session c=in IP t=0 0 m=audio RTP/AVP a=rtpmap:8 PCMA/8000 a=rtpmap:0 PCMU/8000 a=rtpmap:3 GSM/8000 a=rtpmap:97 ilbc/8000 a=rtpmap:18 G729/8000 a=rtpmap:2 G726-32/8000 a=rtpmap:4 G723/8000 a=rtpmap:5 DVI4/ Seite 18 Bundesbeauftragter für den Datenschutz Ekkehard Valta 9
10 Seite 19 Bundesbeauftragter für den Datenschutz Ekkehard Valta vom Ciscos IP-Telefon 7920 verwundbar Ciscos IP-Telefon 7920 Wireless IP Phone enthält zwei Schwachstellen, mit denen ein Angreifer das Gerät umkonfigurieren und zum Absturz bringen kann. Das erste Problem beruht auf dem im Gerät standardmäßig mitlaufenden SNMP-Server, der als Read- und Write-Communities fest die üblichen Zeichenketten "public" und "private" einprogrammiert hat. SNMP-Communities sind äquivalent zu Passwörtern. Nach Angaben von Cisco lassen sich diese Zeichenketten nicht durch den Anwender ändern, auch lässt sich der Dienst nicht abstellen. Ein Angreifer kann so Verbindung mit dem Gerät aufnehmen und etwa Telefonbucheinträge manipulieren. Der Fehler tritt laut Hersteller in allen Firmware-Versionen bis einschließlich 2.0 auf. In Version 2.1 ist der SNMP-Dienst nicht mehr enthalten.... Zur Folie Sicherheit (2) Seite 20 Bundesbeauftragter für den Datenschutz Ekkehard Valta 10
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