Der Krippenbauer Alois-Epple d-ä.

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Christina Margarete Kurzmann
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1 Der Krippenbauer Alois-Epple d-ä.

2 Alois Epple u. Ludwig Seitz / Heft 26 /1996/ Seite 2 Am 29. Oktober 1897 wurde in Türkheim Alois-Epple geboren. Er wuchs auf dem elterlichen Bauernhof auf. Vom Frühjahr bis zum Herbst gab es hier genügend Arbeit, aber in den Wintermonaten hatte man Zeit zum Hoigada und zum Bäschtla. So entdeckte Alois Epple seine Leidenschaft für den Krippenbau. Nach dem 1. Weltkrieg, den er in Frankreich mitmachen mußte, begann er, Krippenställe zu bauen und Figuren zu schnitzen., Anfangs machte er Krippenställe wie heimische Städel. Später holte er sich Anregungen aus den Büchern von F. Plattner (Die gekleidete Krippe, 1926), J. Seisl (Erlebtes und Erlauschtes aus der Krippenwerkstatt, 1929), H. Sauerland (Vom frohen Krippenbauen, 1930), F. Dücker (Technisches über den Krippenbau, 1930; Figuren für die Weihnachtskrippe, 1930); W. Döderlein und W. Lessig (Vom Krippenbauen, 1950). Krippenställe baute er nach folgendem Muster: Das Grundgerüst fertigte er aus Holz. Dieses überzog er mit einem Mörtel aus Roggenmehi, Knochenleim, eingeweichten Papierfetzen und Kreide. In diese Masse wurde eine Mauerstruktur geritzt. Abschließend wurde der Stall mit Leimfarbe gefaßt. Bei Krippenbergen verfuhr er ähnlich: Zuerst fertigte er wieder ein hölzernes Grundgerüst. Dieses überzog er mit einem in Knochenleim getränkten Rupfen. Auf die so entstandene Landschaft trug er oben beschriebenen Mörtel auf. Dann wurde der Krippenberg gefaßt. Um der Geburtshöhle einen überirdischen Glanz zu verleihen, strich er diese mit Leimwasser aus und blies darauf Glitzermaterial aus zerstampften Christbaumkugeln.

(Personen: gekleidete (diiederpuppen, Engel: kaschierte Gliederpuppen, Schafe: geschnitzt und

3 Alois Epple u. Ludwig Seitz / Heft 26 /1996/ Seite 3 Krippe von Alois Epple mit gescnnitzten Figuren (Personen: gekleidete (diiederpuppen, Engel: kaschierte Gliederpuppen, Schafe: geschnitzt und gefaßt), aufgestellt in seinem Elternhaus in Türkheim, Frühlingstraße 10, um 1925 Krippe von Alois-Epple (wie oben), aufgestellt bei der Krippenausstellung im Türkheimer Schloß 1992

4 Alois Epple u. Ludwig Seitz / Heft 26 /1996/ Seite 4 Alois-Epple baute aber nicht nur Krippenberge und -ställe, er fertigte auch Krippenfiguren. Die Tiere schnitzte er aus Lindenholz oder modellierte sie aus Papmaché. Personen machte er als gekleidete oder kaschierte Gliederpuppen mit geschnitzten Köpfen, Armen und Beinen. Seine Krippen kamen spät zu Ehren. Sie wurden gezeigt in den Krippenausstellungen im Türkheimer Schloß ab 1988,in der internationalen Krippenausstellung in Nürnberg 1979, in der Stadtpfarrkirche in Landsberg 1984 und 1995 in einer Krippenausstellung in Augsburg. Zwei seiner Krippen wurden für das Buch Krippen schauen - Krippen bauen nachgebaut. Krippenberg mit Geburtshöhle und Bethlehem. Gebaut von Alois- Epple 1955 als Weihnachtsgeschenk für seinen Sohn. Figuren der Firma Mahr aus Steinach (Thüringen), jährlich erweitert durch Zukauf im Kaufhaus Adolf-Bader und auf dem Christkindlesmarkt in Augsburg.

Zahnarzt Karl-Schwinger. Köpfe, Hände und Füße sind geschnitzt, die Kleider kaschiert.

5 Alois Epple u. Ludwig Seitz / Heft 26 /1996/ Seite 5 Krippentiguren von Alois-Epple für den Türkheimer Zahnarzt Karl-Schwinger. Köpfe, Hände und Füße sind geschnitzt, die Kleider kaschiert. (Durch Zufall fand sein Sohn diese Krippe bei Verwandten des Zahnarztes in Sonthoten.) Hauskrippe von Alois Epple. Stall, Ochs und Esel von Alois Epple, die anderen Figuren von Paul-Benziger

6 Alois Epple u. Ludwig Seitz / Heft 26 /1996/ Seite 6

7 Alois Epple u. Ludwig Seitz / Heft 26 /1996/ Seite 7 Krippe der Pfarrkirche in Türkheim 1929 (Photos von Anton-Albrecht)

Alois Epple u. Ludwig Seitz / Heft 26 /1996/ Seite 8 Nach dem 1. Weltkrieg stellte er mit seinem Bruder Otto die Krippe in der Pfarrkirche in Türkheim auf.

8 Alois Epple u. Ludwig Seitz / Heft 26 /1996/ Seite 8 Nach dem 1. Weltkrieg stellte er mit seinem Bruder Otto die Krippe in der Pfarrkirche in Türkheim auf. Auf seine Anregung hin wurden die Könige im Kloster Maria Stern in Augsburg neu gekleidet. Aus beruflichen Gründen konnte er diese Krippe nur bis ungefähr 1935 aufstellen. Die Krippe zerfiel zusehens. Deshalb beschloß Pfarrer Herbert-Kessel 1960, diese Krippe wieder erneuern zu lassen. Als Alois Epple davon erfuhr, bot er sich an, die Krippe wieder herzurichten. Er entwarf im Baukastensystem ein Krippenhaus, das durch Drehung in einen Stall, ein Haus und einen Tempel umgebaut werden konnte. Dieses Modell wurde von Josef- Rieger geschreinert und von ihm gefaßt. Die Gewänder erneuerte, in wochenlanger Nachtarbeit seine Frau Kreszentia-Epple. Zusammen mit seinem Sohn stellte er diese Krippe bis 1967 auf. Alois-Epple beim Bauen des Modells für die Türkheimer Pfarrkirchenkripp 1962 Thema des Heftes: Der Krippenbauer Alois Epple d. Ä. Texte: Alois Epple d. J. Photos aufs. 1, 2u, 4, 5u von Ludwig Seitz Titelseite: Hirte von Alois Epple, kaschierte Gliederpuppe, H: 10cm S. 6: Skizzenblatt von Alois Epple Nächstes Heft: Thomas Specht Druck: Josef Huber OHG. Offset- und Endlosdruckerei. Türkhwm

9 Alois Epple u. Ludwig Seitz / Heft 26 /1996/ Seite 9 Stichwortverzeichnis: Alois-Epple 1, 2, 3, 4, 5, 8 Alois-Epple d-ä. 1 Frühlingstraße 10 3 gefaßt 2, 3, 8 geschnitzt 3, 5 Gliederpuppen 3, 4 Hauskrippe 5 Krippe 2, 3, 5, 7, 8 Krippenausstellungen 4 Krippenbau 2 Krippenberge 4 Krippenfiguren 4 Krippenställe 2 Paul-Benziger 5 Pfarrer Herbert- 8 Pfarrkirche 8 schnitzen 2 Zahnarzt Karl-Schwinger 5

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