Die Reihenfolge entspricht den Nummerierungen der Stationen.

Transkript

1 Passions- und Osterweg Während der Fastenzeit haben Jugendliche, Kinder und Erwachsene aus der Pfarrei Schottenstein-Watzendorf einen Passions- und Osterweg vorbereitet. Entstanden sind 9 Tafeln in der Größe von ca. 0,60 x 1,65 m mit ernsten und heiteren Darstellungen zu den Kernereignissen des christlichen Glaubens. Der Betrachter kann sich dabei unmittelbar in die Geschichte mit einbeziehen. Denn viele der gemalten Figuren sind mit Spiegeln versehen. Mal kann man sich z. B. in dem entdecken, der Jesus mit Gewalt bedroht; mal ist man selbst der Bedrohte. Man sitzt als Freund Jesu am Tisch der Emmausjünger und kann sich entdecken als der, der wie Jesus das Brot teilen darf mit seinen Freunden. Die Reihenfolge entspricht den Nummerierungen der Stationen. Station 1 Jesus wird verurteilt: Markus schreibt: Die Hohen Priester und Schriftgelehrten suchten, wie sie ihn mit List ergreifen und töten könnten. Und Judas Iskarioth, einer von den Zwölf, ging hin zu den Hohen Priestern, um ihn an sie zu verraten. Als sie ihn gefangen hatten, gaben Viele falsche Anschuldigungen gegen Jesus vor. Aber ihre Aussagen stimmten nicht überein. Da fragte der hohe Priester: Bist du der Christus, der Sohn des Hochgelobten? Jesus sprach: Ich bin s! Da zerriss der Hohe Priester seine Kleider und sprach: Wir brauchen keine weiteren Zeugen. Ihr habt die Gotteslästerung gehört. Und sie verurteilten ihn.

2 Zur Bildtafel: Sie kennen ihn nicht. Nur andeutungsweise sehen sie sein Gesicht im Himmel. Aber sie zeigen auf ihn mit Fingern. Sie verurteilen ihn. Sie beschließen: Der muss weg. Manchmal urteile ich ohne zu kennen. Manchmal brauche ich jemand als Ziel meiner Unzufriedenheit oder meiner Bosheit, manchmal suche ich einen Schuldigen... Manchmal fühle ich mich beschuldigt, ohne sachlichen Grund. Ich spüre. Die kennen mich nicht und urteilen doch!

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4 Station 2 In der Bibel wird erzählt: Im Garten Getsemane kamen die Polizisten des Hohen Rates und wollten Jesus verhaften. Einer, Petrus, zog ein Schwert, um Jesus zu verteidigen. Er schlug einem der Polizisten ein Ohr ab. Jesus aber wehrte dem Petrus und sagte: Stecke dein Schwert weg. Denn wer mit dem Schwert kämpft, der wird durch das Schwert umkommen! Dann heilte Jesus den Verletzten! Zur Bildtafel: Das Schwert liegt am Boden. Jesus will es nicht. Petrus braucht es nicht. Er will nicht mehr Gewalt mit Gewalt beantworten. Das Ohr ist ab. Die Hand streckt sich, um zu heilen. Wo bin ich in der Geschichte? Bin ich wie der Polizist, der seine Pflicht tut, obwohl das hier Schlimmes bringt? Bin ich wie Petrus, der die Probleme mit grimmiger Gewalt lösen möchte und dann merkt: so geht das nicht? Bin ich wie Jesus bereit zu helfen, zu heilen auch den, der mir Übles will?

5 Station 3 In der Bibel wird erzählt: Petrus hatte hoch und heilig versprochen, dass er Jesus immer beistehen würde sogar wenn es sein Leben kosten sollte. Jesus aber hatte ihm prophezeit: Ehe der Hahn zweimal kräht, wirst du mich dreimal verleugnen. Und so geschah es. Als Jesus verhaftet wurde, ist Petrus feige geworden. Eine Magd sah ihn im Hof des Hohen Priesters an einem Feuer, wo er sich mit anderen wärmte, und meinte: Du bist doch einer von den Jesusleuten. Petrus stritt das rundweg ab insgesamt dreimal. Dann krähte ein Hahn. Petrus schämte sich sehr und weinte. Zur Bildtafel: Feuer steigt auf in der Nacht. Wärmend oder bedrohlich? Erleuchtend oder erschreckend? Oben der Hahn hält mir und dir den Spiegel vor.

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7 Station 4 In der Bibel berichtet Markus: Da fingen einige an, Jesus anzuspucken und sein Angesicht zu verdecken und ihn mit Fäusten zu schlagen und zu ihm zu sagen: Weissage uns. Und die Knechte schlugen ihn ins Angesicht. Zur Bildtafel: Einer ist ganz weiß gekleidet. Das Zeichen, dass er unschuldig ist. Er wird geschlagen. Wenn du draufhaust: es ist gepolstert; vielleicht tut es dir gar nicht weh. Schlägst du manchmal zu? Vielleicht nicht mit Fäusten; vielleicht bloß mit Worten. Dann spiegelt sich hier auch dein Gesicht. Oder es spiegelt sich im Gesicht des Unschuldigen; oder es ist mal so, mal so...

8 Station 5 Das Kreuz Und sie führten ihn hinaus, dass sie ihn kreuzigten. 24 Und sie kreuzigten ihn. Und sie teilten seine Kleider und warfen das Los, wer was bekommen solle. 25 Und es war die dritte Stunde, als sie ihn kreuzigten. 26 Und es stand über ihm geschrieben, welche Schuld man ihm gab, nämlich: Der König der Juden. 27 Und sie kreuzigten mit ihm zwei Räuber, einen zu seiner Rechten und einen zu seiner Linken. 29 Und die vorübergingen, lästerten ihn und schüttelten ihre Köpfe und sprachen: Ha, der du den Tempel abbrichst und baust ihn auf in drei Tagen, 30 hilf dir nun selber und steig herab vom Kreuz! 31 Desgleichen verspotteten ihn auch die Hohenpriester untereinander samt den Schriftgelehrten und sprachen: Er hat andern geholfen und kann sich selber nicht helfen. 32 Ist er der Christus, der König von Israel, so steige er nun vom Kreuz, damit wir sehen und glauben. Und die mit ihm gekreuzigt waren, schmähten ihn auch. 33 Und zur sechsten Stunde kam eine Finsternis über das ganze Land bis zur neunten Stunde. 34 Und zu der neunten Stunde rief Jesus laut: Eli, Eli, lama asabtani? Das heißt übersetzt: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?

9 35 Und einige, die dabeistanden, als sie das hörten, sprachen sie: Siehe, er ruft den Elia. 36 Da lief einer und füllte einen Schwamm mit Essig, steckte ihn auf ein Rohr, gab ihm zu trinken und sprach: Halt, lasst sehen, ob Elia komme und ihn herabnehme! 37 Aber Jesus schrie laut und verschied. Zur Bildtafel: Man mag es kaum denken, aber man muss sich bei dieser Geschichte auch fragen: Wo stehe ich, bei den Spöttern und bei den Soldaten, oder bin ich bei dem, der unschuldig leidet?

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11 Station 6 Johannes schreibt: Als Jesus stirbt, da spricht er: Es ist vollbracht! Markus schreibt: Als Jesus starb, zerriss der Vorhang im Tempel. Zur Bildtafel: Jesus hat sein Werk getan; sein Sterben öffnet den Weg vom Dunkeln ins Licht, vom Tod ins Leben. Wer glaubt steht schon in der Öffnung, die der zerrissene Vorhang freigibt. Er ist auf dem Weg des Lebens.

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13 Station 7 Die Bibel erzählt: Maria von Magdala und die andere Maria gingen früh am Morgen vor Sonnenaufgang zum Grab, um Jesus Leichnam zu salben. Sie schauten hinein in die Höhle. Aber das Grab war leer. Dann erschien ihnen - und später auch den Jüngern - Jesus: lebendig, auferstanden von den Toten. Zur Bildtafel: Die Sonne geht auf; Christus ist auferstanden. Das Leben wird hell. Du bist dabei, wenn du dich bückst wie die Jünger, die ins Grab schauten. Dann spiegelt sich in ihren Konturen auch dein Gesicht.

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16 Station 8 Lukas erzählt: Zwei Jünger waren unterwegs. Sie waren sehr traurig, weil ihr Freund, Jesus, getötet worden war. Wie sie so in ihrer Trauer versunken waren, kam Jesus, der Auferstandene, zu ihnen. Aber sie erkannten ihn nicht. Er wanderte mit ihnen und erklärte ihnen, dass Jesu Tod von den Propheten des Alten Testaments her zu verstehen wäre. Am Ziel angekommen luden die beiden Jünger ihren Begleiter zum Essen ein. Als er für sie das Brot brach, erkannten sie, dass es Jesus war. Aber er verschwand vor ihren Augen. Sie wussten: Jesus lebt! Zur Bildtafel: Sie sitzen an einem Tisch. Das Brot wird geteilt. Du kannst dich erkennen, wie du am Tisch sitzen darfst und lebenspendendes Brot bekommst. Manchmal darfst du selber teilen, Leben stärken, weitergeben. Wo das geschieht, ist Jesus mitten unter uns.

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18 Sation 9 Brot nimm dir Brot! Freue dich deines Lebens. Es darf gern lustig sein (wie bei dem bekannten Bernd das Brot ). Jesus sagt: Ich bin in einem tieferen Sinn Brot des Lebens! Er will uns erfüllen mit Friede und Liebe und Hoffnung und Leben!

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21 Stiller Beobachter - mit Faust - oder mit Herz

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23 Mitwirkende Ältere Jugendliche: Tobias Buhl Lukas Koch Martin von Loeffelholz Philipp Müller Carolin Schleicher Jüngere Jugendliche: Florian Buhl Victoria Doppel Jonas Ehrlich Lukas Ehrlich Johanna Koch Sophia Meinfelder Laura Scheler Lukas Scheler Milena Schleicher Kindergottesdienst: Dr. Sabine Bartl Volker Bartl Marcus Späth Svenja Kleist Claudia Paschold Präparanden: Giovanna Alex Nina Angermüller Niklas Ehrlich Frederike Drößmar Jonas Scheler Emely Schiegg

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