Vielfalt in der Region Hannover Tag der Migrantinnen und Migranten

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1 Vielfalt in der Region Hannover Tag der Migrantinnen und Migranten Statistische Kurzinformationen 20/2017 0

2 Die Entwicklung moderner Gesellschaften war immer verbunden mit der Migration von Menschen. Dieses schlägt sich auch in der heutigen Bevölkerungsstruktur nieder. Die Region Hannover hat den am 18. Dezember stattfindenden Internationalen Tag der Migrantinnen und Migranten zum Anlass genommen, um die Vielschichtigkeit der Bevölkerung in der Region Hannover aus statistischer Sicht aufzuzeigen. Die Statistikstelle der Region Hannover bereitet für die 20 Umlandkommunen die Bevölkerungsstatistik auf. Ergänzt wird diese um die entsprechenden Daten der Landeshauptstadt Hannover. 1 Der dabei ermittelte versucht weniger eine persönliche Migrationserfahrung abzubilden, sondern leitet sich aus der persönlichen Eigenschaft einer Person (z. B. Staatsangehörigkeit) ab. In diesem Sinne können auch Einwohner, die selbst nicht zugewandert sind, einen aufweisen. Ein wird für die Einwohnerschaft im Umland unter anderem vom Geburtstort bzw. Geburtsland, der ersten Staatsangehörigkeit und der Staatsangehörigkeit der Eltern (bei Minderjährigen) her abgeleitet. Die Statistikstelle der Landeshauptstadt Hannover ermittelt den über die Staatsangehörigkeit ihrer Bewohnerinnen und Bewohner. Tabelle 1: Anzahl Einwohnerinnen und Einwohner am Hauptwohnsitz nach (30.06.) Zeitbezug /- der mit ohne Summe mit ohne Summe Personen mit Migrationsh Städte und Gemeinden intergrund Barsinghausen Burgdorf Burgwedel Garbsen Gehrden Hemmingen Isernhagen Laatzen Langenhagen Lehrte Neustadt a. Rbge Pattensen Ronnenberg Seelze Sehnde Springe Uetze Wedemark Wennigsen (Deister) Wunstorf Umland Gesamt Hannover Region Hannover gesamt Anfang 2015 hatten 27,8 % (entspricht ) der Einwohnerinnen und Einwohner der Landeshauptstadt Hannover einen. Zwei Jahre später 1 Grundlage sind die Strukturberichte der Landeshauptstadt Hannover: der-region-hannover/politik/wahlen-statistik/statistikstellen-von-stadt-und-region/statistikstelle-der- Landeshauptstadt-Hannover/Strukturdaten-der-Stadtteile-und-Stadtbezirke2 2 Daten zum bzw

3 waren es 30,0 % ( ). Die Spanne zwischen dem Stadtteil mit dem höchsten und niedrigsten Anteilswert ist dabei erheblich. So ist der im Stadtteil Waldheim mit 7,9 % am niedrigsten und mit 64,7 % im Stadtteil Mühlenberg am höchsten. Auch im Umland hat es in diesem Zeitraum einen Anstieg des es gegeben, wenngleich dieser geringer ausfiel als in der Landeshauptstadt Hannover. Hatten Mitte ,2 % ( ) der Einwohnerinnen und Einwohner im Umland der Region einen, ließ sich dieses Mitte 2017 für 23,7 % ( ) feststellen. Dabei gibt es zwischen den Kommunen als auch innerhalb der Städten und Gemeinden deutliche Unterschiede. So liegt der Anteil der Bevölkerung mit in vier Städten, deren Stadtgebiete an das der Stadt Hannover grenzen, im Umland am höchsten. Das sind die Städte Garbsen (35,9 % am ), Laatzen (36,4 %), Langenhagen (32,8 %) und Ronnenberg (31,8 %). Abbildung 1: : Anteil an der jeweiligen Stadt-/Gemeindebevölkerung in Prozent (Stand: bzw ) 3 Im Garbsener Stadtteil Auf der Horst haben etwa drei Viertel der Bevölkerung (75,2 %) einen ; der Anteilswert liegt dort fünf Mal höher als im Stadtteil Schloß Ricklingen, wo nicht einmal jeder sechste einen besitzt (15,3 %). In der Stadt mit dem gegenwärtig höchsten Anteil von 3 Hinweis: Die Stadt Hannover leitet den nach der ersten Staatsangehörigkeit ab. 2

4 Personen mit an der Gesamtbevölkerung, der Stadt Laatzen, erreicht Laatzen-Mitte II ein Anteilswert von 61,6 % (4.220 Personen). Die benachbarten Stadtteile Laatzen-Mitte I (45,7 %) und Laatzen-Mitte III (37,0 %) weisen ebenfalls überdurchschnittliche Werte aus. In Ingeln, Grasdorf und Oesselse liegt der Wert hingegen bei knapp unter 20 %. Weitere Stadt- oder Gemeindeteile (nicht abschließend) mit einem überdurchschnittlichen Anteil an der Bevölkerung mit sind: Hülptingsen (32,6 %, Burgdorf), Langenhagen (35,5 %, Langenhagen), Luttmersen (29,9 %, Neustadt a. Rbge.), Koldingen (29,5 %, Pattensen) und Seelze (38,8 %, Seelze). Demgegenüber stehen die Stadt- oder Gemeindeteile (nicht abschießend) mit einem unterdurchschnittlichen Anteil wie Oerie (5,8 %, Pattensen), Dolgen (4,9 %, Sehnde) sowie Wulfelade, Büren und Averhoy (4,8 % bzw. 3,0 % bzw. 1,0 %, alle Neustadt a. Rbge.). Den niedrigsten Wert weist die Gemeinde Wennigsen (Deister) aus. Der Anteil der Personen mit liegt bei 13,9 %. Auch in Wennigsen gibt es zwischen den Gemeindeteilen nennenswerte Differenzen. So weist Argestorf 2017 mit 7,5 % den niedrigsten Anteil aus, wohingegen Sorsum mit 18,4 % den höchsten Anteil ausweist. Im Umland gibt es bei der Bevölkerung zu 185 Ländern Bezüge und ausländische Wurzeln. Gegenwärtig bilden die Personen mit dem Bezugsland Polen die größte Gruppe unter den Menschen mit in der Umlandbevölkerung. 18,1 % lassen sich Mitte 2017 dieser Gruppe zuordnen. Es folgen Personen mit dem Bezugsländern Türkei (14,0 %) und der Russischen Föderation (7,5 %). Daran schließen sich die südeuropäischen und südosteuropäischen Staaten an. 63,4 % der Bevölkerung mit haben somit Wurzeln in Europa. Tabelle 2: Einwohnerinnen und Einwohner nach im Umland (30.06.) Betrachtungsjahr Betrachtet man nur die Personen ohne deutsche Staatsangehörigkeit, so fällt auf, wie sich die ausländische Bevölkerung in den letzten Jahren massiv verändert hat Anteil an den Personen mit Anteil an Gesamtbevölkerung Zuordnung Migrationsschwerpunkte Polen ,1 % 4,3 % Türkei ,0 % 3,3 % Russische Föderation ,5 % 1,8 % Griechenland, Italien, Portugal, Spanien ,1 % 1,7 % Balkan (Albanien und ehem. Jugoslawien ohne Kroatien und Slowenien) ,5 % 1,5 % Restliche EU ,3 % 1,5 % ungeklärt, staatenlos oder ohne Angabe ,6 % 0,9 % Syrien ,0 % 1,2 % Rumänien ,4 % 0,6 % Irak ,6 % 0,9 % Libanon ,2 % 0,3 % Afghanistan ,6 % 0,4 % Iran ,2 % 0,3 % Algerien, Marokko, Tunesien ,0 % 0,2 % Bulgarien ,9 % 0,2 % Ungarn 834 0,6 % 0,1 % Sudan, Südsudan 285 0,2 % 0,0 % Sonstige Staaten ,2 % 4,5 %

5 Während die Gruppe der Türkinnen und Türken rückläufig ist, steigt die ausländische Bevölkerung, welche die Staatsangehörigkeit eines osteuropäischen EU-Staates besitzt, ebenso deutlich an wie die Gruppe der Irakerinnen und Iraker sowie der Syrerinnen und Syrer. Hält die Entwicklung der letzten Jahre weiterhin so an, dürften die Polinnen und Polen noch in diesem Jahrzehnt auch zur größten Gruppe unter den Ausländerinnen und Ausländern werden. Abbildung 1: Ausländische Bevölkerung im Umland Personen mit bilden im Umland (Stand: ) einen Anteil von 23,7 % an der Gesamtbevölkerung. Der Anteilswert fällt in den einzelnen Altersgruppen jedoch unterschiedlich aus. Bei den bis zu 10-Jährigen liegt er bei 41,8 %, nimmt dann um etwa 10 % ab bis zu einem Alter von 39 Jahren. Bei den 40- bis 49-Jährigen hat dann nur noch jeder Vierte einen. Bei den über 90-Jährigen sind es nur noch 7,6 %. Der Großteil dieser Personengruppe ist somit im erwerbsfähigen Alter. Die nachfolgende Abbildung 2 verdeutlicht noch einmal den Anteil der Verteilung der Einwohnerinnen und Einwohner mit einem im Kontrast zur Bevölkerung ohne. Ab einem Alter von 30 Jahren ist bei den Personen mit eine schwach ausgeprägte Pyramidenform zu erkennen. Die Geburtenausfälle des Zweiten Weltkriegs sind bei der Gruppe der Personen mit auch zu erkennen, wenn auch deutlich schwächer ausgeprägt. Hingegen fehlt die für die Bevölkerung ohne typische Ausprägung der Babyboomerjahre (Lebensalter um die 50 Jahre). 4

6 Abbildung 2: Bevölkerungspyramide: Bevölkerung im Umland der Region Hannover, Stand: Die Personen mit unterscheiden sich von den Personen ohne hinsichtlich der Religionszugehörigkeit (siehe Tabelle 3). So gehören Personen mit wesentlich seltener der evangelischen Kirche an als Personen ohne. Wesentlich öfter sind Personen mit dafür Mitglied der römisch-katholischen Kirche. Mit Ausnahme der Gruppe der Aussiedlerinnen und Aussiedler ist bei den Personen mit auch der Anteil der Personen höher, die keiner in öffentlichrechtlicher Körperschaft organisierten Religionsgemeinschaft angehören. Tabelle 3: Religionszugehörigkeit nach im Umland ( ) Religionszugehörigkeit Zuwanderungshintergrund Personen mit Personen ohne deutsch Nicht deutsch - Migrations- Gesamt Einbürgerung deutsch Aussiedler hintergrund evangelisch 2,4% 14,3% 29,5% 49,5% 40,8% keine Zugehörigkeit zu einer 73,4% 71,6% 32,9% 41,5% 46,8% öffentlich-rechtlichen Religionsgemeinschaft römisch katholisch 18,7% 13,4% 37,1% 8,9% 11,8% sonstige öffentlich-rechtliche 5,5% 0,7% 0,4% 0,1% 0,7% Religionsgemeinschaft Lebenspartner verstorben 0,0% 0,0% 0,0% 0,0% 0,0% Bei Haushalten von Familien mit Kindern ist der Anteil der kinderreichen Haushalte tendenziell höher, wenn wenigstens ein Mitglied des Haushalts einen besitzt. In 15 % der Familienhaushalte mit leben drei bis sechs Kinder, in den Haushalten ohne Migrations- 5

7 hintergrund liegt der Anteilswert nur halb so hoch (7 %). Bei Familienhaushalten mit zwei Kindern gibt es keinen Unterschied zwischen Haushalten mit und ohne. Ungeachtet der Tatsache, dass kinderreiche Familienhaushalte somit oftmals eher mit einem einhergehen, wird somit das Gros der Familienhaushalte von Familien mit ein oder zwei Kindern gebildet. 91,6 % der Familienhaushalte ohne Migrations- und 82,5 % der Familienhaushalte mit leben in dieser Konstellation. Tabelle 4: Haushalte ohne und mit und Anzahl der Kinder im Haushalt (Stand: ) im Haushalt Zahl der Kinder (ledige Personen unter 18 Jahren) im Haushalt ohne (erkennbaren) Prozentualer Anteil mit Prozentualer Anteil ,9 % ,0 % ,7 % ,5 % ,0 % ,0 % ,1 % ,0 % ,2 % 549 1,0 % ,1 % 200 0,0 % Gesamt % % Abbildung 3: Haushalte ohne (links) und mit (rechts) und Anzahl der Kinder im Haushalt (Stand: ) 1 Kind 2 Kinder 3 Kinder 4 Kinder 5 Kinder 6 Kinder 1 Kind 2 Kinder 3 Kinder 4 Kinder 5 Kinder 6 Kinder 6

8 IMPRESSUM Herausgeber Fachbereich Region Hannover Der Regionspräsident Team Statistik Hildesheimer Str Hannover Text Beate Birk / Dr. Stephan Klecha Stand