Indirekte Überkappung. Indirekte Überkappung. Direkte Überkappung. Überkappungsmedikamente. Vitalitätsprüfung. Maßnahmen zur Erhaltung der Pulpa

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1 Zahnweichgewebe Pulpa (Zahnmark) bestehend aus: Bindegewebe, Blutgefäße Nervengewebe, Zellen Kronenpulpa Hyperämie Wurzelpulpa Tiefe Dentinkaries ( Caries profunda ) Vitalitätsprüfung Dafür stehen folgende Methoden zur Verfügung: Kälte durch Chloräthyl, Kohlensäureschnee die mittels Watte an den Zahn gebracht werden Wärme über 45 durch erhitzte Metallkugel eines Kugelstopfers oder heiße Guttapercha Induktionsstrom, wobei die Elektrode auf den trockenen Zahn aufgelegt wird durch Trepanation des Zahnes Maßnahmen zur Erhaltung der Pulpa Indirekte Überkappung Direkte Überkappung Überkappungsmedikamente Kalziumhydroxid = Ca (OH)2 Regt die Odontoblasten zur Bildung von Tertiär- Dentin an. Kalziumhydoxid wird für die indirekte und direkte Überkappung eingesetzt. Zinkoxid-Eugenol-Zement Hat eine beruhigende Wirkung auf die Pulpa. Bei direktem Kontakt mit der Pulpa ist es schädlich. Indirekte Überkappung Ist bei tiefen Zahndefekten noch eine dünne Dentinschicht über der Pulpa vorhanden, wird die Methode der indirekten Überkappung angewandt. Dabei kommt das Medikament nicht direkt mit der Pulpa in Berührung. 1

2 Indirekte Überkappung Direkte Überkappung Direkte Überkappung Nach Kariesentfernung ist die Pulpa Punktförmig eröffnet. Das Medikament Kommt direkt mit der Pulpa in Berührung. Günstig bei jugendlichen Patienten. Direkte Überkappung Ist die Vitalerhaltung der Pulpa nicht mehr möglich, muss eine Wurzelkanalbehandlung durchgeführt werden. - Vitalexstirpation - Mortalexstirpation - Gangränbehandlung 2

3 Wichtig sind grundsätzliche Kenntnisse der Wurzelkanalanatomie. Der Behandler muss präzise Vorstellungen über Morphologie und Topographie der Wurzelkanäle haben. Morphologie Lehre von der Form des Organismus Topographie Beschreibung der Lagebeziehung der Organe müssen unter aseptischen Bedingungen vorgenommen werden. Das bedeutet: sterile Instrumente Anfassen aller Instrumente nur mit sterilen Pinzetten Ablegen der Instrumente auf steriler Unterlage Fernhalten des Speichel von Zahn und Instrumenten 3

4 Die Instrumentenstärke wird durch die ISO-Nummer ge- Kennzeichnet. Die Nummer gibt den Durchmesser der Instrumente am Punkt D1 in hundertstel Millimeter an. ISO-Nummer 15 = 0,15 mm am Punkt D1 4

5 Handaufbereitung Maschinelle Aufbereitung Vitalexstirpation (Vita = Leben exstripieren = herausziehen, herausdrehen) Vollständige Entfernung der vitalen Pulpa Unter Anästhesie. 5

6 Mortalexstirpation ( Mors = Tod, exstripieren = herausziehen ) Bei der Motralexstirpation wird die Pulpa nach vorhergehender Devitalisation vollständig entfernt. Devitalisation der Pulpa Abtöten der Pulpa mit Medikamenten. Nach der Pulpaeröffnung wird ein Medikament (Paraformaldehyd) aufgelegt. Der Zahn wird provisorisch verschlossen. Das Medikament ist toxisch und tötet die Pulpa ab. Der provisorische Verschluß muss dicht sein. Es dürfen keine Reste des Medikamentes an die Gingiva gelangen == toxisch!!! Gangränbehandlung ( Gangrän = Fäulnis, gangränös = faulig) Bei einer Gangrän liegt ein fauliger Zerfall von abgestorbenen Gewebe vor. Durch bakterielle Fäulnisprozesse kommt es dabei zu einem übel riechenden Geruch. 6

7 Wurzelfüllmaterialien temporäre (zeitweilige) Materialien (medikamentöse Einlagen) definitive (endgültige) Materialien Wurzelfüllmaterialien sollten folgende Eigenschaften aufweisen: - bakteriendichter Verschluss der Kanäle - keine Dauerreizung im Bereich der Wurzelspitze - Sichtbarkeit im Röntgenbild - Unlöslichkeit in Gewebsflüssigkeit - einfache Handhabung Der Ablauf einer Endobehandlung ist immer ähnlich: Eröffnung der Pulpahöhle (Kronenpulpa) Entfernung der Kronenpulpa Auffinden der Wurzelkanaleingänge Erweiterung der Wurzelkanaleingänge Bestimmung der Wurzellänge ( Röntgen, Endometrisch ) Erweiterung der Wurzelkanäle mit Längenaufbereitung Reinigung und Desinfektion der Wurzelkanäle Wurzelfüllung Röntgenkontrollaufnahme der Wurzelfüllung Kavitätenverschluss 1. Einstellen des zur Röntgenaufnahme benutzten Instrumentes auf eine fiktive Länge Hier: 21 mm 2. Messinstrument im Wurzelkanal fixieren mit Anschlag des Stoppers An der Inzisal (Okklusal-) kante. 3. Anfertigen des Röntgenbildes Rö-WK C = 28 mm Rö-Messinst. b = 24 mm 4. Ausmessen des Röntgen- Bildes. Strecke b und c 7

8 Rö-WK C = 28 mm Rö-Messinst. b = 24 mm 5. berechnen der Wurzelkanallänge und Längeneinstellung der Instrumente. Instrument wurde vor Rö auf a = 21 mm eingestellt (a : b) x c (21mm : 24mm) x 28 mm = 24,5 mm Vitalamputation Bei der Vialamputation wird die vitale Kronenpulpa unter Anästhesie bis zum Kanaleingang entfernt. Wurzelpulpa bleibt vital erhalten. Indikation: Verletzung von jugendlichen Zähnen mit noch nicht abgeschlossenem Wurzelwachstum. Milchzähne. Vitalamputation Vitalamputation Vorgehen: - Vitalitätsprüfung - Röntgenbild - Anästhesie - Kavitätenpräp. bis Pulpa - Kofferdam anlegen ( absolute Trockenheit ) - Mit einem sterilen Rosenbohrer Kronenpulpa entfernen - Direkte Überkappung der Wurzelpulpa mit Kalium-hydoxid - Unterfüllung und endgültige Füllung - Nachuntersuchung mit Vitalitätsprüfung 8

9 Mortalamputation Bei der Mortalamputation (mors = Tod) wird die vorher devitalisierte Pulpa nur im Kronenbereich mit einem sterilen Rosenbohrer entfernt. Die devitalisierte Pulpa im Wurzelbereich wird belassen und mit einem geeigneten Medikament abgedeckt. Kontraindikation Endobehandlung stark fortgeschrittene Parodontitis tiefe Kronen- und Wurzelfrakturen tiefe Wurzelkaries und Wurzelresorptionen ungenügende Mundhygiene ( Patient nicht motivierbar! ) 9