AFRIKAMISSIONARE W E I SS E VÄT E R. W E I SS E S C H W E S T E R N Der Eigenteil der Afrikamissionare im Missionsmagazin kontinente 6-2008 Überlegungen zum Weihnachtsfest 2008 Um Mitternacht des 1. Juli 2008 wurde die Provinz Europa der Afrikamissionare (Weisse Väter) geboren. Warum schreibe ich das als Überlegung zu Weihnachten? Gehen wir zur Geschichte Europas zurück! Ist es nicht so, dass wir Christen in Europa einen grossen Teil der Missionierung in Afrika, Asien und Lateinamerika mitgetragen haben? Heutzutage aber, im Jahre 2008, kommt mir das Bild des Johannes des Täufers ins Gedächtnis: er hat seine Rolle erfüllt, hat den Leuten gezeigt, von wem Heil kommt, hat jene zu Jesus hingeführt, die ihn suchten, er hat sein Leben so zusammengefasst: Er muss wachsen, ich abnehmen. Ist das nicht irgendwie die Lage von uns Christen in Europa? Wir werden keine Armeen von Missionaren mehr nach Afrika schicken und auch keine Kisten voll Geld. Was uns aber als Aufgabe bleibt, ist vor allem das Gebet für die Afrikaner und Afrikanerinnen. Versuchen wir mal, uns das vorzustellen: 1594 Weisse Väter, die, einzeln oder gemeinsam, mehrere Male pro Tag beten! Und ich denke, dass sie dabei nicht allein sind. Und dann sehe ich zwei Kerzen, von zwei verschiedenen Händen gehalten, die eine schwarz, die andere weiss: und beide Kerzen brennen für den gleichen Herrn. Welch ein Weihnachtsgeschenk für die Kirchen in Afrika! Für mich, für uns Europäer, taucht ein anderes Bild auf: Johannes der Täufer mit ausgestrecktem Arm, Richtung Gotteslamm. Und der Arm kommt von jemandem, der sich verbirgt: denn er möchte dem Meister keinen Schatten verursachen. Darf ich Ihnen das als Weihnachtsgruss anbieten? Ein Wanderer 6-2008 AFRIKAMISSIONARE I
SCHWEIZ AFRIKA Willkommen, Pater René Brossard! Seit dem 1. Juli 2008 ist Pater René Brossard, aus La Chaux-de-Fonds stammend, der verantwortliche Obere für die Weissen Väter in der Schweiz. Er löst Pater Jean-Pierre Chevrolet ab. Pater René Brossard wünschen wir alle viel Mut für seinen neuen Job. Aufmerksame Zuhörer von links nach rechts: P. Paul Zeller, P. Jean-Marie Gabioud, ein Gast, P. René Brossard, P. Fridolin Zimmermann. Fotos: Stäger1, WV 2 Pater Jean-Pierre Chevrolet. Für etliche Jahre hat Pater Jean-Pierre Chevrolet mit anderen europäischen Weissen Vätern am Zustandekommen der Provinz Europa massgebend mitgearbeitet. Er wird sich jetzt ein wenig ausruhen, bis ihn ein neuer Appell erreichen wird. Pater René Brossard. 6-2008 AFRIKAMISSIONARE IX
Die Opfergaben vor dem Altar. SCHWEIZ AFRIKA Gemeinsame Feier der Jubiläen 2008 am 26. Juli in Fribourg Es feierten 65 Jahre Missionseid: Bruder Henri Renevey (Freiburg) Bei der Festmesse in der Kapelle des Afrikanums in Fribourg. 60 Jahre Missionseid: Pater Hengartner Wendelin (Luzern) Bruder Lenherr Fidèle (Veyras-Siders) Pater Zeller Paul (Luzern) 50 Jahre Missionseid: Bruder Amport Marcel (Luzern) Bruder Binggisser Alois (Ghana) Pater Gabioud Jean-Marie (Veyras) Pater Stäger Roman (Freiburg) Bruder Zoller Eugen (Dem. Rep. Kongo) Gutes Essen gehört bei einem Fest dazu. Der süsse Nachtisch. Zur Anregung einen Aperitif. Pressekonferenz. X AFRIKAMISSIONARE 6-2008
Am Rande des Festes in Fribourg: Pater Raphael Deillon, Generalassistent der Afrikamissionare, im Gespräch. Tikondane Liebt einander verschaffen! Und die Familie, wo ist sie? Viele Kinder sind Waisen. Die Aidskrankheit ist eine grosse Verheerung. Noch schlimmer, aus verschiedenen Gründen werden gewisse Kinder von daheim abgelehnt. Es nützt nichts zu sagen: Sie sind Lümmel. Die Strassenkinder sind Anzeichen von tiefer liegenden Problemen. Hier muss man die Aktion beginnen. Zuerst sich vergewissern, wie und wo die Familie lebt. Unter welchen Verhältnissen die Kinder arbeiten müssen. Sind die Eltern über die Situation ihres Kindes auf dem Laufenden? Oft glauben sie, es sei in den Händen von nahen oder entfernten Verwandten. Nach Erkundigungen entdeckt man, dass sie überhaupt nichts von ihm wissen. Andere Eltern suchen wegen ihrer überaus grossen Armut von der Arbeit des Kindes Profit zu ziehen. Aufgabe des Kinder-Zentrums Tikondane: Im Moment sind wir eine Gruppe von 18 Erwachsenen mit ergänzenden Berufen. Wir haben ein Transit-Zentrum eingerichtet, wo die Kinder eini- Fotos: Stäger, WS 1 Tikondane. Dieser Ausdruck auf Chichewa - einer lokalen Sprache in Malawi - heisst auf deutsch: Liebt einander. Das ist ein ganzes Programm für diese Heime, wo Kinder der Strasse aufgenommen werden. Schwester Rita Hieble, eine Weisse Schwester aus Deutschland, will wissen, woher die Kinder kommen. Da sie ihre Sprache kann, braucht sie keine Ubersetzer. Sie berichtet: Zuerst versuchte ich, mich mit ihnen vertraut zu machen. Im Alter zwischen sieben und 13 Jahren, mit anhänglichem und klugem Blick, denken sie, dass ihnen diese Weisse Geld geben wird. Am meisten traf ich sie am Markt und am Busbahnhof. Lilongwe ist ein Verkehrsknotenpunkt. Am Abend zwischen 17 und 21 Uhr und am Morgen zwischen fünf und sieben Uhr beobachtete ich sie dort und sah, wo sie schlafen. Alle Verkaufsläden haben Nachtwächter. Dort fühlen sie sich beschützt, aber als Gegenleistung müssen sie ihnen Geld oder Esswaren geben. Wo sind die Mädchen, ihre Schwestern? Ihnen ist es schwieriger zu entwischen. Diese Knaben schliessen sich zu Gruppen zusammen und finden etwas Arbeit. Die Grossen mobilisieren die Kleinen, Geld oder Essen zu Schwester Rita Hieble und die kleine Mavis in Lilongwe. 6-2008 AFRIKAMISSIONARE XI
SCHWEIZ - AFRIKA Schwester Rita Hieble (links) und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. ge Tage bleiben dürfen, um sie und ihre Probleme besser kennen zu lernen. Meistens werden sie uns von der Polizei geschickt. Wir arbeiten mit der Polizei und mit der Sozialassistenz zusammen. In der Zentral-Region gründeten wir fünf kleine Internate. In der schul- Nic ht immer haben die Kinder so gut zu essen, wie in Tikondane. Wenn man Freude hat, dann muss auch miteinander getanzt werden. Früchte. Dabei sind wir alle glükklich. Quelle: Aus Brief an die Freunde, aus dem Französischen übersetzt von den Weissen Schwestern. IMPRESSUM Magazin-Beilage der Afrika Missionare- Weisse Väter Verantwortlich Seite I-VIII: P. Hans B. Schering, Ludwigsburger Str. 21, D-50739 Köln. Redaktion der Sonderseiten: Afrikamissionare Schweiz (S. IX-XII): P. Roman Stäger M.Afr., Route de la Vignettaz,57-59 CH 1700 Fribourg. Administration: Africanum, Luzern. Jahresbezugspreis: sfr. 25, (Wohltäter 30, ) Einzelheft sfr. 3,. Litho und Druck: LVD Limburger Vereinsdruckerei, Senefelderstr. 2, D-65549 Limburg. Sie sind uns eine wirkliche Hilfe für das Missionswerk. Bitte die Marken nicht vom Papier loslösen, sondern ausschneiden mit einem Papierrand von etwa 1 cm. HERZLICHEN DANK! Bitte senden an: BRIEFMARKEN? JA!! Weisse Väter, Reckenbühlstrasse 14 Postfach 23 6000 LUZERN 4 (Für Pakete: 6005 LUZERN) freien Zeit dürfen die Kinder die näheren Verwandten besuchen. In der Schule kommen sie glänzend voran. Wir besuchen sie und unterstützen sie. Wir versuchen miteinander eine Lösung für ihr Problem zu finden. Ich muss sagen, fast immer gelingt es uns, das Kind wieder in die Familie integrieren zu können oder ihm eine Arbeit zu finden. Unsere Unterstützung, unser Beistand mit Rat und Liebe bringt so Obj. 15 Fotos: WS XII AFRIKAMISSIONARE 6-2008