Insektzidversuch Winterkörnerraps am Standort LFS Pyhra 2007

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- PRAKTISCHE MAßNAHMEN -

Transkript:

1 Insektzidversuch Winterkörnerraps am Standort LFS Pyhra 2007 Inhaltsverzeichnis Kooperation...1 Versuchsziel...1 Methode...1 Kulturführung...1 Versuchsprogramm...2 Bonituren und Wirksamkeiten...2 Ertrag und Erlös...2 Abbildungen...3 Interpretation und Diskussion...5 Zusammenfassung...6 Kooperation Dieser Versuch wird gemeinsam mit der Landwirtschaftskammer Niederösterreich durchgeführt. Die Bonituren und Interpretation des Versuches erfolgte durch D.I. Johannes Schmiedl. Versuchsziel Erhebung der Wirkung von Insektiziden zur Bekämpfung von Rapsglanzkäfer Methode Blockanlage in Großparzellen mit 4 Wiederholungen. Aufnahmebonitur und Wirksamkeitsbonituren erfolgten durch Auszählen der Rapsglanzkäfer auf 50 Haupttrieben pro Parzelle. Zu diesem Zweck wurden in der Mitte der 100 m 2 großen Parzellen zwei Wege gefräst, die die Parzellen begehbar machten und gleichzeitig die Nettoparzelle für die Ernte begrenzten. Die Nettoparzellen hatten daher eine Breite von 1,5 m und eine Länge von 10 m. Die Erhebung der Rapsglanzkäfer erfolgte durch Ausklopfen der Haupttriebe in eine Gelbschale. Kulturführung Vorfrucht: Winterweizen Bodenbearbeitung: 31.7.06 Grubber 17.8.06 Pflug 24.8.06 Kreiselegge Düngung: Vor Anbau 33 kg N - DC Start 550 kg/ha 14.2.07 76 kg N NAC BBCH 27 3.3.07 80 kg N NAC BBCH 51 Anbau: 30.8.06 3 kg/ha, Sorte Baldur Kulturpflege und 1.9.06 Brasan 2 lt/ha Pflanzenschutz: 15.10.06 Folicur 0,75 l/ha 15.3.07 Arbeitsgang, Cymbigon + Netzmittel 0,25 l+ 0,3 l,wirkung gegen Stängelrüssler BBCH 31 der Anwendung 12.4.07 Rapsglanzkäfer BBCH 61 Ernte: 3.7.07

2 Versuchsprogramm Variante Termin Zulassung Wirkstoff Pflanzenschutzmittel Wirkstoffgehalt (g/l) Aufwandmenge pro ha 1 Kontrolle --- --- --- --- 2 Karate zeon 3 Biscaya Nach Erreichen der Schadschwelle 2777 Lambda- Cyhalothrin 100 g/l 5918-00 Thiacloprid 240 g/l 50 ml 300 ml Bonituren und Wirksamkeiten Anzahl Käfer an 50 Haupttrieben, Mittelwerte aus 4 Wiederholungen Produkte 10.4.2007 13.4.2007 17.04.2007 20.4.2007 25.04.2007 1 Tag n.a. 5 Tage n..a. 8 Tage n.a. 13 Tage n.a. Unbehandelte Kontrolle 84 193 167 118 96 Karate Zeon, 50 ml/ha 83 36 135 110 108 Biscaya, 300 ml/ha 91 45 64 69 110 Produkte Wirkungsgrad nach Abbott in % 13.4.2007 17.04.2007 20.4.2007 25.04.2007 Karate Zeon, 50 ml/ha 82 20 7 0 Biscaya, 300 ml/ha 77 62 42 0 Ertrag und Erlös Produkte % % der unbehandelten Kontrolle % in der Trockensubstanz Feuchte Ertrag Ölgehalt Ertrag dt/ha Bereinigter Mehrerlös /ha 2007 2007 mehrj. 2007 mehrj. 2007 Kontrolle 9,8 100 --- 43,6 --- 52,4 50 ml/ha Karate zeon 11,2 103 --- 42,8 --- 53,9 29,50 300 ml/ha Biscaya 10,8 105 --- 43,3 --- 54,9 51,20 Die Grenzdifferenz GD 5% beträgt 4% vom Ertrag in der Kontrolle. Die Berechnung des bereinigten Mehrerlöses erfolgte nach Listenpreisen der RWA für Pflanzenschutzmittel 2007 exkl. Mwst. zuzüglich 15,- für die Ausbringung bei einem Rapspreis für die Ernte 2007 von 33,60 inkl. 12 % Mwst. pro dt.

3 Abbildungen LFS Pyhra 2007: Befallsverlauf Rapsglanzkäferauftreten vor und nach der Applikation am 12.4.2007 MW Rpasglanzfäfer/50 Haupttriebe 200 180 160 140 120 100 80 60 40 20 0 10.04.2007 11.04.2007 12.04.2007 13.04.2007 14.04.2007 15.04.2007 16.04.2007 17.04.2007 18.04.2007 19.04.2007 20.04.2007 21.04.2007 Kontrolle 50 ml/ha Karate zeon 300 ml/ha Biscaya 22.04.2007 23.04.2007 24.04.2007 25.04.2007 Wirkungsdauer gegen Rapsglanzkäfer Mittelwert aus 4 Wiederholungen % Wirkung nach Abbott 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 Karate Zeon, 50 ml/ha Biscaya, 300 ml/ha 13.04.2007 17.04.2007 20.4.2007

4 Relativertrag 110 108 106 104 102 100 98 96 94 92 90 LFS Pyhra 2007: Effekte einer Rapsglanzkäferbehandlung auf Ertrag und Ölgehalt Kontrolle 50 ml/ha Karate zeon 300 ml/ha Biscaya 44,5 44,0 43,5 43,0 42,5 42,0 Ölgehalt Ertrag 2007 Ölgehalt 2007

5 Interpretation und Diskussion Höhere Niederschlagsmengen vor dem Rapsanbau im August sorgten für eine gute Wasserversorgung und gute Bedingungen für den Feldaufgang. Der Vegetationsverlauf war im Herbst 2006 durch eine milde Witterung geprägt. Der Bestand entwickelte sich bis Mitte Oktober sehr gut und wurde daher zur Wachstumsregulierung mit Folicur behandelt. Der Winter verlief ebenfalls sehr mild mit wenigen Frosttagen und geringen Niederschlagsmengen. Eine kurze Spätwinterperiode brachte in der zweiten Märzhälfte Niederschläge, sodass sich der Rapsbestand weiter gut entwickeln konnte. Mitte März wurden im Durchschnitt 27 Pflanzen pro m 2 bei einem Deckungsgrad von 87 % festgestellt. Der Bestand war zu diesem Zeitpunkt in der Schossphase, und es waren bereits die ersten Knospenanlagen sichtbar. Der milde Winter führte zu einem Vegetationsvorsprung und in der Folge zu einem frühen Blühbeginn um den 10. April. Der Zeitraum vom Blühbeginn bis zum Blühende erstreckte sich über fast vier Wochen. Während der Blüte herrschte großteils warme und sonnige Witterung und es fielen keine Niederschläge. Nach dem trockenen April sorgten ausreichende Niederschläge ab dem Blühende im Mai sowie im Juni für eine gute Entwicklung der Schoten. Die Ernte erfolgte Anfang Juli. Trotz des milden Winters erfolgte erst ab März ein Befall durch Rapsstängelrüssler. Die Gründe dafür dürften Perioden mit unbeständiger Witterung und die windoffene Lage des Feldes gewesen sein. Durch den Wintereinbruch in der zweiten Märzhälfte und die niedrigen Temperaturen bis Anfang April wurde auch der Zuflug des Rapsglanzkäfers gebremst. Erste Rapsglanzkäfer waren bereits Anfang April in den Gelbschalen zu finden, bei Klopfproben konnte auf den Pflanzen aber nur vereinzelt Befall festgestellt werden. Die Wahrscheinlichkeit für einen verzettelten Zuflug des Rapsglanzkäfers von März bis Anfang April wurde durch die Prognose des Programmes proplant bestätigt. Erst am 10. April war nach einem Ansteigen der Temperaturen mit etwa 2 Rapsglanzkäfern pro Pflanze die Schadensschwelle erreicht. Der Raps befand sich zu diesem Zeitpunkt in der beginnenden Blüte. Nach der Aufnahmebonitur am 10. April wurde am 12. April die Behandlung der Varianten durchgeführt. Bei der ersten Wirksamkeitsbonitur am 13. April war ein weiterer Anstieg des Befalles in der unbehandelten Kontrolle festzustellen, danach stagnierte die Population. Nach der Behandlung wurden bis zur Vollblüte insgesamt vier Wirksamkeitsbonituren durchgeführt, wobei bei der vierten Bonitur keine Unterschiede mehr zwischen den Varianten festzustellen waren. Wie aus den Boniturgebnissen ersichtlich ist, zeigte Karate Zeon (Pyrethroid mit Kontaktwirkung) gegen den Rapsglanzkäfer eine geringfügig stärkere Anfangswirkung, die Dauerwirkung von Biscaya (Neonicotinoid mit systemischer Wirkung) war aber deutlich besser. Der Abfall im Wirkungsgrad verlief bei Biscaya wesentlich langsamer als bei Karate Zeon. Tests auf Pyrethroidresistenz der Rapsglanzkäfer nach der IRAC-Methode vor und nach der Behandlung verliefen negativ, sodass als Ursache für die kurze Dauerwirkung von Karate Zeon die relativ warme und sonnige Witterung nach der Behandlung in Frage kommt. Die systemische Wirkung von Biscaya dürfte unter diesen Bedingungen die Wirkungssicherheit verbessern. Die Ertragsergebnisse zeigen gegenüber der unbehandelten Kontrolle einen Mehrertrag von knapp 3 % bei der Variante mit Karate Zeon und knapp 5 % bei der Variante mit Biscaya. Der Mehrertrag der Biscaya-Variante ist bei einer Grenzdifferenz GD 5% von 4 % statistisch gesichert. Auf Basis der für die Ernte 2007 erzielbaren Rapspreise und der Listenpreise für Pflanzenschutzmittel war der Mehrerlös für beide Varianten positiv. Aufgrund des höheren Mehrertrages wurde mit Biscaya ein höherer Mehrerlös erzielt als mit Karate Zeon. Ob die Ertragssicherung der Insektizidvarianten ausschließlich auf die Wirkung gegen den Rapsglanzkäfer zurückzuführen ist, kann nach diesem Versuchsjahr nicht endgültig beantwortet werden. Da der Hauptzuflug der Rapsglanzkäfer erst zu Blühbeginn erfolgte,

6 war mit einem geringeren Schädigungsgrad zu rechnen. Der Bestand wies aber bis zur Vollblüte noch viele Knospen auf, auf denen zum Teil auch Rapsglanzkäfer zu finden waren. Im Rahmen der Bonituren wurden am 20. und am 25. April vereinzelt Kohlschotenrüssler gefunden. Laut Prognose nach proplant waren erst ab 10. Mai günstige Bedingungen für einen Zuflug der Kohlschotenmücke gegeben, da erst die Niederschläge im Mai für ausreichende Bodenfeuchte zum Schlüpfen der Mücken sorgten. Eine ertragswirksame Zusatzwirkung der Insektizide gegen den Kohlschotenrüssler kann nicht ganz ausgeschlossen werden, ist aber speziell bei Karate Zeon aufgrund der kurzen Wirkungsdauer unwahrscheinlich. Anhand der Wirkungsgrade der Präparate ist eher anzunehmen, dass bei Biscaya aufgrund der längeren Wirkungsdauer gegen den Rapsglanzkäfer auch eine bessere Zusatzwirkung gegen den Kohlschotenrüssler gegeben war. Zur Absicherung der Ergebnisse sind weitere Versuche geplant. Zusammenfassung Im Jahr 2007 wurde in Brunn bei St. Pölten ein Insektizidversuch zur Bekämpfung des Rapsglanzkäfers als Blockanlage in Parzellen mit 4 Wiederholungen durchgeführt. Der Rapsbestand zeigte über den gesamten Vegetationsverlauf einen guten Entwicklungszustand. Aufgrund des späten Hauptzufluges der Rapsglanzkäfer erfolgte die Behandlung in der beginnenden Blüte mit Karate Zeon (Pyrethroid mit Kontaktwirkung) und Biscaya (Neonicotinoid mit systemischer Wirkung). Die Wirksamkeitsbonituren zeigten eine geringfügig stärkere Anfangswirkung von Karate Zeon und eine deutlich bessere Dauerwirkung von Biscaya. Bei Tests der Rapsglanzkäfer nach der IRAC-Methode wurde keine Pyrethroidresistenz festgestellt. Gegenüber der unbehandelten Kontrolle erzielte die Variante mit Karate Zeon knapp 3 % Mehrertag und die Variante mit Biscaya knapp 5 % Mehrertrag. Der Mehrerlös war für beide Varianten positiv, wobei mit Biscaya ein höherer Mehrerlös erzielt wurde. Ob die Ertragssicherung ausschließlich auf die Wirkung gegen den Rapsglanzkäfer zurückzuführen ist, kann nicht endgültig beantwortet werden. Bis zur Vollblüte wurden nur vereinzelt Kohlschotenrüssler gefunden. Eine ertragswirksame Zusatzwirkung gegen den Kohlschotenrüssler ist aufgrund der längeren Wirkungsdauer am ehesten bei Biscaya anzunehmen. Weitere Versuche sind geplant.