Offenbarung 1, 4-8. Kanzelsegen: Gnade sei mit euch und Friede von dem, der da ist und der da war und der da kommt. Amen.

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Transkript:

Offenbarung 1, 4-8 gehalten: am 10. Mai 2018 (Christi Himmelfahrt) in Stellenfelde (St. Matthäus-Gemeinde) am 10. Mai 2018 (Christi Himmelfahrt) in Brunsbrock (St. Matthäus-Gemeinde) Kanzelsegen: Gnade sei mit euch und Friede von dem, der da ist und der da war und der da kommt. Amen. Das Wort Gottes für den Himmelfahrtstag steht im Buch der Offenbarung im 1. Kapitel. Wir hören den Text im Verlauf der Predigt. Lasst uns beten: Herr Jesus Christus, du bist in den Himmel aufgenommen worden und hast uns deinen Heiligen Geist versprochen. Sende ihn nun wieder zu uns, damit wir merken und verstehen, dass du nicht weit entfernt bist, sondern hier mitten unter uns mit deinem Wort, das du jetzt wieder zu uns sprichst. Hab Dank dafür! Amen. Liebe Geschwister in Jesus Christus, Was kommt da noch alles auf uns zu und in was für einer Welt werden eure Kinder erst noch leben müssen? Diese besorgten Worte höre ich des Öfteren, wenn ich mich mit Menschen unterhalte, die einer älteren Generation als der Meinen entstammen. 1

Eine Welt, in der Christen der Wind ins Gesicht weht eine Welt, in der Großmächte auf einmal gefährlich mit den Muskeln zu spielen eine Welt, in der das Klima verrückt spielt eine Welt, in der viele auf der Flucht sind In diese Krisen schickt uns Gott heute morgen einen Gruß hinein und sagt uns im Buch der Offenbarung im 4. Kapitel durch den Seher Johannes: 4) Gnade sei mit euch und Friede von dem, der da ist und der da war und der da kommt, und von den sieben Geistern, die vor seinem Thron sind, 5) und von Jesus Christus, welcher ist der treue Zeuge, der Erstgeborene von den Toten und Herr über die Könige auf Erden! Ihm, der uns liebt und uns erlöst hat von unsern Sünden mit seinem Blut 6) und uns zu Königen und Priestern gemacht hat vor Gott, seinem Vater, ihm sei Ehre und Gewalt von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen. 7) Siehe, er kommt mit den Wolken, und es werden ihn sehen alle Augen und alle, die ihn durchbohrt haben, und es werden wehklagen um seinetwillen alle Geschlechter der Erde. Ja, Amen. 2

8) Ich bin das A und das O, spricht Gott der Herr, der da ist und der da war und der da kommt, der Allmächtige. Liebe Gemeinde, dieses Wort wird uns am Himmelfahrtstag gesagt. Und wir haben es im Evangelium vorhin gehört, wie Jesus von einer Wolke aufgenommen wurde in den Himmel. Nun sitzt er als Erhöhter zur Rechten Gottes. Doch ist das eigentlich so etwas Wunderbares oder nicht eher etwas Trauriges? Hat der Himmelfahrtstag nicht eher etwas von einem Letzten Gruß? Ein letztes Lebewohl, Machts gut von Jesus, aber nun ist er weg, weg. Und wir sind wieder allein, allein, wie es in einem Radiolied heißt. Die Bibel verkündigt uns, dass Jesus am Karfreitag gestorben und an Ostern von den Toten auferstanden ist. Aber spielt die Auferstehung Jesu tatsächlich für uns eine so entscheidende Rolle? Ist das Ergebnis für uns nicht dasgleiche? Ob er nun am Karfreitag im Grab geblieben ist oder aber rund 40 Tage später gen Himmel aufgefahren ist: Er ist und bleibt doch weg. Wir sehen ihn genauso wenig, wie wir unsere lieben Verstorbenen sehen können. 3

Und Seitdem Jesus in der Verborgenheit verschwunden ist, hat sich doch auch am Weltgeschehen nicht viel geändert: Weder in der Politik, noch an ihren Krisen und Katastrophen in der Welt oder im Privaten. Und nun grüßt uns Jesus Christus hier aus der Ferne. Was bitte soll uns das bringen? Liebe Gemeinde, wenn das heute schon Menschen so empfinden, wie muss das erst damals gewesen sein, als die ersten Menschen für die das Buch der Offenbarung geschrieben worden war, dieses hörten? Waren diese Worte vom Seher Johannes nicht nur Hohn und Spott? Die unmittelbare Grausamkeit der Entfernung Gottes erlebten die Menschen hautnah. Der Kaiser Domitian wütete besonders unter den Christen und ließ einsperren oder umbringen, was sich nicht vor ihm niederbeugte und ihn als Gott verehrte. Ja, die Gemeinde erlebte die Verborgenheit Gottes und fühlte sich allein. Doch genau in diese Situation hinein lässt Gott seinen Kindern einen Gruß ausrichten: Gnade sei mit euch und Friede von dem, der da ist und der da war und der da kommt, und von den sieben Geistern, die vor seinem Thron sind, und von Jesus Christus, welcher 4

ist der treue Zeuge, der Erstgeborene von den Toten und Herr über die Könige auf Erden! Gott selbst lässt diese verzweifelten und hoffnungslosen Christen grüßen. Das ist der Gott, der die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft in seinen Händen hält. Und das ist nicht irgendein Gott, sondern der, der sich konkret in Jesus Christus zu erkennen gegeben hat. Der seit seiner Himmelfahrt nicht mehr zu sehen ist. Aber nun ist er wieder da! Er feiert sozusagen sein Comeback. Denn ja: Nur weil er auferstanden ist, lebt er auch noch heute. Sein Gruß zeigt das ganz deutlich. Der da kommt Liebe Gemeinde, die Worte Jesu sind heute genau das Gegenteil von einem Abschiedsgruß. Jesus kündigt nämlich an, dass er den Christen schon bald persönlich gegenübertreten wird, dass sie und auch wir ihn schon bald zu sehen bekommen. Es ist ein Ankündigungsgruß, wenn du so willst, eine Postkarte, die deutlich macht: Nicht mehr lange, dann werde ich wiederkommen, so wie ich in den Himmel aufgefahren bin. Er will uns also auf seine Wiederkunft vorbereiten, wenn er uns heute Morgen grüßen lässt, damit wir nicht aus allen Wolken fallen, wenn er mit einem Mal vor uns stehen wird. 5

Gnade sei mit euch und Friede von dem, der da ist und der da war und der da kommt. [...] Siehe, er kommt mit den Wolken, und es werden ihn sehen alle Augen. Auch jene, die nicht an ihn glauben. Jede Predigt ist solch ein Ankündigungsgruß Jesu, liebe Gemeinde. Nun ist solch ein Gruß ja erstmal in der Tat tröstlich, wenn ich wissen darf: Bei all dem, was da in der Welt vor sich geht, und was unsere Kinder und Generationen später vielleicht noch durchmachen müssen, sagt uns Christus, dass er eines Tages wiederkommt und das alles hier auf der Erde dann mehr als zweitrangig sein wird. Doch wieso ist das eigentlich so tröstlich? Der da war Liebe Gemeinde, dieser Gruß enthält wunderbare und heilsame Botschaften für alle, die ihr Heil in Christus suchen und gefunden haben. Denn es heißt hier: Christus ist der Erstgeborene von den Toten und Herr über die Könige auf Erden! Ihm, der uns liebt und uns erlöst hat von unsern Sünden mit seinem Blut und uns zu Königen und Priestern gemacht hat vor Gott, seinem Vater, ihm sei Ehre und Gewalt von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen. 6

Mit diesen Worten wird deutlich auf das zurückliegende Osterfest angespielt, das nun zu Ende geht. Da hat Christus den Tod entmachtet und besiegt. Das ist die wichtigste Botschaft der Weltgeschichte überhaupt, dass der Tod nicht mehr das letzte Wort hat, dass es da einen gibt, der stärker ist als der Tod. Und das ist auch die beste Nachricht für uns. Nur weil dieser Christus in der Vergangenheit gelebt und gewirkt hat, haben wir heute eine Zukunft beim Vater im Himmel. Jesus bezeichnet sich hier als der Erstgeborene von den Toten. Das heißt: Da kommen nach ihm noch viele andere, die diesen Weg auch gehen, den er gegangen ist. Aber wer durch die Taufe an ihm hängt und an ihn glaubt, der wird auch von den Toten auferweckt werden zu einem neuen Leben, das schon heute beginnt. Christus erinnert uns mit diesem Gruß heute morgen daran: Vergesst nicht, worauf es im Leben ankommt. Vergesst nicht, dass ich für euch am Kreuz bezahlt und euch das ewige Leben erworben habe. Vergesst nicht, euer Leben hat ein Ziel: Das Leben bei Gott. 7

Doch schon mögen wir einwenden: Es bleibt doch dabei. So fürchterlich viel sehen kann man davon im Augenblick noch nicht. Und so schrecklich viel merken, tu ich da gerade auch nicht von. Da machen wir eher gegenteilige Erfahrungen. Was soll ich da in der Kirche herumsitzen und meine Zeit vertun, wenn ich diese Zeit doch viel sinnvoller nutzen kann, so vieles machen kann und muss, was doch viel dringender scheint, als ein Gottesdienstbesuch? Müsste es in unserem Predigtwort nicht eher heißen: Gnade sei mit euch und Friede von dem, der da war und der da kommt. Und das der da ist weglassen? Wo ist er denn? Der da ist Liebe Gemeinde, natürlich ist das immer wieder schwer zu glauben, was Christus hier sagt. Unser Alltag sieht doch oftmals ganz anders aus. Unser Leben im Hier und Jetzt das soll sich doch ändern. Keine Ängste mehr, keine Sorgen mehr. Keine Wut mehr. Keine Fragen mehr. Keine Momente mehr, in denen der Glaube keinen Sinn mehr macht. Aber, lasst uns nochmal auf die ersten Christen schauen, denen dieses Wort gesagt wurde: 8

Als der Seher Johannes damals diesen Gruß den Christen in den kleinen Untergrundgemeinden in Kleinasien ausrichte, da verstehen die sofort, was damit gemeint ist: Mit diesem Gruß wird ihnen klar: Christus lässt seine Kinder nicht im Stich. Die menschlichen Probleme, die menschlichen Politiker, wie der Kaiser Domitian oder andere Weltenherrscher, die haben nicht das entscheidende Wort. Die Macht und alle Gewalt im Himmel und auf Erden, die hat allein der König Jesus Christus, der Auferstandene. Wie schreibt es Johannes? Er ist der Herr über die Könige auf Erden! Ihm, der uns liebt und uns erlöst hat von unsern Sünden mit seinem Blut und uns zu Königen und Priestern gemacht hat vor Gott, seinem Vater, ihm sei Ehre und Gewalt von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen. Ich bin das A und das O, spricht Gott der Herr, der da ist und der da war und der da kommt, der Allmächtige. Er setzt unserem Leben den Anfang und das Ende und begleitet es doch auch im Hier und Jetzt. Er hat uns zu Königen und Priestern gemacht, zu Menschen, die direkten Zugang zu Gott haben auch heute Morgen hier in Brunsbrock/ Stellenfelde. 9

Christus lässt uns seine Grüße ausrichten und ist heute Morgen hier in unserer Mitte. Er lädt uns zu sich ein, ihm leibhaftig zu begegnen, ihn leibhaftig zu empfangen im Heiligen Mahl. Als Priester! Das heißt: wir müssen keine Angst haben, uns ihm zu nähern. Da begegnen wir Gott, dem Herrn aller Herren, schon heute in, mit und unter seinem Leib und Blut und in seinem Wort zur Vergebung, zum Trost, zum Heilwerden unseres Glaubens! Christus kennt uns genau und hat auch deine Schuld am Kreuz auf sich genommen. Er möchte, dass wir seinen Gruß nicht achtlos beiseite packen und ihn gleich wieder vergessen. Und so bereitet er uns schon heute mit seiner Gegenwart für den Tag vor, wenn er einmal wiederkommen wird. Geb s Gott, dass wir das einmal voller Freude schauen werden, dass wir ihn wiedererkennen werden, ihn, unseren Herrn. Und wenn es mal wieder ganz trostlos und traurig ist. Wenn mal wieder jemand fragt: Was kommt da noch alles auf uns zu und in was für einer Welt werden eure Kinder erst noch leben müssen? Dann können wir darauf antworten: Übrigens ich soll dich schön grüßen von dem, der da ist und der da war und der da 10

kommt! Dem lebendigen Heiland Jesus Christus. Er regiert auch heute noch in unserem Leben. Amen. Kanzelsegen: Und der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, bewahre eure Herzen und Sinne in Christus Jesus, unserm Herrn. Amen. 11