Portfolios und andere schriftliche Arbeiten. Vorgaben und Beurteilung Herbert Schmidt
Inhaltsverzeichnis Einleitung 3 Gestaltungsregeln 3 Struktur und Gliederung 3 Quellen und Zitate 3 Selbst geschriebene Texte 4 Titelblatt 4 Seitennummerierung 4 Satzspiegel 4 Bilder 4 Bildunterschriften 4 Fließtext 4 Überschriften 4 Beurteilung 5 Abgabetermine 5 offene Fragen 5 Titel: 6 Name: 6 Literatur und Quellen 7 Herbert Schmidt 2
Einleitung Ein Portfolio oder etwas Ähnliches muss immer wieder gemacht werden. Hier an der Landesberufsschule Dornbirn 2 werden in einigen Fächern Portfolios verlangt. Darüber hinaus kommt man aber auch sonst im Leben immer wieder in die Situation, ein Portfolio erstellen zu müssen. Wenn man ein Portfolio richtig macht, dann ist es nicht nur ein gutes Gefühl und eine tolle Arbeit, sondern auch ein wichtiges und oft auch kraftvolles Argument für die eigene Meinung. Man kann mit Portfolios Kompetenz beweisen, seine Ansicht unterstützen und Inhalte und Informationen vermitteln. Die Regeln, die für ein gutes Portfolio gelten, die gelten auch für alle anderen Schriftstücke, die man erstellt. Selbstverständlich gibt es für Bücher andere Regeln wie für Zeitschriften oder Zeitungen. Die hier besprochenen Regeln sind aber generell gültig, egal ob es sich um eine Bewerbung, ein Portfolio oder um ein Protokoll handelt. Gestaltungsregeln In der Gestaltung von geschriebenem Text gibt es einige Regeln, die schon seit Jahrhunderten gültig sind und immer noch gelten. Andere Regeln sind eher neu und orientieren sich an der Mode. Auch in der Gestaltung gibt es Trends und Modeerscheinungen. Was vor 20 modern war, ist es heute nicht mehr. Wichtige Punkte für ein Portfolio: Titelblatt mit Name, Datum, Thema Gestaltung beachten: max. zwei verschiedene Schriften, gute und durchgehende Gestaltung, Überschriftengröße, Textgröße und Zeilenabstand beachten Seitenzahlen verwenden Fachbegriffe erklären Farben: wenn Farbe verwendet wird, nur wenige Farben verwenden. Die Farben an das Thema anpassen. Portfolio immer gebunden abgeben (Schnellhefter etc.) Struktur und Gliederung Ein Portfolio benötigt immer eine Struktur. Diese Struktur sollte von Anfang an fest stehen. Sie hilft, die Arbeit zu gliedern und den Überblick zu behalten. Diese Struktur kann man dann auch für das Inhaltsverzeichnis verwenden. Alle Arbeiten mit mehr als 5 Kapiteln, Rubriken oder Unterpunkten sollten ein Inhaltsverzeichnis aufweisen. Solche Strukturen und Gliederungen muss man nicht immer selbst finden und erstellen. Eine einfache Möglichkeit ist, sich an Inhaltsverzeichnissen von Fachbüchern zu orientieren. Am besten von Standardwerken zu dem Thema. Damit hat man schon einen guten Startpunkt und kann dann selbst daran arbeiten und die Gliederung verändern, so dass sie dann für die eigene Arbeit passt. Quellen und Zitate Selbstverständlich muss man nicht alles selbst schreiben. Man kann auch nicht alles selbst wissen und muss vieles nachschlagen und nachlesen. Wichtig ist jedoch, dass man alle Quellen angibt, auch Quellen, die man nicht wortwörtlich verwendet. Es ist oft wichtig, dass man sieht, aus welchen Quellen die Informationen einer Arbeit kommen. Im Anschluss an eine Arbeit oder ein Portfolio sollten die verwendeten Quellen zu finden sein. Es werden nicht nur Bücher und Zeitschriften angegeben, sondern auch Internetquellen. Die Quellenangabe erfolgt folgendermaßen: Autor(en), Titel, Erscheinungsjahr. Ein Beispiel: Willberg, Forssman, Lesetypo, 2005. Internetquellen werden mit der gesamten URL angegeben, inklusive dem Datum des Zugriffs, also wann die Seite besucht wurde. Sie gehören in der Farbe des Fließtextes und sind nicht unterstrichen. Ein Beispiel: www.tourist-information-uk.com/national-gallery.htm, 10. Juli 2011 Herbert Schmidt 3
Wird ein Text wortwörtlich aus einer Quelle zitiert, dann ist er in Anführungszeichen zu setzen. Dahinter wird direkt der Name des Autors bzw. der Quelle gesetzt, wenn möglich auch noch das Jahr. Bei Internetquellen wird der Monat und das Jahr des Zugriffs angeführt. Zwei Beispiele: Richtiges Zeitmanagement kann auch außerhalb des b e r uflichen B e r e i c h e s h e l f e n, S t r e s s z u vermindern. (www.schule.at, Juli 2011) Ob Flattersatz gut lesbar ist, hängt von der Satzqualität ab. (Willberg, Forssmann, 2005) Ebenso sind Bildquellen anzugeben. Sie werden in der Bildunterschrift kurz angegeben. Selbst geschriebene Texte Heute kann jeder aus dem Internet Inhalt kopieren und zusammenstellen nur um dann zu behaupten, es wäre seine eigene Arbeit. Bei Portfolios und anderen Arbeiten sollte der Anteil der selbst geschriebenen Texte mindestens 70% betragen. Es ist gefordert, dass man die gelernten Inhalte in eigenen Worten formuliert. Titelblatt Jede Arbeit hat ein Titelblatt verdient. Auf diesem Titelblatt muss angeführt werden: der Titel der Arbeit der eigene Name die Klasse Datum der Abgabe bei welchem Lehrer sie abgegeben wurde Seitennummerierung Die Seiten der Arbeit müssen nummeriert sein, auf der Titelseite steht keine Seitennummer. Satzspiegel Als Satzspiegel wird der Bereich bezeichnet, in dem geschrieben wird. Er wird durch die Seitenränder beschränkt. Seitenränder sollten mindesten 2 cm betragen. Der untere Rand sollte 1,5 oder 2 mal so groß wie der obere Rand sein (also 3 4 cm). Bilder Die Anordnung der Bilder sollte so erfolgen, dass ein ruhiges Gesamtbild entsteht. Dabei bleiben auch die Bilder innerhalb des Satzspiegels stehen und ragen nicht darüber hinaus. In Sonderfällen können Bilder über den Satzspiegel ragen, aber die Gestaltung wird dann schwieriger. Bildunterschriften Bei jedem Bild ist die Quelle anzugeben, die Angabe ist jedoch möglichst kurz zu halten. Der Nachname des Fotographs oder die URL der Hauptseite genügt. Alle Bildunterschriften sind in der gleichen Schrift wie der Fließtext zu machen, aber kursiv zu schreiben. Die Bildunterschrift kann auch kleiner als der Fließtext sein, sollte aber nicht kleiner als 9 Punkt werden. Illustrationen, Grafiken und Darstellungen sind ebenso zu behandeln. Ausnahmen sind nur eigene Bilder und eigene Grafiken sowie alle selbst erstellten Illustrationen. Fließtext Als Fließtext bezeichnet man den Text eines Buches, Portfolios oder einer Arbeit. Nicht zum Fließtext gehören Überschriften, Bildunterschriften, Legenden, Fußnoten usw. Der Fließtext wird am Besten in einer Antiqua, also einer Serifenschrift gesetzt (Garamond, Bembo, Times etc.). Der Schriftgrad sollte nicht größer als 12 Punkt und nicht kleiner als 10 Punkt sein. Eine 10 Punkt Schrift ist üblicherweise sehr gut lesbar. Es ist darauf zu achten, dass der Zeilenabstand groß genug gewählt wird. Normalerweise reicht ein Abstand von 1,2. Wird der Zeilenabstand zu groß, dann fällt der Text optisch auseinander. Überschriften Überschriften werden in zwei Arten geteilt: Hauptüberschriften und Unterüberschriften. Hauptüberschriften können in einer größeren Schrift und fett gesetzt werden, Unterüberschriften haben üblicherweise die gleiche Größe wie der Fließtext oder sind nur ein oder zwei Punkt größer. Sie werden oft auch fett oder kursiv gesetzt. Herbert Schmidt 4
Was sind Serifen? Serifen nennt man die kleinen Häkchen an den Buchstaben. Schriften kann man grundsätzlich in Serifenschriften (Antiqua) und Serifenlose Schriften (Grotesk) einteilen. Diese Schrift hier ist eine Antiqua. Ak In bestimmten Fällen ist es auch möglich, eine Arbeit per Mail abzugeben. Wird eine Arbeit nicht zum vereinbarten Termin abgegeben, dann wird sie mit Nicht Genügend bewertet. Es ist möglich, die Arbeit später nachzureichen, doch werden dann die beiden Noten addiert und der Mittelwert ergibt die endgültige Beurteilung. ein Beispiel: Arbeit nicht abgegeben: 5 später abgegebene Arbeit: 2 5 + 2 = 7 / 2 = 3,5 Note: 3,5 offene Fragen Wenn noch etwas unklar ist, oder wenn noch Fragen offen sind, dann beantworte ich diese natürlich gerne. Entweder einfach im Unterricht fragen oder mir eine E Mail schreiben: herbert.schmidt@lbsdo2.snv.at Beurteilung Die Beurteilung einer Arbeit bzw. eines Portfolios erfolgt nach den oben genannten Kriterien und zusätzlich nach dem Inhalt. Dabei liegt die Gewichtung bei ⅓ der gestalterischen Vorgaben und bei ⅔ beim Inhalt. Wurde der Text nicht wie gefordert zu ⅔ selbst verfasst, dann wird die Arbeit mit Nicht Genügend bewertet. Selbstverständlich werden auch die Rechtschreibung, Groß /Kleinschreibung und die Grammatik beurteilt. Ebenso die Zeichensetzung (Beistrich usw.). Abgabetermine Die vereinbarten Abgabetermine sind unbedingt einzuhalten. Fehlt jemand an dem vereinbarten Termin, so ist die Arbeit in der nächsten Schulwoche unaufgefordert abzugeben. Die Arbeit wird üblicherweise ausgedruckt und gebunden abgegeben. Als Bindung genügt ein Schnellhefter, es sind aber auch andere Formen möglich. Herbert Schmidt 5
Beurteilungsblatt Titel: Name: Kriterium Pkte. erreicht Anmerkung Satz, Gestaltung und Aufbau 10 Quellen angegeben + korrekt zitiert 4 Grammatik etc. 5 Inhalt angemessen, vollständig und selbst verfasst? 36 Summe 55 0 wurde etwas kopiert und nicht zitiert? Falls ja > Nicht Genügend Gesamt 55 %-Schlüssel von bis Benotung: 87,5 % 48 55 Sehr gut 75,0 % 41 47 Gut 62,5 % 34 40 Befriedigend 50,0 % 28 33 Genügend 0 27 Nicht genügend Beurteilung: weitere Anmerkungen Herbert Schmidt 6
Literatur und Quellen Jan Tschibold, Erfreuliche Drucksachen durch gute Typographie, MaroVerlag Augsburg, 2001 Hans Peter Willberg, Friedrich Forssmann, Lesetypo, Hermann Schmidt Verlag, 2005 Friedrich Forssmann, Ralf de Jong, Detailtypografie, Hermann Schmidt Verlag, 2002 Info zu dieser Anleitung Schrift: Garamond Fließtext: Größe: 10 Punkt Zeilenabstand: 1,2 Überschriften: Größe: 16 Punkt Auszeichnung: fett Unterüberschriften: Größe: 12 Punkt Auszeichnung: fett Michael F. Suarez, H. R. Woudhuysen, The Oxford Companion to the Book, Oxford University Press, 2010 Hans Peter Willberg, Wegweiser Schrift, Hermann Schmidt Verlag, 2001 Herbert Schmidt 7