H A N S E M E R K U R R E I S E - V E R S I C H E R U N G A G G E S C H Ä F T S J A H R 2 014. www.hansemerkur.de HMR



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Transkript:

H A N S E M E R K U R R E I S E - V E R S I C H E R U N G A G G E S C H Ä F T S J A H R 2 014 www.hansemerkur.de HMR

HanseMerkur Reiseversicherung AG Jahresabschluss 2014 vorgelegt zur ordentlichen Hauptversammlung am 16. April 2015

Organe Aufsichtsrat Vorstand Prokuristen Fritz Horst Melsheimer Vorsitzender Dipl.-Kfm. Halstenbek (ab 28.06.2014) Dr. Michael Ollmann stellv. Vorsitzender Director McKinsey & Company, Inc. Hamburg (ab 28.06.2014) Jürgen R. Thumann Vorsitzender Vorsitzender des Beirates der Heitkamp & Thumann KG Düsseldorf (bis 28.06.2014) Volker Bremkamp stellv. Vorsitzender Geschäftsführer BMB Bremkamp Management- und Beteiligungs-GmbH Hamburg (bis 28.06.2014) Dr. Karl Hans Arnold Vorsitzender der Geschäftsführung/ Hansjoachim Fruschki Vorsitzender des Vorstands i. R. Deutsche Angestellten-Krankenkasse Berlin (bis 28.06.2014) Hans Geisberger Vorstandsmitglied i. R. HanseMerkur Versicherungsgruppe Hamburg Jürgen Gölkel Dipl.-Kfm. Steuerberater Mainz Claudia v. Selchow Dipl.-Kfm. Düsseldorf (ab 28.06.2014) Eberhard Sautter Vorsitzender (ab 28.06.2014) Dipl.-Math. Hamburg stellv. Vorsitzender (bis 28.06.2014) Fritz Horst Melsheimer Vorsitzender Dipl.-Kfm. Halstenbek (bis 28.06.2014) Eric Bussert Dipl.-Kfm., Dipl.-Ök. Hamburg Holger Ehses Dipl.-Math., Dipl.-Kfm. Hamburg Dr. Andreas Gent Rechtsanwalt Hamburg Raik Mildner Dipl.-Kfm. Hamburg Kai-Uwe Blum Arne Eggers Johannes Ganser Angela Garden Dirk Günther Andreas Koll Claudia Seel Brigitte Sierau Heinz-Gerhard Wilkens Thorsten Wodarz Gesellschafter Rheinisch-Bergische Verlagsgesellschaft mbh Düsseldorf 2

Bericht des Aufsichtsrats Der Aufsichtsrat hat im Jahr 2014 die Geschäftsführung entsprechend der nach Gesetz und Satzung zugewiesenen Aufgaben laufend überwacht. Der Vorstand hat den Aufsichtsrat in regelmäßigen Sitzungen sowie aufgrund schriftlicher Berichterstattung laufend umfassend von der geschäftlichen Entwicklung und von der Ordnungsmäßigkeit der Geschäftsführung unterrichtet. Darüber hinaus wurde der Vorsitzende des Aufsichtsrats über wesentliche Geschäftsvorfälle laufend unterrichtet. Die vom Vorstand beabsichtigte Geschäftspolitik sowie die Lage und die Entwicklung der Gesellschaft wurden in den Sitzungen des Aufsichtsrats eingehend erörtert. Dies schloss insbesondere auch die zeitnahe Unterrichtung über die Risikolage und das Risikomanagement mit ein. Der Vorstand hat den Aufsichtsrat umfassend über die Geschäftsentwicklung in den Tochterunternehmen sowie über die Auswirkungen der Kapitalmarktentwicklung auf die Kapitalanlagen bzw. den Kapitalanlagenertrag und über Sicherungsmaßnahmen informiert. Des Weiteren hat sich der Aufsichtsrat zusammen mit dem Vorstand eingehend mit der strategischen und operativen Unternehmensplanung sowie der mittel- und langfristigen Entwicklung der Unternehmensgruppe befasst. Die aktuellen und anstehenden wesentlichen Projekte und Vorhaben hat sich der Aufsichtsrat vom Vorstand berichten lassen und umfassend behandelt. Der Jahresabschluss zum 31. Dezember 2014 bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie Anhang unter Einbeziehung der Buchführung und des Lageberichtes des Vorstands sowie das vom Vorstand eingerichtete Risikofrüherkennungssystem ( 91 Abs. 2 AktG) sind vom Abschlussprüfer, der KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Hamburg, geprüft worden. Es wurden keine Beanstandungen erhoben, so dass der uneingeschränkte Bestätigungsvermerk erteilt wurde. Alle Aufsichtsratsmitglieder haben die Berichte des Abschlussprüfers sofort erhalten. Der Abschlussprüfer hat an der Bilanzsitzung des Aufsichtsrats teilgenommen und über die wesentlichen Ergebnisse seiner Prüfung berichtet. Den Bericht des Abschlussprüfers hat der Aufsichtsrat ausführlich erörtert und zustimmend zur Kenntnis genommen. Das abschließende Ergebnis der eigenen Prüfung des Aufsichtsrats entspricht vollständig dem Ergebnis der Abschlussprüfung. Der Aufsichtsrat sieht daher keinen Anlass, Einwendungen gegen die Geschäftsführung oder den vorgelegten Jahresabschluss zu erheben Der Aufsichtsrat hat den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss zum 31. Dezember 2014 in der heutigen Sitzung gebilligt und damit gemäß 172 AktG festgestellt. Dem Vorschlag des Vorstands zur Verwendung des Bilanzgewinns stimmt der Aufsichtsrat zu. Der Vorstand hat dem Aufsichtsrat den Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen gemäß 312 AktG sowie den hierzu von der KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Hamburg, gemäß 313 AktG erstatteten Prüfungsbericht vorgelegt. Der entsprechende Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers lautet wie folgt: Nach unserer pflichtmäßigen Prüfung und Beurteilung bestätigen wir, dass die tatsächlichen Angaben des Berichts richtig sind, bei den im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften die Leistung der Gesellschaft nicht unangemessen hoch war oder Nachteile ausgeglichen worden sind. Der Aufsichtsrat hat den Bericht über die Beziehungen zu den verbundenen Unternehmen geprüft und von dem hier zu erstatteten Bericht des Abschlussprüfers zustimmend Kenntnis genommen. Bemerkungen sind nicht zu machen. Der Aufsichtsrat begrüßt grundsätzlich das mit dem Deutschen Corporate Governance Kodex verfolgte Ziel einer verantwortungsvollen Unternehmensführung und - kontrolle. Da die Konzernobergesellschaft dem Kodex aufgrund ihrer Rechtsform nicht unterliegt und von ihr sämtliche mittelbaren und unmittelbaren Anteile der Gesellschaft gehalten werden, findet der Kodex als solcher keine verpflichtende Anwendung. Der Aufsichtsrat dankt allen Beteiligten für die erbrachten Leistungen und die erreichten Arbeitsergebnisse im Berichtsjahr 2014. Hamburg, 16. April 2015 Der Aufsichtsrat Fritz Horst Melsheimer Vorsitzender Dr. Michael Ollmann stellv. Vorsitzender 3

Lagebericht Das Marktumfeld Weltweit war der Tourismus auch 2014 wieder ein Wachstumsmarkt mit einer Steigerung länderübergreifender Urlaubsreisen von 4,7 %. Damit hat sich nach Auswertungen der World Tourism Organization (UNWTO) die Anzahl touristischer Reisender in den letzten zehn Jahren um 49 % von 764 Millionen auf 1.138 Millionen erhöht. Entgegen den Vorjahren wird das Wachstum nicht mehr primär von den emerging markets getragen sondern steht durch ein Wiederaufholen der Nachfrage in den traditionellen Quellmärkten auf einem breiteren Fundament. Bezogen auf die Ausgaben in den ersten drei Quartalen hat China 2014 nur noch mit 17 % (Vj. 26 %) zugelegt, Brasilien wuchs lediglich mit 2 % und Russland musste einen Rückgang von 6 % hinnehmen. Demgegenüber stiegen die Ausgaben aus dem zweitgrößten Quellmarkt, den USA, um 6 % und auch Frankreich (+ 11 %), Italien (+ 6 %) und Großbritannien (+ 4 %) konnten ein signifikantes Wachstum ausweisen. Der Quellmarkt Deutschland konnte gemäß Analysen der Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen e.v. (FUR) 2014 einem Anstieg der Ausgaben gegenüber Vorjahr von 64 Mrd. EUR auf 66 Mrd. EUR bei 72 Mio. (+ 2 %) Urlaubsreisen aufweisen. Insgesamt werden die Ausgaben aus dem deutschen Reiseverkehr mit dem Ausland auf 70,3 Mrd. EUR (+2,2 %) beziffert. Dem stehen die überproportional gestiegenen Einnahmen im Zielmarkt Deutschland von 32,4 Mrd. EUR (+ 4,5 %) gegenüber, wobei vor allem die erhöhten Übernachtungszahlen von Gästen aus der Schweiz (+ 6,8 %), Österreich (+ 6,0 %) sowie China (+ 17,4 %) und den Golfstaaten (+ 21,7 %) positiv herausstachen. Das Touristikjahr 2013/14 war gemäß Dossier des Magazins für Touristik und Business Travel (fvw) vom Dezember 2014 ein Wechselbad der Gefühle. Einem starken Winter und noch stärkeren Buchungszahlen im Januar und Februar folgte eine Buchungsflaute bis zum Ende der Fussball-WM mit einer leichten anschließenden Erholung. Damit konnte der Gesamtumsatz der wesentlichen Veranstalter bei konstanten Reiseteilnehmern in einem gesättigten Markt immerhin auf einen Rekordumsatz von 26 Mrd. EUR gesteigert werden. Laut FUR stieg dabei für Spanien als Hauptdestination der Deutschen der Anteil an allen Auslandsreisen von 13,2 % auf 14,4 %, gefolgt von Italien mit 6,9 % (Vj. 7,4%) und der Türkei mit 6,7 % (Vj. 6,7 %). Als weiterhin negativ wird hingegen die Entwicklung der geschäftlichen Auslandsreisen beschrieben. Die FUR weist hier auf laufende Erhebungen der Bundesbank hin, die einen neuerlichen Rückgang der Ausgaben im vergangenen Jahr erwarten ließen. Die Haupturlaubsreise der Deutschen dauerte 2014 weiterhin 12,1 Tage und auch die Ausgaben anlässlich einer Reise veränderten sich mit 1.071 EUR (Vj. 1.064 EUR) nur marginal. Der Anteil der Deutschen, die ihren Urlaub innerhalb des Landes verbringen, ist mit 37 % ebenfalls auf Vorjahresniveau. Gemäß der 31. Deutschen Tourismusanalyse der Stiftung für Zukunftsfragen beeinflusst dabei die demographische Entwicklung den Tourismussektor zunehmend. Während vor 10 Jahren rund 25 Millionen über 55- jährige in Deutschland lebten, stieg diese Zahl bis heute auf 29 Mio. an und wird in weiteren 10 Jahren auf 33 Millionen geschätzt. Für 2015 wird mit einer ungebrochenen Reiselust in Deutschland gerechnet, die das Niveau des Vorjahres noch übertreffen kann. Die FUR geht von einem Anstieg der Ausgaben in Deutschland von 4,5 % und einem ebenso hohen globalen Wachstum der Reiseintensität aus, wobei das Wachstum weiterhin ca. 1 %-Punkt über der Entwicklung des Welt-Bruttoinlandsprodukts liegen wird. Geschäftsverlauf Die erfreuliche Geschäftssteigerung des Vorjahres konnte auch 2014 fortgesetzt werden. Gleichzeitig konnte sowohl das versicherungstechnische Ergebnis als auch das Gesamtergebnis der Gesellschaft spürbar gesteigert werden. Beitragseinnahmen Die HanseMerkur Reiseversicherung AG legte im Geschäftsjahr 2014 deutlich stärker zu als die Tourismusbranche und konnte dadurch ihre Position als Nummer 2 im Markt der Reiseversicherer festigen. Der Zuwachs erfolgte auf breiter Front in nahezu allen Geschäftsfeldern. Die Beitragseinnahme der Gesellschaft konnte um 13,5 % gesteigert werden und belief sich auf 163,3 Mio EUR (Vj. 143,9 Mio EUR). Davon entfielen auf die Sparte Reiserücktritt im selbst abgeschlossenen Geschäft mit 78,0 Mio EUR (Vj. 70,9 Mio EUR) 47,8 % (Vj. 49,3 %). Die Steigerung von 10,0 % in der Sparte Reiserücktritt wurde in der Sparte Reisekranken mit einem Plus von 17,0 % auf 66,9 Mio EUR (Vj. 57,2 Mio EUR) noch übertroffen. Damit konnte in den vergangenen Jahren die Abhängigkeit der Gesellschaft von der Sparte Reiserücktritt deutlich reduziert werden. 4

Gebuchte Bruttobeiträge in Mio EUR 100,5 104,6 Die gebuchten Beiträge in den übrigen Sparten des selbst abgeschlossenen Geschäfts (u. a. Gepäck, Kaution, Notfall, Unfall, Haftpflicht) erhöhten sich um 13,4 % von 8,8 Mio EUR auf 10,0 Mio EUR. Das Geschäftsvolumen des übernommenen Geschäfts, das mit 90 % von der Reisekrankenversicherung dominiert wird, betrug 8,4 Mio EUR (Vj. 7,0 Mio EUR) und überstieg den Vorjahreswert um 21,0 %. Nach Versicherungszweigen gegliedert, ergibt sich folgende Zusammensetzung: Gebuchte Bruttobeiträge in T EUR 2013 2014 % Sachversicherung Rücktritt 70.922 78.044 + 10,0 Gepäck 2.555 2.618 + 2,4 Kaution 1.411 1.875 + 33,0 Unfall 1.656 1.709 + 3,2 Notfall 1.512 1.629 + 7,8 Haftpflicht 795 952 + 19,7 Sonstige 862 1.190 + 38,1 79.713 88.017 + 10,4 Krankenversicherung 57.197 66.908 + 17,0 Rückversicherung 6.959 8.424 + 21,0 Ertragsentwicklung 120,0 143,9 163,3 2010 2011 2012 2013 2014 143.869 163.350 + 13,5 Kostenentwicklung Die Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb erhöhten sich gegenüber dem Vorjahr überproportional um 18,8 % von 47,9 Mio EUR auf 56,9 Mio EUR. So erhöhte sich die Provisionsquote nach einem Rückgang im Vorjahr 2014 wieder von 29,5 % auf 30,5 %, während sich die Betriebskostenquote mit 5,1 % (Vj. 4,9 %) nur leicht veränderte. Die gesamte Kostenquote stieg von 34,4 % auf 35,6 %. Schadenentwicklung Die Brutto-Schadenquote einschließlich der Schadenregulierungskosten für das gesamte Reiseversicherungsgeschäft verringerte sich im Geschäftsjahr von 69,6 % auf 60,5 %. Wesentlich für die hohe Schadenquote des Vorjahres war ein Großschaden in der Kautionsversicherung. Auch bereinigt um die Sparte Kaution sank die Brutto-Schadenquote von 63,3 % auf 61,1 %. Während die Geschäftsjahresschadenquote von 61,8 % auf 60,6 % reduziert werden konnte, sank auch der Abwicklungsverlust von 1,5 % auf 0,5 %. Sowohl in der Sparte Reiserücktritt verringerte sich die Schadenquote bedingt durch einen veränderten Geschäftsmix von 61,0 % auf 57,8 % als auch in der Reisekrankenversicherung, in der eine Reduzierung von 71,9 % auf 67,3 % erreicht werden konnte. In den übrigen Sparten des selbst abgeschlossenen Geschäfts insgesamt lag die Schadenquote mit 26,2 % (Vj. 22,5 %) über Vor-jahr. Schadenquote (brutto) in % 2013 2014 Sachversicherung Rücktritt 61,0 57,8 Gepäck 25,4 30,1 Kaution 682,9 7,0 Unfall 14,9 14,2 Notfall 11,3 10,7 Haftpflicht 17,7 31,9 Sonstige 51,5 51,0 68,7 53,8 Krankenversicherung 71,9 67,3 Rückversicherung 61,0 78,4 69,6 60,5 Entgegen der positiven Entwicklung in den beiden Hauptsparten musste im übernommenen Geschäft nach Sanierungserfolgen in den Vorjahren 2014 ein deutlicher Anstieg der Schadenquote von 61,0 % auf 78,4 % hingenommen werden. Kapitalanlagen und Vermögenserträge Zu Beginn des Jahres zeichnete sich eine Beschleunigung der wirtschaftlichen Erholung in der Eurozone ab. Ab dem Frühjahr trübten sich jedoch die Wachstumsperspektiven wieder ein. Dabei stellte sich die wirtschaftliche Situation innerhalb des Währungsraumes sehr heterogen dar. Wäh- 5

Lagebericht rend Länder mit erfolgreichen Reformen die höchste wirtschaftliche Dynamik aufwiesen, zeigten wichtige Länder der Eurozone, insbesondere Frankreich und Italien, keine Fortschritte. Ein weiterer Faktor, der die Konjunktur belastete waren die geopolitischen Risiken. Konflikte im arabischen Raum und insbesondere der Konflikt zwischen der Ukraine und Russland sorgten für eine erhöhte Unsicherheit. Von diesem Umfeld konnte sich die Konjunktur in Deutschland nicht abkoppeln und in der Folge zeichnete sich ab, dass das Wirtschaftswachstum im Gesamtjahr schwächer ausfallen würde, als noch zu Beginn des Berichtszeitraums allgemein erwartet wurde. Im Gesamtjahr wuchs die deutsche Wirtschaft um 1,5%. Die Inflation bewegte sich in der Eurozone auf sehr niedrigem Niveau. In einigen Regionen der Eurozone herrschten deflationäre Tendenzen während in Deutschland Preisstabilität bestand. Zum Jahresende führte der stark rückläufige Ölpreis zu weiteren disinflationären Impulsen. Die deutsche Inflationsrate betrug in 2014 0,9%. Die EZB und die global bedeutenden Notenbanken führten die sehr expansive Geldpolitik fort. Allerdings zeichnete sich eine zunehmende Divergenz zwischen der Politik der US-Notenbank und der EZB ab. Während die US- Notenbank mit der Rückführung ihrer Anleihe-Käufe den vorsichtigen Ausstieg aus der unkonventionellen Geldpolitik einleitete, verstärkte die EZB vor dem Hintergrund des schwachen Wachstums und latenter Deflationsrisiken in der Eurozone die expansiven Maßnahmen. Im September wurde der Leitzins auf nur noch 0,05% gesenkt. Der Zinssatz für Einlagen wurde mit -0,2% tiefer in den negativen Bereich festgesetzt. Darüber hinaus wurden großvolumige Anleihekäufe angekündigt. Die Entwicklung an den Anleihemärkten stand unter Einfluss der geldpolitischen Ankündigungen und Maßnahmen. Die Renditen in der Eurozone waren über alle Bonitäten und Anleiheklassen rückläufig. Insbesondere die Risikoaufschläge von Anleihen aus Peripherie-Staaten der Eurozone und schwache Bonitäten profitierten von dieser Entwicklung. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen verzeichnete im Jahresverlauf einen Renditerückgang von 1,93% auf 0,54%. Damit lag die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen zum Jahresende auf historischem Tief. Auch die Renditen der europäischen Kern- und Peripheriestaaten verzeichneten zum Jahresende neue historische Tiefstände. Der Aktienmarkt entwickelte sich im Spannungsfeld zwischen schwächerer Konjunktur und geldpolitischer Unterstützung unter Schwankungen per saldo weitgehend seitwärts. Der DAX schloss Ende Dezember bei 9.805 nach 9.552 Punkten zum Jahresende 2013. Dies entspricht einem Anstieg von 2,6%. Der EUROSTOXX 50 Performance Index verzeichnete mit einem Zuwachs von 4,0% auf 5.851 Punkte eine leicht positivere Entwicklung. Der Bestand an Kapitalanlagen erhöhte sich im Berichtsjahr um 30,0 % von 70,8 Mio EUR auf 92,1 Mio EUR. Zum Jahresende betrug der Marktwert 106,1 Mio EUR (Vj. 77,3 Mio EUR). Der Marktwert der festverzinslichen Wertpapiere und nicht börsennotierten Nominalwerte betrug zum 31. Dezember 2014 90,8 Mio EUR (Vj. 66,3 Mio EUR). Bezogen auf den Marktwert aller Kapitalanlagen sind das 85,5 % (Vj. 85,9 %). Die Duration der im Direktbestand gehaltenen Zinstitel betrug 8,6 Jahre (Vj. 7,2 Jahre). Der Marktwert der Aktienpositionen belief sich zum 31. Dezember 2014 auf 10,2 Mio EUR (Vj. 7,8 Mio EUR) und entsprach somit 9,6 % (Vj. 6,5 %) des Marktwertes der Kapitalanlagen, wovon 5,3 % (Vj. 7,1 %) im Direktbestand gehalten wurden. Im Bereich Immobilien hatte die HanseMerkur Reiseversicherung AG durch entsprechende Fondsengagements eine Quote von 4,8 % (Vj. 4,1 %) auf Marktwertbasis zum Jahresende. Das Engagement in EU-Staaten mit verminderter Bonität (Portugal, Italien, Irland, Griechenland, Spanien) beträgt innerhalb der Marktwerte des direkten und indirekten Kapitalanlagebestandes 9,4 % (Vj. 4,9 %). Durch die Bewertung nach dem strengen Niederstwertprinzip mit den Kurswerten zum 31. Dezember 2014 wurden zudem alle erkennbaren Risiken berücksichtigt. Die Nettoerträge der Kapitalanlagen, also Bruttoerträge vermindert um die Aufwendungen für Kapitalanlagen, beliefen sich auf 3,3 Mio EUR (Vj. 3,3 Mio EUR). Es wurde eine Nettoverzinsung von 4,0 % (Vj. 4,5 %) erzielt. Die laufenden Erträge erhöhten sich von 2,8 Mio EUR auf 3,4 Mio EUR und führten, saldiert mit den Verwaltungskosten zu einer laufenden Durchschnittsverzinsung von 4,1 % (Vj. 3,9 %). Zum 31. Dezember 2014 überstiegen die Zeitwerte der Kapitalanlagen die entsprechenden Buchwerte um 14,1 Mio EUR (Vj. 6,5 Mio EUR). 6

Geschäftsergebnis Das versicherungstechnische Bruttoergebnis vor Schwankungsrückstellung drehte bedingt durch den Großschaden im Vorjahr von einem Minus in Höhe von 5,5 Mio EUR auf ein Plus von 6,3 Mio EUR im Berichtsjahr. Einer Entlastung durch Rückversicherung im Vorjahr von 4,9 Mio. EUR stand 2014 ein Aufwand von 0,8 Mio. EUR gegenüber. Damit lag das versicherungstechnische Nettoergebnis vor Schwankungsrückstellung mit 5,4 Mio EUR (Vj. -0,7 Mio EUR) um 6,1 Mio. EUR über dem Vorjahresergebnis. Dieses erfreuliche versicherungstechnische Ergebnis führte zu einer Zuführung zur Schwankungsrückstellung von 4,9 Mio. EUR (Vj. 0,3 Mio. EUR), die zu einem versicherungstechnischen Ertrag von 0,6 Mio EUR führte, womit der Vorjahreswert von -0,9 Mio EUR um 1,5 Mio. EUR überschritten wurde. Das nichtversicherungstechnische Ergebnis belief sich auf 3,0 Mio EUR (Vj. 1,9 Mio EUR). Neben dem Nettokapitalanlagenergebnis von 3,3 Mio EUR (Vj. 3,3 Mio EUR) wird ein Saldo aus sonstigen Erträgen und sonstigen Aufwendungen von -0,3 Mio EUR (Vj. -1,4 Mio EUR) ausgewiesen. Das Ergebnis vor Ertragsteuern betrug 3,4 Mio EUR nach 0,9 Mio EUR im Vorjahr. Nach Abzug des Saldos aus Steuergutschriften und -belastungen verbleibt ein Jahresüberschuss von 2,2 Mio EUR (Vj. 0,9 Mio EUR). Nach Dotierung gesetzlicher Rücklagen ergibt sich ein Bilanzgewinn von 2,1 Mio EUR (Vj. 0,8 Mio EUR), wovon 1,0 Mio EUR (Vj. 0,8 Mio. EUR) ausgeschüttet werden soll. Ergänzende Angaben Breites Leistungsangebot Die HanseMerkur Reiseversicherung AG bietet sowohl standardisierte als auch vertriebspartnerspezifische Versicherungsprodukte an. Im Geschäftsjahr wurden die Versicherungssparten Reiseunfall-, Reisegepäck-, Reisehaftpflicht-, Kfz-Kasko-, Reise-Rücktrittskosten-, Reise-Kranken und Notfall- sowie die Kautionsversicherung und die übrige Vermögensschadenversicherung angeboten. Unsere Partner in der Rückversicherung Im Geschäftsjahr 2014 bestanden Rückversicherungsverträge mit der CANOPIUS Europe Limited for and on behalf of Lloyd's Syndicate 4444 Canopius, London; DEVK Beteiligungs- und Rückversicherungs AG, Köln; General Reinsurance AG, Köln; INGOSSTRAKH Insurance Company Ltd, Moskau; LBB Re Luxembourg S. A., Luxemburg; Qatar Reinsurance Company LCC, Doha; SCOR Global Life Deutschland, Niederlassung der SCOR Global Life SE, Köln und Swiss Re Europe S.A. Niederlassung Deutschland, Unterföhring bei München. Bei der Auswahl der Rückversicherungsunternehmen wurde ein besonderes Augenmerk auf die ausreichende Bonität gerichtet. Internationalisierung Die HanseMerkur Reiseversicherung AG ist als Spezialversicherer auf dem Markt der Touristik und langfristigen Auslandsreisen einer der größten Versicherer Deutschlands. Die Gesellschaft hat sich in den letzten Jahren verstärkt international aufgestellt. Mit Ansprechpartnern vor Ort in allen bedeutenden Ländern Kontinentaleuropas, Großbritannien sowie in anderen Regionen kann sie auch internationales Versicherungsgeschäft im Rahmen des freien Dienstleistungsverkehrs und als Rückversicherer zeichnen. Beziehungen zu verbundenen Unternehmen Die HanseMerkur Versicherungsgruppe besteht aus neun Versicherungsunternehmen. An der Spitze steht die HanseMerkur Krankenversicherung auf Gegenseitigkeit. Sie ist Alleinaktionärin der HanseMerkur Holding AG, die wiederum jeweils 100 % der Aktien der übrigen Versicherungsunternehmen hält. Im Einzelnen sind dies die HanseMerkur Krankenversicherung AG, die HanseMerkur Lebensversicherung AG, die HanseMerkur Allgemeine Versicherung AG, die HanseMerkur Reiseversicherung AG, die HanseMerkur Speziale Krankenversicherung AG, die HanseMerkur24 Lebensversicherung AG, BD24 Berlin Direkt Versicherung AG und die Uelzener Lebensversicherungs-AG. Darüber hinaus ist die HanseMerkur Holding AG Alleinaktionärin der HVP Hanse Vertriebspartner AG und der HM Trust AG. Hinzu kommen Mehrheitsbeteiligungen an verschiedenen Immobilien-, Service- und Vertriebsgesellschaften, die ebenfalls zum Kreis der verbundenen Unternehmen ( 18 Abs. 1 AktG) gehören. Gegen Entgelt werden innerhalb der HanseMerkur Versicherungsgruppe die wesentlichen Verwaltungsaufgaben unter Einbeziehung des Mutterunternehmens durch die HanseMerkur Krankenversicherung AG erbracht. Davon ausgenommen sind wesentliche Teile der Vermögensverwaltung der Versicherungsunternehmen, die auf die HM Trust AG ausgelagert wurden. In den Organen der verbundenen Unternehmen besteht teilweise Personalunion. 7

Lagebericht Gemäß 312 AktG wurde ein Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen erstellt, der mit folgender Erklärung schließt: Der Vorstand erklärt, dass die Gesellschaft nach den Umständen, die ihm zu dem Zeitpunkt bekannt waren, in dem die aufgeführten Rechtsgeschäfte vorgenommen wurden, bei jedem Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung erhielt. Maßnahmen, durch die die Gesellschaft benachteiligt wurde, wurden weder getroffen noch unterlassen. Mitarbeiter Die HanseMerkur Reiseversicherung AG beschäftigt keine Mitarbeiter und verfügt über keine eigene Vertriebsorganisation. Für die im abgelaufenen Geschäftsjahr 2014 erbrachten Leistungen danken wir den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der HanseMerkur Versicherungsgruppe. Risikoberichterstattung Risikomanagementprozess Die HanseMerkur Versicherungsgruppe bietet ihren Kunden individuelle Produkte zur finanziellen Absicherung für den Schaden- und Vorsorgefall. Die dauerhafte Erfüllbarkeit der künftigen Verpflichtungen den Kunden gegenüber hat höchste Priorität und findet in einem angemessenen Risikomanagement Niederschlag. Angesichts der neuen aufsichtsrechtlichen Regelungen zu einheitlichen Solvabilitätstandards auf europäischer Ebene - Solvency II - stehen Versicherungsunternehmen vor tiefgreifenden Veränderungen. Zukünftig müssen Sie ihre Risikoexponierung vergleichbar bewerten und ihre Unternehmensorganisation sowie das Risikomanagement gegebenenfalls an die gestiegenen Standards anpassen. Hinzu kommen umfangreiche interne und externe Berichtpflichten. Vor diesem Hintergrund wurden die Aktivitäten in der HanseMerkur Versicherungsgruppe in einem unternehmensweiten Projekt Solvency II gebündelt, das bereits seit 3 Jahren für die Umsetzung bzw. aktive Begleitung des gesamten Solvency II-Vorbereitungsprozesses verantwortlich zeichnet. Zum 1. Januar 2014 wurde die sogenannte Vorbereitungsphase zur Umsetzung von Solvency II gestartet. In diesem Rahmen lag der Schwerpunkt der Aktivitäten 2014 auf den Sachstandsabfragen der BaFin zu ausgewählten Themenkomplexen, der Teilnahme an den QIS 8-Berechnungen (alle Versicherungsunternehmen und Gruppe), der FLAOR (Forward-Looking Assessment of Own Risks)- Durchführung sowie der FLAOR-Berichterstattung. Für 2015 sind neben den Sachstandsabfragen der BaFin auch die quantitativen Berechnungen (Säule I), die ORSA- Durchführung (Own Risk and Solvency Assessment) sowie die Quartalsmeldungen zum 3. Quartal 2015 verbindlich vorgesehen. Die Umsetzung von Solvency II bis zum 31. März 2015 in nationales Recht lässt zudem die Verabschiedung einer umfassenden VAG-Novelle erwarten. Die Anwendung von Solvency II erfolgt schließlich ab dem 1. Januar 2016. Die HanseMerkur Versicherungsgruppe und ihre Einzelgesellschaften verfolgen als Versicherungsunternehmen unter Beachtung der gesetzlichen und aufsichtsrechtlichen Vorgaben den Grundgedanken des Risikoausgleichs im Kollektiv. Um dies dauerhaft sicherzustellen, entwickelt sie ihr Risikomanagement stetig weiter. Dabei haben alle Gesellschaften ein Risikomanagementsystem eingerichtet und dokumentiert. An der Spitze des Risikomanagementsystems steht die aus der Unternehmensstrategie abgeleitete Risikostrategie. Die Risikostrategie bildet die Grundlage des risikoorientierten Handelns innerhalb der HanseMerkur Versicherungsgruppe. Die eingegangenen Risiken und ihre Verflechtungen stellen das individuelle Risikoprofil dar. Mit Hilfe eines Risikomodells (aktuell das Solva I-Modell und zukünftig das Standardmodell von Solvency II) wird dieses Risikoprofil bewertet, den anrechenbaren Eigenmittel gegenübergestellt und so die Tragfähigkeit der eingegangenen Risiken für den Betrachtungszeitraum nachgewiesen. Um die Risikotragfähigkeit laufend zu überwachen, wird ein hierarchisches Limitsystem eingesetzt. Dieses belegt einzelne Risikokategorien, bis hin zu Einzelrisiken mit regelmäßig zu überwachenden Grenzwerten. Jedem Risiko sind dabei individuelle Indikatoren zugeordnet, die zudem eine Veränderungstendenz frühzeitig anzeigen. Entwicklungen, welche die Risikotragfähigkeit nach nachhaltig verändern könnten, werden so umgehend dem Management bekannt und die Risikotragfähigkeit laufend abgesichert. Das Limitsystem wird dabei konsistent bis in die operativen Bereiche fortgeführt. Im Rahmen des so implementierten Risikomanagementprozesses werden sämtliche Risiken identifiziert, analysiert und bewertet, intern kommuniziert sowie laufend gesteuert und dokumentiert. 8

Die Steuerung des Risikoprofils erfolgt über ein Risikokomitee, zu dessen Mitgliedern unter anderem die gesamte Geschäftsleitung und der Verantwortliche Aktuar zählen. Dieses Komitee tritt in regelmäßigen Zeitabständen zusammen; es überwacht die Risikolage als kumuliertes Gesamtrisikos. Die Risikosteuerung auf Ebene des Einzelrisikos liegt in der Verantwortung der Fachbereiche. Die von der Risikosteuerung unabhängige Risikokontrolle/-überwachung wird durch die Risikocontrollingfunktion wahrgenommen. Über die als wesentlich identifizierten Risiken sowie die fokussierten Risiken, die sich tendenziell in Richtung wesentliches Risiko entwickeln, erfolgt eine regelmäßige Berichterstattung an das Risikokomitee und damit den Gesamtvorstand. Zudem werden der Vorstand sowie auch der Aufsichtsrat und die BaFin mittels eines jährlichen Risikoberichts über die Risikosituation der Gruppe sowie der Einzelunternehmen unterrichtet. Wichtig für die Funktionsfähigkeit des installierten Risikomanagementsystems ist das Zusammenspiel der Gesamtund Einzelrisikoebene bzw. der strategischen und operativen Ebene. Diese Aufgabe nimmt die unabhängige Risikocontrollingfunktion wahr, indem sie die Prozesse auf beiden Ebenen koordiniert und das Ineinandergreifen verantwortet Die Interne Revision prüft jährlich die Funktionsfähigkeit des Risikomanagementsystems der HanseMerkur Versicherungsgruppe und begleitet dessen Weiterentwicklung. Darüber hinaus prüft die Interne Revision in regelmäßigen Abständen die Angemessenheit und Funktionsfähigkeit der internen Kontrollsysteme sowie Limite und berichtet dem Vorstand hierüber. Anliegen des Risikomanagements ist es zum einen, das Risikoprofil zu analysieren und wesentliche Risiken, die sich nachhaltig auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens auswirken, frühzeitig zu erkennen und ihnen durch geeignete Maßnahmen entgegenzuwirken. Zum anderen trägt eine aktive Risikokommunikation dazu bei, dass ein Risikobewusstsein bei allen Mitarbeitern des Unternehmens gefördert und auf diese Weise Teil der Unternehmenskultur wird. Die HanseMerkur Reiseversicherung AG folgt mit ihren Methoden zur Analyse, Erfassung und Überwachung der Risiken dem 91 Abs. 2 AktG. Zentrale Elemente der Kapitalanlagesteuerung sind Stresstests und Szenariorechnungen, die regelmäßig durchgeführt werden. Des Weiteren wird ein Risikofrühwarnsystem genutzt, das im Rahmen der Auslastung des zur Verfügung gestellten Risikokapitals die Risikoposition des Versicherungsunternehmens anzeigt. Diese beiden Bestandteile bieten die Möglichkeit, frühzeitig auf Kapitalmarktausschläge reagieren zu können. Ein umfassendes regelmäßiges Reporting beinhaltet alle wesentlichen Kennzahlen zu einer angemessenen Risikobeurteilung. Risiken der Kapitalanlage, des Marktes, der Bonität und der Liquidität Das Primärrisiko bei der Kapitalanlage besteht für einen Kompositversicherer darin, den für die ausreichende Erfüllung der versicherungstechnischen Verpflichtungen erforderlichen Kapitalerhalt sicher zu stellen. Die Erzielung eines ausreichenden Nettokapitalertrags ist nur in begrenztem Umfang für Zwecke der Versicherungstechnik (u. a. Rentendeckungsrückstellung) erforderlich. Bei den festverzinslichen Wertpapierbeständen ist die Kreditbeurteilung von zentraler Bedeutung für das Management der Bonitätsrisiken, wobei eine risikoarme Anlagestrategie stets im Vordergrund steht. Entscheidend ist dabei die Qualität des Emittenten oder der jeweiligen Emission, die sich nach den Anlagegrundsätzen der HanseMerkur Reiseversicherung AG vor allem in der Bewertung internationaler Ratingagenturen widerspiegelt. Alle direkt und indirekt gehaltenen Zinsträger hatten dabei auf Basis der Buchwerte folgende Ratingverteilung: Ratingstruktur (In Mio EUR) Buchwert Zeitwert AAA 21,51 26,09 AA 22,53 25,99 A 12,61 15,31 BBB 10,85 12,30 BB C 1,21 1,34 ohne Rating 0,00 0,00 Insgesamt 68,71 81,03 Die Ratings basieren grundsätzlich auf externen Bewertungen. Für rd. 8,0 % der dargestellten Bestände (gemessen am Buchwert) liegt kein externes Rating vor. Für diese Bestände wurde intern ein Rating auf Basis eigener Kriterien erstellt. Bonitätsrisiken im Anlageportefeuille werden auf der Grundlage eines Kontrahentenlimitsystems gemessen und limitiert. Dieses Limitsystem, mit dem die Ausfallrisiken gegenüber einzelnen Emittenten minimiert werden, berücksichtigt eine Vielzahl von Faktoren. Dazu gehören der Credit Default Swap des Emissionslandes, die Qualität der Besicherung und der jeweiligen Emission, die Branche sowie die intern definierte Risikobereitschaft. 9

Lagebericht Die Emittentenstruktur aller direkt und indirekt gehaltenen Zinsträger auf Basis der Nominalwerte stellt sich wie folgt dar: Besicherungsstruktur (In Mio EUR) Buchwert Zeitwert 1. öffentliche Anleihen mit umfassender Staatshaftung 32,13 38,59 2. gesetzliche Deckungsmasse und dingliche Sicherung 23,82 29,08 3. Einlagen- und Institutssicherung, Gewährträgerhaftung 2,50 2,60 4. Vorrangig unbesicherte Kapitalanlagen 9,17 9,53 5. Nachrangige Kapitalanlagen ohne lfd. Verlustbeteiligung 1,09 1,23 6. Genussrechte, stille Beteiligungen 0,00 0,00 Insgesamt 68,71 81,03 Aufgrund der finanziellen Verpflichtungen aus dem Versicherungsgeschäft ist ein großer Teil des Portfolios in festverzinslichen Anlagen angelegt. Der Schwerpunkt liegt hier auf deutschen Pfandbriefen, ergänzt um deutsche und europäische Staatsanleihen. Pfandbriefe stellen durch ihre Unterlegung mit werthaltigen Sicherheiten, wie Kommunaldarlehen oder erstrangige Hypothekenkredite, sehr sichere Anlagen dar. Bei den Staatsanleihen wird sich auf die Kernländer der Eurozone konzentriert Zum Jahresende 2014 lag der Buchwert der Staatsanleihen der PIIGS-Staaten (Portugal, Italien, Irland, Griechenland, Spanien) bei 9,6 % des Buchwertes der Kapitalanlagen. Emissionen von Staaten mit verminderter Bonität der EURO-ZONE (In Mio EUR) Buchwert Zeitwert 1. Portugal 0,95 1,06 2. Italien 1,85 2,08 3. Irland 1,83 2,16 4. Griechenland 0,00 0,01 5. Spanien 4,22 4,71 Insgesamt 8,85 10,02 Dem Liquiditätsrisiko der Gesellschaft wird durch den Einsatz einer DV-gestützten Liquiditätsplanung entgegengewirkt, die alle wesentlichen Ein- und Auszahlungsströme sowohl aus der Versicherungstechnik als auch aus dem Kapitalanlagebereich erfasst. Zur Begrenzung der Markt- und Kreditrisiken erfolgt unternehmensübergreifend für die gesamte HanseMerkur Versicherungsgruppe eine fortlaufende Überwachung der Kumul- und Konzentrationsrisiken. Hierbei wird auf eine breite Mischung von Anlageklassen als auch auf eine breite Streuung von Emittenten geachtet. Risikokonzentrationen, die sich durch unvermeidbare externe Einflüsse (Fusionen, Übernahmen, etc.) ergeben, werden überwacht und aktiv abgebaut. Auswirkungen auf die Risikotragfähigkeit sind hiermit nicht verbunden. Eine Asset-Liability-Interaktion macht es möglich, Auswirkungen von Kapitalmarktentwicklungen auf die Versicherungsbilanz und die Solvabilität der Gesellschaft abzuleiten. Versicherungstechnische Risiken Versicherungstechnische Risiken entfallen auf die Bereiche Tarifwerk und Zeichnungspolitik. Die Risiken hinsichtlich des Tarifwerkes werden durch regelmäßige Bestands- und Schadenuntersuchungen minimiert. Dabei werden auch alle weiteren Rechnungsgrundlagen überprüft, eine angemessene Reservepolitik und eine ausreichende Solvabilitätsbedeckung beachtet. Die konsequente Einhaltung der internen Annahmerichtlinien beeinflusst die Schadenentwicklung nachhaltig und minimiert das versicherungstechnische Risiko. Ausfallrisiken Die Risiken aus Forderungsausfällen gegenüber Versicherungsnehmern und Vermittlern und die daraus resultierenden Auswirkungen auf die Liquidität des Unternehmens werden als gering eingestuft. Operationale Risiken Operationale Risiken beschreiben die Gefahr von Verlusten als Folge von Unzulänglichkeiten oder des Versagens von Menschen, internen Prozessen oder Systemen sowie aufgrund externer Ereignisse Da der Großteil der Geschäftsprozesse und Aufgaben in der HanseMerkur Versicherungsgruppe von der Informations- und Kommunikationstechnik (IT) abhängig ist, bilden die Risiken im IT-Bereich den Schwerpunkt der operationalen Risiken. Die Risiken im IT-Bereich liegen in einem Teil- oder Gesamtausfall der IT- und Kommunikationssysteme bzw. in der Gefährdung der Datensicherheit. Zum Schutz werden fortlaufend die Maßnahmen zur Sicherstellung der Verfügbarkeit der Hard- und Softwaresysteme sowie zum Datenschutz verbessert. Die Maßnahmen betreffen die Infrastruktur und Energieversorgung der Netzwerke, die Anwen- 10

dungsentwicklung, die Datenhaltung und -sicherung sowie den Einsatz neuer Technologien, beispielsweise Zugangsschutzsysteme (Firewalls), Zugangsregelungen und Virenschutzprogramme. Politische Risiken Risiken aufgrund rechtlicher Rahmenbedingungen ergeben sich für ein Schaden- und Unfallversicherungsunternehmen aufgrund möglicher Gesetzesänderungen hinsichtlich des Schadenersatzrechts und ähnlicher Veränderungen. Den Risiken wird durch Analyse der Diskussionen und darauf aufbauenden Maßnahmenplänen begegnet, beispielsweise in der Produktpolitik. Risikobeurteilung Sowohl zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2014 als auch zu den Quartalsterminen wurden alle Szenarien des aufsichtsrechtlichen Stresstests erfolgreich bestanden. Die vorhandenen anrechenbaren Eigenmittel der Gesellschaft in Höhe von 30,0 Mio EUR erfüllen die aufsichtsrechtlichen Solvabilitätsanforderungen und überdecken das Solvabilitätssoll um 15,3 %. Insgesamt ergeben sich aus der Risikoanalyse keinerlei Hinweise auf eine Gefährdung des Fortbestandes oder der strategischen Ziele der HanseMerkur Reiseversicherung AG. Ausblick 2015 /Chancen der zukünftigen Entwicklung Die HanseMerkur Reiseversicherung AG ist als Spezialversicherer auf dem Markt der Touristik einer der größten Versicherer Deutschlands. Dieses Geschäft ist im Wesentlichen durch die Reiserücktrittskostenversicherung im Zusammenhang mit der Buchung einer oder mehrerer touristischer Leistungen geprägt. Ein weiteres Standbein der Gesellschaft ist das Reiseversicherungsgeschäft, das außerhalb der klassischen touristischen Vertriebswege generiert und im Wesentlichen von der Reisekrankenversicherung bestimmt wird. Die in den letzten Jahren kontinuierlich vorangetriebene Positionierung als Qualitätsanbieter eröffnet der Gesellschaft Chancen, ihre Marktdurchdringung weiter zu erhöhen. Darauf aufbauende maßgeschneiderte Produkte für individuelle Zielgruppen runden das Erfolgskonzept ab. Dem Vertrieb bieten sich hierdurch Ansatzpunkte, sich über die intensive Betreuung unserer Partnerschaften hinaus positiv vom Wettbewerb abzugrenzen. Für beide Geschäftsfelder ergeben sich aus dem Verbund mit den anderen Gesellschaften der HanseMerkur Gruppe vertriebliche Synergien, die eine weitere Geschäftsausdehnung ermöglichen werden. Für das Geschäftsjahr 2015 wird ein leichtes Wachstum des Geschäftsvolumens erwartet. Ereignisse nach dem Bilanzstichtag Nach Ablauf des Geschäftsjahres sind keine berichtspflichtigen Vorgänge von besonderer Bedeutung eingetreten. Hamburg, den 11. März 2015 Der Vorstand Sautter Bussert Ehses Dr. Gent Mildner 11

Lagebericht Gewinnverwendungsvorschlag Der Vorstand wird nach Zustimmung des Aufsichtsrats der Hauptversammlung vorschlagen, den Bilanzgewinn des Geschäftsjahres wie folgt zu verwenden: Geschäftsjahr Vorjahr Bilanzgewinn 2.143.000,00 847.000,00 Ausschüttung einer Dividende 1.000.000,00 800.000,00 Gewinnvortrag auf neue Rechnung 1.143.000,00 47.000,00 12

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Bilanz 31. Dezember 2014 Aktiva Geschäftsjahr Vorjahr A. Kapitalanlagen I. Kapitalanlagen in verbundenen Unternehmen und Beteiligungen 1. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 2.000.000,00 2.000.000,00 2. Beteiligungen 498.710,90 481.210,90 3. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 0,00 492.518,75 2.498.710,90 2.973.729,65 II. Sonstige Kapitalanlagen 1. Aktien, Anteile oder Aktien an Investmentvermögen und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 20.851.641,12 15.743.442,69 2. Inhaberschuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere 19.709.928,96 14.076.817,46 3. Sonstige Ausleihungen a) Namensschuldverschreibungen 28.500.000,00 26.500.000,00 b) Schuldscheinforderungen und Darlehen 18.498.935,53 11.504.937,80 46.998.935,53 38.004.937,80 4. Einlagen bei Kreditinstituten 2.000.000,00 0,00 89.560.505,61 67.825.197,95 B. Forderungen I. Forderungen aus dem selbst abgeschlossenen Versicherungsgeschäft an: 92.059.216,51 70.798.927,60 1. Versicherungsnehmer 2.085.855,23 1.720.494,28 2. Versicherungsvermittler 5.085.800,99 8.907.849,61 davon: gegenüber verbundenen Unternehmen: 105.769,03 (Vj. 4.322.233,69) gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht: 33.198,69 (Vj. 33.198,69) 7.171.656,22 10.628.343,89 II. Abrechnungsforderungen aus dem Rückversicherungsgeschäft 2.206.734,69 1.914.372,24 davon an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht: 1.727.856,42 (Vj. 1.200.550,61) III. Sonstige Forderungen 1.438.528,47 3.372.305,73 davon: an verbundene Unternehmen: 1.132.912,48 (Vj. 2.343.195,72) an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht: 68.497,90 (Vj. 8.497,90) C. Sonstige Vermögensgegenstände 10.816.919,38 15.915.021,86 Laufende Guthaben bei Kreditinstituten 3.582.924,00 3.128.487,79 D. Rechnungsabgrenzungsposten I. Abgegrenzte Zinsen und Mieten 1.792.493,81 1.364.550,21 II. Sonstige Rechnungsabgrenzungsposten 46.360,96 54.643,70 1.838.854,77 1.419.193,91 Bilanzsumme 108.297.914,66 91.261.631,16 14

Passiva Geschäftsjahr Vorjahr A. Eigenkapital I. Eingefordertes Kapital 1. Gezeichnetes Kapital 28.500.000,00 22.500.000,00 2. nicht eingeforderte ausstehende Einlagen 8.500.000,00 5.500.000,00 20.000.000,00 17.000.000,00 II. Kapitalrücklage 2.200.000,00 2.200.000,00 III. Gewinnrücklagen 1. gesetzliche Rücklage 205.000,00 94.000,00 (Einstellung aus dem Jahresüberschuss: 111.000,00 (Vj. 45.000,00)) 2. andere Gewinnrücklagen 2.251.000,00 2.251.000,00 2.456.000,00 2.345.000,00 IV. Bilanzgewinn 2.143.000,00 847.000,00 davon Gewinnvortrag: 47.000,00 (Vj. 0,00) B. Versicherungstechnische Rückstellungen I. Beitragsüberträge 26.799.000,00 22.392.000,00 1. Bruttobetrag 22.464.454,43 18.953.071,80 2. davon ab: Anteil für das in Rückdeckung gegebene Versicherungsgeschäft 154.789,40 117.894,24 22.309.665,03 18.835.177,56 II. Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle 1. Bruttobetrag 22.647.357,03 18.906.575,31 2. davon ab: Anteil für das in Rückdeckung gegebene Versicherungsgeschäft 2.584.198,00 2.051.377,00 20.063.159,03 16.855.198,31 III. Rückstellung für erfolgsabhängige und erfolgsunabhängige Beitragsrückerstattung 60.000,00 61.000,00 IV. Schwankungsrückstellung und ähnliche Rückstellungen 32.369.657,00 27.509.426,00 74.802.481,06 63.260.801,87 C. Andere Rückstellungen I. Steuerrückstellungen 2.384.000,00 1.849.000,00 II. Sonstige Rückstellungen 120.500,00 100.500,00 D. Andere Verbindlichkeiten I. Verbindlichkeiten aus dem selbst abgeschlossenen Versicherungsgeschäft gegenüber 2.504.500,00 1.949.500,00 1. Versicherungsnehmern 751.506,74 718.722,04 2. Versicherungsvermittlern 1.209.743,20 817.142,05 1.961.249,94 1.535.864,09 II. Abrechnungsverbindlichkeiten aus dem Rückversicherungsgeschäft 766.677,57 524.579,52 davon gegenüber verbundenen Unternehmen: 0,00 (Vj. 43.181,25) III. Sonstige Verbindlichkeiten 1.463.905,49 1.598.768,43 davon: aus Steuern: 1.339.814,40 (Vj. 1.340.260,23) im Rahmen der sozialen Sicherheit: 578,54 (Vj. 841,46) gegenüber verbundenen Unternehmen: 26.569,12 (Vj. 134.522,23) 4.191.833,00 3.659.212,04 E. Rechnungsabgrenzungsposten 100,60 117,25 Bilanzsumme 108.297.914,66 91.261.631,16 15

Gewinn- und Verlustrechnung 1. Januar bis 31. Dezember 2014 I. Versicherungstechnische Rechnung 1. Verdiente Beiträge für eigene Rechnung Geschäftsjahr a) Gebuchte Bruttobeiträge 163.349.642,15 143.869.120,36 b) Abgegebene Rückversicherungsbeiträge - 4.862.351,69-4.672.367,38 158.487.290,46 139.196.752,98 c) Veränderung der Bruttobeitragsüberträge - 3.511.382,63-4.440.281,44 d) Veränderung des Anteils der Rückversicherer an den Bruttobeitragsüberträgen 36.895,16 27.913,35-3.474.487,47-4.412.368,09 155.012.802,99 134.784.384,89 2. Sonstige versicherungstechnische Erträge für eigene Rechnung 9.352,24 34.033,17 3. Aufwendungen für Versicherungsfälle für eigene Rechnung a) Zahlungen für Versicherungsfälle aa) Bruttobetrag - 92.896.685,16-91.418.417,88 bb) Anteil der Rückversicherer 2.573.926,51 8.288.198,91-90.322.758,65-83.130.218,97 b) Veränderung der Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle aa) Bruttobetrag - 3.740.781,72-5.607.297,45 bb) Anteil der Rückversicherer 532.821,00 539.988,00-3.207.960,72-5.067.309,45-93.530.719,37-88.197.528,42 4. Aufwendungen für erfolgsabhängige und erfolgsunabhängige Beitragsrückerstattungen für eigene Rechnung - 55.646,69-60.162,84 5. Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb für eigene Rechnung a) Bruttoaufwendungen für den Versicherungsbetrieb - 56.904.020,71-47.912.299,81 b) davon ab: erhaltene Provisionen und Gewinnbeteiligungen aus dem in Rückdeckung gegebenen Versicherungsgeschäft 909.095,41 700.157,39-55.994.925,30-47.212.142,42 6. Zwischensumme 5.440.863,87-651.415,62 7. Veränderung der Schwankungsrückstellung und ähnlicher Rückstellungen - 4.860.231,00-265.475,00 8. Versicherungstechnisches Ergebnis für eigene Rechnung 580.632,87-916.890,62 Vorjahr 16

Geschäftsjahr Vorjahr Übertrag versicherungstechnisches Ergebnis 580.632,87-916.890,62 II. Nichtversicherungstechnische Rechnung 1. Erträge aus Kapitalanlagen a) Erträge aus Beteiligungen 818,07 1.928,35 b) Erträge aus anderen Kapitalanlagen 3.410.001,55 2.862.958,82 davon: aus verbundenen Unternehmen: 100.000,00 (Vj. 91.780,82) aus Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht: 0,00 (Vj. 32.491,45) c) Erträge aus Zuschreibungen 72.788,95 92.017,45 d) Gewinne aus dem Abgang von Kapitalanlagen 212.327,25 456.963,96 3.695.935,82 3.413.868,58 2. Aufwendungen für Kapitalanlagen a) Aufwendungen für die Verwaltung von Kapitalanlagen, Zinsaufwendungen und sonstige Aufwendungen für die Kapitalanlagen - 95.556,09-74.655,18 b) Abschreibungen auf Kapitalanlagen - 317.969,72-71.056,34 c) Verluste aus dem Abgang von Kapitalanlagen - 27.297,20-9.803,77-440.823,01-155.515,29 3.255.112,81 3.258.353,29 3. Sonstige Erträge 317.605,65 143.811,67 4. Sonstige Aufwendungen - 594.578,45-1.497.290,12-276.972,80-1.353.478,45 5. Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit 3.558.772,88 987.984,22 6. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag - 1.207.374,36-40.917,12 7. Sonstige Steuern - 144.398,52-55.067,10-1.351.772,88-95.984,22 8. Jahresüberschuss 2.207.000,00 892.000,00 9. Gewinnvortrag aus dem Vorjahr 47.000,00 0,00 10. Einstellungen in Gewinnrücklagen in die gesetzliche Rücklage - 111.000,00-45.000,00 11. Bilanzgewinn 2.143.000,00 847.000,00 Hinweis: Aufwendungen sind zusätzlich durch ein Minuszeichen vor dem Betrag gekennzeichnet. 17

Anhang Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden Aktiva Kapitalanlagen in verbundenen Unternehmen und Beteiligungen Die Beteiligungen wurden mit den Anschaffungskosten aktiviert. Aktien, Anteile oder Aktien an Investmentvermögen und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere Inhaberschuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere Die Bewertung erfolgte zu Anschaffungskosten unter Berücksichtigung des strengen Niederstwertprinzips, soweit die Wertpapiere nicht dem Anlagevermögen zugeordnet sind. Aktien, Anteile oder Aktien an Investmentvermögen und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere, die gemäß 341b Abs. 2 i. V. m. 253 Abs. 3 HGB dem Anlagevermögen zugeordnet sind, wurden, soweit es sich um eine vorübergehende Wertminderung handelt, zum 31. Dezember 2014 mit ihrem nachhaltigen Wert angesetzt. Vorübergehende Wertminderungen bestanden zum Bilanzstichtag nicht. Soweit Gründe für eine in der Vergangenheit vorgenommene Abschreibung nicht mehr bestehen, wurden gem. 253 Abs. 5 Satz 1 HGB Zuschreibungen auf den Börsenkurs bis höchstens zum Anschaffungswert vorgenommen. Ausleihungen an verbundene Unternehmen Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht Namensschuldverschreibungen, Schuldscheinforderungen und Darlehen Der Ausweis der Namensschuldverschreibungen erfolgte jeweils zum Nennwert. Agio- und Disagiobeträge wurden aktivisch/passivisch abgegrenzt und entsprechend der jeweiligen Laufzeit der Ausleihungen erfolgswirksam aufgelöst. Einlagen bei Kreditinstituten Es wurde jeweils der Nominalbetrag bilanziert. Forderungen aus dem selbst abgeschlossenen Versicherungsgeschäft Der Ausweis erfolgte mit dem Nominalbetrag, soweit nicht Einzelwertberichtigungen vorzunehmen waren. Die Pauschalwertberichtigungen wurden durch Schätzverfahren ermittelt und aktivisch abgesetzt. Abrechnungsforderungen aus dem Rückversicherungsgeschäft Der Ausweis erfolgte mit dem Nominalbetrag. Sonstige Forderungen Abgegrenzte Zinsen und Mieten Es wurde der Nominalwert aktiviert, soweit nicht Wertberichtigungen erforderlich waren. Laufende Guthaben bei Kreditinstituten Der Ausweis erfolgte zum Nominalbetrag. Aktive latente Steuern Latente Steuern werden nicht ausgewiesen, da der bestehende Aktivüberhang unter Ausnutzung des Wahlrechts des 274 Abs. 1 Satz 2 HGB bilanziell nicht angesetzt wird. Der Bewertung liegt ein Steuersatz von 32,275 % zugrunde; für Zwecke der Gewerbesteuer wurde dabei ein durchschnittlicher Hebesatz von 470 % berücksichtigt. Die anderen Forderungen wurden hingegen zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Berücksichtigung der kumulierten Amortisation der Differenz zwischen den Anschaffungskosten und dem Rückzahlungsbetrag bewertet ( 341c Abs. 3 i. V. m. 253 Abs. 3 HGB) Die im Bestand befindlichen strukturierten Produkte wurden für Zwecke der Bilanzierung nicht zerlegt. 18

Passiva Selbst abgeschlossenes Versicherungsgeschäft Beitragsüberträge Die Bruttobeitragsüberträge wurden für jeden Versicherungsvertrag einzeln pro rata temporis errechnet. Für Verträge mit einer Laufzeit von weniger als einem Jahr wurden die Beitragsüberträge pauschal ermittelt. Dabei wurden anteilig 85 % der Provisionen und sonstigen Vergütungen der Vertreter als nicht übertragungsfähige Teile von den Beitragsüberträgen gekürzt. Bei den Anteilen der Rückversicherer wurden entsprechend 92,5 % der Provisionen gekürzt. Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle Die Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle wurde für jeden Versicherungsfall einzeln berechnet. Sie deckt die Entschädigung für Geschäfts- und Vorjahresschäden (inkl. Spätschäden) und die Schadenregulierungsaufwendungen. Regressforderungen wurden gekürzt. Eine Renten-Deckungsrückstellung war nicht zu bilden. Die Rückversicherungsanteile für das abgegebene Versicherungsgeschäft wurden für jeden Versicherungsfall einzeln berechnet. Anteile an der Spätschadenrückstellung wurden prozentual entsprechend den Rückversicherungsverträgen ermittelt. Für die Auslandsreise-Krankenversicherung erfolgte die Berechnung im Näherungsverfahren nach 341g Abs. 3 HGB i. V. m. 26 RechVersV. Basis für das Näherungsverfahren sind die Zahlungen für Versicherungsfälle in den ersten 30 Arbeitstagen nach dem Abschlussstichtag. Rückstellung für erfolgsabhängige und erfolgsunabhängige Beitragsrückerstattung Die Rückstellung für erfolgsunabhängige Beitragsrückerstattung wurde gemäß den zugrunde liegenden Vereinbarungen gebildet. Der Wertansatz orientiert sich am voraussichtlich erwarteten Bedarf. Schwankungsrückstellung Die Schwankungsrückstellung wurde gemäß 341h HGB, 29 RechVersV i. V. m. der Anlage zu 29 RechVersV gebildet. Steuerrückstellungen Sonstige Rückstellungen Die Wertansätze orientieren sich am voraussichtlichen Erfüllungsbetrag. Verbindlichkeiten aus dem selbst abgeschlossenen Versicherungsgeschäft Abrechnungsverbindlichkeiten aus dem Rückversicherungsgeschäft Sonstige Verbindlichkeiten Die Beträge wurden mit dem Erfüllungsbetrag bewertet. In Rückdeckung übernommenes Versicherungsgeschäft Die versicherungstechnischen Rückstellungen wurden auf Basis von Angaben der Vorversicherer ermittelt. Währungsumrechnung Jahresabschlussposten, die auf fremde Währung lauten, wurden zum Devisenkassamittelkurs umgerechnet. Vermögensgegenstände/Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit von nicht mehr als einem Jahr wurden mit dem Devisenkassamittelkurs umgerechnet, ohne das Anschaffungskosten- und Realisationsprinzip zu beachten ( 256a Satz 2 HGB). 19