Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form Auszug aus: Mahatma Gandhi - Lebren und Werk des Widerstandskämpfers Das komplette Material finden Sie hier: School-Scout.de
Mahatma Gandhi 2.1.5 2.1.5 Mahatma Gandhi und die Idee des gewaltlosen Widerstands Lernziele: Die Schüler sollen sich durch projektorientiertes Arbeiten mit den wichtigsten Daten des Lebens und Wirkens von Gandhi (Kindheit, Glaube, Aufenthalt in England und Südafrika, gewaltloser Widerstand, ) vertraut machen, nachvollziehen, inwiefern Gandhi andere bedeutsame Persönlichkeiten wie Martin Luther King jr., Dietrich Bonhoeffer, Dalai-Lama und Nelson Mandela geprägt hat, reflektieren, ob und in welcher Form Gandhi heute noch aktuell und bedeutsam ist (Vegetarismus, Nächstenliebe, Gewaltlosigkeit, Askese und Bescheidenheit, Toleranz in Bezug auf verschiedene Religionen,...). Didaktisch-methodischer Ablauf Inhalte und Materialien (M) 1. Stunde: Mahatma Gandhi Die Abbildung Gandhis über den Overheadprojektor präsentiert lädt zu ersten Vermutungen und Fragen der Schüler ein. Im nächsten Schritt werden einige wesentliche Informationen zu Gandhi vorgelesen oder über den Overheadprojektor eingeblendet (vgl. M1b oben). Die Schüler sollen so Interesse an der Person Gandhis entwickeln. Ihre Fragen notieren die Schüler (in Einzel-, Partner- oder Gruppenarbeit) am besten in vorgefertigte Sprechblasen (DIN A4), die die Lehrkraft zuvor ausgeteilt hat. In einem abschließenden Gesprächskreis werden die Sprechblasen (ggf. ergänzt durch die Vorschläge von M1b und c) an einer Pinnwand befestigt, gesichtet und als Impuls für mögliche Antworten genutzt. Gandhi wurde am 2.10.1869 in Porbandar in Indien geboren. Seine Eltern gehörten der gesellschaftlichen und politischen Oberschicht an. Mit 13 Jahren wurde Gandhi mit Kasturba verheiratet. Sie bekamen vier Söhne. Nach seinem Jurastudium in England wurde er in Südafrika auf die dort herrschende Diskriminierung der Inder durch die Kolonialherrschaft aufmerksam. Er hatte mehrere längere Aufenthalte in Südafrika, auf denen ihn seine Familie oft begleitete. Er setzte sich für die Rechte der Inder dort ein. Später gab er seine Anwaltstätigkeit gänzlich auf, trat in Indien für die Rechte der armen Bauern und für die Unberührbaren ein und kämpfte schließlich für die Unabhängigkeit Indiens. Gandhi wurde zu einem gesamtindischen Führer, der mit der Satyagraha -Methode, dem gewaltlosen Widerstand, kämpfte. Eine seiner berühmten Aktionen war der Salzmarsch im Jahre 1930. Gandhi wurde am 30. Januar 1948 von einem religiösen Fanatiker erschossen. Porträt 2.1.5/M1a* Arbeitsblätter 2.1.5/M1b und c* D3080238215 Ideenbörse Ethik, Ausgabe 38, 12/2011 1 (c) Olzog Verlag GmbH Seite 1
2.1.5 Mahatma Gandhi 2. bis 4. Stunde: Projekt Erarbeitung Die Materialien von M2 bieten Texte und Bilder zu neun verschiedenen Aspekten (Stationen in Gandhis Leben), die Antworten auf die Fragen aus der ersten Stunde geben und darüber hinaus sicherlich viele weitere interessante Informationen enthalten. Mithilfe einer Folie von M2a stellt die Lehrkraft die verschiedenen Aspekte kurz vor. Die Schüler sollten die Möglichkeit erhalten, sich für einen Aspekt zu entscheiden, mit dem sie sich (in Gruppen) näher beschäftigen möchten. Aufgabe ist es, die Texte zu lesen, wichtige Informationen zu markieren, weitere Quellen für die Recherche (Internet, Lexika, Religions- bzw. Ethiklehrwerke...) zu nutzen und die Ergebnisse anschaulich auf ein Plakat zu übertragen (dieses dient dann als visuelle Stütze für die spätere Präsentation). Die auf den Sprechblasen notierten Fragen aus der ersten Stunde können zur Differenzierung beantwortet werden. Weitere Differenzierungsangebote, auch für die fächerübergreifende Arbeit, bieten die Wahlaufgaben von M6. Bei den Pflichtaufgaben von M3 entscheidet die Lehrkraft, ob jede Gruppe die Aufgaben zu ihrem Aspekt bearbeitet oder im Anschluss an die Präsentationen die Aufgaben zu allen Aspekten von der gesamten Lerngruppe bearbeitet werden. Das Lösungsblatt M3e dient der Lehrkraft zur schnellen Korrektur, kann alternativ aber auch zur Selbstkontrolle an die Schüler ausgegeben werden. Über Gandhis wichtigste Lebensdaten, Orte seines Wirkens und Stationen seines Lebens hinaus informieren die Materialien auch über Hintergründe, die für das Gesamtverständnis unerlässlich sind. Die Aspekte im Einzelnen: Gruppe 1: Geschichte Indiens das Kastenwesen Gruppe 2: Kindheit und Schulzeit in Indien Gruppe 3: Studienzeit in London Gruppe 4: Zeit als Anwalt in Südafrika Gruppe 5: Religiöse Suche Gruppe 6: Die Phönix-Farm Gruppe 7: Gewaltloser Widerstand Gruppe 8: Der Satyagraha-Ashram Gruppe 9: Der Salzmarsch Projektplan 2.1.5/M2a* Karten 2.1.5/M2b und c* Texte 2.1.5/M2d bis u*/** Pflichtaufgaben M3a bis e*/** Lösungen 2.1.5/M3e Wahlaufgaben 2.1.5/M6** 5. und 6. Stunde: Projekt Präsentation Bei der Präsentation sollte die Reihenfolge der Gruppen (1 bis 9) eingehalten werden. Die Plakate werden zur visuellen Unterstützung mit Magneten an der Tafel befestigt, weitere Materialien (Bilder, Realien,...) können ergänzend genutzt werden. Nach jeder Präsentation sollten Raum und Zeit für Rückmeldungen gegeben werden (vgl. Denkanstöße auf M2a unten). Die von den Schülern (in Einzel-, Partner- oder Gruppenarbeit) ausgewählten Aufgaben zur Wahl können im Anschluss präsentiert werden. Für die Bewertung der Präsentationen sollten vorab Kriterien vereinbart werden. Denkbar sind: Plakatgestaltung, Verständlichkeit, freies Sprechen, Sachkompetenz sowie das Nutzen weiterer Medien. Bei den Wahlaufgaben können und sollen die Schüler ihre individuellen Interessen und Talente einbringen. 2 (c) Olzog Verlag GmbH Seite 2
Mahatma Gandhi 2.1.5 7. und 8. Stunde: Gandhis Bedeutung Als Einstieg könnte die Lehrkraft folgende Frage stellen: Es gab und gibt viele andere bedeutsame Persönlichkeiten, für die Gandhi ein großes Vorbild war bzw. ist. Wer könnte das sein und aus welchen Gründen? Die Namen Martin Luther King, Dietrich Bonhoeffer, Nelson Mandela und Dalai- Lama werden dann als beispielhafte Persönlichkeiten an der Tafel notiert und es werden kurze Statements zu ihnen gesammelt. In vier Gruppen beschäftigen sich die Schüler mit je einem dieser Menschen. Sie lesen dazu den kurzen Text, stellen den anderen ihre Persönlichkeit vor und zeigen die Verbindung zu Gandhi auf. Im nächsten Schritt sind die Schüler gefordert, Gandhis Bedeutung für sie selbst zu reflektieren. Die verschiedenen Aussagen auf M4d können hier als Impuls dienen: In einem Sitzkreis kommen die Schüler zusammen und sichten die Statements, die vergrößert in der Mitte zum Lesen ausliegen. Jeder Schüler wählt eine Aussage und nimmt zu ihr Stellung. Auf diese Weise kann sich ein gemeinsames Gespräch über die Aktualität von Gandhi entwickeln. Martin Luther King (1929-1968) war Theologe und kämpfte gegen die Rassentrennung in Amerika. Er reiste 1959 nach Indien, um Gandhis Methode der Gewaltfreiheit kennenzulernen. Er wurde von einem Fanatiker erschossen. Dietrich Bonhoeffer (1906-1945) war Theologe und setzte sich im Dritten Reich gegen das nationalsozialistische Regime und die Judenverfolgung ein. Er plante eine Reise nach Indien, um mehr über die Satyagraha- Methode Gandhis zu erfahren; diese Reise kam jedoch nicht zustande. Bonhoeffer wurde im Konzentrationslager hingerichtet. Nelson Mandela (geb. 1918) kämpfte in Südafrika gegen Rassentrennung und -diskriminierung. Er wurde zu lebenslanger Haft im Zuchthaus verurteilt, im Jahre 1990 infolge weltweiter Proteste aber entlassen. Mandela erhielt 1993 den Friedensnobelpreis und war von 1994-1998 Präsident Südafrikas. Der Dalai-Lama, Oberhaupt der Tibeter, wurde 1935 geboren. Er setzt sich für die gewaltfreie Lösung des Konflikts zwischen China und den Tibetern sowie für die Autonomie und Selbstverwaltung Tibets ein. Er erhielt 1998 den Friedensnobelpreis. All diese berühmten Persönlichkeiten verehr(t)en Gandhi als einen Menschen, der Hass und Gewalt ablehnte und die Nächstenliebe lebte. Auf politischer Ebene bewunder(te)n sie seine Methode des gewaltfreien Widerstands. Texte 2.1.5/M4a und b*/** Arbeitsblatt 2.1.5/M4c*/** Statements 2.1.5/M4d* Ideenbörse Ethik, Ausgabe 38, 12/2011 3 (c) Olzog Verlag GmbH Seite 3
2.1.5 Mahatma Gandhi 9. Stunde: Zitate Gandhis Zum Abschluss der Einheit sollen die Schüler noch einmal Gelegenheit haben, Gandhis Gedanken, seiner Kraft, seinem Idealismus und seiner Weisheit nachzuspüren. Die verschiedenen Zitate werden dazu auf Gruppentischen verteilt ausgelegt. In einem Rundgang sichten die Schüler die kurzen Texte, tauschen sich darüber aus und wählen schließlich ein Zitat, das ihnen besonders gefällt. Zu diesem notieren sie ihre Gedanken und Gefühle. Alternativ oder ergänzend könnte auch die Episode von Gandhis Frisörbesuch als Impuls dazu dienen, den Bogen zur Lebenswirklichkeit der Schüler zu spannen. In den Zitaten werden verschiedene Themen angesprochen: Nächstenliebe, Überwindung von Hass, Völkerverständigung, Verständnis und Wertschätzung für den Nächsten, Achtung vor dem Göttlichen, Menschlichkeit, Armut und Reichtum, Mut zur Wahrheit, Mut zur Zivilcourage u.ä. In der Frisör-Episode stellt Gandhi einen Zusammenhang zwischen den Verhältnissen in Indien und eigenen (leidvollen) Erfahrungen in Südafrika her. Zitate 2.1.5/M5a und b** Frisör-Episode 2.1.5/M5b** Tipp:! Andrews, C. F. (Hrsg.): Mahatma Gandhi: Mein Leben, Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 2010 Hinder und Deelmann (Hrsg.): Mahatma Gandhi: Eine Autobiographie oder die Geschichte meiner Experimente mit der Wahrheit, Hinder und Deelmann Verlag, Gladenbach 2005 DVD: Columbia-Pictures: Gandhi (1982, 183 Minuten) 4 (c) Olzog Verlag GmbH Seite 4
2.1.5/M1b* edidact.de - Arbeitsmaterialien Sekundarstufe Mahatma Gandhi Gandhi war ein warmherziger Mensch und sein Charisma zog viele Menschen an: Er setzte sich für die Rechte der Inder in Südafrika und Indien ein. Er entwickelte die Satyagraha -Methode: eine Grundhaltung, die gewaltlosen Widerstand ermöglicht. Er war stets ein Sprecher der Armen und Unterdrückten; er erledigte selbst auch niedere Arbeiten. Gandhi organisierte den Salzmarsch, durch den er gegen das Salzmonopol der britischen Regierung demonstrierte. Gandhi kämpfte gegen die Ungerechtigkeiten des Kastensystems. Gandhi trug mit zur Unabhängigkeit Indiens bei. Wann und wo hat er gelebt? Wie ist er aufgewachsen? Welche Werte waren ihm wichtig? Wie hat er sich gekleidet? Wie alt wurde er? 6 (c) Olzog Verlag GmbH Seite 6
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