Evangelische Kirchengemeinde Bonn-Holzlar



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Transkript:

GEMEINDE- KONZEPTION Evangelische Kirchengemeinde Bonn-Holzlar Mai 2004

Inhaltsverzeichnis Vorwort 3 Auftrag und Selbstverständnis als Gemeinde 4 Aufgaben der Gemeinde 5 Voraussetzungen für die Arbeit 9 Dank 10 2

Vorwort Der folgende Text ist von der Arbeitsgruppe Gemeindekonzeption der Evangelischen Kirchengemeinde Bonn-Holzlar entworfen und am 25.Mai 2004 vom Presbyterium verabschiedet worden. In ihm werden Auftrag und Selbstverständnis der Gemeinde, Aufgaben und Arbeitsfelder sowie Voraussetzungen der Arbeit formuliert. Zugleich sind Ziele genannt, um deren Verwirklichung die Gemeinde sich bemüht. Diese Gemeindekonzeption ist so die Leitlinie für kommende Entscheidungen innerhalb der Gemeinde. Der Text ist im Indikativ verfasst. Damit soll die Grundsätzlichkeit der getroffenen Aussagen im laufenden Text deutlich gemacht werden. Mit dieser Sprachform wird nichts darüber ausgesagt, inwieweit der Anspruch mit der Realität übereinstimmt. Im eingerückten Text wird die gegenwärtige Situation der Gemeinde beschrieben, so wie die Arbeitsgruppe sie wahrgenommen hat. Mit "wir" ist im fortlaufenden Text immer die Evangelische Kirchengemeinde Bonn-Holzlar gemeint. 3

Unser Auftrag und Selbstverständnis als Gemeinde Die Evangelische Kirchengemeinde Bonn-Holzlar gründet sich auf den Auftrag Jesu Christi, die Botschaft vom Reich Gottes zu verkündigen und zu leben. Dieser Auftrag verbindet uns mit den christlichen Kirchen in der ganzen Welt zur ökumenischen Gemeinschaft. Sichtbares Zeichen dieser Verbundenheit ist das Sakrament der Taufe. Als unierte Gemeinde sind wir besonders verbunden mit den anderen Gemeinden der evangelischen Kirche in der Region Bonn Rhein-Sieg. Die Grundlage des Auftrags finden wir in der Bibel. Sie bezeugt in der Geschichte des Volkes Israel und in Leben, Tod und Auferstehung Jesu Christi Gottes zuvorkommende und bedingungslose Liebe zu uns Menschen. Seit der Gemeindegründung ist das Bild vom brennenden Dornbusch (2. Mose, Kapitel 3) das Motiv des Gemeindesiegels. Der Dornbusch ist im Kirchenfenster zu sehen und zum Gemeindelogo geworden. In der biblischen Erzählung vom brennenden Dornbusch erhält Mose von Gott den Auftrag, sein Volk aus der Knechtschaft in das verheißene Land zu führen. Zugleich verspricht Gott, ihn und sein Volk nicht zu verlassen. Durch Jesus Christus gilt dieses Versprechen auch uns. Durch unseren Glauben an Gott, den er uns durch seine Gnade immer wieder ermöglicht, sind wir befreit von allem, was uns anders als in seinem Sinne an diese Welt bindet. Wir sind zum Bekenntnis des Glaubens und zur Verantwortung für Mitmenschen und Natur aufgerufen. So finden wir Orientierung und bieten anderen Orientierungshilfe. Dabei ist es uns wichtig, informiert und zeitgemäß zu sein, ohne jedem Trend zu folgen in einer sich schnell wandelnden Welt. Wir bieten Raum für spirituelle Erfahrungen, die in christlichen Traditionen gründen, sowie für Begegnung und Austausch. Flexibilität und geistliche Offenheit prägen unser Denken und Handeln, unterschiedliche Lebensformen und Frömmigkeitsstile haben bei uns Platz. Dabei legen wir Wert auf einen Umgang miteinander, der gekennzeichnet ist von gegenseitiger Achtung und Akzeptanz. Ebenso wichtig ist der Wille, konstruktive Kritik zu üben und anzunehmen. Auch die Offenheit, anderen und sich selbst Fehler zuzugestehen, prägt diesen Umgang. 4

Aufgaben der Gemeinde Der Auftrag Jesu Christi, die Botschaft vom Reich Gottes zu verkündigen und zu leben, bündelt sich in drei Kernaufgaben der Gemeinde: Verkündigung, Seelsorge und Diakonie. Die Kernaufgaben werden in unterschiedlichen Arbeitsfeldern konkret: Gottesdienste Seelsorge Diakonie Kinder- und Jugendarbeit Kirchenmusik Erwachsenenbildung Förderung der Gemeinschaft Eintreten für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung Mission Öffentlichkeitsarbeit Schwerpunkt der Verkündigung sind die Gottesdienste. Sie sind einladend und fröhlich oder besinnlich. Die Verkündigung des Evangeliums geschieht dabei gegenwartsbezogen. Die Gottesdienste werden durch Einzelne oder Gemeindegruppen mitgestaltet. Die Gottesdienste fördern durch die erlebte Gemeinschaft in der Zusammenkunft vor Gott die Gemeinschaft untereinander. Dies kommt in besonderer Weise im Hören der Botschaft, im gemeinsamen Gesang und Gebet sowie in der Feier des Abendmahls zum Ausdruck. Die Gottesdienste stehen allen Menschen unabhängig von ihrer Glaubensstärke, Konfession oder Religion offen. Es werden Gottesdienste mit unterschiedlichen Schwerpunkten angeboten. Zur Zeit gibt es Kinder-, Schul-, Jugend- und Familiengottesdienste, Gottesdienste in traditioneller und in besonderer Form, Gottesdienste zu besonderen Anlässen (beispielsweise Trauungen, Beerdigungen, Einweihungen) sowie ökumenische Gottesdienste. Im Gottesdienst-Angebot werden die Bevölkerungsstruktur und die Bedürfnisse der Gemeindeglieder berücksichtigt. Die Seelsorge ist vor allem Auftrag der Pfarrer und Pfarrerinnen, die die Menschen in besonderen Lebenssituationen begleiten. Zudem wird Seelsorge durch die haupt- und ehrenamtlich Mitarbeitenden in unterschiedlicher Art und Weise ausgeübt: In Einzelgesprächen, in den von ihnen betreuten Gruppen und innerhalb der Mitarbeiterschaft. Dazu gehören Haus- und Krankenhausbesuche und eine Vielzahl von Gesprächen an Wendepunkten des Lebens (wie Taufe, Trauung, Beerdigung etc.) und in Problemsituationen (wie Trennung, schwere Krankheit etc.). 5

Zuspruch und Anspruch des Evangeliums werden so in der Seelsorge weitergegeben, dass sich die Menschen in ihrer jeweiligen Situation verstanden fühlen und von der tröstenden und ermutigenden Botschaft des Reiches Gottes erfahren. Diakonische Aufgaben gestalten wir entsprechend den aktuellen Bedürfnissen sowie den finanziellen und personellen Möglichkeiten. Manche Aufgaben delegieren wir an andere Einrichtungen. Menschen in schwierigen Lebenslagen, die der Hilfe bedürfen, erfahren unsere Solidarität. Dabei sind entsprechend dem aktuellen Bedarf in Holzlar die Schwerpunkte der Gemeinde derzeit die Hausaufgabenhilfe für Grundschulkinder im Gemeindehaus (bis Juli 2004) und der Senioren- Besuchsdienstkreis sowie das Seniorenfrühstück im Bergmeisterstück. Um professionelle Hilfe zu gewährleisten und effizient zu arbeiten, ist eine Vielzahl diakonischer Aufgaben an Einrichtungen unseres Kirchenkreises oder aller drei Bonner Kirchenkreise delegiert. Dazu gehören zur Zeit die Beratungsstelle für Erziehungs-, Ehe- und Lebensfragen, die Schuldnerberatung, die Schwangerschaftskonfliktberatung, die Ausländerberatung, die Suchtberatung, das sozialpsychiatrische Zentrum in Troisdorf und die Arbeitsloseninitiative "Hilfe zur Arbeit e.v." Die offene Sozialberatung in der Regionalstelle Beuel wird vom Diakonischen Werk Siegburg in Kooperation mit unserer Kirchengemeinde sowie den Kirchengemeinden Beuel und Oberkassel angeboten, die ambulante Pflege durch die Sozialstation des Diakonischen Werkes Bonn. Die Kinder- und Jugendarbeit nimmt in unserer Gemeinde von Anfang an einen hohen Stellenwert ein. Den jungen Gemeindegliedern sollen die Botschaft vom Reich Gottes und die Werte des christlichen Miteinanders vermittelt werden. Wir möchten zum Glauben einladen und ermutigen. In unserer Gemeinde erfahren Kinder und Jugendliche Begleitung und Hilfe und erleben Gemeinschaft. Entsprechend dem Stellenwert der Kinder- und Jugendarbeit und dem hohen Anteil der Kinder und Jugendlichen in unserer Gemeinde wird in diesem Arbeitsfeld die größte Anzahl an hauptamtlichen Kräften eingesetzt. Die Kindertageseinrichtung bietet derzeit Platz für 50 Kinder in zwei Kindergartengruppen und für 20 Kinder in einer Tagesstättengruppe. Die Angebote der Kinder- und Jugendarbeit stehen allen offen und sind zugleich stark gemeindebezogen. Der Konfirmandenunterricht wird vom Pfarrer oder der Pfarrerin und der Jugendleiterin gemeinsam erteilt. In der Arbeit mit den Jugendlichen werden Themen des christlichen Glaubens und Lebens diskutiert und religiöse Erfahrungen ermöglicht. Der Bildungs- und Erziehungsarbeit in der Kindertageseinrichtung sowie in der Kinder- und Jugendarbeit liegen eigene Konzeptionen zugrunde, die sich als Teil dieser Gemeindekonzeption verstehen. 6

Die Kirchenmusik dient der Verkündigung des Evangeliums vornehmlich in den Gottesdiensten. In den Proben und anderen Aktivitäten wird Gemeinschaft gelebt. Der Kinderchor, der evangelische Chor Hangelar/Holzlar, der Blockflötenkreis sowie andere Musik- Ensembles wirken bei Gottesdiensten mit und gestalten zudem geistliche Konzerte, biblische Musiktheater und andere Gemeindeveranstaltungen. In den Angeboten der Erwachsenenbildung kommen Menschen zusammen, um zu lernen und Gemeinschaft zu erleben und auch, um sich in der Gemeinde zu engagieren. Es werden Einzelveranstaltungen, Kurse und regelmäßig stattfindende Gruppen angeboten. Diese sind offen für alle interessierten Menschen. Die Angebote werden vom Presbyterium initiiert, falls sie als wichtig und notwendig für das Gemeindeleben erachtet werden. Weitere Angebote entstehen aus den Begabungen und dem Engagement von Gemeindegliedern und einem entsprechenden Bedarf innerhalb der Gemeinde. Theologische Bildung, Gemeinschaft und spirituelle Erfahrungen prägen den Bibelgesprächskreis, den Frauenkreis, die ökumenischen Vortragsabende und das jährlich stattfindende Familienseminar. Weitere Angebote sind derzeit Eltern-Kind-Spielgruppen, ein Folklorechor, Folkloretanzkreise, ein Kurs in Gedächtnistraining, ein Literaturkreis und ein Malkurs. Hinzu kommen die Gymnastikkurse des Deutschen Roten Kreuzes. In allen Arbeitsfeldern stellt die Förderung der Gemeinschaft einen wesentlichen Aspekt dar. Wir machen Kirche als Ort der Gemeinschaft über das bisher Genannte hinaus erfahrbar, indem wir Feste feiern, Fahrten unternehmen und uns nach Gottesdiensten zum Austausch treffen. Zur Zeit wird jeden Sonntag ein Treffpunkt Gemeinde nach dem Gottesdienst angeboten. Einmal jährlich wird das Gemeindefest gefeiert, das Gruppen und Einzelne aus der Gemeinde mit einem thematischen Schwerpunkt gestalten. Die Gemeinschaft mit der Katholischen Pfarrgemeinde Christ König wird bei Gemeinde- und Pfarrfest sowie übers Jahr verteilten ökumenischen Veranstaltungen gepflegt (Bibel- und Vortragsabende, Ausflug, vor allem die oben erwähnten Gottesdienste), die Gemeinschaft mit der Evangelischen Kirchengemeinde Hangelar am Himmelfahrtstag mit Gottesdienst und Frühstück, ferner durch den gemeinsamen Chor, die mitteilungen und gelegentlichen Kanzeltausch. Zudem gibt es regelmäßige persönliche Kontakte und gegenseitige Besuche kleiner Gruppen mit der Partnergemeinde Groß Breesen in Guben an der Neiße. In unserer Gemeinde gibt es viele Aussiedler. Diese in das Gemeindeleben zu integrieren, ist eine wichtige Aufgabe. 7

Wir treten ein für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung. In den Gottesdiensten und in der Bildungs- und Erziehungsarbeit werden die praktischen Konsequenzen des christlichen Glaubens aufgezeigt, wie sie uns im Gebot der Nächsten- und Feindesliebe und in der uns aufgetragenen Verantwortung für die Schöpfung aufgegeben sind. Zur Zeit sind der Verkauf von Eine-Welt-Waren im Anschluss an Gottesdienste oder bei anderen Anlässen und die Unterstützung des ökologischen Projekts Mindo Lindo in Ekuador Zeichen des politischen Engagements der Gemeinde. Durch die Nutzung von Sonnenenergie mit einer Solaranlage auf dem Gebäude der Kindertageseinrichtung tragen wir zum schonungsvollen Umgang mit den Ressourcen dieser Erde bei. In Zeiten, in denen die Bedrohung menschlichen Lebens durch Kriege in besonderer Weise erlebt werden, werden Friedensgottesdienste veranstaltet, auch gemeinsam mit der katholischen Pfarrgemeinde Christ König. Mission ist die unaufdringliche Einladung an Menschen, die der Botschaft des Evangeliums fragend, zweifelnd oder ablehnend gegenüberstehen, das Evangelium als befreiende und tröstende Botschaft für sich zu entdecken. Nach unserem Auftrag und Selbstverständnis gilt diese Einladung in allen Arbeitsfeldern. Die Verbreitung dessen, was in unserer Gemeinde geschieht und was sie ausmacht, erfolgt mittels einer gezielten Öffentlichkeitsarbeit. Kernmedium der Veröffentlichung innerhalb der Gemeinde ist der Gemeindebrief mitteilungen, der gemeinsam mit der Gemeinde Hangelar herausgegeben wird. Hinzu kommen die Schaukästen im Ort sowie Aushänge in den Gebäuden der Gemeinde. Derzeit dienen diese Medien vor allem Informations- und Ankündigungszwecken, sie sollen aktive und weniger aktive Gemeindeglieder zur Teilnahme am Gemeindeleben einladen. Das Internet und Berichte in der Tagespresse werden genutzt, um neben den Gemeindegliedern auch eine breitere Öffentlichkeit zu informieren. Schwerpunkte in der Pressearbeit sind derzeit Veranstaltungshinweise und -berichte sowie Personalien. 8

Voraussetzungen für die Arbeit Es gibt in unserer Gemeinde eine Pfarrstelle. Die Gemeindearbeit wird von 15 hauptamtlich Mitarbeitenden (davon 9 Teilzeitkräften), 10 Honorarkräften und ca. 180 ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mit getragen. Zeitweise unterstützt sie ein Pfarrer oder eine Pfarrerin zur Anstellung. Die Gemeinde wird geleitet durch das Presbyterium mit zwölf stimmberechtigten Mitgliedern. Dem Presbyterium arbeiten Ausschüsse und Arbeitskreise zu. Diese sind mit Presbytern und weiteren Gemeindegliedern besetzt. Die Gemeinde schafft Raum zur Nutzung der vielfältigen Begabungen der Gemeindeglieder, indem sie zum Mitgestalten ermutigt, Begabungen fördert und Einsatzmöglichkeiten schafft. Dabei ist es wichtig, dass die entstehenden Angebote koordiniert und auf die Belange der Gemeinde abgestimmt erfolgen. Die Dienstgemeinschaft aller Mitarbeitenden wird durch regelmäßigen Austausch und das Feiern von Festen gefördert. Die Dienstgemeinschaft ist offen für neue Mitarbeitende. Der jährlich stattfindende Danke-Abend für die ehrenamtlich Mitarbeitenden ist ein wichtiges Zeichen der Wertschätzung ihrer Arbeit. Die Gemeinde hat ein Gemeindezentrum mit drei Gebäuden: ein Gemeindehaus, in dem sich der Kirchraum, Jugend- und Veranstaltungsräume sowie weitere Funktionsräume befinden, das Gebäude der Kindertageseinrichtung und das Pfarrhaus mit Gemeindebüro. Zusätzlich gibt es einen Vorplatz und Grün- und Parkplatzflächen. Jedes Haus hat einen rollstuhlgerechten Zugang. Im Bergmeisterstück 12 wird der Gemeinde derzeit eine Wohnung für die Sozialberatung und das Seniorenfrühstück zeitweise überlassen. Im Eigentum der Gemeinde befindet sich der alte Evangelische Friedhof in Holzlar aus dem 17. Jahrhundert, der für Bestattungen geschlossen ist und unter Denkmalschutz steht. Derzeit wird die Finanzierung im wesentlichen durch die Einnahmen aus der Kirchensteuer bestritten. Als Folge knapper werdender Finanzmittel sind für die Zukunft neue Formen der Finanzierung als Ergänzung denkbar. 9

Dank Das Presbyterium dankt Sibylle Böhler Martina Brüßel Friedrich Gebhardt Annelie Groscurth Katharina Herres Dr. Bärbel Hultzsch Pfarrer Rolf Kalhöfer Kathrin Lange Claus Michel Heinrich Pitthan Lisa Rummler Gonda Schulz-Roschlau für die Mitarbeit in der Arbeitsgruppe Gemeindekonzeption und Hilmar Gattwinkel für die Moderation. 10

Evangelische Kirchengemeinde Bonn-Holzlar Heideweg 27 53229 Bonn 02 28 48 27 56 www.ekir.de/bonn-holzlar 11