Regeln für die Kalkverarbeitung Die Regeln dienen als Richtschnur zur Verarbeitung von Kalkprodukten. Jeder Verarbeiter ist angewiesen, sich auf das Kalkprodukt und den Untergrund einzustellen. Die Anlage von Probeflächen ist ratsam. Eine Entbindung aus der Haftung ist damit nicht gegeben. Sicherheitshinweise Kalk ist hoch alkalisch und sollte daher nicht auf die Haut und in die Augen gelangen. Hände und Haut eincremen. Kalkspritzer im Auge sind sofort mit einer Augenspülung (z.b. Ophtopur-N) zu behandeln, auf der Haut sofort mit Wasser zu entfernen und es ist ein Arzt zu konsultieren. Bauphysik putze und anstriche weisen die niedrigsten Diffusionswiderstände (effektivster Durchgang von Wasserdampf), höchsten Wasseraufnahmefähigkeiten (Transport von flüssigem Wasser/kapillarer Wassertransport) und schnellster Rücktrocknung auf. Hierdurch kommt es permanent zu einem Austausch von Wasserdampf und kapillarem Wasser im Baustoff. Dies führt zu einer optimalen Regulierung des Raum-Innenklimas und verhindert eine Schimmelbildung. An der Fassade kommt es durch die monolithische Bauweise zu einer Rücktrocknung des Mauerwerks. Ein durch Bewitterung verursachter Feuchtestau wird verhindert. Feuchteschäden, die aus dem Mauerwerk herrühren zeichnen sich damit an der Putzoberfläche ab. Da rein mineralische produkte frei von organischenstoffen / Kunstoffen sind, ist im Prinzip eine elektrostatische Aufladung nicht gegeben. Dies verhindert eine stärkere Anhaftung von Schmutzpartikel (Foging), eine Verschimmelung oder Veralgung der Oberfläche. putze mit anstriche reinigen die Raumluft, sind antibakteriell und führen über die Alkalität zu einer Desinfizierung (Anwendung in Tierställen). Reine putze oder hydraulische e (mit Zusätzen von NHL ((natürlich hydraulischer Kalk/Romankalk)), Portlandzement, Ziegelmehl oder Trass) sind kapillaroffen und zeichnen sich durch eine sehr hohe Wasseraufnahmefähigkeit und eine schnelle Rücktrocknung aus. Dies gilt insbesondere, wenn der hydraulische Anteil möglichst gering ist. putze haben eine geringe Härte (Biege- und Zugfestigkeit) im Vergleich zu Kalk-Zement- oder reinen Zementputzen, sind dadurch elastischer und die bessere Wahl für hoch porosiertes Ziegelmauerwerk. Wärmedämmende Eigenschaften ergeben sich somit zum einen über eine permanente Rücktrocknung bis zur Ausgleichsfeuchte (ca. 2 Gew%). Zum anderen lässt sich die Wärmeleitzahl durch poröse Zuschläge wie z.b. Perlit erniedrigen. Diese Eigenschaften treten ein, wenn putz und anstriche kapillarschlüssig/kraftschlüssig aufgebracht werden. Zwischenräume/Flächen aus Luft, oder kapillardichteren Baustoffen wie Zementprodukte, organisch vergütete Kleber, Spachtelmassen, Haftvermittler oder Dispersionsfarben begrenzen die positiven Eigenschaften des Kalkes im Aufbau einer Wand.
Erhärtungsreaktion Kalziumhydroxid (Sumpfkalk) erhärtet durch die Aufnahme von Kohlendioxid. Diese Karbonatisierung verläuft langsam. Im Prinzip ist mit einer vollständigen Erhärtung von ca. 10 mm pro Jahr in die Tiefe zu rechnen. Die Aufnahme des CO2 erfolgt über die Bildung von Hydrogenkarbonat. Daher sind alle -Sumpfkalkprodukte mit Wasser angemacht und dürfen nur kontrolliert abtrocknen. Ein zu schnelles Abtrocknen führt zu einem Verbrennen und Abkreiden. Ein zu langsames Abtrocknen führt aufgrund des mit Wasser gefüllten Porenraums zu einer verzögert einsetzenden Erhärtung. Während der Verarbeitung und Erhärtung von dürfen die Temperaturen daher nicht unter +7 Celsius fallen und beim Kalkanstrich nicht unter +10 Celsius. Bei einer Anreicherung des Kalkes an der Putzoberfläche (verreiben, glätten) kann sich eine Sinterschicht ausbilden. Diese Trennschicht muss vor dem nachfolgenden Putzauftrag aufgerauht werden. Insbesondere bei Fassaden kann hierdurch die oberste Putzschicht abplatzen. Weil während des Abbindeprozesses Wasser auf dem Kalkputz entweicht, sind Schrumpfrisse normal. Sackrisse, Fettrisse und Schwindrisse sind Kennzeichen dafür, dass die Materialmischung nicht optimal auf den Untergrund eingestellt ist. Sofern die Oberfläche durch den Oberputz geschlossen bleibt, stellen Hohlstellen oder derartige Rissphänomene keinen Fehler dar. Daher ist der Oberputz nach dem Ausreißen des Unterputzes aufzubringen. Statische Risse entstammen aus dem Untergrund und zeichnen Bewegungen im Mauerwerk wieder, wie Kerbrisse (diagonal zur Maueröffnung), Fugenrisse (Fugenverband nachzeichnend) oder Setzungsrisse (Bewegung ganzer Gebäudeteile). Derartige Risse können daher trotz Einhaltung der Kalkputzregeln auftreten. Putze In der Anwendung ist zwischen Innenflächen, Fassade und feuchtegeschädigtem Mauerwerk (aufsteigender Feuchte, Salzbelastung, Kondensfeuchte, etc.) zu unterscheiden. putze werden im klassischen 3-Lagen Kalk-Sand-Putz Verfahren (Spritzbewurf, Unterputz und Oberputz) aufgebracht. putze benötigen einen festen, saugenden, fettund schmutzfreien mineralischen Untergrund (Bausteine, Natursteine). Beton, Polystyrol oder Trockenbauplatten sind daher mit einer geeigneten Gewebespachtelung, bzw. Haftvermittler zu versehen. Die Untergründe sind entsprechend ihrer Wasseraufnahmefähigkeit vorzunässen. Stark saugende Untergründe stärker, schwächer saugende geringer. Vor dem Putzauftrag darf kein Wasser auf der Oberfläche stehen. Weiterhin ist jede Putzlage ausreichend nass zu halten. Dies geschieht üblicherweise durch Nachnässen. Hiermit kann begonnen werden, wenn die Oberfläche lederhart vorliegt und über das Wässern (Gartenspritze oder Wasserschlauch) die Putzlage nicht beschädigt wird. Insbesondere an Fassaden ist Sorge zu tragen, dass über Windzug und Sonneneinstrahlung dem Kalk nicht zu schnell das Wasser entzogen wird (es können z.b. nasse Jutebahnen vorgehängt werden). In Innenräumen soll für einen mäßigen Luftaustausch gesorgt werden. Zugluft sollte jedoch vermieden werden. Kalkputze sind von der untersten bis zur obersten Putzlage immer weicher einzustellen. Dies geschieht über das Verhältnis von Sumpfkalk (Kalziumhydroxid) zu den Zuschlägen. Hierfür gelten folgende Richtrezepturen: -Spritzbewurf 1 RT -Sumpfkalk zu 3 RT Sand, ca. 70 % deckend auftragen. Bei dichten
Baustoffen (Beton, Granit, etc.) ist es sinnvoll beim Spritzbewurf den Kalk durch ca. 30 % -Naturmergel zu ersetzen. -Unterputz 1 RT -Sumpfkalk, 3 RT Sand -Oberputz 1 RT -Sumpfkalk, 4 RT Sand. Innenputze -Sumpfkalkputze können in Innenbereichen als klassischer 3-Lagen Kalk-Sand-Putz aufgebracht werden. Der Oberputz ist dann aufzubringen, wenn der Unterputz gerissen ist. Dies ist stark abhängig vom Saugverhalten des Untergrundes. Ziegelmauerwerk lässt sich in aller Regel nach einem Tag mit dem -Oberputz versehen. Eine schnellere Karbonatisierung kann im Innenbereich durch Zuführung von CO2 erfolgen (Holzkohlefeuer, Gasflaschen). Hier müssen die Sicherheitsvorschriften unbedingt eingehalten werden. Möglich sind auch -Oberputze auf bestehende Untergründe, sofern diese mineralisch, saugend, fest, tragfähig und frei von Trennschichten sind. Nicht tragfähige Untergründe wie z.b. Tapeten können nicht verputzt werden. Plattenbaustoffe müssen grundsätzlich nach den Verarbeitungsrichtlinien des jeweiligen Herstellers montiert sein. Dies betrifft insbesondere die Art der Befestigung und Armierung der Plattenstöße. Eine Rissbildung entlang der Plattenstöße muss grundsätzlich vor dem Verputzen auszuschließen sein. Hier ist wiederum ein Haftvermittler aufzubringen, wenn Gipsuntergründe vorliegen und mit zementärem Kalkputz verputzt werden soll. Des weiteren sind glatte und stark saugende Untergründe wie Gipskarton, faserarmierte Gipsplatten oder Perliteplatten mit geeignetem Haftvermittler zu versehen. Zementgebundene Holzspanplatten (Heraklith), Putzträger wie Stauss/Ziegelrabitz, Schilfrohr, oder Rippenstreckmetall sind 3-lagig zu verputzen. Holzuntergründe (Massivholz) mit Putzträger bedürfen besonderer Rücksicht bezüglich der verzögerten Rücktrocknung des Holzes im Vergleich zum aufgebrachten Kalkputz. Daher darf der Oberputz erst dann aufgetragen werden, wenn die Rücktrocknung des Holzes stattgefunden hat. Nicht direkt zu verputzende Untergründe sind OSB-Platten, Spanplatten oder MDF-Materialien. Derartige Baustoffe, z.b. im Küchenbereich, sind gegenüber Wasser abzusperren und mit einem Haftvermittler zu versehen. Außenputz/Fassade Mögliche Untergründe sind Bausteine und Natursteine, sowie Altbestände von Kalk- oder Kalk- Zementputz. Trennschichten wie Dispersionsfarben, Mineralfarben,Silikonharzfarben ect. sind zuvor zu entfernen. Mischmauerwerk mit Betonteilen ist darüber mit einem Armierungsgewebe zu versehen. Kalkaußenputze sind 3-lagig aufzubringen, mit einer Mindestauftragsstärke von 40 mm. Die Standzeiten betragen 1 Tag pro 1 mm Auftragsstärke. ggf. ist vor dem Oberputz eine vorhandene Kalksinterhaut zu entfernen. Sockelbereiche können in Kalkputz ausgeführt werden, sofern diese nicht mit dem Erdreich oder einer Pflasterung in Berührung kommen (Drainage ausführen). Andernfalls sind konventionelle Sockelputze zu verwenden. Der alleinige Auftrag von Kalk- Oberputzen auf Kalk-Zementputzen oder Beton ist auf Grund unterschiedlicher Wasseraufnahmefähigkeiten nicht sinnvoll. Bei Tau-Frostwechsel ist mit einem Abplatzen des Oberputzes zu rechnen. Fassadenteile in Kalk inkl. Faschen und Gesimse können dem Regen ausgesetzt sein. Hervorstehende Bauteile wie Fensterbänke, Stützmauern etc. sind mit Decksteinen oder einer Verblechung zu versehen. Der Sockel kann mit einem Kalkputz versehen
werden, sofern eine Drainage oder Rollierung vorliegt und keine Putzbrücke über ein Mauersperrband geschaffen wird. Bereiche, in denen sich Regenwasser sammeln kann (Fußbodenplatten bis ans Mauerwerk, etc.) sind mit einem Sockelputz zu versehen. Sanierung von Feuchteschäden Grundsätzlich sind kapillar aufsteigende Mauerfeuchte, Kondensfeuchte und Wasserschäden zu unterscheiden. Zuerst muss die Feuchteursache ermittelt werden. Erst dann kann der Putzaufbau auf die Vorschädigung, Wandaufbau und Nutzung des Gebäudes abgestimmt werden. Aufsteigende Mauerfeuchte: Altes Mauerwerk kennzeichnet in aller Regel eine fehlende Horizontalund Vertikalsperre, bzw. diese sind bereits defekt. In Folge dessen bringt die kapillare Saugwirkung Feuchtigkeit und mauerschädigende Salze an die Putzoberfläche. In der Verdunstungszone (in aller Regel ist dies der Altputz) kommt es zur Anreicherung von Salzen, dadurch, dass das Wasser verdampft und die Salze auskristallisieren. Eine Sanierung mittels Kalkputz ist hier äußerst effektiv, da Kalkputze ein feuchtes Mauerwerk permanent entfeuchten. Kalkputze helfen hier den Schaden möglichst gering zu halten. Insbesondere wenn zuvor dichtere, z.b. zementäre Putze an der Wand waren, kommt es zu einer deutlichen Reduzierung der Feuchtigkeit im Mauerwerk. Ein Kalkputz kennzeichnet eine Ausgleichsfeuchte von max. 2 Gew%. Feuchtes Mauerwerk weist Materialfeuchten ab ca. 8 bis über 20 Gew% auf. Somit können mehrere 100 ltr. Wasser in einem Kubikmeter Mauerteil enthalten sein. Dadurch, dass das Wasser lediglich verdunsten kann, verläuft die Rücktrocknung langsam und kann sich über mehrere Jahre hinziehen. In dieser Zeitspanne können die Kalkputze mit Porenwasser gefüllt sein und trocknen daher ebenfalls zeitverzögert. Die endgültige Ausgleichsfeuchte des Kalkputzes ergibt sich als Funktion von Luftfeuchte, evtl. eintretender Kondensfeuchte, Feuchtegehalt des Mauerwerks und der Salzkonzentration. Ein Abklingen der Mauerfeuchte bzw. Materialfeuchte des neuen Kalkputzes auf 2 Gew% ist somit nur bedingt zu erwarten und von der Vorschädigung und begleitenden Maßnahmen wie Drainage, Opferputz, Dachvorstand, Heiz- und Lüfttechnik, etc. abhängig. Das Mauerwerk ist freizulegen und die Fugen sind gut auszukratzen und zu reinigen (Mauerwerk mit Staubsauger absaugen). Altputzreste am Boden sollten beseitigt werden um die mit abgeschlagenen Salze komplett zu entfernen. Bei starker Versalzung empfiehlt sich der Auftrag eines Opferputzes. Hierbei wird eine möglichst fette Kalk-Sandmischung mit Cellulose (Papiertaschentücher, Toilettenpapier ect.) vermischt und grob aufgebracht. Da die Salze in das jeweils nasse Milieu wandern, sollte der Opferputz im noch nassen Zustand (innerhalb einer Woche) entfernt werden. Hierdurch wird eine zunehmende Entsalzung des Mauerwerks erreicht. In gleicher Weise können historische Putzschichten entsalzt werden. In Abhängigkeit der Restfeuchte kann es beim Wiederverputz mit Kalk zu zwei unterschiedlichen Schäden an der Putzoberfläche kommen: über das Anmachwasser kann es temporär zur Salzmobilisation aus dem Mauerwerk kommen. In aller Regel genügt es hier die Salze abzukehren. über das Saugverhalten des Kalkputzes kommt es über längere Zeit zu Salzausblühungen in den nässeren Bereichen. Hier ist ein Wartungsaufwand einzuplanen. Erdberührte Bereiche historischer Gebäude sollten nur dann abgedichtet werden (Dichtmassen, Lehmschlag), wenn mit drückender Nässe zu rechnen ist. In allen anderen Fällen kann das Mauerwerk dort mit einem Kalkputz repariert werden. Zusätzlich sollte eine Drainage ausgeführt werden. Sockelbereiche historischer Gebäude, ausgeführt in Kalktechnik, sind grundsätzlich als Wartungszonen anzusehen.
Kondensfeuchte: Diese Feuchtigkeit entsteht über die Nutzung im Gebäude und dem Lüft- und Heizverhalten in Gebäudeteilen. An kälteren Bauteilen kommt es zur Kondensation von Wasser was einer Verschimmelung von hauptsächlich organischen Bestandteilen (Dispersionsfarbe, Tapeten, etc.) zur Folge hat. Kalkputze können hier anfallende Kondensfeuchte puffern und die Oberfläche trocken halten. Hierfür müssen Dispersionsanstriche oder Tapeten entfernt und durch wassersaugendere Kalk-Putze aufgebracht werden. Je nach Wandaufbau und Nutzung ist in Absprache mit einem Sanierberater der Putzaufbau abzuklären. Neubaufeuchte kann ebenfalls zu einem Feuchtestau auf den Bauteilen führen. Daher empfiehlt sich jeden Neubau mit Kalk zu streichen, um einer Schimmelbildung vorzubeugen. Wasserschäden sind einerseits relativ leicht zu lokalisieren und abzustellen. Andererseits können bereits größere Mengen an Wasser in die Gebäudeteile eingedrungen sein. Daher kann es nötig sein, nasse Putzbereiche auszutauschen und mit putz und anstrich zu ersetzen, um eine schnellere Rücktrocknung zu erzielen. Kalkanstrich Reiner Kalkanstrich komplettiert das Kalkputzsystem. Hierdurch wird gewährleistet, dass die im Innenbereich raumklimatisch regulierenden Eigenschaften des Kalkputzes erhalten bleiben. Im Außenbereich wird im Vergleich zu Dispersionssilikatfarben eine entschieden bessere Rücktrocknung der Kalkputze erreicht. Daher werden Kalkfassaden bei Wetterumschlägen oder nach direkter Beregnung durch die Wasseraufnahme dunkler. Einsetzende Rücktrocknung führt wiederum zu einer einheitlich hellen Farbe. Die Farbunterschiede rühren daher, dass der Brechungsindex von Kalk und Wasser viel enger beieinander liegt als die von Wasser und Titandioxid (typisches Weißpigment u.a. in Dispersionsfarben). Der -Sumpfkalk ist jeweils auf das Saugverhalten des Untergrundes durch Wasserzugabe einzustellen. Richtregel ist, dass der Anstrich ca. 10 min. auf der Oberfläche nass stehen bleibt. Zu unterscheiden sind freskal ("nass in nass") aufgebrachte Kalkanstriche in den noch frischen Oberputz sowie Seccotechniken. Freskale Malschichten sind haltbarer, weil diese zusammen mit dem Oberputz erhärten. Derartige Anstriche können bereits mit einem Anstrich deckend aufgebracht werden. Bei Kalkanstrichen auf bereits abgetrockneten Untergrund (Secco- Anstrich) ist es sinnvoll den Untergrund vorzunässen (dadurch kann der Anstrich dicker eingestellt werden). Secco-Anstriche sind bei guter Kalk-Qualität nach 2 bis 3 Anstrichen deckend. Zugabe von Leinöl (bis 1 %) kann jeweils unmittelbar vor dem Kalken untergerührt werden. Dies führt zu einer Verseifung und macht den Kalkanstrich etwas dichter. Daher sollte lediglich dem 1. Und 2. Secco-Anstrich Leinöl beigegeben werden. In der Folge trocknet der 3. Secco-Anstrich besser auf, bzw. eine Kalklasur bindet gleichmäßiger ab. Farbige Kalkanstriche erreicht man durch Zugabe kalkechter Römer-Pigmente. Bei Römer Lapisblaupigmenten ist auf Grund der Reaktion mit Kalk die geringe Topfzeit zu beachten. Die erzielende Farbe (auch weiß) ist nach dem Trocknen ersichtlich (Musterfläche mit Föhn trocknen). Kalklasuren sind im Vergleich zu eingefärbten Kalken stärker mit Wasser verdünnt und sind "nass in nass" (freskal) aufzubringen. Mögliche Untergründe sind Kalkputze, Kalk-Zement-Putze, Kalk- Gips-Putze und Lehm-putze, sowie Beton im Innenbereich. Nicht möglich ist der Anstrich bei zu stark saugenden, sehr dichten und hydrophoben Untergründen wie Gipskartonplatten, gipsgebundene Faserplatten, Dispersionsanstrichen und Tapeten. Im Außenbereich lässt sich eine Kalkschlämme, 1:1 versetzt mit - Naturmergel auf saubere Betonuntergründe streichen. Damit Kalkanstriche nicht oder nur gering kreiden (abfärben) ist auf eine langsame Trocknung zu achten. In jedem Fall empfiehlt es sich die Malschicht nachzuwässern.