Praxistest, Juni Vergleichs-Test der ZF 5-30x50, 2,5-15x50, 2,5-10x56 im Revier Für DDoptics. Fachjournalisten: Norman Glas, Thomas Malden,

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Transkript:

Praxistest, Juni 2011 Vergleichs-Test der ZF 5-30x50, 2,5-15x50, 2,5-10x56 im Revier Für DDoptics Fachjournalisten: Norman Glas, Thomas Malden, Ein 6-fach-Zoom für alle Fälle Experten bescheinigen dem Nachtfalke HDX 2,5 15 x 50 von DDoptics ein hervorragendes Preis-Leistungsverhältnis. Dieses Zielfernrohr mit seiner stattlichen Vergrößerungsspanne um den Faktor sechs hat eine erstaunlich hohe Lichttransmission mit einem scharfen, hellen und reflexfreien Bild für schlechte Lichtverhältnisse, urteilt Roland Zeitler in der PIRSCH (Ausgabe 7/2011). Jetzt hat dieses Zielfernrohr mit dem Nachtfalke HDX 5 30 x 50 einen großen Bruder bekommen. Ebenfalls mit 6-fach-Zoom und ausgestattet mit Absehen 4 und fein dimmbaren Glasfaser-Leuchtpunkt ist es primär für den jagdlichen Einsatz konzipiert. Eine Zieloptik mit 6-fach-Zoom und 30-facher Vergrößerung für die Jagd? Bietet sie dem Jäger überhaupt nennenswerte Vorteile? Und: Kann ein solches Zielfernrohr das oben erwähnte herausragende 2,5 15 x 50 und das seit Jahren bewährte 2,5 10 x 56, ebenfalls aus der Nachtfalke-Serie, in seiner optischen und mechanischen Leistung toppen? Praxistest Was Robustheit (Schussbelastung), Verarbeitung (kratzfestes Aluminiumrohr, Wasserdichtigkeit, Reflexfreiheit) oder Lichttransmission (93 Prozent bei Tag, 91 Prozent bei Nacht) anbelangt, stehen die Zielfernrohre der Reihe Nachtfalke gemäß den gemessenen Laborwerten unterschiedlicher Experten den vergleichbaren Spitzenprodukten der Marktführer in nichts nach. Wir haben bei unserem praktischen Vergleichstest dieser drei Zielfernrohre im Revier das Augenmerk daher rein auf die optische und schießtechnische Leistungsfähigkeit gelenkt. Vier Tester unterschiedlichen Alters und teils mit Brille haben die Optiken unter völlig unterschiedlichen Lichtverhältnissen und Entfernungen zwischen 100 und 500 Metern auf Herz und Nieren geprüft. Die Ergebnisse waren teils erstaunlich und kamen für manchen überraschend. Testumgebung Das Testrevier liegt nördlich von Augsburg. Unser Standort befindet sich an einer kleinen Forststraße in West-Ost-Richtung, neben der sich linker Hand nach Norden Mischwald eine Anhöhe hinauf zieht. Wir blicken Richtung Osten über ein weites Feld, das in 200 Metern Entfernung vom Mischwald abgegrenzt wird. Hier positionieren wir unsere erste Testscheibe, die zweite rammen wir zwischen unserem Standort und der ersten Scheibe in den mit Wintergerste grün bewachsenen Feldboden, also auf eine Distanz von 100 Metern. Zu unserer Rechten (Süd/Südost) dehnt sich Brachland mehrere Hundert Meter bis zum nächsten Waldstück. Mit dem Entfernungsmesser suchen wir entlang des Waldrands einen Punkt, der genau 500 Meter entfernt ist. Dort platzieren wir die dritte Scheibe, etwas weiter südlich davon in 300 Meter Entfernung von uns die vierte Testscheibe.

Damit befinden sich je eine Testscheibe in 100 und 200 Metern Entfernung (in Richtung Osten) sowie 300 und 500 Metern (in Richtung Süd/Südost). Auf die in unseren Revieren wohl wichtigste, weil am meisten vorkommende Schussentfernung von 100 Metern hatten die Testpersonen bei unterschiedlichen Lichtverhältnissen die Gelegenheit, von einer gut ausgebauten Kanzel praxisnah zu schießen und damit die Leistung der Zieloptik unter realen Bedingungen zu testen. Bei den Testscheiben handelt es sich um DSB-25-Meter-Pistolenscheiben (Format 55 x 53 Zentimeter) mit einem schwarzen Spiegeldurchmesser von 20 Zentimetern. Den 50 Millimeter großen Zehner der Scheibe haben wir wegen des Kontrasts mit dem Fadenkreuz des Zielfernrohrs weiß ausgelegt. Unterhalb des Spiegels befindet sich das Einschussloch einer Patrone vom Kaliber 22 lfb (5,6 Millimeter). Damit wollen wir feststellen, unter welchen Bedingungen die Testkandidaten dieses kleine Loch noch erkennen können. Montiert wurden die drei Zieloptiken auf je eine Sauer 202, jeweils im Kaliber.30-06. Als Munition wurden eigene Laborierungen verwendet. Zum Einsatz kamen Reichenberg s bleifreie HDB-Universal-Kegelspitz-Geschosse mit einem Gewicht von 168 Grain, angetrieben von einer Ladung mit 57 Grain Rottweil R904. Testpersonen, Schussbilder und Lichtverhältnisse Alle vier Testpersonen sind aktive Jäger und Sportschützen. Im Gegensatz zu herkömmlichen Testberichten haben wir die Tester so ausgewählt, dass möglichst unterschiedliche Gegebenheiten hinsichtlich des menschlichen Auges aufeinander treffen. Denn nur so ist ein annähernd objektiver Test überhaupt möglich. Die Testpersonen sind 25 Jahre (männlich), 33 Jahre (weiblich), 46 Jahre (männlich) und 54 Jahre (männlich). Zwei der Tester tragen Brille (33 Jahre, 54 Jahre). Jede der Testpersonen hat zu unterschiedlichen Zeiten (s. unten) mit jeder Zieloptik jeweils einen Schuss auf die 100-Meter-Scheibe abgegeben. Auf diese Weise war es möglich, einen repräsentativen Wert der Qualität der Optiken zu ermitteln. Der Test wurde an verschiedenen Tagen im Mai 2011 in der Zeit von 16.00 Uhr bis 23.00 Uhr durchgeführt. Vor allem bei den Testscheiben in Richtung Süd/Südost (300 und 500 Meter) mussten die Ziele gegen die Sonnenstrahlung anvisiert werden. Für die Dunkelheit wählten wir die Testzeiten so, dass Neumond nur wenige Tage zurück lag. Die noch sehr schmale Sichel des aufgehenden Mondes schimmerte nur sehr schüchtern durch die stämmige Eiche in unseren Rücken, an deren Fuß wir uns aufgebaut hatten. Auf Unterstützung hinsichtlich des Lichteinfalls durch den Mond konnten die Tester daher nicht hoffen. 16.00 Uhr, leichte Bewölkung, alle Scheiben liegen im Sonnenschein Beim Blick auf die 100-Meter-Scheibe erkennt keine der Testpersonen einen Unterschied in punkto Helligkeit, Schärfe oder Detailerkennbarkeit zwischen den drei Zieloptiken bei 10- facher Vergrößerung. Anders sieht es bereits aus bei 15-facher Vergrößerung. Hier sind das 2,5 15 x 50 und das 5 30 x 50 dem 2,5 10 x 56 mit seiner Maximalvergrößerung überlegen. Trotz der etwas niedrigeren Objektiv-Brennweite der beiden 6-fach-Zoom Optiken können alle vier Tester das Kleinkaliber-Einschussloch einen Tick besser erkennen. Richtig deutlich wird das bei der 200-Meter-Scheibe. Das Einschussloch ist mit dem 2,5 10 x 56 zwar erkennbar, nicht aber die Ziffern der Scheiben. Diese sind bei 15-facher Vergrößerung der anderen beiden Optiken eindeutig und bei gutem Kontrast erkennbar. Die Detailerkennbarkeit beeindruckt. Noch mehr erstaunt die Tester aber, dass sie mit dem 5 30 x 50 bei 16-facher Vergrößerung die Scheiben-Ziffern noch klarer sehen. Der Kontrast

zwischen dem schwarzen Spiegel und der weißen Pappe scheint zwar etwas hart, die Konturen der hinter der Scheibe hervorlugenden Blätter einer Haselnuss allerdings sind extrem scharf und äußerst angenehm im Blick. Noch schärfer, kontrastreicher und hochauflösender wird das Bild bei 20-facher Vergrößerung. Das Fadenkreuz des 5 30 x 50 hebt sich sauber und exakt von der weißen Spiegelmitte ab, Schwankungen oder Verzerrungen können die Tester nicht ausmachen. Diese Schärfe und Detailgenauigkeit ist allerdings nur bei genauer Einstellung des seitlich angebrachten Parallaxeausgleichs möglich. Wie wichtig der Parallaxeausgleich ist, zeigt sich bei den 300-Meter- und 500-Meter- Scheiben. Bei 15-facher Vergrößerung ist der Scheibenspiegel mit beiden Optiken auf jede dieser Distanzen genau zu erkennen. Dabei zeigt sich, dass das 5 30 x 50 gegenüber dem 2,5 15 x 50 toleranter ist, wenn es um die genaue Einhaltung des Augenabstands und den exakten zentrierten Durchblick durchs Okular geht. Die Tester, auch die bebrillten, sind sich darüber einig, dass auf derartig extreme Entfernungen das 5 30 x 50 dem 2,5 15 x 50 vorzuziehen ist. Vor allem dann, wenn nicht unbedingt die maximale Vergrößerung (30-fach), sondern nur die 15-fache bis 20-fache Vergrößerung genutzt wird. Bei 30-facher Vergrößerung ist es zwingend notwendig sowohl bei 300 Meter wie 500 Meter Entfernung genau mittig durch das Okular zu blicken und den Augenabstand einzuhalten. Ansonsten wird die Zielerfassung schwierig. Im Vergleich zu den beiden 6-fach-Zoom-Optiken kann das 2,5 10 x 56 auf diese weiten Entfernungen logischerweise mit der Detailerkennbarkeit nicht mithalten, wohl aber überzeugen Kontrast, Helligkeit und Bildschärfe auch am Rand. Der seitliche Einfall der Sonneneinstrahlung konnte die Tester bei allen drei Zielfernrohren nicht stören, Reflexe waren nicht wahrnehmbar. Schussbild: Alle 12 abgegebenen Schüsse im Spiegel, davon 9 im weißen Zehner. Die anderen drei Schüsse lagen knapp daneben. Trend: Ein erwartungsgemäß ausgewogenes Ergebnis, wobei das 5 30 x 50 die meisten Treffer im weißen Zehner auf seinem Konto hatte. 20.00 Uhr, Angehende Dämmerung Bei allen drei Zieloptiken und 10-facher Vergrößerung erkennen die Tester unisono keinerlei Unterschiede in Helligkeit und Kontrast, unabhängig von der Wahl der Entfernung. Der schwarze Spiegel setzt sich scharf von der hellen Pappe ab, der weiße Zehner im Spiegel ist selbst auf die 500-Meter-Distanz problemlos auszumachen. Das Kleinkaliber-Einschussloch allerdings ist bei dieser Vergrößerung nur noch auf der 100 Meter Scheibe mit den drei Optiken sicher zu erkennen. Einen Unterschied aber glauben alle Tester festzustellen: Die Detailerkennbarkeit auf die 200-Meter-Scheibe scheint bei 10-facher Vergrößerung mit der 5 30 x 50-Optik einen Hauch genauer zu sein. Ein völlig anderes Bild ergibt sich mit den beiden 6-fach-Zoom-Optiken beim Heraufdrehen der Vergrößerung. Zwar ist das Einschussloch auch bei 15-facher Vergrößerung mit keiner der beiden 6-fach-Zieloptiken erkennbar, um so eindeutiger aber bei 20-facher Vergrößerung mit dem 5 30 x 50. Die 200-Meter-Scheibe steht kontrastreich, hell, scharf und ohne jeden Schleier vor den Augen aller Testpersonen. Die Konturen des Spiegels sind eindeutig, eine sichere Schussabgabe auf das Blatt wäre kein Problem. Selbst bei 30-facher Vergrößerung sind Kontrast und Helligkeit noch sehr beeindruckend, allerdings geht dies minimal auf Kosten der Schärfe. Die Detailerkennbarkeit lässt bei dieser Maximalvergrößerung dann doch etwas nach, was bei 200 und 300 Meter Entfernung jagdlich aber keine Rolle spielt.

Der direkte Vergleich der beiden 6-fach-Zielfernrohre zeigt, dass bei 15-facher Vergrößerung das 5 30 x 50 dem 2,5 15 x 50 in Kontrast und Helligkeit minimal überlegen ist. Schussbild: Alle 12 Einschüsse im Spiegel, davon 7 im weißen Zehner. Trend: Alle Treffer lagen in einem Kreis von 8 Zentimetern, aber das 5 30 x 50 konnte erstmals seine Vorteile in Helligkeit, Kontrast und Detailerkennbarkeit im Vergrößerungsbereich 15 bis 20 gegenüber dem 2,5 15 x 50 unter Beweis stellen und hatte 3 von 4 im Zentrum. 21.15 Uhr Fortgeschrittene Dämmerung Wir haben den offiziellen Sonnenuntergang bereits um etwa 20 bis 30 Minuten Minuten überschritten. Die 200-Meter-Scheibe ist mit bloßem Auge nicht mehr zu erkennen Je dunkler es wird, desto mehr kommt es darauf an, einerseits genau mittig durch das Okular zu blicken. Zum anderen muss der Paralaxeausgleich exakt eingestellt werden. Das aber gestaltet sich bei allen drei Zieloptiken wegen der bereits schwierigen Lichtverhältnisse etwas problematisch, weil die Skalen-Einstellung rasterlos und unbeleuchtet ist und der Abstand zwischen 150 und 200 Metern lediglich 2 Millimeter auf der Skala beträgt. In mancher jagdlichen Situation kann dies wertvolle Sekunden kosten. Die Optik entschädigt für dieses mechanische Manko. Bei 10-facher Vergrößerung ist bei allen drei Zielfernrohren die Scheibe auf 200 Meter (ohne Zuschaltung des Leuchtpunkts) wie auch das Fadenkreuz (2. Bildebene) gut erkennbar, der 5 Zentimeter große weiße Zehner ist gerade noch erkennbar. Bei 15-facher Vergrößerung ist die 200-Meter-Scheibe gut erkennbar, der Schwarz-weiß- Kontrast für einen gezielten Schuss bei beiden 6-fach-Optiken mehr als befriedigend. Bei Maximal-Vergrößerung des 5 30 x 50 können drei unserer Tester das Kleinkaliber- Einschussloch auf die 200-Meter-Scheibe erkennen (ein Tester mit Brille, 54 Jahre, muss passen), ein Tester (ohne Brille, 46 Jahre) kann sogar noch die Ziffern erkennen, wenn auch schwer. Das Fadenkreuz können alle vier Tester deutlich sehen. Die Tester stimmen überein, dass sich die beste Leistung in punkto Kontrast, Helligkeit und Detailerkennbarkeit (auf 200m) bei 20-facher Vergrößerung erzielen lässt. Die Scheibe ist deutlich sichtbar, der weiße Punkt hebt sich klar ab, ebenso das Fadenkreuz. Hier punktet das 5 30 x 50 nicht nur gegenüber den anderen beiden Zieloptiken, sondern auch gegenüber den eigenen Werten bei 10-facher Vergrößerung. Im Klartext: Bei 15- bis 20- facher Vergrößerung wirkt das 5 30 x 50 zu unserer Überraschung noch heller und kontrastreicher als bei 10-facher Vergrößerung! Bei den Distanzen über 300 und 500 Meter zeigt sich, dass beide Brillenträger etwas mehr Zeit benötigen, um bei Vergrößerungen über das 20-fache das Ziel zu erfassen. Schussbild: Alle 12 Einschüsse im Spiegel, davon 3 im weißen Zehner. Trend: Das 5 30 x 50 konnte noch bei 20-facher Vergrößerung geschossen werden und brachte damit das beste Ergebnis, mit 2 Treffern im Zentrum und 2 Treffern im 10- Zentimeter-Kreis. Bei den anderen beiden Zielfernrohren haben alle Tester die Maximalvergrößerung verwendet und damit den 20-Zentimeter-Kreis des Spiegels halten können, der abzüglich eines Ausreißers nur 16 Zentimeter messen würde. 22.30 Uhr Dunkelheit

Es ist völlig dunkel, so dunkel, dass alle Testpersonen massive Schwierigkeiten haben, auf 200 Meter Entfernung den Waldsaum zu erkennen. Zur Veranschaulichung dieser nun wirklich sehr schwierigen Lichtverhältnisse suchen wir, bevor wir unsere drei Zielfernrohre einer letzten Prüfung unterziehen, die 100- und 200-Meter-Scheiben mit dem 8 x 56-Victory- Fernglas von Zeiss ab. Gefunden sind die Scheiben zwar relativ schnell, von einem nennenswerten Schwarz-Weiß-Kontrast kann aber keine Rede sein, weder auf der 100- Meter noch auf der 200-Meter-Scheibe. Das 10 x 60-Nachtfalke-Fernglas von DDoptics bietet den Testern (mit und ohne Brille) zwar auch nicht mehr Schärfe und Kontrast allerdings auch nicht weniger. Zwei Tester (ohne Brille) können mit allen drei Zieloptiken bei 10-facher Vergrößerung die Scheibe auf 200 Meter eindeutig erkennen. Beide stimmen darin überein, dass das 2,5 10 x 56 in Maximal-Vergrößerung den anderen beiden Zieloptiken bei gleicher Vergrößerung deutliche Vorteile in Helligkeit und Kontrast bietet. Dieser Vorteil schrumpft allerdings dahin, je höher die Vergrößerung bei den 6-fach-Optiken eingestellt wird. So sehen bei 12- bis 15-facher Vergrößerung der beiden 6-fach-Zoom- Optiken alle Tester die Scheibe samt Spiegel gut bis sehr gut. Der Schwarz-weiß-Kontrast fließt zwar ineinander über, alle vier Tester halten eine sichere Schussabgabe aufs Blatt mit dem Glasfaser-Leuchtpunkt für unproblematisch. Die beiden Tester ohne Brille (46/25 Jahre) halten sogar einen Schuss in den Spiegel für möglich. Begründung: Neben des gut sichtbaren Spiegels der Scheibe lässt sich der Leuchtpunkt stufenlos so fein runter dimmen, dass er, obwohl kaum mehr wahrnehmbar, die Augen beim Anvisieren entscheidend unterstützt. Einigkeit herrscht, dass Helligkeit und Kontrast der beiden 6-fach-Zielfernrohre mit ihren 50-Millimeter-Objektiven bei 15-facher bzw. bei 15- bis 20-facher Vergrößerung gegenüber dem 2,5 10 x 56 (bei 10-facher Vergrößerung) nicht sehr viel schlechter sind. Schussbild: 8 Einschüsse im 20-Zentimeter-Spiegel, davon 2 im weißen Zehner, 2 Ausreißer noch im 30-Zentimeter-Kreis. Trend: Unter diesen Bedingungen ist das Ergebnis bereits stark abhängig von der Leistungsfähigkeit der Augen der jeweiligen Testpersonen, die jedoch mit der Notwendigkeit, eine Brille tragen zu müssen, nichts zu tun hat. Wiederum wurden auch hier die besten Treffer auf große Entfernungen mit dem 5 30 x 50 bei 20-facher Vergrößerung erzielt, im Bereich bis 100 m konnte jedoch das 2,5-10x56 durch ein helleres Bild punkten. Fazit Alle drei getesteten Zielfernrohre schenken sich nichts in punkto Schärfe, Helligkeit und Kontrast. Wohl aber haben wir Unterschiede feststellen können, die es je nach Art der Jagdausübung zu bedenken gilt. Waldrevier, Nachtjagd: Hier ist eindeutig das 2,5 10 x 56 den 6-fach-Zoom-Optiken vorzuziehen. Mehr als 10- fache Vergrößerung sind im Wald nicht nötig und die etwas größere Brennweite bietet mehr Helligkeit und Kontrast. Mit beispielsweise 5- bis 8-facher Vergrößerung kann auch unter sehr schwierigen Bedingungen bei der Saujagd ein gezielter Schuss unter 100 Meter angebracht werden. Sieger in dieser Disziplin ist hier ohne wenn und aber das 2,5-10x56. Feldrevier und Pirsch: Trotz der niedrigeren Brennweite und der etwas reduzierten Helligkeit des Bildes gegenüber dem 2,5 10 x 56 treten hier die beiden 6-fach-Zoom-Optiken als Sieger hervor. Die Wahl freilich, welches den Vorzug verdient, ist nicht einfach. Entscheidende Aspekte dürften

geografischer Natur (Entfernungen 200 Meter und mehr) und nicht zuletzt die Eigenschaften des jeweiligen Jägers (Sehfähigkeit, Schießfertigkeit) sein. Tagsüber dürfte es nur eine Nebenrolle spielen, ob auf 200 Meter mit 15-facher, 20- oder gar 30-facher Vergrößerung anvisiert wird. Unser Test hat aber eindeutig ergeben, dass das 5 30 x 50 in der Dämmerung, vor allem aber nachts dem 2,5 15 x 50 bezüglich der Detailerkennbarkeit überlegen ist, jedoch bei der schnellen Erfassung z.b. des Wildes in den niedrigeren Vergrößerungsbereichen unterlegen ist. Hier punktet die 2,5-15x50 wiederum durch das größere Sehfeld, was das finden und Visieren deutlich einfacher gestaltet als bei 5 facher Vergrößerung. Als etwas toleranter, wenn es um die Einhaltung des Augenabstands und den zentrierten Durchblick geht hat sich die 5-20x50 gegenüber dem 2,5-15x50 gegeben. Hochwildrevier: Sieger ohne Wenn und Aber ist hier das 5 30 x 50. Auf beispielsweise 300 Meter bietet es bei 20-facher Vergrößerung ein farbtreues und kontrastreiches Bild, das keinesfalls schlechter ist als das der anderen beiden Probanden. Die können allerdings nicht mit dem Vergrößerungsbereich mithalten, warten jedoch im unteren Vergrößerungsbereich mit großen Sehfeldern auf was ein entscheidender Vorteil in der Nacht ist. Mit dem 5 30 x 50 lässt sich auch auf weitere Entfernungen ein Gams anhand der Krucken ansprechen. Ein nicht zu unterschätzender Vorteil im Gebirge, wo jedes Gramm zuviel unter Umständen über den Jagderfolg entscheidet. Und ein Spektiv wiegt nun einmal rund anderthalb Kilogramm. Tipp: Wenn wir Drückjagden einmal ausschließen, für die sich keines der getesteten Zielfernrohre optimal eignet dafür hat DDoptics wiederum eigene Zieloptiken im Portfolio, sind die DDoptics-Optiken alles Universal-Zielfernrohre. Wer seiner Jagdleidenschaft nur im Wald oder auf der Pirsch nachgeht, ist sehr gut mit dem 2,5 10 x 56 bedient. Jäger, die um den weiten Schuss nicht umhin kommen und keine Verwendung für kleine Vergrößerungen haben, finden mit dem 5 30 x 50 eine Zieloptik der Spitzenklasse zu einem unschlagbaren Preis (s. Kasten). Thomas Malden, Michael Stein ((KASTEN)) Technische Daten laut Webseite DDOPTICS Ohne Angabe: - Generation - Qualität Zusätzliche Angabe: - Wasserdicht